eJournals unsere jugend 73/7+8

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit

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Reinhard Joachim Wabnitz
Mit Blick auf die Zielgruppen sowohl der Studierenden als auch der Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Sozialverwaltung habe ich in UJ in den Jahren 2014–2017 in acht halbjährigen Folgen einen Überblick über aktuelle Literatur zu unterschiedlichen Rechtsgebieten, insbesondere über neue Lehrbücher, für die Soziale Arbeit vorgelegt, u.a. auch zum Familienrecht (in UJ Heft 3/2017, 136–142). Nach vier Jahren erscheint ein erneuter Überblick über aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht angezeigt, denn es handelt sich um ein außerordentlich dynamisches Rechtsgebiet, wo es seit 2017 viele Veränderungen in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur gegeben hat.
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338 unsere jugend, 73. Jg., S. 338 - 346 (2021) DOI 10.2378/ uj2021.art53d © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Mit Blick auf die Zielgruppen sowohl der Studierenden als auch der Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Sozialverwaltung habe ich in UJ in den Jahren 2014 - 2017 in acht halbjährigen Folgen einen Überblick über aktuelle Literatur zu unterschiedlichen Rechtsgebieten, insbesondere über neue Lehrbücher, für die Soziale Arbeit vorgelegt, u. a. auch zum Familienrecht (in UJ Heft 3/ 2017, 136 - 142). Nach vier Jahren erscheint ein erneuter Überblick über aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht angezeigt, denn es handelt sich um ein außerordentlich dynamisches Rechtsgebiet, wo es seit 2017 viele Veränderungen in Gesetzgebung, Rechtsprechung und Literatur gegeben hat. Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit von Prof. Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz Jg. 1952; Assessor jur., Magister rer. publ., Ministerialdirektor a. D., Professor für Rechtswissenschaft, insbesondere für Familien- und Kinder- und Jugendhilferecht, an der Hochschule RheinMain, Wiesbaden Das Familienrecht, insbesondere nach dem 4. Buch des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), ist bekanntlich eines der Kernfächer in den Bachelorstudiengängen für Soziale Arbeit an Hochschulen, Fachhochschulen und (teilweise auch) Universitäten. Außerdem sind Kenntnisse des Familienrechts unverzichtbar für eine erfolgreiche berufspraktische Tätigkeit in vielen Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, insbesondere der Familien- und Kinder- und Jugendhilfe. Die im Folgenden vorzustellenden Werke richten sich deshalb überwiegend an Studierende und PraktikerInnen im Bereich der Sozialen Arbeit. In einigen wird auch das Kinder- und Jugendhilferecht (insbesondere nach dem Achten Buch des Sozialgesetzbuchs - SGB VIII) behandelt, denn beide Rechtsgebiete sind vielfach aufeinander bezogen und miteinander verwoben. Aktuelle Lehrbücher zum Kinder- und Jugendhilferecht werde ich deshalb in einer weiteren Sammelrezension in UJ 2021 vorstellen. Zum Familienrecht gibt es mittlerweile eine recht große Anzahl von Lehrbüchern, die speziell für Studierende und PraktikerInnen der Sozialen Arbeit konzipiert worden sind. Es gibt außerdem Lehr- und Handbücher, die zwar primär für Jurastudierende, RechtsreferendarInnen sowie familienrechtlich tätige JuristInnen geschrieben wurden, die teilweise jedoch auch für Berufstätige in der Sozialen Arbeit und in den Sozialverwaltungen geeignet erscheinen. Das Familienrecht ist auch (knapper) Bestandteil der beiden folgenden Lehrbücher zu allen für die Soziale Arbeit relevanten Rechtsgebieten, die ich erstmals in UJ 9/ 2014 (384 - 389) besprochen habe und die inzwischen in Neuauflagen erschienen sind: 339 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit Kievel, W., Knösel P., Marx, A., Sauer, J. (2018): Recht für soziale Berufe. Basiswissen kompakt. 8. Aufl., Wolters Kluwer, Köln. 638 Seiten, ISBN 978-3-472-095057, 39,00 € - davon 78 Seiten zum Familienrecht (von Marx) Trenczek, T., Tammen, B., Behlert, W., Boetticher, A. v. (2017): Grundzüge des Rechts. Studienbuch für soziale Berufe. 5. Aufl., Ernst Reinhardt, München/ Basel. 873 Seiten, ISBN 978-3-8252-8480-0, 49,99 € - davon 89 Seiten zum Familienrecht (von Trenczek und von Boetticher) Bei der Vorstellung der folgenden, vollständig neu oder (zumeist) in Neuauflagen erschienenen Lehrbücher zum Familienrecht werde ich in alphabetischer Reihenfolge jeweils eingehen auf: Autorinnen und Autoren, wesentliche Inhalte der jeweiligen Werke sowie auf deren Zielsetzungen und Adressatenkreise. Für Studierende der Sozialen Arbeit und für „EinsteigerInnen in das Familienrecht“ konzipierte Lehrbücher Gürbüz, S. (2020): Familien- und Kindschaftsrecht für die Soziale Arbeit. 2. Aufl., Ernst Reinhardt, München. 212 Seiten, ISBN 978-3-8252-5274-5, 29,00 € Die Autorin, Fachanwältin für Familienrecht, die auch als Vertretungsprofessorin an der Frankfurt University auf Applied Science tätig war, hat das oben genannte Lehrbuch mit dem Titel „Familien- und Kindschaftsrecht“ für die Soziale Arbeit vorgelegt, nach der Erstauflage 2018 nunmehr in 2. Auflage 2020. Üblicherweise wird unter „Kindschaftsrecht“ der Zweite Abschnitt des 4. Buches des Bürgerlichen Gesetzbuches (Familienrecht) verstanden bzw. ist dieses Teil des Familienrechts des BGB, während bei Gürbüz offenbar der Bereich der „familiennahen“ Vorschriften des SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe) gemeint ist. Dies ist meines Erachtens eine sehr ungewöhnliche Verkürzung. Wie auch immer: Das noch relativ junge Werk fügt sich gut ein in die inzwischen stattliche Reihe der speziell für Studierende der Sozialen Arbeit entwickelten Lehrbücher zum Familienrecht. Befremdlich wirkt nur, dass auf diese zahlreichen anderen Werke („Konkurrenzprodukte“) von der Autorin nicht einmal hingewiesen wird, weder im Text noch im Literaturverzeichnis. Das Lehrbuch ist in 15 Kapitel untergliedert, die im Wesentlichen den gesetzlichen Vorgaben des BGB folgen, ohne dass allerdings auch dessen Dritter Abschnitt: Vormundschaft, Rechtliche Betreuung, Pflegschaft, behandelt würde. Nach dem Kapitel 1: Grundlagen des Familienrechts, folgt ein sehr knappes Kapitel 2: Paarbeziehungen, mit (nur) kurzen Ausführungen zur Eheschließung und zu den Wirkungen der Ehe. Wesentlich umfangreicher werden in den Kapiteln 3, 6 sowie 8 Trennung und Scheidung dargestellt. Des Weiteren werden behandelt: in Kapitel 7 das Unterhaltsrecht, in Kapitel 9 und 10 das Sorgerecht, in Kapitel 11 und 12 das Umgangsrecht sowie in Kapitel 13 in knapper Form das von der Autorin so bezeichnete „Kindschaftsrecht“ (mit Ausführungen im Wesentlichen nur zu den „besonders familiennahen“ Vorschriften der §§ 17, 18 SGB VIII sowie zum Schutzauftrag der Kinder- und Jugendhilfe nach den §§ 8 a, 42 SGB VIII). Abgerundet wird das Werk durch ein kurzes Kapitel 14 zum Gewaltschutzgesetz sowie mit sieben einschlägigen Fällen und Lösungen in Kapitel 15. 340 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit Interessant ist, dass die Autorin immer wieder auch„Sonderthemen“ - wenn man diese mit ihr denn so bezeichnen möchte - behandelt wie: Lebenspartnerschaft, Scheidung und Trennung von Ehen mit internationalem Bezug, Sorgerecht bei unverheirateten Paaren, Beschneidung des männlichen Kindes, nächtliche Fixierung des Kindes, Abbruch der künstlichen Ernährung eines Kindes, Vaterschaftsanfechtungsrecht, Auskunftsanspruch des Scheinvaters gegen die Mutter, Adoption, minderjährige Flüchtlinge. Das Buch besteht zu weiten Teilen (nur) aus der Wiedergabe von Gesetzestexten, wichtigen Gerichtsurteilen, einschlägigen Gesetzesbegründungen sowie anderen amtlichen Texten wie z. B. Bundestagsdrucksachen. In das Buch sind außerdem Übersichten und einige historische Exkurse eingefügt, die das Verständnis erleichtern. Zweifellos wird auch dieses Lehrbuch„die Studierenden der Sozialen Arbeit mit den Grundzügen des Rechts in der sozialen Arbeit, insbesondere des Familien- und Kindschaftsrechts, als Grundlage der Sozialen Arbeit vertraut machen“ (14). Marx, A. (2018): Familienrecht für soziale Berufe. Ein Leitfaden mit Fällen, Mustern und Übersichten. 3. Aufl., Bundesanzeiger, Köln. 320 Seiten, ISBN 978- 3-8462-087-5, 24,80 € Autor des erstmals im Jahre 2011 erschienenen „Leitfadens“ ist Prof. Dr. Ansgar Marx, Hochschullehrer in Wolfenbüttel. Er behandelt das Familienrecht in Form von kürzeren und längeren Texten, Übersichten, „Quick Infos“ und Fällen, ergänzt durch zum Teil umfangreiche, instruktive Beispiele aus der Rechtspraxis. Nach einer vorangestellten Einführung mit einem Überblick über das Familienrecht und dessen verfassungsrechtliche Grundlagen folgen vier Teile unterschiedlichen textlichen Umfanges. Im ersten, zu Recht längsten, weil für die Soziale Arbeit wichtigsten, Teil: Eltern - Kinder - Familie, werden die „kindschaftsrechtlichen“ Themen Abstammung, Verwandtschaft/ Schwägerschaft, Recht der elterlichen Sorge, Umgangsrecht, Adoption, Vormundschaft/ Pflegschaft/ Beistandschaft sowie das eher am Rande familienrechtliche Thema Rechtliche Betreuung entfaltet. Der zweite Teil: Ehe - Trennung - Scheidung, ist den Themen Ehe und Ehewirkungen, Ehescheidung sowie Andere Familienformen gewidmet, insbesondere der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Im dritten Teil: Unterhaltsrecht, wird recht knapp zunächst der Kindesunterhalt und sodann ausführlicher der Ehegattenunterhalt erläutert. Im vierten Teil: Verfahrensrecht - Internationales Familienrecht, wird ein kurzes Schlaglicht auf das Verfahren vor den Familiengerichten geworfen. Das Werk richtet sich sowohl an Studierende als auch an PraktikerInnen. Auf der Umschlagsrückseite heißt es dazu: „Sozialarbeiter, Angehörige beratender Berufe sowie Studierende finden in diesem übersichtlichen Leitfaden alle Informationen, die sie für ihre tägliche Arbeit oder das Studium benötigen. Zahlreiche Muster und Fallbeispiele bieten einen hohen Nutzwert und machen das Buch für Einsteiger und Lernende attraktiv, aber auch für diejenigen, die ihr Wissen aktualisieren wollen.“ Münder, J., Ernst, R., Behlert, W. (2021): Familienrecht. Eine sozialwissenschaftlich orientierte Darstellung., Nomos, Baden-Baden. 329 Seiten, ISBN 978-3- 8252-3942-8, 24,99 €; 8. Aufl. angekündigt für Juni 2021 Prof. Dr. Johannes Münder ist emeritierter Universitätsprofessor und war über Jahrzehnte hinweg an der Technischen Universität Berlin, 341 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit Lehrstuhl für Sozialrecht und Zivilrecht, tätig. Er hat das Werk vor vielen Jahren begründet. Seit der 6. Auflage 2011, die noch im Luchterhand-Verlag erschienen war, ist Prof. Dr. Rüdiger Ernst, Vorsitzender Richter am Kammergericht (Berlin), als Co-Autor hinzugetreten, und mit der 7. Auflage 2013 Prof. Dr. Wolfgang Behlert, Professor für Recht und Gesellschaft an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Ab der 8. Auflage wird auch Prof. Dr. Britta Tammen, Hochschule Neubrandenburg, an dem hervorragend eingeführten Werk mitwirken. Das Werk ist ein, vielleicht „der“ Klassiker in der Reihe der familienrechtlichen Literatur für die Soziale Arbeit. Es ist in sechs Teile gegliedert - mit 18 fortlaufenden Paragrafen (§§) auf der nächsten Gliederungsebene: Teil 1: Annäherungen (Familien - Lebensverhältnisse, Verfassung und Politik - Familienrecht); Teil 2: Partnerschaftsbeziehungen; Teil 3: Rechtliche Verknüpfung der Generationen - Verwandtschaft und Abstammung; Teil 4: Verwandtenunterhalt und öffentliche Sozialleistungen - schwerpunktmäßig für Kinder, aber auch für (alt gewordene) Eltern; Teil 5: Die Erziehung der Kinder; Teil 6: Behinderte und psychisch kranke Volljährige zwischen Hilfebedürftigkeit und Autonomie. Das Werk klingt aus (§ 18) wie folgt: „Von der gesetzgeberischen Bevormundung zur Mündigkeit - alles in Ordnung? “. Die Autoren stellen das Familienrecht nach dem 4. Buch des BGB, aber auch nach anderen zivil- und öffentlich-rechtlichen Gesetzen des Familienrechts, umfassend dar. Rechtsprechung und Literatur werden detailliert einbezogen. Das „Alleinstellungsmerkmal“ des Werkes ist allerdings nach wie vor, dass es sich - siehe Untertitel-um„eine sozialwissenschaftlich orientierte Darstellung“ des Familienrechts handelt: „Inhaltlich findet eine intensive Einbeziehung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse statt, nicht zuletzt deswegen, da im Familienrecht, wie sonst selten im Zivilrecht, sozialwissenschaftliches Wissen für die Auslegung und Anwendung des Rechts von Bedeutung ist.“ (5). Das Buch ist „nach wie vor als Lehrbuch konzipiert, es wendet sich an alle, die mit dem Familienrecht zu tun haben, seien es Studierende der Rechtswissenschaften, Rechtsanwälte, Richter, seien es Studierende der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogen, Verfahrensbeistände, Betreuer, d. h. an alle Personen, die sich systematisch mit dem Familienrecht beschäftigen müssen oder wollen, sowie an Menschen, die an detaillierten Rechtsinformationen über das Familienrecht interessiert sind.“ (5). Röchling, W., Schäfer, P. (2018): Jugend-, Familien- und Betreuungsrecht für die Soziale Arbeit. 2. Aufl. Kohlhammer, Stuttgart. 287 Seiten, ISBN 978-3-17- 021093-6, 34,00 € Prof. Dr. Walter Röchling ist Familienrichter i. R. und Honorarprofessor an der Hochschule Niederrhein. Neu hinzugetreten ist Prof. Dr. Peter Schäfer, hauptamtlicher Professor an der Hochschule Niederrhein, der v. a. den neuen Teil E (251 - 278) geschrieben hat. Das Lehrbuch „Jugend-, Familien- und Betreuungsrecht“ ist in fünf Teile untergliedert: Teil A: Jugendhilferecht/ SGB VIII (aus dem im Wesentlichen allerdings nur die Hilfe zur Erziehung, der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und die Inobhutnahme dargestellt werden); Teil B: Familienrecht; Teil C: Betreuungsrecht; Teil D: Verfahrensrechtliche Regelungen; Teil E: Mediation (Rechtliche Grundlagen, mediationsfördernde Regelungen im familiengerichtlichen Verfahren und Rechtsdienstleistungsgesetz). Das Werk wird ergänzt durch eine knappe Darstellung von Regelungen nach dem Bundeskinderschutzgesetz. Unterhalb der Gliederungsebene der fünf genannten Teile ist das Werk in durchlaufend 16 Kapitel (I. - XVI.) untergliedert. Die einzelnen Kapitel wiederum sind übersichtlich aufgebaut und beinhalten zumeist knappe 342 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit Einführungen („Was Sie in diesem Kapitel lernen können“), den Text der besonders relevanten Gesetzesbestimmungen im Wortlaut in grau abgesetzter Kastenform, lehrbuchartige Darstellungen mit unterschiedlichen Detaillierungsgraden sowie prägnante Schlussbemerkungen („Gut zu wissen - gut zu merken“). Schwerpunkt des Werkes sind die Ausführungen in Teil B: Familienrecht, wenn auch konzentriert auf ausgewählte wichtige Teile des Rechtsgebiets, nämlich auf das Sorge- und Umgangsrecht, die Rechte des Kindes, auf das Verhältnis von Pflegeeltern und leiblichen Eltern, Maßnahmen des Familiengerichts bei Kindeswohlgefährdung, das Adoptionsrecht und auf die Beistandschaft, Vormundschaft und Pflegschaft. Das Werk enthält keine Ausführungen zum Eherecht, Ehescheidungsrecht, zum Unterhaltsrecht (sowohl zwischen Ehegatten als auch zwischen Verwandten) sowie zum Recht der nichtehelichen Lebensgemeinschaften einschließlich der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Das Buch wendet sich ausdrücklich zunächst an Studierende der Sozialen Arbeit, denen es ermöglichen soll, „sich den Lernstoff im Bereich des Jugend-, Familien- und Betreuungsrechts selbstständig oder als Begleitung zu den entsprechenden Lehrveranstaltungen anzueignen“; die Schwerpunkte des Werkes sind jedoch auch„an der praktischen Tätigkeit von Sozialarbeitern ausgerichtet“ (Umschlagsrückseite). Schleicher, H. (2020): Jugend- und Familienrecht. Ein Studienbuch. 15. Aufl., Beck, München. 407 Seiten, ISBN 978-3-406-74579-9, 29,80 € Der kürzlich verstorbene Begründer des Werkes, Prof. Hans Schleicher, war viele Jahre Professor an der Hochschule München. Wenn ich es richtig sehe, handelt es sich bei seinem bereits 1973 in 1. Auflage erschienenen Buch um das erste Werk dieser Art, das gezielt für Studierende und PraktikerInnen der Sozialen Arbeit verfasst worden ist. Und kein anderes der hier angezeigten Werke speziell für diesen Adressatenkreis hat ebenfalls bereits eine 15. Auflage erlebt! AutorInnen sind nunmehr Rechtsanwalt Dieter Küppers, München, Prof. Dr. Annette Rabe, München, Prof. Dr. Jürgen Winkler, Freiburg, sowie Dr. Sebastian Wußler, Direktor des Amtsgerichts Bühl. In dem genannten Buch werden sowohl das „Jugendrecht“ (Teil 1) als auch das „Familienrecht“ (Teil 2) dargestellt, Letzteres umfangreicher als Ersteres, zumal dort auch die Themen „Aufsichtspflicht“ und „Jugendstrafrecht“ behandelt werden. Teil 1 ist in die Kapitel 1 (Rechtliche Bedeutung der einzelnen Altersstufen), Kapitel 2 (Aufsichtspflicht im privaten und beruflichen Alltag), Kapitel 3 (Kinder- und Jugendhilferecht - mit knapp 100 Druckseiten) sowie Kapitel 4 (Jugendstrafrecht) untergliedert. Teil 2 enthält die Kapitel 5 (Eherecht), Kapitel 6 (Ehescheidung), Kapitel 7 (Verwandtenunterhalt), Kapitel 8 (Elterliche Sorge), Kapitel 9 (Adoptionsrecht) sowie Kapitel 10 (Vormundschaft - Pflegschaft - Rechtliche Betreuung). Das materialreiche Werk ist sehr übersichtlich gegliedert - und erschließt sich nicht zuletzt auch deshalb besonders leicht, weil bei allen Absätzen links oder rechts am Rand jeweils ein Stichwort angebracht ist, das den jeweiligen Inhalt kurz und knapp „auf den Punkt bringt“. Dies stellt durchaus ein Alleinstellungsmerkmal dar! Auf der Umschlagsrückseite heißt es zu diesem Werk: „Das Studienbuch wendet sich vor allem an Studierende und Praktiker der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik. Es vermittelt fundierte Kenntnisse wesentlicher Gebiete des Jugend- und Familienrechts und deckt die für die Ausbildung und Praxis wichtigsten Bereiche ab. Es ist aber auch als Hilfe für diejenigen gedacht, die sich sonst mit dem Jugend- und Familienrecht befassen.“ 343 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit Wabnitz, R. J. (2019): Grundkurs Familienrecht für die Soziale Arbeit. 5. Aufl., Ernst Reinhardt, München/ Basel. 191 Seiten, ISBN 978-3-8252-45314-1, 21,99 € Der Autor dieses erstmals 2006 erschienenen und nunmehr in 5. Auflage 2019 vorliegenden Buches, Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Wabnitz, ist Professor für Rechtswissenschaft, insbesondere Familien- und Jugendhilferecht, an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, Ministerialdirektor a. D. und zugleich Autor dieser Sammelrezension. Dies führt zu einem gewissen Dilemma, denn einerseits soll dieses Buch hier nicht fehlen, andererseits verbieten sich „lobende Bemerkungen“; insoweit kann allerdings auf die sehr wohlwollenden Besprechungen von Dieter Kreft in UJ verwiesen werden (Heft 6/ 2010, 286f; Heft 6/ 2013, 282f; Heft 2/ 2015, 92f ). Das Buch ist entsprechend den in der Regel zur Verfügung stehenden bis zu 28 Semesterwochenstunden in 14 Kapitel gegliedert: Familien und Familienrecht; Verlöbnis und Ehe; Getrenntleben und Ehescheidung; Verwandtschaft und Abstammung; Verwandtenunterhalt I; Verwandtenunterhalt II und Unterhalt aus Anlass der Geburt; Elterliche Sorge I; Elterliche Sorge II; Elterliche Sorge III; Elterliche Sorge IV; Annahme als Kind (Adoption); Vormundschaft, Pflegschaft, Beistandschaft; Rechtliche Betreuung; Nichteheliche Lebensgemeinschaften, insbesondere die Eingetragene Lebenspartnerschaft. Jedes Kapitel folgt demselben Aufbau: textliche Darstellung, (insgesamt 67) grafische Übersichten über das Wichtigste mit Erläuterungen, 14 Übungsfälle (mit Musterlösungen am Ende des Buches) sowie zahlreiche Vertiefungen (ohne „Klausurrelevanz“) und weiterführende Literaturhinweise. Das Werk will gezielt auf die Abschlussprüfung der Lehrveranstaltung „Familienrecht für die Soziale Arbeit“ vorbereiten, jedoch zugleich Neugierde wecken und Freude vermitteln beim „Einstieg in eine für die Soziale Arbeit außerordentlich wichtige und spannende, weil lebens- und praxisnahe Rechtsmaterie! “ (13f ). Um eine weitere Hilfestellung zur Aneignung und Festigung des Lernstoffs des Familienrechts zu geben, habe ich im Jahr 2020 die folgenden Lernkarten herausgebracht, mit denen man sich das „Allerwichtigste“ aus diesem großen Stoffgebiet aneignen kann: Wabnitz, R. J. (2020): Lernkarten Familienrecht für die Soziale Arbeit. Mit 75 Lernfragen und Antworten. Ernst Reinhardt, München/ Basel. ISBN 978-3- 8252-5 497-1, 16,00 € Die 75 Lernkarten enthalten jeweils auf der Vorderseite eine Frage zum Stoff des Familienrechts und auf der Rückseite die entsprechenden Antworten, unter Bezugnahme auch auf die entsprechenden Kapitel und Unterkapitel des Grundkurses „Familienrecht für die Soziale Arbeit“. Für Studierende der Rechtswissenschaft und Juristen konzipierte Lehrbücher, die jedoch zumeist auch für PraktikerInnen in der Sozialen Arbeit und den Sozialverwaltungen geeignet sind Fröschle, T. (2019): Familienrecht. 4. Aufl., Kohlhammer, Stuttgart. ISBN 978-3-17-038086-8, 160 Seiten, 24,00 € Autor dieses Buches ist Prof. Dr. Tobias Fröschle, Professor für Bürgerliches Recht mit dem Schwer- 344 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit punkt Familienrecht an der Universität Siegen. Er hat das Werk in zwölf Kapitel untergliedert, in denen die wichtigsten Aspekte des deutschen Familienrechts behandelt werden: Einführung und Überblick; Eheschließung; Allgemeine Ehewirkungen; Ehegüterrecht; Scheidung und Scheidungsfolgen; Lebenspartnerschaft; Verwandtschaft und Abstammung; Eltern-Kind-Verhältnis im Allgemeinen; Elterliche Sorge; Umgang und Auskunft; Adoption; Vormundschaft, Rechtliche Betreuung, Pflegschaft. Der Text des Buches ist bewusst knapp gehalten und verzichtet nahezu durchgängig auf Literatur- und Rechtsprechungshinweise. Das „Literaturverzeichnis“ (IX) umfasst gerade einmal vier Titel: drei Kommentare zum BGB und einen Kommentar zum FamFG; keines der in dieser Sammelrezension aufgeführten Lehrbücher wird erwähnt. Allerdings wird das Werk ergänzt durch umfangreiche„Download-Materials“, auf die in dem gedruckten Text immer wieder hingewiesen wird: nämlich auf Gesetzestexte, Gerichtsentscheidungen, Exkurse zum SGB VIII, Multiple-Choice-Tests, Statische und interaktive Fälle sowie eine Hörfassung des Buchinhalts. Adressaten sind in erster Linie Jurastudierende, aber auch Studierende der Sozialen Arbeit. Zum Adressatenkreis heißt es im Vorwort genauer: „Dieses Buch richtet sich an alle, die sich einen ersten Überblick über das deutsche Familienrecht verschaffen wollen oder auch müssen. Es behandelt jedenfalls die in den Prüfungsordnungen für Juristen zum Stoff des Ersten Staatsexamens rechnenden Grundzüge des Familienrechts und reicht zur Prüfungsvorbereitung damit aus. Andererseits kann es jedem, der sich intensiver mit dem Familienrecht befassen muss, zum ersten Einstieg hilfreich sein. Hier sind vor allem auch Nichtjuristen angesprochen, für die das Familienrecht zum Thema ihrer Ausbildung oder beruflichen Tätigkeit gehört, zum Beispiel Studierende der Sozialen Arbeit.“ (V). Gernhuber, J., Coester- Waltjen, D. (2020): Familienrecht. 7. Aufl., Beck, München. ISBN 978-3-406-73131-0, 992 Seiten, 149,00 € Begründet wurde das Werk von dem inzwischen verstorbenen, emeritierten ordentlichen Professor an der Universität Tübingen, Dr. Joachim Gernhuber - und fortgeführt von Dr. Dr. h. c. Dagmar Coester-Waltjen, emeritierte ordentliche Professorin an der Universität Göttingen. Das voluminöse Werk ist in sechs Abschnitte untergliedert: Allgemeine Lehren; Die Ehe; Andere Lebensgemeinschaften; Unterhaltsrecht; Kinder; Sonstige Schutzverhältnisse. Auf der zweiten Gliederungsebene sind die Kapitel jeweils in mehrere Abschnitte A. bis ggf. E. untergliedert - und sodann in 78 Paragrafen mit zwei weiteren Untergliederungen mit zunächst römischen und dann arabischen Nummerierungen. Neben den Darstellungen des geltenden Rechts mit seinen vielfältigen Verästelungen und seiner reichhaltigen Rechtsprechung und Literatur enthält das Werk immer wieder auch sozialwissenschaftlich geprägte Ausführungen zum Beispiel über: Recht und Politik als gestaltende Kräfte (§ 1 II.), die Familie (§ 6 II.), Erscheinungsformen und Problemstellungen bei anderen Lebensgemeinschaften (§ 40), zu Beginn des 5. Abschnittes „Kinder“ einen Teil A. „Rechtliche und tatsächliche Ausgangssituation - Jugendhilfe“ mit Ausführungen u. a. zu den gesellschaftlichen Strukturen und zur internationalen Wertordnung (§ 49) sowie zu den „Öffentlichen Organen“ im Kindschaftsrecht, insbesondere zu den Gerichten und zum Jugendamt (§ 51), oder zur Adoption (insbesondere § 70). Dieses Werk ist das mit Abstand umfangreichste, am meisten in die Tiefe gehende und deshalb auch verständlicherweise teuerste der hier 345 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit angezeigten Bücher zum Familienrecht. Dennoch schreibt die Autorin in ihrem Vorwort: „Ein solches Buch kann nur der Versuch sein, den gesamten Bereich des Familienrechts in seiner Vielfältigkeit wie auch in seinen Verzahnungen mit anderen Rechtsgebieten und der Aufdeckung der Funktions- und Systemzusammenhänge aufzuzeigen“ (V). Dies ist eine eher bescheiden anmutende Aussage, handelt es sich doch um ein Gesamtwerk zum Familienrecht einschließlich eines außerordentlich umfangreichen Anmerkungsapparates, das sich in jeder Weise von allen anderen hier besprochenen Werken absetzt: Aus meiner Sicht ist es gleichsam„der Mercedes der Lehrbücher zum Familienrecht“. Für JuristInnen wird es einen besonderen Gewinn darstellen. Es dürfte jedoch für Studierende der Sozialen Arbeit nicht, für PraktikerInnen der Sozialen Arbeit allenfalls selten in Betracht kommen. Schwab, D. (2020): Familienrecht. 28. Aufl., Beck, München. 535 Seiten, ISBN 978-3-406-75199-8, 26,90 € Prof. Dr. Dieter Schwab war ordentlicher Professor an der Universität Regensburg. Er war und ist einer der bekanntesten Hochschullehrer und Autoren zum Familienrecht. Sein Lehrbuch wird praktisch jedes Jahr in einer neuen Auflage präsentiert, nunmehr bereits in der 28., „in der das Gesetz vom 19. 3. 2020 (hervorragt), welches - dem Bundesverfassungsgericht folgend - für nichteheliche Lebensgemeinschaften die Stiefkindadoption ermöglicht, wie sie bisher nur für Ehegatten und eingetragene Lebenspartner zugelassen war“ (V). Unverändert ist das Werk in die folgenden Teile untergliedert: I. Das Eherecht; II. Die eingetragene Lebenspartnerschaft; III. Rechtsprobleme des nichtehelichen Zusammenlebens; IV. Verwandtschafts- und Kindschaftsrecht; V. Vormundschaft, Pflegschaft und Betreuung - darüber hinaus in insgesamt 101 §§ (gleich Kapitel). Das Werk ist in der Verlagsreihe„Grundrisse des Rechts“ erschienen, stellt allerdings mehr als einen Grundriss dar, sondern ist ein sehr ausführliches Kompendium. Es wendet sich vorrangig an Studierende an Universitäten mit dem Schwerpunktbereich Familienrecht sowie an RechtsreferendarInnen und PraktikerInnen des Familienrechts, häufig mit wissenschaftlich vertieften Auseinandersetzungen mit komplizierten Rechtsfragen, die sicherlich über das hinausgehen, was Studierende der Sozialen Arbeit wissen müssen. Ich selbst greife häufig zu diesem Werk - auch zur Vorbereitung von Lehrveranstaltungen zum Familienrecht für Studierende der Sozialen Arbeit - und halte es für PraktikerInnen der Sozialen Arbeit und in Sozialverwaltungen für gut geeignet, wenn es um die Bearbeitung spezieller Problemstellungen geht. Ähnliches lässt sich auch mit Blick auf das hier zuletzt angezeigte Werk sagen: Wellenhofer, M. (2019): Familienrecht. 5. Aufl., Beck, München. 437 Seiten, ISBN 978-3-406-73746-6, 28,90 € Die Autorin ist ordentliche Professorin an der Universität Frankfurt am Main. In der 5. Auflage wurden auch hier u. a. Neuerungen infolge der sog. „Ehe für alle“ eingearbeitet. Das Buch ist in acht Kapitel untergliedert: 1. Grundlagen; 2. Verlöbnis, Eheschließung, Ehename; 3. Die eheliche Lebensgemeinschaft; 4. Zugewinnausgleich und sonstiger Vermögensausgleich; 5. Scheidungs- und Scheidungsfolgenrecht; 6. Eingetragene Lebenspartner- 346 uj 7+8 | 2021 Aktuelle Lehrbücher zum Familienrecht für die Soziale Arbeit schaft und nichteheliche Lebensgemeinschaft; 7. Kindschaftsrecht (mit ca. 130 Seiten das umfangreichste Kapitel); 8. Vormundschaft, Pflegschaft, Betreuung. Auf der nächsten Gliederungsebene ist das Werk in 41 Paragrafen weiter untergliedert. In jedem Kapitel finden sich Wiederholungsfragen (mit Antworten am Ende des Werkes). Ergänzt wird das Werk durch drei umfangreiche Klausurfälle mit Lösungen. Das Werk ist in der Reihe „Lernbücher Jura“ ebenfalls im Beck Verlag erschienen und „will nicht Lehrbuch, sondern Lernbuch sein. Es dient der Vermittlung, Wiederholung und Anwendung von Grundwissen auf dem Gebiet des Familienrechts. Die Zielgruppe sind (Jura-)Studenten im Pflichtfach- und Schwerpunktbereichsstudium sowie Rechtsreferendare“. Von daher kommt es für Studierende der Sozialen Arbeit kaum in Betracht - ggf. jedoch für PraktikerInnen der Sozialen Arbeit und in Sozialverwaltungen zwecks Bearbeitung vertiefter Fragestellungen zum Familienrecht. Fazit Im Bereich des Familienrechts gibt es eine Fülle einschlägiger Lehr- und Lernbücher speziell für die Soziale Arbeit. Für PraktikerInnen der Sozialen Arbeit, die sich vertieft mit Fragen des Familienrechts befassen, erscheinen auch mehrere primär für JuristInnen konzipierte Lehrbücher als geeignet. Von daher besteht durchaus die „Qual der Wahl“, da Interessierte sich nicht regelmäßig mehrere Werke kaufen werden. Aber potenzielle NutzerInnen können auch beruhigt sein: Alle hier vorgestellten Werke behandeln die meisten zentralen Themen des Familienrechts. Von daher können alle angezeigten Werke empfohlen werden - je nach den unterschiedlichen Interessen und Adressatenkreisen. Wer als StudierendeR der Sozialen Arbeit lediglich „minimalistisch“ die übliche Abschlussprüfung im Bachelor-Grundstudium bestehen möchte, für die/ den werden die Grundrisse von Fröschle, Gürbüz und Wabnitz ausreichen. Auch das Buch von Schleicher ist für Studierende und„Einsteiger“ zweifellos besonders geeignet. Wer mehr wissen möchte, dem/ der seien die umfangreicher angelegten Werke empfohlen. Die Bücher von Marx, Münder/ Ernst/ Behlert sowie Röchling/ Schäfer sind nach meinen Erfahrungen mit Blick auf die meisten Studierenden der Sozialen Arbeit allerdings eher zu umfangreich. Und die primär für Juristen geschriebenen Werke von Gernhuber/ Coester- Waltjen, Schwab und Wellenhofer sind ggf. für diejenigen PraktikerInnen von Nutzen, die sich mit Einzelfragen des Familienrechts vertieft zu befassen haben. Prof. Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz Professor für Rechtswissenschaft Hochschule RheinMain Postfach 3251 65022 Wiesbaden E-Mail: reinhard.wabnitz@hs-rm.de