unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Cybermobbing - anonyme Bedrohung oder fiese Schikane unter Freunden?
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2014
Jan Pfetsch
Galina Schäfer
Das Internet bietet viele Möglichkeiten, die eigene Identität zu verschleiern und zu verstecken: Nicknames in Chatrooms, E-Mail-Adressen unter falschem Namen, anonyme Bewertungsportale. Die negativen Auswirkungen von Cybermobbing, der Aggression mit modernen Kommunikationsmedien, werden besonders mit diesen Möglichkeiten der Anonymität im Netz in Zusammenhang gebracht. Der vorliegende Beitrag greift dieses Thema der Anonymität bei Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen auf und untersucht es empirisch.
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159 unsere jugend, 66. Jg., S. 159 - 170 (2014) DOI 10.2378/ uj2014.art17d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Dr. Jan Pfetsch Jg. 1974; Diplom-Psychologe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Pädagogische Psychologie an der Technischen Universität Berlin, Forschungsschwerpunkte: Cyberbullying, Mediennutzung und Medienwirkung, Empathie, Prävention von Aggression bei Kindern und Jugendlichen Cybermobbing - anonyme Bedrohung oder fiese Schikane unter Freunden? Das Internet bietet viele Möglichkeiten, die eigene Identität zu verschleiern und zu verstecken: Nicknames in Chatrooms, E-Mail-Adressen unter falschem Namen, anonyme Bewertungsportale. Die negativen Auswirkungen von Cybermobbing, der Aggression mit modernen Kommunikationsmedien, werden besonders mit diesen Möglichkeiten der Anonymität im Netz in Zusammenhang gebracht. Der vorliegende Beitrag greift dieses Thema der Anonymität bei Cybermobbing unter Kindern und Jugendlichen auf und untersucht es empirisch. Bei anonymem Cybermobbing wird befürchtet, dass die Betroffenen von Cybermobbing (die sogenannten Cybervictims) Angst vor der Bedrohung aus unklarer Quelle empfinden, sie sich gegen die unbekannte(n) Person(en) nicht wehren können und selbst Eltern, Lehrkräfte oder Erziehende den Beleidigungen, Verunglimpfungen und Attacken hilflos gegenüberstehen. Wenn solche Angriffe nicht gestoppt werden, könnten Cybervictims Furcht und Misstrauen selbst ihren eigenen Freundinnen und Freunden gegenüber entwickeln, was eine wichtige Quelle sozialer Unterstützung bei Belastungen verschließt. Andererseits ist fraglich, wie häufig solche anonymen Attacken tatsächlich sind. Unklar ist auch, wie Betroffene im Gegensatz dazu auf Beleidigungen reagieren, die von befreundeten Personen bzw. von populären Mitschülerinnen und Mitschülern stammen. Sind nicht solche Angriffe noch belastender, weil die Personen, die Cybermobbing ausüben (Cyberbullies), zum alltäglichen sozialen Umfeld gehören, sie den Betroffenen vielleicht sogar wichtig sind und sie ihnen immer wieder begegnen? Insgesamt ist also unklar, wie häufig die poten- Galina Schäfer Jg. 1986; Bachelor of Arts Arbeitslehre und Deutsch, Masterstudentin Arbeitslehre und Deutsch (Master of Education), Technische Universität Berlin 160 uj 4 | 2014 Cybermobbing zielle Anonymität bei Cybermobbing auftritt und ob sie für die Betroffenen problematisch ist oder nicht. Im Folgenden klären wir zunächst den Begriff von Cybermobbing, bevor wir den Zusammenhang von Anonymität und Cybermobbing beleuchten und in einer empirischen Studie untersuchen. Begriff, Formen und Verbreitung von Cybermobbing Häufig wird die Definition von Cybermobbing, das auch Cyberbullying genannt wird, an die Definition von Bullying (oder traditionellem Mobbing) angelehnt. Der schwedische Psychologe Olweus versteht unter Bullying „negative Handlungen, die wiederholt und über einen längeren Zeitraum von einem oder mehreren Schülern ausgeführt werden, wobei ein Ungleichgewicht in der Stärke zwischen Täter (Bully) und Opfer (Victim) besteht“ (Olweus 1996, 22f ). Bullying wird also bestimmt über die Kriterien der beabsichtigten Schädigung, Wiederholung sowie des Machtungleichgewichts zwischen Bully und Victim. Die Wiederholung wird dabei häufig auf das letzte Schultrimester bezogen, also etwa drei Monate (Solberg/ Olweus 2003). Zentral zur Unterscheidung von Bullying gegenüber vereinzelten Aggressionen ist also, dass die Aktionen wiederholt über einen längeren Zeitraum andauern und sich die Betroffenen nicht wehren können. Smith und Kollegen beziehen sich auf diese Definition des Bullyings und ergänzen, dass Cybermobbing elektronische Kommunikationsmedien nutzt. Damit definieren sie Cybermobbing als „eine aggressive, absichtsvolle Handlung, die wiederholt und über einen Zeitraum durch eine Gruppe oder eine Einzelperson mit elektronischen Kommunikationsmedien gegen ein Opfer (Victim) durchgeführt wird, das sich nicht einfach wehren kann“ (Smith et al. 2008, 376). Beispiele von Cybermobbing betreffen Beleidigungen über E-Mail, SMS oder in Chatrooms, Veröffentlichung peinlicher Bilder oder Videos in sozialen Netzwerken (z. B. Facebook, Lokalisten) bzw. auf Videoplattformen (z. B. YouTube), Drohung mit physischer Aggression über anonyme Handyanrufe, Verbreitung von Gerüchten oder das Erstellen von Hassgruppen gegen eine Person in Instant-Messaging-Programmen (z. B. Skype, WhatsApp). Das Bündnis gegen Cybermobbing hat eine Studie veröffentlicht, bei der 16,6 % der Schülerinnen und Schüler angaben, dass sie von Cybermobbing betroffen waren (Cybervictims), und 19,1 % angaben, bereits Cyberbullies gewesen zu sein (Schneider/ Katzer/ Leest 2013). Dabei traten u. a. von allen Fällen von Cybermobbing etwa 10 % an Gymnasien und 26 % an Hauptschulen auf. Als die häufigsten Formen konnten Beschimpfungen, Verbreiten von Gerüchten und Hänseleien festgestellt werden. Die für Cybermobbing genutzten Medien waren insbesondere soziale Netzwerke, aber auch Handy oder Chatrooms. Anonymität und Cybermobbing Ein bedeutender Unterschied zwischen Cybermobbing und traditionellem Bullying ist die mögliche Anonymität der Cyberbullies. Durch die Anonymität entsteht ein asymmetrisches Verhältnis zwischen Cyberbullies (deren Identität unklar bleibt) und Cybervictims (die unsicher über den Ursprung der Angriffe sind). Unter dem Begriff der Anonymität (griechisch ανώνυμος „namenlos“) wird verstanden, dass eine Person nicht identifiziert werden kann und ihr Name unbekannt bleibt. Pseudonymität hingegen verweist auf die Verwendung eines frei gewählten Benutzernamens (Spitzname, Nickname), wodurch der Klarname unerkannt bleibt und eine Person im Internet verdeckt agieren kann. Anonymität bzw. Pseudonymität im Internet und 161 uj 4 | 2014 Cybermobbing über Mobiltelefone kann verschiedene Formen annehmen bzw. unterschiedlich hergestellt werden: ➤ Verwendung von Spitznamen in Online-Chat oder Online-Communities, ➤ Nutzung von E-Mail-Adressen, die keinem Namen zugeordnet werden können, ➤ IP-Adresse unterdrücken, ändern oder andere IP-Adresse mitschicken, Verbindung über Proxy-Server herstellen, ➤ Internetznutzung über öffentliche drahtlose Internetzugänge (Hot-Spots) mittels Smartphones, Notebooks oder Tablets, ➤ Mobiltelefone: Nummer unterdrücken, SMS-Nachrichten über Online-Portale ohne Anmeldung verschicken, Prepaid- Karte mit neuer Telefonnummer, Nachrichten über Handynummer von Bekannten verschicken. Viele Internet-Nutzende sind überzeugt, dass ihr Verhalten im Netz nicht auf sie zurückgeführt werden kann. Jedoch kann zumeist über die IP-Adresse festgestellt werden, von welchem Computer oder Smartphone eine Handlung ausging. Allerdings kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, welche Person diesen Internetzugang nutzte. Ferner erfordern viele Internetdienste eine Anmeldung der Nutzenden, jedoch werden deren Angaben kaum auf den Wahrheitsgehalt geprüft, sodass fiktive Namen, Geburtsdaten und Wohnorte angegeben werden können. Ein gewisser Grad an Anonymität bei der Nutzung des Internets ist daher auf unterschiedliche Arten möglich. Ist anonymes Cybermobbing problematisch? Aus den bisherigen Ausführungen wird noch nicht deutlich, ob anonymes Cybermobbing ein Problem darstellt oder nicht. Dabei lassen sich Hinweise für beide Positionen zur Anonymität bei Cybermobbing finden: Entweder ist Cybermobbing mit anonymen Cyberbullies besonders schwerwiegend und belastend für die Opfer oder anonymes Cybermobbing kann als unbedeutend für die Betroffenen angesehen werden und stellt daher kein besonderes Problem für die Cybervictims dar. Für die Annahme, dass anonymes Cybermobbing problematisch ist, sprechen folgende Aspekte: ➤ Durch die Pseudonymität bzw. Anonymität kann das Sicherheitsgefühl der Jugendlichen steigen, wodurch negative Äußerungen wahrscheinlicher werden können. Cyberbullies könnten überzeugt sein, dass ihre Aktionen nicht auf sie zurückgeführt werden und daher keine negativen Konsequenzen für sie resultieren könnten (Mishna et al. 2009). ➤ Möglicherweise verleitet der Schutz der Anonymität zusammen mit der physischen Distanz und dem mangelnden Blickkontakt Jugendliche dazu, im Internet Kommentare oder Beschimpfungen zu äußern, die sie weder mit ihrem echten Namen noch im direkten Gespräch äußern würden. Statt beim Anblick der Betroffenheit und Verletztheit des Opfers aufzuhören, könnten Cyberbullies dazu neigen, die Angriffe zu verstärken und weiterzuführen (Kowalski/ Limber 2007; Ybarra/ Mitchell 2004 b; Wright 2013). ➤ Die Betroffenen wissen nicht, wer hinter den Angriffen steckt, und können daher mehr Unsicherheit, Angst und Misstrauen entwickeln, als wenn sie wissen, wer sie attackiert. Verschiedentlich wird angenommen, dass eine unbekannte Bedrohung mehr Angst macht als ein bekannter Feind (Kowalski/ Limber 2007; Mishna et al. 2009; Naruskov et al. 2012). ➤ Die Anonymität und dauerhafte Erreichbarkeit der Betroffenen über Internet und Mobiltelefone könnte die negativen Auswirkungen von Cybermobbing auf die psychische Gesundheit der Opfer verstärken (Lindfors et al. 2012; Perren et al. 2010). 162 uj 4 | 2014 Cybermobbing ➤ Damit einher geht auch die Schwierigkeit, sich effektiv gegen Beleidigungen, Gerüchte und Bedrohungen zu wehren. Wenn TäterInnen nicht identifiziert werden können, können bereits erfolgte Angriffe nicht bestraft werden und zukünftige Angriffe nicht verhindert werden. Dadurch können sich Cybervictims hilflos fühlen, resignieren und eventuell noch nicht einmal anderen Peers oder Erwachsenen von den negativen Erlebnissen erzählen (Mishna et al. 2009; Vandebosch/ Van Cleemput 2008). Für die Annahme, dass anonymes Cybermobbing kein besonderes Problem für die Cybervictims darstellt, spricht hingegen Folgendes: ➤ Ohne persönliche Beziehung zwischen Cyberbully und Cybervictim können Angriffe leichter als irrelevant und unbedeutend eingeschätzt werden. Denn auch wenn eine Beleidigung durch eine Person, die das Opfer gar nicht kennt, eine Beleidigung bleibt, kann sie als weniger schwerwiegend empfunden werden als ein negatives Urteil durch Freundinnen bzw. Freunde oder andere subjektiv bedeutsame Personen (Naruskov et al. 2012). ➤ In Gruppendiskussionen bezeichneten Jugendliche aus Italien, Spanien und Deutschland Anonymität nicht als zentrales Kriterium, um Cybermobbing zu definieren. Stattdessen waren besonders die Absicht der Schädigung und die Wiederholung bei direkter Kommunikation zwischen Cyberbully und Cybervictim wichtig (Nocentini et al. 2010). ➤ Cybermobbing tritt häufig innerhalb sozialer Strukturen auf, wie z. B. in Schulklassen, Peergruppen, Freundschaften oder Partnerschaften. Obwohl Jugendliche annehmen, dass Cybermobbing typischerweise anonym stattfindet, berichten sie häufig über Episoden innerhalb bestehender sozialer Beziehungen (Mishna et al. 2009). Cybermobbing ist scheinbar nicht so anonym, wie oft unterstellt wird. Aus den dargestellten Positionen bleibt unklar, wie die Rolle der Anonymität bei Cybermobbing zu bewerten ist. Insbesondere stellt sich die Frage, wie häufig anonymes Cybermobbing auftritt und ob dies für die Opfer als belastender empfunden wird als nicht-anonymes Cybermobbing. Diese beiden Fragen werden im Folgenden behandelt. Ebenso behandelt die empirische Studie, die anschließend vorgestellt wird, die Rolle der Anonymität bei Cybermobbing. Wie häufig tritt anonymes Cybermobbing auf? Die Prävalenz anonymen Cybermobbings variiert zwischen 12,9 % und 45,5 % (siehe Tabelle 1). Die großen Unterschiede der Auftretenshäufigkeit können durch unterschiedliche Altersgruppen, Antwortoptionen und Definitionen von Cybermobbing entstehen. Ebenso variiert die Perspektive der Cybervictims und Cyberbullies. In allen Studien zeigt sich jedoch, dass die Identität der Cyberbullies deutlich häufiger bekannt ist als unbekannt. Ist anonymes Cybermobbing belastender für die Betroffenen? Häufig wird angenommen, dass es für das Opfer belastender ist, wenn es die Identität des Täters nicht kennt, wodurch eine größere Angst und Frustration hervorgerufen wird. Entsprechend fanden Sticca und Perren (2011) bei 45 Jugendlichen der 8. Klasse, dass solche (hypothetischen) Fälle als schwerwiegender wahrgenommen werden, in denen der Täter oder die Täterin unbekannt bleiben. Dies galt für traditionelles Bullying, aber besonders für Cybermobbing. Im Gegensatz dazu gaben in einer telefonischen Befragung nur 18 % der 458 betroffenen 10bis 15-Jährigen an, durch anonymes Cybermobbing belastet zu sein, während 46 % der Betroffenen belastet waren, wenn sie von den gleichen Personen online und offline 163 uj 4 | 2014 Cybermobbing gemobbt wurden (Ybarra/ Diener-West/ Leaf 2007). Außerdem zeigte eine Studie von Staude-Müller, Hansen und Voss (2012), dass es für das Opfer belastender ist, den Täter oder die Täterin zu kennen. Die Ergebnisse dieser Studie beziehen sich auf 4.498 Personen von 10 bis 50 Jahren, die über negative Erfahrungen im Internet berichteten. Diese Personen fühlten sich belasteter, wenn sie die Identität der Cyberbullies kannten. Ein Grund dafür könnte sein, dass Bekannte oder FreundInnen mehr persönliche Informationen kennen oder mehr Fotos und Ähnliches vom Opfer besitzen als Fremde. Manche dieser Informationen und Materialien können auch absichtsvoll gegen eine Person verwendet werden. Zudem haben bekannte Personen leichter Zugang zum sozialen Netz des Opfers und können dort beispielsweise belastende Gerüchte verbreiten. Insgesamt scheinen also die Opfer stärker belastet zu sein, wenn sie von ihnen bekannten Personen angegriffen werden. Die Anonymität scheint kein zusätzlicher Belastungsfaktor zu sein, der die Belastung bei den Betroffenen noch gravierender macht. Studie Stichprobe Anonymes Cybermobbing Cybermobbing durch bekannte Personen Fenaughty/ Harré (2013) 12 - 19 Jahre alt, 1.673 Jugendliche aus Neuseeland Mobiltelefone: 26,6 % unbekannte Personen, Internet: 38,2 % unbekannte Personen Mobiltelefone: 61,1 % Mitschülerinnen und Mitschüler, 37,9 % Freundinnen und Freunde, 13,3 % Partnerinnen und Partner, Internet: 43,5 % Mitschülerinnen und Mitschüler, 26,7 % Freundinnen und Freunde, 13,0 % Partnerinnen und Partner Kowalski/ Limber (2007) Klassenstufen 6, 7 und 8, 3.767 amerikanische Jugendliche Cybervictims: 45,5 % unbekannte Personen Cyberbullies: 21,9 % unbekannte Personen Cybervictims: 46,7 % Mitschülerinnen und Mitschüler, 27,5 % Freundinnen und Freunde, 12,3 % Geschwister, 10,8 % jemand anderes Cyberbullies: 29,1 % Mitschülerinnen und Mitschüler, 22,5 % Freundinnen und Freunde, 9,9 % Geschwister, 7,3 % jemand anderes Smith et al. (2008) 11 -16 Jahre, 92 englische Jugendliche 20,7 % unbekannte Personen 20,7 % eigene Klasse, 28,0 % Parallelklasse, 6,1 % höhere Klasse, 22,0 % andere Schule Veenstra (2011) 10 -17 Jahre, 456 niederländische Jugendliche Cyberbullies: 19,8 % der Cybervictims wussten nicht, wer sie angreift Cyberbullies berichten: 33,3 % der Cybervictims wussten, wer sie angreift Ybarra/ Diener-West/ Leaf (2007) 10 -15 Jahre, 1.588 amerikanische Jugendliche Cybervictims: 12,9% unbekannte Personen Cybervictims: 23,0 % bekannte Personen Tab. 1: Überblick zur Prävalenz anonymen Cybermobbings Anmerkung: Die Prozentwerte addieren sich teilweise nicht zu 100 % aufgrund von Mehrfachantworten. 164 uj 4 | 2014 Cybermobbing Studie zu Anonymität bei Cybermobbing Stichprobe Es wurde eine Fragebogenerhebung in einem Gymnasium und einer Integrierten Sekundarschule durchgeführt. Insgesamt haben 242 Lernende der 7. bis 9. Klassenstufe an der Befragung teilgenommen, pro Schule etwa 50 %. Darunter waren 50,4 % weiblich, 49,2 % männlich (eine Person gab kein Geschlecht an). Die Befragten waren 12 bis 16 Jahre alt, im Durchschnitt 13,7 Jahre alt. Zur Mediennutzung gaben 84 % der Befragten an, ein Profil bei einem sozialen Netzwerk zu besitzen (z. B. Facebook, Jappy). Wenn sie auf einem sozialen Netzwerk ein neues Profil erstellten, gaben 57 % der Befragten an, ihren richtigen Namen zu verwenden, 29 % gaben an, dies nicht zu tun (14,1 % keine Angabe). Die Befragung ist nicht repräsentativ, bietet aber wertvolle Informationen über die Zusammenhänge von Anonymität und Cybermobbing. Erhebung von Cybermobbing Die Teilnehmenden wurden nach der Häufigkeit von Cybermobbing und Cyberviktimisierung gefragt. Dazu wurden jeweils 12 verschiedene Verhaltensweisen beschrieben (z. B. Hat jemand im letzten halben Jahr im Internet oder per Handy „… Gerüchte über dich verbreitet? “ oder „… so getan, als wäre er/ sie du, um dir zu schaden? “ für Cyberviktimisierung). Die Antwortoptionen reichten auf einer 6-stufigen Skala von „gar nicht“ (0), „1 - 2-mal in 6 Monaten“ (1), „2 - 3-mal im Monat“ (2), „1-mal pro Woche“ (3), „mehrmals in der Woche“ (4) bis „fast täglich“ (5). Ergebnisse Die Befragten berichteten von unterschiedlichen negativen Handlungen über Internet und Handy, die mindestens zweibis dreimal im Monat auftraten (siehe Abbildung 1). Mit über 25 % waren die häufigsten Formen von Cybermobbing Beleidigungen, Verrat von Geheim- Beleidigt werden Geheimnisse verraten Gerüchte verbreitet Lästern zwecks Schädigung Freundesliste gelöscht/ ausgeschlossen Private Fotos/ Videos verbreitet Von fremder Person bedroht Bedroht werden Unter Druck gesetzt/ erpresst Brutale Videos/ Fotos erhalten Identität angenommen zwecks Schädigung Bloßstellung durch veränderte Fotos/ Videos 26 25 25 25 17 10 9 8 6 5 5 4 Häufigkeit in % 0 5 10 15 20 25 30 Cyberviktimisierung (mind. 2 - 3-mal pro Monat) Abb. 1: Berichtete relative Häufigkeit von Cyberviktimisierung 165 uj 4 | 2014 Cybermobbing nissen und Verbreiten von Gerüchten sowie Lästern, um die Freundschaften oder den Ruf einer Person zu schädigen. 9 % der Befragten gaben an, von einer fremden Person bedroht worden zu sein. Selten berichteten die Befragten über den Erhalt brutaler Videos oder Fotos, die Annahme der eigenen Identität durch andere oder Bloßstellen durch veränderte Fotos/ Videos. In Tabelle 2 wird die Anzahl von Teilnehmenden dargestellt, die bei Cybermobbing und Cyberviktimisierung zu mindestens einer Frage angaben, mindestens zweibis dreimal im Monat gemobbt worden zu sein und/ oder jemand anderen gemobbt zu haben. Von den 242 Befragten wurden 11,6 % als Cybervictims, 10,3 % als Cyberbullies, 13,6 % als Cyberbully-Victims (sowohl Cyberbullying als auch Cyberviktimisierung berichtet) und 64,4 % als Unbeteiligte (weder Cyberbullies noch Cybervictims) kategorisiert. Die Jugendlichen wurden dazu befragt, ob sie die eigene Identität bei selbst ausgeübtem Cybermobbing preisgaben oder nicht. Abbildung 2 zeigt, dass Cyberbullies am häufigsten unter eigenem Namen auftraten (36 % zumindest selten), teilweise aber auch einen falschen/ ausgedachten Namen (29,5 %) bzw. Spitznamen (25,1 %) verwendeten, um die eigene Identität zu verschleiern. Nur 15 % der Befragten gaben an, zumindest selten den Namen einer anderen Person anzunehmen, um die Opfer über die eigene Identität zu täuschen. Die Jugendlichen gaben auch an, wenn sie als Opfer von Cybermobbing betroffen waren, wie häufig sie wussten, wer hinter dem Cybermobbing steckte. Abbildung 3 zeigt, dass die Jugendkein Cyberbully Cyberbully Gesamt kein Cybervictim 64,4 % (156) 10,3 % (25) 74,8 % (181) Cybervictim 11,6 % (28) 13,6 % (33) 25,2 % (61) Gesamt 76,0 % (184) 24,0 % (58) 100 % (242) Anmerkung: Prozentuale Häufigkeit der Befragten, absolute Häufigkeit in Klammern Tab. 2: Befragte nach Cyberbullies und Cybervictims Anonymität aus Sicht der Cyberbullies Wenn du andere Personen im Internet oder per Handy verspottest, beleidigst, ausschließt oder bei Freunden schlecht machst, benutzt du dann … Abb. 2: Relative Häufigkeit der Anonymität aus Sicht der Cyberbullies … eher den Namen einer anderen Person, damit die anderen denken, dass du jemand anders bist? … einen Spitznamen, damit nicht gleich jeder weiß, wer du bist? …lieber einen falschen oder ausgedachten Namen, damit keiner weiß, wer du bist? … deinen echten Namen? Häufigkeit in % 0 20 40 60 80 100 nie selten manchmal häufig immer 166 uj 4 | 2014 Cybermobbing lichen am häufigsten die Person persönlich kannten, die sie attackierte (73 % zumindest selten). Demgegenüber hatten nur 41 % gar keine Ahnung, wer hinter den Angriffen steckte (15 % selten, 15 % manchmal, 10,2 % häufig, 0,9 % immer). Wenn die Cybervictims zumindest eine Vermutung hatten, wer hinter den Angriffen steckt, konnten sie angeben, welcher Personengruppe die Cyberbullies angehörten. Auch wenn bei dieser Frage Mehrfachantworten möglich waren, wurden in Abbildung 4 die prozentualen Häufigkeiten an der Anzahl der Gesamtnennungen relativiert. Hierbei zeigte sich, dass mit 37 % der Nennungen Mitschülerinnen und Mitschüler die Cyberbullies waren, gefolgt von 22 % Freunden von Freundinnen und Freunden, 21 % (ehemalige) Freundinnen und Freunde und 3 % Anonymität aus Sicht der Cybervictims Falls du schon einmal im Internet oder über das Handy gemobbt wurdest, kanntest du … Abb. 3: Relative Häufigkeit der Anonymität aus Sicht der Cybervictims … den Usernamen nicht und hattest auch keine Ahnung, wer es sein könnte? … den Usernamen nicht, aber du hattest eine Vermutung, wer es sein könnte? … den Usernamen nicht, aber du wusstest, wer es war? … den Namen nicht, aber wusstest, dass es eine bestimmte Person sein muss? … diese Person persönlich? Häufigkeit in % 0 20 40 60 80 100 nie selten manchmal häufig immer Abb. 4: Vermutete Täterschaft aus Sicht der Betroffenen Anonymität aus Sicht der Cybervictims Wenn du eine Vermutung hast, wer dahintersteckt, wer könnte es gewesen sein? Mitschülerinnen und Mitschüler Freunde von Freunden Freundinnen und Freunde Fremde Lehrpersonen 0 10 20 30 40 50 Prozent der Gesamtnennungen 37 22 21 17 3 167 uj 4 | 2014 Cybermobbing Lehrpersonen. Insgesamt beziehen sich damit 83 % der Nennungen auf bekannte Personen und 17 % auf unbekannte Personen (Fremde). In Tabelle 3 werden Zusammenhangsanalysen von Anonymität und negativen Emotionen berichtet. Dabei wurden die Antwortoptionen „Falls du schon mal im Internet oder über das Handy gemobbt wurdest, kanntest du den Usernamen nicht, hattest aber eine Vermutung, wer es sein könnte“, „… kanntest du den Usernamen nicht, aber du wusstest, wer es war“ sowie „… kanntest du den Namen nicht, aber wusstest, dass es eine bestimmte Person sein muss“ zu einer Kategorie „Vermutung, wer Cyberbully ist“ zusammengefasst. Weitgehend unabhängig von der Bekanntheit bzw. Anonymität der Cyberbullies empfinden die Cybervictims in der vorliegenden Studie das Cybermobbing als belastend. Dabei geht die Anonymität der Cyberbullies mit ängstlich-gestressten Emotionen einher, ebenso äußern die Betroffenen Gefühle, dass die Erfahrung gemein und unfair ist. Wenn die Betroffenen die Cyberbullies persönlich kennen, geht dies mit gemein-unfairen Emotionen einher, die ängstlich-gestressten Gefühle sind hingegen nicht bedeutsam damit verbunden. Letztlich können aber sowohl anonymes als auch nicht-anonymes Cybermobbing mit beiden Formen emotionaler Reaktionen einhergehen. Diskussion Die vorliegende Studie untersuchte das Auftreten von Anonymität bei Cybermobbing. Bezüglich der Auftretenshäufigkeit ist zunächst festzuhalten, dass 25,2 % der Befragten Cyberviktimisierung Alter Geschlecht CB persönlich kennen Vermutung, wer CB CB unbekannt Emotion unfair Cyberviktimisierung Alter .12 Geschlecht -.12 -.11 CB persönlich kennen .18* .14 -.25 Vermutung, wer CB .40*** .14 -.17 .40*** CB unbekannt .45*** .00 -.11 .03 .47*** Emotion unfair .30*** -.06 -.21** .27** .38*** .20* Emotion ängstlich .26** -.11 -.25** .11 .24* .34*** .62*** Tab. 3: Zusammenhänge zwischen Cyberviktimisierung, Anonymität und Emotionen (Spearman Korrelationen) Anmerkungen: CB = Cyberbully; Geschlecht 0 = weiblich, 1 = männlich; 93 < N < 242; * p < .05, ** p < .01, *** p < .001 Erläuterung zur Tabelle: Korrelationen stellen den ungerichteten Zusammenhang zwischen zwei Variablen dar. Der Korrelationskoeffizient r liegt dabei zwischen -1 und 0 bzw. zwischen 0 und 1. Je näher der Korrelationskoeffizient bei -1 (negativer Zusammenhang) oder bei 1 (positiver Zusammenhang) liegt, desto enger hängen die Variablen zusammen. Dabei wird eine Korrelation zwischen 0 und .10 als klein, bis .30 als mittel, bis .50 als groß bezeichnet. Eine positive Korrelation liegt vor, wenn mit hohen Werten der einen Variablen auch hohe Werte der anderen Variablen einhergehen. In unserer Studie gehen also hohe Werte von ängstlichen Emotionen mit hohen Werten der Cyberviktimisierung einher. Eine negative Korrelation liegt vor, wenn mit hohen Werten der einen Variablen niedrige Werte der anderen Variablen einhergehen. In unserer Studie gehen also hohe Werte von ängstlichen Emotionen mit niedrigen Werten des männlichen Geschlechts einher, bei Mädchen liegen also höhere Werte für ängstliche Emotionen vor. 168 uj 4 | 2014 Cybermobbing angaben, mindestens zweibis dreimal im Monat von Cybermobbing betroffen zu sein. Dies ist eine recht hohe Prävalenzrate. Die Betroffenen gaben als häufigste Formen zum einen Beleidigungen an, also verbale Beschimpfungen und Verunglimpfungen. Zum anderen berichteten sie häufig über relationale Formen der Aggression, unter anderem Geheimnisse und Gerüchte verbreiten sowie über Lästereien. Bezogen auf die Anonymität zeigte sich, dass in den meisten Fällen von Cybermobbing die Identität der Cyberbullies bekannt war. Dies bestätigte sich sowohl in den Angaben aus Täterals auch aus Opfersicht. Cyberbullies verwendeten oft den eigenen Namen, Cybervictims kannten die Person, die sie angriff, häufig persönlich. In der vorliegenden Studie zeigte sich damit nur eine untergeordnete Rolle der Anonymität bei Cybermobbing-Attacken. Ein ähnliches Ergebnis trat auch in den Studien von Mishna et al. (2009), Kowalski und Limber (2007) und Veenstra (2011) auf. Interessant ist der Zusammenhang zwischen der Anonymität und der emotionalen Befindlichkeit der Opfer. Anonymität der Cyberbullies geht verstärkt mit ängstlichen und gestressten Emotionen einher, in etwas geringerem Maße auch mit der Wahrnehmung der Erfahrung als unfair und gemein. Dieses Ergebnis ergänzt die Ergebnisse zur Häufigkeit der Anonymität. Zunächst deckt sich dies mit der Studie von Sticca und Perren (2011), in der anonymes Cybermobbing als belastend wahrgenommen wurde. Weil die belastenden Emotionen aber auch bei identifizierbaren Cyberbullies auftraten, spricht dies eher dafür, dass überhaupt die Erfahrung von Cybermobbing belastend ist, nicht so sehr die Anonymität der Cyberbullies. Eine Grenze der Studie besteht darin, dass es sich um eine einmalige Erhebung handelt, die keine kausalen Schlussfolgerungen erlaubt. Auch wenn die vorliegende Studie nicht repräsentativ für Lernende der 7. - 9. Klassenstufe ist, konnte sie jedoch einige Erkenntnisse zur Anonymität bei Cybermobbing vorlegen. Implikationen für die Praxis Erfahrungen mit Cybermobbing sind in unserer Studie unter 12bis 16-jährigen Jugendlichen mit 25,2 % weit verbreitet. Zudem wird die Cyberviktimisierung weitgehend unabhängig von der Bekanntheit bzw. Anonymität des Cyberbullys als belastend empfunden. Entsprechend sollte diese Problematik ernst genommen werden und Präventionsmaßnahmen angeboten werden (z. B. Pieschl/ Porsch 2012; Schultze- Krumbholz et al. 2012). Nicht selten wird das Internet nicht nur zu Hause und über den Schul-Computer, sondern auch über das Smartphone genutzt, sodass Cybermobbing außerhalb und innerhalb der Schule ausgeübt werden kann. Aus diesen Gründen sollten Eltern, Jugendarbeit und Schulpersonal in Präventionsmaßnahmen einbezogen werden, weil Cybermobbing innerhalb wie außerhalb der Schule auftritt und Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und Jugendlichen hat. Daher sollten Themen wie der Umgang mit Medien, Internet und Cybermobbing im Unterricht aufklärend behandelt werden. Da viele Jugendliche spätestens ab 13 Jahren soziale Netzwerke nutzen, sollten Präventionsmaßnahmen gezielt in diesem Alter ansetzen. An vielen Schulen sind bereits Präventionsaktivitäten erkennbar, häufig fehlen jedoch„feste institutionelle Strukturen wie z. B. die Position eines Anti-Mobbing-Beauftragten, Meldestellen bei Problemlagen, spezifisch geschultes Personal oder feste Ansprechpartner sowie andere Hilfesysteme“ (Schneider et al. 2013, 106). Darüber hinaus sollten auch Eltern aufgeklärt werden, was Cybermobbing ist, welche Präventionsmaßnahmen existieren und auf welche Weise bei Cybermobbingvorfällen interveniert werden kann. So können beispielsweise die Eltern 169 uj 4 | 2014 Cybermobbing mit ihren Kindern sowohl über die die Potenziale als auch über die Gefahren des Internets reden. Besonders wichtig sind dabei das Verhalten und die Preisgabe von Informationen auf sozialen Netzwerken. Diese Gespräche sollten verständnisvoll und ohne negative Konsequenzen für die Jugendlichen verlaufen, damit diese nicht das Vertrauen in ihre Bezugsperson verlieren. Bemühungen der Eltern könnten sinnvoll unterstützt werden durch außerschulische Jugend- und Sozialarbeit, in der Medienkompetenz erworben und eignes Verhalten reflektiert werden kann. Dies stellt eine wertvolle Ressource dar, da die Ansprache Jugendlicher im Freizeitbereich motivierend gelingen kann und die sozialen Beziehungen unter Peers thematisiert werden können. Insgesamt sollten verschiedene Akteure in die Prävention von Cybermobbing einbezogen werden. Dabei zeigte sich im vorliegenden Beitrag, dass ein wichtiger Ansatzpunkt die sozialen Kontakte unter Kindern und Jugendlichen darstellen. Denn Cybermobbing ist selten eine anonyme Bedrohung, sondern häufig eine fiese Schikane unter bekannten und befreundeten Personen. Dr. Jan Pfetsch Galina Schäfer Technische Universität Berlin, Fachgebiet Pädagogische Psychologie, MAR 2 - 6 Marchstraße 23 10587 Berlin jan.pfetsch@tu-berlin.de Literatur Fenaughty, J., Harré, N. (2013): Factors associated with young people's successful resolution of distressing electronic harassment. Computers & Education 61, 242 - 250, doi: 10.1016/ j.compedu.2012.08.004 Kowalski, R. M., Limber, S. P. (2007): Electronic Bullying Among Middle School Students. Journal of Adolescent Health 41, S22 - S30 Lindfors, P. L., Kaltiala-Heino, R., Rimpelä, A. H. (2012): Cyberbullying among Finnish adolescents - a population-based study. BMC public health 12, 1027 - 1032, doi: 10.1186/ 1471-2458-12-1027 Mishna, F., Saini, M., Solomon, S. (2009): Ongoing and online: Children and youth’s perceptions of cyber bullying. Children and Youth Services Review 31, 1222 - 1228 Naruskov, K., Luik, P., Nocentini, A., Menesini, E. (2012): Estonian Students’ Perception and Definition of Cyberbullying. 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Sie liefern eine Übersicht über Trainings und Programme zur Gewaltprävention, die in Kindergärten, Schulen und in der Jugendhilfe eingesetzt werden können. a www.reinhardt-verlag.de
