unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Befunde der Forschung zur guten Heimerziehung
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Marion Moos
Gute Heimerziehung gibt es, das steht außer Frage. Aber sie ist anspruchsvoll und steht immer wieder vor der Herausforderung, sich offen und flexibel zu gestalten, um den Bedarfen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien gerecht werden zu können.
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146 unsere jugend, 72. Jg., S. 146 - 155 (2020) DOI 10.2378/ uj2020.art25d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Befunde der Forschung zur guten Heimerziehung Gute Heimerziehung gibt es, das steht außer Frage. Aber sie ist anspruchsvoll und steht immer wieder vor der Herausforderung, sich offen und flexibel zu gestalten, um den Bedarfen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien gerecht werden zu können. von Marion Moos Jg. 1975; Diplom-Pädagogin, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) gGmbH Spannungsfelder und Orientierungspunkte guter Heimerziehung Ausgehend von der Frage „guter“ Heimerziehung wird schnell deutlich, dass die Beantwortung dieser Frage vielschichtig ist und es einige Spannungsfelder diesbezüglich zu beleuchten gilt. So ist die Frage nach guter Heimerziehung einerseits immer auch in Abwägung zu anderen möglichen Hilfeformen zu reflektieren. Andererseits ist die Passung des Hilfearrangements eine Dimension, die über verschiedene Studien hinweg als relevanter Erfolgsindikator herausgestellt werden kann (Wolf 2007, 39). Eine stationäre Unterbringung bringt nämlich immer auch Aus- und Nebenwirkungen mit sich, die es entsprechend zu reflektieren gilt. Zudem macht es aus Sicht der Adressat*innen einen Unterschied, inwiefern die Entscheidung für die Hilfe als „Fremdplatzierung“ oder als selbstgewählte Entscheidung für einen alternativen Lebensort wahrgenommen wird. Aktiv in die Hilfe zur Erziehung eingebunden zu sein und deren Zielperspektive mitzutragen, steht somit in Verbindung mit der Wirksamkeit von Hilfen. Durch die Erhöhung von Akzeptanz und Passung der Angebote sowie die Vermittlung von Sinnhaftigkeit der Hilfe und die Förderung der Motivation bei jungen Menschen und ihren Familien steigt die Wahrscheinlichkeit positiver Veränderungen (vgl. Pluto 2007; Stork 2007; Albus et al. 2010; Wolff/ Hartig 2013). Zur Beantwortung der Frage nach guter Heimerziehung müssen aber auch Normalitätsvorstellungen sowie Aspekte der Freiheit hinsichtlich einer eigenen Lebensgestaltung reflektiert werden. Somit gilt es immer auch zu reflektieren, aus wessen Perspektive bestimmt wird, dass eine stationäre Hilfe zur Erziehung gut/ erfolgreich/ wirkungsvoll verlaufen ist und welche Kriterien zur Bewertung herangezogen werden. Einen möglichen Orientierungspunkt guter Heimerziehung kann der „Capability approach“ (Befähigungsansatz) bieten. Ausgehend von der jeweiligen Lebenssituation der Person wird unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen der Fokus auf Handlungsbefähigung und Verwirklichungschancen gelegt. 147 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung Die Frage ist somit, was der einzelne junge Mensch und seine Familie brauchen, um „ein Leben führen zu können, für das sie sich mit guten Gründen entscheiden konnten und das die Grundlagen der Selbstachtung nicht in Frage stellt“ (Sen 2000, 29). Damit dies gerade auch im Kontext der Heimerziehung realisiert werden kann, müssen der junge Mensch und seine Familie als Akteure ihres Lebens im Mittelpunkt des Handelns stehen. „Die Jugendhilfe ist dann erfolgreich, wenn sie an die individuellen biografischen Handlungsmuster der Jugendlichen anschließen kann, sie unterstützt und zugleich auf der Grundlage stellvertretender Deutungen alternative Handlungsmuster aufzeigt“ (Wolf 2007, 15 in Bezug auf Rätz-Heinisch 2005). Maßstab der Bewertung, diesem Ansatz folgend, ist somit die Perspektive der jungen Menschen. Denn jede Person kann nur für sich selbst definieren, was für ihn oder sie ein „gutes Leben“ ist. Im Rahmen der Ausgestaltung der Hilfe gilt es somit, junge Menschen und ihre Familien darin zu unterstützen, artikulieren zu können, was für sie eine gute Heimerziehung ausmacht, eigene Perspektiven zu entwickeln und Handlungsmöglichkeiten abzuwägen und bestmöglich für sich nutzen zu können. In diesem Verständnis von Befähigung bedeutet dies zugleich, dass eine paternalistische Haltung gegenüber den Jugendlichen ebenso wenig Platz hat wie das unreflektierte Nahelegen bestimmter Lebenswege und -entwürfe vonseiten der Kinder- und Jugendhilfe (vgl. Teuber 2017, 82). Um eine solche Idee des guten Lebens entwickeln zu können, müssen sich die Betroffenen allerdings als Akteure ihres eigenen Lebens empfinden und sich entsprechend respektiert fühlen. Dazu braucht es wertschätzende Beziehungen, Selbstwirksamkeitserfahrungen sowie Anerkennungsquellen. Gerade nicht privilegierten Jugendlichen fehlt es allerdings in der Regel an sozialer Anerkennung und der Erfahrung eigener Stärke (vgl. Oelkers 2011). Somit ist im Kontext stationärer Hilfen auch die Gefahr zu reflektieren und zu thematisieren, dass die Zuschreibung „Heimkind“ diese Erfahrungen sogar noch verstärken kann. Neben der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen müssen sich die jungen Menschen somit auch mit Identitätsfragen auseinandersetzen, die mit der Unterbringungssituation in Zusammenhang stehen. Dem Anspruch des „Capability approach“ gerecht werdend, müsste neben der Arbeit mit den Mädchen und Jungen zugleich auch verstärkt daran gearbeitet werden, dass auf gesellschaftlicher Ebene an der öffentlichen Wahrnehmung von „Heimkindern“ gearbeitet wird und damit einhergehend negativen Zuschreibungen und Diskriminierungserfahrungen entgegengewirkt werden kann. Einflussfaktoren guter Heimerziehung Fokussiert man im Folgenden nun die Einflussfaktoren, die im Kontext der jeweiligen stationären Hilfe realisiert werden können, so weiß man inzwischen um vielfältige Faktoren, die die Qualität guter Heimerziehung beeinflussen. So hat Wolf (2007) in einer Metaanalyse von 12 Fallstudien folgende Dimensionen als besonders relevant herausgearbeitet: die Passung des Hilfearrangements, die Partizipation von Jugendlichen und Eltern an den für sie wichtigen Entscheidungen, die Qualität der Beziehung zwischen Pädagogin/ Pädagoge und Jugendlichen, klare Orientierung gebende Strukturen und Regeln, der Respekt vor den bisherigen Lebenserfahrungen und den dort entstandenen Strategien und Deutungsmustern, die Weiterentwicklung der Beziehung Jugendliche - Eltern, realistische Betreuungs- und Erziehungsziele, Netzwerkleistungen von Personen außerhalb des Settings (ohne Eltern) sowie die Lebensqualität in der Einrichtung (ebd., 39). Eine bündelnde Übersicht versucht auch die nachfolgende Grafik (Abb. 1) zu vermitteln. 148 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung Da im Rahmen eines Artikels nicht auf alle benannten Aspekte sowie deren Wechselwirkungen eingegangen werden kann, werden nachfolgend vier ausgewählte Gesichtspunkte vertiefend aufgegriffen. Beteiligung als zentraler Wirkfaktor guter Hilfen Im Sinne von Selbstwirksamkeitserfahrungen ist einer der zentralsten Wirkfaktoren die Ermöglichung gelebter Beteiligung und Mitbestimmung. Über die Erfahrung, durch das eigene Handeln Situationen beeinflussen zu können, können Selbstwirksamkeit und Anerkennungsprozesse gestärkt werden. „Nur so können Kinder und Jugendliche ihr oft verloren gegangenes Selbstwertgefühl wieder finden und lernen, sich nicht aufzugeben. Insbesondere Kindern und Jugendlichen, die in Einrichtungen der Erziehungshilfe betreut und unterstützt werden, müssen solche Erfahrungsräume eröffnet werden“ (Wolff 2010,10). Auch bewerten Kinder und Jugendliche ihren Lebensort Heim dann positiver, wenn sie ihre Beteiligungsmöglichkeiten Zukunftsvorstellungen entwickeln und realisieren Gelebte Beteiligung und Mitsprache Bildung und Fähigkeiten ausschöpfen Sichere Orte und berechenbare Welt Lange biografische Linien Vertrauensvolle Beziehungen Lebensqualität und Normalität im Alltag Gestaltete Übergänge Auseinandersetzung mit der Herkunft Geklärte Beziehungen zur Herkunftsfamilie Gute Heimerziehung Abb. 1: Gute Heimerziehung (vgl. Wolf 2016) 149 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung hoch einschätzen (vgl. Straus/ Sierwald 2008). Es zeigen sich Wechselwirkungen zwischen Einrichtungsklima, dem unmittelbaren Miteinander innerhalb der Wohngruppen sowie den erlebten Beteiligungsmöglichkeiten. Auch zeigen Befragungsergebnisse (Moos 2016; KVJS 2016) von jungen Menschen, die in stationären Hilfen betreut werden, dass diejenigen, die angeben, stark im Rahmen der Hilfeplanung mitbestimmen zu können, auch mit hoher Wahrscheinlichkeit (Korrelation von 0,508 für Reinland-Pfalz bzw. 0,601 für Baden-Württemberg) die Hilfe insgesamt positiv bewerten. Mädchen und Jungen, die sich bei der Aushandlung der relevanten Zielperspektiven der stationären Hilfe gelingend beteiligt fühlen, bewerten somit mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die Effekte der Maßnahme positiv. In vielfachen Zusammenhängen bestätigen sich somit die Zusammenhänge, dass Beteiligung eine unverzichtbare Bedingung für gelingende Hilfeprozesse und ein zentraler Wirkfaktor der Erziehungshilfe (Albus u. a. 2010) ist. Der Stellenwert angemessener Beteiligungsverfahren für gute Heimerziehung ist somit unstrittig. Geht man nun der Frage nach, inwiefern Beteiligung bislang konsequent im pädagogischen Alltag der Heimerziehung strukturell verankert ist und entsprechend gelebt wird, so zeigt sich, dass durch die strukturelle Verankerung von Beteiligung und Beschwerde durch das Bundeskinderschutzgesetz Entwicklungsimpulse gesetzt werden konnten (vgl. Pluto/ Santen/ Peucker 2016, 56; Moos 2016, 205). Einrichtungen haben neue Beteiligungs- und Beschwerdestrukturen für junge Menschen geschaffen bzw. befinden sich im Aufbau entsprechender Strukturen. Ein quantitativer Ausbau kann somit in den letzten Jahren nachvollzogen werden. Allerdings zeigen sich trotz dieses Ausbaus weiterhin deutliche Entwicklungsbedarfe in diesem Feld. Ein Ausbau formaler Strukturen lässt nämlich noch keine Rückschlüsse auf die Qualität der Beteiligungsangebote vor Ort zu. Die Schaffung eines Verfahrens bzw. eines Gremiums sagt noch nichts darüber aus, inwiefern es zu den Bedürfnissen der jungen Menschen passt und von ihnen in Anspruch genommen wird bzw. inwiefern durch die neuen Strukturen im Alltag wahrnehmbare Veränderungen befördert werden. Betrachtet man Befragungsergebnisse zur erlebten Partizipation, so zeigen sich große qualitative Unterschiede zwischen den verschiedenen Einrichtungen hinsichtlich der konzeptionellen, inhaltlichen und methodischen Ausgestaltung von Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten (vgl. Moos 2012, Moos 2016, KVJS 2016). Auch zeigen sich im Vergleich von Einrichtungen große Unterschiede, wie viele junge Menschen ihre Beteiligungsmöglichkeiten sehr gut bzw. gut einschätzen (Moos 2012, 51f ). Die Wahrscheinlichkeit, gut beteiligt zu werden, hängt somit sehr stark davon ab, in welcher Einrichtung der junge Mensch aktuell lebt. Darüber hinaus zeigen bundesweite Erhebungen, dass Mitbestimmungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in den stationären Hilfen zur Erziehung auch themenbezogen variieren und sehr unterschiedlich umgesetzt werden (Gadow u. a. 2013, 270f ). So sind die „Einflussmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen nach wie vor begrenzt, z. B. welche Regeln gelten und wie viel Privatsphäre ihnen zugebilligt wird. Nur 38 % der Kinder und Jugendlichen schätzen ihre Beteiligungsmöglichkeiten in den Einrichtungen auch als gut bis sehr gut ein“ (Pluto 2015, 278). Diese Ergebnisse verweisen auf Notwendigkeiten der Qualitätsentwicklung und -überprüfung, um allen jungen Menschen ähnliche Chancen und Entwicklungsoptionen innerhalb von stationären Hilfen bieten zu können. Entsprechende Impulse zur Weiterentwicklung von Einrichtungen und Gruppen im Sinne der Beteiligung als umfassender Kultur in den Hilfen zur Erziehung (vgl. Krause 2019) sind in diesem Zusammenhang bedeutsam. So sollten verstärkt Gesprächskontexte sowie Rückmelde- und Bewertungsverfahren implementiert werden, in denen Kinder, Jugendliche und ihre Familien systematisch ihre Einschätzungen abgeben können. Denn maßgeblich zur Bewer- 150 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung tung des Umsetzungsstandes von Beteiligung in der Heimerziehung sind letztendlich die Einschätzungen der jungen Menschen und ihrer Eltern. Es zählt das, was ausgehend von der pädagogischen Intention bei ihnen ankommt und als Mitbestimmung erlebt wird. Vertrauensvolle und unterstützende Beziehungen bieten Das In-Beziehung-Treten ist eine Grundvoraussetzung sozialer Arbeit. Inwiefern sich allerdings eine produktive Beziehung zwischen Fachkraft und jungem Menschen entwickelt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist zum einen relevant, dass eine solche Beziehung immer in Interaktion entsteht und somit nicht einfach vonseiten der Fachkraft „hergestellt“ werden kann. Zum anderen, so zeigen Erkenntnisse der Bindungstheorie, prägen Bindungsmuster, die das Kind in der Interaktion mit seinen primären Bezugspersonen erworben hat, auch die pädagogischen Beziehungen im Kontext der Heimerziehung (vgl. Schleiffer 2014). Deshalb sind beziehungsorientierte Verstehensprozesse, die Bindungstypen erfassen und den Hilfeverlauf daraufhin reflektieren, wichtig, um entsprechendes Verständnis für schwierig erlebte Äußerungen und Handlungen entwickeln zu können (vgl. Gahleitner 2019, 91). Aus Perspektive der jungen Menschen ist es zentral, dass sie sich vonseiten der Fachkräfte verstanden fühlen. Allerdings geht es „nicht allein um das Angebot alternativer Beziehungserfahrungen und das behutsame Anknüpfen an den vorliegenden Status, sondern darum, in der Folge über diese korrigierenden Beziehungserfahrungen Explorationsprozesse, Mentalisierungsprozesse, Weiterentwicklungsprozesse zu ermöglichen“ (ebd., 67). Damit aufseiten der Jugendlichen, die ja oftmals negativ geprägte Vorerfahrungen mit Erwachsenen mitbringen, überhaupt Bereitschaft wächst bzw. wachsen kann, um sich auf ein solches Beziehungsangebot einzulassen, ist es wichtig, dass sie den Kontakt positiv und hilfreich erleben. Bedeutsam ist, dass die Beziehung „als verbindlich und verlässlich erfahren wird sowie eine kontinuierliche Begleitung auch in schwierigen Phasen und bei Konflikten darstellt“ (Rätz 2017, 139). Erleben zu können, dass ihnen mit Interesse und Wertschätzung begegnet wird, dass ihnen Vertrauen entgegengebracht wird, dass Themen offen angesprochen werden und gemeinsam nach Lösungen gesucht wird und jemand auch dann da bleibt, wenn es schwierig ist, eröffnet Möglichkeiten alternativer Beziehungserfahrungen. Beziehung bedeutet somit „nicht nur den Bedarf an Sicherheit und Unterstützung der Jugendlichen zu decken, sondern die Jugendlichen in ihrem Handeln zu begleiten und ihnen reflektieren zu helfen“ (Gahleitner 2019, 67). Dies verweist auf einen hohen Anspruch sozialpädagogischen Handelns, da herausfordernde Situationen immer wieder ausgehalten, gestaltet und reflektiert werden müssen, um gemeinsam mit dem jungen Menschen (und seiner Familie) immer wieder neue Lösungen für den weiteren Hilfeprozess zu finden und das eben nicht entlang normativer Ansätze, die bestimmtes Verhalten zu unterdrücken versuchen, sondern durch die Gestaltung eines entsprechenden pädagogisch-therapeutischen Milieus (Gahleitner 2017). Ausgehend von einem solchen Beziehungsverständnis wird deutlich, dass die Bindungs- und Beziehungsarbeit im Rahmen von Hilfen als „das Medium, durch das sämtliche Explorations- und Veränderungsprozesse hindurch stattfinden“ (Gahleitner 2019, 87), verstanden werden muss. „Bei den Jugendlichen, so zeigt sich deutlich, ist die Wirkung der professionellen Beziehungs- und sozialen Unterstützungsprozesse an persönliche Erfahrungsprozesse und damit an persönliche Beziehungsmomente geknüpft. Nur persönlich geprägte Beziehungen mit einem ausreichenden Ausmaß von Intimität, Vertrauen und Kontinuität (Lenz/ Nestmann, 2009 b) schaffen die Qualität, die sie für tragfähige Veränderungsprozesse im Entwick- 151 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung lungsverlauf brauchen“ (Gahleitner 2019, 72). Damit kommt der Beziehungsqualität eine zentrale Bedeutung im Sinne guter Heimerziehung zu. „In dem Maße, in dem es gelingt, emotionale Bindungen zu den Erziehern aufzubauen, wird die Heimzeit als sinnvolle und für die persönliche Weiterentwicklung entscheidende Lebenszeit bewertet“ (Normann 2003, 141). Ein alternatives Zuhause gestalten - Lebensqualität und Normalität im Alltag Befragt man Jugendliche selbst zum Thema „Gutes Leben im Heim“, so zeigen Ergebnisse einer landesweiten Beteiligungswerkstatt (ism 2015), die zum entsprechenden Thema in Rheinland-Pfalz im Jahr 2015 stattgefunden hat, dass die Mädchen und Jungen vielfältige Aspekte, die in den vorangegangenen Abschnitten zur Beteiligung und Beziehungsgestaltung aus fachlicher Perspektive aufgezeigt wurden, auch thematisieren. Darüber hinaus wird deutlich, wie wichtig es ihnen ist, dass Fachkräfte die jeweilige Wohngruppe als das Zuhause der Mädchen und Jungen anerkennen und entsprechend ausgestalten. Die Jugendlichen mahnen gegenüber den Fachkräften an, dass diese nicht vergessen sollen, dass die jungen Menschen 24 h hier leben und sie sich so viel Normalität wie möglich wünschen. So ist ein Klima, das von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt ist und in dem jeweils die Grenzen des anderen geachtet werden, für sie von zentraler Bedeutung, da dies für sie eine Voraussetzung ist, um sich im Alltag wohlzufühlen. Sie thematisieren zudem, dass es ihnen wichtig ist, dass ihnen vonseiten der betreuenden Personen als Mensch begegnet wird und sie als Person wahrgenommen und anerkannt werden. Darüber hinaus ist für die Mädchen und Jungen bedeutsam, dass eine gewisse Lockerheit im Umgang herrscht und es im Alltag immer wieder die Möglichkeit gibt, Spaß zu machen und locker zu sein. Auch ist aus ihrer Sicht wichtig, dass die Bezugsbetreuenden Zeit für sie haben und auch einfach mal zuhören können, sie möchten gelobt und manchmal auch einfach nur umarmt werden. Alltägliche Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen dürfen somit im „Erziehungsalltag“ nicht aus dem Blick geraten. Auch mahnen die Beteiligten an, dass Fachkräfte immer wieder reflektieren sollten, was für andere altersgleiche Jugendliche normal ist, so zum Beispiel hinsichtlich von Fragen der Mediennutzung, Zugang zu kostenfreiem WLAN oder der Gestaltung von Beziehungen. Zudem war für die Mädchen und Jungen im Rahmen der Beteiligungswerkstatt im Sinne guter Heimerziehung relevant, dass ihre jeweiligen Bedürfnisse wahrgenommen werden und Fachkräfte sich mit der Umsetzung von Wünschen real auseinandersetzen. Max fasst dies in einem Interview wie folgt zusammen: „Dass sich das Heim anpasst und nicht ich mich ans Heim anpasse“. Deutlich wird, dass die jungen Menschen Einfluss auf die Gestaltung ihres zentralen Lebensorts haben möchten. Sie möchten vonseiten der Fachkräfte ernst genommen werden und mit ihnen gemeinsam aushandeln, welche Regeln wechselseitig gelten, und eine Auseinandersetzung darum führen, wie man miteinander leben und umgehen möchte. So spielte im Rahmen der Beteiligungswerkstatt die Achtung der Privatsphäre eine große Rolle sowie der damit verbundene Wunsch nach Schaffung von Rückzugsräumen. Zugleich war den Jugendlichen Gerechtigkeit im Gruppenkontext wichtig, in dem Sinne, dass auf individuelle Besonderheiten Rücksicht genommen wird und bei bestimmten Regelungen Altersdifferenzierungen vorgenommen werden. Ein weiterer relevanter Themenkomplex war für die Jugendlichen der Umgang mit Konflikten, da der Gruppenalltag immer wieder auch durch Auseinandersetzungen geprägt ist. So war ihnen auf der einen Seite die Durchsetzung von sinnvoll erachteten Regeln von hoher Bedeutung, um ein gelingendes Miteinander in der Gruppe zu sichern. Angemahnt wurde, dass 152 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung bestimmtes Verhalten auch Konsequenzen haben muss. Zugleich wurde aber auf der anderen Seite auch darauf verwiesen, dass Erzieher und Erzieherinnen ihre Macht nicht ausnutzen dürfen. So sollten Situationen möglichst in Ruhe, jeweils mit den unmittelbar betroffenen Personen und nicht ohne die entsprechenden Informationen geklärt sowie Gruppenstrafen vermieden werden. Insgesamt wurde dafür geworben, dass es verstärkt eine Akzeptanz dafür geben sollte, dass „jeder mal einen schlechten Tag hat“. In diesem Zusammenhang wünschten sich die jungen Menschen auch eine Offenheit aufseiten der Fachkräfte für die Rückmeldungen und Kritik von Jugendlichen und die Bereitschaft, eigene Fehler einzugestehen und sich dafür zu entschuldigen. Das alltägliche Miteinander von Fachkräften und Jugendlichen sowie ein gutes Zurechtkommen innerhalb der Gruppe der jungen Menschen prägen die aktuelle Wahrnehmung der jungen Menschen. Geklärte Beziehungen zur und Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie befördern Gute Heimerziehung darf sich allerdings nicht nur auf die Ausgestaltung des alternativen Lebensortes für junge Menschen konzentrieren. Denn der gesetzliche Auftrag des § 37 SGB VIII zielt auch klar auf eine familienunterstützende Funktion der stationären Hilfe. So sollen durch Beratung und Unterstützung die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie innerhalb eines im Hinblick auf die Entwicklung des Kindes oder Jugendlichen vertretbaren Zeitraums so weit verbessert werden, dass sie das Kind oder den Jugendlichen wieder selbst erziehen kann. Zudem soll während dieser Zeit durch begleitende Beratung und Unterstützung der Familien darauf hingewirkt werden, dass die Beziehung des Kindes oder Jugendlichen zur Herkunftsfamilie gefördert wird. Ein gleichberechtigter Zielfokus der Hilfe auf Kinder/ Jugendliche und ihre Familie wird somit gefordert. Auch unterstreichen Erkenntnisse der Heimerziehungs-, Bindungs- und Wirkungsforschung die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Eltern als zentralem Gelingensfaktor stationärer Hilfen (vgl. Conen 1987; Baur 1998; Faltermeier 2001, Moos/ Schmutz 2012). Betrachtet man allerdings die reale Relevanz dieses Aspekts der professionellen Arbeit im Alltag der stationären Hilfen zur Erziehung, so zeigen sich Diskrepanzen zwischen der postulierten Bedeutung und der gelebten Praxis. Eine intensive Zusammenarbeit mit Eltern erfolgt, bezogen auf ein Gesamtkonzept, in dem auch an den Rahmenbedingungen in der Herkunftsfamilie gearbeitet wird, bislang eher in spezialisierten Angeboten. In Regelgruppen (d. h. Heimgruppen von acht bis zehn Kindern/ Jugendlichen, in denen die Betreuung über Tag und Nacht an sieben Tagen der Woche gewährleistet wird) fehlen bislang oftmals strukturelle Voraussetzungen zur Umsetzung intensiver Elternarbeit. Entsprechende Arbeitsprozesse mit Eltern erfolgen eher punktuell in Einzelfällen, in denen Mütter und/ oder Väter bereits die Motivation zur Mitarbeit mitbringen bzw. eine enge Zusammenarbeit selbst einfordern, sowie in Fällen, in denen eine Rückführung in die Herkunftsfamilie bereits zu Hilfebeginn angedacht ist (vgl. Moos/ Schmutz 2006). Praxisforschungs- und -entwicklungsprojekte zur Stärkung der Zusammenarbeit mit Eltern (Moos/ Schmutz 2012) sowie zur Beteiligung von Müttern und Vätern im Kontext stationärer Hilfen (Gies u. a. 2016; KVJS 2016) verweisen auf Weiterentwicklungsbedarfe in diesem Zusammenhang. So wurde zum Beispiel deutlich, dass Eltern häufig unzureichend über ihre Rechte und Handlungsmöglichkeiten im Kontext einer stationären Unterbringung informiert sind. Auch gibt es bislang zu Hilfebeginn kaum auf systematische Verstehensprozesse zielende Instrumente und Verfahren, die mit Eltern sondieren, welche Kompetenzen erhalten und gestärkt werden sollen und welche Unterstützungsbedarfe aus Sicht der Mütter und Väter vorliegen. Hieran anknüpfend fehlen oftmals 153 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung Konzepte und Ressourcen, um einen eigenständigen und geplanten Arbeitsprozess mit Eltern auszugestalten, der darauf zielt, die Bedingungen zu verändern, die zur Unterbringung geführt haben. Zudem konnte gezeigt werden, dass sich viele Eltern gerne stärker im Alltag der Wohngruppen einbringen und sich mit anderen Eltern austauschen würden. Als weiterer wichtiger Aspekt ist die stärkere Beteiligung von Eltern im Rahmen der Hilfe- und Erziehungsplanung zu nennen. Der angemessene Umgang mit dem Thema Herkunftsfamilie umfasst allerdings nicht nur professionelle Strategien zur Stärkung der Zusammenarbeit mit Eltern. Einen genauso hohen Stellenwert hat die Weiterentwicklung und Klärung der Beziehung des jungen Menschen zu seinen Eltern (und ggf. Geschwistern). Dies umfasst im Sinne biografischen Arbeitens sowohl die Auseinandersetzung mit der eigenen Herkunft, den Gründen, die zur Unterbringung geführt haben, sowie der Klärung, welche Beziehungsintensität wechselseitig gewollt und möglich ist. Dies impliziert gegebenenfalls auch die Klärung von Fragen der Distanzierung oder Ablösung und Möglichkeiten des Aufbaus alternativer nicht professioneller Bezugspersonen, wenn Eltern längerfristig nicht präsent sind bzw. sein können (vgl. Lattschar/ Wiemann 2018). Trotz der teilweise herausfordernden Rahmenbedingungen konnte im Rahmen der Projekte gezeigt werden, dass durch gezielte Organisations- und Qualitätsentwicklungsprozesse diesbezüglich Veränderungsprozesse initiiert werden konnten, die sowohl zu Qualitätssteigerungen der Hilfen für Kinder und ihre Eltern führten als auch die Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte erhöhten (Moos/ Schmutz 2012). Durch gezielte Anstrengungen und Entwicklungsimpulse kann somit die Kluft zwischen fachlichem Anspruch und praktischer Umsetzung schrittweise verringert werden. Notwendige Rahmenbedingungen guter Heimerziehung Die vorangegangenen Ausführungen verdeutlichen, dass die Anforderungen an gute Heimerziehung hoch sind, obwohl nur Auszüge des Gesamtspektrums an Aufgaben und Ansprüchen dargestellt wurden. Sollen diese Bedarfe sowohl hinsichtlich guter Entwicklungsbedingungen für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen in öffentlicher Verantwortung als auch hinsichtlich einer angemessenen Unterstützung der Herkunftsfamilien ausgestaltet werden, so wird schnell deutlich, dass dies nur mit adäquaten Rahmenbedingungen für die in diesem Feld tätigen Fachkräfte leistbar ist. Es braucht hinreichende zeitliche Ressourcen der Mitarbeitenden, Qualifizierungs- und Reflexionsangebote, angemessene Konzepte und Qualitätsentwicklungsverfahren, verlässliche Unterstützungsmöglichkeiten in Krisensituationen sowie tragfähige Kooperationsstrukturen an der Schnittstelle öffentlicher/ freier Träger und zu den angrenzenden Systemen (Schule, Kinder- und Jugendpsychiatrie etc.). An diesen Rahmenbedingungen muss verstärkt gearbeitet werden, um Settings zu sichern, die (Aus-)halten möglich machen und jungen Menschen verlässliche Angebote gerade auch in schwierigen Zeiten sichern. Fazit Die Forschungsbefunde zur Heimerziehung zeigen, dass es hinreichende Wissensbestände zur guten Heimerziehung gibt, diese allerdings in der praktischen Umsetzung bislang oftmals nicht hinreichend rezipiert werden bzw. aufgrund fehlender Rahmenbedingungen nicht entsprechend umgesetzt werden können. Zentrale fachliche und fachpolitische Aufgabe ist somit, die Heimerziehung in ihren unterschiedlichen Umsetzungsfacetten so weiterzuentwickeln und auszustatten, dass Kinder, Jugendliche und ihre Familien jeweils die Unterstützung erhalten, die ihren ganz individuellen Bedarfen entspricht. Denn gute Heimerziehung ist es 154 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung Literatur Albus, S., Greschke, H., Klingler, B., Messmer, H., Micheel, H.-G., Otto, H.-U., Polutta, A. 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(0 61 31) 2 40 41 17 E-Mail: marion.moos@ism-mz.de 155 uj 4 | 2020 Gute Heimerziehung Pluto, L. (2015): „Moderne“ Entmündigung durch Pseudo-Beteiligung? Zur Notwendigkeit einer Demokratisierung des Alltags der Heimerziehung. In: Forum Erziehungshilfen, 5, 277 - 280 Pluto, L., van Santen, E., Peucker, C. (2016): Das Bundeskinderschutzgesetz in der Kinder- und Jugendhilfe. Empirische Befunde zum Stand der Umsetzung auf kommunaler Ebene. Deutsches Jugendinstitut, München Rätz-Heinisch, R. (2005): Gelingende Jugendhilfe bei „aussichtslosen Fällen“! Biografische Rekonstruktion von Lebensgeschichten junger Menschen. Ergon, Würzburg Rätz, R. (2017): Beziehung ist alles - aber nicht nur! Das Zusammenspiel zwischen (sozialpädagogischer) Beziehung und sozialem Ort als Bedingung gelingender Erziehungshilfen. In: Forum Erziehungshilfen, Heft 3/ 2017, 137 - 141 Schleiffer, R. (2014): Der heimliche Wunsch nach Nähe. Bindungstheorie und Heimerziehung. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Sen, A. K. 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In: Neue Caritas, Heft 10, 9 - 12 2., aktualisierte Auflage 2020. 212 Seiten. 16 Abb. utb-M (978-3-8252-5374-5) kt Familienrecht für die Praxis der Sozialen Arbeit Dieses praxisnahe Lehrbuch für Studierende der Sozialen Arbeit umfasst die verfahrens- und materiellrechtlichen Regelungen der Bereiche Ehe und Lebenspartnerschaft, Scheidung und Scheidungsfolgen, Sorge und Umgangsrecht (Kindschaftsrecht) sowie Unterhalt, Güterrecht und Gewaltschutz. Neuere Entwicklungen in Rechtsprechung, Gesetzgebung und Wissenschaft (z. B. neue Rechtsbehelfe gegen überlange Verfahren in Kindschaftssachen, Gesetz zur Bekämpfung von Kinderehen etc.) werden berücksichtigt. Rechtswissen und Rechtsanwendung: präzise, didaktisch aufbereitet, inklusive Fälle mit Lösungen. a www.reinhardt-verlag.de
