unsere jugend
4
0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
21
2017
692
Editorial
21
2017
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, eine Auseinandersetzung mit den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen erscheint in einer Fachzeitschrift der Kinder- und Jugendhilfe wenig ertragreich, nimmt die Kinder- und Jugendhilfe doch seit Langem selbstbewusst und in bewusster Abgrenzung zur Schule für sich in Anspruch, ein lebensweltorientiertes Fachkonzept zu verfolgen.
4_069_2017_002_0049
49 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, eine Auseinandersetzung mit den Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen erscheint in einer Fachzeitschrift der Kinder- und Jugendhilfe wenig ertragreich, nimmt die Kinder- und Jugendhilfe doch seit Langem selbstbewusst und in bewusster Abgrenzung zur Schule für sich in Anspruch, ein lebensweltorientiertes Fachkonzept zu verfolgen. Bei einer genauen Betrachtung der Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen stellen sich dann doch einige Fragen: Wie stark bringt sich die Kinder- und Jugendhilfe aktiv in den zentralen Ort Schule ein? Welche Rolle spielen Geldausgaben von Kindern und Jugendlichen im Alltagsgeschäft der Kinder- und Jugendhilfe und werden als Strategie der Lebensbewältigung verstanden? Wie gut gelingt es der Kinder- und Jugendhilfe, Jugendliche mit schlechten Schulleistungen frühzeitig zu erkennen, zu unterstützen und effektiv bei Übergängen zu fördern? Welchen Beitrag leistet die Kinder- und Jugendhilfe für die Emanzipation und Verantwortungsübernahme junger Menschen? Solche Fragen ergeben sich automatisch bei einer Lektüre der vorliegenden Heftbeiträge. So beschäftigen sich Erich Hollenstein und Frank Nieslony mit dem Verhältnis der schulischen Unterrichts- und Lebenswelt und dem non-formalen und informellen Lernen. Nataša Kranz-Kuljic, Vera Lanzen, Cornelia Schweppe und Nele Sieker analysieren, welche Bedeutung Konsum- und Verschuldungsfragen für das Alltagsleben von Jugendlichen haben. Benjamin Dreer weist auf gravierende Folgen von Schulnoten und Auswahlverfahren für die Lebensbiografien von jungen Menschen hin. Im vierten Beitrag formuliert Patrik C. Höring anhand von Befunden der Shell-Studie schließlich kritische Fragen für die Jugendarbeit. Wir wünschen Ihnen viele Anregungen für Ihre Arbeit Ihr Karsten Speck und Ihre Carmen Wulf unsere jugend, 69. Jg., S. 49 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art08d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf
