eJournals unsere jugend 67/6

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2015
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Antiziganismus

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Markus End
Der Begriff des „Antiziganismus“ hat in den letzten Jahren weite Verbreitung gefunden und vermehrt Einzug in wissenschaftliche und politische Debatten gehalten. Gleichzeitig ist eine breite Diskussion und Kritik des Begriffs ersichtlich. Im Folgenden sollen der Begriff und ein damit verbundener Forschungsansatz vorgestellt und diskutiert sowie die zentralen Kritikpunkte benannt werden. In einem zweiten Teil wird als Beispiel aktueller Manifestationsformen antiziganistischer Denkmuster eine Analyse der Berichterstattung über „Roma“ in der von Geflüchteten besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule (GHS) vorgestellt.
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242 unsere jugend, 67. Jg., S. 242 - 250 (2015) DOI 10.2378/ uj2015.art41d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Antiziganismus Begrifflichkeiten, Forschungsansatz, aktuelle Erscheinungsform Der Begriff des „Antiziganismus“ hat in den letzten Jahren weite Verbreitung gefunden und vermehrt Einzug in wissenschaftliche und politische Debatten gehalten. Gleichzeitig ist eine breite Diskussion und Kritik des Begriffs ersichtlich. Im Folgenden sollen der Begriff und ein damit verbundener Forschungsansatz vorgestellt und diskutiert sowie die zentralen Kritikpunkte benannt werden. In einem zweiten Teil wird als Beispiel aktueller Manifestationsformen antiziganistischer Denkmuster eine Analyse der Berichterstattung über „Roma“ in der von Geflüchteten besetzten Gerhart- Hauptmann-Schule (GHS) vorgestellt. von Markus End Jg. 1979; Diplom-Politologe Die Verwendung des Begriffs „Antiziganismus“ im deutschsprachigen Raum begann in den 1980er Jahren durch die sogenannte „Tsiganologie“, also durch Wissenschaftler_innen, die sich zum Ziel gesetzt haben, ethnologische Erkenntnisse über vermeintliche „Zigeuner“ zu gewinnen. Dieser Forschungsansatz wurde bereits verschiedentlich für seine zumeist homogenisierende und essenzialisierende Perspektive kritisiert (Rose 1982; Reemtsma 1996; Niemann 2000; Severin 2009). Es ist nur folgerichtig, dass Bernhard Streck, einer der wichtigsten deutschen „Tsiganologen“ und Begründer des Forums Tsiganologische Forschung an der Universität Leipzig (Borcke 2013), den Begriff zwar als einer der ersten in der deutschen Sprache verwendete, jedoch davon ausging, dass es das damit Bezeichnete, also einen spezifischen Rassismus, nicht gebe: „Der sogenannte zweite Genocid [an den Sinti und Roma, Anmerkung M. E.] baute auf keinem ‚Antitsiganismus‘ auf; kein ‚internationaler Zigeuner‘ hat das kriegsgeschädigte Deutschland von außen umzingelt und von innen zersetzt. Der Name Zigeuner wurde im Dritten Reich nicht negativ tabuisiert, er behielt seinen alten Doppelcharakter aus Zerlumptheit und Romantik“ (Streck 1981). Die Leugnung eines rassistischen Charakters des nationalsozialistischen Völkermords an den Sinti und Roma geht hier einher mit einer Ablehnung des Begriffs „Antitsiganismus“. Im Gegensatz dazu wurde der Begriff in den 1990er Jahren von Wissenschaftler_innen und Bürgerrechtler_innen verstärkt verwendet und popularisiert, wobei er häufig ebenfalls mit dem Begriff „Antisemitismus“ ins Verhältnis gesetzt wurde (Wippermann 1997). Seit den 2000er Jah-ren und verstärkt seit den 2010ern erfuhr der Begriff eine nochmalige Verbreitung und Popularisierung, einhergehend mit einer größeren Aufmerksamkeit für das dahinter stehende Phänomen (vgl. exemplarisch Bundes- 243 uj 6 | 2015 Antiziganismus ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2015). Die Begriffsgeschichte ist dabei größtenteils noch unbestimmt. Bis in die Gegenwart gingen die meisten Wissenschaftler_innen davon aus, dass der Begriff ein Neologismus der 1980er Jahre sei, entstanden in der deutschen, der englischen oder der französischen Sprache (vgl. Wippermann 1997, 11f; Zimmermann 2007; Bartel 2008; End 2013 a; Benz 2014, 47). Erst jüngst hat der Historiker Martin Holler nachgewiesen, dass der Begriff in der russischen Sprache bereits in den 1920er und 1930er Jahren verwendet wurde (Holler 2015 a; Holler 2015 b). Auch in einem häufig zitierten englischen Text von 1935 konnte er den Begriff„Anti-Gypsyism“ nachweisen (ebd.). Eine umfassende Begriffsgeschichte, die diese frühe russische Debatte eingehend analysiert und auch möglichen weiteren Verwendungsweisen des Begriffs vor den 1980ern Jahren nachgeht, steht noch aus. Kritik am Begriff Auch wenn der Begriff mittlerweile weit verbreitet ist, gibt es anhaltende und fundamentale Einwände gegen die Begriffsbildung. Diese lassen sich grob in zwei Kategorien einteilen (vgl. ausführlich End 2013 a): Zum einen gibt es jene Kritiker_innen, die den grundsätzlichen Ansatz der hier formulierten Rassismuskritik teilen, den Terminus jedoch aus inhaltlichen und begrifflichen Gründen ablehnen. Zum anderen jene Positionen, die bereits die mit dem Begriff einhergehende Annahme verwerfen, unterschiedliche Ereignisse oder Phänomene wie bspw. die Sklaverei von Roma in Rumänien im 19. Jahrhundert (Hancock 1987) einerseits und die gegenwärtige Debatte um „Armutszuwanderung“ nach Deutschland (End 2014) andererseits hätten eine Gemeinsamkeit, die sich mit dem Begriff „Antiziganismus“ begreifen ließe. Auf die letztere Position kann im Folgenden nicht ausführlich eingegangen werden. Der gewichtigste Kritikpunkt der ersteren Position ist, dass der Begriff „Antiziganismus“ „nicht rassismusfrei“ ist, wie es die Sozialwissenschaftlerin Isidora Randjelović von der IniRromnja bei einer Podiumsdiskussion in Berlin formulierte. Dies wird auch vom Autor als das größte Problem des Begriffs gesehen (vgl. End 2013 a, 69ff ). In verschiedenen Zusammenhängen finden im deutschsprachigen Raum spätestens seit Anfang des Jahres 2013 Diskussionen darüber statt, wie das durch den Begriff bezeichnete Phänomen mit einem anderen Terminus präzise bezeichnet werden kann (Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma 2012; End 2013 a; Randjelović 2014). Dabei wird insbesondere die alternative Verwendung des Begriffs „Antiromaismus“ diskutiert (Quicker 2013; Recherchegruppe Maulwurf 2013). Auch im Englischen vollzieht sich gegenwärtig eine Debatte um eine präzise und nicht verletzende Begriffsverwendung. So fand bspw. im Rahmen der Konferenz „Antiziganism - What’s In a Word? “ im Oktober 2013 in Uppsala/ Schweden eine ebenso kontroverse wie fruchtbare Debatte statt (End 2015; Kyuchukov 2015; Laskar 2015; Oprea 2015 sowie Westin 2015). Der Begriff „Antiziganismus“ ist also derzeit ein Begriff „auf Abruf“ und wird lediglich in Ermangelung eines besseren Begriffs verwendet. Bisherige Alternativvorschläge basieren einerseits ebenfalls auf der stigmatisierenden Fremdbezeichnung„Zigeuner“ und teilen damit das Problem der sprachlichen Reproduktion dieser häufig als gewalttätig empfundenen Bezeichnung. Andererseits existieren zahlreiche Vorschläge zur Bezeichnung dieses Rassismus, die auf der von vielen Betroffenen verwendeten Selbstbezeichnung „Roma“ basieren. Neben dem deutschen „Antiromaismus“ schlug der Linguist Ian Hancock den Terminus „antiromani racism“ vor (Friedrich/ Wolf 2015). Solche Begrifflichkeiten können also die sprachliche Reproduktion des stigmatisierenden Terminus vermeiden, weisen jedoch andere Schwachstellen auf. Auf das zentrale Problem dieser Gruppe von Begriffen - die fehlende Betonung des projektiven Charakters - wird im Verlauf der Dar- 244 uj 6 | 2015 Antiziganismus stellung noch ausführlich eingegangen. Gelegentlich wird auch diskutiert, beide Begriffe parallel zu verwenden, um unterschiedliche Aspekte des Phänomens zu beschreiben. Definitionsversuch Folglich bestehen auch bei der Definition des Begriffs „Antiziganismus“ unterschiedliche Sichtweisen. Eine grundsätzliche Differenz besteht darin, ob das Wort „Zigeuner“ als eine angemessene Bezeichnung für reale Menschen verstanden wird oder ob es in kritischer Sicht als rassistisches Stigma analysiert wird. Aus einer solchen kritischen Perspektive bezeichnet Antiziganismus einen Rassismus gegenüber als „Zigeuner“ stigmatisierten Personen und Gruppen. Der Fokus der Analyse liegt dabei auf den Zuschreibungsprozessen der Mehrheitsgesellschaft, von dem Terminus „Zigeuner“ als Fremdbezeichnung werden die jeweiligen Selbstdefinitionen der betroffenen Gruppen unterschieden. In Kontexten hingegen, in denen das Wort bzw. die jeweiligen sprachlichen Entsprechungen nicht als Fremdbezeichnung abgelehnt werden, erhält das Wort „Antiziganismus“ folglich eher die Bedeutung des neueren deutschen Begriffs „Antiromaismus“ (s. o., vgl. End 2015). Dies ist beispielsweise bei der frühen russischen Verwendungsweise, aber auch bei dem spanischen „Antigitanismo“ der Fall (End 2013 b, 20). Im Folgenden soll eine Definition vorgeschlagen werden, die auf dem erstgenannten Verständnis des Terminus „Zigeuner“ als rassistischem Stigma beruht: „Antiziganismus bezeichnet ein historisch gewachsenes und sich selbst stabilisierendes soziales Phänomen, das eine homogenisierende und essenzialisierende Wahrnehmung und Darstellung bestimmter sozialer Gruppen und Individuen unter dem Stigma ‚Zigeuner‘ oder anderer verwandter Bezeichnungen, eine damit verbundene Zuschreibung spezifischer devianter Eigenschaften an die so Stigmatisierten sowie vor diesem Hintergrund entstehende diskriminierende soziale Strukturen und gewaltförmige Praxen umfasst“ (End 2013 a, 47). Das Phänomen, das der Terminus „Antiziganismus“ - bzw. ein noch zu findender Ersatzbegriff - beschreiben soll, umfasst also sowohl die in den ersten beiden Punkten genannte ideologische Struktur als auch die im dritten Punkt benannten konkreten gesellschaftlichen Diskriminierungsstrukturen, Ausgrenzungs- und Verfolgungshandlungen. Auch wenn ideologische Struktur und gesellschaftliche Praxis zunächst soziologisch und politikwissenschaftlich sehr verschiedene Ebenen darstellen, geht der hier vertretene Ansatz davon aus, dass sie als Elemente des gleichen gesellschaftlichen Phänomens betrachtet werden müssen. Dieser Ansatz wird durch die These begründet, dass die auf den ideologischen Strukturen basierenden Vorurteile als notwendige Voraussetzung der Diskriminierung, Ausgrenzung und Verfolgung zugrunde liegen. Die ideologische Struktur besteht der Definition zufolge zumindest aus einer vereinheitlichenden Wahrnehmung von Menschengruppen, die als „Zigeuner“ oder mit anderen verwandten Termini kategorisiert werden. Damit geht die Annahme einher, dass die Eigenschaft des „Zigeunerischen“ derart tief in den jeweiligen Individuen verankert ist, dass sie als essenzielle Eigenschaft unveränderbar ist und das Verhalten der Individuen prägt. Diese Annahme wurde historisch zumeist mit einem Verweis auf eine gemeinsame„Nation“ oder„Race“ begründet, in jüngerer Zeit werden Konzepte von „Ethnie“, „Kultur“ oder „Mentalität“ herangezogen. Die Funktion bleibt dabei unverändert und besteht in einer Rationalisierung der homogenisierenden und essenzialisierenden Sichtweise. Diese kann sowohl durch stigmatisierende Fremdbezeichnungen wie „Zigeuner“ als auch durch Gruppenbezeichnungen herbeigeführt werden, die eigentlich Selbstbezeichnungen der häufig von diesem Rassismus betroffenen Gruppen 245 uj 6 | 2015 Antiziganismus darstellen wie beispielsweise „Roma“, „Sinti“ oder„Jenische“. Zentral ist die Umkehr der Blickrichtung hin zu einer Kritik der rassifizierenden Sichtweise der Mehrheitsgesellschaft. Zweites zentrales Element der ideologischen Struktur ist die Zuschreibung von Eigenschaften gemäß der antiziganistischen Sinnstruktur. Dabei ist zu beachten, dass sowohl der Prozess der Homogenisierung und Essenzialisierung als auch der Prozess der Zuschreibung spiegelbildlich sowohl für die konstruierte Fremdgruppe als auch für die imaginierte Wir-Gruppe ablaufen (Maciejewski 1994), dass es also notwendig ist, von Rassismus als „gesellschaftlichem Verhältnis“ (Rommelspacher 2009, 29) auszugehen. Der Prozess der Zuschreibung besteht in der Annahme, die Gruppe der als „Zigeuner“ Bezeichneten habe typischerweise Eigenschaften, die innerhalb mehrheitsgesellschaftlicher Normen als unerwünscht oder deviant gelten. Komplementär dazu werden der durch die Dominanzgesellschaft definierten „Wir-Gruppe“, meist bezeichnet als „die Deutschen“, jene Eigenschaften zugeschrieben, die den gesellschaftlichen Normvorstellungen entsprechen. Aktuelle Erscheinungsform Welche Ausdrucksformen eine solche ideologische Struktur in der Praxis annehmen kann, soll an einem aktuellen Beispiel erläutert werden. Hierzu wird die mediale Berichterstattung über die Besetzung der Gerhart-Hauptmann- Schule (GHS) in Berlin-Kreuzberg seit 2012 eingehender untersucht. Anhand dieses Fallbeispiels lässt sich der gesellschaftlich produzierte Bedeutungsgehalt der Zuschreibung „Roma“ analysieren. Der Anlass der betreffenden Zeitungsartikel lag weder darin, „Roma“ als Verfolgte zu porträtieren, noch sie diskriminierend darzustellen. Gerade innerhalb einer solchen Berichterstattung tritt eine relativ unverstellte Darstellung des kulturell tradierten Wissens über „Roma“ zutage. Zum Verständnis sei hier kurz der Hintergrund der Berichterstattung geschildert: Vor eineinhalb Jahren haben Geflüchtete die GHS in Berlin nach einem Protestmarsch besetzt. Die Kreuzberger Behörden duldeten die Aktion im leer stehenden Gebäude zunächst. Im Sommer 2014 kommt es zu Räumungsversuchen durch die Berliner Behörden, die nach dem Widerstand der Geflüchteten sowie zahlreicher Unterstützer_innen abgesagt werden. Seit Beginn der Besetzung wurde in den Medien immer wieder darauf hingewiesen, dass auch „Roma“ in der besetzten Schule leben würden. Dabei kristallisierten sich nach und nach die virulenten Bedeutungsgehalte heraus, die die Bezeichnung „Roma“ in der Mehrheitsgesellschaft evoziert. Die Verwendungsweise der Bezeichnung ist in diesem Zusammenhang stark durch eine mehrheitsgesellschaftliche Darstellung geprägt, es besteht also - wie zu zeigen sein wird - eine Differenz zum Bedeutungsgehalt der Selbstbezeichnung„Roma“. Interessant ist zudem, dass sich zahlreiche Mechanismen erkennen lassen, die sich bereits in der Berichterstattung über „Roma“ im Occupy-Camp in Frankfurt am Main im Jahr 2012 finden lassen (End 2014, 221 - 235). Definition der Gruppe „Dort leben nun nicht nur Flüchtlinge, die jetzt die Schule ja wahrscheinlich verlassen, da leben auch Roma-Familien und auch Obdachlose.“ So formulierte es ein Moderator des RBB-Inforadios am 19. März 2014 (Rehlinger 2014). Eine solche Aufzählung findet sich in der Zeit zwischen dem 24. Juni und dem 2. Juli 2014, als zirka 40 Menschen in der besetzten Schule ausharrten, in unzähligen Artikeln und Berichten. Von taz.de über die Onlineausgabe der Berliner Zeitung bis zu Welt Online findet sich mehr oder weniger gleichlautend folgende Aufzählung: „…die seit Ende 2012 von rund 200 Flüchtlingen, Roma-Familien und Obdachlosen besetzte Schule zu räumen“ (Alberti 2014) oder „mehr als 200 Flüchtlinge, Obdachlose und Roma-Familien…“ (Kopietz/ Treichel/ Zylka 2014). 246 uj 6 | 2015 Antiziganismus Hier muss zunächst eine grundlegende Frage gestellt werden: Warum ist es wichtig, welcher nationalen oder „ethnischen“ Minderheit Menschen angehören, die in einer besetzten Schule leben? Welchen Informationsgewinn verspricht es zu wissen, dass „Roma“ darunter sind? Und warum erfahren die Leser_innen zwar etwas über die Minderheitenzugehörigkeit einiger, aber nichts darüber, welcher Religion die Besetzer_innen angehören, welche Berufe sie haben etc.? Die Frage stellt sich umso deutlicher, als die Termini „Roma“ und häufiger noch „Roma-Familien“ sprachlich sowohl von „Flüchtlingen“ als auch von „Obdachlosen“ abgesetzt werden. Die Information, dass „Flüchtlinge“ die Schule besetzt haben, ist tatsächlich wesentlich für die Berichterstattung. Sie ist gewissermaßen Anlass der Berichterstattung; in der überwiegenden Mehrzahl der Berichte werden die Gründe für die Besetzung ausgeführt, werden die politischen Forderungen der „Flüchtlinge“ - insbesondere das Bleiberecht für alle und die Abschaffung des Grenzregimes - genannt. Obdachlosigkeit als Informationsgehalt ist zwar nicht der Anlass der Berichterstattung, dennoch ist der Zusammenhang zum Berichteten unmittelbar ersichtlich. Menschen ohne Obdach suchen oft nach Möglichkeiten, wieder ein Dach über dem Kopf zu haben, in diesem Fall die GHS. Wo ist aber der Zusammenhang dazu, dass„Roma-Familien“ in der besetzten Schule leben sollen? Dass „Roma-Familien“ nicht als „Flüchtlinge“ beschrieben werden, ließe sich mit dem Aufenthaltsstatus der so bezeichneten Personen begründen. In der Schule lebten keine serbischen oder mazedonischen Staatsbürger_innen, sondern rumänische und bulgarische Staatsangehörige. Diese genießen somit Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union, ihnen war jedoch zum Zeitpunkt der Besetzung die Aufnahme einer abhängigen Arbeitstätigkeit in der Regel untersagt. Diese Eigenschaft - der Aufenthaltsstatus -, die für den vorliegenden Sachverhalt sehr viel wichtiger ist als eine eventuelle Zugehörigkeit zu einer Minderheit, wird aber nur in sehr wenigen Artikeln erwähnt. Unerklärlich ist dabei insbesondere, wieso „Roma“ aus der Gruppe der „Obdachlosen“ herausdefiniert werden, obwohl sie - wie verschiedenen Berichten zu entnehmen ist - ebenfalls eine Unterkunft benötigten, folglich ohne Obdach waren. Morgenpost.de schreibt in einem Artikel - in dieser Hinsicht korrekt - von „37 obdachlose[n] Roma“, nur um wenige Zeilen später die Trias von „Flüchtlingen, Obdachlosen und Roma-Familien“ zu wiederholen (Abel/ Obermüller/ Oldenburger/ Pietl 2014). Wenn die beschriebenen Personen obdachlos sind, warum werden sie dann noch einmal zusätzlich benannt? Implizite Zuschreibungen Eine Erklärung findet sich im Rückgriff auf die oben vorgestellte ideologische Struktur, die sich über Jahrhunderte etabliert und reproduziert hat. Sie hat einen antiziganistisch geprägten gesellschaftlichen Deutungsrahmen (Widmann 2010) hervorgebracht, in dem das Wort „Roma“ in der Regel eine Bedeutung hervorruft, die weit über eine Information wie „Angehörige_r einer sich ethnisch oder kulturell definierenden Gruppe“ hinausgeht. Bei „Roma“ wird durch die Wahrnehmung innerhalb dieses Deutungsrahmens bereits angenommen, dass es sich um Personen handele, die „arm“, „obdachlos“ oder „nomadisch“ - neben vielem anderem - seien. Somit müssen diese Eigenschaften nicht noch einmal beschrieben werden, sie sind bereits im mehrheitsgesellschaftlich geprägten Bedeutungsgehalt des Wortes „Roma“ enthalten, wie er von der oben beschriebenen ideologischen Struktur kommuniziert wurde (End 2014, 224 - 230). Zwar leben in Berlin in Wirklichkeit arme und reiche, gebildete und weniger gebildete, rumänische, serbische, kanadische und deutsche Roma. Aber diese Bedeutungsgehalte und diese Differenzierungen sind in der Berichterstat- 247 uj 6 | 2015 Antiziganismus tung nahezu nicht vorhanden. Mit der Bezeichnung „Roma“ scheint alles gesagt zu sein. In den vorliegenden Artikeln fungiert sie folglich als Signifikat für genau jene essenzialisierende Vorstellung einer homogenen Gruppe mit spezifischen gesellschaftlich unerwünschten Eigenschaften. Zuschreibung durch den kulturellen Deutungsrahmen Die Reflexion auf den überlieferten antiziganistischen Deutungsrahmen ermöglicht also überhaupt erst ein Verständnis dafür, warum in der oben analysierten Aufzählung explizit auf „Roma“ hingewiesen wird. Dieser Deutungsrahmen wird in Teilen der Berichterstattung nicht nur vorausgesetzt, sondern erneut reproduziert. Dies lässt sich beispielsweise an einer Formulierung von Zeit.de aufzeigen: „Auf einer Etage haben auch Roma gewohnt, das Gebäude war zeitweise zur Zuflucht für viele Menschen geworden, die sonst kein Zuhause haben“ (Jacobsen 2014). Vor dem Hintergrund des antiziganistischen Deutungsrahmens wird die Interpretation nahegelegt, dass „Roma“ prinzipiell Menschen seien,„die sonst kein Zuhause haben“. Eine Analyse der Interpunktion bestätigt die inhaltlich naheliegende Vermutung: Während die kurzen Sätze vor und nach dem hier zitierten Satz durch einen Punkt beendet werden, werden hier zwei Hauptsätze durch ein Komma zusammengezogen und damit zu einem Sinnzusammenhang verschränkt. Hier wird also nicht auf eine mögliche Obdachlosigkeit einzelner Personen hingewiesen, die durch Komma getrennten Hauptsätze sind vielmehr als Aussage und anschließende Erläuterung der Aussage zu verstehen. So werden „Roma“ als ein idealtypisches Beispiel für Menschen, „die sonst kein Zuhause haben“, dargestellt. Eine solche Formulierung bestätigt das ihr zugrunde liegende antiziganistische Stereotyp vom „heimatlosen Zigeuner“. In ähnlicher Weise ist auch der oben zitierte häufige Hinweis auf „Roma-Familien“ zu verstehen. Während bei „Flüchtlingen“ und „Obdachlosen“ nicht auf Familienzugehörigkeit eingegangen wird, wird sie durch die Verwendung der Beschreibung als „Roma-Familien“ betont. Das entspricht der medial tradierten Darstellung von „Roma“, in der kaum Individuen vorkommen, sondern immer größere Kollektive, die stereotyp auch als „Clan“ oder „Sippe“ bezeichnet werden (Bohn/ Hamburger/ Rock o. J., 122, 126; Winckel 2002, 165 - 168). Der gesonderte Hinweis auf„Familien“ hat vor dem Hintergrund eines antiziganistisch geprägten Deutungsrahmens das Potenzial, dieses Stereotyp zu reproduzieren. Das ewige Ärgernis Ein Beispiel für einen weiteren Mechanismus der Zuschreibung fand sich im Januar 2014 in der Onlineausgabe der Berliner Zeitung: „Doch schneller als jede Behörde zählen konnte, sammelten sich dort viele, die woanders keinen Platz fanden: Roma-Familien, Obdachlose sowie Drogendealer und andere Kriminelle. Aus dem Winterquartier wurde ein Dauerärgernis“ (Schmidl 2014). Zunächst wird hier vorausgesetzt, dass verschiedene sozial definierte Gruppen ein „Dauerärgernis“ darstellten. Dies ist für sich genommen bereits Ausdruck eines gesellschaftlichen Ressentiments gegenüber„Obdachlosen“ und einer Kriminalisierung des Konsums von Rauschmitteln, also eines Ressentiments gegenüber„jenen Menschen, die den Vorstellungen von einem geregelten bürgerlichen Dasein nicht entsprechen“ (Heitmeyer/ Mansel 2008, 19). Neben der Reproduktion dieses Elements gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wird durch die Zuordnung von „Roma“ zu diesem vermeintlichen „Ärgernis“ die Abwertung von „Roma“ verstärkt. Bereits hier besteht also die Wahrnehmung von „Roma“ als „Problem“. 248 uj 6 | 2015 Antiziganismus Interessant ist zusätzlich, dass „Roma-Familien“ umstandslos zu einem Teil des durch die Aufzählung eröffneten Wortfeldes erklärt werden können. Dass „Roma-Familien“ in einem Atemzug mit „Obdachlosen“, „Drogendealern“ und „anderen Kriminellen“ genannt werden können, verdeutlicht die Zuschreibung gesellschaftlich abweichenden Verhaltens, die ohne Differenzierung oder Realitätsbezug auskommt (End 2014, 230 - 233). Was „Roma“ ausmacht, wird innerhalb eines solchen Diskurses ausschließlich durch das Ressentiment bestimmt. Alternative Bedeutungsgehalte oder gar Selbstentwürfe spielen hierbei kaum eine Rolle. In ähnlicher Weise werden „Roma-Familien” auch in der weiteren Berichterstattung über die GHS immer wieder eingeordnet. RBB-Online schreibt analog: „Inzwischen wohnten dort auch Roma-Familien, Obdachlose und Drogendealer“ (RBB-Online 2014). In der obigen Formulierung der Berliner Zeitung wird durch das Wort „sowie“ noch eine leichte Differenz zwischen „Roma-Familien” und „Obdachlosen” auf der einen und „Drogendealer[n] und andere[n] Kriminelle[n]“ auf der anderen Seite vorgenommen. Dagegen findet sich hier eine gleichwertige Aufzählung von„Roma-Familien, Obdachlosen und Drogendealern“. Dies eröffnet ein Wortfeld mit dem Thema „soziale Randgruppe“, in das „Roma“ undifferenziert und verallgemeinert einbezogen werden. Ähnliche Formulierungen fanden sich auch in anderen Medien: „Zuletzt wohnten dort auch Roma-Familien, Obdachlose und Drogendealer“ (Sueddeutsche.de 2014). Durch eine solche Einordnung werden implizit bestehende Zuschreibungen einer vermeintlich devianten Lebensweise an die so bezeichnete Gruppe der „Roma“ reproduziert. Der Nennung von „Roma“ liegt der überlieferte Deutungsrahmen eines weit verbreiteten antiziganistischen „Wissens“ zugrunde, ohne den der Hinweis auf „Roma“ zumeist keinen kommunikativen Sinn hätte. Fazit Die zentrale Veränderung der Blickrichtung hin zur Analyse und Kritik der Mehrheitsgesellschaft, die der hier vorgestellte Ansatz anstrebt, hat bezüglich der Verwendung der Bezeichnung „Roma“ eine Unterscheidung zwischen dem Bedeutungsgehalt, der aus der ideologischen Struktur des Antiziganismus hervorgeht, und dem Bedeutungsgehalt bzw. den Bedeutungsgehalten, die insbesondere durch Betroffene selbst kommuniziert werden, notwendig gemacht. Die Unterscheidung läuft dabei nicht notwendigerweise entlang der Linie „Fremdbezeichnung“ und „Selbstbezeichnung“, wie die Analyse der medialen Verwendungsweise der Bezeichnung „Roma“ ergeben hat. Vielmehr kann anhand der jeweiligen Verwendungsweisen rekonstruiert werden, in welchem Einzelfall welcher Bedeutungsgehalt gegeben ist. Die ideologische Struktur des Antiziganismus, bestehend aus einer homogenisierenden und essentialisierenden Darstellung und Wahrnehmung sowie aus der Zuschreibung als deviant geltender Eigenschaften an die vermeintliche Fremdgruppe und der entgegengesetzten erwünschten Eigenschaften an die konstruierte Wir-Gruppe, aktualisiert sich dabei auch in der medialen Berichterstattung. So konnte gezeigt werden, dass die Verwendungsweise des Wortes „Roma“ in der Berichterstattung über Geflüchtete in der Gerhart-Hauptmann-Schule die o. g. zentralen Elemente der vorgeschlagenen Antiziganismusdefinition umfasst, namentlich der Homogenisierung, der Essenzialisierung und der Zuschreibung. Eine solche selbstverständliche Akzeptanz antiziganistischer Grundstrukturen bildet die Basis für weitergehende Mechanismen der Diskriminierung, der Exklusion und Verfolgung. Insofern ist es dringend erforderlich, diese Grundstruktur auch in ihren scheinbar harmlosen Manifestationen zu kritisieren. Markus End markus.end@googlemail.com 249 uj 6 | 2015 Antiziganismus Literatur Abel, A., Obermüller, N., Oldenburger, P., Pietl, S. (2014): Besetzer geben Hauptmann-Schule noch nicht frei. In: morgenpost.de vom 26. Juni 2014. www.morgen post.de/ printarchiv/ berlin/ article129475320/ Beset zer-geben-Hauptmann-Schule-noch-nicht-frei.html, 11. 3. 2015 Alberti, S. (2014): Große Hängepartie. In: taz.de vom 25. Juni 2014. www.taz.de/ ! 141162/ , 11. 3. 2015 Bartel, B. P. (2007): Der lange Umweg zum Subjekt. Das Lemma Zigeuner in den jüngsten Auflagen des Brockhaus. Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur 60, 266 - 282 Benz, W. (2014): Sinti und Roma: die unerwünschte Minderheit. Über das Vorurteil Antiziganismus. Metropol, Berlin Bohn, I., Hamburger, F., Rock, K. (o. J.): Die Konstruktion der Differenz. Diskurse über Roma und Sinti in der Lokalpresse. O. O. Borcke, T. v. (2013): Feldforschung. Betrachtungen zur neuesten Tsiganologie aus Leipzig. 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