eJournals unsere jugend 66/7+8

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2014
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„Fit for Life“, „Fit für kulturelle Vielfalt“ und das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp)

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2014
Ralf Bornstedt
Holger Hegekötter
Gert Jugert
Hedwig Jugert
Zwei moderne verhaltensorientierte Kompetenztrainings, "Fit for Life" und "Fit für kulturelle Vielfalt", sollen hier beispielhaft in Theorie und Praxis vorgestellt werden. Ein weiterer Abschnitt stellt das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (BIPP) vor, das als Fortbildungsinstitut durch Schulung von MultiplikatorInnen die beiden vorgestellten und viele weitere Kompetenztrainings verbreitet.
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300 unsere jugend, 66. Jg., S. 300 - 312 (2014) DOI 10.2378/ uj2014.art36d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Holger Hegekötter Jg. 1969; Sozialarbeiter/ Sozialpädagoge B. A., Kriminologe/ Polizeiwissenschaftler M. A., Leiter des Bremer Instituts für Pädagogik und Psychologie, Mitarbeiter des Kreisjugendamtes Steinfurt im Spezialdienst an der Janusz-Korczak-Schule, Lehrbeauftragter für Soziale Kompetenz und Gewaltprävention an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt von Ralf Bornstedt Jg. 1967; Soziologe/ Kunstpädagoge M. A, Diplom- Theaterpädagoge (FH), Leiter des Bremer Instituts für Pädagogik und Psychologie, Leiter der Mediencooperative Steinfurt e. V., Lehrbeauftragter für Konfliktmanagement an der Universität Vechta „Fit for Life“, „Fit für kulturelle Vielfalt” und das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp) Zwei moderne verhaltensorientierte Kompetenztrainings, „Fit for Life“ und „Fit für kulturelle Vielfalt“, sollen hier beispielhaft in Theorie und Praxis vorgestellt werden. Ein weiterer Abschnitt stellt das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (BIPP) vor, das als Fortbildungsinstitut durch Schulung von MultiplikatorInnen die beiden vorgestellten und viele weitere Kompetenztrainings verbreitet. 1 Dr. Gert Jugert Jg. 1940; Dipl.-Psychologe, Dozent an der Universität Bremen, Fortbildner und Berater beim Aufbau eines Familienbildungs-Zentrums in der Mongolei (SES) Hedwig Jugert Jg. 1944; Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, ehrenamtliche Tätigkeit mit traumatisierten Flüchtlingen, Fortbildnerin in Verhaltenstraining und Psychotherapie in Ulaanbaatar über den Senior Experten Service 1 Autor des Abschnitts „Fit for Life“ ist Gert Jugert, Autorin von „Fit für kulturelle Vielfalt“ ist Hedwig Jugert, Ralf Bornstedt und Holger Hegekötter verfassten den Abschnitt über das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp). 301 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings Fit for Life. Training sozialer Kompetenz für Jugendliche Zielgruppe Die Zielgruppe des FIT FOR LIFE sind sozial benachteiligte Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren. Ohne effektive Förderung geraten diese Jugendlichen oft in eine Abwärtsspirale von Scheinkompetenzen, Aggressivität, Delinquenz, Alkoholismus und Drogenabhängigkeit. Außer den einfachen Kulturtechniken mangelt es diesen Jugendlichen an basalen sozialen Kompetenzen, die zum Meistern der Entwicklungsaufgaben in Schule, Ausbildung und Beruf (Havighurst, nach Hurrelmann 2009) unerlässlich sind. Ziele des Trainings FIT FOR LIFE Mit dem vorliegenden Trainingsprogramm werden Jugendliche durch die Förderung ihrer sozialen Kompetenz beruflich und gesellschaftlich integriert. Darüber beugt das Verhaltenstraining Gewalt und Apathie vor. Um dieses Gesamtziel bei möglichst jedem/ jeder TeilnehmerIn zu erreichen, werden mit dem Training Konzentration und Aufmerksamkeit, Ausdauer, Lern- und Leistungsmotivation, Selbst- und Fremdwahrnehmung, Selbststeuerung und Selbstmanagement, Selbstsicherheit, Gefühle und Empathie, Kommunikation, Team- und Konfliktfähigkeit sowie ein angemessener Umgang mit Lob, Kritik und Misserfolg entwickelt. Theoretische Grundlagen Das FIT FOR LIFE fußt auf drei theoretischen Ansätzen, die untereinander kompatibel sind: a) die sozial-kognitive Lerntheorie einschließlich des Konzeptes der Selbstwirksamkeit, b) die Theorie der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung und c) das Konzept der Entwicklungsaufgaben. Die Auswahl der zu trainierenden Fertigkeiten und Kompetenzen, die Konzipierung und Gestaltung der Trainingsmaterialien, die eingesetzten Trainingsmethoden sowie das Basisverhalten des Trainers/ der Trainerin beruhen auf diesen Theorien und Konzepten. Sie werden im Folgenden knapp dargestellt. Die sozial-kognitive Lerntheorie von Alfred Bandura (1986) fußt auf der Lerntheorie des Beobachtungs- oder Modelllernens. Bandura hat die Bedingungen und Prozesse des sozialkognitiven Lernens in zahllosen Experimenten herausgearbeitet. Die Prozesse des sozialen Lernens sind die folgenden: ➤ Aufmerksamkeit, ➤ Gedächtnis, ➤ Ausführen von Teilhandlungen, ➤ Verstärkung. Außer den oben genannten Prozessen des sozial-kognitiven Lernens ist für die Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen die Anwendung des Konzeptes der Selbstwirksamkeit äußerst wichtig, um ihre Lernmotivation und Leistungsbereitschaft wirksam zu verbessern. Das Modell der sozial-kognitiven Informationsverarbeitung von Crick und Dodge (1994): Dieses theoretische Modell beschreibt und erklärt, was in einem Menschen passiert, der die äußeren Reize aufnimmt, sie interpretiert und schließlich auf sie reagiert, und zwar in folgenden Schritten: ➤ Wahrnehmung der sozialen Situation, ➤ Interpretation der relevanten Informationen, ➤ Suche nach einer angemessenen Reaktion, ➤ Bewertung der Konsequenzen und Auswahl der Reaktion sowie ➤ Ausführung des Verhaltens. Das Konzept von Crick/ Dodge (1994) gibt uns die Möglichkeit, die Schwierigkeiten der Jugendlichen bei der Verarbeitung und Interpre- 302 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings tation der Informationen in sozialen Situationen zuverlässig zu erkennen und sie im Training gezielt zu fördern. Das Konzept der Entwicklungsaufgaben (Havighurst, nach Hurrelmann 2009): Der Kern des Konzeptes besteht darin, dass Kinder und Jugendliche in der modernen Gesellschaft erst dann in eine neue Entwicklungsstufe eintreten können, wenn sie zuvor bestimmte Fähigkeiten und Kompetenzen erworben haben. So muss der Jugendliche folgende Kompetenzen erworben haben, um als Erwachsener akzeptiert zu werden: Angemessenes Konsumverhalten, Geschlechtsidentität und Partnerfähigkeit, die gesellschaftlichen Normen = Wertesystem und soziale Kompetenz. In der heutigen westlichen Gesellschaft können sich junge Menschen erst dann eine selbstständige und befriedigende Existenz als Erwachsener aufbauen, wenn sie die vorstehend genannten Kompetenzen erworben haben, also nach der Erfüllung ihrer Entwicklungsaufgaben (Havighurst, nach Hurrelmann 2009). Die oben skizzierten Theorien und Konzepte waren für die Autoren Leitlinien bei der Auswahl der zu trainierenden Kompetenzen, der Konzipierung der Trainingsmaterialien und der Entwicklung der Trainingsmethoden. Eine ausführlichere Darstellung der theoretischen Grundlagen des vorliegenden Verhaltenstrainings finden Sie in Jugert/ Rehder/ Notz/ Petermann 2013. Inhalte Für das Verhaltenstrainings-Programm wurden insgesamt 15 Module entwickelt, die alle jeweils einen Bereich von Fähigkeiten und Fertigkeiten umfassen. Das aktuelle Trainingsmanual enthält die folgenden Module: Motivation, Feedback, Selbstsicherheit, Selbstmanagement, Kommunikation, Körpersprache, Kooperation und Teamfähigkeit, Freizeit, Lebensplanung, Beruf und Zukunft, Gefühle, Fit für Konflikte I und II, Einfühlungsvermögen sowie Lob und Kritik. Je Modul werden drei unterschiedliche Trainingsvorschläge unterbreitet, die außer den konkreten Übungen und strukturierten Rollenspielen auch konkrete Vorschläge für die sich anschließende Auswertung auf den drei Ebenen Emotion, Kognition und Transfer sowie verschiedene didaktisch und künstlerisch gestaltete Arbeitsblätter enthalten (Jugert/ Rehder/ Notz/ Petermann 2014). Trainingsmethoden Im Training wird hauptsächlich mit dem strukturierten Rollenspiel, der Verhaltensübung, Rückmeldung einschließlich (Video-)Feedback und den Verhaltensregeln gearbeitet. Hierfür ist das Rollenspiel von den Autoren in eine didaktisch strukturierte Form gebracht worden, die aus sorgfältiger Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einschließlich Transfer besteht. Das strukturierte Rollenspiel gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, die gelernten neuen Verhaltensweisen erstmalig im Verhaltenskontext anzuwenden und dafür Rückmeldung, also Verstärkung oder Korrektur, zu erhalten. Außer im Modul Empathie entwickeln die Jugendlichen durch das häufige Hineinschlüpfen in Rollen Einfühlung und Perspektivenübernahme. Die Auswertung des Rollenspiels gipfelt in dem Transfer, bei dem der/ die TrainerIn mit jedem/ jeder Jugendlichen die Übertragung des Gelernten in seine/ ihre Lebenswelt klärt, bespricht und ihn/ sie dazu ermutigt. Für die gesamte Trainingsstunde (90 Minuten) kommen Konzentrationsübungen, Trainingsrituale sowie die Besprechung der Verhaltensre- 303 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings gel hinzu. Die einzelne Sitzung ist so aufgebaut, dass ruhige Phasen mit verhaltensintensiven abwechseln. Die Jugendlichen schätzen den gleichbleibenden Ablauf der Trainingssitzung. Bewährt hat sich eine Trainingsdauer von einem halben Jahr mit einer wöchentlichen Trainingssitzung von 90 Minuten. Die Trainingsgruppen sollen je nach Problemlage zwischen sechs und zehn Jugendliche umfassen (Jugert/ Rehder/ Notz/ Petermann 2014). Basisverhalten der TrainerInnen Neben der Beherrschung der Module und Methoden eines Trainingsprogramms ist für den Trainingserfolg mitentscheidend die Fähigkeit der TrainerInnen, in ihrem Basisverhalten all jene Tugenden zu verkörpern, die die Jugendlichen mit der sozialen Kompetenz erwerben sollen. Außerdem müssen sie zu Beginn eines Kompetenztrainings mit sechs bis zehn Jugendlichen ein Vertrauen aufbauen und permanent motivieren. Dafür sollten sie (nach Petermann/ Petermann 2010) ➤ das eigene Handeln strukturieren, ➤ zugewandtes Verhalten zeigen, ➤ sie in kritischen Situationen unterstützen, ➤ auch kleine Entwicklungsschritte beachten und verstärken, ➤ gezielt Verantwortung übertragen, ➤ Interesse an der Person und ihren Problemen zeigen. Evaluation Die Trainingsdurchführung und die Evaluation fanden in Institutionen der Berufsvorbereitung einschließlich eines Berufsbildungswerkes BBW Stimmungslage Besprechung von Verhaltensregeln Warm-up/ Konzentrationsübung Bearbeitung eines Moduls Auswertung und Transfer Regeleinhaltung Abschlussrunde Abb. 1: Aufbau einer Trainingssitzung Prätest Posttest 4 3 2 1 Experimentalgruppe Kontrollgruppe 1,69 1,69 1,71 1,81 Abb. 2: Durchschnittliche Einschätzung des eigenen aggressiven Verhaltens 304 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings (Jugert 2002) statt. Der Evaluationsplan enthielt einen Prätest zu Beginn, einen Posttest am Ende des Trainings sowie ein Follow-up nach vier Monaten, einschließlich einer Kontrollgruppe mit insgesamt 214 Jugendlichen. Die Evaluation umfasste sowohl Selbstbeurteilungen durch die Jugendlichen als auch Fremdbeurteilungen durch TrainerInnen und LehrerInnen. Die Ergebnisse zeigen eine Verringerung der Aggressivität, Unsicherheit und Initiativelosigkeit sowie Steigerungen in sozial kompetentem Verhalten und in sozialer Problemlösekompetenz bei den Jugendlichen. Seit der Zeit der Fertigstellung des Trainingsmanuals an der Universität Bremen 1999 fand zusätzlich eine ganze Reihe von kleineren Evaluationen in Form von Diplom-Arbeiten in Psychologie (alle mit Kontrollgruppen), einer Studie mit Jugendlichen im Strafvollzug, einer Untersuchung mit von der Schule verwiesenen und delinquenten Londoner Jugendlichen, Untersuchungen von drei größeren Gruppen von BerufsfachschülerInnen, einigen schulisch-sozial-kulturell gemischten Jugendlichen-Gruppen in sozialen Brennpunkten und Gruppen von FörderschülerInnen eines Förderzentrums statt (Jugert/ Rehder/ Notz/ Petermann 2013, 94 - 108). Die Studien bestätigten durchweg, zum Teil mit unterschiedlichen Erhebungsinstrumenten, die hier vorgestellten Ergebnisse. Resümee Mit FIT FOR LIFE steht ein nachweislich wirksames und in der Praxis bewährtes Programm der Prävention von Gewalt und der Förderung sozialer und vorberuflicher Kompetenz für Jugendliche zur Verfügung. Davon zeugt auch, dass zahlreiche Institutionen das Programm langfristig implementiert haben. Mit dem Multiplikatoren-Ansatz (Fortbildung von SozialtrainerInnen) wurde ein nachhaltiger und kosteneffizienter Weg gewählt, um sozial benachteiligte Jugendliche in ihrer sozialen und allgemein-beruflichen Entwicklung effektiv zu fördern. 4 3 2 1 Aggressives Verhalten Initiativeloses Verhalten Sozialkompetentes Verhalten Soziale Problemlösekompetenz 1,40 1,33 1,72 1,65 2,25 2,53 2,32 2,63 T1 T2 Abb. 3: Durchschnittliche Einschätzungen der TrainerInnen im Vergleich zwischen Prä- (T1) und Posttest (T2) 305 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings Fit für kulturelle Vielfalt. Training interkultureller Kompetenz für Jugendliche Das Training FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT ist die vollständig überarbeitete Neuauflage (Jugert/ Jugert/ Notz 2014) des erstmals 2006 erschienenen Buches FIT FOR DIFFERENCES (Jugert/ Kabak/ Notz 2010). Allgemeines Ziel des Buches ist es, im Bildungssystem einen Baustein zur Umsetzung der UNO-Menschenrechtskonvention anzubieten. Die Kultusministerkonferenz wies bereits 1996 auf die Bedeutung von Chancengleichheit, Inklusion, Partizipation und interkulturelle Kompetenz hin. Hierzu ist es erforderlich, dass sich das Schul- und Bildungssystem auf allen Ebenen für die interkulturelle Bildung öffnet. Das Training leitet seine Ziele, Inhalte, Konzepte und Methoden aus der Kulturtheorie einerseits und der Lerntheorie andererseits ab. In der globalisierten, vernetzten Welt ist der Erwerb interkultureller Kompetenzen für alle von Vorteil: für die Ein-und AuswandererInnen, aber auch für die Zuhausegebliebenen. Jugendliche stehen insbesondere zu Beginn des Arbeitslebens vor der Hausforderung, sich mit Menschen zurechtzufinden, die unterschiedliche Denkmuster, Wertvorstellungen und Kommunikationsstile haben. Interkulturelle Selbstsicherheit erfordert es, sich der Besonderheiten der eigenen und der fremden Kulturen bewusst zu sein, Gemeinsamkeiten und Unterschiede wahrzunehmen, zu reflektieren und einen sozial kompetenten Umgang miteinander zu pflegen. Kulturelle Erziehung und Bildung umfasst sowohl die Herstellung von Chancengleichheit für SchülerInnen unterschiedlicher Herkunft als auch die Vorbereitung aller auf das Leben in einer mehrkulturellen Gesellschaft. Interkulturelle Bildung sollte eine Selbstverständlichkeit sein, um unsere demokratische Gesellschaft, die sich durch kulturelle Vielfalt auszeichnet, so zu gestalten, dass sie human, sozial und wirtschaftlich bestehen kann. Die Schlüsselkompetenzen, die im interkulturellen Training erworben werden, bestehen im Wesentlichen aus Interaktions- und Kommunikationskompetenzen, die für ein konstruktives Miteinander erforderlich sind. Sie befähigen eine Person, die Vorstellungen des Gegenübers im Gespräch und im gemeinsamen Handeln kennenzulernen. Dieser Lernprozess muss früh in das Bildungssystem integriert und kontinuierlich fortgesetzt werden, um zu einem grundlegenden Bewusstsein kultureller Öffnung und Vielfalt zu führen. LehrerInnen, ErzieherInnen, SozialpädagogInnen und andere Autoritäten sind entsprechend dem Modelllernen die Rollenmodelle für interkulturell kompetentes Verhalten. Dies macht die Fortbildung und Sensibilisierung der Fachkräfte und Institutionen notwendig. Kulturbegriffe Im kulturtheoretischen Teil des Buches FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT wird eine Klärung der komplexen und mehrdeutigen Begriffe Kultur, Interkultur, Transkultur und Kulturelle Vielfalt vorgenommen. Kultur wird begriffen als Lebenswelt einer sozialen Gruppe oder Gemeinschaft und als ein sich permanent entwickelnder dynamischer, rekursiver Prozess. Welsch (2009) verwendet den Begriff der Transkulturalität: Kulturen sind keine homogenen, klar voneinander abgrenzbaren Einheiten, sondern ein Geflecht von in sich schon heterogenen und darüber hinaus nach außen vernetzten Lebensräumen. Interkulturelle Kompetenz, wie sie im Buch dargestellt wird, geht von einem solchen prozessualen, dynamischen Kulturverständnis aus. Der Begriff Multikulturalität wird deskriptiv gebraucht als ein Nebeneinander von Kulturen mit dem Ziel, dass kulturelle Gruppen sich weitgehend ihre identitätsstiftenden Freiräume bewahren, diese gegenseitig akzeptieren und ein interkulturelles Miteinander praktizieren können. Interkultur bzw. Transkultur wird perma- 306 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings nent neu erzeugt im Sinne einer dritten Lebenswelt. In dieser transkulturellen Lebenswelt dominiert keine der ursprünglichen Kulturen. Sie zeichnet sich vielmehr im Sinne eines synergetischen Prozesses durch neue Qualitäten aus, die die singulären Kulturen für sich alleine nicht erreicht hätten (Bolten 2007; Welsch 2009). Der Begriff Kulturelle Vielfalt bezieht sich auf die mannigfaltigen Ausdrucksformen, in denen die Kulturen von Gruppen und Gesellschaften zum Ausdruck kommen. Kulturelle Vielfalt ist eine der Wurzeln von Entwicklung auf dem Weg zu einer erfüllten wirtschaftlichen, intellektuellen, emotionalen, moralischen und geistigen Existenz jedes Menschen. Die Verteidigung kultureller Vielfalt ist ein ethischer Imperativ, der untrennbar mit der Wahrung der Menschenwürde verknüpft ist. Es ist für die seelische Gesundheit eines Menschen wichtig, seine Interkulturalität leben zu können: „… research that has revealed considerable benefits of possessing multiple identities for psychological health“ (Crisp 2010, 3). Für ein respektvolles Zusammenleben sind besondere kommunikative Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung von Interaktionsproblemen notwendig sowie die Bereitschaft, kulturelle Vielfalt anzunehmen und zu leben. Diese Prozesse haben noch „Stolpersteine“ (Barna 1994) zu überwinden: Sprache, Ethnozentrismus, Interaktionsangst, falsche Annahmen über Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen der eigenen und der fremden Kultur, Stereotype und Vorurteile. Um diese „Stolpersteine“ zu bewältigen, stellt das Training FIT FÜR KULTU- RELLE VIELFALT eine Vielzahl von Übungen bereit. Interkulturelle Handlungskompetenz Die interaktionistische, kontextabhängige Perspektive der modernen Psychologie, für die der individuelle Handlungserfolg von der wechselseitigen Beeinflussung zwischen Person und Umwelt abhängig ist, bildet die Basis für das Konstrukt der interkulturellen Handlungskompetenz ( Thomas 2003 a). Thomas (2003 b) hat ein komplexes Lernmodell interkultureller Kompetenz entwickelt, das auf dem reflektierenden Lernen basiert und auf den soziokulturellen Kontext von Handlungen und Verhaltensweisen sowie auf die Person-Situation-Interdependenz Bezug nimmt. Interkulturelle Handlungskompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren im Wahrnehmen, Urteilen, Empfinden und Handeln bei sich selbst und bei anderen Personen zu erfassen, zu respektieren, zu würdigen und produktiv zu nutzen. Dies geschieht im Sinne einer wechselseitigen Anpassung, von Toleranz gegenüber Inkompatibilitäten und einer Entwicklung hin zu synergieträchtigen Formen der Zusammenarbeit, des Zusammenlebens und handlungswirksamer Orientierungsmuster in Bezug auf Weltinterpretation und Weltgestaltung (Thomas 2003 b, 143). Das verhaltens- und lerntheoretische Modell von Thomas (2003 b) unterscheidet drei Komponenten bzw. Dimensionen der interkulturellen Kompetenz: eine kognitive, eine affektive und eine verhaltensbezogene, die explizit im Training FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT Anwendung finden. Das verhaltens- und lerntheoretische Modell der interkulturellen Kompetenz (Thomas, 2003 b): ➤ Die kognitive Dimension bezeichnet das Wissen um kulturelle Besonderheiten. ➤ Die affektive Dimension enthält neben der persönlichen Einstellung zu interkulturellen Kontakten Fähigkeiten wie Empathie, Offenheit und Sensibilität für die Sichtweisen und Emotionen anderer. ➤ Die verhaltensbezogene Dimension bezeichnet die Fähigkeit, kulturelle Bedingungen und Einflussfaktoren produktiv zu nutzen. 307 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings Die Inhalte des Trainings basieren im Wesentlichen auf den von Deardorff in Metastudien gesammelten Komponenten (Deardorff 2006). Die inhaltlichen Komponenten interkultureller Kompetenz (nach Deardorff 2006): ➤ Konstruktive Interaktion: Vermeiden von Regelverletzungen sowie Zielerreichung. ➤ Haltung und Einstellung: Wertschätzung von Vielfalt und Ambiguitätstoleranz. ➤ Handlungskompetenz: Interkulturelles Wissen, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit. ➤ Reflexionskompetenz: Relativierung von Referenzrahmen sowie Empathie. Die Sammlung von Deardorff hat zu wesentlichen Ergänzungen der Ziele und Trainingseinheiten in dem überarbeiteten Buch FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT gegenüber dem früheren Buch geführt. Deardorff (in Bertelsmann Stiftung 2008) stellt die Teilkompetenzen in einem zirkulären Prozessmodell als Variablen dar, die miteinander interagieren und sich weiterentwickeln. Dieses Modell ist in dem Buch wiedergegeben. Durchführung Abgeleitet aus den Modellen von Thomas und Deardorff werden für die Übungen, Inhalte und Themen der Trainingssitzungen folgende Kompetenzen ausgewählt. Auflistung der Inhalte interkultureller Kompetenz im Training ➤ Ambiguitätstoleranz, ➤ Empathie, ➤ ethnozentrische Sicht relativieren und reflektieren, ➤ Kultur: Rolle der Kultur verstehen, situative, soziale und historische Kontexte verstehen, ➤ Kommunikations- und Metakommunikationsfähigkeiten, ➤ Offenheit für interkulturelles Lernen und für Menschen anderer Kulturen, ➤ Perspektivenwechsel, Reflexions- und Selbstreflexionskompetenz, ➤ Wertschätzung anderer Kulturen und Offenheit für kulturelle Vielfalt, ➤ Vielfalt: kulturelle Unterschiede als Bereicherung erfahren, ➤ Vorurteile, Diskriminierung, Rassismus erkennen und reflektieren. Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht, alles zu akzeptieren, sondern in einer interkulturellen Interaktion in der Lage zu sein, gemeinsam größtmögliche Akzeptanzspielräume zu finden, aber auch Unvereinbarkeiten zu erkennen und zu thematisieren. Dabei sollte die Souveränität des Einzelnen anerkannt und respektiert werden. Trainingsmaßnahmen zur interkulturellen Kompetenz erweisen sich am effektivsten, wenn sie auf erfahrungsbasierten und partizipativen Instruktionsmethoden, wie der Simulation und dem Rollenspiel, beruhen, um die komplexen Zusammenhänge sukzessiv und modellhaft zu erfahren (Mezirow 1997). Das Rollenspiel ermöglicht, kulturelle Gegebenheiten und interkulturelle Bewältigungskompetenzen in einer sicheren, strukturierten Umgebung kennenzulernen, neue Informationen zu verarbeiten und zu analysieren und diese Fertigkeiten dann in reale Situationen zu transferieren. Die Methoden des Trainings sind im Wesentlichen die gleichen wie im FIT FOR LIFE. Evaluation Die Entwicklung und Evaluation des ersten Trainingsprogramms FIT FOR DIFFERENCES fand innerhalb eines EU-XENOS-Projektes in den Jahren 2001 bis 2004 statt. Sowohl die jugendlichen TeilnehmerInnen als auch ihre TrainerInnen gaben an den zwei Erhebungszeitpunkten (im Prä- und im Posttest) ihre Einschätzungen 308 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings ab. Parallel dazu gab eine Kontrollgruppe von Jugendlichen, die nicht am Training teilnahm, ihre Selbsteinschätzung sowie externe Lehrkräfte ihre Einschätzung zu den Kompetenzen der Kontrollgruppe ab. Die Jugendlichen, die am Training FIT FOR DIF- FERENCES teilnahmen, zeigten im Durchschnitt eine Verringerung ihrer fremdenfeindlichen Einstellung um 2,4 %. Im Vergleich dazu zeigte sich bei den Jugendlichen, die nicht am Training teilnahmen, eine durchschnittliche Steigerung der Werte zur fremdenfeindlichen Einstellung um 1,9 %. Auch wenn dieser Unterschied mit einem p = 10 % statistisch nicht signifikant ist, so ist er doch deutlich erkennbar. Nimmt man die Daten der Rückmeldung zum Training, so zeigt sich eine mittlere Zufriedenheit bei 32,2 % der Jugendlichen und eine hohe bei 49,7 % der Jugendlichen. Im Jahre 2004 gab es kaum befriedigende Erhebungsinstrumente für interkulturelle Kompetenz. Die Reduzierung der Fremdenfeindlichkeit stand damals im Fokus der Trainingsprogramme. Da die soziale Kompetenz einen großen Teil der interkulturellen Kompetenz ausmacht, griffen die AutorInnen auf einen erprobten Fragebogen zum Sozialverhalten Jugendlicher zurück (Jugert/ Kabak/ Notz 2010, 83). In der Auswertung der von den TrainerInnen eingeschätzten sozialen Kompetenz der Jugendlichen zeigte sich bei den trainierten Jugendlichen eine durchschnittliche Verbesserung um 6,3 % und bei den nicht-trainierten Jugendlichen lediglich eine durchschnittliche Verbesserung von 0,5 %. Dieser Unterschied ist statistisch auf dem 2 %-Niveau signifikant. Für das Training in dem neuen Buch FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT war eine Evaluation mit neuen Erfassungsinstrumenten geplant. Diese scheiterte nach Angaben der angefragten Schulen an deren Überlastung durch mehrere laufende Reformen. Sobald es die Situation der Schulen zulässt, wird eine Evaluation des überarbeiteten und erweiterten Manuals FIT FÜR KULTURELLE VIELFALT vorgenommen und publiziert. + 4 % + 2 % + 0 % - 2 % - 4 % Trainierte Jugendliche Nichttrainierte Jugendliche - 2,4 % + 1,9 % Abb. 4: Veränderung der fremdenfeindlichen Einstellung 309 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings Das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp). Entwicklung und Praxistransfer evidenzbasierter Sozial- und Verhaltenstrainings Seit seiner Gründung im Jahr 2000 befasst sich das Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie (bipp) mit der professionellen Qualifizierung zur Durchführung von Sozialkompetenztrainings. Die Zielgruppen der sozialen Kompetenztrainings umfassen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in unterschiedlichen Settings wie beispielsweise (Förder-)Schulen, Einrichtungen der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe sowie nicht zuletzt auch in den Bereichen der Resozialisierung und Klinik. Die Multiplikatoren-Schulung von beruflichen Fachkräften, welche die Trainings mit den verschiedenen Zielgruppen durchführen können, ist also das Kerngeschäft des bipp. Die Durchführung von Sozialkompetenztrainings hat auch und gerade durch bildungspolitische Entscheidungen ein hohes Maß an Aktualität gewonnen. Insbesondere der gesetzlich verankerte Anspruch auf Inklusion stellt die Lehrerschaft vor neue pädagogische Herausforderungen, auf welche sie oft nicht ausreichend vorbereitet ist. Der von Fachleuten schon lange erkannte hohe Bedarf an Trainingsmaßnahmen zur Vermittlung sozialer Kompetenzen hat sich dadurch noch einmal deutlich erhöht. Die Sozialgeschichte des Aufwachsens hat speziell in ihren postmodernen Ausprägungen gezeigt, dass Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vermehrt durch mangelhafte Sozialkompetenz auffällig werden. So zeichnen sich beispielsweise immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene durch sogenannte „scheinbare Handlungskompetenzen“ aus, die zu Apathie und Aggression sowie in Sucht und Delinquenz führen können (Petermann/ Petermann 2010). Mit diesen Defiziten sind seit den 90er Jahren vor allem die sekundären Sozialisations- und Bildungsinstanzen konfrontiert. Die genannten, sowohl für die seelische und körperliche Gesundheit als auch 8 % 6 % 4 % 2 % 0 % Trainierte Jugendliche Nichttrainierte Jugendliche + 6,3 % + 0,5 % Abb. 5: Veränderung im Sozialverhalten 310 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings im Hinblick auf eine drohende kriminelle Sozialgenese stark risikobehafteten Verhaltensweisen finden in diversen sozialen und politischen Gremien bzw. Institutionen Aufmerksamkeit, welche jeweils eigene Reaktionsansprüche erheben. So wurden etwa Datenbanken wie die „Grüne Liste Prävention“ des Landespräventionsrates Niedersachsen etabliert. Hier sind empfehlenswerte Präventionsprogramme aufgenommen und zur Einschätzung der Kosten-Nutzen-Relation ihrer Umsetzung nach wissenschaftlich objektivierbarer Wirksamkeit klassifiziert. Die durch das bipp angebotenen Programme „FIT FOR LIFE - Training sozialer Kompetenz für Jugendliche“ (Jugert/ Rehder/ Notz/ Petermann 2014) sowie das „Sozialtraining in der Schule“ (Petermann/ Jugert/ Tänzer/ Verbeek 2012) werden in der „Grünen Liste Prävention“ als wirksam anerkannt und empfohlen. Sie sind aber auch in weiteren Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ausdrücklich als wirksame Unterstützung für die Umsetzung der Inklusion in unterschiedlichen Schulformen herausgehoben. Die Wirkungsstärke evidenzbasierter Verhaltenstrainings in der institutionellen Praxis hängt maßgeblich von drei Elementen der Qualifizierung der TrainerInnen ab, die die Trainerschulungen, die Supervision und das Coaching des bipp prägen: 1. Die Kenntnis der theoretischen Basis sowie der Inhalte der Module und des Verhaltenstrainings als Ganzes. Die Beherrschung der Methoden der sozialen Kompetenztrainings vom strukturierten Rollenspiel bis zum lernwirksamen Feedback im Sinne der sozialkognitiven Lerntheorie. 2. Die Aneignung eines authentischen Basisverhaltens, mit dessen Hilfe die TrainerInnen ein Vertrauen zu den Lernenden aufbauen und sie zur aktiven Mitarbeit und zum Lernen motivieren können. 3. Der Trainerschulung folgt nach angemessener Zeit die Praxisbegleitung, in deren Verlauf die TrainerInnen ihre bisherige Trainingspraxis sowie den Stand der Implementierung in ihren Institutionen durch Supervision überprüfen. Sie lernen damit zugleich die immer wieder notwendige Selbstkontrolle und Selbstkorrektur ihrer beruflichen Einstellungen und Verhaltensweisen. Aktuell bietet das bipp seine Kompetenztrainings sowohl in Form von Individualfortbildungen als auch als„Inhouse- (hausinterne) Fortbildungen“ an. Zu den Individualfortbildungen, die in verschiedenen Schwerpunktregionen innerhalb Deutschlands durchgeführt werden, melden sich pädagogische Fachkräfte aus allen Teilen Deutschlands und Österreichs an. Der besondere Vorteil der„Inhouse-Fortbildungen“ hingegen besteht darin, dass die DozentInnen des bipp die Multiplikatoren-Schulungen direkt in der jeweiligen Institution durchführen und so eine optimale Anpassung der Fortbildung an die Institution erreichen können. Als ein diesbezügliches „Best-Practice“-Beispiel kann die permanente Implementierung des Programms „FIT FOR LIFE - Training sozialer Kompetenz für Jugendliche“ in das Gesamtcurriculum des sozialen Lernens an der Janusz-Korczak-Förderschule des Kreises Steinfurt genannt werden. Die Ausbreitung der Fortbildungsprodukte des bipp beschränkt sich jedoch nicht auf Deutschland, wo jährlich ca. bis zu 300 SozialtrainerInnen qualifiziert werden. Regelmäßig werden Schulungsveranstaltungen mittlerweile auch in Österreich, Belgien, Polen und Großbritannien durchgeführt. Im Jahr 2013 konnte sodann die erste Multiplikatoren-Schulung für das Programm „FIT FOR LIFE - Training sozialer Kompetenz für Jugendliche“ im nichteuropäischen Ausland, nämlich in der Mongolei, samt Live-Supervision/ Praxisbegleitung durchgeführt werden. Um den sich verändernden Ansprüchen in der Fortbildung ebenso wie in der pädagogischen Fachpraxis gerecht zu werden, hat das bipp sein Dozententeam in den letzten Jahren stän- 311 uj 7+8 | 2014 Verhaltensorientierte Kompetenztrainings dig erweitert und dessen Zusammensetzung qualitativ verändert. Das Mitarbeiterprofil des bipp zeichnet sich durch seine multidisziplinäre Zusammensetzung sowie seine Kompetenz in Theorie und Trainingspraxis aus. Im steten Austausch mit seinen wissenschaftlichen BeraterInnen aus der universitären Forschung kann das bipp seine Produkte stets aktualisieren, um die Herausforderungen des Marktes der Kompetenztrainings auch in Zukunft professionell zu bestehen. Mehr Informationen siehe: www.bipp-bremen.de Ralf Bornstedt Holger Hegekötter bipp - Bremer Institut für Pädagogik und Psychologie St.-Josefs-Kirchplatz 12 48153 Münster ralf.bornstedt@bipp-bremen.de holger.hegekoetter@bipp-bremen.de Dr. Gert Jugert gert.jugert@gmail.com Hedwig Jugert h.jugert@gmail.com Literatur Bandura, A. (1986): Social Foundation of Thought and Actions: A Social Cognitive Theory. Prentice Hall, Englewood Cliffs Barna, L. M. (1994): Stumbling blocks in intercultural communication. In: Samovar, L. A./ Porter, R. E. (Hrsg.): Intercultural communication: A reader. 7. Aufl. Intercultural Press, Wadsworth, Belmont, CA., 337 - 346 Bertelsmann Stiftung (2008): Interkulturelle Kompetenz - Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts? Thesenpapier der Bertelsmann Stiftung auf der Basis der Interkulturellen Kompetenzmodelle von Dr. Darla K. Deardorff. Gütersloh. In: www.bertelsmann-stif tung.de/ bst/ de/ media/ xcms_bst_dms_17145_171 46_2.pdf, 19. 2. 2013 Bolten, J. 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(2002): Soziale und berufsbezogene Verhaltensförderung bei jungen Menschen mit Lernbehinderungen. Berufliche Rehabilitation 16, 113 - 122 Jugert, G., Jugert, H., Notz (2014): Fit für kulturelle Vielfalt. Training interkultureller Kompetenz für Jugendliche. 3. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Jugert, G., Kabak, S., Notz (2010): Fit for Differences. Training interkultureller und sozialer Kompetenz für Jugendliche. 2. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Jugert, G., Rehder, A., Notz, P., Petermann, F. (2013): Soziale Kompetenz für Jugendliche. Grundlagen und Training. 8. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Jugert, G., Rehder, A., Notz, P., Petermann, F. (2014): Fit for Life. Module und Arbeitsblätter zum Training sozialer Kompetenz für Jugendliche. 10. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Kultusministerkonferenz (1996): Empfehlung„Interkulturelle Bildung und Erziehung in der Schule“. Beschluss der KMK vom 25. 10. 1996. 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