eJournals unsere jugend 73/9

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
91
2021
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Editorial

91
2021
Monika Feist-Ortmanns
Michael Macsenaere
Neben der Gewährung indizierter Hilfen ist eine gute Hilfeplanung der wichtigste Grundstein für gelingende Hilfeverläufe. Obwohl ihre Bedeutung also immens ist, hat das Hilfeplanverfahren nicht nur rechtlich eine schwache Stellung, sondern kippt auch in der Praxis gerne einmal „hinten über“, wenn die zeitlichen und personellen Ressourcen der Fachkräfte knapp sind. In diesem Heft wollen wir daher den Vorgang der Hilfeplanung kritisch betrachten und hierzu die Perspektive von Fach- und Führungskräften der Kinder- und Jugendhilfe darstellen, aber auch das Erfahrungswissen von jungen Menschen in stationären Einrichtungen zu diesem Thema sichtbar machen.
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353 Editorial unsere jugend, 73. Jg., S. 353 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art55d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Liebe Leserinnen und Leser, neben der Gewährung indizierter Hilfen ist eine gute Hilfeplanung der wichtigste Grundstein für gelingende Hilfeverläufe. Obwohl ihre Bedeutung also immens ist, hat das Hilfeplanverfahren nicht nur rechtlich eine schwache Stellung, sondern kippt auch in der Praxis gerne einmal „hinten über“, wenn die zeitlichen und personellen Ressourcen der Fachkräfte knapp sind. In diesem Heft wollen wir daher den Vorgang der Hilfeplanung kritisch betrachten und hierzu die Perspektive von Fach- und Führungskräften der Kinder- und Jugendhilfe darstellen, aber auch das Erfahrungswissen von jungen Menschen in stationären Einrichtungen zu diesem Thema sichtbar machen. Den Auftakt bilden Sabine Kohlhof und Kathrin Sommer, die uns einen Einblick in die wirkungsorientierte Hilfeplanung des Kreisjugendamts Pinneberg gewähren. Hier zeigt sich, welche Chancen das Hilfeplanverfahren für gelingende Hilfeverläufe bereithält. Carsten Schüler bietet mit seiner kritischen Betrachtung eine pointierte Reflexionsgrundlage, um die Praxis der Hilfeplanung insbesondere im Hinblick auf den Einbezug der AdressatInnen und die Gestaltung eines angemessenen Rahmens zu hinterfragen. Einige innovative Antworten auf die aufgeworfenen Fragestellungen gibt der Beitrag von Veit Gutmann und Elisabeth Graf, die vorstellen, wie eine beteiligungsorientierte Hilfeplanung im Kreisjugendamt Breisgau-Hochschwarzwald gelebt wird. Komplementär zur Fachkraftsicht lassen uns junge Menschen in der Heimerziehung an ihren Erfahrungen mit Hilfeplanung teilhaben. Fortgesetzt wird der Blick auf das Thema durch Swantje Stuhec. Sie stellt uns die bedarfsorientierte Diagnostik als Instrument der Hilfeplanung vor. Last but not least erhalten wir durch Reinhard Wabnitz einen fundierten Überblick über die Rechtsansprüche von Eltern und Kindern nach SGB VIII, die die Grundlage für die Hilfegewährung und -planung bilden. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und hoffen, dass Sie den einen oder anderen Impuls mit in Ihre Praxis nehmen können. Monika Feist-Ortmanns und Michael Macsenaere Monika Feist-Ortmanns, Michael Macsenaere