unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2016.art22d
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2016
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Editorial
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2016
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, das aktuelle Heft beschäftigt sich mit dem Thema Schulabsentismus Kein Thema für die Jugendhilfe?. Die Gewährleistung eines erfolgreichen Lernens und die Durchsetzung der Schulpflicht sind doch zunächst eine Aufgabe der Institution Schule. Warum soll sich die Jugendhilfe dann mit dem Thema Schulabsentismus beschäftigen, der zudem aus Sicht mancher Jugendhilfeakteure in erster Linie schulinterne Ursachen hat?
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145 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, das aktuelle Heft beschäftigt sich mit dem Thema „Schulabsentismus - Kein Thema für die Jugendhilfe? “. Die Gewährleistung eines erfolgreichen Lernens und die Durchsetzung der Schulpflicht sind doch zunächst eine Aufgabe der Institution Schule. Warum soll sich die Jugendhilfe dann mit dem Thema Schulabsentismus beschäftigen, der zudem aus Sicht mancher Jugendhilfeakteure in erster Linie schulinterne Ursachen hat? Im Heft wird zum einen erläutert, welche verschiedenen Formen und Ursachen es für Schulabsentismus gibt und welche Folgen er hat. Zum anderen wird der Frage nachgegangen, inwiefern die Jugendhilfe eine Verantwortung beim Thema Schulabsentismus übernehmen muss und wo Kooperationsmöglichkeiten von Jugendhilfe und Schule bestehen bzw. sich bewährt haben. Im einführenden Beitrag erläutern Heinrich Ricking, Viviane Albers und Imke Dunkake zunächst die hohe individuelle, schulische und gesellschaftliche Bedeutung von Schulabsentismus sowie die Häufigkeit und verschiedenen Formen des Schulabsentismus. Die Autoren gehen dabei auch auf das Phänomen des Zurückhaltens durch Eltern ein. Danach hebt Katrin Kantak, auf der Basis ihrer Erfahrungen in der „Landeskooperationsstelle Schule - Jugendhilfe“ in Brandenburg, die gemeinsame Verantwortung von Schule und Jugendhilfe beim Thema Schulabsentismus hervor und skizziert Kooperationsansätze. Daniela große Sextro berichtet anschließend von der Arbeitsweise und den Erfolgen, aber auch Grenzen der „Koordinierungsstelle Schulverweigerung - Die 2. Chance“ in Braunschweig. Verdeutlicht wird u. a., dass bereits die Dokumentation von Fehlzeiten und eine Willkommenskultur in Schulen wichtige Erfolgsfaktoren beim Umgang mit Schulabsentismus sind. Im letzten Beitrag erläutern Thorsten Bührmann und Katharina Boehmer eine systemtheoretische Sichtweise auf das Thema Schulabsentismus und plädieren für eine aktive Netzwerkarbeit der Jugendhilfe. Wir wünschen Ihnen - wie immer - eine spannende Lektüre und viele Anregungen für Ihr Handeln in der Kinder- und Jugendhilfe, Karsten Speck und Carmen Wulf unsere jugend, 68. Jg., S. 145 (2016) DOI 10.2378/ uj2016.art22d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf
