eJournals unsere jugend 69/6

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2017.art36d
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2017
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Editorial

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2017
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, die Bedeutung früher Bildung hat in Deutschland in den letzten Jahren enorm zugenommen. Entscheidend hierfür war ein quantitativer Ausbau der frühen Hilfen. So hat sich in den letzten drei Jahrzehnten der Arbeitsmarkt der frühen Bildung allein in Westdeutschland von ca. 130.000 auf 375.000 Beschäftigte verdreifacht (wibb 2014, 47).
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241 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Bedeutung früher Bildung hat in Deutschland in den letzten Jahren enorm zugenommen. Entscheidend hierfür war ein quantitativer Ausbau der frühen Hilfen. So hat sich in den letzten drei Jahrzehnten der Arbeitsmarkt der frühen Bildung allein in Westdeutschland von ca. 130.000 auf 375.000 Beschäftigte verdreifacht (wibb 2014, 47). Inzwischen sind mehr als zwei Drittel der in der Kinder- und Jugendhilfe tätigen Personen in einer Kindertageseinrichtung tätig (a. a. O., 18). Und im Jahr 2016 wurden in Deutschland bereits über 2,7 Millionen Kinder unter 6 Jahren - ergänzend zur Erziehung und Betreuung durch die Eltern - in einer Kindertageseinrichtung oder in Kindertagespflege betreut (Statistisches Bundesamt 2016). Das vorliegende Heft widmet sich angesichts dieser deutlichen Expansion aus unterschiedlichen Perspektiven der Frage, was in der frühen Bildung wirkt: Im ersten, einführenden Beitrag befasst sich Annette Schmitt grundlegend mit dem Stand der frühpädagogischen Wirkungsforschung. Sie argumentiert, dass für eine Konkretisierung, Festlegung und Überprüfung von Outcomes zum einen pädagogische Ziele und zum anderen Annahmen über die Wirkungsweise der Frühen Hilfen (Wirkmodelle) notwendig sind. Hierzu gibt es ihrer Einschätzung nach in den Bildungsplänen noch Konkretisierungsbedarf. Im zweiten Beitrag machen Jasmin Luthardt, Alexandra Schmidt-Wenzel und Frauke Hildebrandt darauf aufmerksam, dass die Qualität von Kindertagesstätten auch entscheidend von der PädagogInnen- Kind-Interaktion abhängt. Sie plädieren daher für eine stärkere Professionalisierung der PädagogInnen in diesem Bereich. Im dritten Beitrag erläutert Raimund Geene beispielhaft, was die Gesundheitsförderung in Kindertagesstätten leisten kann und welche Möglichkeiten sich konkret aus dem Präventionsgesetz ergeben. Er kritisiert, dass die Gestaltungsmöglichkeiten des Präventionsgesetzes und der Gesundheitsförderung zumeist auf der Projektebene, aber zu selten als umfassender Settingansatz umgesetzt werden. Eine interessante Lektüre wünschen Ihnen Ihr Karsten Speck und Ihre Carmen Wulf unsere jugend, 69. Jg., S. 241 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art36d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf