unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2017
691
Editorial
11
2017
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, die Jugendhilfe in Deutschland verfügt über eine breite Angebotspalette für Kinder und Jugendliche. Doch was passiert eigentlich mit den jungen Menschen, die die stationäre Erziehungshilfe verlassen, den sogenannten Care Leavern? Welche Unterstützungsangebote und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es überhaupt im Übergangsprozess? Sind die Care Leaver nach der stationären Erziehungshilfe hinreichend auf die eigenständige Lebensführung vorbereitet?
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1 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Jugendhilfe in Deutschland verfügt über eine breite Angebotspalette für Kinder und Jugendliche. Doch was passiert eigentlich mit den jungen Menschen, die die stationäre Erziehungshilfe verlassen, den sogenannten Care Leavern? Welche Unterstützungsangebote und Beteiligungsmöglichkeiten gibt es überhaupt im Übergangsprozess? Sind die Care Leaver nach der stationären Erziehungshilfe hinreichend auf die eigenständige Lebensführung vorbereitet? Im Fokus des Themenheftes stehen angesichts dieser offenen Fragen die Lebenssituation, Erfahrungen und Sichtweisen von Care Leavern sowie mögliche Handlungsansätze der Jugendhilfe zur Förderung erfolgreicher Übergänge. Im einführenden Beitrag geht es zunächst um die allgemeine Situation von Care Leavern sowie deren Einschätzungen zu den stationären Hilfen und zur Vorbereitung des Übergangs. Der zweite Beitrag beschäftigt sich vertiefend mit der Frage, wie Care Leaver die Verselbstständigungsphase in der stationären Unterbringung sowie den Übergang ins Erwachsenenleben erleben. Darauf aufbauend wird im dritten Beitrag aus einer Verbandssicht erläutert, was Fachkräfte in Einrichtungen der Erziehungshilfe tun können, um Care Leaver angemessen zu unterstützen. Im vierten Beitrag wird von den Zielen und dem Nutzen des Jugendhilfeprojektes „Wege in die Selbstständigkeit“ berichtet, in dem neue Angebotes für Care Leaver entwickelt und erprobt werden. Der abschließende Beitrag skizziert an einem konkreten Beispiel, wie durch regelmäßige Treffen mit Ehemaligen und einen Ehemaligenrat die pädagogische Arbeit und die Verselbstständigung in der stationären Jugendhilfe verbessert werden können. Alle Beiträge weisen übereinstimmend darauf hin, dass die Verselbstständigung von jungen Menschen nicht mit dem Hilfeende automatisch gewährleistet ist und endet, sondern durch die stationäre Jugendhilfe vorbereitet und begleitet werden muss. Wir wünschen Ihnen Anregungen für Ihre Arbeit Ihr Karsten Speck und Ihre Carmen Wulf unsere jugend, 69. Jg., S. 1 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art01d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf
