eJournals unsere jugend 73/5

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2021.art30d
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2021
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Editorial

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2021
Anne Kaplan
Lisa Schneider
Karla Verlinden
Liebe Leser*innen, Sexualität, sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Bildung sind Menschenrechte, verankert in den Sexual Rights (IPPF und WAS). Sozial marginalisierte Gruppen und speziell marginalisierte Mädchen* und junge Frauen* haben u. a. wegen intersektionaler Ausschlüsse und Diskriminierungen oft nicht Teil an Angeboten sexueller Bildung. Im gesellschaftlichen sowie fachlichen Diskurs werden ihre (sexuellen) Interessen, Bedarfe, Wünsche und Lebenslagen selten wahrgenommen. Umso mehr freuen wir uns, mit dieser Gastherausgabe „Sexuelle Bildung marginalisierter Mädchen* und Frauen*“ die Möglichkeit zu haben, den Austausch über diese Lücke zu eröffnen. Der Schritt ermöglicht mehr Sichtbarkeit dieser Menschen und ihrer Anliegen – perspektivisch braucht es sichere Räume, in denen die Mädchen* und jungen Frauen* selbst für sich sprechen können und Gehör finden.
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193 Editorial unsere jugend, 73. Jg., S. 193 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art30d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Liebe Leser * innen, Sexualität, sexuelle Selbstbestimmung und sexuelle Bildung sind Menschenrechte, verankert in den Sexual Rights (IPPF und WAS). Sozial marginalisierte Gruppen und speziell marginalisierte Mädchen* und junge Frauen* haben u. a. wegen intersektionaler Ausschlüsse und Diskriminierungen oft nicht Teil an Angeboten sexueller Bildung. Im gesellschaftlichen sowie fachlichen Diskurs werden ihre (sexuellen) Interessen, Bedarfe, Wünsche und Lebenslagen selten wahrgenommen. Umso mehr freuen wir uns, mit dieser Gastherausgabe „Sexuelle Bildung marginalisierter Mädchen* und Frauen*“ die Möglichkeit zu haben, den Austausch über diese Lücke zu eröffnen. Der Schritt ermöglicht mehr Sichtbarkeit dieser Menschen und ihrer Anliegen - perspektivisch braucht es sichere Räume, in denen die Mädchen* und jungen Frauen* selbst für sich sprechen können und Gehör finden. Wir vertiefen diese Überlegungen in unserem einführenden Beitrag über kritische sexuelle Bildung marginalisierter Mädchen* und junger Frauen*. Adrijane Mehmetaj-Bassfeld und Behshid Najafi stellen die Praxis der (sexuellen) Beratungsarbeit von agisra e.V. im Kontext von Zwangsverheiratung vor. Ann-Sophie Stählker gibt mit ihrem Zwischenruf zum Geschlechtseintrag „divers“ Gelegenheit zur Reflexion von Sprache und Geschlecht. Annika Krause weist auf die Lebens- und (sexuellen) Bildungsbedingungen von Mädchen* und jungen Frauen* in Haft hin. Katharina Urbann und Esther Lißeck nehmen sich den Notwendigkeiten und Möglichkeiten sexueller Bildung für Mädchen* und Frauen* mit Behinderung an. Giovanna Gilges beschreibt die Arbeitsrealitäten von Sexarbeiter*innen und die damit einhergehenden Grenzen sexueller Bildung und Beratung. Franka Margot Asselborn ergänzt diese Darstellung um Informationen und Implikationen bezüglich der Praktiken sogenannter „Loverboys*“. Madeline Doneit stellt queerfeministische sexuelle Bildungsarbeit besonders für trans*Frauen und Mädchen* dar. Besonderer Dank gilt Inga Knebel für ihre bereichernde Mitarbeit an diesem Sonderheft. Anne Kaplan, Lisa Schneider und Karla Verlinden Lisa Schneider Inga Knebel Karla Verlinden Anne Kaplan