unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2017
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Jugend, Geld und Schulden
21
2017
Nataša Kranz-Kuljic
Vera Lanzen
Cornelia Schweppe
Nele Sieker
Der Zusammenhang von Jugend, Geld und Schulden ist bislang theoretisch und empirisch wenig erschlossen. Der vorliegende Aufsatz geht anhand von eigenen empirischen Erkenntnissen der Bedeutung von Geld im Alltag Jugendlicher nach und sucht das Phänomen Jugendverschuldung jenseits von schuldzuschreibenden und individualisierenden Perspektiven in gesellschaftlichen Kontexten zu verorten.
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57 unsere jugend, 69. Jg., S. 57 - 67 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art10d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Nataša Kranz-Kuljic Jg. 1985; M. A., ehem. wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Jugend und Schulden“ des Schuldnerfachberatungszentrums der Johannes Gutenberg- Universität Mainz; Pädagogin beim Internationalen Bund im Bereich stationärer Erziehungshilfen Jugend, Geld und Schulden Der kostenpflichtige Jugendalltag Der Zusammenhang von Jugend, Geld und Schulden ist bislang theoretisch und empirisch wenig erschlossen. Der vorliegende Aufsatz geht anhand von eigenen empirischen Erkenntnissen der Bedeutung von Geld im Alltag Jugendlicher nach und sucht das Phänomen Jugendverschuldung jenseits von schuldzuschreibenden und individualisierenden Perspektiven in gesellschaftlichen Kontexten zu verorten. Einleitung Im öffentlichen Diskurs werden Jugendliche oftmals als „Konsumidioten“ (Ebli 2005, 250) dargestellt, die den Wert des Geldes aus dem Blick verloren hätten. Handy als Statussymbol, Shoppen als neue Freizeitbeschäftigung, übermäßige Konsumorientierung und fehlende Finanzkompetenz junger Menschen führen in der öffentlichen Wahrnehmung und teils auch in fachlichen Diskussionen zu einem selbstverursachten Zuwachs von Jugendverschuldung. Jugendlichen die „richtige“ Einstellung zu Geld beizubringen und sie zu einem „sinnvollen“ Konsum anzuleiten, um Schulden zu vermeiden, erscheint als folgerichtige Konsequenz dieser Perspektive. Infolgedessen sind in der pädagogischen Praxis viele Konzepte zu finden, die frühestmöglich auf die Vermittlung von „Finanzkompetenz“ bei jungen Menschen abzielen. Vera Lanzen Jg. 1986; Dipl.-Päd., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Jugend und Schulden“ des Schuldnerfachberatungszentrums der Johannes Gutenberg- Universität Mainz Prof. Dr. Cornelia Schweppe Jg. 1955; Professorin für Sozialpädagogik an der Johannes Gutenberg- Universität Mainz Nele Sieker Jg. 1985; Dipl.-Päd., Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich „Jugend und Schulden“ des Schuldnerfachberatungszentrums der Johannes Gutenberg- Universität Mainz 58 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden Doch ist fraglich, inwiefern Konzepte, die auf eine Vermittlung von Finanzwissen setzen, an der Lebensrealität Jugendlicher orientiert sind. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen Jugendverschuldung verlangt aus unserer Sicht eine lebensweltliche Orientierung am Alltag der Jugendlichen, um Jugendverschuldung in gesellschaftliche Bezüge, sozioökonomische Strukturen und den Bewältigungskonstellationen des Jugendalters einzubetten und sie aus der Perspektive der betreffenden jungen Menschen nachzuvollziehen. Grundlegend scheint es uns dabei zunächst nach der Bedeutung von Geld im Jugendalter zu fragen. Im Folgenden werden wir nach der Darstellung der (mangelnden) Forschungslage zum Ausmaß und den Ursachen von Jugendverschuldung entsprechend der Bedeutung von Geld im Jugendalter nachgehen und hierauf aufbauend Perspektiven entwickeln, die Jugendverschuldung im Kontext von jugendspezifischer Alltagsbewältigung und Handlungserweiterung zu betrachten. Zur mangelnden Datenlage über Jugendverschuldung Die Wahrnehmung einer wachsenden Zahl finanzinkompetenter junger Erwachsener wird durch eine Datenlage verstärkt, die nur bedingt Aufschluss über das Phänomen und die Entstehung der Verschuldung von jungen Menschen gibt. Die Datenlage im Bereich Jugendverschuldung ist bislang lückenhaft, wirtschaftsorientiert und z. T. widersprüchlich. Studien zum quantitativen Ausmaß von Jugendverschuldung beziehen sich vor allem auf Statistiken der Auskunfteien, die aus der Perspektive von Gläubigern erhoben, ausgewertet und dargestellt werden und damit interessensgeleitet sind (vgl. Creditreform Wirtschaftsforschung 2013; Schufa 2013). Die Erfassung von jugendlichen Schuldnerinnen und Schuldnern findet in diesen Studien anhand von Negativmerkmalen statt. Hierunter sind nachhaltige Zahlungsstörungen (z. B. Einschaltung von Inkassobüros) und juristische Sachverhalte (z. B. Insolvenzverfahren) zu verstehen. Junge Erwachsene werden in den Erhebungen erst ab dem 18. Lebensjahr erfasst, da das Eingehen von Verträgen an die Volljährigkeit geknüpft ist. Laut Creditreform lag im Jahr 2013 die Schuldnerquote der unter 20-Jährigen bei 12,45 Prozent im Vergleich zu einer Gesamtschuldnerquote von 9,81 Prozent. Bei der Altersgruppe der 20bis 29-Jährigen waren 16,27 Prozent Schuldnerin bzw. Schuldner (vgl. Creditreform Wirtschaftsforschung 2013, 23). In den Vorjahresjahresberichten des gleichen Unternehmens lag die Schuldnerquote der unter 20-Jährigen allerdings stets unter 2 Prozent und die der 20 - 29 Jährigen unter 12 Prozent (vgl. Creditreform Wirtschaftsforschung 2012, 18). Auf Nachfragen bezüglich dieser großen Differenzen wurde eingeräumt, dass in den Vorjahren eine falsche Berechnungsgrundlage herangezogen worden sei. Ein Hinweis auf unterschiedliche Berechnungsgrundlagen findet sich in den Veröffentlichungen des Schuldner Atlas allerdings nicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Knobloch und Reiffner zu Recht die kritische Hinterfragung der von Auskunfteien stammenden Zahlen fordern (vgl. Knobloch/ Reiffner 2013, 14f ). Wirtschaftsunabhängige Daten zur Verschuldungssituation junger Erwachsener liefert das Statistische Bundesamt und bezieht sich dabei auf Angaben der Schuldnerberatungsstellen. Demnach gehören 0,2 Prozent der Klienten einer Schuldnerberatung der Altersgruppe der 18 - 19-Jährigen an und 6,5 Prozent der Ratsuchenden sind zwischen 20 und 25 Jahre alt (Destatis 2014, 5). Diese Daten sind allerdings in zweierlei Hinsicht begrenzt. Zum einen sind die Angaben der Schuldnerberatungsstellen freiwillig und die Weitergabe der anonymisierten Daten bedarf der Zustimmung der beratenen Personen; zum anderen können Schuldnerberatungen nur Auskunft über diejenigen jungen Menschen geben, die eine Beratung aufsuchen. Neben der „Dunkelziffer“ verschuldeter junger Menschen bleibt in den genannten Daten ebenfalls die Situation Minderjähriger mit finanziellen Problemen unbekannt. 59 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden Während schon die Datenlage zur Verschuldung junger Erwachsener lückenhaft und nur eingeschränkt zu betrachten ist, sieht die Datenlage zur Verschuldungssituation Minderjähriger noch schlechter aus. Daten von Lange und Fries liegen aus dem Jahr 2005 vor. Die repräsentative Studie befragte 1003 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren sowie einen Elternteil. Um Verschuldung auch bei unter 18-Jährigen erfassen zu können, zogen die Autoren ein pragmatisches Begriffsverständnis heran und„wollen von einer Verschuldung der Kinder und Jugendlichen sprechen, wenn sie sich Geld geliehen haben, das sie nicht gleich wieder zurückzahlen können“ (Lange/ Fries 2005, 67). Dieser Definition folgend sind 6 Prozent der 10 - 17-Jährigen verschuldet, wobei die durchschnittliche Verschuldungshöhe bei 72 Euro liegt. Berechnet man die Verschuldungshöhe im Median, so verringert sie sich auf 10 Euro (vgl. Lange/ Fries 2005, 67). Neben den verfügbaren Daten zum quantitativen Ausmaß von Jugendverschuldung ist auch die Datenlage zu den Entstehungszusammenhängen der Verschuldung Jugendlicher als unzureichend einzustufen. Was die Gründe der Überschuldung junger Menschen betrifft, greift das Statistische Bundesamt auf Einschätzungen von Schuldnerberatungsstellen zurück und sieht die „Unwirtschaftliche Haushaltsführung“ als Hauptauslöser der Überschuldung junger Menschen unter 25 Jahren an (vgl. Destatis 2014, 7). Unwirtschaftliche Haushaltsführung wird dabei als wiederholt übermäßiger, überflüssiger Konsum definiert, der über die eigenen wirtschaftlichen Verhältnisse hinausgeht, wobei die Ausgaben in „einem Ungleichgewicht zu den Einnahmen“ stehen und „der Auslöser der finanziellen Probleme […] somit auf der Ausgabenseite der beratenen Person“ liegt (Destatis 2014, 18). Diese Definition verdeutlicht beispielhaft die vorherrschenden normativen Vorstellungen von „notwendigem“ und „überflüssigem“ Konsum. Die in der öffentlichen Wahrnehmung verbreiteten Einschätzungen überzogener Konsumausgaben, mangelnder Finanzkompetenz oder eines schlechten Vorbilds des Elternhauses als Ursachen einer vermeintlich hohen Jugendverschuldungsrate beruhen weiterhin auf medienwirksamen Studien von Privatunternehmen oder Organisationen, die in Bezug zu Inkassounternehmen stehen und insofern gläubigerorientiert sind. So nannte der Bund Deutscher Inkassounternehmen (BDIU) 2013 „zu hohe Konsumausgaben“, „zu wenige Kenntnisse über vertragliche Verpflichtungen“, „ein schlechtes Vorbild des Elternhauses“, „unzureichende Thematisierung des Umgangs mit Geld und Schulden in den Schulen“ sowie „zu wenig Eigenverantwortung“ als die fünf häufigsten Verschuldungsgründe Jugendlicher (vgl. BDIU 2013). Diese Ergebnisse basieren auf Angaben von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Inkassounternehmen. Die methodischen Problematiken liegen auf der Hand: Sie spiegeln die Meinung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider. Studien zum Ursachenkomplex von Jugendverschuldung fehlen bis auf wenige Ausnahmen (z. B. Streuli et al. 2008). Insgesamt rücken somit bei der bisherigen Betrachtung von Jugendverschuldung individualisierende und selbstverschuldete Erklärungsversuche in den Fokus. Die Bedeutung von Geld im Jugendalter Ein anderer Blick auf Jugendverschuldung eröffnet sich, blickt man auf die Bedingungen des Aufwachsens von Jugendlichen. Geld im Jugendalltag ist zu einer Selbstverständlichkeit und Notwendigkeit geworden (vgl. Tully/ Van Santen 2012, 207). Die Industrie greift Jugendkulturen explizit auf, macht Jugendliche zur Zielgruppe ihres Marketing und stellt einen eigenen Absatzmarkt für Jugendliche bereit (vgl. Farin 2008, 57). Konsum ist zu einem wichtigen Teil der Jugendphase geworden und die Ent- 60 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden wicklung einer autonomen Konsumentenrolle gilt als bedeutsam für das Jugendalter (vgl. Hurrelmann/ Quenzel 2012, 172). Jugendliche werden schon sehr früh zu Konsumentinnen und Konsumenten einer Freizeit- und Konsumwelt, wobei die ökonomische Abhängigkeit zur Herkunftsfamilie aufgrund verlängerter Ausbildungszeiten bis in die Postadoleszenz bestehen bleibt (vgl. Witte et. al. 2011, 4f; vgl. Hurrelmann/ Quenzel 2012, 24). In der Jugendforschung wird schon seit Längerem darauf aufmerksam gemacht, dass Konsum „zu einem unverzichtbaren Mittel geworden [ist], um kulturelle Zugehörigkeiten auszudrücken, eigene Stile zu entwickeln und (…) für die Identitätsentwicklung nicht mehr wegzudenken [ist]“ (Deutsches Jugendinstitut 2010, 5). Indem Konsum ein Mittel zur Persönlichkeitsentwicklung darstellt, nimmt er gerade in der Jugendphase eine identitätsstiftende Funktion ein, dient zur Schaffung von Differenz, aber auch Gleichheit und ist ein zentraler Faktor moderner Vergesellschaftung (vgl. Schrage 2006, 443). Über die These einer Kommerzialisierung des Jugendalters herrscht in der Jugendforschung weitgehender Konsens (vgl. Tully/ van Santen 2012). Welche Lebensbereiche des Jugendalters von einer fortschreitenden Kommerzialisierung betroffen sind, welche Bedeutung Geld für junge Menschen hat und inwiefern die Verfügbarkeit von Geld eine wichtige Rolle für das Aufwachsen von jungen Menschen spielt, wurde bislang allerdings wenig systematisch analysiert und diskutiert. Mit diesem Ziel wurde das Projekt „Ohne Geld geht gar nix […] Jugendliche in der Konsumgesellschaft“ verfolgt (Dieses Projekt wurde von 2013 - 2015 am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Mainz durchgeführt). Gemeinsam mit jungen Menschen sollte die Bedeutung von Geld in ihrem Alltag erkundet werden. Das Projekt wurde über ein Schuljahr hinweg an drei Schulen (eine berufsbildende Schule und zwei Gemeinschaftsbzw. Gesamtschulen) durchgeführt. Insgesamt nahmen rund 260 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 bis 20 Jahren aus 13 Schulklassen teil. Es wurde ein breit angelegtes Methodenrepertoire (z. B. Arbeit mit Themensteckbriefen, persönlichen Landkarten, mit Fallgeschichten und Glückslisten) entwickelt, um Zugang zu den Erfahrungen und zur Bedeutung von Geld und Schulden für Jugendliche zu erhalten. Ein Teil dieser Erkundungen (Gruppendiskussionen und die Ausarbeitung von Themensteckbriefen) wurden mit Aufnahmegeräten und Fotografien festgehalten, transkribiert und bilden die Basis der empirischen Auswertung des Projektes. Die hier präsentierten ersten Ergebnisse basieren auf der mit Hilfe der Grounded Theory ausgewerteten Gruppendiskussionen (vgl. Strauss/ Corbin 1996). „Ohne Geld gar nix“: Der kostenpflichtige Jugendalltag Die Datenanalyse macht insgesamt deutlich, dass die Kommerzialisierung des Jugendalters vielfältige Lebensbereiche von Jugendlichen betrifft und weit über gängige und medial geprägte Konsumvorstellungen des Jugendalters hinausreicht. Angesichts einer zunehmenden Kommerzialisierung von Jugendfreizeit (vgl. Tully/ Van Santen 2012, 209) überrascht die enge Verschränkung von Freizeit und Geld wenig. Dabei fokussieren die Jugendlichen vor allem die an Kosten gebundenen gemeinsamen Peer-Aktivitäten und erleben Geld als wichtiges Mittel zur Teilnahme an gemeinsamen Aktivitäten. „Weggehen“, „Klettern“, eine „Mofatour“, „Festivals“, „Urlaub“, „Fußball“, das „Kino“ und „Freibad“, die „Shishabar“ oder der „Verein“ - alles kostet Geld. Durch die Bedeutung von Geld für gemeinsame Peer-Aktivitäten nimmt Geld ebenso Einfluss auf die Beziehungsgestaltung unter den Jugendlichen. 61 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden Schüler 1: „Ja zum Beispiel jetzt (Ort) gibt‘s ne richtig geile Rutschparadies da wollt ich mit dem (NAME) hingehen beste Beispiel (NAME) hat kein Geld ne, kann man halt nit hingehen […] wenn (NAME) kein Geld hat und dann hat er auch keine Lust da natürlich braucht man seine Freunde zum wenn einer kein Bock hat weil er kein Geld hat dann hat man wiederum kein Spaß.“ Schüler 2: „Ja bei so Kleinigkeiten kann man ja noch bezahlen aber wenn jetzt was Teures kommt.“ Hier zeigt sich zum einen, dass Jugendliche Bedarf an Geld haben, um soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten („natürlich braucht man seine Freunde“); zum anderen veranschaulicht es Praktiken gegenseitiger finanzieller Unterstützung im Freundeskreis („so Kleinigkeiten kann man ja noch bezahlen“). Geldverleih und gegenseitiges Aushelfen können als eine jugendkulturelle Praxis der finanziellen Unterstützung von Freundinnen und Freunden interpretiert werden, wobei es sich in der Regel um kleinere Beträge handelt. Inwiefern Jugendliche in problematischen finanziellen Situationen ebenfalls auf die Unterstützung von Freunden zurückgreifen können, konnte im Rahmen unseres Projekts nicht geklärt werden. Aufgrund eher begrenzter finanzieller Mittel von Jugendlichen ist anzunehmen, dass die ökonomische Unterstützungsleistung von Peers auf geringeren Summen beruht. Gleichzeitig kann Geld auch zu Konfliktpotenzial im Freundeskreis führen: „Ist halt ein bisschen blöd weil man hats hat geplant vorher schon dass man was an dem Abend da und da hingehen will und das machen will und wenn dann der eine kein Geld hat dann ist das halt blöd dass die denn dass er sich dann halt Geld leihen muss […] ja da denken die anderen halt so ey wir haben das doch eigentlich geplant gehabt wieso hat der jetzt kein Geld.“ Bei der Beziehungsgestaltung zeigt sich überraschenderweise auch, dass durch die Tradierung geschlechtsspezifischer Rollenbilder, insbesondere bei männlichen Jugendlichen, sie sich vor besondere finanzielle Anforderungen gestellt sehen. Männliche Jugendliche betonen die Bedeutung finanzieller Ressourcen für Partnerbeziehungen zu Frauen: Eine „Freundin ist sehr teuer“. „Teuer“ empfinden männliche Jugendliche sie, weil ihr Beziehungsmodell auf verschiedenen Ebenen besondere finanzielle Anforderungen an den Mann impliziert. Grundsätzlich gehen sie davon aus, dass ein Mann ohne Geld keine attraktive Option für Frauen darstelle. Einige männliche Jugendliche vertreten die Ansicht, dass ohne Geld „die Frauen einen dann nicht wollen“. Denn der Mann müsse „der Frau was bieten können“, ihnen „Geschenke machen“ und sie „einladen“. Die Bedeutung von Geld wird in diesem Beziehungsmodell durch die traditionelle Rollenvorstellung des finanziell gut situierten bzw. zumindest abgesicherten Mannes widergespiegelt. Geschlechtsspezifische Vorstellungen werden auch bezüglich angenommener Vorlieben von Frauen deutlich. Anknüpfend an die o. g. Bedeutung von gemeinschaftlichen Aktivitäten unter Gleichaltrigen wird davon ausgegangen, dass sie bei Frauen eine besondere Relevanz haben: „Frauen die sind gerne unterwegs und machen irgendwie gerne irgendwas und wenn man kein Geld hat das ist scheiße unternehmen oder so Frauen sind gerne auf Tour, erleben gerne was, deswegen.“ Hier wird ein stereotypes Bild von Frauen entworfen, die gerne etwas Kostenpflichtiges unternehmen, was die Verfügbarkeit von Geld auch bei den potenziellen Begleitern notwendig macht und zu Konflikten führt, wenn dieses nicht vorhanden ist. Gezeigt hat sich in der Studie auch die immense Bedeutung, welche das Handy bei Kindern 62 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden und Jugendlichen einnimmt. Der Austausch mit Freundinnen und Freunden findet oftmals über Chat-Programme des Handys statt, schulbezogene Informationen werden über dieses Medium mit Klassenkameradinnen und Klassenkameraden geteilt sowie Verabredungen mit Gleichaltrigen organisiert. Auch die Kommunikation mit Gleichaltrigen ist somit kostenpflichtig geworden. Konträr zu Erkenntnissen aus quantitativen Erhebungen, die das Handy als hohen Kostenfaktor und Schuldenfalle identifizieren (vgl. Statistisches Bundesamt 2014) wurde es von den Jugendlichen in dieser Studie wenig aus einer Kostenperspektive thematisiert. Dagegen wurden Mobilitätsanforderungen als empfindlicher Kostenfaktor benannt. In den Daten zeigt sich die Bedeutung von Mobilität in vielen Bereichen des Jugendalltags. Gerade Peer- und Freizeitaktivitäten finden oftmals außerhalb des häuslichen Rahmens statt und setzen somit Mobilität voraus, die kostenpflichtig ist. Immer wieder wurden von Jugendlichen die zu tragenden Fahrtkosten benannt: „Kannst halt kein Auto oder beziehungsweise Sprit weil du kannst ja nicht bezahlen haste halt gelitten gell […] der hat halt kein Geld für nen Auto muss halt Straßenbahn fahren […] du kannst auch keine Straßenbahn fahren weil du kein Geld hast.“ Finanzielle Mittel für Mobilität werden nicht nur zur Überwindung von Entfernungen benötigt, sondern nehmen auch im Rahmen gemeinsamer Unternehmungen eine bedeutende Rolle ein. Es geht darum, gemeinsam unterwegs zu sein: „In letzter Zeit geb ich des meiste Geld aus für Benzin, wenn wir Rollertour machen mit Kollege oder so.“ Deutlich wird in den Daten ebenso eine enge Verknüpfung von jugendlicher Mobilität und auswärtigem Essen und Trinken. Wenn Peer-Aktivitäten nach draußen verlagert werden, so findet auch eine Verlagerung von Essen und Trinken in den öffentlichen Raum statt, die mit der Verausgabung finanzieller Mittel einhergeht. Der Kostenfaktor Essen und Trinken wurde immer wieder betont: „Nee also, mein Geld halt auch teils wenn ich jetzt mit Freunden in (Stadt) so, wenn man halt jetzt nich nochma extra zurück nach (Wohnort/ Dorf ) fahrn muss dahem was essen und grad zu McDonald’s oder so.“ Geld wurde ebenso als wichtiger Faktor für den Übergang in die Selbstständigkeit bzw. die Ablösung vom Elternhaus genannt. Die Ergebnisse zeigen, dass Geld aus Sicht der Jugendlichen ein wichtiges Mittel zum Erlangen elterlicher Unabhängigkeit ist. In ihren Worten stellt Geld für sie einen „Schritt in die Selbstständigkeit“ dar und vermittelt ihnen die Möglichkeit „auf eigenen Beinen [zu] stehen“. Eigenes Geld ermöglicht Freiheit und Unabhängigkeit von den Eltern, denn Ausgaben mit eigenem Geld müssen nicht vor Eltern gerechtfertigt, sondern es können autonome Entscheidungen getroffen werden. Mit zunehmendem Alter versuchen Jugendliche durch die Aufnahme eines Nebenjobs unabhängiger von ihren Eltern zu werden und eigene Handlungsmöglichkeiten zu erweitern. „Ja ja, aber es is halt toll nicht auf die Eltern angewiesen zu sein, beziehungsweise sich nicht zu rechtfertigen, was man mit seinem Geld anstellt, weil sie fragen ja dann immer, was hast du mit dem Geld schon wieder gemacht und in dem Moment fragen se halt nicht, weil’s ja mein Geld is und ich des halt verdien.“ Schließlich - und in den bisherigen Diskussionen weitgehend vernachlässigt - werden Kostenbelastungen im Gesundheitsbereich benannt. So berichtet eine 18-jährige Schülerin von einer notwendigen Wurzelbehandlung eines Zahnes, deren Kosten nicht vollständig durch die Krankenversicherung übernommen wurde. Sie illustriert dabei, dass eine Verschul- 63 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden dungssituation im Jugendalter auch aufgrund der Teilhabe an gesundheitlichen Dienstleistungen entstehen kann, wenn finanzielle Ressourcen nicht in genügendem Umfang vorhanden sind. „Also ich brauchte ne Wurzelbehandlung und meine Krankenkasse bezahlt des nur zu nem Teil halt und den andern Teil ich und keine Ahnung halt, ich kann das halt nich so alles 400 € halt […] Ja, ich bezahl halt immer n bisschen […] deswegen ja, des is halt ein bisschen schwer oder wenn ich des halt zu spät bezahle, dann sagen die so Mahngebührn oder so was halt, deswegen […] 50, aber ich bezahl halt, ab und zu mehr damit ich des schnell los bin halt.“ Geld als notwendiges Mittel zur Bewältigung des Jugendalters Insgesamt weisen die Ergebnisse nicht nur darauf hin, dass der Jugendalltag in vielen Bereichen mit finanziellen Kosten verbunden ist. Vielmehr verweisen sie auf Geld als notwendiges Mittel zur Gestaltung und Bewältigung des Jugendalters. Wenn soziale Beziehungen zu Peers und (gemeinsame) jugendkulturelle Aktivitäten, Freizeit, die Ablösung vom Elternhaus, die mit dem Jugendalter einhergehende und normal gewordene Mobilität und mediale Kommunikation an finanzielle Mittel geknüpft sind, dann lässt sich dies nicht mit einem erhöhten oder unvernünftigen Konsumverhalten erklären, sondern zeigt, dass zentrale Bildungs-, Sozialisations- und Entwicklungskonstellationen und die Übergänge im Jugendalter an Geld gebunden sind. Insofern ist z. B. der Wunsch von Jugendlichen nach modernen Technologien nicht primär als überhöhter Anspruch zu problematisieren oder gar zu pathologisieren, sondern gewinnt seine Bedeutung insbesondere aus den für junge Menschen wichtigen Funktionen, mit Gleichaltrigen zu kommunizieren, soziale Beziehungen mit ihnen aufrechtzuerhalten und gemeinsame Aktivitäten durchzuführen. Damit geht Konsum auch weit über die oft angenommene Statussymbolik hinaus. Konsum ist zur alltäglichen Notwendigkeit geworden, dem sich Jugendliche nicht entziehen können, ohne exkludiert zu werden. Die Verfügungsmacht über Geld wird zum Schlüssel der Teilnahme von jungen Menschen am sozialen Leben (vgl. Schlegel-Matthies 2007, 91). Die von Deutschmann postulierte These, dass „Geld in der heutigen Gesellschaft die Rolle eines dominanten Mediums erfüllt“ und ein universales und nicht nur ökonomisches Medium ist, da von Geld „direkt oder indirekt die Inklusion der Individuen in alle Teilsysteme der Gesellschaft abhängt“ (Deutschmann 2009, 227), hat auch für das Jugendalter Gültigkeit. Geld ist ein grundlegendes Mittel gesellschaftlicher Partizipation und sozialer Inklusion für junge Menschen. „Das Medium Geld vermittelt nicht nur den Zugang zu materiellen Gütern, sondern auch die Chance, Freunde einzuladen, Restaurants, Kultur- und Bildungsveranstaltungen zu besuchen […] usw. Es wäre willkürlich, hier zwischen „ökonomischer“, „sozialer“, „politischer“, „kultureller“ Teilhabe unterscheiden zu wollen: Geld gewährleistet zwar nicht schon per se die anderen Formen der Teilhabe, ist aber die notwendige Voraussetzung“ (Deutschmann 2009, 226) und vermittelt dementsprechend die Zugänge gesellschaftlicher Teilhabe. Nicht zu konsumieren wäre entsprechend geradezu problembehaftet und bringt insbesondere für Jugendliche mit eingeschränkten finanziellen Mitteln besondere Risiken mit sich. Mangelnde finanzielle Möglichkeiten schließen einen Teil der Jugendlichen von der „Normalität und Notwendigkeit des Konsums“ aus und bergen das Risiko, aus dem gesellschaftlich definierten leistungs-, wohlstands- und konsumorientierten Lebensentwurf herauszufallen (vgl. Böhnisch 2008, 235). 64 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden In der Armutsforschung wurde vielmals auf die Einschränkung von Erfahrungs- und Partizipationsräumen sowie Risiken sozialer Exklusion für ökonomisch schlechter gestellte junge Menschen hingewiesen (vgl. Holz/ Laubstein/ Sthamer 2012). Diese Jugendlichen sind mit der Bewältigung ihres Alltags mit erschwerten finanziellen Bedingungen konfrontiert. Aufgrund knapper finanzieller Mittel ist ein „Ausprobieren“ des Umgangs mit Geld und der eigenen Konsumentenrolle für diese Jugendlichen ebenso erschwert wie das Einlösen prinzipiell möglicher soziokultureller Erfahrungs- und Partizipationsräume. An dieser Stelle wird auch deutlich, welche Konsequenzen eine „Mischung aus eingeschränkter ökonomischer Selbständigkeit und großzügiger soziokultureller Freiheit“ (Hurrelmann/ Quenzel 2012, 24) als Strukturmerkmal der Jugendphase gerade für Jugendliche aus von Armut betroffenen Haushalten hat. Indem Jugendliche in Abhängigkeit zu den finanziellen Ressourcen des Elternhauses stehen, werden Mechanismen sozialer Ungleichheit insofern reproduziert, als dass Jugendliche aus Familien mit einem knappen familialen Budget nicht in der gleichen Weise an mit Kosten verbundenen Erfahrungs- und Partizipationsmöglichkeiten teilnehmen können wie Jugendliche aus finanziell besser gestellten Haushalten. Verschuldung als Erweiterung von Handlungsoptionen und Mittel gesellschaftlicher Partizipation Angesichts dieser Überlegungen zeigt sich, dass die eingangs angeführten und medial verbreiteten Diskurse über eine mangelnde Finanzkompetenz und gesteigerte Konsumorientierung im Rahmen der Jugendverschuldung zu kurz greifen. Wenn Geld ein notwendiges Mittel zur gesellschaftlichen Partizipation darstellt und sich bedeutsam für die Entwicklungs-, Sozialisations- und Bildungsprozesse im Jugendalter erweist, kann Jugendverschuldung in den Kontext der Suche nach erweiterten Handlungsoptionen eingeordnet werden. Denn Schulden können neue Spielräume eröffnen und dazu beitragen, „mithalten zu können“, Ausgrenzungsprozesse zu vermeiden oder „einem materiellen Stigma zu entgehen“ (Mattes 2012, 116). Entsprechend weisen Bender u. a. darauf hin, dass gesellschaftliche Teilhabe „[…] durch Schuldenanhäufung hervorgebracht (werden kann) und Personen durch die Aufrechterhaltung gesellschaftlicher Teilhabe zu Schuldnerinnen und Schuldnern werden (können)“ (Bender u. a. 2012, 35, Hervorhebung im Original). Allerdings ist Verschuldung gleichzeitig risikobehaftet und birgt wiederum Gefahren sozialer Exklusion in sich (vgl. Bender u. a. 2012). Gerade in dieser Ambivalenz liegen auch die Herausforderungen der Sozialpädagogik im Umgang mit finanziellen Schwierigkeiten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Jugendverschuldung ist aus der gesellschaftlichen Bedeutung von Geld im Jugendalter heraus zu erschließen, in den Kontext der je spezifischen Lebensverhältnisse von jungen MenschenzustellenundausdenjeweiligenSinn-und Deutungszusammenhängen von jungen Menschen zu rekonstruieren. Ein solches Verständnis bettet die Verschuldung von jungen Menschen automatisch in gesellschaftspolitische Fragen ein, die die zunehmenden sozialen Ungleichheitsverhältnisse und die mit ihnen einhergehenden ungleich verteilten Chancen gesellschaftlicher Teilnahme ins Zentrum rücken. Zudem stellen diese Überlegungen kritische Nachfragen an das Ideal der Schuldenfreiheit in der Sozialen Arbeit (vgl. Mattes 2007) und den damit verbundenen Fokus der Schuldenregulierung. In der Studie von Braun u. a. (2015) zeigt sich, dass Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, die in unterschiedlichen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe mit finanziellen Schwierigkeiten von Klientinnen und 65 uj 2 | 2017 Jugend, Geld und Schulden Klienten konfrontiert werden, ihr Handeln vor allem auf die Schuldenregulierung beziehen. Sie versuchen Jugendliche dahingehend zu unterstützen, ihre Schulden „loszuwerden“, was hin und wieder mittels vorgegebener und nicht ausgehandelter Interventionen geschieht, wie etwa dem Führen von Haushaltsbüchern. Eine Begleitung in der Überschuldungssituation bzw. eine Unterstützung des Lebens mit Schulden ist demgegenüber nicht das explizite Ziel der Sozialpädagoginnenbzw. Sozialpädagogen. Wenn sich die Soziale Arbeit als Unterstützung bei der Bewältigung problematischer (finanzieller) Situationen sowie daraus resultierender Exklusion versteht und am Bedürfnis nach Teilhabe ihrer Klientinnen und Klienten orientiert ist, könnte ihr Selbstverständnis auch die Unterstützung einer kompetenten und selbstbestimmten Verschuldung beinhalten. Schließlich zieht Jugendverschuldung Fragen an die Sozialpolitik nach sich. Wenn etwa Kommunikation und Mobilität notwendige Elemente jugendlichen Aufwachsens und Handy und Fahrtkosten nicht zu hintergehende Mittel sind, dann ist deren Kostengebundenheit zu hinterfragen. Maßnahmen, wie etwa kostengünstige oder kostenfreie Ferienpässe zur unentgeltlichen Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder von Freizeitangeboten sind möglicherweise erste Anzeichen solcher Überlegungen. Sie brauchen aber umfassendere und weitreichendere Perspektiven. Forderungen nach kostenfreien/ -günstigen Handys und kostenreduzierten bzw. kostenlosen Mobilitätsmöglichkeiten sind in diese Überlegungen mit einzubeziehen. Nataša Kranz-Kuljic, M. A. Internationaler Bund Intensivpädagogische Mädchenwohngruppe E-Mail: natasa_kk@web.de Dipl.-Päd. Vera Lanzen Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schuldnerfachberatungszentrum E-Mail: vera.lanzen@uni-mainz.de Prof. Dr. Cornelia Schweppe Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Erziehungswissenschaft E-Mail: c.schweppe@uni-mainz.de Dipl.-Päd. Nele Sieker Johannes Gutenberg-Universität Mainz Schuldnerfachberatungszentrum E-Mail: sieker@uni-mainz.de Literatur BDIU Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e. V. (2013): Mitgliederbefragung des BDIU. Berlin, www.inkasso.de/ _downloads/ 566.pdf, 25. 3. 2014 Bender, D., Hollstein, T., Huber, L., Schweppe, C. (2012): Gesellschaftliche Teilhabe trotz Schulden - Gesellschaftliche Teilhabe aufgrund von Schulden? 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