unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2019.art24d
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2019
714
Editorial
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2019
Karsten Speck
Carmen Wulf
Martina Schiebel
Susanne Tübel
Liebe Leserinnen und Leser, die Erlebnispädagogik erlebt seit vielen Jahren einen Boom in der Kinder- und Jugendhilfe. Dessen ungeachtet gehen die Meinungen über erlebnispädagogische Angebote sowohl in der Medienöffentlichkeit als auch der Fachdiskussion weit auseinander. KritikerInnen bemängeln vor allem die Angemessenheit und Sinnhaftigkeit solcher Angebote, hohe Kosten für Auslandsaufenthalte, Qualitätsprobleme bei der Betreuung und Nachsorge sowie die mangelnde Übertragbarkeit der gewonnenen Erfahrungen in den Alltag. [...]
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145 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Erlebnispädagogik erlebt seit vielen Jahren einen Boom in der Kinder- und Jugendhilfe. Dessen ungeachtet gehen die Meinungen über erlebnispädagogische Angebote sowohl in der Medienöffentlichkeit als auch der Fachdiskussion weit auseinander. KritikerInnen bemängeln vor allem die Angemessenheit und Sinnhaftigkeit solcher Angebote, hohe Kosten für Auslandsaufenthalte, Qualitätsprobleme bei der Betreuung und Nachsorge sowie die mangelnde Übertragbarkeit der gewonnenen Erfahrungen in den Alltag. Die BefürworterInnen verweisen auf eine Ausdifferenzierung und Vielfalt der Angebote, bestehende Qualitätsstandards für Maßnahmen und Teamleitungen, die Erreichbarkeit unterschiedlicher Zielgruppen sowie vielfältige, empirisch nachweisbare Praxiserfolge. Offen sind unter anderem die Nachhaltigkeit der Angebote sowie die Realisierbarkeit erlebnispädagogischer Maßnahmen im schulischen Kontext. Das vorliegende Heft nähert sich dem Thema Erlebnispädagogik vor diesem Hintergrund aus zwei Perspektiven: Zum einen wird sich aus einer empirischen Perspektive heraus mit der Nachhaltigkeit von individualpädagogischen Angeboten im Ausland - einem Klassiker in der Mediendebatte - beschäftigt. Zum anderen wird aus einer handlungspraktischen Perspektive heraus auf die Möglichkeiten und Grenzen erlebnispädagogischer Maßnahmen im schulischen Kontext eingegangen. Im ersten Beitrag berichten Joachim Klein und Michael Macsenaere über die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Nachhaltigkeit individualpädagogischer Hilfen im Ausland. Der zweite Beitrag von Barbara Bous und Thomas Ziegler geht der Frage nach, wie erlebnispädagogische Ansätze der Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen schulbezogener Jugendsozialarbeit die Persönlichkeit junger Menschen am Ort Schule fördern können. Der dritte Beitrag von Markus Gewald widmet sich ebenfalls dem schulischen Kontext. Er analysiert, wie erlebnispädagogische Maßnahmen mit Schulklassen ‚im Korsett‘ des Schulalltags nachhaltig gelingen können. Alle Beiträge enthalten kurze Empfehlungen für die Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Viel Spaß bei den empirischen Befunden und praktischen Erfahrungen wünschen daher Karsten Speck, Carmen Wulf, Martina Schiebel und Susanne Tübel unsere jugend, 71. Jg., S. 145 (2019) DOI 10.2378/ uj2019.art24d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Susanne Tübel, Karsten Speck, Carmen Wulf und Martina Schiebel
