eJournals unsere jugend 68/9

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2016.art86d
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2016
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Editorial

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2016
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, in den letzten Monaten stand das Thema Geflüchtete regelmäßig ganz oben auf der Tagesordnung in den Medien, Fachzeitschriften und der Politik. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres (Stand Mai 2016) haben offiziell 140.926 Personen aus Syrien, 44.665 Personen aus dem Irak und 41.298 Personen aus Afghanistan Asyl in Deutschland beantragt.
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353 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, in den letzten Monaten stand das Thema Geflüchtete regelmäßig ganz oben auf der Tagesordnung in den Medien, Fachzeitschriften und der Politik. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres (Stand Mai 2016) haben offiziell 140.926 Personen aus Syrien, 44.665 Personen aus dem Irak und 41.298 Personen aus Afghanistan Asyl in Deutschland beantragt. Da ein hoher Teil der geflüchteten Menschen noch nicht volljährig ist, hat die hohe und schnell wachsende Zahl an Geflüchteten - wie nicht zuletzt die Beiträge des vorliegenden Heftes zeigen - deutliche Auswirkungen auf die Personal-, Organisations- und Finanzierungsstrukturen sowie die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe. Seit dem 01. 11. 2015 werden unbegleitete Minderjährige über eine Quotenregelung bundesweit verteilt. Damit sind nunmehr alle Jugendämter - und damit auch alle Landkreise und kreisfreien Städte - gleichermaßen für unbegleitete Minderjährige zuständig. Das vorliegende Heft beschäftigt sich angesichts dieser Entwicklung mit den konkreten Herausforderungen und Handlungsansätzen der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe zum Thema„Kinder auf der Flucht“. Im Einführungsbeitrag geht Caroline Rapp am Beispiel der Landeshauptstadt München auf die gravierenden zeitlichen, personellen und organisatorischen Herausforderungen, aber auch auf die Lösungsansätze bei der Inobhutnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ein. Der zweite Beitrag von Claus Lippmann beschäftigt sich mit den kommunalen Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe der Landeshauptstadt Dresden. Er verdeutlicht die Notwendigkeit von unkonventionellen, pragmatischen und flexiblen Lösungsansätzen und enthält klare Empfehlungen für die Kinder- und Jugendhilfe. Der dritte Beitrag von Yvonne Bakenecker gibt einen Einblick in die Integrationsarbeit mit Kindern aus Flüchtlingsfamilien auf der Basis der Gelsenkirchener Kindertagesbetreuung. Vorgestellt werden unterschiedliche Angebote für und mit geflüchteten Kindern. Darüber hinaus ist im aktuellen Heft in bewährter Form eine Sammelrezension von Reinhard Joachim Wabnitz über relevante Literatur zum Sozialrecht für die Soziale Arbeit enthalten. Zwei Zusatzbeiträge beschäftigen sich mit der Arbeitsbelastung im ASD und den Wahlerfolgen der AFD. Wir wünschen Ihnen viele Aha-Erlebnisse und Anregungen für Ihre Arbeit. Ihr Karsten Speck und Ihre Carmen Wulf unsere jugend, 68. Jg., S. 353 (2016) DOI 10.2378/ uj2016.art48d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf