unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2021.art10d
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Editorial
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Monika Feist-Ortmanns
Michael Macsenaere
Liebe Leserinnen und Leser, besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und nein, ausnahmsweise ist damit nicht die aktuelle Pandemie gemeint, sondern vielmehr die anstehende SGB VIII-Novellierung, mit der womöglich die größte Neuausrichtung seit Inkrafttreten des SGB VIII vor über 30 Jahren erfolgen wird. In diesem Sinne haben wir uns wenige Tage nach dem Erscheinen des Referentenentwurfs spontan entschieden, das nächste anstehende Heft diesem Thema zu widmen.[...]
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49 Editorial unsere jugend, 73. Jg., S. 49 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art10d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Liebe Leserinnen und Leser, besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Und nein, ausnahmsweise ist damit nicht die aktuelle Pandemie gemeint, sondern vielmehr die anstehende SGBVIII-Novellierung, mit der womöglich die größte Neuausrichtung seit Inkrafttreten des SGBVIII vor über 30 Jahren erfolgen wird. In diesem Sinne haben wir uns wenige Tage nach dem Erscheinen des Referentenentwurfs spontan entschieden, das nächste anstehende Heft diesem Thema zu widmen. Damit verbunden war allerdings ein sehr sportlicher Zeitplan: Die angefragten ExpertInnen mussten ihr Manuskript bereits drei Wochen nach unserer Anfrage abliefern, um dieses Heft fristgerecht zu ermöglichen. Herzlichen Dank unsererseits an die AutorInnen, die diese Herausforderung angenommen haben! Die große Anzahl der bei uns eingereichten Manuskripte belegt die Bedeutung, die dem Novellierungsprozess und den sich abzeichnenden Ergebnissen in der Fachöffentlichkeit beigemessen wird. Dies deckt sich auch mit den Resultaten unserer wissenschaftlichen Begleitung des Dialogprozesses „Mitreden - Mitgestalten: Die Zukunft der Kinder- und Jugendhilfe“: Sie belegen, dass sowohl die HilfeadressatInnen als auch die Fach- und Führungskräfte der Kinder- und Jugendhilfe und der angrenzenden Arbeitsfelder dem SGB VIII überwiegend eine hohe Wertschätzung entgegenbringen - zugleich aber auch eine Reihe von Änderungsbedarfen wahrnehmen. Das vorliegende Heft ermöglicht nicht nur einen Einblick in die geplante Gesetzesänderung und deren z.T. konträre Bewertung. Darüber hinaus werden auch die Implikationen für die Praxis sowie die HilfeadressatInnen aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet: Björn Redmann aus Sicht der Betroffenen, Fachverbände und Wissenschaft, Rolf Diener aus der Perspektive eines Jugendamtes und Birgit Beierling mit dem Blick auf Jugendsozialarbeit. Katja Albrecht, Daniela Keeß und Angela Romig betonen den Bindungserhalt zu Eltern und Geschwistern bei der Fremdunterbringung, André Neupert nimmt insbesondere die Lebenssituation von „Systemsprengern“ in den Blick und last but not least bietet Jan Kepert einen elaborierten Einblick aus rechtswissenschaftlicher Perspektive. Wir hoffen, Sie mit diesen Beiträgen frühzeitig für die anstehenden gesetzlichen Änderungen und deren Implikationen zu sensibilisieren und Ihnen Anregungen für ein proaktives Handeln zu ermöglichen. Bei der Lektüre wünschen wir Ihnen viel Freude. Monika Feist-Ortmanns und Michael Macsenaere Monika Feist-Ortmanns, Michael Macsenaere
