eJournals unsere jugend 72/2

unsere jugend
4
0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
21
2020
722

Editorial

21
2020
Karsten Speck
Carmen Wulf
Martina Schiebel
Astrid Marie Lüers
Alexander Langerfeldt
Liebe Leserinnen und Leser, die Jugendphase zeichnet sich oft durch ein herausforderndes Verhalten aus, was regelmäßig zu Forderungen nach schnelleren Interventionen und härteren Sanktionen gegenüber Jugendlichen führt. Das Verhalten von Jugendlichen stellt auch Eltern und Lehrkräfte sowie Fachkräfte der Jugendhilfe vor Herausforderungen. Im Heft wird daher für unterschiedliche Verhaltensmuster von Jugendlichen diskutiert, wann ein Verhalten als entwicklungsgefährdend einzuschätzen ist, worin die Herausforderungen im Umgang mit „schwierigen“ Verhaltensweisen bestehen und welche Ansätze der Jugendhilfe – jenseits von schnelleren Interventionen und härteren Sanktionen – sinnvoll erscheinen oder sich bereits bewährt haben. [...]
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49 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, die Jugendphase zeichnet sich oft durch ein herausforderndes Verhalten aus, was regelmäßig zu Forderungen nach schnelleren Interventionen und härteren Sanktionen gegenüber Jugendlichen führt. Das Verhalten von Jugendlichen stellt auch Eltern und Lehrkräfte sowie Fachkräfte der Jugendhilfe vor Herausforderungen. Im Heft wird daher für unterschiedliche Verhaltensmuster von Jugendlichen diskutiert, wann ein Verhalten als entwicklungsgefährdend einzuschätzen ist, worin die Herausforderungen im Umgang mit „schwierigen“ Verhaltensweisen bestehen und welche Ansätze der Jugendhilfe - jenseits von schnelleren Interventionen und härteren Sanktionen - sinnvoll erscheinen oder sich bereits bewährt haben. Sabrina Hoops geht im ersten Beitrag auf den Umgang mit delinquenten Jugendlichen ein. Sie verweist auf ein „normales“ delinquentes Verhalten von Jugendlichen und betont ferner, dass für bestimmte Jugendliche zielgruppen- und fallspezifische Jugendhilfeansätze notwendig sind, für die wiederum eine breite Angebotspalette zur Verfügung stehen muss. Im zweiten Beitrag erläutern Martin Knollmann und Volker Reissner Maßnahmen bei schulvermeidendem Verhalten von Jugendlichen. Beide Autoren plädieren für eine Früherkennung von Risikoschülerinnen und -schülern, die abgestimmte Bereitstellung universell-präventiver, sekundär-präventiver und tertiär-präventiver Maßnahmen sowie eine multiprofessionelle Fallbearbeitung. Der dritte Beitrag von Marion Scherzinger widmet sich dem auffälligen Verhalten von Jugendlichen in Heimen und den daraus entstehenden Konflikten mit den Fachkräften. Die Autorin setzt sich für die Förderung von Konfliktlösungskompetenzen bei Jugendlichen und Fachkräften der Jugendhilfe ein. Im vierten Beitrag von Melanie Schneider und Anne van Rießen steht die Elternarbeit bei Jugendlichen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe im Fokus des Interesses. Die Autorinnen plädieren für eine Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte zur Elternarbeit und eine strukturelle Verankerung der Elternarbeit in der stationären Jugendhilfe. Der fünfte Beitrag von Jan Dieris-Hirche beschäftigt sich schließlich mit internetsüchtigen (jungen) Menschen und stellt einen Online-Ambulanz-Service zur Internetsucht vor. Karsten Speck, Carmen Wulf, Martina Schiebel, Astrid Lüers und Alexander Langerfeldt unsere jugend, 72. Jg., S. 49 (2020) DOI 10.2378/ uj2020.art08d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Martina Schiebel, Astrid Lüers, Carmen Wulf, Karsten Speck, Alexander Langerfeldt