eJournals unsere jugend 73/4

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2021.art27d
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Kinder aus suchtbelasteten Familien

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2021
Kirstin Ferse
Enrico Birkner
Kathrin Arnold
Christina Hirsch
Nahezu jedes sechste Kind in Deutschland wächst mit suchtbelasteten Eltern und damit verbundenen Entwicklungsrisiken auf. Um diese Kinder und ihre Familien wirkungsvoll zu unterstützen, setzt die Landeshauptstadt Dresden auf die Sensibilisierung ihrer BürgerInnen sowie auf das abgestimmte Zusammenwirken eines professionellen Hilfenetzwerkes bestehend aus Jugendamt, suchtspezifisch qualifizierten freien Jugendhilfeträgern, medizinischen Angeboten sowie Suchtberatungsstellen.
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157 unsere jugend, 73. Jg., S. 157 - 168 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art27d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel von Dr. Kristin Ferse Jg. 1959; Soz.-päd., Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden, Koordinatorin Suchthilfe/ Suchtprävention Enrico Birkner Jg. 1976; Dipl.-Psych., Jugendamt Landeshauptstadt Dresden, Abteilungsleiter Allgemeine Soziale Dienste Katrin Arnold Jg. 1981; Dipl.-Soz., Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden, Sachbearbeiterin Suchthilfe/ Suchtprävention Christina Hirsch Jg. 1988; M. Sc. Biochemie und Molekularbiologie, Gesundheitsamt Landeshauptstadt Dresden, Praktikantin Suchthilfe/ Suchtprävention Kinder aus suchtbelasteten Familien - Der Dresdner Weg Nahezu jedes sechste Kind in Deutschland wächst mit suchtbelasteten Eltern und damit verbundenen Entwicklungsrisiken auf. Um diese Kinder und ihre Familien wirkungsvoll zu unterstützen, setzt die Landeshauptstadt Dresden auf die Sensibilisierung ihrer BürgerInnen sowie auf das abgestimmte Zusammenwirken eines professionellen Hilfenetzwerkes bestehend aus Jugendamt, suchtspezifisch qualifizierten freien Jugendhilfeträgern, medizinischen Angeboten sowie Suchtberatungsstellen. Anlass und Ausgangssituation „Mein Lebenssinn bestand innerhalb der Familie darin, nach außen die heile Welt aufrechtzuerhalten. Egal was nachts passiert ist, ich bin ordentlich und pünktlich in die Schule. Ich hatte auch sehr gute Leistungen, war sehr ruhig und unauffällig“, berichtet Jacqueline Klieme vom Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe e.V. Landesverband Sachsen (GAD-S 2019), eine Frau, die unter der Erziehung von alkoholabhängigen Eltern aufwuchs, später selbst alkoholkranke Mutter wurde und erst nach eigener erfolgreicher Alkohol-Abstinenz mit 44 Jahren für sich selbst feststellte: „Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern, aber du kannst jetzt anfangen und das Ende ändern.“ In Deutschland wachsen über 2,65 Millionen Kinder unter 18 Jahren mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Damit erlebt nahezu jedes sechste Kind in Deutschland Sucht im Elternhaus (BAJ 2012). Das einleitende Zitat verdeutlicht, wie Kinder suchtbelasteter Eltern trotz ihres jungen Alters funktionieren müssen. Die Suchterkrankung ist oft ein Tabuthema, sowohl in der betroffenen Familie selbst als auch in deren sozialem Umfeld. Die betroffenen Kinder sind gezwungen, sich anzupassen. Durch das „Familiengeheimnis“ wirken sie nach außen oft unauffällig. Die Abhängigkeitserkrankung der Eltern ist jedoch eine große Belastung für die betroffenen Kinder und hat Auswirkungen auf deren Entwicklung. Sie übernehmen früh Verantwortung für sich selbst und die gesamte Familie. Wie in unserem Beispiel besteht bei Kindern suchtbe- 158 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien lasteter Eltern ein erhöhtes Risiko, selbst suchtkrank zu werden (Thomasius et al. 2009). Etwa ein Drittel der Kinder, die Sucht im Elternhaus erleben, werden später selbst stofflich abhängig. Ein weiteres Drittel entwickelt psychische und/ oder soziale Störungen (BAJ 2012). Eine mütterliche Suchterkrankung hat bereits pränatal einen Einfluss auf das Ungeborene. Alle psychotropen Substanzen wirken auf das ungeborene Kind und bringen entsprechende substanzspezifische Risiken für das Baby mit sich. Die Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD) ist ein Beispiel für Folgen mütterlichen Alkoholkonsums während der Schwangerschaft und sie stellt die häufigste angeborene Behinderung mit Intelligenzminderung in Deutschland dar (Ärzteblatt 2017). Im Dresdner Suchtbericht 2017 ist ein ausführlicher Exkurs zu den Auswirkungen mütterlichen Substanzkonsums auf Neugeborene enthalten. Im Dresdner Suchtbericht wird zudem seit dem Jahr 2006 jährlich die Anzahl der noch ungeborenen sowie neugeborenen Dresdner und sächsischen Kinder veröffentlicht, die vom Alkohol-, Tabakund/ oder Drogenkonsum während der Schwangerschaft betroffen sind (siehe nachfolgende Abbildungen 1 bis 3 aus dem Suchtbericht 2019). Die Zahl der tatsächlich durch mütterliche Sucht geschädigten Kinder dürfte deutlich größer sein, da beispielsweise der Konsum während der Schwangerschaft teils verschwiegen wird und manche Schädigungen auch erst deutlich nach der Geburt bzw. dem geburtsbezogenen Krankenhausaufenthalt sichtbar werden (Spohr/ Steinhausen 2008). Auch Tabakkonsum kann Schädigungen der Feten und Neugeborenen bedingen. Obwohl dies medial wenig Beachtung findet, liegen die Fallzahlen hier höher als die der alkohol- und drogenbedingten Schädigungen der Feten und Neugeborenen. Auch hier sind die Zahlen in den vergangenen Jahren vor allem sachsenweit stark angestiegen. Im Jahr 2017 ist im Vergleich zum Vorjahr in Sachsen ein Rückgang zu verzeichnen, während die Anzahl in Dresden bei einem Rückgang um 3 Fälle fast konstant blieb (vgl. Abb. 3). Bei suchtbelasteten Eltern bestimmt die Sucht das Leben und bindet sie damit an den oft beschränkten Blickwinkel auf sich selbst. Auch wenn natürlich auch suchtkranke Eltern gute Eltern sein wollen - die Fähigkeit, kontinuierlich zum Wohle des Kindes zu handeln bzw. für dieses die Verantwortung zu tragen, wird durch eine Suchtproblematik infrage gestellt. Deshalb ist es umso wichtiger, Kindern suchtbelasteter Eltern eine Stimme zu geben und frühzeitig Hilfestellung zu leisten. Der Aufbau von tragenden, vertrauensvollen Beziehungs- und Bindungsstrukturen außerhalb des familiären Umfelds stellt für die betroffenen Kinder eine wichtige Erfahrung dar und ist die Voraussetzung dafür, dass sie sich in Bezug auf die elterliche Sucht öffnen können. Konzeption, Ziele und Zielgruppen Die Landeshauptstadt Dresden hat in den letzten Jahren bereits Strukturen geschaffen, die das Thema „Kinder suchtbelasteter Eltern“ in den Fokus rücken und damit Voraussetzungen für niederschwellige Hilfsangebote darstellen. Arbeitsschwerpunkte sind hierbei einerseits die Sensibilisierung der BürgerInnen und Fachkräfte im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit, andererseits die Implementierung von Hilfsangeboten in geschützten Räumen für betroffene Kinder. Gemeinsam wurde in Dresden eine Herangehensweise erarbeitet, die neben den verantwortlichen Ämtern auch Träger der freien Jugendhilfe und der Suchthilfe involviert. Das „Strategiepapier zur Suchtprävention in Dresden“ wurde ämter- und trägerübergreifend erarbeitet und durch den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden im Jahr 2015 einstimmig beschlossen (Laufzeit bis zum Jahr 2025). 159 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien Abb. 1: Krankenhausbehandlungen (einschl. Stunden- und Sterbefälle) aufgrund einer Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter (ICD-10-GM: P04.3) bzw. Alkohol-Embryopathie mit Dysmorphien (ICD-10-GM: Q86.09) als Haupt- und Nebendiagnose mit Behandlungsort in Deutschland für Einwohner der Stadt Dresden im Vergleich zu Sachsen im Zeitverlauf von 2006 bis 2017; * < 3 Kennzeichnung aus datenschutzrechtlichen Gründen 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Dresden * < 3 0 0 * < 3 3 * < 3 3 3 7 4 7 10 * < 3 * < 3 6 4 3 * < 3 * < 3 3 5 * < 3 4 2 Sachsen 6 5 11 9 9 3 10 10 15 17 27 27 16 35 32 39 44 38 24 16 26 17 31 36 Dresden Sachsen Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Alkoholkonsum der Mutter (P04.3) Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien) (Q86.0) 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 A n z a h l K r a n k e n h a u s b e h a n d l u n g e n Quelle: Krankenhausstatistik und DRG-Statistik, Statistisches Landesamt Sachsen (Dresdner Suchtbericht 2019 160 uj 4 | 2021 Abb. 2: Krankenhausbehandlungen (einschl. Stunden- und Sterbefälle) aufgrund von drogenbedingten Gesundheitsproblemen bei der Mutter bzw. Schädigungen des Fetus/ Neugeborenen (ICD-10-GM: O35.5; P04.4; P96.1) als Haupt- und Nebendiagnose mit Behandlungsort in Deutschland für Einwohner der Stadt Dresden im Vergleich zu Sachsen im Zeitverlauf von 2006 bis 2017; * < 3 Kennzeichnung aus datenschutzrechtlichen Gründen 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Dresden *<3 4 5 6 5 10 17 33 26 16 20 6 11 3 6 6 4 16 26 35 52 40 40 39 5 5 8 3 5 4 15 17 28 24 29 23 Sachsen 15 18 21 22 16 32 35 67 65 43 50 34 28 17 30 29 40 51 92 105 170 160 182 189 42 36 41 33 53 39 76 83 82 77 86 79 Dresden Sachsen Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf ) Schädigung des Fetus und Neugeborenen durch Entzugssymptome beim Neugeborenen bei Einnahme Schädigung des Fetus durch Arzneimittel Einnahme von abhängigkeitserzeugenden Arzneimitteln von abhängigkeitserzeugenden Arzneimitteln oder Drogen (Q35.5) oder Drogen durch die Mutter (P04.4) oder Drogen durch die Mutter (P96.1) 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 A n z a h l K r a n k e n h a u s b e h a n d l u n g e n Quelle: Krankenhausstatistik und DRG-Statistik, Statistisches Landesamt Sachsen (Dresdner Suchtbericht 2019) Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien 161 uj 4 | 2021 Abb. 3: Krankenhausbehandlungen (einschließlich Stunden- und Sterbefälle) aufgrund von tabakbedingten Schädigungen des Fetus/ Neugeborenen (ICD-10-GM: P04.2) als Haupt- und Nebendiagnose mit Behandlungsort in Deutschland für Einwohner der Stadt Dresden im Vergleich zu Sachsen im Zeitverlauf von 2006 bis 2017; * < 3 Kennzeichnung aus datenschutzrechtlichen Gründen 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Dresden 31 41 27 21 50 58 47 47 66 61 72 69 Sachsen 145 146 134 124 165 161 132 199 250 260 307 281 Dresden Sachsen 350 300 250 200 150 100 50 0 A n z a h l K r a n k e n h a u s b e h a n d l u n g e n Quelle: Krankenhausstatistik und DRG-Statistik, Statistisches Landesamt Sachsen (Dresdner Suchtbericht 2019) Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien 162 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien Darin sind unter anderem verhaltenspräventive Maßnahmen für die Zielgruppe der Kinder suchtbelasteter Eltern als Angebote der selektiven Prävention (Ansätze für Gruppen mit erhöhtem Risiko für die Entwicklung einer Suchtproblematik) festgehalten. Eng damit verknüpft wurden mit dem „Teilplan Hilfen zur Erziehung, Eingliederungshilfe und angrenzende Aufgaben 2015 und 2016“ sowie den Folgedokumenten ebenfalls über einen Stadtratsbeschluss Maßnahmen der Jugendhilfe für Kinder aus suchtbelasteten Familien initiiert. Ziel dabei war und ist nach wie vor die suchtspezifische Weiterentwicklung der Dresdner Jugendhilfeinfrastruktur, einerseits durch gezielte Schaffung suchtspezifischer ambulanter, teilstationärer und stationärer Angebote für suchtbelastete Familien und deren Kinder, andererseits durch eine verstärkte Sensibilisierung der Fachkräfte in allen Angeboten der erzieherischen Hilfen für die Besonderheiten dieser Zielgruppen über trägerspezifische Suchtkonzepte. Jedes Angebot der erzieherischen Hilfen in Dresden muss seither eine aktive und handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht nachweisen. Ein besonderes Augenmerk verdiente das jugendhilfliche Leistungsdreieck zwischen KlientInnen als Leistungsberechtigte, Allgemeinem Sozialen Dienst (ASD) des Jugendamtes als Leistungsträger und freiem Träger der Jugendhilfe als Leistungserbringer. Für die erfolgreiche Arbeit mit suchtbelasteten Familien musste dieses Dreieck um die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen erweitert und somit zum Viereck werden. In der Arbeit der SuchtberaterInnen mit Suchtmittel konsumierenden Eltern rückten nunmehr auch die Kinder und das Kindeswohl ins Blickfeld. Der ASD sollte hier als verlässlicher Partner erlebt werden. In der Arbeit des ASD war vor allem ins Bewusstsein zu holen, dass es auf Sucht spezialisierte Fachkräfte gibt, mit denen sich eine enge Abstimmung lohnt, um wirksam mit suchtbelasteten Familien zu arbeiten. Auch hier stand das fachliche Miteinander im Mittelpunkt. Daraus entstanden zunächst eine „Handlungsorientierung der Dresdner Suchtberatungsstellen zur Sicherung des Kindeswohls“ (2017) und eine „Handlungsorientierung des Allgemeinen Sozialen Dienstes zum Umgang mit Suchtmittel konsumierenden Eltern, werdenden Müttern und Vätern sowie Kindern und Jugendlichen“ (2018). Beide Arbeitspapiere sind aufeinander abgestimmt und beschreiben verbindlich den Umgang mit suchtbelasteten Familien in eigener Zuständigkeit sowie die Zusammenarbeit beider Arbeitsfelder an der gemeinsamen Schnittstelle. Ergänzend erarbeitete eine eigens dazu gegründete Facharbeitsgruppe „Elternschaft und Sucht“ der hiesigen AG nach § 78 SGB VIII „Hilfen zur Erziehung“ in Zusammenarbeit freier Träger der Jugendhilfe mit dem öffentlichen Träger und VertreterInnen der Suchthilfe die „Fachlichen Empfehlungen der AG Hilfen zur Erziehung für die Arbeit der freien und öffentlichen Träger der Jugendhilfe mit suchtbelasteten Familiensystemen im Kontext ambulanter Erziehungshilfen“. Die beteiligten Fachkräfte diskutierten in lebhaftem Diskurs fachliche Positionen und verschriftlichten diese, einschließlich der Erwartungen an die jeweiligen NetzwerkpartnerInnen, aus ihrer jeweiligen Perspektive. Das Zusammenwirken der drei Bereiche öffentlicher Jugendhilfeträger, freie Jugendhilfeträger und Suchthilfe sowie die Arbeitsergebnisse der Facharbeitsgruppe „Elternschaft und Sucht“ wurden im November 2018 auf dem Fachtag „Dresden Sucht Haltung“ zur Diskussion in einer breiteren Fachöffentlichkeit vorgestellt und anhand einer Fallarbeit im Plenum überprüft. Darüber hinaus finden seit Januar 2019 regelmäßige fallbezogene Workshops aller Beteiligten zur Qualifizierung der Schnittstelle Jugendhilfe - Suchthilfe unter dem Aspekt des Kinderschut- 163 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien zes statt. Mit den Workshops verbindet sich das Ziel, das Verständnis für die Sicht- und Arbeitsweisen des jeweils anderen Systems weiterzuentwickeln und dieses zukünftig besser zu nutzen. Die fallbezogenen Workshops wurden u. a. mit dem Ergebnis evaluiert, dass an diesen Workshops ein hohes gegenseitiges Interesse besteht und diese unter Einbeziehung von VertreterInnen der freien Jugendhilfe sowie FamilienrichterInnen fortgesetzt werden sollen. Die Kinder erhalten eine Stimme, indem eine kontinuierliche politische und öffentliche Debatte über den Umgang mit psychotropen Substanzen geführt wird. Hier geht es um die Thematisierung und das Hinterfragen eines problematischen Substanzkonsums. Die Sensibilisierung von Fachkräften und MultiplikatorInnen (u. a. in Schulen und Kindertagesstätten) sowie eine aktiv betriebene Öffentlichkeitsarbeit stellen neben der Arbeit mit Kindern und Eltern einen Schwerpunkt des Dresdner Ansatzes dar. Der sichere Raum für Kinder besteht vor allem in den zentralen, geschützten Lebensräumen der Kinder, den Schulen, Kindertagesstätten, dem Hort etc. Dies wird ergänzt durch die Konkretisierung in Maßnahmen ambulanter Erziehungshilfen, die für Kinder aus suchtbelasteten Familien einen zusätzlichen geschützten Raum schaffen. Hier geht es um die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder und den Aufbau kognitiver Strategien, die ihnen im Umgang mit der elterlichen Sucht behilflich sein können. Das Zusammenspiel der offenen, hinschauenden Gesellschaft und der gezielten Stabilisierung betroffener Kinder und deren Eltern sind für die Zukunft unerlässliche Instrumente, um die gesunde Entwicklung in suchtbelasteten Familiensystemen zu unterstützen. Vorgehen und Umsetzung In der Landeshauptstadt Dresden wurden und werden durch die Suchtkoordination des Gesundheitsamtes Projekte für Kinder und Eltern aus suchtbelasteten Familien innerhalb der Strukturen initiiert und zusammengeführt. Der strukturelle Ansatz soll Leuchttürme und modellhafte Einzelprojekte vermeiden und breitere Basisansätze schaffen. Im Vordergrund steht das Schaffen von Strukturen für Kommunikation an den Schnittstellen der involvierten (Fach-)Bereiche und die Bereitstellung konkreter Hilfsangebote für Kinder. Grundlage für die erfolgreiche Vermittlung und Inanspruchnahme von Maßnahmen für KlientInnen ist das Wissen um die unterschiedlichen Angebote bei Fachkräften an den verschiedenen Schnittstellen sowie bei KlientInnen selbst. Als Beispiel sei die Zusammenarbeit der Jugend- und Drogenberatungsstelle Dresden in ihrer Beratertätigkeit mit dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden als behandelnde medizinische Einrichtung genannt. Hierbei ist die Schulung von MultiplikatorInnen in den jeweiligen Einrichtungen eine Schlüsselaktion, weil es durch diese Vernetzung möglich ist, Betroffenen das passende Angebot schnell und nachhaltig zu vermitteln. Dadurch sind das Wissen um die Existenz der Maßnahmen in Dresden und deren Annahme gefördert. Im Folgenden sind ausgewählte Beispiele von Maßnahmen für Kinder suchtkranker Eltern in Dresden aufgeführt, die durch die Arbeit an den Schnittstellen gut angenommen werden. Ein kooperatives Angebot zwischen Sucht- und Jugendhilfe stellt SHIFT dar. SHIFT ist ein Gruppenprogramm zur Förderung der Familienresilienz und Elternkompetenz, durchgeführt von der Jugend‐ und Drogenberatungsstelle Dresden in Kooperation mit der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH, einem Träger der freien Jugendhilfe. Das Angebot richtet sich an suchtbelastete Mütter oder Väter, unabhängig vom konsumierten Suchtmittel. Wöchentlich findet eine von insgesamt zehn − für KlientInnen kostenfreien − Gruppensitzungen statt. Seit September 2019 wird auch das aktualisierte SHIFT-Programm „SHIFT-Plus“ angeboten. 164 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien Seit Anfang 2020 steht auch wieder der Kurs „Trampolin - Kinder aus suchtbelasteten Familien entdecken ihre Stärken. Ein Stressbewältigungsprogramm für Kinder“ als Angebot der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH in Dresden zur Verfügung. Hierbei sind Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren die Zielgruppe. Sie lernen durch abwechslungsreiche Aktivitäten bei Gruppenterminen ihre Stärken kennen und entwickeln ein stabiles Selbstbewusstsein, immer im Kontext mit dem Umgang der Sucht ihrer Eltern. Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden bietet seit 2015 das bereichsübergreifende Versorgungsprojekt „Mama denk an mich“ an und stellt damit ein Hilfesystem für Drogen konsumierende Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Mütter dar. Hier steht die präventive Wegbereitung für ein drogenfreies (Familien-)Leben bzw. eine gute Mutter-Kind-Beziehung trotz Drogenkonsums in einem begleitenden Rahmen durch geschultes Fachpersonal aus Psychiatrie, Gynäkologie und Pädiatrie im Vordergrund. Auch in diesem Angebot findet eine enge einzelfallbezogene Vernetzung mit der Jugendhilfe und Suchthilfe statt. Um leichter mit Kindern ins Gespräch über Suchtprobleme der Eltern zu kommen, haben der Diplom-Psychologe Sören Kuitunen-Paul vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden und Paula Kuitunen mit „Dani und die Dosenmonster“ ein Kinderfachbuch über Alkoholprobleme in der Familie geschrieben und gestaltet. Das im Jahr 2019 erschienene Buch erzählt die Geschichte der Alkoholabhängigkeit eines Familienvaters aus der Sicht dessen Kindes Dani. Im Rahmen des Dresdner Präventionsformates „Kulturjahr Sucht“ (vgl. Handreichung Kulturjahr Sucht) fanden Lesungen des Buches in Kindertagesstätten und Schulen statt. Mit zusätzlichem Arbeitsmaterial wurde das Thema suchtabhängige Eltern pädagogisch nachhaltig aufgearbeitet. Fachkräfte der Schulsozialarbeit und der Kindertagesstätten in Dresden erhielten das Buch, um pädagogisch damit zu arbeiten. Im Rahmen der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien im Februar 2020 konnte über sogenannte COAs (Children of Addicts/ Alcoholics) informiert und die Gesellschaft für die Belange dieser Kinder sensibilisiert werden. In dieser Woche wurden in Dresden diverse Veranstaltungen mit Aktionen durchgeführt, unter anderem durch die Abteilung „Kinder, Jugend und Familie“ der Diakonie Dresden die Vorführung des Kinder- und Jugendfilmes „Mein Leben als Zucchini“ in einem Kinder- und Jugendhaus. Die Jugend- und Drogenberatungsstelle Dresden stellte die frei zugängliche Ausstellung „Alltägliche Geschichten“ mit Fotos und Zitaten von Kindern, die auf Kindeswohlgefährdung bei drogenkonsumierenden Eltern hinweisen, zur Verfügung. Diese Wanderausstellung wurde im Januar 2020 in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden und im Februar im UFA-Kristallpalast-Kino ausgestellt, um niedrigschwellig ein möglichst breites Publikum zu erreichen. Ebenfalls im Jahr 2020 initiierte die Koordinatorin für Suchthilfe/ Suchtprävention der Landeshauptstadt Dresden, dass allen kommunalen Abb. 4: Cover des Kinderfachbuchs „Dani und die Dosenmonster“ (2019) 165 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien und freien Kindertagesstätten sowie Schulen in Dresden das Plakat „Die Kinder aus dem Schatten holen“ der Bundesdrogenbeauftragten für den öffentlichen Aushang zur Verfügung gestellt wird. Das Plakat gibt einen Überblick über Signale und Hinweise, die auf eine familiäre Suchtbelastung hinweisen können. Es gibt Tipps, was LehrerInnen und ErzieherInnen in einem Verdachtsfall tun können. Auf dieses Plakat kann zudem in Abhängigkeit der jeweiligen Region und des Ortes ein/ e AnsprechpartnerIn mit Kontaktdaten aufgenommen werden, der/ die für Fragen zur Verfügung steht. In Dresdner Kindertagesstätten wurden z. B. die jeweiligen Kinderschutzbeauftragten benannt. Mit Wechsel der Bundesdrogenbeauftragten stehen diese Plakate leider nicht mehr zur Verfügung, die Grundidee könnte aber in eigene Aktionen übernommen werden. Das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden leistet Aufklärungsarbeit zur generellen Thematisierung der Suchtgefahren und zum Erkennen von Sucht. Beides ist unerlässlich, um sowohl Anlaufstellen für Betroffene bekannt zu machen als auch Aufklärung für MultiplikatorInnen zu schaffen. Dazu sind die Broschüre „Suchtgefahren thematisieren“ (Angebote für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen) und die Broschüre „Sucht erkennen“ (für Angehörige und Freunde suchtkranker Menschen) des Gesundheitsamtes zu nennen. Um kulturübergreifend zu informieren, gibt es die Broschüre „Sucht erkennen“ seit Februar 2020 auch zusätzlich in den Sprachen Arabisch, Paschtu, Englisch, Persisch und Tigrinisch und Russisch. Die Broschüren werden einem breiten Verteiler unterschiedlichster Stellen innerhalb und außerhalb Abb. 5: Ausstellung „Alltägliche Geschichten“ der Jugend- und Drogenberatungsstelle Dresden 166 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien der Stadtverwaltung kostenfrei zur Verfügung gestellt. Hierzu gehören z. B. Stadtbezirksämter, Sozialamt, Jobcenter, Jugendamt, Schulverwaltungsamt, Kliniken, Beratungsstellen und Hochschulen. Ergebnisse und Erreichtes Als eine zentrale Notwendigkeit für den Erfolg des familienorientierten Ansatzes und der gezielten Arbeit mit Kindern und deren suchtbelasteten Eltern wird die Kooperation und Vernetzung verschiedener Professionen und Hilfesysteme angesehen − entsprechend der Forderung, dass Suchtprävention als Querschnittsaufgabe zu begreifen ist. Das geschaffene stabile Netzwerk in Dresden zur Unterstützung von Kindern aus suchtbelasteten Familien ist vergleichbar mit einem einfachen Fangnetz: je enger und strukturierter die Maschen sind, umso effektiver kann ab- oder aufgefangen werden. Dies ist auch für die Arbeit mit suchtbelasteten Familien essenziell, da diese bei bestehendem Hilfebedarf umso besser aufgefangen werden können, je sensitiver, dichter und strukturierter das Netz der sie umgebenden Fachkräfte ist. Dieses Ergebnis eines stabilen und lernenden Netzwerkes ist wesentlich der Verbesserung der Kommunikation und Abstimmung unter den einzelnen Schnittstellen, die in die Versorgung der Kinder aus suchtbelasteten Familien eingebunden sind, geschuldet. Die regelmäßige Zusammenarbeit in verschiedenen Kontexten schafft Beziehungen und eine Transparenz in der jeweiligen Arbeitsweise. Diese Beziehungen senken deutlich die Hemmschwelle der Beteiligten, zügig in die erforderlichen Angebote zu vermitteln und damit den Betroffenen schnell und sinnvoll zu helfen. Als Arbeitsgremien stehen in Dresden die Facharbeitsgruppe „Elternschaft und Sucht“ der Arbeitsgemeinschaft nach § 78 SGB VIII „Hilfen zur Erziehung“, der Arbeitskreis Suchtprävention, der Arbeitskreis Illegale Drogen, der Qualitätszirkel der Suchtberatungs- und -behandlungsstellen Dresden und Umland sowie das Treffen der LeiterInnen der Suchtberatungs- und -behandlungsstellen zur Verfügung. Demnach könnte diese Arbeitsweise auch ein Vorbild für andere Städte und Kommunen sein. Dresden wurde daher als Partner für das Forschungsprojekt „Steuerungswissen und Handlungsorientierung für den Aufbau effektiver interdisziplinärer Versorgungsnetzwerke für suchtbelastete Familien“ angefragt und wirkt dort mit dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH Mainz, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), zusammen. Gerade bei Kindern als KlientInnen ist besondere Sensibilität und Aufmerksamkeit geboten, um frühestmöglich das Problem zu erkennen und Lösungsansätze zu finden. Daher wird die Sensibilisierung des Umfeldes der Kinder durch MultiplikatorInnen-Schulungen (z. B. für Fachkräfte in Schule und Kindertagesstätten, Haus- und KinderärztInnen) und Informationen in Form von Broschüren dankend angenommen, um einen Leitfaden zum Erkennen von und zum proaktiven Umgang mit Kindern aus suchtbelasteten Familien zu haben. Ein Zeichen für die Funktionstüchtigkeit des Netzwerkes ist auch die gute Annahme der angebotenen Maßnahmen vor Ort. Dazu gehören unter anderem die Präventionsprogramme Trampolin und SHIFT, das interdisziplinäre Versorgungsprojekt „Mama denk an mich“ und die Lesungen zu „Dani und die Dosenmonster“. Diese Angebote finden aufgrund der hohen Nachfrage auch zukünftig in Dresden statt. Im Suchtbericht 2017 ist das Dresdner Herangehen ausführlich nachzulesen. Dieser Suchtbericht, alle im Beitrag angesprochenen Broschüren sowie weitere Informationen zum Dresdner Herangehen sind unter www.dresden.de/ sucht zu finden. Das Buch „Dani und die Dosenmonster“ kann über das Gesundheitsamt Dresden (Suchtkoordination@dresden.de) oder direkt über den Mabuse-Verlag bezogen werden. 167 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien Unser Fazit ist: Haltung ist die Voraussetzung, die enge Zusammenarbeit schafft Transparenz, die gemeinsam gestaltete Struktur vermittelt Sicherheit − nach innen für die beteiligten AkteurInnen und nach außen für Betroffene. Ausblick: Dresden hat einen Antrag beim GKV- Bündnis für Gesundheit (Förderung zielgruppenspezifischer Interventionen) zum Arbeitsfeld „Kinder suchtkranker Eltern“ gestellt und möchte die bestehenden Handlungsfelder ergänzen und festigen. Die Coronapandemie hinterlässt allerdings ihre Spuren in Gestalt von ansteigendem Suchtmittelkonsum in allen Bevölkerungsgruppen (Georgiadou et al. 2020) − bei gleichzeitig erschwertem Zugang zum Suchthilfesystem infolge von Kontaktbeschränkungen und Personalausfällen sowie einer absehbaren finanziellen Schwächung des Suchthilfe- und des Jugendhilfesystems. Seit Beginn der zweiten Corona-Welle werden im Dresdner Suchthilfesystem vermehrt Rückfälle sowie intensivere Konsummuster registriert, das Dresdner Jugendamt meldet einen Anstieg von Kindeswohlgefährdungen und einen gestiegenen Bedarf an Familienhilfen. Es ist vor dem Hintergrund der ungünstigen Rahmenbedingungen eine große Herausforderung, diesen Entwicklungen entgegenzusteuern und sicherzustellen, dass Kinder aus suchtbelasteten Familien als besonders vulnerable Gruppe weiterhin wirksame Hilfe finden und die in einem langen Prozess aufgebauten Hilfenetzwerkstrukturen erhalten bleiben. Dr. Kristin Ferse Katrin Arnold Landeshauptstadt Dresden, Gesundheitsamt E-Mail: suchtkoordination@dresden.de Enrico Birkner Landeshauptstadt Dresden, Jugendamt E-Mail: jugendamt@dresden.de Literatur Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V. (BAJ) (Hrsg.) (2012): Dossier Kinder suchtkranker Eltern. In: https: / / www.bag-jugendschutz.de/ PDF/ Dossier-Kinder-Suchtkranker-Eltern-web.pdf, 9.12.2020 Deutsches Ärzteblatt (2017): Tausende Kinder von Alkoholspektrumstörung betroffen. In: https: / / www.aerzte blatt.de/ nachrichten/ 77040/ Tausende-Kinder-von- Alkoholspektrumstoerung-betroffen, 10. 12. 2020 Facharbeitsgruppe (FAG) Elternschaft und Sucht der Arbeitsgemeinschaft (AG) Hilfen zur Erziehung (Hrsg.) (2017): Fachliche Empfehlungen der AG Hilfen zur Erziehung für die Arbeit der freien und öffentlichen Träger der Jugendhilfe mit suchtbelasteten Familiensystemen im Kontext ambulanter Erziehungshilfen. In: https: / / www.dresden.de/ media/ pdf/ gesundheit/ SPDi/ sucht/ Sucht_Handlungsorientierung_Fachliche- Empfehlungen.pdf, 15. 12. 2020 Georgiadou, E., Hillemacher, T., Müller, A., Koopmann, A., Leménager, T., Kiefer, F. (2020): Alkohol und Rauchen: Die COVID-19-Pandemie als idealer Nährboden für Süchte. Deutsches Ärzteblatt 117 (25): A-1251/ B-1060. In: https: / / www.aerzteblatt.de/ archiv/ 214451/ Alko hol-und-Rauchen-Die-COVID-19-Pandemie-als-idea ler-Naehrboden-fuer-Suechte, 11. 12. 2020 Gesellschaft gegen Alkohol- und Drogengefahren Sachsen e.V. (GAD-S) (Hrsg.) (2019): Beiträge zum 28. Sächsischen Treffen zur Suchtprävention am 17. und 18. Mai 2019 in Dresden, 14 - 19 Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.) (2017): Handlungsorientierung der Dresdner Suchtberatungsstellen zur Sicherung des Kindeswohls. In: https: / / www.dresden.de/ media/ pdf/ gesundheit/ SPDi/ sucht/ Sucht_Handlungsorientierung_Kindes wohl_Suchtberatungsstellen_2017.pdf, 9. 12. 2020 Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.) (2017): Suchtbericht 2017. In: https: / / www.dresden. de/ media/ pdf/ gesundheit/ SPDi/ sucht/ Suchtbericht_ 2017.pdf, 11. 12. 2020 Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.) (2019): Suchtbericht 2019. In: https: / / www.dresden. de/ media/ pdf/ gesundheit/ SPDi/ sucht/ Suchtbericht_ 2019.pdf, 10. 12. 2020 168 uj 4 | 2021 Der Dresdner Weg für suchtbelastete Familien Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.) (2020): Handreichung Kulturjahr Sucht. Kommunale Suchtprävention auf kreativen Pfaden. 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Schattauer-Verlag, Stuttgart a www.reinhardt-verlag.de „Sie können mir doch eh nicht helfen! “ Solchen Aussagen und Haltungen begegnen SozialarbeiterInnen, wenn sie mit unfreiwilligen und unmotivierten KlientInnen arbeiten. In Zwangskontexten kann Motivation nicht vorausgesetzt werden, aber SozialarbeiterInnen können sie fördern! Wie entsteht Motivation und wie kann sie verändert werden? Wie kann die Fachkraft- Klient-Beziehung motivationsfördernd gestaltet werden? Und wie geht man mit Widerstand professionell um? Auf die Grundlagen folgt ein umfangreiches Manual mit 15 Interventionsanleitungen für die konkrete motivationsfördernde Arbeit mit den KlientInnen. Als Online-Zusatzmaterial sind 20 Arbeitsblätter verfügbar. Hilfe, mir wird geholfen! Wolfgang Klug / Patrick Zobrist Motivierte Klienten trotz Zwangskontext Tools für die Soziale Arbeit 3., überarbeitete Auflage 2021. 168 Seiten. 4 Abb. 5 Tab. (978-3-497-03038-5) kt