unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2016
6811+12
Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum
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2016
Mara Abdula
Laura Eger
Moritz Keppler
Ute Reichmann
Extrem rechte AkteurInnen verstärken seit 2014 im Landkreis Göttingen ihre öffentlichen Aktivitäten. Das Modellprojekt „Respekt für Vielfalt – Gemeinsam gegen Menschenfeindlichkeit“ sucht den Zugang zu Jugendlichen im ländlichen Raum, die gefährdet sind, sich extrem rechts zu radikalisieren.
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471 unsere jugend, 68. Jg., S. 471 - 476 (2016) DOI 10.2378/ uj2016.art65d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Mara Abdula B. A. Soziale Arbeit - sozialpädagogische Projektmitarbeiterin Laura Eger Magister Ethnologie und Soziologie, studiert M. A. Soziale Arbeit - sozialpädagogische Projektmitarbeiterin Moritz Keppler Magister Pädagoge - sozialpädagogischer Projektmitarbeiter Ute Reichmann Sozialarbeiterin - Leiterin des Fachdienstes Kinder- und Jugendarbeit, Jugendschutz und Jugendberufshilfe im Landkreis Göttingen Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum Zugänge zu rechtsaffinen Jugendlichen: Erfahrungsberichte Extrem rechte AkteurInnen verstärken seit 2014 im Landkreis Göttingen ihre öffentlichen Aktivitäten. Das Modellprojekt „Respekt für Vielfalt - Gemeinsam gegen Menschenfeindlichkeit“ sucht den Zugang zu Jugendlichen im ländlichen Raum, die gefährdet sind, sich extrem rechts zu radikalisieren. Bedingungen vor Ort Die Lage Göttingens nahe der Dreiländergrenze Niedersachsen-Thüringen-Hessen spiegelt sich in der Vernetzung der rechten Szene im Landkreis wider. Einzelne AkteurInnen weisen Verbindungen zu militanten Neonazi-Strukturen in Northeim, Osterode, Kassel und dem Eichsfeld auf und nehmen an überregionalen Aktionen teil. In den vergangenen zwei Jahren versuchten Akteure aus verschiedenen Spektren der extremen Rechten (u. a. Hells Angels) mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen die Debatten zu beeinflussen und Themen zu besetzen (z. B. Asyl- und Finanzpolitik). Seit Ende 2015 tritt ein Zusammenschluss aus bekannten Kadern der militanten Neonaziszene und neuen, radikalisierten AkteurInnen, wie Burschenschafter, Rocker und Hooligans, unter der Selbstbezeichnung Freundeskreis Thüringen/ Niedersachsen (FKTN) mit regelmäßigen Kundgebungen und Aktionen im öffentlichen Raum auf. Für die Kommunalwahlen im Herbst 2016 kandidieren dessen Akteure auf der Liste der NPD für den Kreistag und für die Direktwahl des Landrats. Die aufgeheizten, teilweise explizit rassistischen Debatten um Flucht und Asyl werden begleitet durch einen kontinuierlichen Anstieg 472 uj 11+12 | 2016 Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum rechtsmotivierter Straftaten (vgl. Anfragen der Landtagsfraktion von Bündnis 90/ Die Grünen im Niedersächsischen Landtag 2014 - 2016). Im Jahr 2016 dokumentiert die Stelle zur Förderung von Vielfalt, Demokratie und Toleranz Vorfälle mit extrem rechtem Hintergrund im Landkreis Göttingen in den Kategorien Sachbeschädigung, Übergriff, Öffentliche Aktion, Propaganda, Kundgebung, Infostand und Flugblattverteilung. Der heutige Stand (08/ 2016) umfasst insgesamt 40 Vorfälle (2015: insg. 22 Vorfälle). Grundsätze der Praxis Da sich in der Praxis herausgestellt hat, dass eine starre Klassifikation von Jugendlichen anhand politologischer Kriterien nicht praktikabel ist, orientieren wir uns an folgenden Grundsätzen: ➤ Lebensweltorientierung: Wir betrachten die subjektiven Deutungs- und Handlungsmuster der AdressatInnen in ihrer Entstehung und Funktion. Ansatz ist es, die Jugendlichen in ihrem Alltag abzuholen und Möglichkeiten in ihrer vertrauten Umgebung zu nutzen, um menschenfeindliche Einstellungen zu reflektieren. In diesem Rahmen befähigen wir die Jugendlichen, Einstellungs- und Handlungsalternativen zu ideologisch rechten Angeboten zu entwickeln. ➤ Sozialraumorientierung: Gerade wegen der beschränkten Mobilität junger Menschen im ländlichen Raum hat die nähere soziale Umgebung eine enorme Bedeutung. Pädagogisches Handeln im ländlichen Raum muss deshalb die lokalen Sozialstrukturen berücksichtigen, die die Lebensgestaltung und normativen Grundeinstellungen der Jugendlichen prägen und deren Akzeptanz erst eine dauerhafte Implementierung ermöglicht. ➤ Kritisch-akzeptierende Arbeit: Anknüpfend an den akzeptierenden Ansatz, der von Krafeld (vgl. Krafeld 1992, 1996) formuliert und von ihm und weiteren PädagogInnen (vgl. Möller/ Schuhmacher 2014; Hohnstein/ Greuel 2015) weiterentwickelt wurde, arbeiten wir kritisch-akzeptierend. In der Praxis bewegen wir uns in einem Spannungsverhältnis zwischen Kritik menschenfeindlicher Positionen und Handlungen und der Akzeptanz der Jugendlichen als Personen. Damit vermitteln und erhalten wir die Möglichkeit für gefährdete Jugendliche, sich aus rechten Strukturen zu lösen, ohne dabei ins Bodenlose zu fallen. ➤ Rekonstruktiver Ansatz: Wir als SozialarbeiterInnen schließen rekonstruktiv an die Einstellungen, Deutungs- und Handlungsmuster der jungen Menschen an und beziehen ihre biografischen Entstehungsbedingungen bei der Arbeit ein. Sie werden innerhalb von langfristigen und vertrauensvollen Arbeitsbeziehungen thematisiert. Das Modellprojekt ist Teil eines Gesamtkonzepts zur Demokratieförderung und Radikalisierungsprävention des Landkreises Göttingen. Aus den dargestellten Grundsätzen ergibt sich für das Handlungskonzept im Modellprojekt ein Methodenmix aus Streetwork, aufsuchender Beratung, offener Jugendarbeit, (politischer) Jugendbildung, Erlebnispädagogik und Gruppenarbeit. MultiplikatorInnen, wie SozialarbeiterInnen und LehrerInnen, werden darüber hinaus durch Beratungs- und Bildungsangebote bedarfsgerecht und prozessorientiert unterstützt. Ziel ist die Entwicklung lokaler Konzepte zur Distanzierung von rechter Ideologie und Lebenswelt. Implementierung des Modellprojekts „Respekt für Vielfalt“ Die Umsetzung des Modellprojektes durch einen öffentlichen Träger (in diesem Fall das Jugendamt) ist im Rahmen des Programms „Demokratie leben! “ eher ungewöhnlich. Bei der strukturellen Implementierung hat diese Konstruktion jedoch erhebliche Vorteile: 473 uj 11+12 | 2016 Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum ➤ Nutzung von Kommunikations- und Abstimmungsstrukturen der lokalen Zivilgesellschaften und Bildungslandschaften ➤ Sensibilisierung und Schulung vorhandener MultiplikatorInnen aus der Jugendhilfe oder dem Bildungssystem ➤ Erreichbarkeit der jugendlichen Zielgruppe durch den Anschluss an etablierte Angebote der Jugendhilfe Doch es treten auch Schwierigkeiten auf. Es stellt v. a. im ländlichen Raum eine Herausforderung für die Praxis dar, dass die Modellprojekte sich auf speziell definierte Zielgruppen beschränken. Die dörfliche Realität ist durchmischt und gleichzeitig eng - besonders für Jugendliche mit einem geringen Bewegungsradius. Daher ist der normative Anpassungsdruck und der Zwang, sich im sozialen Nahraum mit anderen Positionen arrangieren und auseinandersetzen zu müssen, auf die jungen Menschen höher. Es ist bei der sozialräumlichen Präventionsarbeit generell kaum möglich, Einzelne als Zielgruppen einer sehr spezifisch konzipierten Sozialarbeit isoliert anzusprechen. Es kann damit ein nicht zu verantwortendes Stigmatisierungsrisiko einhergehen. Stigmatisierungsrisiken durch die Arbeit des Projekts bestehen grundsätzlich auf drei Ebenen: ➤ durch eine vorschnelle Kategorisierung von Jugendlichen als rechtsextrem ➤ durch die Verortung des Projekts beim Jugendamt als Eingriffsbehörde bzw. in der Kreisverwaltung als Ordnungsbehörde ➤ dadurch, dass der Kontakt zum Projekt zu normativen Diskrepanzen gegenüber lokalen Normanforderungen führen kann Die lokalen Normbezüge, die für die Jugendlichen maßgeblich sind, weichen teilweise erheblich von der normativen Ausrichtung des Projekts ab; deshalb kann die sensibilisierende Arbeit mit Jugendlichen bei diesen persönliche Verunsicherungen und eine soziale Desintegration zur Folge haben. Diese Exklusionsrisiken müssen im Team kritisch reflektiert werden, da sie vor allem bei unsicheren und sozial wenig eingebetteten Jugendlichen eine ambivalente oder latente Radikalisierungstendenz verstärken können. Interdisziplinäre Arbeitsgruppe rekonstruktive Methoden Das Modellprojekt begleitet eine interdisziplinäre Reflexionsgruppe, in der die ProjektmitarbeiterInnen mit Sozial-, Kultur- und ErziehungswissenschaftlerInnen universitärer Institutionen zusammenarbeiten. Die empirisch basierte und methodisch kontrollierte Reflexion ermöglicht den PraktikerInnen einen analytischen, mikrostrukturellen Blick auf die Interaktionsprozesse bei der Arbeit, die persönlichen Perspektiven und biografischen Hintergründe der AkteurInnen. Sie sensibilisiert für implizite Vorannahmen und deren Auswirkungen auf die pädagogischen Prozesse und fördert neue Erkenntnisse und Ansatzpunkte für die praktische Arbeit (vgl. Völter 2008; Völter/ Reichmann 2016). Erfahrungen in der Praxis - Zugänge im Landkreis Göttingen Interkulturelle Jugendgruppe in der Gemeinde Q (anonymisiert) In der Gemeinde Q wurden 2015 vermehrt rechte Propagandadelikte begangen sowie eine Bürgerinitiative gegen die Unterbringung von Geflüchteten gegründet. Daraufhin haben sich engagierte Jugendliche bei der lokalen Jugendarbeiterin gemeldet. Damit wurde die aufkommende gesellschaftspolitische Kontroverse im Sozialraum aktiv durch Jugendliche aufgenom- 474 uj 11+12 | 2016 Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum men, die sich im Sinne einer Aufnahmegesellschaft gemeinsam mit Geflüchteten aktivieren wollten. Um progressive Angebote für Jugendliche in diesem sozialen Spannungsverhältnis der Kontroverse um Flucht und Asyl zu schaffen, initiierte das Modellprojekt gemeinsam mit dem lokalen KJB eine interkulturelle Jugendgruppe. Der Rahmen dieses Gruppenangebots stellte sich als Herausforderung dar. Lokal ansässige Jugendliche wollten sich wöchentlich mit jugendlichen Geflüchteten aus der Notunterkunft treffen und selbstbestimmt gemeinsame Aktivitäten, freizeit- und erlebnispädagogische Angebote sowie niedrigschwellige Begegnung untereinander wahrnehmen. Dieses Angebot wurde sowohl von geflüchteten als auch von lokalen Jugendlichen stark wahrgenommen, es konnte sich allerdings kein fester Gruppencharakter entwickeln. Das hängt damit zusammen, dass in der Notunterkunft für Geflüchtete eine hohe Fluktuation der Belegung vorherrschte und neben Sprach- und Kommunikationsbarrieren stark unterschiedliche Lebenssituationen gegeben waren. Die pädagogische Begleitung der interkulturellen Jugendgruppe hat dennoch gezeigt, dass die Begegnung ein geeignetes Mittel zum Abbau von menschengruppenfeindlichen Stereotypen sein kann. Diese Begegnung sollte allerdings sozialpädagogisch eng begleitet werden, damit in der herausfordernden Situation wenig Frustration entsteht und lokale Jugendliche aus ihrer Perspektive keine paternalistischen Haltungen gegenüber geflüchteten Jugendlichen entwickeln, sondern in einen authentischen Austausch kommen, dessen Grundlage das gemeinsame Erleben von Gleichwertigkeit ist. Nach der Schließung der Notunterbringung arbeitet das Projekt derzeit an einer Überführung des interkulturellen Begegnungsprojekts in einen offeneren und praktisch-handlungsorientierteren Rahmen. Geplant ist, gemeinsam mit kommunal zugewiesenen, geflüchteten Jugendlichen und den weiterhin aktiven lokalen Jugendlichen eine Fahrradwerkstatt zu implementieren. Projektarbeit an einer Förderschule Nachdem die Lehrerin der Abschlussklasse einer Förderschule von rechtsextremen Äußerungen einiger Schüler berichtet hatte, initiierten wir ein Filmprojekt für die verbleibende Zeit bis zu den Sommerferien. Das Thema des Filmes sollte möglichst nah an dem Sozialraum und der Lebenswelt der Jugendlichen liegen, um: ➤ politische Werthaltungen und Gruppenzugehörigkeit zu thematisieren, ➤ konstruktive Prozesse/ Konfliktbearbeitungsstrategien im heterogenen Klassenverband zu befördern, ➤ Kompetenzen in Bezug auf Rollendistanz, Empathie und Perspektivwechsel zu fördern, ➤ Beziehungen mit den rechtsaffinen Jungen, die über das Angebot hinaus bestehen bleiben, aufzubauen. Der Zugang zu den SchülerInnen gestaltete sich anfangs positiv. Nach der anfänglichen Mitarbeit verweigerten sich jedoch die meinungsführenden SchülerInnen. Eine Arbeit an dem Film war nicht weiter möglich. Stattdessen schlugen wir ein Alternativprogramm im Park vor. Gespräche über Einstellungen, Sorgen und Wünsche entstanden, wobei es uns möglich war, politische Orientierungen und Gruppendynamiken der Jugendlichen kennenzulernen. Deutlich wurden einerseits der Kontakt zu rechtsextremen Lebenswelten einiger Schüler, andererseits flüchtlingsfeindliche Einstellungen in der gesamten Klasse. Um einen Zugang über die Schule hinaus zu eröffnen, organisierten wir eine freiwillige Ferienaktion, an der alle SchülerInnen teilnahmen. So erfuhren wir, dass ein rechtsorientiertes Jugendmilieu in mindestens einer der Heimatgemeinden der Schüler existiert. Die männlichen Jugendlichen, die der Lehrerin besonders aufgefallen sind, und einige weitere Schüler, die gefährdet sind, sich in Richtung extreme Rechte zu radikalisieren, haben den Wunsch geäußert, weiterhin mit uns in Kontakt bleiben zu wollen. 475 uj 11+12 | 2016 Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum Den Kontakt mit den Mädchen aufzubauen fiel den ProjektmitarbeiterInnen dabei bisher deutlich schwieriger als mit den Jungs. Einen tragfähigen Zugang zu ihnen zu finden stellt im Moment eine zentrale Aufgabe dar. Kontaktaufnahme mit Jugendlichen bei rechten Kundgebungen Rechtsextreme Gruppierungen zeigen sich seit etwa Mitte 2015 im ländlichen Raum rund um Göttingen in einer massiven Präsenz. Wöchentlich werden Kundgebungen, sog. Mahnwachen u. Ä., abgehalten. Parallel finden Hetz- und Diffamierungskampagnen in den sozialen Netzwerken statt. Für uns bieten die öffentlichen Kundgebungen der rechtsextremen Gruppierungen die Möglichkeit, junge Menschen im Umfeld der Veranstaltungen kennenzulernen. Bei diesen Anlässen ergeben sich Gesprächsgelegenheiten zu politischen Themen, die in anderen Kontexten mehr oder weniger konstruiert angebahnt werden müssen. Die Häufigkeit und Unplanbarkeit der Kundgebungen stellt für uns jedoch eine Belastung dar. Das Modellprojekt „Respekt für Vielfalt“ arbeitet eng mit der Aufsuchenden Jugendarbeit des Landkreises Göttingen zusammen, andernfalls stünden nicht ausreichend personelle Kapazitäten zur Verfügung. Als Methode des Zugangs in diesem Kontext werden Cliquen, Gruppen oder einzelne Jugendliche im Sinne eines Erstkontakts der Streetwork im Umfeld der Kundgebungen angesprochen. Gerade bei rechtsextremen Veranstaltungen im ländlichen Raum zeigt sich, dass diese für diverse Jugendkontexte als Event wahrgenommen werden. Werden sie von SozialarbeiterInnen auf die Veranstaltungen angesprochen, entsteht meistens der Eindruck von eher vorsichtigen oder ausweichenden Reaktionen. Gerade bei regelmäßig auftauchenden Jugendlichen kommt es darauf an, den Kontakt zu verstetigen und ihnen kontinuierlich alternative Gesprächs- und gegebenenfalls auch Aktivitätsangebote zu machen. Das öffentliche Auftreten im Umkreis rechter Kundgebungen bleibt allerdings auf Dauer nicht unbemerkt, was für einige MitarbeiterInnen des Projekts persönlich belastende Folgen hat: Es werden zunehmend Fotos in sozialen Netzwerken veröffentlicht, teilweise mit Namensnennung, begleitet von diffamierenden und latent drohenden Kommentaren. Als Reaktion werden zurzeit rechtliche Schritte der Kreisverwaltung geprüft. Perspektiven für das Handlungsfeld An dieser Stelle konnten einige Einblicke in die pädagogische Praxis im Handlungsfeld der Radikalisierungsprävention gewährt werden. Für die MitarbeiterInnen des Modellprojektes zeichnet sich ab, dass das Fernziel, nämlich die Implementierung von Sensibilisierungswie Präventionsmaßnahmen innerhalb kommunaler, zivilgesellschaftlicher wie sozialpädagogischer Strukturen eine grundlegende Voraussetzung für eine nachhaltige Prävention darstellt. Der kooperative, interdisziplinäre Charakter der Arbeit trägt diesem Umstand Rechnung. Es gilt den langjährigen Erfahrungsschatz der PraktikerInnen strukturell zu verankern und vorhandene Strukturen vor Ort - den Zusammenhalt von Gemeinschaften - in einem demokratischen Sinne zu stärken. Mara Abdula Laura Eger Moritz Keppler Ute Reichmann Kinder- und Jugendbüro Landkreis Göttingen Gothaer Platz 2 37083 Göttingen E-Mail: abdula@landkreisgoettingen.de eger@landkreisgoettingen.de keppler@landkreisgoettingen.de reichmann@landkreisgoettingen.de 476 uj 11+12 | 2016 Radikalisierungsprävention gegen Rechts im ländlichen Raum Literatur Heitmeyer, W. (Hrsg.) (2002): Deutsche Zustände. Folge 1. Suhrkamp, Frankfurt am Main Hohnstein, S., Greuel, F. (2015): Einstiege verhindern, Ausstiege begleiten. Pädagogische Ansätze und Erfahrungen im Handlungsfeld Rechtsextremismus. Deutsches Jugendinstitut e.V., Halle Krafeld, F. J. (1996): Die Praxis Akzeptierender Jugendarbeit. Konzepte, Erfahrungen, Analysen aus der Arbeit mit rechten Jugendcliquen. Leske + Budrich, Opladen Krafeld, F. J. (Hrsg.) (1992): Akzeptierende Jugendarbeit mit rechten Jugendcliquen, Bremen, http: / / dx.doi. org/ 10.1007/ 978-3-322-92575-6 Möller, K., Schuhmacher, N. (2014): Soziale und Pädagogische Arbeit mit rechtsextrem affinen Jugendlichen. Akteure, Projekte, Ansätze und Handlungsfelder. Kontaktstelle BIKnetz, Berlin Völter, B. (2008): Verstehende Soziale Arbeit. Zum Nutzen qualitativer Methoden für professionelle Praxis, Reflexion und Forschung. Forum Qualitative Sozialforschung 9 (1), Art. 56 Völter, B., Reichmann, U. (Hrsg.) (2016): Rekonstruktiv denken und handeln. Rekonstruktive Soziale Arbeit als professionelle Praxis. Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin, Toronto
