unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2014
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Fußball und politische Bildung
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Söhnke Vosgerau
'Politik gehört nicht ins Stadion!' ist eine ebenso gängige wie zweifelhafte Parole. Fußball als Brennglas und das Stadion als Anschauungsort der Gesellschaft sind zweifelsohne politisch und brauchen eine kritische Diskussionskultur. Die Initiative Lernort Stadion nutzt die Faszination Fußball für politische Bildung mit bildungsfernen Jugendlichen.
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247 unsere jugend, 66. Jg., S. 247 - 256 (2014) DOI 10.2378/ uj2014.art28d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Söhnke Vosgerau Jg. 1982; Europäischer Ethnologe, Politik- und Geschichtswissenschaftler, Bildungsreferent im Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Integration durch Sport und Bildung an der Carl-von-Ossietzky Universität Oldenburg Lernort Stadion - Was Fußball zur politischen Bildung beitragen kann „Politik gehört nicht ins Stadion! “ ist eine ebenso gängige wie zweifelhafte Parole. Fußball als Brennglas und das Stadion als Anschauungsort der Gesellschaft sind zweifelsohne politisch und brauchen eine kritische Diskussionskultur. Die Initiative Lernort Stadion nutzt die Faszination Fußball für politische Bildung mit bildungsfernen Jugendlichen. Einleitung Aus der eingangs zitierten Parole, die von einer irritierenden Allianz aus Verbands- und Vereinsfunktionären, Fanvertretern, aktiven Spielern und Politikern aller Couleur vertreten wird, sprechen sicherlich eine unklare Definition des Politischen und sehr unterschiedliche handfeste Interessen. Niemand wird die engen Verknüpfungen von Fußball und Politik ernsthaft bezweifeln wollen. Zu prominent sind die personellen Bande zwischen Sport und Politik, zu gewichtig die staatliche Sportförderung, zu emotional die historische Verbindung nationaler Erweckungserlebnisse mit sportlichen Großereignissen, zu umfassend die Kommerzialisierung des Profifußballs und zu alltäglich die ethnische Überhöhung von Amateurligapartien. Auch werden im Sport immer wieder Werte wie Fairplay, Toleranz und Teamgeist propagiert, die auch gesellschaftlich relevant sind. Politik muss demnach nicht mehr „ins Stadion getragen werden“ (vgl. Behn/ Schwenzer 2008), wie es vielen aktiven Fangruppierungen oder -Projekten zum Vorwurf gemacht wird, wenn sie sich kritisch gegenüber Entwicklungen der Fußballkultur positionieren: sie ist schon längst dort. Fest steht aber auch, dass die Verbindung von Sport und Politik problematisch und eine kritische Reflexion des Sportgeschehens notwendig ist. Gerade aus der hochgradigen Politisierung des Fußballs ergeben sich Chancen für eine außerschulische politische Bildungsarbeit, die sich verstärkt „problematischen“ Zielgruppen zuwendet. Bemerkenswerterweise ist die gesellschaftliche Breitenwirkung des Fußballs in Deutschland bislang kaum als Ressource für pädagogische Ansätze in Betracht gezogen worden. Vorsicht scheint geboten zu sein, wird doch der Fußball gerne zum Allheilmittel verklärt: Nach Belieben fungiert er als Gesundheitsförderer, zur Gewaltprävention oder als „Inte- 248 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung grationsmotor“. Die Grenzen einer solchen affirmativen Deutung des Sports sind in den letzten Jahren verstärkt diskutiert worden (vgl. Gebken/ Vosgerau 2014). Ist es demnach angebracht, dem Fußball nun auch noch die Verantwortung für die didaktischen Unzulänglichkeiten der politischen Bildung aufzubinden? Im Folgenden soll zunächst eine kurze Übersicht über aktuelle Herausforderungen der politischen Bildung gegeben werden, bevor die Hintergründe und Qualitätsmerkmale politischer Bildung am Lernort Stadion und praktische Erfahrungen aus dem Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC skizziert werden. „Politikferne“ Jugendliche als Zielgruppe politischer Bildung „Bildungs- und politikferne“ Jugendliche als Zielgruppe außerschulischer politischer Bildung werden seit einiger Zeit verstärkt problematisiert und diskutiert (vgl. Detjen 2007; Kohl/ Seibring 2012). Der Umstand, dass eine große Gruppe junger Menschen, die sich selbst als unpolitisch begreift und„der“ Politik distanziert gegenübersteht, von den traditionellen politischen Bildungsformaten kaum erreicht wird, ist zwar seit Längerem bekannt, wurde jedoch oftmals als„Ignoranz“ oder„Politikverdrossenheit“ abgetan und nur selten als pädagogische Herausforderung für die politische Bildung angenommen. Dabei steht außer Frage, dass diese Entwicklung unter demokratie- und gerechtigkeitstheoretischen Aspekten höchst problematisch ist, da sie Bildungsungerechtigkeit weiter vertieft und Partizipationschancen von vornherein ungleich verteilt. Doch wer sind die„Politik- und Bildungsfernen“ eigentlich? Empirische Studien belegen von jeher einen engen Zusammenhang zwischen (formalem) Bildungsniveau und politischem Interesse und Partizipation (vgl. Detjen 2007). Dennoch scheint die undifferenzierte Kategorisierung der „Bildungsbzw. Politikfernen“ unter pädagogischen Gesichtspunkten problematisch, da sie angesichts differenzierter Jugendszenen einseitig defizitorientiert und potenziell diffamatorisch bleibt. Weder fasst sie institutionalisierte Bildungsbenachteiligungen, noch fragt sie nach den persönlichen Interessen, Orientierungen und Kompetenzen, die zwar nicht in das enge Korsett eines klassischen Politikverständnisses passen, aber durchaus eine politische Dimension besitzen. Angemessen erscheint die Bezeichnung durchaus, wenn unter „bildungsfern“ vor allem eine erfahrungsbasierte Distanz zu den formalen Bildungsinstitutionen verstanden wird. Dass das schlechte schulische Abschneiden vieler SchülerInnen vornehmlich soziale Ursachen hat, ist durch verschiedene Schulstudien hinreichend belegt worden. „Bildungsferne“ (ergo „politikferne“) Jugendliche sind somit zumeist auch „bildungsbenachteiligte“ Jugendliche. Das Problem ist demnach hausgemacht. Sicher falsch wäre es anzunehmen,„bildungsbenachteiligte“ Jugendliche hätten keine eigene politische Agenda. Ihr „Politikprogramm“ ist, wie eine aktuelle Studie nahelegt, vielmehr im doppelten Sinne „unsichtbar“: Einerseits markieren die Heranwachsenden ihre Lebensumstände, Interessen oder alltägliche Teilnahme am öffentlichen Leben subjektiv nicht als politisch, andererseits bewegen sie sich unterhalb des Radars eines zu eng gesteckten Politikbegriffes der konventionellen politischen Bildung. Was fehlt, ist demnach eine Sensibilität für das Politikverständnis dieser Jugendlichen, die Politik zumeist als abstrakte Leerformel verstehen, zu der sie keinerlei alltägliche Anknüpfungspunkte erkennen können und die sie ausschließlich mit Politikern und politischen Institutionen „da oben“ assoziieren, mit denen sie nichts zu tun haben wollen (vgl. Calmbach/ Kohl 2011, 10). Durch Milieu-Modelle, die kulturellen Lebenswelten und subjektiven Orientierungen mehr Gewicht verleihen als klassische soziologische Schichtmodelle, lassen sich „Zugangswege erschließen, über die Angebote politischer Bil- 249 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung dung mit Aussicht auf Akzeptanz an Menschen gelangen können“ (Hradil 2012, 24). So hat die erwähnte Studie zum unsichtbaren Politikinteresse verdeutlicht, dass „bildungsferne“ Jugendliche keinesfalls als politikfern zu bezeichnen sind, wenn es darum geht, soziale Ungerechtigkeit zu thematisieren, ihre alltäglichen Lebensräume mitzugestalten, die eigenen Wünsche und Interessen zu artikulieren oder sich verantwortungsvoll für andere einzusetzen (vgl. Calmbach/ Borgstedt 2012, 77). Die Erschließung politischer Themen und ihre lebensweltliche Bedeutungszuschreibung erfolgt jedoch„fast ausschließlich über unmittelbar konkret-materielle bzw. sozialräumliche Erfahrungen“ (ebd., 78): Lernen findet dann positiven Anklang, wenn sich daraus ein pragmatischer Nutzen erkennen lässt. Lohnenswert für die politische Bildungsarbeit und wirksam für die jugendlichen Teilnehmenden erscheinen daher handlungsorientierte Konzepte und Methoden mit lebensweltlichen Themen, wie Gewalt, Schule und Ausbildung, Gerechtigkeit und Diskriminierung, Zugehörigkeit, Familie oder Drogen (vgl. Calmbach/ Borgstedt 2012, 69). Zwei methodische Ansätze werden in der politischen Bildung aktuell diskutiert, um bildungs- und politikferne Zielgruppen zu erreichen: Einerseits wird seit einiger Zeit von einer „Elementarisierung“ konventioneller politischer Bildungsangebote gesprochen, welche die Komplexität politischer Inhalte adressatengerecht reduzieren und so einen erleichterten Zugang zu Politik schaffen sollen. Inhaltlich zielt dieser Ansatz noch immer auf die Vermittlung zentraler Wissensbestände zum politischen System und demokratischer Verfahren. Im Mittelpunkt steht weiterhin die Darstellung der Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung (vgl. Detjen 2007). Ein anderer, insbesondere in der partizipationsorientierten Demokratiepädagogik forcierter Ansatz spricht sich für eine gezielte Ausweitung des Politikbegriffs aus und fordert eine Re-Orientierung von Inhalten und Methoden der politischen Bildung an lebensweltlichen Themen und Kompetenzen der Teilnehmenden. Er zielt auf die Ausbildung von vermeintlich „vorpolitischen“ sozialen Kompetenzen und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, die als Voraussetzung für politische Teilhabe begriffen werden. Die Propagierung eines solchen „weiten“ Politikbegriffs trifft allerdings nicht nur auf Gegenliebe. Mit einigem Recht wird darauf hingewiesen, dass Politik im engeren Sinne (als Wissen über Funktionsweisen des politischen Systems und der Demokratie) auch„bildungsfernen“ Jugendlichen nicht vorenthalten werden darf und unbedingt Bestandteil der Schulbildung bleiben muss (vgl. Detjen 2007, 8). Sicherlich existiert auch kein Automatismus zwischen sozialem und politischem Lernen. Die Ergebnisse der o. g. Studie legen jedoch nahe, dass ein Mehr an herkömmlicher politischer Bildung ganz sicher nicht zu einer höheren Zahl interessierter oder gar engagierter Jugendlicher führen wird (vgl. Calmbach/ Borgstedt 2012, 78). Hierfür bietet die außerschulische Jugendbildungsarbeit prinzipiell bessere Chancen als der an festgesteckte Curricula gebundene schulische Politikunterricht. Strittig ist jedoch auch die Aufgabe und Funktion politischer Bildung: Sollte sie der Stabilität des politischen Systems dienen (vgl. Detjen 2007, 4) oder sollte sie die Jugendlichen als gleichwertig Handelnde mit ihren oft eigenwilligen Kompetenzen und Orientierungen in die Mitte ihres Interesses stellen? Angesichts ihres „unsichtbaren Politikprogramms“ sollte es Aufgabe der politischen Bildung sein, die von den Jugendlichen selbst als unpolitisch wahrgenommenen Interessen herauszustellen und ihnen Wege der Partizipation aufzuzeigen. Schließlich geht es ja nicht um ein Ruhigstellen im Namen der Demokratie. Politische Bildung, die schwer erreichbaren Zielgruppen „Politik“ im engeren Sinne vermitteln will, ist nicht nur mit geringen Aussichten auf Erfolg gesegnet, sie bleibt auch gegenüber den Teilnehmenden 250 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung unglaubwürdig. Selbst Verteidiger klassischer politischer Bildung sehen es als unrealistisch an,„dass sich durch eine Teilnahme die unsicheren biographischen Perspektiven verbessern“ (Detjen 2007, 5). Warum also simulieren, woran die Teilnehmenden sowieso nicht teilhaben werden? Gerade in der zeitlich begrenzten außerschulischen Bildungsarbeit sollte es um attraktive Impulse durch lebensnahe und praxisrelevante Themen gehen, die von den Jugendlichen aufgenommen und in ihren Alltag überführt werden können. Geeignet erscheint ein demokratiepädagogischer Ansatz, der bei der Stärkung von Selbst- und sozialen Kompetenzen ansetzt, aber auch Aspekte klassischen politischen Demokratie-Lernens integriert (vgl. Gerdes/ Bittlingmayer 2012, 37) Dies kann vor allem in Lernsettings gelingen, die Bezüge zur Lebenswelt herstellen können. Die Faszination Fußball und der Lernort Stadion bieten hierfür vielversprechende Ansätze. Lernort Stadion Das Projekt Lernort Stadion - Politische Bildung an Lernzentren in Fußballstadien wurde 2009 auf Initiative der Robert-Bosch-Stiftung ins Leben gerufen und wird - seit 2010 gemeinsam mit der Bundesliga-Stiftung - in 12 bundesweiten Lernzentren in Kooperation mit den ortsansässigen Fanprojekten, Bundesliga-Clubs und verschiedenen anderen Partnern umgesetzt (mehr unter www.bosch-stiftung.de/ content/ language1/ html/ 28056.asp). Die Lernzentren schließen damit eine Lücke in der politischen Bildungsarbeit mit dem Medium Fußball, vergleichbare Projekte existierten bis dato in Deutschland nicht (vgl. Glaser 2008, 129). Die Projekte in Bremen, Rostock, Dresden, Braunschweig, Dortmund, Bochum, Gelsenkirchen, Bielefeld, Frankfurt, Nürnberg, Kaiserslautern, Saarbrücken und Berlin teilen dabei trotz heterogener Strukturen und Herangehensweisen eine gemeinsame Mission: die Verbindung von Fußballfaszination, Stadion und handlungsorientierter politischer Bildung: „Über die Faszination Fußball und den besonderen Lernort Stadion können Jugendliche und junge Erwachsene für gesellschaftspolitische Themen sensibilisiert werden. Politische Bildung bedeutet dabei zunächst die Veranschaulichung von demokratischen Werten anhand der Lebenswelten junger Menschen unter einem fußballspezifischen Fokus. Durch die wertschätzende Vermittlung sozialer Kompetenzen werden sie darin unterstützt, die eigene Haltung und gesellschaftliche wie politische Fragen zu reflektieren, vielfältige Perspektiven einzunehmen sowie Beteiligungsformen und Handlungsoptionen zu entwickeln, um somit Verantwortung für sich und die Gesellschaft zu übernehmen. Dies bedeutet, über den Fußball Wege zu eröffnen und Jugendliche ‚fit zu machen‘, an der Gesellschaft aktiv und reflektiert teilzuhaben. Es heißt, sie in ihrer Urteilsfähigkeit und Selbstverantwortung zu stärken, damit sie ihre Welt selbstbestimmt gestalten können“ (Mission Statement der Lernzentren, Robert-Bosch-Stiftung 2013, 28). Zielgruppe sind nicht allein Fußballfans, hier unterscheidet sich der Ansatz der Lernzentren von der klassischen Arbeit der Fanprojekte. Vielmehr geht es um die soziale Öffnung der Fußballvereine und die Erkenntnis, dass sich der Aufgabenbereich der präventiven Fanprojektarbeit einerseits und die Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung durch die Bundesligaclubs andererseits über die Stadiongrenzen hinaus ausgeweitet hat. Erreicht werden sollen Jugendliche, die zwar mit Politik und Demokratie wenig anzufangen wissen, aber für die Fußball eine große Bedeutung besitzt. Die Inspiration für die Initiative Lernort Stadion stammt aus dem Mutterland des Fußballs, England. Die Idee, durch die Attraktivität und Anziehungskraft von Fußball und Stadien Bil- 251 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung dungsanlässe für Kinder mit Lernschwierigkeiten zu schaffen, entwickelte sich dort bereits in den 1990er Jahren. 1997 riefen das britische Department for Education and Skills, die FA Premier League, lokale Fußballclubs der ersten bis dritten Liga und kommunale Schulämter das gemeinsame Modellprojekt „Playing for Success“ (PfS) ins Leben. PfS entwickelte sich zu einem nationalen Erfolgsmodell mit 150 Standorten (im Jahr 2006) (vgl. Sharp 2007). In geringem Maße ist die Initiative auch über den Ärmelkanal geschwappt, einzelne Standorte existieren inzwischen auch in Belgien und den Niederlanden. In sogenannten „Study Support Centres“ unterstützen pädagogische MitarbeiterInnen durch „the medium and environment of sport“ in den Vereinen „underachieving young people“ durch gezielte Bildungsangebote. Die Methoden und Inhalte von „Playing for Success“ orientieren sich stark an schulischen Rahmenplänen, die„Study Support Centres“ haben daher den Charakter außergewöhnlicher Nachhilfeeinrichtungen: Sie sollen zum Lernen motivieren und schulische Lernprozesse unterstützen. Schwerpunkte sind Lese- und Rechenfähigkeiten sowie Computerfertigkeiten. Methodisch werden dabei beispielsweise Mathe-Übungen mit der Berechnung von Fahrten zu Auswärtsspielen veranschaulicht. Inzwischen steht das erfolgreiche Projekt vor der Abwicklung: Trotz positiver Langzeitevaluationen hat die aktuelle britische Regierung der Initiative, die maßgeblich auf die Blair-Administration zurückging, die Mittel gekürzt. Dennoch hat „Playing for Success“ die Chancen einer sozialräumlichen Öffnung der Vereine durch die produktive Verbindung von Fußballclubs mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen deutlich vor Augen geführt. Auch wurden die Möglichkeiten der besonderen Lernumgebung im Umfeld des Stadions herausgestellt. Die großen Potenziale des Sports für die politische Bildung wurden jedoch allenfalls tangiert. In diese Lücke stieß die Initiative Lernort Stadion in Deutschland. Das Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC Mit dem Vorbild der Study Support Centres wurde in Berlin bereits 2007 in Kooperation von British Council, dem Fanprojekt der Sportjugend Berlin und dem 1. FC Union ein erster Anlauf unternommen und ein temporär genutztes Lernzentrum ins Leben gerufen. Seit 2010 bietet das Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC vor der Kulisse des historischen Berliner Olympiastadions ein Bildungsprogramm für Jugendliche und junge Erwachsene (mehr unter www.lernzentrum-berlin.de.). Die Workshops können von Berliner Schulklassen aus Sekundar-, Gemeinschafts- und Förderschulen sowie von Jugendfreizeit- und Fangruppen besucht werden. Das Programm soll die Fußballbegeisterung und das integrative Potenzial des Sports nutzen, um junge Menschen für politische Themen zu sensibilisieren und ihre sozialen Kompetenzen zu stärken. Dazu verbindet das pädagogische Konzept politische Bildung, die Faszination Fußball und Sport-, Bewegungs- und Kooperationsübungen. Thematische Schwerpunkte des Berliner Lernzentrums sind unter anderem Gewalt- und Gesundheitsprävention, Vielfalt und Diskriminierung, Fankultur und Fußballgeschichte, Geschlechterrollen (im Sport), die Olympischen Spiele 1936, Biografiearbeit und Zukunftswerkstätten. Die Zusammenarbeit mit Hertha BSC ermöglicht Einblicke in das historische Berliner Olympiagelände und den Betrieb des Bundesligisten. Gemeinsam erkunden die Teilnehmerinnen das Vereinsgelände, die Nachwuchs-Akademie, besuchen ein Profi-Training und begrüßen Gäste von Hertha BSC in Erzählcafés. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf medienpädagogischen Angeboten und dem Einsatz von Kurz-, Spiel- und Dokumentarfußballfilmen. Seit 2012 kooperiert das Lernzentrum mit dem Berliner Fußballfilmfestival 11mm, um das Medium Fußball-Film stärker für die Bildungsarbeit zu nutzen. 252 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung Merkmale politischer Bildung im Lernort Stadion Trotz der großen Heterogenität der Lernzentren lassen sich einige gemeinsame Ansatzpunkte und Qualitätsmerkmale der politischen Bildung im Lernort Stadion herausstellen, die hier jeweils mit einigen Beispielen aus der Praxis des Berliner Lernzentrums kurz umrissen werden sollen. Eine ausführliche Beschreibung des pädagogischen Ansatzes von Lernort Stadion findet sich im Begleitheft zur Methodensammlung, online abrufbar unter www.boschstiftung.de/ content/ language1/ downloads/ Begleitheft_Methodensammlung.pdf. Faszination Fußball als Türöffner zu gesellschaftspolitischen Themen Fußball ist nicht allein die populärste Sportart in Deutschland und vereinigt einen Großteil des freiwilligen Engagements in Deutschland auf sich. Aufgrund seiner gesellschaftlichen Breitenwirkung reicht seine Dominanz weit über den deutschen „Sportraum“ (Markovits/ Hellerman 2002) hinaus. Die Kolonialisierung der Lebenswelt durch König Fußball ist in den letzten Jahren weiter fortgeschritten. Fußball findet Eingang in die Sprache, Kleidung, Medien, die digitale Welt, Ernährungsgewohnheiten oder die politische Rhetorik. Die Totalität und Strahlkraft der Fußballkultur berührt selbst diejenigen, die sich nicht für den Sport interessieren und selbst noch nie gegen einen Ball getreten haben. Fußball ist „ein Mikroskop der komplexen Verflechtungen des Sozialen“ (Klein/ Meuser 2008, 7) und ein fester Bestandteil der Kultur - in Deutschland und weltweit. Fußball ist eine gesellschaftliche Repräsentations- und Projektionsfläche und ein Gradmesser gesellschaftlicher Veränderungen. Er spiegelt nicht allein gesellschaftliche Entwicklungen und Probleme, sondern bündelt sie, wie unter einem Brennglas. Stadien und Bolzplätze sind Orte sozialer In- und Exklusion und Kristallisationspunkte „symbolischer (Macht-)Kämpfe vielfältiger Art“ (ebd., 8). Durch das Medium des Fußballs lässt sich somit eine ganze Reihe von Themen darstellen und kritisch reflektieren, denen politikferne Jugendliche eine hohe Relevanz zusprechen: soziale Ungleichheit, Diskriminierung, Migration und Integration, Zugehörigkeit, Geschlechterrollen oder Berufsorientierung - für eine lebensweltliche Thematisierung lassen sich viele Ansatzpunkte finden. Im Berliner Lernzentrum findet insbesondere der Workshop zu Sport und Gewalt großen Zuspruch. Im Sport und in der Fankultur ist Gewalt stetig aktuell, wobei der Begriff subjektiv sehr unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Der Workshop nimmt dies zum Anlass, um ausgehend vom Sportgeschehen verschiedene Formen von Gewalt unterscheiden zu lernen, eigene Gewalterfahrungen zu thematisieren und den Ursachen von Gewalt auf den Grund zu gehen. Für den Unterricht eignen sich hier neben biografischen Übungen insbesondere konkrete Fallbeispiele, z. B. aus der Diskussion mit MitarbeiterInnen des Fanprojektes oder der Fanbetreuung von Hertha BSC, die systematisch eingeordnet werden können. Ein Deeskalationstraining zeigt praktische Auswege beim Umgang mit Gewalt auf. Der außergewöhnliche Lernort Die Bedeutung unterschiedlicher Lernsettings spielt in der Diskussion um politische Bildung mit bildungsfernen Jugendlichen bislang nur eine marginale Rolle. Noch immer orientiert sich das Gros der Angebote stark an formalisierten Konzepten. Aus der Erfahrung der Lernzentren ist der privilegierte Ortswechsel - vom Klassenzimmer in die Spielerkabine, die Katakomben des Stadions oder den Besprechungsraum - ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der pädagogischen Arbeit. Er bietet Anreize, sich auf Neues einzulassen, Anlässe für informelle Bildungsprozesse und bedeutet für die Jugendlichen eine enorme, auch materielle, Wertschätzung (vgl. Feldmann-Wojtachnia 2013, 4). Stadien sind in vieler Hinsicht moderne massen- 253 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung kulturelle Sehnsuchtsorte (vgl. Dinçkal 2012, 11). Sie sind ein Anschauungsort der Gesellschaft: Soziale Gegensätze und Machtpositionen, gesellschaftliche Entwicklungen und Trends lassen sich auf den Rängen beobachten. Stadien sind Orte der Inszenierung von Gemeinschaft und sozialer Spannungen. Hier begegnen sich extreme Formen der Verregelung und Normierung und der Grenzüberschreitung und des Widerspruchs. All dies macht das Stadion zu einem lohnenswerten, anschlussfähigen Setting für niederschwellige politische Bildungsansätze. So ist das Berliner Olympiastadion nicht nur eine moderne Fünf-Sterne-Fußballarena, sondern auch ein beeindruckender Geschichts- und Erinnerungsort. Das Trainingsgelände von Hertha BSC auf dem Gelände des ehemaligen Deutschen Sportforums bietet unzählige Gelegenheiten, die Funktionsweisen und Verbindungen von Sport und Politik (nicht nur in Bezug auf die Olympischen Spiele 1936) zu thematisieren und mit Bezug auf die Gegenwart zu aktualisieren (um beispielsweise Themen wie Diskriminierung, Rassismus oder Antisemitismus anzusprechen). Der privilegierte Zugang zu Stadion und Verein ermöglicht auch einen Blick hinter die Kulissen, auf die Vielfalt der Menschen und Funktionen im Fußball-Betrieb. In Erzählcafés oder Interviews berichten MitarbeiterInnen von ihrer Arbeit im Verein. Selbst zu beobachten und zu erfahren, kann dabei helfen, Stadion und Fußballkultur als Anschauungsorte für gesellschaftspolitische Themen zu betrachten. Jugendliche zu Experten machen Fußball ist nicht nur die mit Abstand beliebteste Sportart von Kindern und Jugendlichen, Fußballkultur in allen ihren Facetten ist auch alltäglicher Gegenstand der Diskussion. Fußballfans gehören zu den wenigen Jugendkulturen mit globaler Reichweite. Beim Fußball kann jeder mitreden, eine eigene Meinung vertreten, einem Team anhängen oder auf ein anderes wetten. Auch „bildungsferne“ Jugendliche können hier als „Experten“ auftreten und unterliegen keinen selbst- oder fremdgesteckten Redebeschränkungen. Diese Ressourcen der Teilnehmenden machen es besonders vielversprechend, politische Inhalte über die Themenwelt des Fußballs zu diskutieren. Der Vorteil des Lernorts Stadion ist, dass der Fußball die Sprache der Jugendlichen spricht. Eine Szene aus dem WM-Endspiel 2006 im Berliner Olympiastadion ist wohl in die Geschichte eingegangen: Zinedine Zidanes Kopfstoß gegen den italienischen Abwehrspieler Materazzi. Während das spätere Ergebnis kaum noch zur Kenntnis genommen wird, bleiben die Symbolik dieses eruptiven Gefühlsausbruchs und seine Konsequenzen dauerhaft im Gedächtnis. Im Lernzentrum wird die zweiminütige Szene als Einstieg für Diskussionen zu den Themen Gewalt, Ehre, Diskriminierung oder Fairplay genutzt. Den TeilnehmerInnen fällt es dabei leicht, ihre Meinungen und Vorstellungen zu der Szene zu artikulieren und die Szene zu ähnlichen Situationen aus ihrem eigenen Alltag in Bezug zu setzen. Sie fühlen sich sicher im Argumentieren und können die Widersprüche von individuellem Handeln und gesellschaftlichen Werten gegenüberstellen. Handlungskompetenzen stärken Politische Bildung im Lernort Stadion soll mehr sein als ein exemplarisches Lernen gesellschaftspolitischer Themen anhand von Fußballkultur und Stadion. Die Vermittlung von elementaren demokratischen Kompetenzen soll die Teilnehmenden befähigen, sich in ihrer eigenen Lebenswelt besser artikulieren und frei entfalten zu können. Entsprechend zielen die Angebote der Lernzentren auf ein „anspruchsvolles Bündel von Fähigkeiten und Fertigkeiten“ (Feldmann-Wojtachnia 2013, 7): Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit, freie Meinungsbildung und Äußerung, der kritische 254 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung Umgang mit Informationen und Medien, Toleranz, Vielfalt, demokratische Entscheidungsfindung und Minderheitenschutz. Die Pressekonferenz ist ein bekanntes mediales Format in der Fußballberichterstattung. Im Rahmen eines Moduls gegen Diskriminierung schlüpfen die Teilnehmenden in verschiedene Rollen in einer Pressekonferenz zu rassistischen Vorfällen im Fußball. Trainer, Spieler, Vereinsfunktionäre, Fans und Medienvertreter kommen im Pressekonferenzraum zusammen, um die durch originale Filmausschnitte belegten Vorgänge aufzuklären und gemeinsame nächste Handlungsschritte zu beraten, die ähnliche Vorfälle in Zukunft unterbinden sollen. Die simulierte Pressekonferenz wird aufgenommen und in ein mediales Format gebracht. Die Teilnehmenden setzen sich insofern inhaltlich mit dem Thema Rassismus auseinander, lernen kritisch mit den Medien umzugehen und üben sich in einer demokratisch geprägten Diskussionskultur. Demokratisch lernen - demokratisch handeln Demokratie-Lernen zielt auf den Kompetenz- und Wissenserwerb für demokratisches, solidarisches und emanzipatorisches Denken und Handeln ab. Dies macht ein Lernen durch Demokratie erforderlich. Dazu sollte das Lernsetting - wie die Gestaltung der Lernprozesse, die Wahl der Inhalte, das Verhältnis zwischen Teilnehmenden und ReferentInnen und der organisatorische Rahmen - möglichst partizipativ, gleichberechtigt und transparent gestaltet werden. Demokratische Werte und Verfahren, z. B. Abstimmungen oder die Toleranz gegenüber Minderheitenmeinungen, sollen so lebensnah erfahrbar werden. So ist die aktive Teilnahme an den Lernangeboten grundsätzlich freiwillig und wird nicht benotet. Ein definitorisches „richtig“ oder „falsch“ gibt es nicht. Im Mittelpunkt steht das Aufzeigen und Problematisieren kontroverser Meinungen und Positionen. Die Lernzentren leiten ihr pädagogisches Grundverständnis von den Grundsätzen des Beutelsbacher Konsenses (1976) ab: Teilnehmer sollen nicht überrumpelt, sondern befähigt werden, sich eine eigene Meinung zu bilden, kontroverse Themen müssen auch in der pädagogischen Arbeit kontrovers dargestellt werden, und die Jugendlichen sollen ihre persönlichen Interessen artikulieren und durchsetzen lernen. Dennoch handelt es sich um einen pädagogisch vorstrukturierten Lernort, der selbst bestimmten Beschränkungen und Regeln unterliegt. Zu Beginn jeder Trainingswoche im Lernzentrum werden die Teilnehmenden gebeten, persönliche Ziele und Wünsche zu artikulieren und Regeln für das gemeinsame Miteinander aufzustellen. Der Erwartungs- und Erfahrungshorizont von Teilnehmenden und ReferentInnen soll so inhaltlich verschmelzen. Ein biografischer Einstieg in die Projektwoche ist notwendig, um sich auf die unterschiedlichen Voraussetzungen und Interessen der Teilnehmenden einzulassen und diese in das Programm zu integrieren. Zudem werden durch begleitende Kooperationsübungen gruppendynamische Prozesse angeregt und reflektiert. Anhand von gelben und roten Karten werden auch Sanktionierungen bei Verstößen diskutiert, wobei diese nicht zwangsläufig durch die anleitenden ReferentInnen, sondern auch durch die Gruppe selbst geahndet werden können. Als Grundregeln für eine demokratische Diskussionskultur haben sich dabei die Elemente „Stopp“, „Ausreden lassen“, „Argumentieren“ und „Faires Miteinander“ erwiesen. Lernen durch und über den Sport In der Diskussion um Bildung im und durch Sport hat sich in letzten Jahren ein erweitertes Bildungsverständnis durchgesetzt, das das Zusammenspiel körperlicher und kognitiver Lernprozesse deutlich aufwertet. Bewegung, Sport und Spiel besitzen demnach nicht allein Freizeit- 255 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung wert, sondern gelten gleichermaßen als (pädagogisch nutzbare) Ressourcen für Gesundheit, Bildung, Persönlichkeitsentwicklung und soziale Integration (vgl. Schmidt 2008, 56). So stellte zuletzt auch der 12. Kinder- und Jugendbericht die Bildungspotenziale von Bewegung, Spiel und Sport in Bezug auf die „unmittelbar körperbezogenen Kompetenzen (Körpererfahrung, -ästhetik, -ausdruck), aber auch nicht unmittelbar sportbezogenen Kompetenzen im sozialen, politischen und kognitiven Bereich… (Teamfähigkeit, Selbstvertrauen, Selbstorganisation, Verantwortungsfähigkeit)“ (BMFSFJ 2005, 376) explizit heraus. Im Lernzentrum wird Bildung im und durch Sport mit einer Bildung über den Sport verknüpft, die das Sportgeschehen selbst zum Thema macht. Durch Bewegungs-, Positionierungs- und Kooperationsspiele werden nicht allein entlastende Bewegungsanlässe geschaffen, sie sind vielmehr immanente Bestandteile des Bildungsprogramms. Dem Sport zugeschriebene Werte wie Toleranz, Fairplay oder Teamgeist können anhand konkreter Situationen diskutiert und ihre Grenzen reflektiert werden. Durch Spielformen wie informeller Fußball oder Handicap-Fußball lassen sich z. B. inklusive Spielformen selbst gestalten. Ausblick Die Initiative Lernort Stadion wurde 2012 im Wettbewerb „Deutschland - Land der Ideen“ als innovative Bildungsidee ausgezeichnet. Die Projekte erfahren vor Ort viel Wertschätzung bei Schulen, Vereinen, LehrerInnen, Fans und Teilnehmenden. Eine Befragung des„Centrums für angewandte Politikforschung“ ergab eine große Zustimmung: Knapp 90 % der Teilnehmenden hat der Besuch Spaß bereitet, über 80 % würden das Angebot weiterempfehlen, und 70 % gaben an, durch die Inhalte etwas für ihren Alltag gelernt zu haben (vgl. Feldmann-Wojtachnia 2013, 8). Bei aller Vorsicht, die gegenüber den nachhaltigen Wirkungen derartiger „kurzzeitpädagogischer“ Angebote angemessen ist, lassen sich doch eine hohe Motivation, ein stetiges Interesse an den Themen und ein immanenter Bezug zu den Lebenswelten der Jugendlichen feststellen. Das positive Feedback unterstreicht die besondere Qualität des Lernorts Stadion für die politische Bildungsarbeit mit schwer zu erreichenden Zielgruppen. Stadion und Fußballkultur eignen sich in besonderem Maße dafür, Zugangswege zu gesellschaftspolitischen Themen auch für „politikferne“ Jugendliche aufzuschließen. Dennoch ist die Zukunft der Lernzentren keineswegs gesichert. Insbesondere die Profivereine tun sich teilweise noch immer schwer mit einer sozialräumlichen Öffnung und der Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Corporate Social Responsability ist trotz einiger Veränderungen in den letzten Jahren, gemessen an der finanziellen und gesellschaftlichen Bedeutung des Fußballs, noch immer kein prominentes Konzept im deutschen Fußball. Die Win-Win-Situationen, die sich aus Projekten wie Lernort Stadion für alle Beteiligten ergeben können, werden noch nicht gänzlich erkannt (vgl. Mohe/ Sieweke 2009). So wird sich erst zeigen müssen, ob die Parole „Politik gehört nicht ins Stadion“ auch noch in Zukunft ihre Anhänger findet. Söhnke Vosgerau Fanprojekt Lernzentrum @ Hertha BSC Fanprojekt der Sportjugend Berlin im Haus der Fußballkulturen Cantianstraße 25 10437 Berlin soehnke.vosgerau@lernzentrum-berlin.de 256 uj 6 | 2014 Fußball und politische Bildung Literatur Behn, S., Schwenzer, V. (2008): „Politik gehört nicht ins Stadion? “ Fandiskurse, Selbstregulierungsmechanismen der Fanszene und antirassistische Strategien der sozialen Arbeit im Fußballkontext. In: Glaser, M., Elverich, G. (Hrsg.): Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Fußball. Erfahrungen und Perspektiven der Prävention. DJI, Halle, 24 - 34 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (Hrsg.) (2005): Zwölfter Kinder- und Jugendbericht. BMFSFJ, Berlin Calmbach, M., Kohl, W. (2011): Politikwahrnehmung und Politikverständnis von„bildungsfernen“ Jugendlichen. Polis, H. 3, 10 - 12 Calmbach, M., Borgstedt, S. (2012): ‚Unsichtbares‘ Politikprogramm? Themenwelten und politisches Interesse von ‚bildungsfernen‘ Jugendlichen. In: Kohl, W./ Seibring, A. (Hrsg.): ‚Unsichtbares Politikprogramm‘. Themenwelten und politisches Interesse von ‚bildungsfernen‘ Jugendlichen. BpB, Bonn, 43 - 80 Detjen, J. (2007): Politische Bildung für bildungsferne Milieus. Aus Politik und Zeitgeschichte 22 - 33, 3 - 8 Dinçkal, N. (2012): „Kulturraum Stadion“ - Perspektiven und Potentiale für die Geschichtswissenschaft im Schnittfeld von Stadt und Sport. Forum Stadt 39 (2), 105 - 120 Feldmann-Wojtachnia, E. (2013): Politische Bildung am Lernort Stadion wirkt - aber wie? In: Robert- Bosch-Stiftung (Hrsg.): Begleithaft zur Methodensammlung Lernort Stadion. Politische Bildung an Lernzentren in Fußballstadien. Stuttgart, 4 - 8. www. bosch-stiftung.de/ content/ language1/ downloads/ Begleitheft_Methodensammlung.pdf, 20. 3. 2014 Gebken, U., Vosgerau, S. (2014): Fußball ohne Abseits. Ergebnisse und Perspektiven des Projektes ‚Soziale Integration von Mädchen durch Fußball‘. Springer VS, Wiesbaden Gerdes, J., Bittlingmayer, U. H. (2012): Demokratische Partizipation und politische Bildung. In: Kohl, W., Seibring, A. (Hrsg.): ‚Unsichtbares‘ Politikprogramm? Themenwelten und politisches Interesse von ‚bildungsfernen‘ Jugendlichen. BpB, Bonn Glaser, M. (2008): Zum Stand der pädagogischen Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im Fußballsport. 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