eJournals unsere jugend 74/4

unsere jugend
4
0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2022.art25d
41
2022
744

Fragmentierung und Entkopplung

41
2022
Dennis Walkenhorst
Die zentrale Hypothese dieses Beitrages lautet, dass bestimmte Strukturbedingungen und Prozesse, die sich am treffendsten mit den Begriffen Fragmentierung und Entkopplung beschreiben lassen, zwangsläufig zu Barrieren des Erfahrungs- und Wissensaustausches im Feld der Distanzierungsarbeit führen. Um Barrieren, die mit Entkopplungsprozessen im Zusammenhang stehen, zu überwinden und das Feld in diesem Sinne „lernfähiger“ aufzustellen, wird eine offensive Selbstverortung der Distanzierungsarbeit als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit gefordert.
4_074_2022_4_0006
172 unsere jugend, 74. Jg., S. 172 - 180 (2022) DOI 10.2378/ uj2022.art25d © Ernst Reinhardt Verlag von Dr. Dennis Walkenhorst Jg. 1983; Soziologe, ist wissenschaftlicher Leiter bei Modus - Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung (modus|zad) sowie Fachbereichsleiter Wissenschaft bei Violence Prevention Network. Von 2018 bis 2019 war er Lehrbeauftragter am Fachbereich Polizei- und Sicherheitsmanagement der HWR Berlin. Fragmentierung und Entkopplung Warum im Feld der Distanzierungsarbeit kein systematischer Erfahrungs- und Wissensaustausch stattfindet - und was dagegen getan werden kann Die zentrale Hypothese dieses Beitrages lautet, dass bestimmte Strukturbedingungen und Prozesse, die sich am treffendsten mit den Begriffen Fragmentierung und Entkopplung beschreiben lassen, zwangsläufig zu Barrieren des Erfahrungs- und Wissensaustausches im Feld der Distanzierungsarbeit führen. Um Barrieren, die mit Entkopplungsprozessen im Zusammenhang stehen, zu überwinden und das Feld in diesem Sinne „lernfähiger“ aufzustellen, wird eine offensive Selbstverortung der Distanzierungsarbeit als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit gefordert. Einführung Die Begleitung von (bzw. Beratung zu) Prozessen individueller Distanzierung von extremistischen Einstellungs- und Handlungsmustern - oft auch als Deradikalisierung bezeichnet - wird heute gemeinhin als professionalisiertes bzw. standardisiertes Handlungsfeld beschrieben (Figlestahler/ Schau 2020, 6; Hohnstein et al. 2021, 1). So wurden in der jüngsten Vergangenheit auch vielversprechende Initiativen z. B. zur Formulierung von gemeinsamen Standards (BAMF 2020) ins Leben gerufen. Darüber hinaus gewinnen Evaluation bzw. Qualitätssicherung offenbar kontinuierlich an Bedeutung (Koynova 2021). Gleichzeitig ist die Distanzierungsarbeit in Deutschland aber vor allem durch Fragmentierung, also durch Unübersichtlichkeit und eine hohe (regionale) Diversität der professionellen Ansätze und Träger gekennzeichnet. Diese Ausgangslage, verschärft durch die anhaltende Konkurrenz um knappe staatliche Fördermittel, kann als eine der offensichtlicheren Ursachen für den noch immer nur sporadisch stattfindenden Erfahrungs- und Wissensaustausch innerhalb der Trägerlandschaft identifiziert werden. Dabei erinnern die anhaltenden Kontroversen innerhalb des Handlungsfeldes in frappieren- 173 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit dem Maße an (gut dokumentierte) Auseinandersetzungen, die die „diskussionsfreudige“ Profession der Sozialen Arbeit bereits seit Jahrzehnten begleiten. Und so scheint es verwunderlich, dass deren Erfahrungswissen nicht systematisch in die heutige Distanzierungsarbeit einfließt und darüber hinaus auch kaum an bestehende Debatten angeschlossen wird. Verstehbar wird dieser ausbleibende Austausch (im Sinne eines Lernens) vor allem dann, wenn man sich vor Augen führt, dass die Distanzierungsarbeit bis heute als von „klassischen“ Professionen entkoppelt wahrgenommen wird und, in gewissermaßen mystifizierender Form, vorwiegend als ein „exzeptionelles“ Arbeitsfeld fremd- und selbstbeschrieben wird. 1 Die Ursachen für bestehende Barrieren des Wissens- und Erfahrungsaustausches, so die zentrale (und titelgebende) These dieses Beitrages, lassen sich am präzisesten mit den Begriffen Fragmentierung (des Handlungsfeldes) und Entkopplung (von Professionen) bezeichnen. Während die Fragmentierung des Feldes in der jüngeren Vergangenheit bereits häufiger zur Sprache gebracht wurde, 2 soll im Folgenden vor allem auf die bisher kaum beleuchtete Dimension der Entkopplung Bezug genommen werden. Zu diesem Zweck werden zunächst diejenigen zentralen Elemente der professionellen Distanzierungsarbeit dargestellt, die sich träger-, projekt- und professionsübergreifend identifizieren lassen. Hierzu werden vor allem Selbstbeschreibungen relevanter Träger und Projekte berücksichtigt, außerdem die (wenigen) veröffentlichten Evaluationen, die im Feld stattfanden. 3 Anschließend daran werden drei exemplarische Kontroversen, die aktuell im Feld eine Rolle spielen, skizziert und mit Fokus auf ihre (Nicht-)Bezugnahme auf bestehende Erfahrungs- und Wissensbestände der Sozialen Arbeit überprüft. Abschließend wird aufgezeigt, welche Bedingungen zukünftig für einen gelingenden systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausch erfüllt sein müssten. Wirklich so „besonders“? Elemente, Ziele und Kontroversen der Distanzierungsarbeit Mit Blick auf die professionellen Hintergründe der Beschäftigten finden sich im Handlungsfeld der Distanzierungsarbeit neben SozialarbeiterInnen, PädagogInnen, PsychotherapeutInnen und PsychologInnen beispielsweise Religions- und IslamwissenschaftlerInnen, KriminologInnen oder auch SoziologInnen und PolitikwissenschaftlerInnen, darüber hinaus auch „QuereinsteigerInnen“ aus vollkommen anderen Disziplinen (Rau et al. 2021, 33). Kompetenzprofile und Ausschreibungen für neue Stellen in diesem Bereich werden entsprechend breit formuliert, in der Regel schließt eine interne Ausbzw. Weiterbildung als Voraussetzung für eine Beschäftigung an. So kann es nicht verwundern, dass die professionelle Begleitung von bzw. Beratung zu Distanzierungsprozessen immer wieder als ein höchst multiprofessionelles bzw. interdisziplinäres Feld beschrieben wird (Ülger/ Celik 2020; BAMF 2020). 4 Elemente und Ziele der Distanzierungsarbeit Die jeweiligen Programme und Projekte, die in Deutschland im Kontext der Distanzierungsarbeit umgesetzt werden, variieren vor allem in ihrer Selbstbeschreibung, z. B., ob es um Beratung oder Begleitung geht, ob von Distanzierung oder Deradikalisierung gesprochen wird oder ob eher sozialräumliche, systemische, aufsuchende und/ oder klientInnenzentrierte Ansätze gewählt werden. In der praktischen Umsetzung scheinen diese diversen Selbstbeschreibungen nur begrenzte Wirkmacht zu entfalten, vielmehr ist zu vermuten, dass hier meist wenig dogmatisch „auf Fallbasis“ bzw. „pragmatisch“ entschieden, mit wem, wie und unter welchem (offiziellen) Titel gearbeitet wird. 5 174 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit Trotz der Breite der professionellen Hintergründe der Beschäftigten und der unterschiedlichen Selbstbezeichnungen der Projekte und Programme können vier zentrale Elemente und (damit verbundene) Ziele im Handlungsfeld der Distanzierungsarbeit identifiziert werden. Mit Blick auf primäre Zielgruppen (i. S. der Einzelfallhilfe) sind das: ➤ Biografiearbeit i. S. biografischer Aufarbeitung, mit dem Ziel, Radikalisierungsursachen und Szenekontakte zu explizieren, in den biografischen Kontext zu setzen, (gemeinsam) zu reflektieren sowie Zukunftsbzw. Erwartungsmanagement zu betreiben; ➤ Ideologiearbeit i. S. von Anregungen zur Reflexion extremistischer Denkmuster, Erkennen von Widersprüchen und Auslösung von Irritationsmomenten mit z. B. dem Ziel, (Selbst-)Reflexionsfähigkeit zu erhöhen, Ambiguitätstoleranz zu entwickeln und letztlich demokratiefeindliche Haltungen abzulegen; ➤ Integrationsarbeit bzw. Inklusionschancenvermittlung i. S. einer (gemeinsamen) Analyse der sozialen Situation (gelingende Inklusion bzw. drohende Exklusion bzw. (Des-)Integration), mit dem Ziel, darauf basierende aktive Begleitung zur eigenständigen Lebensalltagsbewältigung und Lebensgestaltung (Hilfebzw. Zukunftsplanung) anzubieten, sowie ➤ Individuelle Beratung/ Coaching, die/ das sich i. d. R. bedürfnisorientiert weitere Formen der Persönlichkeitsentwicklung bzw. der Stärkung spezifischer Selbst- und Sozialkompetenzen zum Ziel setzt. Ergänzend können, je nach Programm und Ansatz, Elemente eine Rolle spielen, die primär auf das soziale Umfeld zielen, nämlich: ➤ Umfeldberatung zum Umgang mit Radikalisierungsprozessen und/ oder zur Vermittlung von Wissen zu extremistischen Ideologien bzw. Akteuren und deren Strategien sowie ➤ Politisch-historische bzw. demokratische Bildungsarbeit. Die einzelnen Elemente (und damit verbundenen Ziele) der Distanzierungsarbeit, vor allem die Biografie- und Integrationsarbeit, sind allesamt in hohem Maße an die Profession der Sozialen Arbeit anschlussfähig. Das grundlegende Ziel, gesellschaftlich relevante Problemlagen zu bearbeiten und in diesem Zusammenhang hilfebedürftige Menschen bei der Alltagsbewältigung und der Lebensgestaltung zu unterstützen, spiegelt sich in allen hier dargestellten Elementen und Zielformulierungen. Es stellt sich insofern die Frage, warum innerhalb der Distanzierungsarbeit nicht eine viel offensivere Selbstverortung als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit erfolgt. Das oben beschriebene Element der Ideologiearbeit gibt hier einen ersten Hinweis. Ideologiearbeit kann im Vergleich zu den anderen Elementen durchaus als „exzeptionell“ für Soziale Arbeit beschrieben werden. In der konkreten Umsetzung werden oftmals einschlägige (z. B. religionsbzw. politikwissenschaftliche) Qualifikationen für das Personal gefordert, gleichzeitig geht es aber nicht um politische Bildungsarbeit im klassischen Sinne, sondern um die individuelle (auch biografische) Aufarbeitung, Reflexion und schließlich Auflösung bereits bestehender extremistischer Denk- und Handlungsmuster. Die „Besonderheit“ dieses Elementes im Rahmen der Wahrnehmung der Distanzierungsarbeit (vor allem im Bereich Islamismus) dürfte nicht unerheblich zur aktuellen Selbst- und Fremdbeschreibung des gesamten Handlungsfeldes als exzeptionell beigetragen haben. Dabei gehen viele Praxisforschende heute von einer inadäquaten Überbetonung der Ideologie als Faktor der (De-)Radikalisierung aus (vgl. Weilnböck/ Uhlmann 2018). Spricht man darüber hinaus mit PraktikerInnen der Distanzierungsarbeit, so bestätigt sich diese Vermutung. Gemeinhin wird darauf hingewiesen, dass es in den meisten Fällen im „Kern“ immer um etwas „anderes“ geht (i. d. R. Formen der Bedürfnisbefriedigung), z. B. einen erlebten „Schmerz“ bzw. persönliche Krisen (siehe nur Mücke 2016; Figlestahler/ Schau 2020, 29ff ). 175 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit Hier wird deutlich, dass auch das (noch immer) begrenzte empirische Wissen über Radikalisierungsprozesse und die ungeklärte Gewichtung einzelner radikalisierungsrelevanter Elemente (wie bspw. Ideologie, Identität, Integration, Alltagsbewältigung etc.) einen weiteren Teil dazu beiträgt, dass Distanzierungsarbeit häufig als etwas „Besonderes“ - vielleicht auch etwas „Intransparentes“ - wahrgenommen wird. Der Gegenstand der in diesem Sinne mystifizierten Radikalisierung führt offenbar dazu, dass auch das Praxisfeld, das sich mit der De-Radikalisierung (bzw. Distanzierungsarbeit) auseinandersetzt, mystifiziert wird. Konsequenzen hat dies auch für aktuelle Kontroversen im Feld. Kontroversen im Handlungsfeld 6 Ein enorm polarisierendes aktuelles Thema ist die Frage nach der (Nicht-)Zusammenarbeit zwischen zivilgesellschaftlichen und sicherheitsbehördlichen bzw. polizeilichen Akteuren, vor allem im Rahmen von Fallkonferenzen. Nun hat diese Diskussion für das Feld der Distanzierungsarbeit naturgemäß eine hohe Relevanz, da nicht selten mit Menschen gearbeitet wird, die als sogenannte „GefährderInnen“ gelten und dementsprechend auch in einem Zwangs-, zumindest aber in einem Beobachtungsverhältnis zu Polizei und Sicherheitsbehörden stehen. Dennoch erweckt die geführte Debatte stellenweise den Eindruck, als würde die Frage nach dem „Ja“ oder „Nein“ (bzw. einem Mehr oder Weniger) der Zusammenarbeit eine vollkommen neue, bislang unbekannte Diskussion eröffnen. Dabei werden auf der einen Seite Argumente vorgebracht, die sich vor allem um eine erhöhte Distanz bemühen und Zusammenarbeit bzw. den Austausch von Informationen kategorisch ablehnen. Hier werden in stellenweise dramatisierender Form (Weilnböck 2021 a) Szenarien einer immanent drohenden staatlichen „Übernahme“ bzw. einer schleichenden Vereinnahmung im Sinne einer Versicherheitlichung der Arbeit entworfen und daraus eine grundsätzliche Ablehnung abgeleitet. Andere Stimmen betonen vor allem die Notwendigkeit der Zusammenarbeit und des Austausches im Sinne der Erreichung gesamtgesellschaftlicher Ziele, z. B. des Schutzes von Menschenleben oder der Bewahrung der Demokratie (Mücke 2021). Insgesamt lässt sich festhalten, dass die besondere Sicherheitsrelevanz des Feldes der Distanzierungsarbeit Debatten um Zusammenarbeit befeuert, diese aber in ähnlicher Form schon seit den 1970er-Jahren innerhalb der Sozialen Arbeit (damals zuerst im Kontext der Etablierung einer „Jugendpolizei“, siehe Becker 1974, 273ff ) geführt werden. In den nachfolgenden Jahrzehnten wurden diese Diskussionen in anderen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit, vor allem der Jugendarbeit bzw. Straßensozialarbeit in den Bereichen Drogen- und Gewaltprävention, fortgesetzt (Möller 2010; Feltes 2015). An die Frage nach der Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsbehörden schließt eine weitere Kontroverse an, nämlich die nach Falleinschätzungen bzw. „Diagnostik“. Sofern Akteure der Distanzierungsarbeit eine in ihrem Sinne produktive Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsbehörden umsetzen wollen, bedarf es zwangsläufig einer weiteren Professionalisierung der begründeten Falleinschätzung, der Hilfeplanung sowie des Case-Managements aufseiten der Distanzierungsarbeit. Hilfreich scheint dabei die Nutzung von Instrumenten Sozialer Diagnostik, kombiniert mit bedürfnisspezifischen Anamnesen (i. S. eines „Needs Assessment“). Diese Formen der professionellen Strukturierung der Arbeit durch die (verpflichtende) Nutzung bestimmter Instrumente führen nicht selten zu Widerständen, die sich argumentativ in der Regel auf die dem Handlungsfeld und den Fällen inhärente Komplexität und damit „Nicht-Strukturierbarkeit“, auf die intensive Nähe zu KlientInnen (i. S. einer Angst vor Vertrauensverlusten oder unerwünschte Informationsweitergabe) oder auf die Bedeutung professioneller Intuition (des sog. „Bauchgefühls“) beziehen (Weilnböck 2021 b). In der Begegnung von in der Distanzierungsarbeit tätigen Prak- 176 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit tikerInnen mit anderen Professionen, beispielsweise aus der Justiz oder der Polizeiarbeit, wiederholen sich dann Prozesse des Nicht-Verstehens und Misstrauens, die bereits in der Vergangenheit im Zusammentreffen sowohl dieser Professionen als auch von z. B. medizinischem Personal und SozialarbeiterInnen dokumentiert wurden (Pantucek 2010). 7 Eine dritte Kontroverse dreht sich schließlich um die Themen Standardisierung und (wirkungsorientierte) Evaluationen. Hier zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Aktuelle Debatten erinnern stark an Auseinandersetzungen, die in anderen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit bereits seit Jahrzehnten geführt werden. Ein zentraler Punkt sind dabei immer wieder Forderungen nach Wirksamkeitsnachweisen bzw. einer Messung des Erfolges der Arbeit. Dabei steht das öffentliche Interesse daran, dass die Wirkung von aus Steuermitteln finanzierten Programmen und Projekten, die mutmaßlich einen nicht unerheblichen Einfluss auf die öffentliche Sicherheit haben, belegt bzw. dokumentiert wird, im Gegensatz zu einer stellenweisen Abwehr bzw. Reaktanz der Fachpraxis, die um Kontrollfunktionen „von außen“, den Verlust von Anerkennung, die Abwertung der eigenen Arbeit oder im schlimmsten Fall den Verlust des Arbeitsplatzes besorgt ist. Auch hier wird die Komplexität des Handlungsfeldes als (nachvollziehbares) Argument gegen Versuche der (vereinfachenden) Standardisierung und Wirkungsmessung vorgebracht, ebenso wie z. B. die problematische Datenlage (bezogen auf Zugänge und nicht vorhandene Vergleichsgruppen) oder die vermeintliche „Neuheit“ bzw. eine „Besonderheit“ des Handlungsfeldes (Greuel et al. 2020). Die vorgebrachten Argumente für und wider wirkungsorientierte Evaluationen gleichen den Debatten, die vor allem in der Jugendhilfe infolge der Einführung des „Neuen Steuerungsmodells“ (NSM) (anschließend an das 1990 erlassene Kinder- und Jugendhilfegesetz) ausgelöst wurden (Grohs 2007) und sich inzwischen ebenfalls über einen Zeitraum von (mindestens) 30 Jahren erstrecken. 8 In den hier (verkürzt) dargestellten Kontroversen wird deutlich: Ähnliche oder gleich gelagerte Argumente und Positionen wurden in verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit offenbar schon Jahrzehnte zuvor besprochen, ohne dass dies heute Berücksichtigung findet. Eine grundsätzliche Entkopplung des Feldes der Distanzierungsarbeit lässt sich somit (auch) anhand der Kontroversen nachzeichnen. Fazit: (Mögliche) Dimensionen eines systematischen Wissens- und Erfahrungsaustausches Wie eingangs dargestellt, diagnostizieren aktuelle Beiträge häufig die Notwendigkeit eines intensiveren Wissens- und Erfahrungsaustausches innerhalb des Handlungsfeldes der Distanzierungsarbeit bzw. auch zwischen Forschung und Praxis (Neitzert 2021). Dabei wird vornehmlich auf Strukturbedingungen Bezug genommen, die hier als Fragmentierung des Feldes zusammengefasst wurden. Daran anschließend wird gefordert, dass z. B. jeweils einzelne Träger mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen, Praktizierende aus unterschiedlichen Phänomenbereichen, 9 WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen oder auch staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure jeweils in den Austausch treten. Dabei scheint es Konsens zu sein, dass ein intensiverer (und vor allem systematischerer) Austausch auf den verschiedenen Achsen innerhalb des Handlungsfeldes mutmaßlich enorm positiv auf die (weitere) Professionalisierung der Distanzierungsarbeit wirken würde. 10 Die anhaltende Konkurrenzsituation im Feld, die im Sinne einer Marktdynamik den Wettbewerb um knappe Fördermittel prägt, ist hier wohl als die größte Barriere identifizierbar. Die so häufig geforderte Etablierung einer „Fehler- und Lernkultur“ ist unter solchen Bedingungen kaum möglich. Darüber hinaus scheinen sich einzelne Träger, Projekte und Programme mit Blick auf ihre Selbstbeschreibungen (methodisch bzw. institutionell) stellenweise 177 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit auch in ihrem Selbstverständnis als zu „weit“ voneinander entfernt zu begreifen, um überhaupt in einen produktiven Austausch treten zu können. Der Rückzug z. B. auf bestimmte „Schulen“ der Distanzierungsarbeit (z. B. „systemisch“ vs. „theologisch“ vs. „aufsuchend“, Waleciak 2021, 118ff ) kann dann die grundsätzliche Bereitschaft zum offenen Austausch schmälern. Um diese Strukturbedingungen im Sinne der Ermöglichung eines systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausches innerhalb des Feldes zu verändern, wäre eine Reform der Förderbedingungen der Distanzierungsarbeit im Sinne einer deutlichen Entschärfung der Marktdynamik bzw. Konkurrenzsituation sowie der Budgetierung von wissenschaftlichen Stellen vonnöten. In diesem Sinne bräuchte es langfristig gesicherte Fördermöglichkeiten, die über die Logik von Jahresprojekten hinaus eine gesicherte (strukturelle) Perspektive für Träger und deren Personal bieten (ohne aber gleichzeitig die Diversität im Feld zu gefährden). Solche strukturellen Reformen sind genuin Aufgabe der Politik, in diesem Sinne kann die Praxis, abseits von Lobbyarbeit, hier nur geringen Einfluss ausüben. 11 Der vorliegende Beitrag hat gezeigt, dass, neben den beschriebenen Problemen infolge der Fragmentierung, vor allem aber die Entkopplung als eine weitere und bisher kaum berücksichtigte Barriere für einen systematischen Wissens- und Erfahrungsaustausch identifiziert werden kann. Der entscheidende Unterschied zwischen Fragmentierung und Entkopplung ist, dass mit Blick auf die Entkopplung die Praxis unabhängig von (politischen) Veränderungen der Strukturbedingungen proaktiv positive Veränderungen herbeiführen könnte. So sollte vor allem eine (offensive) professionelle Selbstverortung erfolgen, um begründet auf bestehende Diskurse in Forschung und Praxis Bezug nehmen und mit den entsprechenden Professionen auf Augenhöhe in den Austausch treten zu können. Es liegt, wie gezeigt, nah, die Distanzierungsarbeit explizit als Handlungsfeld innerhalb der Sozialen Arbeit zu verorten. Hier ist dann auch eine Abgrenzung von rein psychotherapeutischen Programmen, die nicht alle notwendigen Elemente der Distanzierungsarbeit (s. o.) abdecken, sinnvoll, auch wenn psychopathologische Faktoren in der Distanzierungsarbeit immer wieder eine Rolle spielen. 12 In diesem Sinne sollte eher eine Verknüpfung stattfinden, also systematisch bekannt sein, welche psychotherapeutischen (oder auch allgemein: medizinischen) Institutionen im Bedarfsfall als Kooperationspartner infrage kommen und im Hilfeplan Berücksichtigung finden. Ein solches Vorgehen ist in Handlungsfeldern wie z. B. der Drogenhilfe seit Langem etablierte Praxis (Gahleitner/ Pauls 2012). Darüber hinaus könnten Evaluationen einen Teil zur weiteren Erschließung des Wissens- und Erfahrungsaustausches beitragen, zumindest dann, wenn sie die mystifizierenden (Selbst-)Beschreibungen, die der Distanzierungsarbeit eine gewisse „Außergewöhnlichkeit“ unterstellen, nicht unhinterfragt übernehmen, sondern den Fokus zeitlich und sachlich deutlich ausweiten und vorhandene Wissensbestände, z. B. der Evaluationen im Bereich Jugendhilfe (s. o.), miteinbeziehen. Und schließlich müssten dringend Angebote zur akademischen (Weiter-)Qualifikation spezifisch für das Feld der Distanzierungsbegleitung geschaffen werden, konsequenterweise z. B. als Masterstudiengänge für BA-AbsolventInnen der Sozialen Arbeit. Aktuell werden vielversprechende berufsbegleitende Angebote zur Qualifikation bzw. Fortbildung, z. B. im Rahmen sogenannter „MasterClasses“, angeboten. 13 Eine strukturelle akademische Verortung des Handlungsfeldes der Distanzierungsarbeit an Hochschulen, die sich schwerpunktmäßig den Fragestellungen der Sozialen Arbeit widmen, könnte die dringend notwendigen Prozesse der weiteren Professionalisierung und der Ermöglichung eines systematischen Erfahrungs- und Wissensaustausches dabei aber noch langfristiger und nachhaltiger stärken. 178 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit Zusammenfassend scheint es folgerichtig, zukünftig stärker den Erfahrungshorizont der Sozialen Arbeit als zentralen Bezugspunkt der Distanzierungsarbeit und der mit ihr verbundenen Kontroversen zu definieren. 14 Oder mit Eleanor Roosevelt: „Wir müssen aus den Fehlern anderer lernen; denn wir leben nicht lange genug, um alle Fehler selber zu machen.“ Dies gilt für das Feld der Distanzierungsarbeit, das geprägt ist von den Notwendigkeiten schneller und entschlossener Entscheidungen und gleichzeitig in besonderem Maße auch Verantwortung für die gesamtgesellschaftliche Sicherheit und den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung trägt, in besonderem Maße. Anmerkungen 1 Es scheint kein Zufall zu sein, dass sich diese Diagnose auf anderer Ebene ebenso auf die Forschung zu Radikalisierung und Distanzierung übertragen lässt, wo die sog. „Terrorismusforschung“ bzw. „Radikalisierungsforschung“ als interdisziplinäre Felder laufend Begriffe, Konzepte und (Teil-)Theorien produzieren, die zu einem großen Anteil ohne Rückbindung an das Forschungswissen bereits etablierter Disziplinen (z. B. soziologischer bzw. sozialpsychologischer Theorie) erfolgen und sich vor allem auf die Identifikation von Kausalfaktoren und das darauf basierende Erstellen von verschiedenen, als „innovativ“ idealisierten Modellen und (Kleinst-)Theorien beschränken (Japp 2003). Auch hier kann die idealisierte „Besonderheit“ des (Forschungs-)Gegenstandes als Ursache für die relative Entkopplung des Forschungsfeldes von etablierten Disziplinen interpretiert werden. Ist es also letztlich auch der Forschungsbzw. Praxisgegenstand „Radikalisierung“ selbst, der zur relativen Entkopplung seiner ihn begleitenden Forschung bzw. Praxis führt? 2 Im Zentrum der Debatten steht dann häufig die Frage, wie dieser Fragmentierung entgegengewirkt werden kann, wie also die einzelnen „Fragmente“ nicht zusammenhanglos nebeneinander existieren, sondern vielmehr miteinander in den Austausch treten und so Resonanz erzeugen. Gefordert wird dann gemeinhin mehr Austausch und Transfer bei gleichbleibender (oder sogar erhöhter) Diversität. 3 Einen hervorragenden Überblick bietet die „MAPEX“- Plattform, die erst kürzlich von einem Forschungsverbund aus Bielefeld, Frankfurt a. M., Münster und Osnabrück entwickelt wurde: https: / / www.mapexprojekt.de/ . 4 Ob die Arbeit diese Breite zwingend erfordert oder ob nicht vielmehr die „Offenheit“ des Handlungsfeldes verschiedenste Professionen „anzieht“, ist dabei eine offene Frage. 5 Ansätze, die eine zu dogmatische Ausrichtung haben bzw. das eigene diagnostische und methodische Instrumentarium zu stark einschränken, laufen schnell Gefahr, nur noch für sehr spezifische Fallkonstellationen (z. B. in Zwangskontexten) nutzbar zu sein bzw. andernfalls kaum Zugänge zu (potenziellen) KlientInnen zu bekommen, vor allem wenn programmorientiert und schematisch (und nicht fallorientiert und dynamisch) vorgegangen wird. 6 Die Kontroversen können an dieser Stelle nur sehr verkürzt dargestellt werden, der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit bzw. korrekte Gewichtung. Zentrales Auswahlkriterium sind hier vielmehr die Parallelen zu bereits bestehenden Diskursen, die in der Vergangenheit innerhalb der Sozialen Arbeit geführt wurden. 7 Gerade das wahrgenommene „Unvermögen“, Prozesse der Einschätzung einzelner Personen „aus dem Bauch heraus“ auch in fachlich begründeter Form zu explizieren, damit es professionsübergreifend überhaupt zu einer gemeinsamen Falleinschätzung (und Hilfeplanung) kommen kann, kann hier einen produktiven Austausch behindern. 8 Die Einführung des NSM führte unter anderem zu Vorgaben, die zwingend Standardisierung und fachliche Nachweise der Wirkung von Maßnahmen der Jugendhilfe erforderten. Es musste in diesem Sinne eine nachvollziehbare Prüfung erfolgen, die vor allem für Transparenz und Legitimation sorgen sollte. 9 So wurden einige der Programme, die sich explizit dem Islamismus widmen, zunächst basierend auf Erfahrungen der Ausstiegsarbeit mit RechtsextremistInnen aufgesetzt, im weiteren Verlauf dann aber, zum einen aufgrund der besonderen Sicherheitsrelevanz des Bereiches, zum anderen aufgrund der speziellen Rolle der Religion, unabhängig davon weiterentwickelt. Systematische Formen des Austausches gibt es dabei nur selten. 10 Zu berücksichtigen bleibt hier, dass diese Prozesse nicht in Richtung einer (staatlichen) Zentralisierung führen dürfen. Denn Zentralisierung als Antwort auf Fragmentierung würde dem Handlungsfeld eine seiner größten Stärken rauben: dessen organisch gewachsene Diversität. 11 Gleichzeitig scheint aktuell der Koalitionsvertrag der neuen „Ampel“-Regierung in genau diese Richtung zu deuten, wenn es dort heißt: „Bewährte Präven- 179 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit tions- und Deradikalisierungsprogramme, insbesondere in Gefängnissen, stellen wir auf eine verlässliche finanzielle Grundlage.“ 12 Auch wenn einige internationale Studien darauf hinzudeuten scheinen, dass bei spezifischen KlientInnengruppen (hier: RückkehrerInnen aus Kriegsgebieten des IS) in erster Linie psychopathologische (und damit therapiebedürftige) Faktoren eine Rolle für den (De-)Radikalisierungsprozess spielen (siehe z. B. Radicalisation Awareness Network 2017), so deuten Befragungen der deutschen Praxis doch darauf hin, dass es phänomenübergreifend ganz überwiegend soziale bzw. individuelle Bedürfnislagen sind, die im Sinne einer erfolgreichen Distanzierung professionell bearbeitet werden müssen (Neitzert 2021, 27). Nichtsdestotrotz kann es natürlich sinnvoll sein, auch in Programmen der Distanzierungsarbeit Mitarbeitende mit psychotherapeutischem Ausbildungshintergrund zu beschäftigen. 13 Siehe: https: / / www.bpb.de/ veranstaltungen/ format/ seminar-workshop/ 331723/ masterclass-praeventions feld-islamismus-2021-22. 14 Dass dies nicht längst ausdrücklich der Fall ist, könnte auch mit dem Umstand zusammenhängen, dass im internationalen Kontext vor allem Sicherheitsbehörden und damit die Psychotherapie und/ oder die Kriminologie das Feld der Distanzierungsarbeit dominieren. In international vergleichender Perspektive ist Deutschland demnach schon fast als Sonderfall zu bezeichnen − obschon ein immer stärker werdendes Bewusstsein für die zentrale Rolle sozialarbeiterischer Ansätze und Methoden auch international zu entstehen scheint. Dr. Dennis Walkenhorst Modus - Zentrum für angewandte Deradikalisierungsforschung gGmbH Alt-Reinickendorf 25 13407 Berlin E-Mail: dennis.walkenhorst@modus-zad.de Literatur BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) (2020): Standards in der Beratung des sozialen Umfelds (mutmaßlich) islamistisch radikalisierter Personen. Handreichung des Beratungsstellen-Netzwerks der Beratungsstelle „Radikalisierung“ des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. 2. erw. Aufl. In: https: / / www.bamf.de/ SharedDocs/ Anlagen/ DE/ Forschung/ deradikalisierung-standardhandreichung-2020.html, 5. 12. 2021 Becker, W. (1974): Polizei und Jugendhilfe. DIE POLIZEI 9, 273ff Feltes, T. (2015): Soziale Arbeit und Polizei. In: Otto, H.-U., Thiersch, H. (Hrsg.): Handbuch Soziale Arbeit. Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik. 5. Aufl. Ernst Reinhardt, München, 1458 - 1464 Figlestahler, C., Schau, K. (2020): Entwicklungen, Handlungspraxen und Herausforderungen im Feld der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Wissenschaftliche Begleitung Handlungsbereich Land im Bundesprogramm „Demokratie leben! “ in der Förderphase 2020 bis 2024. Schwerpunktbericht DJI. In: https: / / www. dji.de/ fileadmin/ user_upload/ DemokratieLeben/ Schwerpunktbericht_2020_%20Ausstiegs-_und_Distanzierungsarbeit.pdf, 19. 11. 2021 Gahleitner, S. B., Pauls, H. (2012): Soziale Arbeit und Psychotherapie - zum Verhältnis sozialer und psychotherapeutischer Unterstützungen und Hilfen. In: Thole, W. (Hrsg.): Grundriss Sozialer Arbeit. Ein einführendes Handbuch. 4. Aufl. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 367ff, https: / / doi.org/ 10.1007/ 978-3-531-94311-4_20 Greuel, F., König, F., Langner, C. (2020): Erfolgreich ausgestiegen, oder? Herausforderungen in der (wirkungsorientierten) Evaluation von Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit. Waren JUMP - Ausstiegsarbeit in Mecklenburg-Vorpommern. In: https: / / www.dji.de/ veroeffentlichungen/ literatursuche/ detailansicht/ literatur/ 30095-erfolgreich-ausgestiegen-oder.html, 5. 12. 2021 Grohs, S. (2007): Reform der Jugendhilfe zwischen Neuer Steuerung und Professionalisierung. Zeitschrift für Sozialreform 53, 247 - 274 Hohnstein, S., Greuel, F., Figlestahler, C. (2021): „Vom rechten Rand wieder eher ein stückweit in die Mitte“- Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit als institutionelle De- und Resozialisierungsinstanz? Gesellschaft - Individuum - Sozialisation (GISo). Zeitschrift für Sozialisationsforschung 2 (2), 1f, https: / / doi.org/ 10.26043/ GISo.2021.2.5 180 uj 4 | 2022 Herausforderungen in der Distanzierungsarbeit Japp, K. P. (2003): Zur Soziologie des fundamentalistischen Terrorismus. Soziale Systeme. Zeitschrift für soziologische Theorie 9 (1), 54 - 87 Koynova, S. (2021): Evaluationsbedarfe der Praxis. Ergebnisse einer Bedarfsabfrage im Präventionsfeld Islamistischer Extremismus. PRIF Spotlight 8, Frankfurt a. M. Möller, K. (Hrsg.) (2010): Dasselbe in Grün? Aktuelle Perspektiven auf das Verhältnis von Polizei und Sozialer Arbeit. Juventa, Weinheim/ München Mücke, T. (2016): Zum Hass verführt. Wie der Salafismus unsere Kinder bedroht und was wir dagegen tun können. Eichborn, Hamburg Mücke, T. (2021): Die Versicherheitlichungsdebatte - Ein Kommentar. Interventionen. Zeitschrift für Verantwortungspädagogik 16, 38 - 39 Neitzert, A. (2021): Ausstiegsarbeit gegen Extremismus in NRW: Eine vergleichende Analyse. Was können staatliche und zivilgesellschaftliche Ausstiegsprogramme gegen Islamismus, Rechtsextremismus und Linksextremismus voneinander lernen? WORKING PAPER 2 BICC. In: https: / / www.bicc.de/ uploads/ tx_bicctools/ BICC_Working_Paper_2_2021.pdf, 5. 12. 2021 Pantucek, P. (2010): Diagnose in der Sozialen Arbeit. Von der Persönlichkeitszur Situationsdiagnostik. In: http: / / www.pantucek.com/ index.php/ soziale-arbeit/ texte/ 127-diagnose-in-der-sozialarbeit-von-der-per soenlichkeits-zur-situationsdiagnostik, 5. 12. 2021 Radicalisation Awareness Network (RAN) (2017): RAN MANUAL. Responses to returnees: Foreign terrorist fighters and their families, Amsterdam. In: https: / / ec. europa.eu/ home -affairs/ pages/ page/ manual-re sponses-returnees-foreign-terrorist-fighters-andtheir-families-july-2017_en, 5. 12. 2021 Rau, T., Heimgartner, A., Eberl, K., Allroggen, M. (2021): Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit bei islamistischem Extremismus. Strukturen und Funktionsweisen in Deutschland. forum kriminalprävention 3, 31 - 35 Ülger, C., Celik, H. (2020): Praxisbericht: Deradikalisierung im Strafvollzug. Bundeszentrale für politische Bildung. In: https: / / www.bpb.de/ politik/ extremismus/ radikalisierungspraevention/ 310046/ praxisberichtderadikalisierung-im-strafvollzug, 1. 12. 2021 Waleciak, J. (2021): Die Handlungspraxis der Deradikalisierungsarbeit in Deutschland - Eine explorative Systematisierung der praktischen Ansätze. In: MAPEX- Forschungsverbund (Hrsg.): Radikalisierungsprävention in Deutschland. Mapping und Analyse von Präventions- und Distanzierungsprojekten im Umgang mit islamistischer Radikalisierung. Osnabrück/ Bielefeld, 115 - 142. In: https: / / www.mapex-projekt.de/ publikationen/ , 11. 1. 2022 Weilnböck, H. (2021 a): Should European NGOs withdraw from the EU Radicalisation Awareness Network’s ‘Collection of Practices’ - and what does the planned German „Federal Agency of Quality Control“ mean anyway? CI-Positionspapier. In: https: / / cultures-interactive.de/ de/ europeanpvepolicies.html? file=files/ Positionen%20und%20Kommentare/ 2021-10_ Weilnboeck_RAN.pdf&cid=4735, 1. 12. 2021 Weilnböck, H. (2021 b): Sieben Gründe, warum die „gemeinsamen Fallkonferenzen“ nicht mehr stattfinden sollten. CI-Positionspapier. In: https: / / www.culturesinteractive.de/ de/ positionenkommentare.html, 1. 12. 2021 Weilnböck, H., Uhlmann, M. (2018): 20 Thesen zu guter Praxis in der Extremismusprävention und in der Programmgestaltung. Bundeszentrale für politische Bildung. In: https: / / www.bpb.de/ politik/ extremismus/ radikalisierungspraevention/ 264235/ 20-thesen-zuguter-praeventionspraxis, 1. 12. 2021