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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2016
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Rezension
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2016
Susanne Hartmann-Hanff
Gerd Stüwe / Nicole Ermel / Stephanie Haupt: Lehrbuch Schulsozialarbeit 2015, Beltz/Juventa, Weinheim/Basel, ISBN 978-3-7799-3075-4; € 19,95 Die Autoren des Sammelbandes haben sich einem fachlich sowie berufspolitisch- und bildungspolitisch hochaktuellen Thema gewidmet und ein Buch vorgelegt, welches Beachtung verdient.
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190 uj 4 | 2016 Rezension Gerd Stüwe/ Nicole Ermel/ Stephanie Haupt: Lehrbuch Schulsozialarbeit 2015, Beltz/ Juventa, Weinheim/ Basel, ISBN 978-3-7799-3075-4; € 19,95 Die Autoren des Sammelbandes haben sich einem fachlich sowie berufspolitisch- und bildungspolitisch hochaktuellen Thema gewidmet und ein Buch vorgelegt, welches Beachtung verdient. Von den Grundlagen der„Schulsozialarbeit“, deren Entstehungsgeschichte über die Qualitätsentwicklung, die Trägerlandschaft, Strukturqualität und Prozessgestaltung bis hin zur Darstellung von Ergebnissen und Wirkungen umfasst dieses Buch alles, was die Schulsozialarbeit ausmacht. Es ist thematisch in sechs übersichtliche Kapitel gegliedert, die didaktisch durchaus innovativ und lesefreundlich gestaltet sind. Gut verständlich für den Leser werden Praxishinweise und Praxisbeispiele an Merksätze gekoppelt und ergänzt durch Wiederholungsfragen, Übungsaufgaben und weiterführende Literaturhinweise. Visuell sehr ansprechend aufgearbeitete Tabellen sind untermauert durch Abbildungen, die anschaulich Zusammenfassungen von Unterthemen darstellen. Das Lehrbuch liest sich sehr leicht durch die klare und verständliche Gliederung, die im Verlauf analoge Muster zeigt, sodass Lerneffekt und Einprägungsgrad intensiviert werden. Die theoretischen Anteile zum Thema „Schulsozialarbeit“ werden grundsätzlich mit praktischen Erfahrungen und Anleitungen versehen, wobei dementsprechend Hinweise zur Anwendung theoretischer Kenntnisse in der Praxis Priorität genießen. Insbesondere die Vielfalt dieser klar verständlichen Beispiele zum Praxisbezug in diesem Handlungsfeld der Sozialen Arbeit zeigt eine umfassende und differenzierte professionelle Erfahrung der Autoren. Diese Praxiserfahrung anschaulich an Studierende weiterzuvermitteln, gelingt durch die bestens durchdachte Didaktik auch dementsprechend anschaulich. Zum Kriterium der Erkenntnis wird somit die Praxis als „evidence based practice“, die nachahmenswert entwickelt und eingeübt werden kann und ein emanzipatorisches Selbstverständnis der Profession verdeutlicht. Weiterhin geht es den Autoren auch darum, im Sinne konsequenter, gelingender Prävention vor gebrochenen Schulkarrieren Handlungskonzepte von Planung, Steuerung und Evaluation zur Bildungspartizipation zu organisieren und in diesem Berufsfeld verstärkt einzufordern. Neben Hinweisen zum professionellen Handeln in der Kommunikation werden dem Studierenden detailliert Handlungsstrategien und Settings in jeweils unterschiedlichen strukturellen Gegebenheiten als notwendiges „Handwerkszeug“ aufgezeigt. Dies wiederum in äußerst verständlicher Form. Insgesamt sehe ich dieses Buch als lobenswertes Standardwerk, welches in seiner Gesamtdarstellung sehr gelungen ist. Die Lektüre empfiehlt sich an erster Stelle für Studierende der Sozialen Arbeit und sollte keinem als Lernhilfe fehlen, aber auch für Lehramtskandidaten sowie Studierende der Erziehungswissenschaften und Psychologie. Für Lehrende und somit Erfahrene im Thema lohnt es sich als Nachschlagemöglichkeit zur partiellen Weiterbildung und als Hilfe in der täglichen Praxis. Darüber hinaus sind Kooperationspartner im Feld angesprochen, die sozialpädagogische Arbeit leisten und einen detaillierten Einblick in gelingende Praxis erhalten wollen. Eigentlich empfiehlt sich das Buch für alle, die am Thema „Schulsozialarbeit“ interessiert sind, und sollte für Bildungspolitiker verpflichtend sein. Prof. Dr. phil. Susanne Hartmann-Hanff suse@fb4.fra-uas.de DOI 10.2378/ uj2016.art27d
