unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
71
2017
697+8
Editorial
71
2017
Karsten Speck
Carmen Wulf
Liebe Leserinnen und Leser, in der Pubertät steigt der Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach unterschiedlichen Formen der Körperveränderung, z. B. nach Ohrringen, Piercings und Tattoos, aber auch selbstverletzende Verhaltensweisen treten häufiger auf. Sowohl Eltern als auch Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe stellt dies vor große Herausforderungen.
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289 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, in der Pubertät steigt der Wunsch von Kindern und Jugendlichen nach unterschiedlichen Formen der Körperveränderung, z. B. nach Ohrringen, Piercings und Tattoos, aber auch selbstverletzende Verhaltensweisen treten häufiger auf. Sowohl Eltern als auch Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe stellt dies vor große Herausforderungen. Das vorliegende Heft beschäftigt sich mit dem Umgang von Jugendlichen mit ihrem Körper: Welche Motive haben Jugendliche für Körperveränderungen? Sind sie Ausdruck der eigenen Identitätsentwicklung oder gedankenlose Selbstzerstörung? Welche Folgen haben sie? Und: Mit welchen Ansätzen kann und sollte die Kinder- und Jugendhilfe reagieren? Im ersten, einführenden Beitrag geht Erich Kasten mit einem kritischen Blick auf die (medizinischen) Risiken von Tattoos und Piercings sowie die Motive von Body-Modifications allgemein ein. Kai Bammann setzt sich im zweiten Beitrag ebenfalls mit dem Thema Tattoos auseinander und plädiert stärker für einen ergebnisoffenen, akzeptierenden Umgang mit Tattoos. Im dritten Beitrag geht Marc Schmid auf selbstverletzendes Verhalten und Borderline-Persönlichkeitsstörungen bei Jugendlichen ein und skizziert Ansätze für eine interdisziplinäre Kooperation von Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie/ -therapie. Darauf aufbauend stellen Gunter Groen, Astrid Jörns-Presentati, Anna Vetter und Harry Strößner im vierten Beitrag konkrete Praxiserfahrungen der interdisziplinären Kooperation im Fall selbstverletzenden Verhaltens vor. Der fünfte Beitrag von Niels Brüggen beschäftigt sich mit der Selbstdarstellung von Jugendlichen im Netz. Abschließend befasst sich Annette Schneider allgemein mit dem Körperbewusstsein bei Kindern und Jugendlichen und plädiert für eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Wie immer wünschen wir Ihnen eine interessante Lektüre. Ihr Karsten Speck und Ihre Carmen Wulf unsere jugend, 69. Jg., S. 289 (2017) DOI 10.2378/ uj2017.art44d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Karsten Speck und Carmen Wulf
