unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
11
2020
721
Editorial
11
2020
Karsten Speck
Carmen Wulf
Martina Schiebel
Astrid Marie Lüers
Alexander Langerfeldt
Liebe Leserinnen und Leser, die (stationäre) Jugendhilfe ist in einem stetigen Wandel. Das vorliegende Heft beschäftigt sich deshalb – auf der Basis empirischer Befunde und eines Praxisberichtes – mit aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Jugendhilfe. Im Fokus der Beiträge stehen Befunde der Jugendhilfestatistik, Ergebnisse einer Studie zum seelischen Wohlbefinden von jungen Menschen, Sichtweisen von mehrfach belasteten Kindern sowie Erfahrungen einer unabhängigen Beratungs- und Ombudsstelle der Jugendhilfe. [...]
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1 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die (stationäre) Jugendhilfe ist in einem stetigen Wandel. Das vorliegende Heft beschäftigt sich deshalb - auf der Basis empirischer Befunde und eines Praxisberichtes - mit aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen in der Jugendhilfe. Im Fokus der Beiträge stehen Befunde der Jugendhilfestatistik, Ergebnisse einer Studie zum seelischen Wohlbefinden von jungen Menschen, Sichtweisen von mehrfach belasteten Kindern sowie Erfahrungen einer unabhängigen Beratungs- und Ombudsstelle der Jugendhilfe. Im ersten Beitrag analysieren Sandra Fendrich, Jens Pothmann und Agathe Tabel auf der Basis der Jugendhilfestatistik aktuelle Entwicklungen in der stationären Jugendhilfe. Eingegangen wird auf die allgemeine Entwicklung der Fallzahlen sowie Daten bei unbegleiteten ausländischen Minderjährigen und bei Care Leavern. Herausgearbeitet werden ferner große regionale Unterschiede in der Inanspruchnahme von Leistungen der Heimerziehung. Im zweiten Beitrag erläutern Franziska Reiß, Jasmin Ehm und Ulrike Ravens-Sieberer Ergebnisse aus der BELLA-Studie zum seelischen Wohlbefinden von jungen Menschen und skizzieren Risiko- und Schutzfaktoren sowie Schlussfolgerungen. Die Befunde verdeutlichen, dass etwa 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen als „wahrscheinlich“ psychisch auffällig klassifiziert werden können und bei weiteren 10 Prozent Hinweise auf eine psychische Auffälligkeit vorliegen. Der dritte Beitrag von Eva Marr beschäftigt sich mit den Vorstellungen von einem guten Leben bei mehrfach belasteten Kindern, d. h. Mädchen und Jungen, die von seelischer Behinderung bedroht oder betroffen sind, einen psychiatrischen bzw. therapeutischen Behandlungsbedarf aufweisen und deren Eltern Hilfen zur Erziehung erhalten. Die Autorin fordert hier eine interdisziplinäre Kooperation ein. Im vierten Beitrag beschreiben Sabine Gembalczyk, Christina Behrends und Karolin Marquardt abschließend Standards, Fallkonstellationen und Herausforderungen einer unabhängigen Beratungs- und Beschwerdestelle der Jugendhilfe (Ombudschaft Jugendhilfe) und formulieren Empfehlungen für Fachkräfte der Jugendhilfe. Deutlich werden die Grenzen der Einzelsysteme. Wir wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse aus den Beiträgen, Karsten Speck, Carmen Wulf, Martina Schiebel, Astrid Lüers und Alexander Langerfeldt unsere jugend, 72. Jg., S. 1 (2020) DOI 10.2378/ uj2020.art01d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Martina Schiebel, Astrid Lüers, Carmen Wulf, Karsten Speck, Alexander Langerfeldt
