unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2017.art03d
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2017
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Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben
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Wolfgang Sierwald
Kathrin Weinhandl
Veronika Salzburger
Florian Straus
Der Auszug aus einer stationären Betreuung kann als Normalität, als Befreiung oder als Rauswurf empfunden werden. Einige Care Leaver erreichen schnell eine stabile Lebenssituation, andere haben lange zu kämpfen. Die Studie befragt junge Menschen während und nach der Heimerziehung und versucht, das Zusammenspiel zwischen personalen Ressourcen und erfahrener Unterstützung zu verstehen.
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10 unsere jugend, 69. Jg., S. 10 - 19 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art03d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben Erste Ergebnisse aus der SOS-Längsschnittstudie zur Handlungsbefähigung Der Auszug aus einer stationären Betreuung kann als Normalität, als Befreiung oder als Rauswurf empfunden werden. Einige Care Leaver erreichen schnell eine stabile Lebenssituation, andere haben lange zu kämpfen. Die Studie befragt junge Menschen während und nach der Heimerziehung und versucht, das Zusammenspiel zwischen personalen Ressourcen und erfahrener Unterstützung zu verstehen. von Dr. Wolfgang Sierwald Jg. 1958; Wiss. Mitarbeiter im Sozialpädagogischen Institut des SOS Kinderdorf e.V. In diesem Beitrag befassen wir uns damit, wie Care Leaver die Verselbstständigungsphase in der stationären Unterbringung sowie den Übergang ins Erwachsenenleben erleben. Dazu stellen wir aktuelle Erkenntnisse zum Übergang und theoretische Überlegungen zur Handlungsbefähigung dar. Im anschließenden empirischen Teil berichten wir von ersten Ergebnissen aus der „SOS-Längsschnittstudie zur Handlungsbefähigung junger Menschen auf dem Weg in die Eigenständigkeit“, die der SOS-Kinderdorf e. V. in Kooperation mit dem Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) durchführt. Ziel ist es herauszufinden, was junge Menschen in stationären Angeboten dazu befähigt, ihr Leben Mag. Kathrin Weinhandl Jg. 1982; Wiss. Mitarbeiterin im Institut für Praxisforschung und Projektberatung Dr. Veronika Salzburger Jg. 1986; Wiss. Mitarbeiterin im Sozialpädagogischen Institut des SOS Kinderdorf e.V. Dr. Florian Straus Jg. 1952; Leiter des Instituts für Praxisforschung und Projektberatung 11 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben auch unter schwierigen Bedingungen selbst in die Hand zu nehmen. Warum gelingt es einigen Jugendlichen, Chancen für sich zu erkennen und zu nutzen, und anderen in vergleichbaren Situationen nicht? Wie können junge Menschen durch pädagogisches Handeln in ihrer Lebensbewältigung unterstützt werden? Leaving Care in der Forschung Mit dem Übergang ins Erwachsenenalter müssen junge Menschen ihren Erwachsenenstatus in verschiedenen Bereichen etablieren. Bei Care Leavern geht dies oft mit Identitätsproblemen und einer verlängerten Übergangskonstellation einher (Köngeter/ Schröer/ Zeller 2012). Viele Care Leaver fühlen sich nicht gut vorbereitet und empfinden den Übergang als schweren Einschnitt (Thomas 2013; Ehlke 2013). Damit der Übergangsprozess als positive Erfahrung empfunden wird, erweisen sich drei Gelingensfaktoren als besonders wichtig: 1. Soziale Beziehungen und stabile Netzwerke sind entscheidend für einen gelingenden Übergang und die berufliche Integration (Anghel 2011; Kress 2012). Bedeutende Personen können zur Schlüsselressource werden, wenn Ehemalige nach dem Auszug noch Kontakt zu ihnen halten können (Smith 2011; Thomas 2013). 2. Biografische Arbeit und Elternarbeit können die elterliche Unterstützung der Care Leaver und darüber hinaus die Ausbildung sozialer Kontakte allgemein befördern (Biehal/ Wade 1996; Thomas 2013). 3. Bildung und Integration in die Erwerbstätigkeit sind entscheidend für Selbstständigkeit und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Um weiterführende Bildungswege zu ermöglichen, sind finanzielle Unterstützungen notwendig (Ehlke 2013). Auch non-formale Bildungsprozesse wirken sich positiv auf Fähigkeiten, Selbstbewusstsein und die persönliche Entwicklung aus (Anghel 2011). Um Chancen im Übergang nutzen zu können, müssen die Betreuten aber auch auf personale Ressourcen zurückgreifen können. So betont Kress (2012), dass diejenigen Ehemaligen am zufriedensten mit dem Übergang sind, die auch das höchste Selbstwirksamkeitsempfinden haben. Ein weitergehendes Konzept personaler Ressourcen sehen wir in dem Konstrukt der Handlungsbefähigung. Handlungsbefähigung als Ressource für einen gelingenden Übergang Personale Handlungsbefähigung wird als Metaressource für ein selbstständiges Leben verstanden, die über verschiedene Einzelkompetenzen hinaus dabei hilft, Chancen zu erkennen, Ressourcen zu aktivieren und mit Zuversicht in die Zukunft zu sehen (Sierwald/ Straus 2015). Sie wird von drei Widerstandskonzepten abgeleitet: der Resilienz (Werner 1993), der Selbstwirksamkeit (Bandura 1977) sowie der Salutogenese (Antonovsky 1979). Letztere beschreibt mit dem Begriff des Kohärenzgefühls, inwieweit Menschen ihre Lebenssituation als sinnvoll, verstehbar und handhabbar erleben (Straus 2011). Aus diesen Konzepten wie auch aus Erkenntnissen der Identitäts- und Netzwerkforschung lassen sich sechs Dimensionen ableiten, die zur Handlungsbefähigung beitragen (siehe ausführlich Höfer/ Sievi/ Straus/ Teuber 2017): 1. Sinnhaftigkeit: Anforderungen, die an einen gestellt werden, nimmt man als sinnvolle Herausforderung wahr, für die sich Anstrengungen und Engagement lohnen. 2. Verstehbarkeit: Man empfindet die Dinge, die einem zustoßen, als strukturiert, erklärbar und verstehbar. 3. Handhabbarkeit: Man verfügt über Ressourcen, die einen in die Lage versetzen, Dinge aktiv zu beeinflussen. Man kann unerwartete Herausforderungen und Probleme aus eigener Kraft meistern. 12 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben 4. Perspektivität/ Interesse: Man kann Situationen aus verschiedenen Perspektiven betrachten und ist vielseitig interessiert. 5. Optimismus/ sich selbst mögen: Man mag sich selbst und kann optimistisch nach vorne schauen. 6. Soziale Zugehörigkeit: Man ist Teil eines tragfähigen sozialen Netzwerks, und es gibt Menschen, die einen nicht enttäuschen und bei denen man sich Hilfe holen kann. In der SOS-Längsschnittstudie nehmen wir in den Blick, wie sich die Handlungsbefähigung ausprägt und entwickelt und wie sie befördert werden kann. Zudem untersuchen wir, in welcher Wechselwirkung die Handlungsbefähigung damit steht, wie Care Leaver Gelegenheitsstrukturen nutzen und Lebenssituationen gestalten. Die SOS-Längsschnittstudie zur Handlungsbefähigung Die Studie hat das Ziel, die Entwicklung von Jugendlichen während der stationären Betreuung, im Übergang zur Selbstständigkeit und im weiteren Verlauf ihres Lebens mit Fokus auf die Handlungsbefähigung zu untersuchen. Daraus werden Empfehlungen und Impulse für die fachliche Praxis während und nach der Betreuung abgeleitet. Die Handlungsbefähigung wird in allen Erhebungen über Fragebogeninstrumente zur Resilienz, zur Kohärenz und zur Selbstwirksamkeit erhoben, die zu einem Gesamtwert (Handlungsbefähigungsscore) verrechnet werden (Höfer/ Sievi/ Straus/ Teuber 2017). In diesem Beitrag gehen wir auf die Perspektive der Jugendlichen ein, die kurz vor der Verselbstständigung stehen. Dazu werden im Jahr 2013 geführte Interviews mit Jugendlichen und Fachkräften (jeweils n = 30) herangezogen sowie ein Fragebogen zur Verselbstständigung, der 2014 bei Betreuten, die mindestens sechzehn Jahre alt waren (n = 136), eingesetzt wurde. Dieser nimmt die Vorbereitung des Übergangs, Unterstützungsmaßnahmen und Beteiligung sowie übergangsspezifische Zukunftserwartungen in den Blick. Anschließend beschreiben wir auf der Basis der ersten Ehemaligenerhebung 2015, wie Care Leaver den Übergang aus der Betreuung und ihre aktuelle Lebenssituation sehen. Diese Ergebnisse sind aufgrund der bisher geringen Fallzahlen und einer selektierten Stichprobe (z. B. Ehemalige mit Kontakt zur Einrichtung, Freiwilligkeit) als vorläufig zu betrachten. Die Teilnehmenden waren zwischen 16 und 23 Jahre alt (Median 21 Jahre) und wurden zwischen einem halben Jahr und vier Jahre (Median 2,5 Jahre) nach dem Ende der Betreuung befragt. Wie erleben Jugendliche in der stationären Betreuung ihre Verselbstständigung? Verselbstständigung beginnt nicht erst mit dem Auszug, deshalb wurde die Perspektive der älteren Jugendlichen erhoben, bei denen der Übergang in ein selbstständiges Leben bevorstand. In den Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V. werden unterschiedliche Unterstützungsmodelle für diesen Übergang bereitgestellt. Die befragten Jugendlichen nennen in diesem Zusammenhang etwa Wohnangebote mit reduziertem Betreuungsumfang, Verselbstständigungsgruppen und steigende Verantwortungsübernahme in der Kinderdorffamilie bzw. Wohngruppe. Diese Vorbereitungsmaßnahmen, die den Jugendlichen ein schrittweises Selbstständigwerden ermöglichen, werden insbesondere in den Interviews positiv beurteilt. Auf den ersten Blick scheint die Einstellung der befragten Jugendlichen zu ihrem Auszug mit achtzehn Jahren recht positiv und homogen zu sein, beispielsweise liegt das von den Jugend- 13 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben lichen genannte Wunschalter für den Auszug zwischen achtzehn und neunzehn Jahren. Bei näherer Betrachtung der Interviews und Fragebogendaten zeigt sich jedoch, dass die Verselbstständigungsphase unterschiedlich erlebt wird. Dabei kristallisieren sich vier Typen von Jugendlichen mit unterschiedlicher Wahrnehmung heraus. ➤ Für Typ 1 stellen die Verselbstständigung und der Auszug aus dem Kinderdorf eine normale Entwicklung dar. Bei diesen Jugendlichen decken sich die strukturellen Anforderungen mit ihrem individuellen Empfinden und ihrer inneren Bereitschaft, aus dem Kinderdorf auszuziehen. Janine (zum Zeitpunkt des Interviews 17 Jahre alt, alle Namen sind geändert) sagt dazu: „Ich bin jetzt alt genug. Es wird Zeit.“ Erleichtert wird der Verselbstständigungsprozess oft dadurch, dass sie „weiche“ Übergänge in das selbstständige Wohnen und die Ausbildung besonders gut nutzen können. Die Vorfreude auf den neuen Lebensabschnitt ist mit einem Sicherheitsgefühl in Bezug auf die eigene berufliche Zukunft und mit einem Zugehörigkeitsgefühl zum Kinderdorf bzw. zu den dortigen Bezugspersonen verbunden. Viele dieser Jugendlichen haben für sich verinnerlicht, dass sie auch nach ihrem Auszug zur Kinderdorffamilie bzw. Wohngruppe dazugehören, dass sie weiterhin Unterstützung erhalten und dass im „Notfall“ jemand für sie da ist. Fragebogenerhebungen während der Betreuung Grundgesamtheit der Ersterhebungen: ca. 1.100 12 - 18-Jährige in stationärer Betreuung (Kinderdorffamilien, Wohngruppen) in Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V.; nicht repräsentativ für stationäre Hilfen zur Erziehung insgesamt (trägerspezifische Stichprobe; langfristige, familiale Betreuung mit Aufnahmealter 0 bis 12 Jahre ist überrepräsentiert). Vollerhebung je Zeitpunkt (Stichtag) mit Befragung Jugendlicher und Bezugsfachkraft. Rücklaufquote: über 70 %, über 800 Befragte mit mindestens einem Fragebogen. Erhebungszeitpunkte: 2011/ 2012, 2014, 2016 (Rücklauf offen), zweijährlich fortlaufend geplant. Fragebogenerhebungen bei Ehemaligen Alle Ehemaligen mit gültigen Daten während der Betreuung; Erhebungszeitpunkte: 2015 (n = 60, Rücklauf 30 %), 2016 (N = 370, Rücklauf offen), zweijährlich fortlaufend geplant. Längsschnitt Wiederholungsbefragungen im Rahmen der Fragebogenerhebung während der Betreuung bzw. als Ehemalige. Über 400 Befragte mit Längsschnittdaten (zwei oder mehr Zeitpunkte). Qualitative Interviews Interviews mit Teilstichproben zwischen den Fragebogenerhebungen. Während der Betreuung: n = 60 (Betreute und Fachkräfte); Ehemalige: n = 12. Beteiligung der Fachkräfte, Jugendlichen und Ehemaligen über Workshops und Newsletter Laufzeit: 2014 - 2017, Fortsetzung geplant. Erste Erhebungen (2011/ 2012) im Rahmen des Projekts „Verwirklichungschance SOS-Kinderdorf“ (Höfer/ Sievi/ Straus/ Teuber 2017) Finanzierung: SOS-Kinderdorf e.V. in Eigenleistung, Laufzeit: ab 2011 fortlaufend Durchführung: Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) Sozialpädagogisches Institut des SOS-Kinderdorf e.V. (SPI) Abb. 1: SOS-Längsschnittstudie zur Handlungsbefähigung: Grunddaten 14 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben ➤ Jugendliche des Typs 2 erleben die Verselbstständigungsphase demgegenüber als ein „Aus-dem-Nest-Fallen“ bzw. als Rauswurf. Sie haben das Gefühl, dass Institutionen die Systemanforderungen über ihr persönliches Wohlbefinden stellen. Oft werden diese Jugendlichen auf Druck des Jugendamtes verselbstständigt, obwohl die innere Bereitschaft für einen Auszug und den Übergang in ein eigenständiges Leben noch fehlt. So sagt beispielsweise Kadira (18 Jahre): „Also ich war nicht ganz bereit, aber das Jugendamt war der Meinung, dass ich dazu schon bereit bin.“ Und Ellen (17 Jahre) berichtet: „Und du bist da so einem krassen Druck ausgesetzt, weil sie dich ja auch alle drängen.“ Die meisten dieser Jugendlichen haben zu diesem Zeitpunkt weder eine Ausbildung angefangen noch konkrete Vorstellungen von ihrer beruflichen und privaten Zukunft entwickelt. Die Lage der Jugendlichen dieses Typs wird zudem durch einen Mangel an sozialer Unterstützung und Rückhalt sowie durch ein Gefühl von fehlender Sicherheit verschärft. ➤ Für Jugendliche des Typs 3 ist die Verselbstständigung von einer massiven Ambivalenz geprägt: Einerseits freuen sich diese Jugendlichen auf ihre„Freiheit“, andererseits besitzen sie noch nicht die innere Sicherheit, um sich für den Auszug bereit zu fühlen. Wenn sie die Wahl hätten, würden sie es vorziehen, zumindest bis zum Ausbildungsende im Kinderdorf wohnen zu bleiben. Der 18-jährige Oliver sagt: „Ja, ich habe gerade meine Ausbildung begonnen und werde in drei Monaten ausziehen. Ich komme jetzt in einem Monat in unser Übergangswohnen. […] und dann werde ich mir eine Wohnung suchen. […] eigentlich würde ich lieber während meiner Ausbildung hier in der Kinderdorffamilie wohnen bleiben, aber Frau X [Kinderdorfmutter] sagt, das geht nicht. Ich muss jetzt ausziehen.“ ➤ Der vierte Typ umfasst jene Jugendlichen, die sich nach wie vor primär der Herkunftsfamilie zugehörig fühlen. Sie erleben die Verselbstständigung als„Befreiung“. Dazu die 17-jährige Eveline: „Als […] ich siebzehn geworden bin, hab’ ich so überlegt: Ich werd’ ja bald achtzehn, könnte ich ja normalerweise ausziehen. Also man kann hier auch länger wohnen, aber das möchte ich nicht. Ich will einfach weg hier.“ Jugendliche dieses Typs verbindet der Wunsch nach einem Leben außerhalb des Kinderdorfes. Dieser Wunsch ist so stark, dass die Frage nach der inneren Bereitschaft in den Hintergrund tritt bzw. gar nicht erst gestellt wird. Die befragten Jugendlichen gehen größtenteils davon aus, dass sie sich auch nach ihrem Auszug noch an die Einrichtung wenden können und dass sie weiterhin Kontakt zum Kinderdorf haben werden. Sie machen diese Einschätzung jedoch auch davon abhängig, ob ihre Vertrauensperson(en) in der Kinderdorffamilie bzw. Wohngruppe noch anwesend sein werden. Sind diese dort nicht mehr anzutreffen, verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Jugendlichen ins Kinderdorf zurückkehren. Alle Befragten geben an, dass ihre Kinderdorffamilien bzw. Wohngruppen ihnen die Möglichkeit, jederzeit das Kinderdorf zu besuchen, zugesagt und sich als Ansprechpartner bei Problemen angeboten haben. Dass es sich dabei nicht um ein leeres Versprechen handelt, erleben die Jugendlichen in den Kinderdörfern immer dann, wenn Ehemalige zu Besuch kommen, zu Festen eingeladen werden und bei Problemen weiterhin Unterstützung erhalten. Handlungsbefähigung während und nach der Betreuung In allen Teilskalen der Handlungsbefähigung liegen die Mittelwerte der Jugendlichen deutlich unter dem Median von Normstichproben. Am deutlichsten zeigt sich dies beim Kohärenzgefühl - sie erleben ihre Lebenssituation also häufig als wenig sinnvoll, verstehbar und handhabbar - etwas weniger hinsichtlich Selbstwirksamkeit und Resilienz. Darin spiegeln sich die vielfältigen biografischen Belastungserfahrungen der Jugendlichen wider. Dennoch finden sich auch Jugendliche, die sich als sehr handlungsfähig im Vergleich zu Gleichaltrigen beschreiben. 15 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben Während der Betreuung sind die Werte bei vielen Jugendlichen relativ stabil - bei einem guten Drittel gibt es aber deutliche Veränderungen. Ein Zuwachs an Handlungsbefähigung lässt sich vor allem mit der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben, mit Anerkennung und Wertschätzung durch Fachkräfte oder andere Personen und mit einer hohen Beteiligung in Verbindung bringen (Höfer/ Sievi/ Straus/ Teuber 2017). Im Übergang bleibt die Handlungsbefähigung bei 60 Prozent der Befragten auf dem jeweiligen Niveau relativ stabil, bei jeweils 20 Prozent der Ehemaligen ist eine deutliche Zubzw. Abnahme der Werte zu verzeichnen. Diese Veränderungen stehen in Zusammenhang mit dem Erleben des Übergangs, mit der Bewältigung der damit verbundenen Aufgaben und mit der aktuellen Lebenssituation der Care Leaver. Wie erleben Care Leaver den Übergang in das eigenständige Leben? Jeweils etwa zwei Drittel der Ehemaligen wurden nach eigenen Angaben in der Einrichtung gut durch die Fachkräfte vorbereitet, haben ein abschließendes Hilfeplangespräch mit dem Jugendamt geführt und sind auch mit der Nachbetreuung durch die Einrichtung zufrieden. Etwa ein Viertel der Befragten gibt an, in Bezug auf den Auszug verstärkt Druck vom Jugendamt verspürt zu haben, nur gut die Hälfte konnte sich an der Entscheidung über den Zeitpunkt des Auszugs beteiligen. Für drei von vier Ehemaligen war der Zeitpunkt des Auszugs passend und sie haben sich für den Auszug bereit gefühlt (vgl. Abb. 2). Dennoch geben die Befragten etwa zur Hälfte an, dass der Auszug ein harter Einschnitt gewesen sei, dass sie sich zu Beginn mit der Selbstständigkeit schwergetan hätten, dass sie vor dem Auszug viele Befürchtungen im Hinblick auf ihren weiteren Werdegang gehabt hätten und dass sie nicht wussten, was nach dem Auszug auf sie zukommt. Umgekehrt beschreibt die andere Hälfte einen eher positiv wahrgenommenen Übergang. Diese Einschätzungen lassen sich zu vier Mustern des Übergangserlebens verdichten: ➤ 37 Prozent der Befragten haben den Übergang als gut vorbereitet und begleitet erlebt. Sie fühlten sich wenig unter Druck gesetzt und konnten über den Zeitpunkt des Auszugs mitentscheiden. Mit dem Übergang, der für sie zum richtigen Zeitpunkt kam, haben sie sich eher leichtgetan und den Auszug auch nicht als harten Einschnitt empfunden. In dieser Gruppe finden sich häufiger Ehemalige mit einer mittleren und hohen Handlungsbefähigung; oft ist die Ausbildungs- und Berufssituation geklärt. ➤ 25 Prozent der Befragten beschreiben ebenfalls einen gelungenen Übergang, haben ihn aber großteils selbstständig mit wenig Vorbereitung und Begleitung erlebt und den Zeitpunkt eher selbst bestimmt. Die Handlungsbefähigung dieser Gruppe liegt häufig im mittleren Bereich. Die jungen Erwachsenen befinden sich überwiegend in Ausbildung oder sind nach einer abgeschlossenen Ausbildung arbeitslos. ➤ Für etwa 25 Prozent der Ehemaligen stellt sich der Übergang eher schwierig dar, er wird als harter Einschnitt mit wenig Beteiligungsmöglichkeiten erlebt. Zugleich berichten die Betroffenen aber von einer guten Vorbereitung und Begleitung. Hinsichtlich Ausbildung und Beruf befinden sich diese Care Leaver, wie auch die Ehemaligen aus der nachfolgenden Gruppe, häufiger in einer schwierigen und eher perspektivlosen Situation. Die Handlungsbefähigung ist oft niedrig und im Übergang in der Tendenz weiter fallend. ➤ 15 Prozent empfinden den Übergang wie die vorherige Gruppe als harten, überwiegend fremdbestimmten Einschnitt. Zugleich erleben sie vor, während und nach dem Übergang keine Unterstützung durch die Einrichtung oder das Jugendamt. 16 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben Abb. 2: Retrospektive Einschätzung des Erlebens des Übergangs, n = 60 Ich hatte vor dem Auszug viele Befürchtungen, wie es weitergeht. Der Auszug aus dem Kinderdorf war für mich ein harter Einschnitt. In der ersten Zeit nach dem Auszug habe ich mich mit der Selbstständigkeit sehr schwer getan. Ich wusste gut, was nach dem Auszug auf mich zukommt. Ich wurde im Kinderdorf gut auf den Auszug vorbereitet. Mit dem Jugendamt gab es ein Abschlussgespräch zur Hilfe und zu meinem weiteren Werdegang. Mit der Nachbetreuung durch das Kinderdorf bin ich zufrieden. Ich habe mich vom Jugendamt unter Druck gesetzt gefühlt. Ich konnte mitentscheiden, wann ich aus dem Kinderdorf ausziehe. Der Zeitpunkt des Auszugs war für mich passend. Ich habe mich für den Schritt in die Selbstständigkeit bereit gefühlt. 0 % 20 % 40 % 60 % 80 % 100 % Stimmt nicht Stimmt kaum Stimmt eher Stimmt genau 5 % 20 % 40 % 35 % 14 % 9 % 40 % 37 % 14 % 17 % 24 % 46 % 28 % 10 % 25 % 37 % 42 % 31 % 8 % 19 % 15 % 16 % 25 % 42 % 15 % 17 % 33 % 35 % 15 % 25 % 24 % 36 % 25 % 25 % 39 % 12 % 24 % 27 % 15 % 34 % 24 % 31 % 24 % 22 % 17 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben In ihren positiven Aussagen verbinden die Care Leaver den Auszug mit einem Zugewinn an Unabhängigkeit durch die eigene Wohnung, ein neues Umfeld und gute Unterstützung. Besonders hilfreich für den Übergang ins eigenständige Leben sind für die jungen Erwachsenen ein tragendes soziales Netz mit viel Unterstützung von Fachkräften, Familie oder Freunden sowie eine gute Perspektive in Ausbildung und Beruf. Negativ beschreiben sie den Auszug, wenn er mit dem Verlust von Beziehungen, einem unbefriedigenden Ende der Betreuung selbst, unfreiwilligen Wohnortwechseln und fehlender Unterstützung einhergeht. Schwierigkeiten im Übergang bereiten das Alleinsein und wiederum der Verlust von Beziehungen, die Organisation des Alltags oder der Umgang mit der prekären finanziellen Situation. Eine unsichere berufliche Situation erleben die Ehemaligen als große Belastung. Die aktuelle Lebenssituation der Care Leaver Viele Ehemalige befinden sich in verschiedenen Lebensbereichen noch in Übergangssituationen. Jeder Fünfte geht noch zur Schule, jeder Dritte absolviert eine berufliche Ausbildung. Nur jeder Zehnte ist bereits berufstätig, ebenso viele sind trotz abgeschlossener Ausbildung arbeitslos. Die anderen 25 Prozent der Befragten haben keinen Ausbildungsabschluss, machen aktuell keine Ausbildung und sind nicht erwerbstätig. Diese beruflichen Situationen stehen unter dem Vorzeichen relativ geringer Bildungsabschlüsse: Nur jeder Zehnte kann eine Hochschulreife vorweisen, jeder Vierte die mittlere Reife und jeder Zehnte einen qualifizierenden Hauptschulabschluss. Etwa die Hälfte der Ehemaligen hat hingegen einen Förderschulabschluss oder einen einfachen Hauptschulabschluss. Dementsprechend ist die finanzielle Situation für die meisten relativ prekär. Das zur Verfügung stehende Einkommen bewegt sich unterhalb oder auf Höhe des Existenzminimums und wird häufig mithilfe staatlicher Transferleistungen und Zuschüsse erreicht. Jeder Dritte hat sich bereits für den Lebensunterhalt verschuldet. Nur 13 Prozent können vom eigenen Einkommen leben. Die Wohnsituation ist häufig noch nicht stabil. Etwa die Hälfte der Befragten hat seit dem Auszug mehrere Wohnsituationen, auch in betreuten Wohnformen, erlebt. Jeder Vierte wohnt aktuell noch mit Betreuung, 40 Prozent leben mit mehreren Personen in einer Wohnung und 30 Prozent in einer eigenen Wohnung. Wichtig für den Übergang sind stabile soziale Beziehungen. Insbesondere die Herkunftsfamilie steht für Care Leaver aber nur eingeschränkt zur Verfügung. Lediglich gut die Hälfte der Ehemaligen gibt an, dass ein Elternteil, zumeist die Mutter, als wichtige Bezugsperson fungiert, noch seltener kann diese auch Unterstützung geben. Dafür haben etwas mehr als drei Viertel der Care Leaver immer noch wichtige Beziehungen zu Personen aus dem Hilfe- und Bildungssystem; knapp die Hälfte erlebt viel Unterstützung, meist durch die Hauptbezugspersonen aus der stationären Betreuung. Ebenso viele Ehemalige beschreiben eine wichtige, oft unterstützende Beziehung zu einer Partnerin oder einem Partner, fünf von sechzig haben bereits ein eigenes Kind. Fast alle Care Leaver nennen Freunde als wichtige Bezugspersonen, zwei Drittel erhalten von diesen auch viel Unterstützung. Geschwister sind für drei Viertel der Befragten wichtig, können aber nur in jedem dritten Fall Unterstützung geben. Insgesamt geben fast alle Befragten an, mindestens eine wichtige Beziehung zu haben. Jeder Vierte hat jedoch niemanden, der ihm viel Unterstützung gibt. Dies geht häufig mit einer geringen Handlungsbefähigung einher. 18 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben Insgesamt kann abgeschätzt werden, dass sich etwa die Hälfte der Ehemaligen auf einem guten Weg in die Eigenständigkeit befindet. Diese jungen Menschen haben einige Lebensbereiche stabilisiert und blicken optimistisch in die Zukunft. Ein Drittel befindet sich noch in einer Orientierungsphase, geprägt von eher unklaren Perspektiven und einer zum Teil wenig adäquaten Wahrnehmung der eigenen Ressourcen und der sich bietenden Entwicklungschancen. Bei etwa 20 Prozent der Ehemaligen zeichnet sich jedoch eine Verdichtung ungünstiger Lebenssituationen in Verbindung mit geringen personalen Ressourcen, Bedingungen und Entwicklungen ab. Dies macht es erforderlich, die Unterstützungsleistungen für Care Leaver je nach Bedarfslage unterschiedlich auszugestalten. Folgerungen Als Gelingensfaktoren für den Übergang ins eigenständige Leben zeichnen sich auch in dieser Studie eine gute und unterstützende Begleitung durch die Jugendhilfe, zukunftsfähige berufliche Perspektiven und ein verlässliches soziales Netz ab. Die Nachbetreuung kann in den SOS-Einrichtungen relativ häufig durch die Hauptbezugspersonen realisiert werden, bedarf aber weiterer struktureller Absicherung. Sorgen bereitet der hohe Anteil an jungen Erwachsenen, die ohne Ausbildungsabschluss oder sogar ohne Ausbildungsvertrag verselbstständigt werden. Darüber hinaus wird die Bedeutung der personalen Metaressource Handlungsbefähigung deutlich, um sich bietende Chancen und Gelegenheiten nutzen und Herausforderungen mit Zuversicht begegnen zu können. Angesichts dieser Befunde kristallisieren sich für die Jugendhilfe vor allem zwei Herausforderungen heraus: ➤ Zum einen gilt es während der Betreuung, aber auch im Übergang und in der Nachbetreuung die Handlungsbefähigung zu stärken. Dies kann vor allem über Beteiligung, Biografiearbeit und Erfahrungen von Verantwortung, Selbstwirksamkeit und Anerkennung erreicht werden. ➤ Zum anderen müssen aber vor allem die strukturellen Bedingungen für Care Leaver deutlich verbessert werden. Die Jugendhilfe sollte zumindest bis zum Abschluss der Ausbildung beziehungsweise bis zum Eintritt ins Erwerbsleben in der Verantwortung bleiben. Verlässliche Nachbetreuungs- und Beratungsstrukturen für Care Leaver müssen diese Übergangsphase absichern und die jungen Erwachsenen dabei unterstützen, mit den unterschiedlichsten Anforderungen eines eigenständigen Lebens zurechtzukommen. Mit der SOS-Längsschnittstudie zur Handlungsbefähigung lassen sich in den nächsten Jahren weitere Erkenntnisse dazu gewinnen, welche Unterstützung und welche Gelegenheitsstrukturen Care Leaver benötigen, um auch bei schwierigen Ausgangsbedingungen einen guten Weg in ein selbstständiges Leben zu finden. Dr. Wolfgang Sierwald Dr. Veronika Salzburger SOS-Kinderdorf e.V. Sozialpädagogisches Institut Renatastr. 77 80639 München E-Mail: info.spi@sos-kinderdorf.de Tel.: (0 89) 1 26 06-4 61 Kathrin Weinhandl Dr. Florian Straus Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) Ringseisstr. 8 80337 München E-Mail: ipp@ipp-muenchen.de Tel.: (0 89) 5 43 59 77-0 19 uj 1 | 2017 Wie Care Leaver den Weg in die Selbstständigkeit erleben Literatur Anghel, R. 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