eJournals unsere jugend 72/5

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2020.art31d
51
2020
725

Editorial

51
2020
Karsten Speck
Carmen Wulf
Astrid Marie Lüers
Alexander Langerfeldt
Martina Schiebel
Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 2018 gab es laut dem Statistischen Bundesamt 440 Strafgefangene im Alter von 14 bis unter 18 Jahren und 1.915 Strafgefangene im Alter von 18 bis unter 21 Jahren. Das vorliegende Heft widmet sich vor diesem Hintergrund dem Bildungsanspruch im Jugendvollzug sowie der pädagogischen Arbeit mit Kindern von Inhaftierten. [...]
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193 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, im Jahr 2018 gab es laut dem Statistischen Bundesamt 440 Strafgefangene im Alter von 14 bis unter 18 Jahren und 1.915 Strafgefangene im Alter von 18 bis unter 21 Jahren. Das vorliegende Heft widmet sich vor diesem Hintergrund dem Bildungsanspruch im Jugendvollzug sowie der pädagogischen Arbeit mit Kindern von Inhaftierten. Anne Kaplan und Lisa Schneider beschäftigen sich im ersten Beitrag mit dem pädagogischen Handeln im Jugendvollzug aus der Perspektive der Kritischen Pädagogik. Beide Autorinnen setzen sich dafür ein, für junge Menschen im Vollzug anregende und handlungsorientierte Bildungsgelegenheiten zu schaffen und sie dabei zu unterstützen, sich zu artikulieren. Annika Krause widmet sich im zweiten Beitrag der informellen Bildung im Jugendstrafvollzug. Sie plädiert für Bildungsangebote während der Haftzeit und eine gezielte Vorbereitung der jungen Menschen auf die Entlassung, um eine eigenständige Lebensführung zu erleichtern. Tim Haubrich geht im dritten Beitrag differenzierter auf die Umsetzung des Bildungsanspruchs im Strafvollzug ein. Er beschreibt an einem Beispiel einer Einrichtung die Bildungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Grenzen von Bildungsmaßnahmen. Sarah Fehrmann, Katrin Schneckenburger und Sylvia Seminara stellen im vierten Beitrag die Ziele und Methoden sowie die besonderen Möglichkeiten von theaterpädagogischen Angeboten im Jugendstrafvollzug dar. Nils Pape geht im fünften Beitrag auf die Nutzung von Kinderbüchern in der pädagogischen Arbeit mit Kindern von Inhaftierten ein, um sich mit der eigenen Lebenssituation und der elterlichen Haft auseinanderzusetzen. Der fünfte Beitrag von Brian Boger gibt abschließend einen Einblick in eine amerikanische Jugendarrestanstalt, in der mittels eines Projekts erfolgreich die körperlichen Interventionen des Personals gegenüber den Inhaftierten reduziert worden sind. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an Annika Krause (Uni Oldenburg), die die Idee für die Ausrichtung des Themenheftes hatte und die Autorinnen und Autoren gewonnen hat. Karsten Speck, Carmen Wulf, Astrid Lüers, Alexander Langerfeldt und Martina Schiebel unsere jugend, 72. Jg., S. 193 (2020) DOI 10.2378/ uj2020.art31d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Martina Schiebel, Astrid Lüers, Carmen Wulf, Karsten Speck, Alexander Langerfeldt