289 uj 7+8 | 2011 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Kinder- und Jugendarbeit ist ein zentraler und breit gestreuter Arbeitsbereich der Kinder- und Jugendhilfe mit langer Geschichte, guter theoretischer Fundierung und breiter Wirkung. Die Palette reicht von gemeinsamer Freizeitgestaltung über den Erwerb lebensweltbezogener Bildung bis hin zu politischem Lernen und gesellschaftlicher Teilhabe junger Menschen. Mit ihrem Know-How in der Anregung von Selbstorganisation und ihrem Blick für informelle Bildungsgelegenheiten ist die Kinder- und Jugendarbeit auch im Zuge des aktuellen Ausbaus der Ganztagsschule unverzichtbar. Ihre hohe gesellschaftliche Relevanz schlägt sich allerdings nicht in einer verlässlichen Finanzierung nieder. Kinder- und Jugendarbeit ist im Gesetz lediglich mit der „objektiven Rechtsverpflichtung“ der Kommunen verbunden, die „erforderlichen“ Angebote der Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen und steht angesichts finanzieller Engpässe im Schatten der Kindertagesbetreuung und der erzieherischen Hilfen, die mit einem subjektiven Rechtsanspruch versehen sind. Was wäre, so fragt Dieter Kreft zum Abschluss seines einleitenden Beitrags, wenn es gelänge, die Kinder- und Jugendhilfe und damit auch die Kinder- und Jugendarbeit zu einem Bürgerthema wie etwa Stuttgart 21 zu machen? Einen schönen Sommer wünschen Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel Gabriele Bindel-Kögel und Sabine Behn