unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2021.art65d
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2021
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Individualpädagogische Betreuungsstellen: Sichere Orte für traumatisierte junge Menschen?
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Frauke Mangels
Aufnahmegründe in individualpädagogische Jugendhilfemaßnahmen sind Verhaltensweisen junger Menschen, die von vorangegangenen stationären Einrichtungen als „nicht mehr tragbar“ beschrieben werden, die jedoch in vielen Fällen als Traumafolgen eingeordnet werden können. Um gesellschaftliche Teilhabe für junge Menschen mit Misshandlungserfahrungen zu initiieren, müssen Jugendhilfeeinrichtungen aus traumapädagogischer Perspektive sichere Orte bereitstellen. Was macht Individualpädagogische Betreuungsstellen zu „Sicheren Orten“?
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424 unsere jugend, 73. Jg., S. 424 - 432 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art65d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Individualpädagogische Betreuungsstellen: Sichere Orte für traumatisierte junge Menschen? Aufnahmegründe in individualpädagogische Jugendhilfemaßnahmen sind Verhaltensweisen junger Menschen, die von vorangegangenen stationären Einrichtungen als „nicht mehr tragbar“ beschrieben werden, die jedoch in vielen Fällen als Traumafolgen eingeordnet werden können. Um gesellschaftliche Teilhabe für junge Menschen mit Misshandlungserfahrungen zu initiieren, müssen Jugendhilfeeinrichtungen aus traumapädagogischer Perspektive sichere Orte bereitstellen. Was macht Individualpädagogische Betreuungsstellen zu „Sicheren Orten“? von Frauke Mangels Jg. 1966; Dipl.-Soz. Arb./ Soz. Päd. (FH), Sozialmanagement (Uni), Fortbildung: Systemische Familientherapie/ Entwicklung Sozialer Systeme; Qualitätsfachkraft im Sozial- und Gesundheitswesen; Körper-, Ressourcen- und systemorientierte Traumatherapie. 20 Jahre Praxiserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe, davon 10 Jahre als Koordinatorin individualpädagogischer Maßnahmen. Seit 2011 Lehrkraft an der Fakultät „Soziale Arbeit“ der Ostfalia Hochschule. Fachberatung für Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Qualitätsauditorin beim Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik Traumatisierte junge Menschen in der Jugendhilfe „Die Jugendhilfe zeichnet sich heutzutage durch einen hohen Anteil multipel traumatisierter Kinder und Jugendlicher in ihren Einrichtungen und Angeboten aus (vgl. 13. Kinder- und Jugendbericht (BMFSFJ 2009)“ (Fegert/ Ziegenhain/ Goldbeck 2013, 6). Die jungen Menschen haben in ihren Familien körperliche, sexualisierte und seelische Misshandlungen erlebt. Vernachlässigung in Form von unzureichender Versorgung und elterlicher Absenz, Überforderung durch Verantwortungsübernahme für Geschwister und psychisch erkrankte Elternteile gehören zu häufigen Vorerfahrungen junger Menschen in stationären Einrichtungen (vgl. Landschaftsverband Rheinland 2019, 15). Individualpädagogische Maßnahmen werden oft erst dann anvisiert, wenn zahlreiche vorangegangene stationäre Kontexte als „gescheitert“ erklärt werden. Die Verantwortung dafür wird in vielen Fällen nicht den Institutionen, sondern den jungen Menschen selbst zugeschrieben. Traumafolgen scheinen Exklusionserfahrungen 425 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung sogenannter „schwieriger“ junger Menschen aus institutionellen Kontexten der Jugendhilfe, des Bildungs- und Gesundheitssystems zu begünstigen. Jugendhilfe aber steht in der Verantwortung, sowohl Lebensbedingungen junger Menschen zu gestalten als auch durch das Bereitstellen individueller, passgenauer Hilfen gesellschaftliche Teilhabe zu initiieren. Der Begriff „Trauma“ wird mit „Verletzung“ oder „Wunde“ übersetzt. Die Bezeichnung „Psychotrauma“ steht für eine seelische Verletzung (vgl. Hantke/ Görges 2012, 53). Ob ein Ereignis zu einer Traumatisierung führt, ist vom Alter und Entwicklungsstand eines Menschen abhängig, denn ein Trauma wird beschrieben als „…vitales Diskrepanzerleben zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungsmöglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis bewirkt“ (Fischer/ Riedesser 2009, 84). Zudem ist die soziale Unterstützung und die Anerkennung der Gewalt eine wichtige Grundlage für die Verarbeitung (vgl. Brenssell/ Hartmann/ Schmitz-Weicht 2020, 39). Traumata werden nach Schwere und Dauer sowie hinsichtlich der voraussichtlichen therapeutischen Behandlungserfolge unter anderem in Traumata vom Typ I und Typ II 1 , in Schocktraumata, kollektive Traumata oder „manmade-desaster“ 2 , in Monotrauma, Multitrauma, sequentielle Traumata und Entwicklungstrauma 3 unterschieden. Die „man-made-desaster“, die einem Menschen auf direktem Wege durch einen anderen Menschen zugefügt werden (vgl. Reddemann/ Dehner-Rau 2008, 13f ), haben neben Kriegserfahrungen die gravierendsten Auswirkungen auf die Entwicklungs- und Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen. Vieles deutet darauf hin, dass eine hohe Prozentzahl der jungen Menschen in individualpädagogischen Maßnahmen von Entwicklungstrauma betroffen ist. Entwicklungstraumatisierte Kinder wachsen über lange Jahre in einer von Gewalt, physischer und psychischer Misshandlung oder Vernachlässigung bestimmter Umgebung auf. Abwertung, Erniedrigung und Mobbing prägen neben menschlichen Verlusten ihre Biografien. Die Folgen massiver Kindesmisshandlungen in Deutschland fordern die stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe heraus, die sich mit steigenden Anforderungen, jedoch auch mit einem gravierenden Fachkräftemangel konfrontiert sehen (vgl. Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe 2011, 5). In jüngerer Zeit ermöglicht die Traumaforschung das Verstehen sogenannter nicht tolerierbarer Verhaltensweisen der jungen Menschen. Dass auch Deutschland sich als letztes europäisches Land der Traumaforschung zugewandt hat (vgl. Besser 2009, 38), ermöglicht in der Kinder- und Jugendhilfe einen Perspektivenwechsel. Verhal- 1 Einmalige bzw. kurz andauernde Erfahrungen und Erlebnisse werden dem Trauma „Typ I“ zugeordnet. Hierzu gehören beispielsweise Vergewaltigung, Verkehrsunfälle, Überfälle oder Naturkatastrophen. Typ II-Traumatisierungen hingegen sind geprägt von über einen längeren Zeitraum wiederholten belastenden Erfahrungen. Als besonders gravierend werden physische, sexuelle oder psychische Gewalt und Vernachlässigung im Kindes- und Jugendalter eingestuft. Die Augenzeugenschaft von Gewalt gegen Eltern und Geschwister gehört dazu. Die sich in der Entwicklung befindende Persönlichkeit wird durch Traumatisierungen dieser Art entscheidend in ihrem Entwicklungsprozess beeinträchtigt. 2 Ein Schocktrauma kann durch schwere Schicksalsschläge, wie schwere Erkrankungen oder Naturkatastrophen, Verkehrsunfälle oder vergleichbare Ereignisse hervorgerufen werden. Kollektive Traumata ereignen sich im Kontext von Kriegen und haben Folgen für die zwischenmenschlichen Beziehungen und Verhaltensweisen innerhalb der betroffenen Personengruppen.„Man-made-desaster“ gehen von Bezugspersonen aus (vgl. Reddemann/ Dehner-Rau 2008, 13f ). 3 Einmalige Traumata werden als Monotrauma, wiederholte Traumata werden als Multitraumata bezeichnet (vgl. Besser 2009, 44). Sequentielle Traumata sind über Wochen und Monate anhaltende bedrohlich-ängstigende Ereignisse (vgl. ebd.). 426 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung tensweisen der Kinder und Jugendlichen können jetzt als Traumasymptome, als „normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse“ (Besser 2009, 49) verstanden werden, anstelle den jungen Menschen absichtsvolles, provokatives Verhalten zu unterstellen. Traumakompetenz ermöglicht den Fachkräften in der Jugendhilfe einen verstehensorientierten Zugang (vgl. Schwerwath/ Friedrich 2012, 61) anstelle von Sanktionen oder Zwangskontexten. Letztere wurden zwar in der Praxis von Generation zu Generation weitergegeben, lassen jedoch innerhalb der Profession der Sozialen Arbeit und Sozialpädagogik jegliche theoretische oder empirische Fundierung vermissen. Traumafolgen als Herausforderung für Jugendhilfeeinrichtungen Die zugunsten des Überlebens einsetzenden Notfallreaktionen des Körpers während eines Traumas führen ohne anschließende soziale Unterstützung zu scheinbar unangemessenen Verhaltensweisen: Kampf- oder Fluchtimpulse und Dissoziation. Während eines Traumas wird der Körper von Stresshormonen überflutet. „Wenn (…) tödliche Gefahr droht, übernimmt das limbische System die Führung. Der ,heiße Speicher‘ der Amygdala bestimmt die Reaktionen. In uns erwacht ,Rambo‘. Die archaischen Notfallreaktionen von Flucht und Kampf werden aktiviert. Wenn jedoch mitten in der Flucht- oder Kampfreaktion in hundertstel Sekunden klar wird, dass dadurch das Überleben nicht gesichert wird, erstarrt der Mensch“ (Korittko/ Pleyer 2010, 52). Die während des Traumas zugunsten des Überlebens einsetzende Lähmung ermöglicht eine innere Distanz zur Gewalterfahrung, macht die Person jedoch handlungsunfähig (vgl. Spangenberg 2014, 31f; Scherwath/ Friedrich 2012, 20). „Die Fügung ins Unvermeidliche führt zu einer Form des Abschaltens fast aller Sinneswahrnehmungen und zur Unterwerfung“ (Korittko/ Pleyer 2010, 35). Während eines traumatischen Ereignisses werden Sinneseindrücke (Geräusche, Bilder, Gerüche, Körperempfindungen, Gedanken) fragmentiert und zusammenhanglos (dissoziiert) gespeichert (ebd.) „…ähnlich wie bei einem zersprungenen Spiegel. Andererseits werden die in einer traumatischen Situation gleichzeitig aktivierten neuronalen Verschaltungen in allen Schichten des Gehirns (…) miteinander verknüpft“ (Besser 2009, 45). Die Erinnerungsbruchteile führen später in anderen, nicht bedrohlichen Lebenssituationen dazu, dass bei der Wahrnehmung eines ähnlichen Sinnesreizes das Trauma „getriggert“ wird. Wenn die jungen Menschen häufig traumatisiert werden, bleiben die Stresshormone aktiv, auch wenn die Situation vorüber ist (vgl. Weinberg 2005, 85). Traumata beeinträchtigen das Gefühl von Sicherheit, die Selbstwirksamkeitserwartung, zwischenmenschliche Interaktionen und das Gefühl persönlicher Integrität (vgl. Gahleitner 2011, 29). Vielen jungen Menschen mit Traumaerfahrungen fällt es schwer, sich in Gegenwart anderer als eigenständige Person zu erleben (vgl. Heller/ Lapierre 2013, 12/ 51). Damit einher geht auch die Schwierigkeit, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und anderen Menschen gegenüber zu vertreten (vgl. Schmid 2008, 299). Neben Gefühlen der Hilflosigkeit, der Sinnlosigkeit und der Ohnmacht führen Traumata zu sozialer Isolation (ebd.). Traumatisierungen schränken die Lern- und Leistungsfähigkeit erheblich ein, wenn sichere Bindungen als Voraussetzungen für kognitive und soziale Lernprozesse (Brisch 2009, 139) bei den jungen Menschen fehlen. Traumatisierungen erschweren die Fähigkeit, mit Stress und mit Anforderungen umzugehen, erheblich. Menschen mit Misshandlungserfahrungen fällt die Impulssteuerung bei hohem Stressniveau äußerst schwer (Schmid 2008, 292). Sie reagieren schneller und stärker auf emotionale Reize. Sie brauchen länger, um sich nach einer emotional aufgeladenen Situation wieder zu beruhigen (vgl. van der Kolk 2002; Rothschild 2002; Schore 1994 in Schmidt 2008, 291). Die Fähigkeit zur Konfliktlösung ist eingeschränkt. 427 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung Die aus psychiatrischer Perspektive als „Störung“ eingeordneten Symptome zeigen sich in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe als plötzlich auftretende Aggressionen oder Weglaufproblematiken. Trigger, das heißt der traumatischen Situation ähnliche Sinnesreize, versetzen die jungen Menschen unvermittelt in die frühere traumatische Situation, sodass sie in der Gegenwart nicht mehr situationsangemessen kommunizieren und handeln können. „Betroffene mit nicht verarbeiteten Traumata erleben Gefühle und Körperreaktionen aus der alten traumatischen Situation so, als ob das schreckliche Ereignis im Hier und Jetzt nochmals abläuft. Sie leiden in unterschiedlichem Ausmaß an Angstzuständen, Panikanfällen, Unruhe, Übererregung, Schlafstörungen, Gereiztheit und Impulsdurchbrüchen, Konzentrations-, Leistungs- und Beziehungsstörungen, sowie vielerlei somatischen Beschwerden“ (Besser 2009, 46). Traumapädagogische Handlungsansätze Im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe arbeiten sozialpädagogische Fachkräfte seit jeher mit jungen Menschen, die durch Gewalt und Vernachlässigung beeinträchtigt wurden. Herausforderungen in den Erziehungshilfen führten zur Erarbeitung neuer Konzepte, die sich auf die Ergebnisse der jüngsten Traumaforschung stützen. Die jungen Menschen sollen durch traumapädagogische Interventionen in der Jugendhilfe die Möglichkeit erhalten, sowohl das traumatische Erlebnis aufzuarbeiten als auch korrigierende Erfahrungen zu machen (vgl. Weiß 2011, 184). Traumapädagogik geht von einer subjektorientierten Perspektive aus. „Traumapädagogik bemüht sich um subjektorientierte Zugänge in radikaler Akzeptanz individueller Entwicklungslogiken“ (Scherwath/ Friedrich 2012, 13). Der junge Mensch ist - wie in der Individualpädagogik - Ausgangspunkt des pädagogischen Handelns. „Traumapädagogik ist eine Fachdisziplin, die die mit den lebensgeschichtlich belasteten Mädchen und Jungen Antworten auf die Frage sucht, was sie brauchen, um selbstbemächtigt ihren Weg wählen zu können“ (Bausum et al. 2009, 7). Zugleich sollten traumapädagogische Handlungsstrategien auch die Fachkräfte in den stationären Einrichtungen unterstützen, „die Handlungsfähigkeit (…) wieder herzustellen“ (Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik 2016, o. S.) In den letzten Jahren wurden unterschiedliche traumapädagogische Konzepte aus der Praxis heraus entwickelt: Dazu gehören unter anderem die Pädagogik des sicheren Ortes nach Kühn (2007), das Konzept der Selbstbemächtigung nach Weiß (2009) und milieutherapeutische Konzepte nach Gahleitner (2009). Im Fokus stehen hier nicht die erlebten Taten selbst, sondern mögliche Handlungsstrategien zugunsten gesellschaftlicher Teilhabe, die auch Bewältigungsstrategien für traumabasierte Symptomatiken einschließen. Aufgabe der Jugendhilfe ist nach Bereitstellen eines sicheren Ortes die Stabilisierung der jungen Menschen, die Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und das Ermöglichen von Selbstwirksamkeitserfahrungen (vgl. Mangels 2015, 153). Sichere Orte für traumatisierte junge Menschen in der Jugendhilfe Was brauchen traumatisierte junge Menschen, die AdressatInnen der Jugendhilfe werden? Ein sicherer Ort als „Gegenmodell, an dem keine Gefahren drohen und/ oder drohende Gefahren abgewehrt werden können“ (Baierl/ Frey 2015, 56) ist Voraussetzung für jede Traumabewältigung. Sichere Orte für traumatisierte Kinder und Jugendliche bieten idealerweise Schutz vor weiterer Gewalt. Auf lange Sicht dienen sie den jungen Menschen, Vertrauen (wieder) zu gewinnen. 428 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung Der sichere Ort gewährleistet Schutz vor TäterInnen. Grundbedürfnisse sind am sicheren Ort erfüllt: Die ausreichende Versorgung mit Nahrung und mit Wärme, aber auch das Sicherheitsempfinden in Form von Schutz durch kontinuierliche, als sicher empfundene Bezugspersonen ist von hoher Bedeutung. Junge traumatisierte Menschen finden am sicheren Ort „Menschen, bei denen sie sich wohl, geliebt und geborgen fühlen“ (Baierl/ Frey 2015, 56). Der sichere Ort ist gewaltfrei. Hier finden weder physische Gewalt noch verbale Beschimpfungen, Beleidigungen, Bedrohungen oder Erpressungen statt. Sexualisierte Übergriffe, zu denen auch Berührungen ohne Erlaubnis gehören, sind untersagt (vgl. Sänger 2009, 6; Rießinger 2011, 13). Das pädagogische Milieu ist schützend, versorgend, stärkend und fördernd. Vertrauen in die eigene Person, Fähigkeiten und Selbstwert werden neu erlernt (vgl. Baierl/ Frey 2015, 57). Werden die Aspekte der Pädagogik des sicheren Ortes auf den Alltag stationärer Einrichtungen übertragen, zeigt sich, dass die Jugendhilfe noch einen weiten Weg zu beschreiten hat, um sichere Orte für traumatisierte junge Menschen zu gestalten. Das Betreuungsangebot in Heimgruppen, in denen sich mehrere traumatisierte Jugendliche laufend gegenseitig „triggern“, in der „die Traumabewältigung des einen zum Trauma des anderen werden kann“ (Korittko/ Pleyer 2010, 1) und an denen Gewalt sowohl unter den jungen Menschen als auch Gewalt, die von Fachkräften ausgeht, bisher nicht verhindert werden kann, kann hinsichtlich der Eignung für die Traumabewältigung hochbelasteter junger Menschen hinterfragt werden. Was macht Individualpädagogische Betreuungsstellen zu sicheren Orten? Individualpädagogische Maßnahmen im Kontext der Hilfen zur Erziehung werden als „flexible, am Einzelfall partizipativ ausgerichtete, intensive, ambulante bzw. stationäre Betreuungsmaßnahmen innerhalb der Jugendhilfe“ (Güntert 2011, 1) beschrieben. Von anderen stationären Betreuungsformen unterscheiden sie sich durch individuelle Settings auf Grundlage der „eines auf den Einzelfall zugeschnittenen Betreuungssettings, das in besonderer Weise auf die persönliche Situation, die Erfahrungen und Ressourcen von Kindern und Jugendlichen eingeht“ (Müller/ Wiertz/ Nebel 2008, 4). Wichtigstes Merkmal der Individualpädagogik ist „…die Realisierung einer ,helfenden Beziehung‘ an einem ,sicheren Ort‘, eingebettet im ,normalen Alltag‘“ (Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik 2014, 6). Individualpädagogische Träger arbeiten mit jungen Menschen, die „einen langen Weg des Scheiterns hinter sich haben“ (Klein/ Arnold/ Macsenaere 2011, 9). Sie realisieren passgenaue Angebote der Hilfen zur Erziehung nach SGB VIII, meist stationär und in besonderen Fällen auch ambulant, die die Ressourcen der Jugendlichen in den Vordergrund stellen, die das Interesse der jungen Menschen wecken, die auch aus ihrer Sicht Sinn machen und auf die sie sich einlassen können (vgl. Graf 2000, 1). Wo liegen die Chancen Individualpädagogischer Betreuungsstellen für traumatisierte junge Menschen? „Die Kinder und Jugendlichen, um die es vor Allem im Rahmen einer traumapädagogischen Betreuung geht, brauchen zum Leben lernen und Wachsen einen ,gewaltfreien Lebensraum‘ oder auch ein ,Naturschutzgebiet für ihre Seelen‘“ (Besser 2009, 31). Junge Menschen mit Erfahrungen von Gewalt, Vernachlässigung und Beziehungsabbrüchen, aufgewachsen in traumatisierenden Umgebungen, sind als Folge der Traumatisierungen einem hohen inneren Stressniveau ausgesetzt. Für schützende Unterbringungen traumatisierter junger Menschen bedeutet das in der Konsequenz: „Jugendhilfe muss stressfrei sein, denn 429 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung den Stress bringen die Opfer selber mit“ (Besser zit. n. van Beek/ Schäfer 2012, 9). Jugendhilfesettings müssen, um Traumabewältigung ermöglichen zu können, äußere Sicherheit gewährleisten. Sie sollten auf lange Sicht ein inneres Sicherheitsempfinden ermöglichen. Die am sicheren Ort unumgängliche Gewaltfreiheit, der Schutz vor neuen Gefahren, muss konzeptionell realisiert werden. Die Frage, wie traumatisierte junge Menschen zur Ruhe kommen können, wenn sie sich in laufender alttäglicher Auseinandersetzung mit anderen traumatisierten Gleichaltrigen in Gruppenkontexten auseinandersetzen müssen, bleibt offen. Eine Unterbringung in einer reizreduzierten Umgebung mit neuen Angeboten ist konzeptionelle Grundidee individualpädagogischer Maßnahmen. „Wir schaffen Lebens- und Entwicklungsräume, und das Setting gleichzeitig als sicheren Ort und Experimentierraum. Kinder, die beispielsweise Missbrauch erfuhren, brauchen das Gefühl der Sicherheit vor Übergriffen von Tätern. Aber auch alle anderen brauchen Sicherheit und einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können“ (Felka 2014, 126). Individualpädagogische Betreuungsstellen haben durch ihre Umgebungsfaktoren in meist ländlicher Lage den Heimgruppen etliche stressreduzierende Merkmale voraus. Sie ermöglichen den Umgang mit Tieren, die ähnlich wie wertschätzende Bezugspersonen das Stressniveau allein durch die Begegnung senken (vgl. Greiffenhagen/ Buck-Werner 2012, 175f ). Aufgrund des räumlichen Abstands zur Herkunftsfamilie eignen sich besonders Auslandsprojekte als sichere Orte. Das Sicherheitsempfinden der jungen Menschen wird durch die Kontaktbarriere zu TäterInnen begünstigt. Das Erleben einer anderen Sprache und Kultur unterstreicht die Distanz zur erlebten Gewalterfahrung. Eine Individualpädagogische Betreuungsstelle wird nicht allein durch den Schutz vor Gewalt und durch Umgebungsfaktoren, die Stressreduktion ermöglichen, zum sicheren Ort. Die Fachkraft selbst stellt sich als „personalen sicheren Ort“ (Baierl/ Frey 2015) zur Verfügung. In traumasensiblen Jugendhilfemaßnahmen sind die Bezugspersonen kontinuierlich und verlässlich ansprechbar (Weiß 2008, 79ff ). In individualpädagogischen Maßnahmen wird dies kompromisslos realisiert. Im Unterschied zur Heimerziehung sind die Fachkräfte einer individualpädagogischen Betreuungsstelle rund um die Uhr für den jungen Menschen da, jenseits von Dienstplan und Schichtwechsel. Scherwath und Friedrich sprechen aus traumapädagogischer Perspektive von der Fachkraft, die einen „sicheren Hafen“ anbietet, „wo die Wellen des Lebens im Innen und Aussen der Menschen hochschlagen“ (Scherwath/ Friedrich 2012, 82). Junge Menschen mit Misshandlungserfahrungen sollen die Fachkräfte am sicheren Ort als wohlwollend und schützend erleben (vgl. Baierl/ Frey 2015, 56). Die MitarbeiterInnen individualpädagogischer Träger vermitteln allein dadurch, dass sie den jungen Menschen die Türen in ihr privates Zuhause öffnen, die Bereitschaft zu einem Vertrauensvorschuss. Sie nehmen die jungen Menschen zunächst so an, so wie sie sind. Auf dieser Grundlage können neue Erfahrungen den früheren Traumata gegenübergestellt werden. Gahleitner beschreibt dies als therapeutisches Milieu (vgl. Gahleitner 2005, 109). In der Struktur individualpädagogischer Maßnahmen als dezentrale 1 : 1-Betreuungen liegen sowohl Chancen als auch Risiken. Die Betreuungsstellen als private und familiäre Räume lassen sich auch bei regelmäßigen Fachberatungen vor Ort kaum professionell kontrollieren. Die Fachkräfte in den Betreuungsstellen sind in manchen Zeiträumen rund um die Uhr traumabasiertem Verhalten ausgesetzt. Dazu können Re-Inszenierungen des vergangenen Traumageschehens und unerwartet auftretende Aggressionen gehören, plötzliche Stimmungsschwankungen, Entwertungen der Fachkraft, Weglaufen, aber auch Depression oder Suizidandrohungen. Gelassen zu bleiben und kompetent zu handeln ist dabei die größte Herausforderung. 430 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung Schlussfolgerungen Die MitarbeiterInnen in den Betreuungsstellen müssen befähigt werden, auch bei hoher Belastung gewaltfrei zu bleiben. Damit eine Betreuungsstelle über die Dauer der Jugendhilfemaßnahme ein sicherer Ort für traumatisierte junge Menschen sein kann, ist die Einbettung in einen Jugendhilfeträger mit entsprechenden Angeboten intensiver und kompetenter Fach- und Fallberatung, Supervision sowie wertschätzender Fürsorge für seine durch Traumafolgen der jungen Menschen hochbelasteten MitarbeiterInnen zwingend notwendig. Traumakompetenz benötigen die Betreuungskräfte vor allem dann, wenn junge Menschen mit traumatisierenden Bindungs- und Beziehungserfahrungen ihr herausforderndes Verhaltensrepertoire zeigen. Der Jugendhilfeträger steht in der Verantwortung, die institutionellen Voraussetzungen bereitzustellen, die die MitarbeiterInnen zum Umgang mit traumatisierten jungen Menschen über den gesamten Betreuungszeitraum hinweg befähigen. Die MitarbeiterInnen brauchen Entscheidungsfreiheit bei einer möglichen Aufnahme, passgenaue Fortbildungen, finanzielle Absicherung, Rückendeckung, Vernetzung mit anderen Betreuungsstellen und geschützte Räume für Austausch und Selbstreflexion. Vernetzung des Trägers mit anderen Jugendhilfeträgern und Mitgliedschaft in Fachverbänden ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal. Individualpädagogische Jugendhilfeträger mit einer konstruktiven Organisationskultur überprüfen als lernende Organisationen ihre Qualität laufend entlang der Selbstverpflichtungserklärungen der Bundesverbände oder lassen sich in jüngerer Zeit durch den Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik zertifizieren. Risiken für sichere Orte lassen sich dadurch nicht gänzlich aufheben, jedoch durch eine durchlässige Kommunikationskultur reduzieren. Das Vorhandensein von Krisenplänen, eines Verhaltenskodex für die MitarbeiterInnen und eines für die jungen Menschen transparenten Beschwerdemanagements sorgen für Handlungssicherheit. Sie schützen junge Menschen und MitarbeiterInnen gleichermaßen. Individualpädagogisches Denken und Handeln kann sich nicht allein auf die Ausgestaltung der Betreuungsstellen oder die berufliche Haltung der Fachkraft, die täglich mit dem jungen Menschen arbeitet, beschränken. Sichere Orte für traumatisierte junge Menschen werden dann möglich, wenn eine partizipativ ausgerichtete, traumasensible berufliche Haltung bei allen Beteiligten im Hilfenetzwerk, bei Jugendhilfeträgern, bei Jugendämtern und Bildungseinrichtungen realisiert werden kann. Frauke Mangels Fritz-von-dem-Berge-Str. 27 21354 Bleckede Tel. (0 58 52) 39 02 02 Mobil: (01 76) 32 53 60 68 E-Mail: Frauke.Mangels@t-online.de f.mangels@ostfalia.de Literatur Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe AGJ (2011): Fachkräftemangel in der Kinder- und Jugendhilfe - AGJ. In: https: / / www.agj.de/ pdf/ 5/ Fachkraefte mangel.pdf, 10. 7. 2021 Baierl, M., Frey, K. (2015): Praxishandbuch Traumapädagogik. Lebensfreude, Sicherheit und Geborgenheit für Kinder und Jugendliche. 2. Aufl. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen Bausum, J., Besser, L., Kühn, M., Weiß, W. (Hrsg.) (2009): Traumapädagogik. Grundlagen, Arbeitsfelder und Methoden für die pädagogische Praxis. Juventa, Weinheim/ München Besser, L. (2009): Wenn die Vergangenheit die Gegenwart und die Zukunft bestimmt. Wie Erfahrungen und traumatische Erlebnisse Spuren in unserem Kopf hinterlassen, Gehirn und Persönlichkeit strukturieren 431 uj 10 | 2021 Individualpädagogik bei Traumatisierung und Lebensläufe determinieren. In: Bausum, J., Besser, L., Kühn, M., Weiß, W. (Hrsg.): Traumapädagogik. Grundlagen, Arbeitsfelder und Methoden für die pädagogische Praxis. Juventa, Weinheim/ München, 39 − 54 Brenssell, A., Hartmann, A., Schmitz-Weicht, C. (2020): Kontextualisierte Traumaarbeit. Beratung und Begleitung nach geschlechtsspezifischer Gewalt - Forschungsergebnisse aus der Praxis feministischer Beratungsstellen. Broschüre des Bundesverbandes Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Berlin Brisch, K.-H. (2009): „Schütze mich, damit ich mich finde“. Bindungspädagogik und Neuerfahrung nach Traumata. In: Bausum, J., Besser, L., Kühn, M., Weiß, W. (Hrsg.): Traumapädagogik. Grundlagen, Arbeitsfelder und Methoden für die pädagogische Praxis. 3. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 139 − 155 Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik (2016): Traumapädagogik. In: www.traumapädagogik.de, 26. 10. 2016 Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik (2014): Individualpädagogik in den Hilfen zur Erziehung. Broschüre, Dortmund Fegert, M., Ziegenhain, U., Goldbeck, L. (2013): Traumatisierte Kinder und Jugendliche in Deutschland. Analysen und Empfehlungen zur Versorgung und Betreuung. 2. Aufl. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Felka, E. (2014): Praxisprojekte zum Umgang mit schwierigen Kindern und Jugendlichen mit besonderen methodischen Schwerpunkten. „Arbeitsgruppe Individualpädagogisches Projekt Husky in Schweden“. In: Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe (Hrsg.): Grenzgänger, Systemsprenger, Verweigerer. Wege, schwierig(st)e Kinder und Jugendliche ins Leben zu begleiten. Tagungsdokumentation, Potsdam Fischer, G., Riedesser, P. (2009): Lehrbuch der Psychotraumatologie. Ernst Reinhardt, München Gahleitner, S. B. (2005): Neue Bindungen wagen. Beziehungsorientierte Therapie bei sexueller Traumatisierung. Ernst Reinhardt, München/ Basel Gahleitner, S. B. (2011): Das Therapeutische Milieu in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Trauma- und Beziehungsarbeit in stationären Einrichtungen. 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Abschlussarbeit für die Weiterbildung zur Fachkraft für psychiatrisch auffällige Kinder und Jugendliche in der Kinder- und Jugendhilfe Kurs 5 - 4/ 2010 - 2/ 2012 an dem Institut für Qualifizierung und Qualitätssicherung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (QuQuK) am Klinikum Bremen-Ost. In: https: / / www.hans-wendt-stiftung.de/ fileadmin/ Stiftung/ Downloads/ Traumapaedagogik_ und_Sekun daere_Traumatisierung_SRiessinger.pdf, 4. 1. 2021 Sänger, R. (2009): „Von der Notwendigkeit eines sicheren Ortes …“. Vortragsvorlage. In: www.trauma pädagogik.de, 6. 9. 2011 Scherwath, C., Friedrich, S. (2012): Soziale und pädagogische Arbeit bei Traumatisierung. Ernst Reinhardt, München/ Basel Schmid, M. (2008): Entwicklungspsychopathologische Grundlagen einer Traumapädagogik. Trauma und Gewalt 4, 288 − 309 Spangenberg, E. (2014): Dem Leben wieder vertrauen. Traumaheilung nach sexueller Gewalt. Patmos, Ostfildern Van Beek, R., Schäfer, U. (2012): Die Zeit heilt nicht alle Wunden. 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Auflage wurde vollständig überarbeitet und mit Bezug auf gesetzliche Änderungen, u. a. im Privat-, Familien-, Jugendhilfe-, Existenzsicherungs- und Zuwanderungssowie dem Rehabilitationsrecht aktualisiert. a www.reinhardt-verlag.de
