unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2022.art21d
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2022
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Editorial
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2022
Sabine Behn
Britta Hecking
Victoria Schwenzer
Liebe Leserinnen und Leser, Radikalisierung und Radikalisierungsprävention sind Themen, mit denen viele von uns Berührungspunkte im beruflichen oder auch privaten Alltag haben. In Bezug auf die Komplexität von Radikalisierungsprozessen und die Dynamik extremistischer Angebote und Gruppierungen stellt die Prävention von Radikalisierung für Fachkräfte eine große Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Ausgabe von unsere jugend mit religiös begründeter Radikalisierung - in erster Linie von Jugendlichen - und nähert sich diesem Thema aus verschiedenen Perspektiven.
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145 Editorial unsere jugend, 74. Jg., S. 145 (2022) DOI 10.2378/ uj2022.art21d © Ernst Reinhardt Verlag Liebe Leserinnen und Leser, Radikalisierung und Radikalisierungsprävention sind Themen, mit denen viele von uns Berührungspunkte im beruflichen oder auch privaten Alltag haben. In Bezug auf die Komplexität von Radikalisierungsprozessen und die Dynamik extremistischer Angebote und Gruppierungen stellt die Prävention von Radikalisierung für Fachkräfte eine große Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Ausgabe von unsere jugend mit religiös begründeter Radikalisierung - in erster Linie von Jugendlichen - und nähert sich diesem Thema aus verschiedenen Perspektiven. Einführend untersuchen Britta Hecking und Victoria Schwenzer sozialraumspezifische Risiko- und Schutzfaktoren für die Resilienzbildung gegenüber religiös begründeter Radikalisierung. Der sozialräumliche Blick auf Radikalisierung bietet eine umfassende Annäherung an kontextspezifische Risikolagen und hebt zugleich die Potenziale einer sozialraumorientierten Jugendarbeit für die Prävention von Radikalisierung hervor. Aus ihren Ausführungen geht u. a. hervor, welche Bedeutung einer guten pädagogischen Arbeit und diskriminierungskritischen Ansätzen in der Radikalisierungsprävention zukommt. So werden anschließend zwei Praxisbeispiele dargestellt: Maryam Kirchmann und Christian Kautz von ufuq.de beschreiben die Workshops, die sie mit Schulklassen durchführen und in denen sie einen Raum für Auseinandersetzungen mit Fragen zu Religion und Identität, aber auch zu Diskriminierungserfahrungen schaffen. Mehmet Can schildert im Interview mit Julia Grau eine Schülerreise nach Israel und in die palästinensischen Gebiete, die die Jugendlichen anschließend in einem Comic verarbeitet haben. Abschließend geht Dennis Walkenhorst übergreifend auf die Deradikalisierungsarbeit als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit ein und problematisiert die hier bestehenden Barrieren des Erfahrungs- und Wissensaustausches und deren Konsequenzen. Eine Forschungsnotiz zu einem der größeren aktuell laufenden Forschungsprojekte im Feld der Radikalisierung verdeutlicht den Bedarf an weitergehender Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und gute Anregungen für Ihre Arbeit! Sabine Behn, Britta Hecking und Victoria Schwenzer Sabine Behn Britta Hecking VictoriaSchwenzer
