eJournals unsere jugend 70/3

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2018.art15d
31
2018
703

Editorial

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2018
Karsten Speck
Carmen Wulf
Susanne Tübel
Martina Schiebel
Liebe Leserinnen und Leser, der demografische Wandel hat in ländlichen Regionen bereits seit Langem die Kinder- und Jugendhilfe erreicht. Die Auswirkungen lassen sich an der Verringerung der Anzahl von Gleichaltrigen, der Einschränkung des Nahverkehrs sowie dem Abbau der Freizeitangebote erkennen.
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97 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, der demografische Wandel hat in ländlichen Regionen bereits seit Langem die Kinder- und Jugendhilfe erreicht. Die Auswirkungen lassen sich an der Verringerung der Anzahl von Gleichaltrigen, der Einschränkung des Nahverkehrs sowie dem Abbau der Freizeitangebote erkennen. Die Kinder- und Jugendhilfe steht angesichts dieser Entwicklungen vor der Beantwortung von zentralen Fragen: 1. Welchen Einfluss hat der demografische Wandel auf die Arbeitsfelder, Handlungsansätze und Finanzen in der Kinder- und Jugendhilfe? 2. Wie nehmen Kinder und Jugendliche die ländlichen Regionen wahr und wie können sie beteiligt werden? 3. Welche kommunalen Strategien gibt es bzw. sollte es mit Blick auf Kinder und Jugendliche in ländlichen Regionen geben? Im vorliegenden Heft gehen unsere Autoren und Autorinnen auf der Basis empirischer Befunde auf diese Fragen ein: Im ersten Beitrag beschäftigen sich Frank Tillmann, Sarah Beierle und Gitta-Susann Hartenstein mit der Analyse jugendgerechter Demografiestrategien in ländlichen Regionen. Die Ergebnisse ihrer Studie zeigen: Jugendliche werden häufig als Ressource und Investitionsobjekt, aber nur selten um ihrer selbst willen in den Blick genommen. Eine wirkliche Beteiligungskultur besteht häufig nicht und Jugendliche fühlen sich von EntscheidungsträgerInnen nicht anerkannt. Darauf aufbauend widmet sich Stefanie Debiel im zweiten Beitrag dem professionellen Handlungsauftrag Sozialer Arbeit in ländlichen Regionen unter einem generationsspezifischen Fokus. Angesichts des anteilmäßigen Rückgangs junger Menschen und der Zunahme älterer Menschen muss die Kinder- und Jugendhilfe - so die Autorin - Kinder und Jugendliche stärker beteiligen und auch generationenübergreifende Angebote vorhalten. Im dritten Beitrag gehen Christian Hager und Andreas Borchert auf die besondere Situation der Jugendarbeit in ländlichen Regionen ein. Sie kritisieren die Kürzungen in der Jugendarbeit und plädieren aufgrund der begrenzten Mittel für eine Analyse der Herausforderungen und eine Priorisierung von Zielen und Förderansätzen. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre Karsten Speck, Carmen Wulf, Susanne Tübel und Martina Schiebel unsere jugend, 70. Jg., S. 97 (2018) DOI 10.2378/ uj2018.art15d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Susanne Tübel, Karsten Speck, Carmen Wulf und Martina Schiebel