eJournals unsere jugend 70/5

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2018
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Gastfamilien: Eine Chance für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

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2018
Renate Breithecker
Gastfamilien für unbegleitete Minderjährige sind ein relativ neues Phänomen, empirische Erkenntnisse zu dieser Form von Pflegefamilie fehlen noch weitgehend. Welche Chancen bieten Gastfamilien, welchen Herausforderungen müssen sie sich stellen und welche Unterstützung benötigen sie? Diesen Fragen widmet sich eine explorative Studie, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden.
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228 unsere jugend, 70. Jg., S. 228 - 236 (2018) DOI 10.2378/ uj2018.art36d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Einleitung In den vergangenen drei Jahren kamen mehr als 60.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) nach Deutschland (BAMF 2018), entsprechend sah sich die Jugendhilfe einer großen Herausforderung gegenüber: Sie musste in kürzester Zeit und unter enormem Druck geeignete Betreuungsplätze zur Verfügung stellen. In dieser „High-Speed“-Phase (Freesemann/ Breithecker 2017 a) suchten öffentliche wie freie Träger nach kreativen Lösungen mit neuen, auch ungewöhnlichen und experimentellen Betreuungssettings. Eine bis dahin wenig genutzte Möglichkeit war die Vermittlung in Pflegefamilien. Nun rückten sie stärker ins Blickfeld, sie wurden zu einem viel beachteten Akteur im „Angebotstempel“ der Jugendhilfe und mit dem hübschen neuen Etikett „Gastfamilie“ versehen (Betscher/ Szylowicki 2017, 175f ). Im Verlauf der sogenannten „Flüchtlingskrise“ konnten in größerer Zahl neue Familien für die Betreuung minderjähriger Flüchtlinge gewonnen werden (BumF 2016, 9ff ). Dabei zeigte sich, dass diese Familien sich in vielerlei Hinsicht von den klassischen Pflegefamilien unterscheiden: Ihre Motivation wurzelt stark im bürgerschaftlichen Engagement, der Hilfeaspekt steht im Vordergrund, sie sind oft älter, verfügen über eine höhere Bildung und sind finanziell gut gestellt (Freesemann/ Breithecker 2017 b, 10ff ). Daher hat sich der Begriff Gasteltern durchgesetzt und wird auch hier verwendet, wenngleich er zu Missverständnissen führen kann und die Unterschiede überbetont (Wolf 2018, 655). Mit der Gewinnung von Gastfamilien für junge Flüchtlinge konnte die Jugendhilfe auf das große, mittlerweile wieder rückläufige zivilgesellschaftliche Engagement für Geflüchtete zurückgreifen. Damit verband sich zugleich die Erwartung, dass die soziale und gesellschaftliche Integration in einer Familie schneller und nachhaltiger gelingen könnte und dieser Rahmen ideal sei für den Aufbau einer neuen Perspektive. Mit dem Rückgang der Zuwanderung seit Mitte 2016 scheint diese Hilfeform nun wieder deutlich an Beachtung zu verlieren: Bevor Gastfamilien, ihre besonderen Chancen und Risiken, von Dr. Renate Breithecker Jg. 1957; Dipl.-Soziologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für individuelle Erziehungshilfen (ZEFIE), Karlsruhe Gastfamilien: Eine Chance für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge Gastfamilien für unbegleitete Minderjährige sind ein relativ neues Phänomen, empirische Erkenntnisse zu dieser Form von Pflegefamilie fehlen noch weitgehend. Welche Chancen bieten Gastfamilien, welchen Herausforderungen müssen sie sich stellen und welche Unterstützung benötigen sie? Diesen Fragen widmet sich eine explorative Studie, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden. 229 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF ihre Unterstützungsbedarfe und Ressourcen genauer beobachtet und erfasst, ihre langfristigen Wirkungen erforscht werden können, gehen die Vermittlungszahlen zurück, sodass sie vom Verschwinden oder doch der Bedeutungslosigkeit bedroht sind. Diese durchaus berechtigte Sorge war z. B. auf der Abschlusstagung des Bundesprojekts „Für junge Geflüchtete: Gastfamilien, Vormundschaften und Patenschaften“ (Dez. 2017) deutlich zu spüren. Denn zwischenzeitlich haben Jugendhilfeträger das Angebot an Wohngruppen für junge Flüchtlinge ausgebaut und müssen diese nun bei knapper werdender Nachfrage füllen (Below 2016, 38). Für Gastfamilien bleiben nun wenige Fälle übrig, sie wurden als kostengünstiger Puffer genutzt und jetzt wieder fallen gelassen. Das allerdings wäre bedauerlich und zu kurz gedacht, denn von Gastfamilien als einer speziellen Form der Pflegefamilie kann - wie Wolf (2018, 656) betont - das ganze Pflegekinderwesen neue Impulse erhalten. Um diese Impulse aufzunehmen und nutzbar zu machen, bedarf es aber einer systematischen Erforschung dieser Hilfeform, ihrer längerfristigen Wirkung und der notwendigen Unterstützung. Bislang jedenfalls fehlen „systematisch abgesicherte empirische Ergebnisse über ihre [UMF] Lage in Pflegefamilien in Deutschland 2015/ 16“ (ebd., 655) und damit die Chance, die Erfahrungen zu reflektieren und die Angebote qualitativ zu verbessern. Zahlreiche Fragen drängen sich auf, zu deren Beantwortung das Zentrum für individuelle Erziehungshilfen - Zefie (Karlsruhe) mit einer explorativen Studie einen Beitrag leisten möchte. Zefie ist auf die Vermittlung von Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien spezialisiert und hat bereits seit 2012 UMF in Gastfamilien vermittelt. Ziel der Studie war, die Herausforderungen für Gasteltern und Gastkinder genauer zu untersuchen, bestehende Chancen und Risiken zu erkunden und Faktoren zu identifizieren, die zu einem Erfolg führen oder diesen verhindern bzw. beeinträchtigen können. Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf zwei Aspekte: Zum einem geht er der Frage nach, wie die soziale und schulische Integration der Kinder und Jugendlichen gelingt und welche Rolle dabei die abwesenden Eltern spielen, zum anderen widmet er sich der Zusammenarbeit der Gasteltern mit den Professionellen sowie der erfahrenen und erwünschten fachlichen Begleitung. Zuvor wird das methodische Design kurz vorgestellt. Methodisches Design Um einen guten Einblick in das bisher noch wenig erforschte Feld der Gastfamilien zu erhalten, wurden als methodischer Zugang leitfadengestützte Interviews mit Pflegeeltern und den von ihnen aufgenommenen jungen Flüchtlingen gewählt. Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen wurde mithilfe des Trägers auf eine möglichst große Streuung im Hinblick auf Alter und Herkunft der UMF, Art und Dauer des Pflegeverhältnisses sowie Erfahrungen der aufnehmenden Familien mit deutschen und geflüchteten Kindern geachtet. Damit sollten unterschiedliche familiale Rahmenbedingungen erkundet und ein möglichst breites Spektrum an Erfahrungen erfasst werden (zu weiteren Merkmalen der interviewten Familien vgl. Freesemann/ Breithecker 2017 b, 6f ). Durchgeführt wurden Interviews in sieben Gastfamilien, in allen Fällen mit den Gastmüttern (GM), in einem Fall auch mit dem Gastvater (GV). In fünf Familien lebten zu diesem Zeitpunkt ein oder zwei UMF, einige waren erst vor kurzem eingezogen, andere wohnen schon über drei Jahre bei ihren Gasteltern. Parallel zu den Gasteltern wurden auch die dort lebenden jungen Flüchtlinge interviewt, an den vier Interviews mit insgesamt sechs UMF nahmen zwei Geschwisterpaare teil. Die zwei männlichen Flüchtlinge (MF) und vier weiblichen Flüchtlinge (WF) waren bei der Aufnahme in die Familie zwischen 7 und 17 Jahre alt. Im Folgenden findet sich nach jedem Zitat der Verweis auf die Nummer des Interviews sowie die Seitenzahl, die Angabe „01, 4“ bedeutet also, das Zitat stammt aus Interview Nr. 01 und ist auf Seite 4 der Transkription zu finden. 230 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF Integrationsleistung der Gastfamilien Werden junge Flüchtlinge in Gastfamilien vermittelt, so verbinden sich damit vielfältige Hoffnungen und Erwartungen. Eine Erwartung insbesondere seitens der Jugendhilfe ist die bessere und schnellere Integration der UMF in den Bildungssektor, aber auch die Orientierung in der Gesellschaft und der Zugang zu anderen Lebensbereichen. Dadurch - so die Hoffnung - soll auch die weitere Lebensperspektive positiv beeinflusst werden. Insofern kann die „Aufnahme in einer Pflegefamilie […] ein guter Weg sein, unbegleitete Minderjährige dabei zu unterstützen, in der Gesellschaft Fuß zu fassen“ (Gravelmann 2016, 52). Welche Erfahrungen machen die interviewten Gasteltern? Schulische und berufliche Integration Die Schule stellt einen wichtigen Ort der gesellschaftlichen Integration dar, hier werden u. a. zentrale Wissensbestände vermittelt, Zugangsberechtigungen für die Berufswelt erworben, Kulturtechniken erlernt und Freundschaften geschlossen. Daher kommt der schnellen Beschulung von UMF große Bedeutung zu. Zudem sind die UMF meist 16 Jahre und älter, wenn sie hier ankommen, sodass wenig Zeit bleibt, einen qualifizierten Schulabschluss zu erwerben. Die Gasteltern können einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass dies gelingt. Ihre Aussagen belegen übereinstimmend, dass sie dem schulischen Bereich große Aufmerksamkeit schenken. Sie sorgen für eine rasche Beschulung, melden ihre Gastkinder in (zusätzlichen) Deutschkursen an, machen auch zu Hause Lernangebote und ermuntern sie, möglichst viel zu lernen. In einigen Interviews wurden die Dominanz des Bildungssektors und die z.T. sehr hohen Erwartungen der Gasteltern deutlich: MF: Nach der Schule gehe ich zur VHS und lerne ich noch mehr Deutsch. I: Und Sport? MF: Habe ich dafür keine Zeit. Ich will Sport machen, aber wenig Zeit habe. Also z. B. stehe ich jeden Tag normalerweise um 6 Uhr auf und gehe in die Schule, halb Zwei, manchmal halb Drei. Und komme ich nach Hause, esse etwas und wieder zur VHS bis 22 Uhr. (04, 4f ) Auch wenn das ein anstrengendes Tagespensum für die jungen Leute ist - sie ziehen mit, wenn ihre Bildungsaspiration hoch ist. Dabei werden sie von den Gasteltern unterstützt und auch gefordert, wobei nicht alle dem Druck gewachsen sind und sich einige verweigern. So berichtet eine Gastmutter: „Wenn ich sage, lerne bitte Deutsch, schau mal, da sind Bücher, komm ich werde dir helfen. Sie wollen das nicht.“ (02, 9f ) Gehen die Erwartungen zu stark auseinander, sind die Anforderungen der Gasteltern hoch und die (wahrgenommene) Anstrengungsbereitschaft der Gastkinder gering, dann kann die Situation eskalieren und zum Abbruch der Pflegschaft führen. Andererseits sollten die schwierigen Startbedingungen der jungen Flüchtlinge von den Gasteltern nicht zu sehr in den Mittelpunkt gerückt werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass sie ihnen alles abnehmen. Das ist verständlich, aber nicht hilfreich, denn die UMF sollten möglichst schnell an die Anforderungen im schulischen Bereich herangeführt werden - und hier insbesondere an das in vielen Herkunftsländern unbekannte selbstständige Lernen, das eingeübt werden muss. Daraus ergibt sich an Gasteltern die Anforderung, die Balance zu finden, Über- und Unterforderung zu vermeiden und dabei immer die individuellen Ressourcen der Gastkinder zu berücksichtigen. Die Berufswünsche sind durchaus anspruchsvoll, häufig werden von den Gastkindern akademische Berufe genannt. Die hohen Ziele sind aber gerade vor dem Hintergrund der ausländerrechtlichen Situation nicht immer zu realisieren, 231 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF die UMF müssen dann Zugeständnisse machen, um ihren weiteren Aufenthalt zu sichern: So hätte eine Jugendliche die Möglichkeit gehabt, den Realschulabschluss zu erwerben, musste diesen Plan aber aufgeben und stattdessen eine Ausbildung beginnen. Diese Entscheidung entspricht weder dem Wunsch noch den Fähigkeiten der jungen Frau, es ist aber ihre einzige Chance, aufgrund der „3 plus 2 Regelung“, also nach einer dreijährigen Ausbildung und zwei Jahren Berufstätigkeit, in Deutschland bleiben zu können. In solchen Situationen können Gasteltern durch gezielte Unterstützung und ihre Kontakte den jungen Flüchtlingen helfen, eine längerfristige Perspektive zu entwickeln, und sie ermuntern, notfalls auch Umwege zu gehen. Generell ist der Zeitdruck auf die älteren UMF sehr hoch: Sie müssen in kurzer Zeit eine neue Sprache lernen, einen Bildungsabschluss erwerben und sich beruflich orientieren. Daher unterstützen die Gasteltern die jungen Flüchtlinge bei der beruflichen Integration und erklären ihnen, wie das deutsche Bildungs- und Ausbildungssystem funktioniert: Man kann nicht einfach arbeiten und Geld verdienen, sondern muss zuvor ausreichende Sprachkenntnisse und eine berufliche Qualifikation erwerben. Und das dauert eine Weile, wie eine Gastmutter erklärt: „Ja, das war ja auch ein großer Unterschied, dass in Deutschland alles nur über eine Ausbildung geht und Ausbildung heißt halt drei Jahre erstmal nur lernen, wenig Geld verdienen, ne. Das war auch etwas, worüber wir uns unterhalten haben.“ (04, 16) Dieser Weg ist für viele neu, auch jüngere Flüchtlinge tun sich oft schwer, haben gleichzeitig aber bei entsprechender Motivation und Unterstützung gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und dies wiederum ist eine zentrale Voraussetzung für eine gelingende gesellschaftliche Integration. Probleme können sich dann ergeben, wenn die leiblichen Eltern andere Vorstellungen vom schulischen und beruflichen Weg ihrer Kinder haben, wenn ihre Erwartungen hoch sind und sie die Kinder mit „Aufträgen“ belasten, die diese nicht erledigen können (Biedel 2016, 356). Die zurückgebliebenen Eltern stehen für die „alten“ Regeln und Werte, die völlig andere deutsche Bildungs- und Ausbildungslandschaft, die Erwartungen und Anforderungen der Berufswelt kennen sie nicht. Ihre Ratschläge sind daher oft wenig hilfreich, manchmal kontraproduktiv. Dies gemeinsam mit den jungen Flüchtlingen immer wieder zu reflektieren und einzuordnen, gemeinsam mit ihnen eine neue Perspektive zu entwickeln, gehört zu den herausfordernden Aufgaben der Gasteltern. Integration in andere Lebensbereiche Auch die Integration in andere Lebensbereiche und die damit verbundene Stärkung der individuellen Fähigkeiten sind für die Entwicklung einer neuen, eigenständigen Perspektive von großer Bedeutung. Von den Gastfamilien wird erwartet, dass sie auch hier aktiv werden - und in den Interviews wird deutlich, dass sie sich um entsprechende Zugänge bemühen: Sie machen Vorschläge für Freizeitangebote, übernehmen notwendige Fahrdienste und fördern die sozialen Kontakte. Auch die Einbindung in die Verwandtschaft und den Freundeskreis gelingt meist, hängt aber stark von der Dauer der Pflegschaft ab. Es liegt dann bei den jungen Flüchtlingen selbst, ob sie diese Angebote und Möglichkeiten nutzen oder nicht. Vor allem im Freizeitbereich wirken die Gasteltern unterstützend. Häufig werden sportliche Aktivitäten gewählt, einige erlernen ein Instrument. Entscheidend ist, die individuellen Interessen und Talente der Kinder und Jugendlichen zu erkennen und zu nutzen, um die soziale Integration zu fördern. Allerdings liegt die Priorität im Bildungsbereich, daher wird auf Freizeitaktivitäten wegen der damit einhergehenden zeitlichen Belastungen teilweise verzichtet. Die unterschiedlichen und von den Gasteltern durchweg geförderten Interessen eröffnen 232 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF einen Zugang zum - typisch deutschen - Vereinswesen und damit zu sozialen Kontakten außerhalb der Familie und der Schule, sie fördern die Einbindung in Freundschaftsgruppen und ermöglichen den jungen Menschen den Aufbau eigener sozialer Netzwerke. In Bezug auf soziale Kontakte zu Gleichaltrigen lässt sich beobachten, dass hier wiederum die Art der Beschulung eine zentrale Rolle spielt. Kommen die Kinder gleich in eine Regelschule, dann finden sie dort auch deutsche FreundInnen. Werden dagegen Deutschkurse an der VHS, Vorbereitungsklassen oder spezielle Migrantenklassen besucht, dann lernen sie keine gleichaltrigen Deutschen kennen. Hier treffen sie auf andere UMF oder finden „europäische“ Freunde, oft bleiben die Beziehungen zu anderen Flüchtlingen aus den Inobhutnahmegruppen bestehen, eine Integration in deutsche bzw. lokale Jugendgruppen und Cliquen scheint nur langsam mit der Dauer des Aufenthalts zu gelingen. Zudem hängt der Aufbau neuer Freundschaften nach Einschätzung der Gasteltern sehr stark von der Persönlichkeit und den Interessen der Gastkinder selbst ab: Manche zeigen sich offen und finden schnell Anschluss, andere ziehen sich zurück und „blocken das ab, die wollen das gar nicht“ (GM 06, 7). Auch wenn sich die Jugendlichen gut in die Familie integrieren, suchen bzw. halten sie doch weiterhin Kontakt zu Landsleuten. Dabei geht es aber weniger um das Ein- oder Abtauchen in eine eigene Community, sondern um freundschaftliche Beziehungen, den Austausch und die Kommunikation in der Muttersprache. Das gilt z. B. für junge Afghanen, die sich regelmäßig treffen und eng zusammenhalten. Dies wird von den Gasteltern unterstützt: „Und wir laden immer noch seine zwei Freunde hierher ein, weil die zwei, […] das sind so mittlerweile uns ans Herz gewachsene Jungen. Die laden wir halt in den Ferien immer ein und dann sind sie halt zu dritt hier. Dann haben sie unten ,Klein Afghanistan‘, gell? “ (GM 04, 19f ) Soweit Verwandte - Geschwister, Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten - in Deutschland leben, besteht zu ihnen regelmäßig Kontakt. Es finden gegenseitige Besuche statt und in einem Fall kümmern sich die Gasteltern auch um den volljährigen Bruder ihres Gastkindes. Manchmal möchten die Verwandten auch die Vormundschaft übernehmen und die Kinder bei sich aufnehmen. Dies ist nicht immer im Sinne der Beteiligten und wird daher nur selten realisiert. Bedeutung der abwesenden Eltern für eine gelingende Integration Für eine gelingende Integration spielen die abwesenden Eltern eine wichtige Rolle. Wie also gestalten sich die Beziehungen zur Herkunftsfamilie? Oben klang schon an, dass sie im Hintergrund weiter wirken: Aufgrund der modernen Kommunikationsmittel sind viele der jungen Flüchtlinge in ständigem Kontakt zu ihrer Familie, sie ist also sehr präsent. Andererseits kann„eine klassische Familienarbeit […] seitens der Fachkräfte nicht stattfinden“ (Gravelmann 2016, 136). Gleiches gilt für die Gasteltern: Sie haben i. d. R. keinerlei Kontakt zur Herkunftsfamilie, sollten aber deren fortgesetzten Einfluss auf die Kinder und Jugendlichen nicht außer Acht lassen, denn die „Familie spielt für das Leben der jungen Flüchtlinge in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Rolle“ (ebd.). Die Abwesenheit der Herkunftsfamilie bei medialer Dauerpräsenz stellt einen grundlegenden Unterschied zur klassischen Pflegefamilie dar und es ist noch offen, wie die abwesenden Eltern in der Praxis mit einbezogen werden können. Mancherorts wird eine aktive Elternarbeit betrieben und versucht, die Herkunftsfamilie von Beginn an mit „ins Boot zu holen“, etwa durch muttersprachliche Elternbriefe, die über die Situation in Deutschland informieren und um Zustimmung zur Vermittlung in eine Gastfamilie bitten (Bierdel 2016, 355). Von anderen Jugendämtern und Trägern werden sie eher aus- 233 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF gegrenzt, kaum als Ressource wahrgenommen, sondern eher als Bedrohung und Gefahr für das erfolgreiche Ankommen und die Integration in Deutschland betrachtet (Grasshoff 2017, 59f ). Aber ganz unabhängig vom Umgang mit der Thematik: Für die jungen Flüchtlinge sind die zurückgebliebenen Familien präsent, ihre Ansprüche sind real und handlungsleitend. Die interviewten Gasteltern hatten keinen Kontakt zur Herkunftsfamilie der Gastkinder - und sie scheinen darauf auch keinen besonderen Wert zu legen. Im Gegenteil sind sie froh, dass sie sich - anders als die Pflegeeltern deutscher Pflegekinder - nicht mit den Eltern auseinandersetzen und das Gastkind wieder in die Familie zurückgeben müssen. So äußert ein Gastvater: „Mit deutschen Pflegekindern hätte ich ein Problem. […] Dort sind die Herkunftseltern auch immer mit im Boot. Gut, hier auch, aber anders. […] Und immer auch mit dem Verlustgedanken, der sehr stark da ist. Und wenn man sich engagieren will, auch längerfristig, wenn man weiß, ein Kind geht wieder zurück in eine nicht so freundliche Umwelt, da hätte ich emotionale Probleme.“ (01, 10f ) Das birgt allerdings auch Risiken: So begünstigt die „Nicht-Anerkennung der doppelten Elternschaft“ durch die Pflegeeltern ein Scheitern des Pflegeverhältnisses, weil sie zu einem exklusiven Beziehungsanspruch führen und damit ohnehin bestehende „Loyalitäts- und Zugehörigkeitskonflikte“ seitens der Gastkinder steigern kann (Gehres 2007, 79f ). In dieser Situation können sich junge Flüchtlinge verstärkt der Herkunftsfamilie zuwenden und die neuen Beziehungsangebote der Gastfamilie ablehnen. Daher sollten Ansätze zur „Elternarbeit in Abwesenheit“ entwickelt werden, die ein Minimum an Austausch ermöglichen, in kritischen Situationen auch die Meinung der Eltern einholen und zum Verstehen mancher Entscheidungen und Verhaltensweisen der UMF beitragen, die für Gasteltern, aber auch für Vormünder und BetreuerInnen nicht nachvollziehbar, unverständlich oder unrealistisch scheinen. Kooperation von Gasteltern und Professionellen Gasteltern sind eingebunden in ein System professioneller Hilfen: Wie andere Pflegeeltern auch sollten sie auf ihre Aufgabe im Rahmen von Schulungen und Beratungen vorbereitet werden. Im Unterschied zu klassischen Pflegeeltern sind sie mit asyl- und ausländerrechtlichen Fragen konfrontiert und müssen sich entsprechend mit weiteren Behörden auseinandersetzen. Damit bewegen sie sich „in deutlich komplexeren Systemen […] als die allgemeine Vollzeitpflege“ (Betscher/ Szylowicki 2017, 178). Wie gestaltet sich die Kooperation mit den Professionellen? Zusammenarbeit mit und Unterstützung durch den Träger Die Gasteltern werden durch einen freien oder öffentlichen Träger angeworben und auf ihre Aufgabe vorbereitet, sie erhalten Vorschläge für die Übernahme einer Pflegschaft und werden im Prozess des Kennenlernens begleitet. Nach der Aufnahme eines UMF werden sie kontinuierlich fachlich betreut, können Beratungsangebote nutzen, weitere Schulungen oder Seminare besuchen und sich mit anderen Pflegeeltern austauschen. So ist die Theorie - aber wie sieht die Praxis aus? Bezüglich der Vorbereitung auf die Übernahme einer Pflegschaft kann man für die Phase der „Flüchtlingskrise“ festhalten, dass diese oft nur sehr kurz war: Es mussten sehr schnell sehr viele junge Flüchtlinge vermittelt werden, sodass für Schulungen und Informationsveranstaltungen nur wenig Zeit blieb. Ähnliches gilt für die Anbahnung: Da eine schnelle Unterbringung höchste Priorität hatte, wurde diese Phase stark verdichtet und möglichst schnell eine Entscheidung getroffen. Aus den vorliegenden Fällen lässt sich nicht schließen, dass dieses Vorgehen das Risiko des Scheiterns erhöht hat. Dennoch 234 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF sollte die Bedeutung dieser Phasen nicht unterschätzt werden (Below 2016, 39), dies bestätigen auch die Eltern, die eine intensive Vorbereitung auf die Übernahme der Pflegschaft erfahren haben. Diese Vorbereitungsphase spielt auch eine wichtige Rolle für das „Matching“, also die Suche nach passenden Gastfamilien-Gastkinder-Kombinationen. Angeboten werden auch spezielle Schulungen, entsprechende Qualifizierungsangebote wurden in den vergangenen Jahren vermehrt entwickelt und in der Praxis getestet. Hier ist insbesondere auf das Bundesprojekt „Für junge Geflüchtete“ zu verweisen, das „ein Modellcurriculum für die Schulung von Gasteltern erarbeitet hat“ (Below 2016, 37). Sehr zufrieden zeigen sich alle Gasteltern mit der Betreuung durch FachberaterInnen des Trägers, dieses Angebot wird kontinuierlich genutzt und als besonders hilfreich eingeschätzt. „Ich finde das Beste, was sie [Zefie] machen, das sind die Betreuer für die Pflegefamilien. Die Betreuer, die man jeden Tag anrufen kann und immer da sind und unterstützen.“ (GM 02, 1) Durch die FachberaterInnen erfahren die Gasteltern mentale Unterstützung bei Problemen, sie sind immer erreichbar, nehmen sich Zeit, hören zu und suchen gemeinsam mit ihnen nach Lösungen. Sie stehen auf der Seite der Eltern und machen ihnen keine Vorwürfe. Das erleben die Gasteltern als sehr wertschätzend und sie können sich gut öffnen, über Schwierigkeiten im Zusammenleben mit dem aufgenommenen UMF reden und Hilfe annehmen. Auch die jungen Flüchtlinge haben meist einen guten und direkten Kontakt zu den FachberaterInnen, wobei sich hier positiv auswirkt, dass es auch männliche Betreuer gibt. Ein wichtiges begleitendes Angebot stellen Austauschtreffen der Pflegeeltern dar: Sie bieten die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren, offen über Probleme zu reden, sich gegenseitig zu stützen und von den Ideen und Vorschlägen der anderen, aber auch der betreuenden Professionellen zu profitieren (Bierdel 2016, 356). Sehr geschätzt wird diese offene Atmosphäre, „wo wir alles erzählen, was bei uns zu Hause ist, wie es mit dem Kind ist und das entlastet sehr“ (GM 02, 1f ). Wenngleich dies von allen interviewten Gasteltern als sehr hilfreich wahrgenommen wird, so wünschen sich doch einige, dass es eigene Treffen für Gasteltern gibt, weil in gemischten Gruppen ihre speziellen Fragen und Themen zu wenig Berücksichtigung finden: „Es ist immer ganz interessant, aber letztendlich die Problematik, die wir haben, die kommt dort nie vor. […] es geht halt immer um die ganzen anderen Kinder. Die Flüchtlingsproblematik, also mit kulturellen Unterschieden, das hört man denn ab und zu im Vortrag, aber nicht in dieser Runde.“ (GV 01, 16) Andere sprechen sich ganz klar gegen eine Trennung aus, weil sie von den Erfahrungen aller Pflegeeltern lernen und neues Wissen über deutsche Pflegekinder erwerben können. Hier spiegelt sich also auf der Ebene der Familien die Frage wider, ob es sich bei Pflege- und Gasteltern um unterschiedliche Hilfeformen handelt. Es spricht einiges dafür, keine Trennung nach dem „Typus“ des aufgenommenen Kindes vorzunehmen, aber die speziellen Themen und Fragen der Gasteltern ausreichend zu berücksichtigen. Zusammenarbeit mit Jugendamt und Vormündern Gasteltern und die von ihnen betreuten jungen Flüchtlinge haben regelmäßig mit dem Sozialen Dienst und dem Vormund zu tun. Hier gibt es ganz unterschiedliche und nicht immer positive Erfahrungen. Der Vormund spielt im Alltag meist eine eher untergeordnete Rolle, denn i. d. R. haben die UMF Amtsvormünder, die aufgrund der Überlastungssituation nur wenig Zeit für die einzelnen Kinder und Jugendlichen haben. Die jun- 235 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF gen Flüchtlinge selbst kennen zwar ihren Vormund, haben aber selten einen besonderen Bezug zu ihr/ ihm. Der Vormund ist eher für die offiziellen Angelegenheiten da und niemand, mit dem man über seine Sorgen reden könnte, nur in Ausnahmefällen ist er/ sie präsent und kümmert sich intensiv um den jungen Flüchtling. Die Gasteltern wiederum sehen in den FachberaterInnen ihre vorrangigen AnsprechpartnerInnen, der Vormund steht für sie eher im Hintergrund: „Klar, der Vormund war da, aber ich habe viel selber erledigt.“ (GM 05, 18) Sie benötigen im Gesundheitsbereich häufiger die Zustimmung des Vormunds, im Alltag der Familien kommt er aber kaum vor. Dennoch verläuft die Zusammenarbeit nicht immer reibungslos, manchmal kommt es zu massiven Konflikten zwischen Vormund und Gastmutter: Hier treffen ganz unterschiedliche Aufgaben und Handlungslogiken aufeinander. Der Vormund steht auf der Seite des Kindes, er/ sie soll Entscheidungen zum Wohle des Mündels treffen - und kann damit in „Gegnerschaft“ zu den Gasteltern geraten, wenn diese anders entscheiden möchten. Daher wäre es auf den ersten Blick einfacher, wenn die Gasteltern selbst die Vormundschaft übernehmen, einige Jugendämter gehen diesen Weg (Bierdel 2016, 356). Dagegen spricht, dass den Vormündern auch eine Kontrollfunktion zukommt und dass im Falle einer Beendigung der Pflegschaft die Vormundschaft zunächst weiter bestehen bleibt und damit bei den Gasteltern liegt, bis das Familiengericht einen neuen Vormund bestimmt hat. Regelmäßig (mindestens zweimal im Jahr) haben Gasteltern Kontakt zum Sozialen Dienst, auch dieser verläuft nicht immer reibungslos und auch hier sind es die Entscheidungen, die Gasteltern oftmals nicht nachvollziehen können. Da sich Gasteltern durch ein besonders hohes zivilgesellschaftliches Engagement auszeichnen, können sie Jugendamt, Ausländerbehörden, Schulen und andere offizielle Stellen auch stark fordern: Sie setzen sich sehr für „ihre Kinder“ ein, wehren sich gegen (ausländer-) rechtliche Entscheidungen und erweisen sich als höchst „eigensinnig“. Für Behörden bedeutet das, dass sich die „Familien eingebettet in ihre gesellschaftspolitischen Milieus als widerständig und nicht gerade pflegeleicht erweisen“ (Wolf 2018, 659; Bierdel 2016, 356). Dieser Herausforderung sollten sich aber alle Beteiligten stellen, denn die Erfolge sprechen für eine Vermittlung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Familien. Resümee Pflegefamilien benötigen „leistungsfähige professionelle Dienste“, die sie begleiten (Wolf 2018, 664). Dies gilt für Gastfamilien in besonderem Maß, denn sie sehen sich speziellen Herausforderungen und hohen Belastungen gegenüber: Dazu zählen die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe und die abwesenden Eltern, die dennoch starken Einfluss ausüben, das Erlernen einer fremden Sprache und die zunächst nur sehr mühsame Verständigung, der Schulbesuch und die Entwicklung einer beruflichen Perspektive sowie die Ermöglichung eines Zugangs zu anderen Lebensbereichen. Hinzu kommen die Zusammenarbeit mit verschiedenen Professionellen aus dem Sozialbereich und weiteren Behörden sowie der zu Beginn der Pflegschaft oft noch ungeklärte aufenthaltsrechtliche Status und die damit verbundene unsichere Bleibeperspektive. Gastfamilien sind damit besonderen Zumutungen ausgesetzt, auf die sie von Beginn an vorbereitet werden sollten. Daher ist eine angemessene Anbahnungsphase zu empfehlen, aber auch erste Schulungen und Beratungsgespräche zwischen FachberaterInnen und potenziellen Gasteltern erweisen sich als wichtig, um eine realistische Sicht auf die bevorstehenden Herausforderungen zu entwickeln. Im Verlauf der Pflegschaft kommt es immer wieder zu Krisen und Konflikten, daher benötigen die Gast- 236 uj 5 | 2018 Gastfamilien als Chance für UMF eltern, aber auch die jungen Flüchtlinge eine kompetente, kontinuierliche und schnelle professionelle Unterstützung: Neben den FachberaterInnen kommt den Schulungen und dem (moderierten) Austausch zwischen den Pflegeeltern besondere Bedeutung zu. Seitens der öffentlichen Jugendhilfe sind gut ausgebildete und für die Situation von UMF und ihren Gasteltern sensibilisierte Vormünder notwendig, um zusätzliche Belastungen und Krisen zu vermeiden und zu einer gelingenden Pflegschaft beizutragen. Die Ergebnisse der hier vorgestellten explorativen Studie zeigen, dass dies gelingen kann, dass Familien den mit der Aufnahme eines jungen Flüchtlings verbundenen Aufgaben und Herausforderungen gewachsen sind und mit professioneller Unterstützung auch schwierige Situationen meistern. Für die Kinder und Jugendlichen eröffnet sich so die Möglichkeit der schnelleren und nachhaltigen sozialen Integration, denn häufig werden die so aufgebauten exklusiven Beziehungen auch über das Ende der Pflegschaft hinaus fortgesetzt und bieten ein Netz, das sie auch in späteren Krisensituationen auffangen kann. Gastfamilien als spezielle „Pflegefamilien von Kindern und Jugendlichen im Exil“ (Wolf 2018, 664) sollten daher auch weiterhin besonders gefördert werden: Sie bieten für einen Teil der jungen Flüchtlinge eine gute Alternative zur stationären Unterbringung in Wohngruppen, sie beziehen das bürgerschaftliche Engagement mit ein und eröffnen jungen Flüchtlingen gute Chancen für einen neuen, erfolgreichen Lebensentwurf. Dr. Renate Breithecker ZEFIE - Zentrum für individuelle Erziehungshilfen Ochsentorstraße 19 76227 Karlsruhe E-Mail: renate-breithecker@t-online.de Literatur Below, C. (2016): Für junge Geflüchtete: Gastfamilien, Vormundschaften, Patenschaften. In: Dialog Erziehungshilfe 4, 37 - 40 Betscher, S., Szylowicki, A. (2017): Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Gastfamilien. In: Institut für Sozialpädagogische Forschung und Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (Hrsg.): Handbuch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, IGFH, Frankfurt, 175 - 185 Bierdel, E. (2016): Bürgerschaftliches Engagement professionell unterstützen. Gastfamilien und ehrenamtliche Vormundschaften im Kreis Euskirchen. In: Das Jugendamt 7 - 8, 354 - 356 Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF 2018): Unbegleitete Minderjährige: Entwicklung des Zugangs. In: www.bamf.de/ SharedDocs/ Anlagen/ DE/ Downloads/ Infothek/ Asyl/ um-zahlen-entwicklung. pdf; jsessionid=B8869B73416524162FE0F85D29B9B- 8CC.2_cid286? __blob=publicationFile, 16. 1. 2018 Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF 2016): Die Aufnahmesituation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Deutschland. Berlin Freesemann, O., Breithecker, R. 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