unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2013.art41d
101
2013
6510
Risikokompetenz ohne Risikoerfahrung?
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2013
Christiane Richard-Elsner
Kinder sind auf den Schutz von Erwachsenen angewiesen. Ihnen soll nichts passieren, sie sollen nichts beschädigen. Darum werden sie in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt. Aber wird immer das rechte Maß gefunden? Wie hoch ist das Risiko, dass stark behütete Kinder nicht lernen, mit Risiken umzugehen? Ist das Leben nicht eine Abfolge von Entscheidungen mit ungewissem Ausgang, von Risiken?
4_065_2013_10_0006
436 unsere jugend, 65. Jg., S. 436 - 445 (2013) DOI 10.2378/ uj2013.art41d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Risikokompetenz ohne Risikoerfahrung? Kinder sind auf den Schutz von Erwachsenen angewiesen. Ihnen soll nichts passieren, sie sollen nichts beschädigen. Darum werden sie in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt. Aber wird immer das rechte Maß gefunden? Wie hoch ist das Risiko, dass stark behütete Kinder nicht lernen, mit Risiken umzugehen? Ist das Leben nicht eine Abfolge von Entscheidungen mit ungewissem Ausgang, von Risiken? von Dr. Christiane Richard-Elsner Jg. 1962; Dr. Ing., M. A., Projektleitung Draußenkinder im ABA Fachverband, Dortmund Die moderne Kindheit bekommt häufig das Etikett, sie sei verhäuslicht, verinselt und pädagogisiert (Zinnecker 2001, 27 - 46; Zeiher 1995, 188). Aber nicht nur die Ausrichtung der Wohnumgebung auf die Erfordernisse des motorisierten Verkehrs, das Angebot an medialer Unterhaltung oder die Forderung nach möglichst umfassender Instruktion durch Erwachsene zu Bildungszwecken beschränken den Freiraum von Kindern. Das Bewusstsein, dass Kinder aufgrund ihrer geringen Erfahrung ohne Erwachsene schutzlos und permanent gefährdet sind, bewirkt, dass Kinder sich kaum allein im öffentlichen Raum bewegen können (Furedi 2004). Undenkbar noch vor einigen Jahrzehnten, werden heute viele Kinder mit dem Auto zur Schule gefahren. Das unbetreute Spiel in der Wohnumgebung, einst fester Bestandteil der Kindheit, gibt es so gut wie nicht mehr. Viele Kinder werden auf den Spielplatz begleitet, und auch auf diesem beobachtet man Mütter und Väter, die an den Geräten warten, bis das Kind wieder sicher auf dem Boden ist. PädagogInnen in Schulen, Kindertagesstätten und in der offenen Jugendarbeit müssen zunehmend ihr pädagogisches Handeln unter dem Risikoaspekt rechtfertigen. In diesem Beitrag geht es im doppelten Sinn um Risiken: erstens um das Risikoverhalten von Kindern im Spiel und zweitens um den möglicherweise langfristig riskanten Umgang von Erwachsenen mit Risiken im Kinderspiel. Spiel und Risiko Spiel als menschliche Grundkonstante Kinder spielen, das weiß „jedes Kind“. Oder anders ausgedrückt: Spiel gehört zu den grundlegenden Lebensäußerungen des Menschen und hier besonders von Kindern. Kindliches Spiel wird als bedeutsam für das entwicklungsgerechte Aufwachsen gesehen. Allerdings sind sowohl Definition als auch Sinn und Zweck des Spiels wissenschaftlichen Diskussionen unterworfen (z. B. Mogel 2008, bes. 2 - 30). 437 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko In der Evolutionsbiologie wird, um eine teleologische Herangehensweise zu vermeiden, nicht nach dem Sinn und Zweck einer bestimmten Eigenschaft eines Lebewesens gefragt. Vielmehr wird ergebnisoffen untersucht, ob mit ihr Vorteile für das Überleben der Art verbunden sein könnten. Spiel beobachtet man besonders bei jungen Tieren und hier vor allem bei Säugetieren. Jungtiere spielen umso mehr und umso komplexer, je höher das Gehirn einer Tierart entwickelt ist. Aber Spiel verbraucht viel Energie und ist gefährlich. Dies sind evolutionsbiologisch eindeutige Nachteile. Die Nahrungsenergie für Spiel muss aufgebracht werden, und herumtollende Jungtiere richten ihre Aufmerksamkeit nicht auf ihre Fressfeinde. Da Spiel aber ein Muster ist, das derart stark verankert ist, wird gefolgert, dass es für die biologische Entwicklung sehr wichtig sein muss (Konner 2010, bes. 500 - 504). In der ethnologischen Forschung wird hervorgehoben, dass Kinder in nomadisierenden Jäger- und Sammlerkulturen in der mittleren Kindheit relativ unabhängig von Erwachsenen leben und nur in geringem Ausmaß Anweisungen vonseiten der Erwachsenen ausgesetzt sind. Sie beschäftigen sich vorwiegend selbst in altersgemischten Gruppen. In ihren Spielen setzen sie sich auch mit den Aufgaben der Erwachsenen auseinander. Eine konkrete Ausbildung, eine formale Anleitung und Erziehung ist damit so gut wie nicht verbunden. Kinder in diesen Gesellschaften werden wenig zur Mitarbeit herangezogen. Menschen haben über die längste Zeit ihrer Entwicklungsgeschichte als Jäger und Sammler gelebt. Deshalb wird gefolgert, dass in diesem Zeitraum Spiel die Hauptbeschäftigung der Kinder war. Es wird davon ausgegangen, dass das Spiel in der mittleren Kindheit ein wesentlicher Faktor beim Hineinwachsen des Menschen in die ihn umgebende Kultur war (Hewlett/ Lamb 2005, 3 - 18, bes. 6; Konner 2010, 637 - 647). Selbstständiges Agieren im Spiel draußen ist also eine anthropologische Grundkonstante, trug über weite Strecken der Menschheitsgeschichte wahrscheinlich zur Überlebensfähigkeit bei und ist deshalb ein ausgesprochen stark ausgeprägtes Verhaltensmuster. Das freie Kinderspiel im Freien Das pädagogisch nicht betreute Kinderspiel im Freien oder - um einen kürzeren Begriff einzuführen - das Draußenspiel ist auch heute noch Bestandteil der Kindheit. Es hat aber an Bedeutung besonders in den letzten Jahrzehnten deutlich verloren. Draußenspiel spricht besonders Kinder zwischen vier und vierzehn Jahren an. Kinder erkunden selbstbestimmt und kreativ ihre Umwelt, häufig die Wohnumgebung. Ziele und SpielpartnerInnen ebenso wie die Spielmaterialen ergeben sich aus der augenblicklichen Situation und werden eigenständig gewechselt (Richard-Elsner 2009; Mogel 2008, 21 - 29). Das Draußenspiel rückte bisher selten in den Fokus der Wissenschaft. Die Veränderung der Kindheit in der industrialisierten Welt führte dazu, dass einige sozialwissenschaftliche und historische Untersuchungen zum Kinderleben draußen durchgeführt wurden (z. B. Muchow/ Muchow 2012; Zinnecker 2001; Behnken 2006; Zeiher 1995). Neuere Studien thematisieren, inwieweit einzelne Kompetenzen durch Draußenspiel gefördert werden, wie zum Beispiel der Umgang mit Risiken. Risiko - eine alltägliche Erfahrung Ein Risiko ist ein Vorgang mit einem unbestimmten Ausgang. Meist wird der Begriff im negativen Sinn eingesetzt: Man assoziiert einen ungünstigen Ausgang. Etwas von Wert wird aufs Spiel gesetzt. Sollten Risiken also tunlichst vermieden werden, vor allem im Spiel? Aber die Fähigkeit, mit Risiken umzugehen, ist eine entscheidende Kompetenz für das Gelingen des Alltags. Leben bedeutet Umgang mit Kontingenzen. Jederzeit müssen Entscheidun- 438 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko gen getroffen werden, deren Folgen ungewiss sind und deshalb vorher abgewogen werden müssen. Risikokompetenz ist also eine Eigenschaft, die im Alltag von Erwachsenen und von Kindern benötigt wird. Risikobetrachtungen, die objektive Kriterien einbeziehen, orientieren sich am potenziellen Schadensausmaß und der Eintrittswahrscheinlichkeit. Je höher Schadensausmaß und/ oder Eintrittswahrscheinlichkeit sind, umso mehr Handlungsbedarf besteht, das Risiko zu vermeiden (z. B. DIN VDE 31000, 1987). Letztendlich bestimmt aber meist die subjektive Einschätzung, welche Risiken in Kauf genommen werden. Diese ist sowohl von individuellen Vorerfahrungen abhängig als auch kulturell geprägt, also von der Werthaltung des Umfelds, und heute nicht zuletzt von den Medien beeinflusst. Dass die subjektive Einschätzung von Risiken nicht immer rational herleitbar ist, zeigen der individuelle Umgang mit Genussmitteln und Drogen und der Umgang der Menschheit mit dem Klimawandel (Christensen/ Mikkelsen 2008, bes. 112-114, 126-127). Die Fähigkeit, tendenziell gute Entscheidungen zu treffen, muss also gelernt und geübt werden. Kinder üben dies besonders im Umgang mit physischen Herausforderungen und besonders im Spiel. Ein wesentlicher Bestandteil jeglichen Spiels ist, dass es mit einem ungewissen Ausgang verbunden ist (Mogel 2008, 28f ). Damit enthält Spiel immer Risiken. Dies gilt nicht nur für das Draußenspiel, aber für dies im Besonderen. Denn Draußenspiel ist außer an die geltenden Regeln im Umgang mit Menschen, im Straßenverkehr oder an die Auflagen der Eltern, wie das Heimkommen zu einer festgesetzten Uhrzeit, nicht an Regeln gebunden. Aber auch Regelspiele, wie Gesellschaftsspiele oder Mannschaftsspiele, beinhalten immer das Risiko des Verlierens, von Ärger oder gar einer Sportverletzung. Spiel ist also nicht mit einem kontinuierlichen Zustand der Freude gleichzusetzen. Umgang von Kindern mit Risiken im Spiel Hinweise auf den Umgang von Kindern mit Risiken geben sozialwissenschaftliche, vor allem ethnografische Studien. Viele dieser Untersuchungen wurden in Skandinavien und in angelsächsischen Ländern durchgeführt. Motiviert waren sie unter anderem durch den Wunsch nach sicherem Kinderspiel oder aber durch die Sorge um eine zu starke Einengung des Freiraums von Kindern. Folgende Ergebnisse wurden festgehalten: Reflexionsprozess Der Umgang von Kindern mit Risiken ist ein kognitiver Vorgang. Kinder treffen bewusst die Entscheidung, wie stark sie sich auf Risiken einlassen. Sie wägen immer wieder neu ab zwischen Wagemut und Sicherheitsbedürfnis. Kinder nehmen Risiken auf sich, wenn sie meinen, damit umzugehen zu können. Inwieweit Kinder Risiken eingehen, ist von ihrem Charakter abhängig. Es gibt die Vorsichtigen, Ängstlichen und auf der anderen Seite die Draufgänger. Vorerfahrungen spielen eine Rolle. Jungen lassen sich im physischen Bereich tendenziell auf mehr gefahrenhaltige Situationen ein als Mädchen (Christensen/ Mikkelsen 2008, bes. 118, 127; Cook/ Peterson/ DiLillo 1999; Jarvis 2006, 269; Sandseter 2010, 28). Intensives Erleben Wenn Kinder spielen, versuchen sie, Neues zu entdecken und ihre Grenzen auszuloten. Es werden nicht nur Situationen gesucht, die garantiert Freude bereiten. Dies ist ein Irrtum von Erwachsenen. Die meisten Gefühle im Spiel werden geäußert, wenn die gesamte Konzentration auf die Bewältigung eines Risikos gerichtet ist, besonders wenn es um die Bewältigung von körperlichen Herausforderungen geht. Das Gefühl, etwas Gefährliches geschafft zu haben, 439 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko die Situation bewältigt zu haben, versetzt Kinder in ausgelassene Freude. Dieses intensive Erleben wird im riskanten Spiel gesucht. Dies wurde sowohl beobachtet als auch in Interviews von Kindern bestätigt. Kinder lernen aus diesen Erfahrungen (Cook/ Petersen/ DiLillo 1999, 5; Sandseter 2010, 94 - 99). Gesprächsthema Die Tatsache, dass das Umgehen mit Gefahren ein kognitiver Vorgang ist, zeigt sich unter anderem daran, dass dies ein häufiges Thema von Gesprächen während des Spiels ist. Kinder messen diesem Thema demnach eine große Bedeutung bei. Verhandelt wird, welches Risiko annehmbar und fair ist, wann es akzeptabel ist, negative Gefühle zu zeigen, oder wie man mit bestimmten Risiken umgeht. Kinder lernen so, Risiken auszutarieren. Unter Jungen wird der Umgang mit physischen Gefahrensituationen häufiger thematisiert. Für Mädchen ist der Umgang in sozialen Gruppen bevorzugter Diskussionsstoff. Das Risiko hier ist der Ausschluss aus der Gruppe. Skandinavische Untersuchungen zeigten allerdings nur geringe Unterschiede im Verhalten der verschiedenen Geschlechter beim riskanten Spiel. Dies wird mit der in Skandinavien kulturell bedingten Sympathie für Spiel in der Natur in Verbindung gebracht. Erwachsene schätzen körperliche Herausforderungen sowohl für Jungen als auch für Mädchen (Christensen/ Mikkelsen 2008, 127; Sandseter 2010, 41). Zeichen von Reife Der Umgang mit Gefahren ist nicht nur eine persönliche Herausforderung. Risikokompetenz ist ein Faktor, der die Stellung in einer Kindergruppe mitbestimmt. Wer Risiken mit Augenmaß eingeht, sie überwiegend bewältigt und Begründungen auch für das Scheitern liefern kann, zeigt unter Kindern Reife, Entscheidungskompetenz und Verantwortungsbewusstsein und steigert damit sein Ansehen (Christensen/ Mikkelsen 2008, 127). Unterschiedlich „gefährliche“ Flächen Sandseter beobachtete Kinder auf Flächen, die Erwachsene als unterschiedlich gefährlich einstuften. Die von Sandseter diagnostizierten Risiken waren Spiel mit großen Höhen, mit hoher eigener Geschwindigkeit, mit gefährlichen Dingen, Spiel in der Nähe von gefährlichen Elementen, das Tobespiel sowie das Risiko, sich zu verlaufen. Ergebnis war, dass Kinder in der Natur genauso risikobewusst spielen wie auf einem naturnahen Spielplatz. In der Natur gibt es zwar mehr Risikoangebote, mehr Herausforderungen; die Kinder gehen aber nicht mehr Risiken ein (Sandseter 2010, 89 - 90). Angstlösende Funktion Angst ist ein nützlicher Stimulus für Kinder, um Situationen zu meiden, die sie aufgrund ihrer noch nicht ausgereiften Fähigkeiten nicht beherrschen. Im Spiel mit Risiken lernen Kinder nun, mit fortschreitender körperlicher, geistiger und seelischer Entwicklung die vorher aus gutem Grund angstbesetzten Situationen zu bewältigen. Dies Erfolgserlebnis ist mit großer Freude verbunden. Aber auch kleinere Unfälle sind Teil des Lernens. Sie setzen kreative Prozesse frei. Neue Möglichkeiten der Wahrnehmung werden eröffnet. Entdeckungen über bereits festgelegte Verhaltensmuster hinaus werden ermöglicht. Kinder nähern sich der Welt im Spiel. Durch das Spiel mit Risiken bekommen sie eine realistische Einstellung zur jeweiligen Situation und sich selbst. Sandseter geht davon aus, dass in Gesellschaften, in denen diesem Bestandteil der kindlichen Entwicklung nicht genügend Raum gegeben 440 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko wird, vermehrt psychopathologische Symptome auftauchen (Sandseter/ Kennair 2011, 257; Christensen/ Mikkelsen 2008, 113). Überschätzung und Gruppendruck Draufgänger, Kinder, die ihrem Charakter nach zu waghalsigen Aktionen neigen, nehmen höhere Risiken in Kauf als andere. Auch motorisch gut entwickelte Draufgänger verunfallen häufiger als andere. Auch negativer Gruppendruck äußert sich durch vermehrte Unfälle. Kinder im Sportunterricht, in dem ein negatives soziales Klima herrscht, sind ängstlicher, fühlen sich jedoch herausgefordert, mehr zu wagen, als sie sich in der Situation zutrauen. Insgesamt verunfallen jedoch wenige Kinder mit ernsthaften Folgen (Bundesverband der Unfallkassen 2005, 63; Cook/ Peterson/ DiLillo 1999). Umgang der Erwachsenen mit Risiken im Kinderspiel Die Entwicklung von Kindern ist abhängig von biologischen Programmen. So ist zum Beispiel Sprachfähigkeit ein angeborenes Merkmal beim Menschen. Um entwicklungsgerecht aufwachsen zu können, sind aber auch geeignete Umweltbedingungen nötig, damit diese Programme ablaufen können. Kinder brauchen, um das Beispiel Sprachfähigkeit noch einmal zu bemühen, Erwachsene, die mit ihnen sprechen, um tatsächlich sprechen zu lernen. Ebenso ist das Bedürfnis, mit Risiken zu „spielen“, angeboren. Die Ausbildung von Risikokompetenz braucht jedoch auch Übungsfelder, also Freiräume, in denen Kinder selbstständig mit Risiken umgehen können (Christensen/ Mikkelsen 2008, 113; Jarvis 2006, 270). Aber grundsätzlich können Kinder nicht alle Risiken überschauen und können wider besseren Wissens impulsiv handeln. Erwachsene, vorrangig Eltern, stehen deshalb immer vor einem Dilemma. Nicht nur heute, sondern in allen Kulturen muss gesellschaftlich und individuell ausgemacht werden, wie viel Freiraum Kindern zugestanden wird. Spiel erfreut Kinder und wirkt langfristig stärkend. Zum unmittelbaren, aktuellen Überleben trägt es nicht bei und birgt durch die Unerfahrenheit der Kinder Gefahren. Auf dieses Dilemma werden und wurden kulturell und individuell unterschiedliche Lösungen gefunden. In westlichen Gesellschaften wird Kinderspiel draußen überwiegend als Risiko wahrgenommen. Dies war vor einigen Jahrzehnten noch anders, vor allem in nicht-akademischen Bevölkerungsschichten (Behnken 2006). Heute wird der Beitrag des Draußenspiels zu einer altersgerechten Entwicklung nicht sehr hoch veranschlagt. Es wird vor allem als Verletzungsrisiko wahrgenommen. Die Außenbereiche werden als gefährlich eingestuft, vor allem der Straßenverkehr. Die Anonymität der meist städtischen Umgebung wird als kriminalitätsfördernd angesehen. Die Kriminalität gegen Kinder ist jedoch rückläufig, und sexueller Missbrauch tritt vor allem im häuslichen Umfeld auf. Deutschland ist in diesem Punkt kein Extremfall. In einigen angelsächsischen Ländern spielt die Haftung für Unfälle vor allem durch damit verbundene Schadenersatzklagen eine große Rolle in der Diskussion über Kinderspiel (Furedi 2004; Bundesverband der Unfallkassen 2005, bes. 24, 28, 38 - 65; Bundeskriminalamt 2012, 58 - 73). Viele Eltern beurteilen aber zunehmend auch kleinere Verletzungen, schmutzige Kleidung oder Kränkungen unter Kindern als kritisch. Die Reaktionen darauf sind auf zwei Punkte gerichtet. Erstens verstärkt sich die seit Jahrzehnten beobachtete Tendenz, das selbstbestimmte Kinderspiel aus dem Außenraum zu verdrängen und als Ersatz überwachte, betreute und häufig gelenkte Aktivitäten im Innenbereich 441 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko anzubieten. Zweitens führt es zur Veränderung des Außenraums zum Beispiel durch verkehrsberuhigte Zonen und der Anlage von Spielplätzen mit TÜV-geprüften Spielgeräten (DIN 18034, 1999). Langfristige Risiken eines Mangels an Freiraum Die Verringerung des Freiraums für Kinder ist nicht nur auf eine Fixierung auf kurzfristige Verletzungsrisiken zurückzuführen. Auch die Industrialisierung, der motorisierte Straßenverkehr, die Spezialisierung von Flächennutzung für wirtschaftliche Zwecke mit dem Ausschluss von Nebennutzungen, attraktive Medienangebote, pädagogische Förderangebote einschließlich der flächendeckenden Ganztagsbetreuung für Kinder haben hier ihren Anteil. Wird durch die moderne Kindheit der Freiraum für Kinder so weit eingeschränkt, dass langfristige Risiken für ein entwicklungsgerechtes Aufwachsen bestehen? Bewegungsmangel Sichtbarstes Charakteristikum des Draußenspiels ist der große Anteil an körperlicher Bewegung. Parallel zum Verschwinden des Draußenspiels wurden negative Auswirkungen einer bewegungsarmen Lebensweise festgestellt, die nach dem jetzigen Forschungsstand dramatische Auswirkungen annehmen und annehmen werden. Es wird davon ausgegangen, dass die genetische Prägung des Menschen auf Bewegung ausgerichtet ist. Die Funktion vieler genetisch bedingter Prozesse setzt ausreichende körperliche Bewegung des Individuums voraus. Mehr als 25 Krankheiten mit zwei Millionen Toten pro Jahr weltweit werden auf durch Bewegungsmangel hervorgerufene Herz-Kreislauferkrankungen zurückgeführt. So sind 90 % der Fälle von Diabetes II vermeidbar. Als Hauptursache gilt nicht Übergewicht, sondern Bewegungsmangel. Mittlerweile ist der Bewegungsmangel als Todesursache epidemiologisch gravierender einzustufen als das Rauchen (Lees/ Booth 2004; Lee/ Shiroma 2012; Kohl / Craig 2012). Bewegungsmangel in der Kindheit führt dazu, dass über den Aspekt der Herz-Kreislaufkrankheiten hinaus wesentliche Funktionen des Körpers nur ungenügend aufgebaut werden. So wird die Knochenmasse im Zusammenspiel mit Bewegung aufgebaut und im Erwachsenenalter gehalten. Durch Bewegung werden die motorischen Fähigkeiten von Kindern erweitert und geübt sowie die Raumvorstellung und kognitive Fähigkeiten wie Konzentrationsfähigkeit gefördert. Durch körperliche Bewegung werden zudem Neurotransmitter freigesetzt, die für Glücksgefühle und eine antidepressive Wirkung sorgen (Bundesverband der Unfallkassen 2005, 38 - 65). Kinder und Verletzungen Die motorischen Fähigkeiten von Kindern, rückwärts zu laufen, das Gleichgewicht zu halten, Stürze abfangen zu können, werden durch körperliche Bewegung geübt. Bewegungsmangel fördert die Unfallhäufigkeit. Denn Unfälle geschehen dann bei eigentlich risikolosen Belastungen wie beim täglichen Gehen oder Treppensteigen. Auch eine Erziehung zur Ängstlichkeit fördert Unfälle. Da Kinder dem Umgang mit dem Risiko eine hohe Bedeutung beimessen, wollen die meisten Kinder, wenn sie nicht von Erwachsenen beeinflusst werden, ohnehin weiterspielen, wenn sie gefallen sind. Das Bedürfnis von Kindern, Risiken zu suchen und ihre Grenzen auszutesten, führt zudem dazu, dass die immer strengeren Auflagen an Kinderspielplätze und die dort aufgestellten Geräte nicht den gewünschten Effekt zeigen. In 442 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko einer Reihe von Ländern verringerte sich die Zahl der Spielplatzunfälle dadurch nicht. Verstärkte Sicherheitsmaßnahmen bewirken, dass Kinder die Spielgeräte risikoreicher nutzen als von Erwachsenen vorgesehen (Bundesverband der Unfallkassen 2005, 85 - 87; Bundy u. a. 2009, 40; Sandseter 2010, 31). Jungen - Mädchen Jungen sind stärker vom Rückgang des Draußenspiels betroffen als Mädchen. Unter anderem der höhere Testosterongehalt bewirkt, dass Jungen häufiger ein höheres Aggressionspotenzial zeigen als Mädchen, sie zu raumgreifenderen Spielen neigen und weniger ansprechbar sind für von Erwachsenen gelenkten Aktivitäten. Sie spielen mehr gewalthaltige PC- Spiele und zeigen im Mittel schlechtere Schulleistungen als Mädchen (Schultheis 2006). Allerdings nutzen sie die vorhandenen anregungsarmen Flächen wie Schulhöfe mehr als Mädchen zu Bewegungsspielen. Die Bewegungsintensität von Mädchen und Jungen auf anregungsreichen, naturhaften Flächen unterscheidet sich dagegen nicht (Fjørtoft/ Kristoffersen/ Sageie 2009, 215 - 216). Training des Sozialverhaltens Spielformen, bei denen Kinder rennen, toben und raufen, werden von vielen Erwachsenen für gefährlich gehalten, höchstens geeignet, um die Körperkräfte zu stärken. Tobespiele sind auch unter Tieren beliebt. Unter anderem erzeugen sie emotionale Nähe zwischen den Spielenden. Eine Besonderheit des Menschen ist, dass das Tobespiel sozial hinterlegt wird. Kinder konstruieren zum Tobespiel immer eine soziale Konstellation, die gespielt wird, im einfachen Fall Räuber und Gendarm. Jarvis ermittelte, dass Tobespiele von gemischten Gruppen einen sozial komplexeren Hintergrund haben als Spiele, an denen nur ein Geschlecht beteiligt war. Kinder, die auf anregungsreichen Flächen pädagogisch unbetreut spielen, sprechen mehr als Kinder auf Spielplätzen oder monotonen Schulhöfen. Es muss verhandelt werden. Sie machen Erfahrungen. Sie erleben etwas, was sie im Gespräch weitergeben und verarbeiten. Es wurde beobachtet, dass Kinder, die auf anregungsreichen Schulhöfen spielen, in der Schule ein besseres Sozialverhalten zeigen, weniger zu Aggressionen neigen und kreativer und widerstandsfähiger sind. Der Rückgang der Möglichkeit für Kinder, Tobespiele zu spielen, wird mit verstärkten psychischen und emotionalen Problemen von Heranwachsenden in Verbindung gebracht (Bundy u. a. 2009, 34; Jarvis 2006, 268 - 269; Kaarby 2004, 127). Zwischenergebnis Es ist demnach sinnvoll, den Umgang mit Risiken zu üben. Denn der Alltag stellt sich als eine Kette von Situationen dar, in denen mehr oder weniger schwerwiegende Entscheidungen getroffen werden, deren Konsequenzen möglichst zutreffend abgeschätzt werden müssen. Die im Laufe der Evolution entwickelte Hauptaktivität von Kindern ist das Spiel, das immer mit einem ungewissen Verlauf verbunden ist. Kinder verbinden Spiel meist mit Körpereinsatz. Körperliche Wagnisse sind also charakteristisch für Kinderspiel. Und körperlich herausforderndes Spiel bietet viele weitere Vorteile für die Entwicklung. Sichere Freiräume statt lückenloser Kontrolle Kinder suchen also bewusst Risiken. Eine risikoarme Kindheit nimmt den Kindern Möglichkeiten zur Entfaltung und zum Erwerb von Lebensbewältigungskompetenz. Was ist nun zu tun? Wie sollte unsere Abwägung zwischen Sicherheit und Freiraum aussehen? 443 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko Auch die gesetzlichen Unfallkassen stehen auf dem Standpunkt, dass es günstiger ist, Kinder eigene Erfahrungen sammeln zu lassen mit dem Risiko von kleineren Verletzungen, als sie strikt von allen kurzfristigen Risiken fernzuhalten. Hohe Risiken sollten dabei minimiert werden: Gefahren im Straßenverkehr, Kriminalität, Risiken im tiefen Wasser für kleine Kinder sowie versteckte Gefahren nicht nur von Spielgeräten (Bundesverband der Unfallkassen 2000). Es ist deshalb sinnvoller, geeignete Freiräume zur Verfügung zu stellen, als eine lückenlose pädagogische Überwachung der Kinder zu organisieren. Dies dürfte auch den beteiligten Betreuungspersonen entgegenkommen. Für viele Eltern ist der Gang auf den Spielplatz eine notwendige, aber ungeliebte Pflicht (Hahn-Lotzing 2011, 190 - 212). ErzieherInnen in Kindertagesstätten empfinden ihren Alltag häufig als überfrachtet mit Anforderungen. Welche Möglichkeiten gibt es, Freiräume zu schaffen oder vorhandene sicherer zu machen? Spielleitplanung Um Freiräume in einer Kommune erfassen, bewerten und erweitern zu können, eignet sich das kommunale Planungsinstrument der Spielleitplanung. Die Akteure der kommunalen Verwaltung sowie AnwohnerInnen, Kinder und Eltern werden in den Prozess einbezogen. Durch eine Spielleitplanung werden Potenziale offengelegt. Wo können neue Spielräume geschaffen werden? Wie können vorhandene vernetzt werden? Wie kann der gesamte Aktionsradius erweitert werden? Fragen der Verkehrssicherheit und der Einbindung von Brachflächen als Spielräume werden hier aufgeworfen. Von den Ergebnissen profitieren nicht nur Kinder. Für alle Generationen wird das Wohnumfeld attraktiver. Kinderspiel fördert auch die Kommunikation der erwachsenen Bewohner untereinander. Umfangreiche Informationen über entsprechende Beispiele sind im Internet abrufbar (Abt 2010). Naturerfahrungsräume Naturerfahrungsräume sind naturnahe Spielräume in der Wohnumgebung. Diese mittlerweile ins Umweltgesetzbuch aufgenommenen Brachflächen werden eventuell modelliert, um sie interessanter zu gestalten, jedoch nicht mit Spielgeräten versehen. Sie bieten anregungsreiche Naturflächen, wie sie im Zuge der veränderten Raumnutzung durch die Industrialisierung den meisten Kindern nicht mehr zum Spiel zur Verfügung stehen (Reidl/ Schemel/ Blinkert 2005; Schemel/ Wilke 2008). Sicherheit in Stadtteilen Das Gefühl von Anonymität in Städten, aber mittlerweile auch in kleineren Orten lässt viele Eltern davor zurückschrecken, ihre Kinder unbeaufsichtigt nach draußen zum Spielen zu schicken. Dagegen haben sich in einigen Kommunen Initiativen gegründet. LadeninhaberInnen signalisieren mit einem Aufkleber, dass Kinder Hilfe finden, zum Beispiel mit einem Pflaster bei kleineren Verletzungen oder einem Anruf bei den Eltern (z. B. o. A. 2013). Ermutigung von Eltern und PädagogInnen Nicht zuletzt sollten Akteure wie PädagogInnen, ÄrztInnen oder Kommunen Eltern darüber aufklären, dass kleine Verletzungen und Kränkungen zum Aufwachsen dazugehören. PädagogInnen in Ganztagseinrichtungen sollten pädagogische Konzepte entwickeln, die Kindern Freiraum zum unbetreuten Spiel auf vorzugsweise naturnahen Flächen lassen, zum Beispiel durch Waldtage, durch die Anlage von naturnahen Spielplätzen oder durch die Nutzung von öffentlichen Grünflächen in der Umgebung. Und natürlich sollte jeder sein Verhalten im Außenraum, etwa als AutofahrerIn, überdenken. Argumentative Hilfestellung bietet die DIN 18034 „Spielplätze und Freiräume zum Spielen“. 444 uj 10 | 2013 Kindheit und Risiko Diese Norm regelt grundsätzlich, was Spielplätze und Freiräume sind. Ziel der Norm ist, zu erreichen, dass Spielflächen in großer Vielfalt vorhanden sind und dass Kinder diese selbstständig erreichen können. Diese rechtlich leider nicht bindende Norm geht ausdrücklich davon aus, dass Kinder Risiken zum entwicklungsgerechten Aufwachsen benötigen. Als Spielraum gelten nicht nur Spielplätze, sondern auch Flächen im Wohnumfeld wie Wohnwege, Abstandsflächen, Brachflächen, Hausflure (Agde/ Degünther/ Hünnekes 2008, 24). Die gesetzlichen Unfallkassen argumentieren, dass auf naturnahen Spielplätzen, wie auf allen Spielplätzen, versteckte Risiken zu vermeiden sind, ansonsten Risiken minimiert werden sollen durch Stärkung der Risikokompetenz: „Für die Vermeidung von Unfällen bedeutet dies, dass letztlich nicht nur durch Einhaltung der Sicherheitsstandards dieses Ziel zu erreichen ist, sondern auch durch die Förderung der körperlichen und geistigseelischen Fähigkeiten der Kinder“ (Bundesverband der Unfallkassen 2005, 4). Auch die Rechtsprechung geht davon aus, dass Risikoerfahrung notwendiger Teil des Entwicklungsprozesses ist und Risiken beim Spiel nicht gänzlich ausgeschlossen werden können (Bundesgerichtshof 1978). Festzuhalten ist, dass Kinder physische Risiken im Spiel suchen und dass Risikoerfahrung zum entwicklungsgerechten Aufwachsen gehört. Leben bedeutet, mit Unwägbarkeiten und Risiken umzugehen. Darauf wollen sich Kinder vorbereiten. Die Freiräume dazu sollten wir ihnen zur Verfügung stellen. Dr. Christiane Richard-Elsner ABA Fachverband Clarenberg 24 44263 Dortmund christiane.richard-elsner@aba-fachverband.org Literatur Abt, J., 2010: Spielleitplanung für Berlin - Modellprojekt Pankow-Weißensee. Endbericht. www.spielleitplanung-berlin.de/ wp-content/ downloads/ Spielleitplanung_Endbericht_web.pdf, 5. 2. 2013, 310 Seiten Agde, G./ Degünther, H./ Hünnekes, A., 3 2008: Spiel-plätze und Freiräume zum Spielen. Ein Handbuch für Planung und Betrieb. Berlin u. a. 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