eJournals unsere jugend 70/9

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2018
709

Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in freiheitsentziehenden Maßnahmen

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2018
Nils Jenkel
Marc Schmid
In dieser Studie mit umfangreichen Daten zu über 100 Hilfeverläufen von Jugendlichen in freiheitsentziehenden Maßnahmen (FeM) wurde analysiert, ob diese Kompetenzgewinne erzielen, ihre partizipativ vereinbarten Ziele erreichen, ob sich ihre (enorm hohen) psychischen Belastungen reduzieren und wie zufrieden sie mit den Maßnahmen sind.
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365 unsere jugend, 70. Jg., S. 365 - 375 (2018) DOI 10.2378/ uj2018.art56d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in freiheitsentziehenden Maßnahmen In dieser Studie mit umfangreichen Daten zu über 100 Hilfeverläufen von Jugendlichen in freiheitsentziehenden Maßnahmen (FeM) wurde analysiert, ob diese Kompetenzgewinne erzielen, ihre partizipativ vereinbarten Ziele erreichen, ob sich ihre (enorm hohen) psychischen Belastungen reduzieren und wie zufrieden sie mit den Maßnahmen sind. Kritiker der „geschlossenen Unterbringung“ (GU) ziehen in Zweifel (siehe z. B. Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung 2018, IGFH 2013; Pöhner 2012), dass sich Jugendliche in freiheitsentziehenden Maßnahmen der Jugendhilfe (FeM) wohlfühlen können und es im Zwangskontext zu echten pädagogischen Fortschritten kommen kann. Überspitzt formuliert gehen die Kritiker davon aus, dass die Jugendlichen mit freiheitsversprechenden Verstärkerplänen gedrillt werden, bis sie in eine offene Maßnahme überführt werden können. Allfällige Erfolge sind höchstens kurzfristiger Natur und vor allem auf die erzwungene Anpassungsleistung zurückzuführen. Damit liegt dann auf der Hand, dass die Jugendlichen mit dem auf Zwang beruhenden pädagogischen Angebot unzufrieden sind und es ihnen nicht wirklich besser gehen kann. Eine Reihe verschiedener, voneinander unabhängiger Studien kommt allerdings zu Ergebnissen, die im Kontrast zu derartigen Annahmen stehen. Eine quantitative Analyse der EVAS-Daten von über 300 Verläufen in FeM stellte fest, dass sich bei den Jugendlichen sowohl signifikante Kompetenzgewinne als auch eine statistisch bedeutsame Reduktion der Belastungen einstellten (Macsenaere / Schittler 2011). Diese Ergebnisse sind bemerkenswert, weil sie innerhalb eines sehr kurzen Interventionszeitraums erzielt wurden, während derart deutliche Veränderungen in der offenen stationären Jugendhilfe erst nach wesentlich längeren Zeiten festzustellen waren (Mascenaere/ Knab 2004; Schmidt et al. 2002). von Nils Jenkel Jg. 1978; Psychologe, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Psychotherapeut in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der UPK Basel, Universität Basel Dr. Marc Schmid Jg. 1971; Psychotherapeut und Supervisor, Leitender Psychologe in der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik der UPK Basel, Universität Basel 366 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Auch in qualitativen Studien ziehen viele der interviewten Jugendlichen ein eher positives Resümee über die FeM. Im Sinne von „Es war hart, aber im Rückblick hat es mir etwas gebracht“ berichten viele von für sie fruchtbaren Neuorientierungen und Fortschritten in ihrer Selbststeuerung und sozialen Kompetenzen, einer besseren gesellschaftlichen Teilhabe sowie über Verbesserungen in den Beziehungen zu ihren Herkunftssystemen, welche durch die Maßnahmen ermöglicht wurden (Hoops/ Permien 2006; Menk et al. 2013; Oelkers et al. 2015; Permien 2010; Stadler 2009). Es scheint also zumindest einige Jugendliche zu geben, welche ihre Zeit in den FeM retrospektiv als positiven Wendepunkt in ihrem Leben beschreiben und recht zufrieden mit ihrer Maßnahme waren. Auch aus der Forschung zur Patientenzufriedenheit in der Psychiatrie ist bekannt, dass die Umstände der Zuweisung keinen entscheidenden Einfluss auf die Zufriedenheit der Patienten bei Behandlungsende haben müssen. Das subjektiv wahrgenommene Engagement der professionellen HelferInnen, die beurteilte Qualität der Milieu- und Psychotherapie und das erfahrene Behandlungsergebnis scheinen viel bedeutsamer (Biering/ Jensen 2010; Petkari/ Pietschnig 2015). In der hier beschriebenen Verlaufsuntersuchung wird analysiert, welche Veränderungen die Jugendlichen im Rahmen von FeM erzielen können und wie zufrieden sie mit den Maßnahmen sind. Es sollen folgende Forschungsfragen beantwortet werden: 1. In welchen Kompetenzbereichen verbessern sich die Jugendlichen im Verlauf der FeM? 2. Welche individuellen Ziele werden mit den Jugendlichen in den FeM vereinbart? Wie viele Jugendliche in FeM machen Fortschritte in der Zielerreichung? Wie viele erreichen ihre Ziele? 3. Reduziert sich die psychische Belastung der Jugendlichen gemäß der Fremd- und Selbsturteile im Verlauf der FeM? 4. Wie zufrieden sind die Jugendlichen mit den FeM? Gibt es Aspekte, mit welchen sie besonders zufrieden/ unzufrieden sind? Stichprobe und Methode Die Verlaufsuntersuchung baut auf der Studie auf, welche den enorm hohen Grad an lebensgeschichtlichen und psychischen Belastungen von über 200 Jugendlichen aus acht geschlossenen Heimen beschrieben hat (Jenkel/ Schmid 2018). So waren die BezugsbetreuerInnen und die Jugendlichen im Rahmen der gesamten Datenerhebung dazu angehalten, die computerbasierten EQUALS-Fragebögen (Equals 2018) nicht nur zum Zeitpunkt des Eintritts (t1), sondern auch zum Zeitpunkt des Austritts (t2) zu bearbeiten. Zwischen t1 und t2 sollten mindestens drei Monate liegen. Am Ende betrug das Intervall im Schnitt sieben Monate. Um eine nachvollziehbare Zuordnung von Methodik und Ergebnisdarstellung zu gewährleisten, werden diejenigen Erhebungsinstrumente, die im vorhergehenden Beitrag noch nicht beschrieben wurden, wiederum im Zusammenhang mit den Ergebnissen erklärt. Wie bei jeder Verlaufsstudie konnte ein Teil der Jugendlichen nicht nachverfolgt werden. Bei 164 Jugendlichen (71 % der Stichprobe) lag aber mindestens ein Fragebogen für t2 vor. Von 15 Jugendlichen (7 %) gibt es keine Daten, weil diese erst kurz vor Ende des Projekts eingetreten waren und deshalb noch keine Verlaufserhebungen durchgeführt wurden, bei 10 % ist ein vorzeitiger Abbruch der FeM bekannt. Bei den Übrigen ist anzunehmen, dass die Befragungen im Trubel von anstehenden Aus- und Übertritten nicht mehr zu realisieren waren. 367 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Um die Repräsentativität der Verlaufsergebnisse einzuschätzen, wurde die Stichprobe mit den Verlaufsdaten mit denjenigen Jugendlichen verglichen, die nur beim Eintritt in die FeM erfasst werden konnten (siehe Tab. 1). Dabei zeigte sich, dass der Anteil an jungen Frauen in der Verlaufsuntersuchung höher war als in der querschnittlichen Beschreibung und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer unter den erfassten Verläufen signifikant länger war als bei den Jugendlichen, die nicht nachverfolgt werden konnten (p < .001). Für die Repräsentativität der Ergebnisse ist aber vor allem entscheidend, dass sich die Ausgangswerte für die psychische Belastung zwischen den beiden Gruppen weder im Fremd- (CBCL) noch im Selbsturteil (YSR) signifikant voneinander unterscheiden. Es gibt also keinen Anlass zur Vermutung, dass sich in den Daten nur die Verläufe der „besonders einfachen Fälle“ verbergen, weil vielleicht auch nur diese in den Einrichtungen gehalten werden können. Ergebnisse Entwicklung allgemeiner Kompetenzen Um die Kompetenzen junger Menschen und deren Entwicklung im Rahmen von pädagogischen Maßnahmen abzubilden, kommt im EQUALS-Tool ein Verfahren zum Einsatz, das sich an den Vorarbeiten von PädZi (Lutz et al. 2006) orientiert und in enger Kooperation mit Schweizer Experten aus der Heimerziehung weiterentwickelt wurde (Singer et al. 2009). Das Kompetenzniveau der Jugendlichen wird in diesem Verfahren anhand von acht beschriebenen Bereichen auf einer jeweils siebenstufigen Skala festgehalten: 1. Kommunikationsfähigkeit (z. B. „bringt sich in Gesprächen ein“) 2. Konfliktmanagement (z. B. „vertritt Argumente und Standpunkte ruhig“) 3. Umgang und Ausdruck von Gefühlen (z. B. „differenziert unterschiedliche Gefühle und/ oder verleiht ihnen Ausdruck“) 4. Verbindlichkeit/ Zuverlässigkeit (z. B. „erfüllt die ihm/ ihr übertragenen Aufgaben und Pflichten“) 5. Selbstständigkeit/ Autonomie (z. B. „achtet von selbst auf ausreichende Körper- und Kleiderhygiene (z. B. Duschen, Zähne putzen)“) 6. Verhalten in der Schule/ Ausbildung (z. B. „fragt bei Bedarf nach und holt sich Hilfe“) 7. Beziehungsfähigkeit (z. B. „hält Schwierigkeiten aus, ohne die Beziehung abzubrechen“) 8. Empathie (z. B. „nimmt in seinem/ ihrem Verhalten Rücksicht auf die Gefühle anderer“) Nur Eintrittserhebung (t1) Verlaufserhebung (t1 - t2) Anzahl Einrichtungen 8 8 Anzahl Jugendliche n weiblich (Anteil) n männlich (Anteil) 66 26 (18.8 %) 40 (43.5 %) 164 112 (81.2 %) 52 (56.5 %) Alter (Standardabweichung: SD) Aufenthaltsdauer in Monaten (SD) CBCL Gesamtwert zu t1 (SD) YSR Gesamtwert zu t1 (SD) 14.5 (1.3) 6.1 (3.7) 67.2 (9.0) 64.4 (10.3) 14.6 (1.2) 10.9 (5.9) 67.4 (7.8) 64.6 (10.9) Tab. 1: Übersicht über die Stichprobe der Verlaufsuntersuchung und Unterschiede zu den Jugendlichen, die nicht nachverfolgt werden konnten 368 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Die Einschätzungen sollen dabei ausschließlich partizipativ - d. h. gemeinsam im Dialog mit den Jugendlichen - erfolgen, damit auch ein gegenseitiger Verstehensprozess bezüglich der geforderten Kompetenzen und der individuellen Stärken und Schwächen der Jugendlichen initiiert wird. Darüber hinaus wird innerhalb jedes Kompetenzbereichs auch die Änderungsmotivation der Jugendlichen festgehalten, welche Hinweise für die realistischen Entwicklungsschritte aufzeigt und in der Hilfeplanung (z. B. für die Definition von individuellen Zielen) entsprechend berücksichtigt werden kann. In welchen Kompetenzbereichen verbessern sich die Jugendlichen im Verlauf der FeM? Die Ergebnisse zu den Entwicklungen der allgemeinen Kompetenzen zeigen, dass sich im Schnitt in allen allgemeinen Kompetenzen signifikante Verbesserungen beobachten lassen. Ein internationaler Standard, um die Effektstärken von Veränderungen darzustellen, sind die Werte nach Cohen’s d (Cohen 1988). Kleine Effekte haben Werte ab .20, mittlere ab .50 und große ab .80. Mit diesen Angaben lassen sich auch die Effekte von verschiedenen Studien vergleichen. Die gefundenen Veränderungen in den allgemeinen Kompetenzen in dieser Stichprobe reichen von .28 bis .87 und sind aufgrund des relativ kurzen Zeitintervalls besonders beachtenswert. Sie sind sogar höher als diejenigen Effektstärken, die im Rahmen einer groß angelegten Schweizer Jugendhilfestudie mit einem längeren Erhebungsintervall ermittelt werden konnten (Schmid et al. 2013). Am deutlichsten sind die Kompetenzgewinne in den Bereichen Konfliktmanagement (d = .87), Verbindlichkeit/ Zuverlässigkeit (d = .76), Selbstständigkeit/ Autonomie (d = .71) und Verhalten in der Schule/ Ausbildung (d = .67), in ** ( 51.9 %) Kommunikationsfähigkeit Selbstständigkeit/ Autonomie *** ( 55.8 %) Konfliktmanagement *** ( 62.3 %) Umgang und Ausdruck von Gefühlen ** ( 49.4 %) Verbindlichkeit/ Zuverlässigkeit *** ( 62,3 %) Empathie * ( 41.6 %) Beziehungsfähigkeit * ( 48.1 %) Verhalten in der Schule/ Ausbildung *** ( 55.8 %) Eintritt (t1) Austritt (t2) Abb. 1: Durchschnittliche Entwicklung der allgemeinen Kompetenzen und Anteil Jugendlicher mit Kompetenzgewinn (in Klammern) im Verlauf der FeM (n = 77, *** p < .001, ** p < .01, * p < .05) 369 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM welchen sich mittlere bis große Effekte finden und sich jeweils mehr als die Hälfte der Jugendlichen deutlich verbessert haben (siehe Abb. 1). Die positiven Veränderungen bei der Kommunikationsfähigkeit (d = .42) und beim Umgang und Ausdruck von Gefühlen (d = .57) liegen im Mittelfeld. Weniger starke Verbesserungen zeigen sich in den Bereichen der Beziehungsfähigkeit (d = .29) und der Empathie (d = .28). Da die partizipative Bearbeitung der allgemeinen Kompetenzen besonders zeitintensiv ist, ist die Anzahl Jugendlicher mit einer Verlaufsmessung in diesen Variablen am geringsten. Doch - wie auch generell - unterscheiden sich die Jugendlichen mit Daten zu t1 und t2 in ihren Eintrittswerten zur psychischen Belastung nicht von denjenigen ohne Verlaufseinschätzung. Individuelle Zielerreichung Mit der standardisierten Erfassung von individuellen Zielen in EQUALS wird die Idee verfolgt, die Wirkung von Maßnahmen auch darüber zu dokumentieren, woran mit den Jugendlichen im Alltag konkret gearbeitet wird. Damit soll eine gewisse Diskrepanz zwischen den teils abstrakten Erwartungen an die Ziele der Heimerziehung (z. B. Autonomie oder Verselbständigung) und den oft sehr konkreten Alltagsproblemen (z. B. morgens aufstehen und pünktlich in der Schule ankommen) aufgelöst werden (Singer et al. 2009). Wie bei den Einschätzungen der allgemeinen Kompetenzen (s. o.) wird auch bei den Zieldefinitionen vorgegeben, dass diese nur unter Einbezug der Jugendlichen stattfinden. Das Verfahren ist weiter so strukturiert, dass gemeinsame, lösungsorientierte Gespräche und dadurch eine partizipative, wertschätzende Haltung bei allen Beteiligten gefördert und gefordert werden. Zuerst werden positive und negative Extrempole des Verhaltens definiert. Im Sinne von lösungsorientierten Ansätzen (Berg/ Steiner 2003; de Shazer 1997; Durrant 1996) rückt damit der gemeinsame Fokus auf das im Positiv-Pol konkret beschriebene Wunschverhalten und in der Diskussion um den Negativ-Pol werden bereits vorhandene Ressourcen aufgezeigt. Erst in einem nächsten Schritt wird das Ziel im Sinne der Methode des Goal Attainment Scaling operationalisiert (Kiresuk/ Sherman 1968). Gemeinsam wird festgelegt, wie häufig das definierte Verhalten aktuell gezeigt wird (IST ) und wie häufig der/ die Jugendliche das Verhalten nach einem festgelegten Zeitraum zeigen sollte (SOLL). Nach der vereinbarten Frist wird das Ziel gemeinsam überprüft. Im Rahmen des Projekts wurde empfohlen, mit jedem/ r Jugendlichen zwei individuelle Ziele festzuhalten und zu überprüfen. Welche individuellen Ziele werden mit den Jugendlichen in den FeM vereinbart? Bei der Zieldefinition wurde jedes Ziel einer übergeordneten Kategorie zugeordnet. Betrachtet man diese Themenbereiche, wird eine große Spannbreite an Zielen deutlich. Mit Abstand am häufigsten waren Ziele aus dem Bereich Ausbildung/ Zukunftsperspektive (29 % der Ziele). Z. B. „Ich gehe in die Schule und nehme am Unterricht teil“, „Ich möchte einen Schulabschluss schaffen“ oder „[…] soll für August 2016 eine Ausbildungsstelle finden“. Weiter fand sich eine jeweils größere Anzahl an Zielen aus folgenden Kategorien: Verbindlichkeit (13 %), Tagesstruktur (12 %), Freizeit (11 %), Sozialverhalten (8 %), heiminterner Fortschritt (5 %), Zusammenleben (4 %), Emotionsregulation (4 %) oder Beziehung zur Familie (4 %). 370 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Wie viele Jugendliche in FeM machen Fortschritte in der Zielerreichung? Wie viele erreichen ihre Ziele? Mit 101 Jugendlichen wurde mindestens ein Ziel, mit 83 mindestens zwei Ziele überprüft. Bei 62 finden sich sogar noch mehr Ziele, insgesamt sind es 327. In Bezug auf die Zielerreichung schafften es fast alle Jugendlichen (94 %), sich mindestens einer ihrer SOLL-Definitionen anzunähern, drei von vier Jugendlichen (77 %) haben mindestens eines ihrer Ziele erreicht, knapp die Hälfte war mehrmals erfolgreich (siehe Abb. 2). Reduktion der psychischen Belastungen Die Veränderungen in den psychischen Belastungen wurden mit den international verbreiteten psychometrischen Fremdbeurteilungen (CBCL) und Selbstbeurteilungen (YSR) gemessen, die bereits zur Beschreibung der psychischen Belastungen der Jugendlichen beim Eintritt in die FeM verwendet und dort ausführlich erklärt wurden (Jenkel/ Schmid 2018). Reduziert sich die psychische Belastung der Jugendlichen gemäß der Fremd- und Selbsturteile im Verlauf der FeM? Die BezugsbetreuerInnen berichteten in der Gesamtskala und bei den externalisierenden Symptomen über einen sehr deutlichen Rückgang in den psychischen Auffälligkeiten der Jugendlichen. Bei den internalisierenden Problematiken, welche zu t1 schon vergleichsweise gering eingeschätzt worden waren, ergaben sich keine signifikanten Veränderungen. Die Jugendlichen selbst berichten hingegen sowohl im internalisierenden als auch im externalisierenden Bereich sowie in der Gesamtskala von einer hochsignifikanten Reduktion ihrer psychischen Belastung (siehe Abb. 3). Die Effektstärken für die gefundenen Veränderungen liegen wiederum auf einem sehr hohen Niveau. Sie liegen über den Werten der offenen stationären Jugendhilfe (Schmid et al. 2013) und werden z. B. auch in Psychotherapiestudien selten erreicht (Lambert/ Ogles 2004; Weisz/ Weiss 1989). 47 % mit Fortschritten SOLL erreicht 6 % 22 % 26 % 25 % 23 % 30 % 23 % in keinem Ziel in mind. einem Ziel in mind. zwei Zielen in drei und mehr Zielen Abb. 2: Anteil Jugendlicher mit Fortschritten in der Zielerreichung und erreichten SOLL-Definitionen im Verlauf der FeM (n = 106) 371 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Zufriedenheit Im Zufriedenheitsbogen dürfen die Jugendlichen ihr Urteil zu verschiedenen Aspekten der Hilfe abgeben (z. B. strukturelle Ausstattungen und Angebote der Einrichtungen, Qualität des Essens, Engagement der BezugsbetreuerInnen, Hausregeln, Einbezug der Herkunftsfamilien, Erleben von Partizipation). Die Bewertungen erfolgen jeweils auf einer Likert-Skala von 1 (sehr unzufrieden) bis 6 (sehr zufrieden). Wie zufrieden sind die Jugendlichen mit den FeM? Gibt es Aspekte, mit welchen sie besonders zufrieden/ unzufrieden sind? Die Zufriedenheitsbefragungen wurden sowohl bei Eintritt als auch bei Austritt durchgeführt. Für die Auswertung wurden Durchschnittswerte der beiden Bewertungen gebildet. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie die Ergebnisse einzuordnen sind, wurden sie anderen EQUALS-Daten mit einer Referenzstichprobe von 259 gleichaltrigen Jugendlichen aus der offenen stationären Jugendhilfe gegenübergestellt (siehe Abb. 4). Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen mit den Regeln zum Handy- und Internetgebrauch sowie mit den Möglichkeiten, Kontakt zu Freunden außerhalb zu haben, unzufrieden sind. Die Durchschnittswerte fallen auch im Vergleich zu der Stichprobe aus der offenen stationären Jugendhilfe signifikant geringer aus, und der Anteil Jugendlicher mit einer positiven Bewertung liegt jeweils unter 50 %. In allen anderen Bereichen ist jeweils die Mehrheit zufrieden (60 % bis 80 %). Besonders zufrieden sind die Jugendlichen in der Unterstützung, die sie für die Schule oder Ausbildung 71 69 67 65 63 61 59 57 55 *** d Cohen EXT-F =.52 *** d Cohen GES-F =.39 n.s. *** d Cohen GES-S =.57 *** d Cohen EXT-S =.59 *** d Cohen INT-S =.45 Eintritt (t1) Austritt (t2) INT-F EXT-F GES-F INT-S EXT-S GES-S Abb. 3: Veränderungen der psychischen Belastungen gemäß den Fremdurteilen (CBCL, n = 133, gepunktete Linien) und Selbsturteilen (YSR, n = 125, durchgezogene Linien) im Verlauf der FeM (*** p < .001, INT = internalisierende Belastungen, EXT = externalisierende Belastungen, GES = Gesamtwert, d Cohen = Effektstärke) 372 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM erhalten (79 % positive Bewertungen), mit den Zimmern (78 %) und der Art und Weise, wie ihre Herkunftsfamilien einbezogen werden (77 %). Noch höher werden die Aussagen „Ich kann hier meine Ziele erreichen“ (79 %) und „Ich traue mir zu, später meinen Alltag zu bewältigen“ (95 %) bewertet. Zudem fällt auf, dass die durchschnittlichen Bewertungen von „Insgesamt bin ich hier zufrieden“ sowie „Ich kann hier meine Ziele erreichen“ signifikant höher ausfallen als bei Gleichaltrigen aus der offenen stationären Jugendhilfe. Zusammenfassung der Ergebnisse Gemäß partizipativer Einschätzungen zeigen die Jugendlichen im Verlauf von durchschnittlich sieben Monaten in den FeM in allen acht erfassten allgemeinen Kompetenzen signifikante Verbesserungen. Am stärksten sind die Effekte in den Bereichen Konfliktmanagement, Verbindlichkeit/ Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit/ Autonomie und Verhalten in der Schule/ Ausbildung. Es wurde eine Vielzahl an unterschiedlichen individuell vereinbarten Zielen gemeinsam mit den Jugendlichen überprüft. Am häufigsten wurden die Ziele der Kategorie Ausbildung/ Zukunftsperspektive zugeordnet, die Erwähnung von Stufenplänen (heiminterner Fortschritt) findet sich in den Zielformulierungen vergleichsweise selten. Fast alle Jugendlichen haben es geschafft, sich in mindestens einem ihrer Ziele zu verbessern, über 70 % haben mindestens eines erreicht. Die psychischen Belastungen der Jugendlichen reduzieren sich im Verlauf der durchschnittlich sieben Monate in den FeM sowohl gemäß der Fremdals auch der Selbsturteile deutlich. In der Fremdwahrnehmung durch die BezugsbetreuerInnen und in der Perspektive der Jugendlichen verbessern sich allgemeine und externalisierende Symptome hoch signifikant. Die Jugendlichen berichten darüber hinaus auch über hoch signifikante Besserungen ihrer internalisierenden Belastungen. Einbezug der Familie Kontakt zu Freunden außerhalb Dinge mitgestalten/ mitbestimmen Information bzgl. der weiteren Unterbringung Hilfeplangespräche Engagement der BezugsbetreuerInnen Zimmer Essen Sport- und Freizeitmöglichkeiten Internetgebrauch Handygebrauch Unterstützung für die Schule/ Ausbildung Insgesamt bin ich hier zufrieden Ich kann hier meine Ziele erreichen Ich traue mir zu, später meinen Alltag zu bewältigen 3 4 5 6 FEM-Stichprobe (n = 138) offene stationäre Jugendhilfe (n = 259) Abb. 4: Durchschnittliche Bewertungen der Zufriedenheitsbefragungen im Vergleich zu Ergebnissen aus der offenen stationären Jugendhilfe (* p < .05, *** p < .001) 373 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Befragt man die Jugendlichen in den FeM zu ihrer Zufriedenheit, so äußern sie eine relativ starke Unzufriedenheit darüber, dass sie Handys und das Internet nicht so gebrauchen können, wie sie es wollen, und nicht beliebig Kontakte mit ihren Freunden aufnehmen dürfen. Abgesehen davon geben die Daten aber keine Hinweise dafür, dass die Jugendlichen mit ihren Maßnahmen unzufriedener sein sollen, als gleichaltrige Jugendliche aus der offenen stationären Jugendhilfe. Im direkten Vergleich fallen die globalen Bewertungen „Insgesamt bin ich hier zufrieden“ und „Ich kann hier meine Ziele erreichen“ in der FeM-Stichprobe sogar statistisch signifikant höher aus als in den Daten aus der offenen stationären Jugendhilfe. Diskussion Wie in anderen Studien (Hoops/ Permien 2006; Macsenaere/ Schittler 2011; Menks et al. 2013; Stadler 2009), konnte auch diese Untersuchung den FeM eine gewisse Wirksamkeit belegen. Diese Studie ist jedoch die erste, welche auf standardisierten und multiperspektivisch sowie partizipativ erhobenen Daten beruht. Vor diesem Hintergrund ist auch die Größe der Stichprobe, welche für die Repräsentativität der Ergebnisse spricht, als eine besondere Stärke zu nennen. Dennoch sind gewisse Selektionseffekte nicht völlig auszuschließen und sollten bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden: 1. Durch die relativ hohe Hürde der sprachlichen Anforderungen an die Jugendlichen und die geforderten schriftlichen Einverständniserklärungen wurden grundsätzlich nicht alle infrage kommenden Jugendlichen erreicht. 2. Wie bei jeder Verlaufsuntersuchung gibt es einen gewissen Drop-Out bis zur Verlaufsmessung. 3. Weibliche Jugendliche sind insbesondere bei der Verlaufsuntersuchung übervertreten. 4. Bei den teilnehmenden Einrichtungen handelt es sich um eine Auswahl an Einrichtungen, die sich freiwillig zu hohen fachlichen und ethischen Standards verpflichten und offen dafür sind, an einer Evaluation teilzunehmen. Die Ergebnisse können somit nicht einfach auf alle geschlossenen Jugendhilfeeinrichtungen, sondern höchstens auf solche mit hohen Qualitätsstandards übertragen werden. Man sollte nicht davon ausgehen, dass FeM keine Belastungen oder Risiken für die Jugendlichen darstellen können, sondern dass es eben darauf ankommt, wie sensibel und mit welcher ethischen Haltung FeM umgesetzt werden (Schmid 2018). Ungewiss bleibt, aufgrund welcher konkreten Interventionen die entsprechenden Wirkungen erzielt wurden (Black-Box-Problem). Es kann auch nicht beschrieben werden, was genau auf den „freiheitsentziehenden Aspekt der Intervention“ zurückzuführen ist und wo schlicht pädagogisch gut gearbeitet wurde. Eine grundlegende Limitation der Studie ist natürlich, dass sich ihre Aussagekraft nur auf den Zeitraum der FeM beschränkt, während die Übergänge ins offene Setting und eine langfristige Wirkung der Hilfen nicht weiter systematisch überprüft werden konnten. Ein solches Vorhaben geht mit einem vielfach höheren Aufwand einher, der mit den vorhandenen Ressourcen nicht zu realisieren war. Ein entsprechendes Projekt wäre jedoch hoch interessant. Letztlich ist es ja entscheidend, was „danach“ kommt, inwiefern es gelingt, die Übergänge in andere Settings zu gestalten, und wie gut es den Jugendlichen gelingt, sich in offenen Settings vor maladaptiven Einflüssen zu schützen. Wir sollten ebenfalls besser wissen, was die vorangegangenen Angebote brauchen, um diesen Jugendlichen gerecht zu werden. Daraus sind die Forderungen nach Längsschnittsstudien abzuleiten, in welchen die Jugendlichen langfristig nachverfolgt und deren Expertise, Transitionsprozesse sowie langfristige soziale Teilhabe beschrieben werden. 374 uj 9 | 2018 Jugendhilfeverläufe und Zielerreichung in FeM Um Erkenntnisse zur Optimierung der FeM abzuleiten, wäre es interessant, diejenige Subgruppe von Jugendlichen genauer zu analysieren, bei welchen keine Fortschritte dokumentiert werden konnten oder die Maßnahmen gar abgebrochen wurden. Damit soll aber nicht gesagt werden, dass FeM nicht abgebrochen werden dürfen. Es wäre sogar unethisch, Zwangsmaßnahmen aufrechtzuerhalten, falls diese ihre Ziele verfehlen. Und dennoch stellt sich die Frage, was aus den Jugendlichen wird, bei welchen auch die „ultima ratio“ einer FeM nicht helfen kann. Fachlich und ethisch ist es beispielsweise nicht hinzunehmen, dass in Deutschland über 6000 Jugendliche auf der Straße leben (Hoch 2017; Bündnis für Straßenkinder 2018). Leider wurden deren Belastungen und Jugendhilfekarrieren noch nie systematisch analysiert. Um zu dieser Studie zurückzukommen, so haben die Daten gezeigt, welche beeindruckenden Fortschritte im Rahmen einer FeM erzielt werden können. Vor allem, wenn man die relativ kurze Zeitdauer zwischen t1 und t2 berücksichtigt (durchschnittlich sieben Monate), sind auch die Effektstärken beachtlich. Unserer Meinung nach sind die Ergebnisse fachpolitisch bedeutsam und haben wegen der verwendeten Methodik und des Stichprobenumfangs ein stabiles Fundament. Zumindest wäre es nun schwer nachvollziehbar, wenn den Einrichtungen, in welchen mit derart enorm belasteten Jugendlichen (Jenkel/ Schmid 2018) solch deutliche Veränderungen erzielt werden, ihre Qualität in Abrede gestellt würde. Vielleicht könnten andere Jugendhilfeeinrichtungen sogar einiges von diesen Einrichtungen lernen, die sich immer wieder bewusst, selbstkritisch und umfassend mit Zwang - der ja nicht nur im geschlossenen Setting zum Thema wird - auseinandersetzen (müssen). Daneben ist es erfreulich, dass die Jugendlichen selbst eine hohe Zufriedenheit mit ihren Hilfen angeben. Sie stören sich zwar daran, dass sie nicht frei nach draußen kommunizieren können, ansonsten lässt sich in den Umfragen aber weder Unmut noch ein Mangel an Partizipation oder Versorgung erkennen. Globale Bewertungen sind in den FeM sogar noch besser als in der offenen stationären Jugendhilfe. Von dem her spricht vieles dafür, dass es gelingt, mit den Jugendlichen tragfähige Arbeitsbündnisse einzugehen und gemeinsam an Zielen zu arbeiten, deren anvisierte Wirkung über die Dauer der Unterbringung hinausgehen. Damit kann es dann auch gelingen, dass die Jugendlichen eine Sinnhaftigkeit in diesen intensiven Hilfen erkennen können. Nils Jenkel Kinder- und Jugendpsychiatrische Klinik Abteilung Forschung und Zentrum für Liaison und aufsuchende Hilfen Schanzenstr. 13 4056 Basel, Schweiz Literatur Aktionsbündnis gegen geschlossene Unterbringung (2018): Geschlossene Heime sind keine Lösung. In: www.geschlossene -unterbringung.de, 15. 5. 2018 Bange, D. (2016): Straßenkinder. FORUM für Kinder und Jugendarbeit 1, 4 - 8 Berg, I. K., Steiner, T. (2003): Children’s solution work. Norton, New York Biering, P., Jensen, V. H. (2010): The concept of patient satisfaction in adolescent psychiatric care: a qualitative study. 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