unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2013
651
Editorial
11
2013
Sabine Behn
Gabriele Bindel-Kögel
Liebe Leserinnen und Leser, aktuelle Untersuchungen bestätigen, was PraktikerInnen der Kinder- und Jugendhilfe immer wieder problematisieren: die häufig prekäre Lage Jugendlicher beim Verlassen einer stationären Erziehungshilfe. Es mangelt den sogenannten Care Leavers an familiären und sozialen Ressourcen, oft fehlen finanzielle Grundlagen zum Leben und Wohnen, häufig geraten sie unter den Druck des Arbeitsamtes. Die schlechten Startchancen ins selbstständige Leben würden eine intensive Begleitung der jungen Menschen erforderlich machen, wie sie teils in angelsächsischen Ländern praktiziert wird. Bislang gibt es in Deutschland jedoch keine etablierten Formen der Übergangsbegleitung, die explizit vom Hilfesystem vorgesehen wären. Bedingt durch die auslaufende Erziehungshilfe konzentriert sich die Verselbstständigung Jugendlicher dann oftmals auf das Trainieren alltagspraktischer Kompetenzen oder den Abschluss einer Ausbildung – das sind sicherlich notwendige, jedoch nicht immer hinreichende Voraussetzungen für den Übergang in die Selbstständigkeit. Die mittelfristige gesellschaftliche Integration der jungen Menschen könnte als Maßstab für den nachhaltigen Erfolg der stationären Jugendhilfe gelten – entsprechende Studien hierüber fehlen allerdings. Ein erfolgreiches Jahr 2013 wünschen Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel
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1 uj 1 | 2013 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, aktuelle Untersuchungen bestätigen, was PraktikerInnen der Kinder- und Jugendhilfe immer wieder problematisieren: die häufig prekäre Lage Jugendlicher beim Verlassen einer stationären Erziehungshilfe. Es mangelt den sogenannten Care Leavers an familiären und sozialen Ressourcen, oft fehlen finanzielle Grundlagen zum Leben und Wohnen, häufig geraten sie unter den Druck des Arbeitsamtes. Die schlechten Startchancen ins selbstständige Leben würden eine intensive Begleitung der jungen Menschen erforderlich machen, wie sie teils in angelsächsischen Ländern praktiziert wird. Bislang gibt es in Deutschland jedoch keine etablierten Formen der Übergangsbegleitung, die explizit vom Hilfesystem vorgesehen wären. Bedingt durch die auslaufende Erziehungshilfe konzentriert sich die Verselbstständigung Jugendlicher dann oftmals auf das Trainieren alltagspraktischer Kompetenzen oder den Abschluss einer Ausbildung - das sind sicherlich notwendige, jedoch nicht immer hinreichende Voraussetzungen für den Übergang in die Selbstständigkeit. Die mittelfristige gesellschaftliche Integration der jungen Menschen könnte als Maßstab für den nachhaltigen Erfolg der stationären Jugendhilfe gelten - entsprechende Studien hierüber fehlen allerdings. Ein erfolgreiches Jahr 2013 wünschen Ihre Sabine Behn und Gabriele Bindel-Kögel Gabriele Bindel-Kögel und Sabine Behn
