unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2012
641
Editorial
11
2012
Sabine Behn
Gabriele Bindel-Kögel
Liebe Leserinnen und Leser, mit der zunehmenden Sensibilisierung für Kinderschutz und mit dem Ausbau entsprechender Gesetze sind in den letzten Jahren Maßnahmen der Inobhutnahme oder des Sorgerechtsentzugs in Deutschland angestiegen. Betroffen sind vermehrt auch kleine Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Fachkräfte des Jugendamtes suchen teils händeringend nach adäquaten Pflegefamilien, Plätzen in Pflegenestern, Lebensgemeinschaften oder familienanalogen Einrichtungen der Kinderdörfer. Solche Angebote in der Nähe des Lebensortes der Kinder sind jedoch rar, und wenn vorhanden, nicht automatisch "passend". Pflegeeltern sind möglicherweise überfordert, die Lebensgemeinschaft ist nur auf längerfristige Aufnahme ausgelegt, in der familienanalogen Einrichtung lässt die Konstellation der Altersgruppe eine Aufnahme jüngerer Kinder nicht zu. Wohin mit den Kleinen, die eine Unterbringung auf Zeit benötigen oder - nach entsprechenden Clearingprozessen - längerfristig außerfamiliär untergebracht werden sollen? Wie kann die Kinder- und Jugendhilfe auf diesen Bedarf reagieren, und können Heimeinrichtungen bzw. stationäre Angebote in Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse kleiner Kinder nach intensiver Nähe und Versorgung flexibilisiert und ausdifferenziert werden? Die neuen Herausforderungen und professionelle Lösungen werden im Januarheft von unsere jugend vorgestellt. Einen guten Jahresanfang und viel Erfolg wünschen Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel
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1 uj 1 | 2012 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, mit der zunehmenden Sensibilisierung für Kinderschutz und mit dem Ausbau entsprechender Gesetze sind in den letzten Jahren Maßnahmen der Inobhutnahme oder des Sorgerechtsentzugs in Deutschland angestiegen. Betroffen sind vermehrt auch kleine Kinder bis zum 6. Lebensjahr. Fachkräfte des Jugendamtes suchen teils händeringend nach adäquaten Pflegefamilien, Plätzen in Pflegenestern, Lebensgemeinschaften oder familienanalogen Einrichtungen der Kinderdörfer. Solche Angebote in der Nähe des Lebensortes der Kinder sind jedoch rar, und wenn vorhanden, nicht automatisch „passend“. Pflegeeltern sind möglicherweise überfordert, die Lebensgemeinschaft ist nur auf längerfristige Aufnahme ausgelegt, in der familienanalogen Einrichtung lässt die Konstellation der Altersgruppe eine Aufnahme jüngerer Kinder nicht zu. Wohin mit den Kleinen, die eine Unterbringung auf Zeit benötigen oder - nach entsprechenden Clearingprozessen - längerfristig außerfamiliär untergebracht werden sollen? Wie kann die Kinder- und Jugendhilfe auf diesen Bedarf reagieren, und können Heimeinrichtungen bzw. stationäre Angebote in Hinblick auf die besonderen Bedürfnisse kleiner Kinder nach intensiver Nähe und Versorgung flexibilisiert und ausdifferenziert werden? Die neuen Herausforderungen und professionelle Lösungen werden im Januarheft von unsere jugend vorgestellt. Einen guten Jahresanfang und viel Erfolg wünschen Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel Gabriele Bindel-Kögel und Sabine Behn
