unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2017.art40d
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„Keine Ahnung, wann ich ihr das sagen soll.“
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Uli Streib-Brzič
Sabine Zschüttig
Kinder inhaftierter Eltern zählen zu einer gefährdeten Zielgruppe. Das Modellprojekt Präfix R zielt darauf ab, über die Arbeit mit Eltern in Haft ihre Kinder vor einer Radikalisierung zu schützen.
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271 unsere jugend, 69. Jg., S. 271 - 279 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art40d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Uli Streib-Brzič Jg. 1959; Dipl.-Soziologin, Systemische Therapeutin und Beraterin (SG), TESYA®- Antigewalttrainerin und -Ausbilderin, Projektleitung Präfix R, Mitbegründerin und Mitglied der Geschäftsführung des ifgg - Institut für genderreflektierte Gewaltprävention GmbH „Keine Ahnung, wann ich ihr das sagen soll.“ Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention für Kinder inhaftierter Eltern Kinder inhaftierter Eltern zählen zu einer gefährdeten Zielgruppe. Das Modellprojekt Präfix R zielt darauf ab, über die Arbeit mit Eltern in Haft ihre Kinder vor einer Radikalisierung zu schützen. Präfix R - Coaching für Eltern in Haft Präfix R liegt die Idee zugrunde, dass sich eine fokussierte pädagogisch-therapeutische Arbeit mit Eltern in Haft radikalisierungspräventiv auf deren Kinder auswirkt. Ziel ist es, die Eltern dabei zu unterstützen, die Bindung zu ihren Kindern zu stabilisieren (oder auch wieder neu aufzubauen) - gerade jetzt, da sie im Alltag nicht für sie da sein können. Das Coaching zeigt ihnen, wie sie ihren Kindern Verlässlichkeit und Liebe geben und ihnen gleichzeitig Werte vermitteln können, die die Kinder zu resilienten, selbstbewussten Menschen heranwachsen lassen. Erfahrungen aus Vorläuferprojekten Präfix R wird als Modellprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und mit der Kofinanzierung der Justizministerien in Brandenburg und Sachsen sowie der F. C. Flick Stiftung realisiert. Durchgeführt wird es in Kooperation mit Violence Prevention Network e.V., das bereits die Projektentwicklung mit seiner fachlichen Expertise unterstützt hat. Die Erfahrungen des von Violence Prevention Network initiierten Vorläuferprojekts „Verantwortung übernehmen - Eltern stärken. Arbeit mit rechtsextrem orientierten Eltern (REXEL)“ konnten für die Neukonzeptionierung von Präfix R genutzt werden. Es zeigte sich beispielsweise, dass das Coachingangebot auf eine große Nachfrage bei Inhaftierten wie auch Justizvollzugsanstalten stieß. Dies konnte als Sabine Zschüttig Jg. 1962; Dipl.-Pädagogin, Systemische Therapeutin (SG), Systemischer Coach, Supervisorin, Erziehungs- und Familienberaterin (bke), führt Präfix R-Elterncoachings mit inhaftierten Müttern und Vätern durch 272 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention Hinweis darauf gelesen werden, dass Elternschaft in Haft eine starke Aktualität und Bedeutung hat und es gleichzeitig kaum Angebote in Haftanstalten gibt, die dieses Thema aufgreifen. Zugleich wurde deutlich, dass es auch keine Angebote gibt, die das Thema Elternschaft in Verschränkung mit einer Reflektion der ideologischen Werte und politischen Haltungen aufgreifen. Dies führte dazu, das Coachingangebot allen Eltern - egal welche politischen Einstellungen sie vertreten - zugänglich zu machen und die Reflexion von Werten und Normen als wichtigen Baustein zu verankern. Die Präfix R-Coachings werden im Einzel- oder Gruppensetting angeboten, wobei die Vorgespräche hier die entscheidenden Hinweise geben, welches Setting gewählt wird. Der Vorteil des Gruppensettings ist, dass die Teilnehmenden von den Erfahrungen der anderen profitieren können. Nachteilig kann sich das Setting dann auswirken, wenn kein Vertrauen unter den Teilnehmenden entsteht und damit wichtige Themen und bedeutsame Erfahrungen verschwiegen werden oder die Problemlagen der Einzelnen so unterschiedlich sind, dass sie wenig voneinander profitieren können. Zahlen und Fakten Schätzungsweise 100.000 Kinder in Deutschland sind davon betroffen, dass ein Elternteil, oft der Vater oder - seltener - die Mutter (fünf Prozent der Inhaftierten in Deutschland sind Frauen, 95 % Männer), inhaftiert ist (vgl. Bieganski et al. 2013). Viele der betroffenen Kinder, nämlich 70 %, sind gefährdet, die Lebensläufe ihrer Eltern zu wiederholen und selbst straffällig zu werden (Roggenthin 2015; Walker 2011). Zugleich haben schon mehrere Studien bestätigt, dass viele Eltern oftmals den rigide-autoritären und gewalttätigen Erziehungsstil ihrer eigenen Eltern wiederholen, obwohl sie selbst unter der mangelnden Anerkennung, Liebe und Zugewandtheit gelitten haben oder sogar davon traumatisiert sind (Honkanen-Schoberth 2003). Viele der teilnehmenden Mütter und Väter berichten von dem Wunsch, mit ihren Kindern „alles ganz anders“ zu machen. Dass es oft nicht ausreicht, sich das nur fest vorzunehmen, sondern dass Eltern dafür eine professionelle pädagogisch-therapeutische Begleitung brauchen, haben Studien dargelegt (Belsky 2005). Auch der Jugendhilfe ist dies bekannt. Sie reagiert darauf, indem sie Eltern mit „Hilfen zur Erziehung“ unterstützt - allerdings bleibt das dem „draußen“ vorbehalten. Im Gefängnis sind Beratungsangebote für Väter und Mütter, die straffällig geworden und zu einer Haftstrafe verurteilt wurden, äußerst selten zu finden. Dies mag auch daran liegen, dass Kinder inhaftierter Eltern bisher in der Forschung und sozialpädagogischen Praxis kaum berücksichtigt werden. Nur wenige Untersuchungen haben sich mit ihrer Situation und ihren Bedürfnissen befasst. Eine europäische Studie hat die Situation von Kindern inhaftierter Eltern in vier europäischen Ländern (Deutschland, England, Rumänien und Schweden) von 2010 bis 2012 untersucht (Bieganski et al. 2013). Das Ergebnis zeigt, dass Kinder inhaftierter Eltern als eine äußerst vulnerable Gruppe gelten. Aus Angst vor Stigmatisierung und Ausgrenzung sprechen sie vielfach nicht über ihre abwesenden Eltern in der Schule, in der Kita, mit FreundInnen und LehrerInnen, ziehen sich zurück und können damit in Isolationsbzw. Außenseiter-Positionen geraten. „Meine Mama ist zur Kur“, erzählen sie oder „mein Papa ist auf Montage“, wobei es auf die beharrliche Nachfrage der anderen, warum denn Papa nicht einmal zu Weihnachten nach Hause kommt, natürlich keine Antwort gibt, weshalb die Frage so gefürchtet ist. Kinder als „tertiary victims“ Oft reagieren Kinder mit Wut, zeigen Enttäuschung und emotionale Belastung durch Verhaltensauffälligkeiten, wobei sie gleichzeitig weniger Unterstützung als andere erhalten, wie die Studie feststellt. 273 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention Wird bekannt, dass Vater oder Mutter inhaftiert sind, ist die Gefahr des Mobbings groß. Kinder gehören somit zu den sogenannten „tertiary victims“. Sie laufen Gefahr, im Umkreis des Täters bzw. der Täterin in „Kollektivhaft“ zu geraten und mitbestraft zu werden (Roggenthin 2015; Bieganski et al. 2013). All dies zeigt, dass die Inhaftierung eines Elternteils ein kritisches Lebensereignis im Leben eines Kindes darstellt, auf das reagiert werden muss, will man den Teufelskreis durchbrechen. Denn auch auf die Frage, was Kinder unterstützt, finden sich in der Studie Antworten. Was sind die Faktoren, die diese Kinder mit Resilienz ausstatten, d. h. widerstandsfähiger als andere machen? Am wichtigsten scheint es zu sein, wenn die Kinder eine AnsprechpartnerIn für ihre Sorgen und Nöte haben. Das kann das nicht-inhaftierte Elternteil sein, aber auch Verwandte, FreundInnen, NachbarInnen, LehrerInnen, SozialpädagogInnen oder PsychologInnen. Wenn es Unterstützung vonseiten der Schule oder innerhalb der Familie gibt, erleichtert das die Bewältigung in hohem Maße. Und nicht zuletzt stellt die Studie fest: Je offener und selbstbewusster die Kinder mit der Tatsache umgehen, dass ihr Vater oder ihre Mutter im Gefängnis ist, desto einfacher scheinen sie damit klarzukommen. Zentral ist jedoch der Kontakt zum inhaftierten Elternteil (vgl. Bieganski et al. 2013). Ähnliches hat auch der französische Psychologe Alain Bouregba von Eurochips (European Network for Children of Imprisoned Parents) festgestellt. Er weist darauf hin, dass es wichtig ist, dass Kinder gerade in einer solchen Ausnahmesituation, wie es die Inhaftierung eines Elternteils darstellt, eine stabile Beziehung zu beiden Eltern brauchen. Dass sie darauf angewiesen sind zu wissen, dass auch der inhaftierte Elternteil weiterhin für sie da ist. Weil sie sonst in ihrer Sicherheit erschüttert werden. Weil sie verlässliche Beziehungen brauchen, um eine gesunde Identität entwickeln zu können. Und weil Bindung der Schlüssel für eine gelingende Entwicklung ist. Und natürlich benötigen die Kinder oftmals Unterstützung, damit sie die Verbindung zum inhaftierten Vater oder zur inhaftierten Mutter aufnehmen können - gerade dann wenn die Kinder zu klein sind, um selbst in Kontakt zu treten. Hier braucht es Erwachsene, die ihr Bedürfnis wahrnehmen und es helfen zu realisieren. Das können die Großeltern sein, der Onkel oder auch die Nachbarin, die die Familie lange kennt. Und das Jugendamt kann eine entscheidende Rolle dabei spielen, den Kontakt zwischen inhaftiertem Elternteil und Kind zu unterstützen (Bouregba 2013). Kooperation mit Haftanstalten Nicht alle Haftanstalten reagieren offen darauf, Angebote für Eltern in ihren Maßnahmenkatalog aufzunehmen. Dies hat zum einen damit zu tun, dass Projekte immer auch einen erheblichen Organisationsaufwand darstellen und in den Haftalltag eingeplant werden müssen. Ein weiterer Grund können jedoch auch Vorurteile sein. Als sie die Straftaten begingen, hätten die TäterInnen ja auch nicht an die Kinder gedacht oder sie - schlimmer noch - instrumentalisiert. Ein Einwand, der zuweilen von Bediensteten, PsychologInnen oder SozialarbeiterInnen im Strafvollzug vorgebracht wird, quasi als Beweis dafür, dass inhaftierte Eltern „in Wirklichkeit“ gar nicht an ihren Kindern interessiert seien. Ein anderes Vorurteil lautet, sie schöben Elterninteressen vor, weil sie auf begleitete Ausgänge hofften und ein weiteres Mal ihre Kinder für ihr eigenes Interesse benutzten. Zweifelsohne kann sowohl das eine als auch das andere vorkommen. Im Präfix R-Elterncoaching wird ein intensives Vorgespräch im Einzelsetting geführt, um die Problemlage, die Motivation und erste Zielklärungen vorzunehmen. Nur wenn eine Veränderungsmotivation erkennbar ist, erhält er bzw. sie einen Platz im Coaching. 274 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention Die Inhaftierung kann ein Wendepunkt sein, der genutzt werden sollte, damit eine Gefängnisstrafe tatsächlich der Aufgabe gerecht werden kann, die sie innehat, nämlich alles dafür zu tun, um die Menschen wieder in die Gesellschaft einzugliedern. An diesem Punkt setzt das Elterncoaching von Präfix R an. Es bereitet auf die Zeit nach der Haftentlassung vor und nutzt die Zeit der Inhaftierung, um Erziehungskompetenzen zu stärken, Einstellungen zu reflektieren und damit Beziehungen zu PartnerInnen, Kindern und anderen bedeutsamen Bezugspersonen zu stabilisieren. Das Präfix R-Elterncoaching Hauptziele des Beratungs- und Coachingangebotes sind, die Teilnehmenden im Sinne des Empowerments zu begleiten, ihnen zu helfen, ihre Rolle als Vater bzw. Mutter für sich zu definieren und sie in ihren Erziehungskompetenzen zu unterstützen. Konkret bedeutet dies, mit den Eltern Strategien zu erarbeiten, wie sie Erziehungsanforderungen gerade während der Zeit ihrer Inhaftierung gut bewältigen und konflikthafte Situationen lösen können. Des Weiteren sollen die Mütter und Väter befähigt werden, gelungene Elternschaft mit dem oder der (Ex-)PartnerIn zu gestalten, die Beziehung zu ihren Kindern zu stärken und sie dabei zu begleiten, zu stabilen selbstbewussten Persönlichkeiten heranzuwachsen, die im Kontakt mit sich und anderen sind. Die Coachings und Beratungen werden entlang der von den Teilnehmenden formulierten Ziele, Pläne und Visionen organisiert. Initiiert werden Reflexionen von Wertehaltungen, Überzeugungen, Normen, Glaubenssätzen in ihren Effekten auf die eigene Lebensplanung und die Elternrolle. Die TrainerInnen begleiten die Reflexionsprozesse der Teilnehmenden in einer von Wertschätzung und Respekt getragenen Grundhaltung, die auf die Fähigkeiten und Stärken fokussiert und die Autonomie der KlientInnen anerkennt. Dem Coaching liegt ein systemischer Ansatz zugrunde. Somit folgt es den Grundprämissen, dass jedes Verhalten ein interaktives Muster darstellt, dessen Botschaften es zu entschlüsseln gilt, und - ganz zentral - dass instruktive Veränderungen nicht möglich sind. Das Umfeld, d. h. die Kinder und PartnerInnen, die Pflegeeltern und das Jugendamt werden nach Möglichkeit in den Prozess einbezogen. Das Coaching umfasst ein bis zwei Vorgespräche, zehn Sitzungen und nach Abschluss des Prozesses ein bis zwei Nachtreffen, deren Zeitpunkt zusammen mit den Teilnehmenden festgelegt wird. Insbesondere wenn ein Nachtreffen für die Zeit nach der Entlassung geplant wird, kann dies dazu beitragen, den Transfer in den Alltag abzusichern. Motivationsmomente Über Plakate, die als Blickfang auf den Stationen der Haftanstalten aushängen, sowie über Handouts erfahren die inhaftierten Mütter und Väter vom Coachingangebot. „Am meisten hat mich die Frage angesprochen, ob ich mir manchmal wünsche, die Zeit mit meinem Kind nachholen zu können“, sagt Herr L., einer der teilnehmenden Väter, „als ich das las, sind mir gleich die Tränen gekommen.“ Der nächste Schritt ist für die InteressentInnen die Anmeldung zum Vorgespräch. Die Vorgespräche dienen dazu, Erwartungen, Ziele und - damit eng verwoben - die Motivation für die Teilnahme abzuklären. Was erhoffe ich mir vom Coaching? Dass das Jugendamt endlich sieht, dass ich mich verändert habe und zustimmt, dass ich mein Kind sehen darf? Dass ich gerne wieder in Kontakt mit der Ex-Partnerin kommen würde, weil es doch gut wäre, wenn wir trotz der Trennung gemeinsam Eltern sein könnten? Dass ich gerne wissen will, wie ich die Abschiedssituation anders gestalten kann? Soll ich meinem Kind sagen, dass ich inhaftiert bin und wenn ja, wann? Wie kann ich mit meinen Sorgen und Selbstvorwürfen umgehen, weil ich jetzt nicht 275 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention für meine Kinder da sein kann? Wie kann ich den Pflegeeltern endlich zeigen, wo mein Kind „in Wirklichkeit hingehört“? Das Vorgespräch dient auch dazu abzuklären, was im Rahmen der zehn Sitzungen leistbar ist, bzw. dazu, unrealistische Erwartungen zu korrigieren. Außerdem erfolgt eine Einschätzung über ihre Eignung für ein Einzel- oder Gruppencoaching. Viele ziehen ein Einzelcoaching dem Gruppencoaching vor, da es ihnen im Einzelkontakt leichter fällt, sich zu öffnen und auch über sensible Themen zu sprechen, beispielsweise über Gewalterfahrungen, die Scham über die Straftat, die Sorge, ob die Beziehung die lange Haftstrafe aushält. Sich im Gefängnis von seiner verletzlichen Seite zu zeigen, bedeutet zu riskieren, dass dies möglicherweise am nächsten Tag von Mitgefangenen für Abwertungs- und Demütigungsszenarien genutzt wird. Themenbausteine Baustein 1: Zielentwicklung und Etablierung des Arbeitsbündnisses Wie aus der Therapieforschung bekannt ist, ist eine gute Beziehung zwischen BeraterIn und KlientIn Hauptwirkungsfaktor für einen gelungenen Coachingprozess. Eine offen-interessierte und wertschätzende Haltung des Coachs ist Grundvoraussetzung dafür. Wichtig sind ebenfalls die Zusicherung und Einhaltung der Schweigepflicht - im Kontext von Haftanstalten kommt diesem Aspekt eine besondere Bedeutung zu. Ein weiterer Schwerpunkt dieses Bausteins ist die Formulierung der Ziele. Das bedeutet, mit den Teilnehmenden herauszuarbeiten, an welchen Themen und Anliegen sie arbeiten möchten oder - systemisch gefragt - was in diesem Coaching passieren muss, damit sie am Ende sagen können, dass die Teilnahme sie weitergebracht bzw. unterstützt hat. Mit dieser systemisch-lösungsorientierten Frage kann eine Zukunftsvision initiiert werden, die die Ahnung anklingen lässt, dass Veränderung nicht nur möglich, sondern auch lohnenswert ist. Baustein 2: Biografiearbeit - Identität und Genderbilder Der Baustein Biografiearbeit reflektiert eigene Kindheitserlebnisse mit dem Wissen, dass schmerzliche Erfahrungen gewürdigt werden müssen, um eine Heilung zu initiieren, denn erst dann ist es möglich, sich für die eigene elterliche Rolle alternative Handlungsstrategien zu erarbeiten. Von „Gespenstern im Kinderzimmer“ sprechen BindungsforscherInnen und EntwicklungspsychologInnen (Ziegenhain et al. 2004), wenn Kindheitserfahrungen, die sich unmerklich wie ungebetene Gäste im elterlichen Handlungsrepertoire etablieren, dazu führen, dass z. B. eine Transmission von Gewalt stattfindet. Die Biografiearbeit dient der Identitätsbildung und Selbstwertstärkung, der Sinn- und Bedeutungsgebung, indem sie hilft, Erlebnisse zu ordnen, Abgespaltenes zu integrieren, Übergänge zu verstehen und nicht zuletzt nachzuvollziehen, welche Ressourcen in der Kindheit vorhanden waren, um kritische Lebensereignisse zu bewältigen. Die Arbeit mit der eigenen Biografie ermöglicht den CoachingteilnehmerInnen, sich selbst in ihrem Handeln besser zu verstehen und sich als GestalterIn des eigenen Lebens wahrzunehmen. Die Identität, d. h. das, was mich als Person ausmacht, und der Prozess, wie ich zu der bzw. dem geworden bin, die oder der ich bin, ist immer auch mit Genderzuschreibungen und -identifizierungen verbunden. Gerade im Kontext von Haftanstalten sind Männer mit äußerst rigiden Geschlechtsrollenbildern konfrontiert. In dem streng hierarchisierten System des Haftalltags bilden sich auch unter den Gefangenen Rangordnungen heraus, die sich an einem Männlichkeitsideal orientieren (vgl. Bourdieu 2005; Connell 2005), das zwar für viele Männer unerreichbar ist, aber dennoch als Maßstab gilt und gegen diejenigen, die dem Bild nicht entsprechen, als Ausgrenzungsinstrument eingesetzt wird. Die Reflexion der Genderbilder und die Sensibilisierung für Geschlechtergerechtigkeit wird als Thema immer dann aufgegriffen, wenn die Teilnehmenden es anbieten, d. h. wenn im Gespräch Vorurteile aufblitzen, 276 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention wenn in Statements Sexismus mitschwingt oder auch wenn ganz konkrete Fragen zu Rollenerwartungen aufgeworfen werden. Baustein 3: Elterliche Präsenz - Teilnehmende in ihrer Rolle als Vater/ Mutter In diesem Baustein werden Erziehungsvorstellungen und -werte reflektiert. Die Vermittlung entwicklungspsychologischer Grundlagen des Baby- und Kleinkindalters sind immer dann wichtig, wenn den TrainerInnen auffällt, dass Handlungen und Reaktionen von Kindern fehlinterpretiert werden, z. B. wenn das Schreien eines Säuglings als Machtmittel empfunden wird oder das Werfen eines Spielzeugs als aggressive Handlung aufgefasst und entsprechend sanktioniert wird. Elterliche Präsenz zu reflektieren bedeutet hier, mit den KlientInnen gemeinsam zu eruieren, wie - und auch - wie oft und zuverlässig sie an der Betreuung des Kindes beteiligt sind, wie sie auch während der Haftzeit den Kontakt aufrechterhalten bzw. intensivieren können, welche Werte sie in der Erziehung leiten und wie sich diese umsetzen lassen. Eng damit verbunden ist das Thema, wie sich die Partnerschaft gestalten lässt und wie es gelingen kann, guten Kontakt zu der Expartnerin oder dem Expartner zu halten. Im Coaching sind die Trauer über den Verlust der Kinder, die bei Pflegeeltern leben, das Schuldgefühl, keine gute Mutter/ kein guter Vater zu sein oder die frühere oder befürchtete Überforderung in der Betreuung und Erziehung der Kinder wichtige Themen. Ganz wesentlich ist auch die Reflexion der Frage, was Kinder brauchen, um gut aufzuwachsen. Ein wichtiges Thema in diesem Baustein ist zudem der eigene Umgang mit Ärger und Wut. Wie lassen sich diese Gefühle managen, ohne dass andere verletzt werden oder Aggressionen gegen sich selbst gerichtet werden? Wie lässt sich eine konstruktive Konfliktlösung gestalten? In der Einheit „Was ein Kind braucht“ setzen sich die inhaftierten Mütter und Väter mit den (Grund-)Bedürfnissen von Kindern und angemessenen Reaktionen darauf als Eltern und Bezugspersonen auseinander. Baustein 4: Reflexion von Normen und Werten Auch die Reflexion der Werte, die einem Leben Sinn verleihen und den eigenen Erziehungsstil beeinflussen, ist ein Thema, das den gesamten Coachingprozess durchzieht. Jugendliche, die sich radikalisierten Gruppen zuwenden, bekommen oftmals von ihren Eltern „eine klare Unterscheidung zwischen ,uns‘ und ,den anderen‘ vorgelebt, das heißt Eigen- und Fremdgruppen werden als völlig unterschiedlich konzipiert“ (Rieker 2000, 45). Diese Einstellungen werden somit als unhinterfragte Normen weitergegeben und sind geeignet, in fremdenfeindliche Positionen übergeleitet zu werden. Die Reflexion rechtsaffiner Einstellungsmuster erfolgt immer dann, wenn im Diskussionsverlauf von Teilnehmenden einschlägige Statements geäußert werden. Kritisches Hinterfragen mit einer interessierten, nicht-abwertenden Haltung und gleichzeitig einer eindeutigen Positionierung gegenüber den geäußerten Vorurteilen, Abwertungen oder Parolen ebnet den KlientInnen den Weg, die Motive solcher Äußerungen zu identifizieren. Wir gehen davon aus, dass das Bedürfnis nach Anerkennung, Sinn und vor allem Zugehörigkeit wesentlich dazu beiträgt, sich ideologisierten Interpretationsregimes zuzuwenden. Da, systemisch gedacht, instruktive Interaktion nicht möglich ist, d. h. niemand zwangsweise dazu gebracht werden kann, Glaubensmuster und Werte zu verändern, wird im Coaching u. a. mit sokratischen Fragen und Elementen der subversiven Verunsicherungspädagogik (Osborg 2004) gearbeitet; Ansätze, die geeignet sind, KlientInnen zum Nachdenken zu bringen und Zweifel an ideologisierten Deutungen auszulösen. Ziel ist es, bisher etablierte Denk- und Handlungsmuster zu verändern, indem zusammen mit den KlientInnen erarbeitet wird, wie die hinter den ideo- 277 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention logischen Überzeugungen liegenden Motive und Bedürfnisse anerkannt und befriedigt werden können, ohne andere Menschen abzuwerten und zu schädigen. Baustein 5: Familiensitzung Die gemeinsame Sitzung findet im letzten Drittel des Coachings statt. In Abstimmung mit dem bzw. der Coachee werden bedeutsame Personen seines bzw. ihres Umfeldes eingeladen. Gemeinsam mit dem oder der PartnerIn, dem Kind oder den Kindern, den Eltern und/ oder einer Person aus dem Verwandtschafts- oder Freundeskreis und ggf. der zuständigen Sozialarbeiterin des Jugendamts wird auf den Prozess geschaut, werden Veränderungsschritte gewürdigt, offene Fragen sowie gegenseitige Erwartungen und Wünsche besprochen und Unterstützungsmaßnahmen eruiert. Baustein 6: Auswertung und Abschluss des Coachings Der Abschluss des Coachings wird zum einen durch die Evaluation der Ziele markiert, d. h. es wird ein Blick zurück auf den gemeinsamen Prozess geworfen und zum anderen ein Blick in die nähere und die weitere Zukunft. Beim Blick zurück wird geschaut, welche Themen bearbeitet wurden, welche (Zwischen-)Ergebnisse erzielt wurden und welche Punkte dabei noch offen sind und damit für die weitere Bearbeitung aktuell bleiben. Nach Beendigung des Coachings finden katamnestische Gespräche in Form von ein bis zwei Nachtreffen statt, die in Absprache mit den KlientInnen nach vier Wochen oder erst nach einem halben Jahr stattfinden können. Die Nachtreffen halten nicht nur die Verbindung zwischen Coach und TeilnehmerIn aufrecht, sie ermöglichen es den KlientInnen auch, in Kontakt mit ihren Zielen und Erfolgen zu bleiben. Erste Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung Das Projekt Präfix R wird wissenschaftlich begleitet, mit dem Ziel, bedeutsame Elemente des Coachings zu identifizieren und Aussagen zur Wirksamkeit zu ermöglichen. Die Evaluation ist formativ angelegt und hat somit das Ziel, während der dreijährigen Modellphase des Projekts Gelingensfaktoren wie auch Schwachstellen zu identifizieren, damit ggf. Konzeptanpassungen vorgenommen werden können und zum Ende der Modellphase ein praxiserprobtes Konzept vorliegt. Dieses wird in Transmission-Workshops, die 2017 am Institut für genderreflektierte Gewaltprävention stattfinden, präsentiert und zur Diskussion gestellt. Angesprochen sind hier Institutionen und freie Träger, die ein Angebot in ihrer Region planen und denen Wissen und Erfahrungen der Modellprojektphase zur Verfügung gestellt werden können. Die Ergebnisse des ersten Projektjahres zeigen, dass alle Teilnehmenden vom Coaching profitiert haben. „Ich habe Antworten auf meine Fragen bekommen“, sagt der 20-jährige Vater im Auswertungsgespräch nach zehn Coachingsitzungen, dessen Tochter bei einer Pflegefamilie lebt und bei dem das Jugendamt nach vielen Briefen, die er geschrieben hat, endlich zugestimmt hat, dass es einen begleiteten Umgang mit seiner Tochter geben wird. Und er hat für sich im Coaching erarbeitet, dass er nicht wie anfangs geplant seine Tochter sofort nach der Entlassung zu sich holen will, sondern formuliert für sich als ein gutes Coachingergebnis, dass dort bei der Pflegefamilie ein guter Ort für sie ist, ein Ort, an dem sie geschützt und zuverlässig betreut aufwachsen kann - etwas, was er sich doch noch nicht zutraut. Aber Kontakt will er halten, ihr zeigen, dass er ihr Vater ist und sich für sie und ihr Aufwachsen interessiert. Andere Aussagen der Teilnehmenden beziehen sich darauf, dass sie sich mit ihren Sorgen und ihren nagenden Schuldgefühlen, 278 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention aktuell für ihre Kinder physisch nicht präsent sein zu können, auseinandersetzen. Dies hilft den inhaftierten Eltern, sich nicht in einen Abwertungskreislauf zu begeben und die eigene Scham über die Inhaftierung in eine konstruktive kritische Auseinandersetzung mit der Straftat zu verwandeln. Eine Teilnehmerin formuliert, dass sie jetzt entspannter sei, wenn sie mit ihrem kleinen Sohn telefoniere und er ihr im Gegenzug plötzlich viel mehr erzähle. Ein großes Thema ist die Abschiedssituation an Besuchstagen - die Scham, dableiben zu müssen, während PartnerIn und Kinder die Anstalt verlassen können. Und auszuhalten, wenn der kleine Sohn sagt, „wenn du nicht mitkommst, Papa, komme ich dich auch nie wieder besuchen“. Und mit anzusehen, wie er bitterlich weint. Ein Vater bekundet, dass er mittlerweile für diese herausfordernde Situation eine Strategie entwickelt hat, die er „Perspektivwechsel“ nennt. Er hat festgestellt, dass es ihm selbst und dem Sohn hilft, wenn er seinem Sohn zeigt, dass es okay ist zu weinen, weil Abschied zu nehmen traurig ist. Und er hat sich überlegt, wie er ihm eine Brücke baut bis zum nächsten Besuchstag. Er schreibt ihm Briefe, malt ihm Bilder. Briefe, die immer wieder vorgelesen und angeschaut werden können und damit begreifbarer sind als zuweilen ein Satz am Telefon. Empfehlungen für Jugendhilfe und Strafvollzug Dass Kinder nicht für die Taten ihrer Eltern (mit) bestraft werden dürfen, sondern dass sie darüber hinaus als vulnerable Gruppe stärker in den Blick genommen werden sollten, darauf weisen die bisher vorliegenden Forschungsergebnisse sehr deutlich hin. Auch bezüglich der Frage, welche konkreten Maßnahmen entwickelt und etabliert werden sollten, lassen sich in der Fachliteratur wertvolle Hinweise finden: Bereits bei der Festnahme der Eltern gehören Kinder stärker als bisher in den Blick von Justiz und Behörden. Kinder und Eltern sollten daher rechtzeitig vor der Inhaftierung auf Beratungs- und Unterstützungsangebote hingewiesen werden. Justizvollzugsanstalten sollten Beratungsangebote bereithalten, die es inhaftierten Eltern ermöglichen, die Herausforderungen, die eine Inhaftierung für ihre Elternschaft bedeutet, besser bewältigen zu können und die Bindung zu ihren Kindern zu halten bzw. zu stabilisieren. Die Gestaltung kindgerechter Besuchsräume, die Möglichkeit für Eltern-Kind-Begegnungen außerhalb des Gefängnisses sowie ein leichterer Zugang zu telefonischer Kontaktaufnahme mitden Kindern (Empfehlung der Evangelischen Konferenz für Gefängnisseelsorge) sind weitere wichtige Maßnahmen. Damit können mehr Alltagssituationen geschaffen werden, die sich bindungsstärkend auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken. Diese Maßnahmen berücksichtigen außerdem, dass der Kontakt zur Familie als wichtige Ressource für eine erfolgreiche Resozialisierung gilt. Gefängnisse brauchen familien- und kindgerechte Besuchszeiten auch an Wochenenden. Oftmals sind Besuche im Gefängnis mit weiten Anfahrtswegen verbunden, da nicht jede oder jeder Gefangene in Wohnortnähe untergebracht ist. Sensibilisierungsmaßnahmen sowohl für Bedienstete in den Strafanstalten als auch für Fachkräfte der Regionalen Sozialen Dienste sowie für ErzieherInnen, SozialarbeiterInnen, LehrerInnen, PsycholgInnen und TherapeutInnen, die über die Spezifik der Situation und die Vulnerabilität der Kinder inhaftierter Eltern informieren, müssen konzipiert werden, damit die Bedürfnisse der Kinder erkannt und professionelle Unterstützungsangebote bereitgestellt werden können, die den Kindern helfen, die Situation zu verstehen und zu verarbeiten. 279 uj 6 | 2017 Resilienzstärkung und Radikalisierungsprävention Für schulische und außerschulische Einrichtungen sollten didaktische Materialien entwickelt werden, die die Situation von Kindern, deren Eltern inhaftiert sind, aufgreifen, mit dem Ziel, auch Gleichaltrige für das Thema zu sensibilisieren, ein besseres Verständnis zu fördern und damit Vorurteilen und Ausgrenzung entgegenzuwirken (BAG-S 2012). Uli Streib-Brzič, Sabine Zschüttig ifgg - Institut für genderreflektierte Gewaltprävention gGmbH Osloer Str.12 13359 Berlin www.ifgg-berlin.de E-Mail: streibbrzic@ifgg-berlin.de zschuettig@ifgg-berlin.de Literatur Belsky, J. (2005): Attachment theory and research in ecological perspective. In: K. E. Grossmann, K. Grossmann, E. Waters (Hrsg.): Attachment from infancy to adulthood. Guilford Pubn, New York, 71 - 97 Bieganski, J., Starke, S., Urban, M. (2013): Kinder von Inhaftierten. Auswirkungen. Risiken. Perspektiven. Ergebnisse und Empfehlungen der Coping-Studie. Dresden/ Nürnberg (Broschüre), PMid: 24273909 Bourdieu, P. (2005): Die männliche Herrschaft. Suhrkamp, Frankfurt am Main Bouregba, A. (2013): Die Beziehung zwischen Kindern und ihren inhaftierten Eltern zu fördern ist eine Aufgabe des öffentlichen Gesundheitswesens. In: Informationsdienst Straffälligenhilfe, 21 (2013) 2, 37 - 40 Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe (BAG-S 2012): Family Mainstreaming: Wir dürfen nicht die Kinder strafen. In: Empfehlung der BAG-S, http: / / bag-s. de/ nc/ aktuelles/ aktuelles0/ article/ empfehlung-derbag-s-family-mainstreaming-wir-duerfen-nicht-diekinder-strafen/ Connell, R. (2005): Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. VS Verlag, Wiesbaden Honkanen-Schobert, P. (2003): Starke Eltern - Starke Kinder. Elternkurs: Wege zur gewaltfreien Erziehung. Eigenverlag des Deutschen Kinderschutzbundes Bundesverband e.V., Hannover Murray, J., Farrington, D. P. (2005): Parental imprisonment effects on boys’ antisocial behavior and delinquency through life course, Journal of Child Psychology and Psychiatry, 46 (12), 1269 - 1278, http: / / dx. doi.org/ 10.1111/ j.1469-7610.2005.01433.x, PMid: 163 13427 Osborg, E. 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