eJournals unsere jugend 75/4

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2023
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"Perspektivklärung im Rahmen einer Inobhutnahme für Säuglinge und Kleinkinder" - Inobhutnahmegruppe von Kindern unter 6 Jahren und ihren Eltern

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2023
Joachim Klein
Nadine Schildt
Angelika Shams Masjedi
Im Oktober 2020 wurde im CJG Haus Miriam in Köln die Gruppe „Perspektivklärung im Rahmen einer Inobhutnahme für Säuglinge und Kleinkinder“ (PIOB) eröffnet. Die Gruppe bietet Platz für sechs Kinder von Geburt an bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres. Das Besondere an der Gruppe ist, dass es den Eltern ermöglicht wird, ihre Kinder täglich über mehrere Stunden in der Gruppe zu begleiten. Zudem gelingt es in vielen Verläufen, dass die Kinder weiterhin ihre Kindertagesstätte besuchen können, sodass die Beziehungs-Kontinuität, die Sicherheit in solch einer Krisensituation geben kann, erhalten bleibt.
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168 unsere jugend, 75. Jg., S. 168 - 178 (2023) DOI 10.2378/ uj2023.art23d © Ernst Reinhardt Verlag „Perspektivklärung im Rahmen einer Inobhutnahme für Säuglinge und Kleinkinder“ - Inobhutnahmegruppe von Kindern unter 6 Jahren und ihren Eltern Im Oktober 2020 wurde im CJG Haus Miriam in Köln die Gruppe „Perspektivklärungim Rahmen einer Inobhutnahme für Säuglinge und Kleinkinder“ (PIOB) eröffnet. Die Gruppe bietet Platz für sechs Kinder von Geburt an bis zur Vollendung des 5. Lebensjahres. Das Besondere an der Gruppe ist, dass es den Eltern ermöglicht wird, ihre Kinder täglich über mehrere Stunden in der Gruppe zu begleiten. Zudem gelingt es in vielen Verläufen, dass die Kinder weiterhin ihre Kindertagesstätte besuchen können, sodass die Beziehungs-Kontinuität, die Sicherheit in solch einer Krisensituation geben kann, erhalten bleibt. von Joachim Klein Jg. 1972; Diplom-Sportwissenschaftler, als Projektleiter im Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ ) verantwortlich für zahlreiche zumeist wirkungsorientierte Evaluationen im Bereich der Hilfen zur Erziehung, Lehrtätigkeit an der Katholischen Hochschule Mainz (Fachbereich Gesundheit und Pflege) Bei der Durchführung von Inobhutnahmen handelt es sich um einen hochinvasiven Eingriff in das Leben von Familien, der nur als letztes Mittel zur Sicherstellung des Kindeswohls getätigt werden sollte. Obwohl hoheitliche Maßnahmen die Ultima Ratio in der Kinder- und Jugendhilfe darstellen, steigen die Inobhutnahmezahlen seit längerer Zeit beständig, insbesondere für die Alterskohorte der 0bis 6-Jährigen − wenn man den „Spezialfall“ der Inobhutnahme von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten außen vor lässt (vgl. Pothmann 2012). Da ge- Angelika Shams Masjedi Jg. 1965; Diplom-Sozial- und Heilpädagogin, systemische Supervisorin und Beraterin, seit 1988 in der Jugendhilfe tätig, Erfahrungen im stationären Bereich, Familienberatung und heilpädagogische Förderung, Bereichsleitung und seit 2022 kommissarische päd. Leitung Nadine Schildt Jg. 1984; B. A. Sozialpädagogin/ M. A. Sozialmanagerin, Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ ) - Fachbereichsleitung Hilfen zur Erziehung & öffentliche Verwaltung 169 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren eignete Bereitschaftspflegefamilien zum einen oft nicht in hinreichendem Maße für Inobhutnahmen von Säuglingen und Kleinkindern zur Verfügung stehen und zum anderen den diagnostischen Anforderungen und besonderen Bedarfen im Hinblick auf ein Clearing bzw. eine Perspektivklärung nicht immer gerecht werden können, ist der Aufbau von spezialisierten Einrichtungen, die höchste fachliche Standards umsetzen, sinnvoll und notwendig, um dem gestiegenen Bedarf entsprechen und den Übergang in indizierte und wirksame Hilfen gestalten zu können. Die Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft eröffnete im Oktober 2020 mit einem spezifischen Fachkonzept eine Inobhutnahmestelle für Säuglinge und Kleinkinder (im weiteren Text abgekürzt mit PIOB) im CJG Haus Miriam. Um von Beginn an dieses Fachkonzept in seiner Umsetzung und Wirksamkeit zu evaluieren und unter Einbezug der betroffenen Eltern und Kinder bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, wurde eine wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) durchgeführt. So können die Effekte der Arbeit sichtbar und Wirkfaktoren für die Qualitätsentwicklung nutzbar gemacht sowie Grundlagen für einen partizipativen und bindungsorientierten Kinderschutz geschaffen werden. Die Eröffnung der Gruppe Oktober 2020: Das Fachkonzept ist ausgearbeitet, die neuen Mitarbeitenden sind eingestellt, die Wohngruppe wurde auf die Bedürfnisse der Zielgruppe renoviert und kindgerecht eingerichtet. Es stehen sechs Zimmer mit Kinderbetten und Zustellbetten für die Eltern bereit. Aber dann kommen die Folgen der Coronapandemie: Die freien Plätze werden nicht belegt. Das lag zum einen zwar auch daran, dass das neue Angebot bei den Jugendämtern noch nicht bekannt genug war, aber zum anderen sanken die Inobhutnahmezahlen aufgrund des coronabedingten Lockdowns. Das neue Team hatte darüber hinaus mit hohen Krankheitsständen und mit den einzuhaltenden gesetzlichen Hygienemaßnahmen aufgrund der Pandemie alle Hände voll zu tun. Die Aufnahme von Kindern in den ersten Monaten war gering und meist sehr kurzzeitig. Häufig blieben die Kinder nur 24 Stunden in der Gruppe, manchmal bis zu 48 Stunden. Es war kaum machbar, die Perspektivklärung gemeinsam mit allen Beteiligten zu ermöglichen, wie im Fachkonzept vorgesehen war. Perspektivklärung gemeinsam mit den Eltern Das Konzept der Inobhutnahmegruppe sieht nicht nur die Sicherung des Kindeswohls vor, sondern auch, wie im KJSG gesetzlich verankert, die Einbeziehung von Eltern und wichtiger Bezugspersonen: „Die Eltern können jeden Tag in der Woche die Kinder in der Gruppe versorgen, unterstützende, ressourcenorientierte Angebote annehmen oder Elterntraining wahrnehmen, um so ihre Erziehungsverantwortung wieder übernehmen zu können“ (CJG Haus Miriam 2020). Das unter den Hygienemaßnahmen der Coronaverordnungen einzuhalten, stellte sich als kaum ausführbar dar. Aber auch durch die Umstände, unter denen die Kinder aufgenommen wurden, wie z. B. die zum Teil nur kurze Verweildauer sowie die Auflagen, welche die Eltern in kürzester Zeit umsetzen sollten, wurde die Umsetzung dieser Zielstellung erheblich erschwert. So kam es häufig nicht dazu, langfristige Perspektiven mit den Familien vorzubereiten sowie den Übergang in die Familie anzubahnen. Letztendlich waren Ad-hoc-Aufnahmen und schnelle Entlassungen der Kinder zu Beginn des Angebotes an der Tagesordnung. Hier waren besonders die Mitarbeitenden gefordert, schnell auf die Situationen zu reagieren und sich jeden Tag neu aufzustellen. Eine Mitarbeiterin schilderte die Situation wie folgt: 170 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren „Viele Situationen waren herausfordernd. Durch noch nicht vorhandene Strukturen, einem ganz neuen Team und dem Neuaufbau der Gruppe wurden wir immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Krankheitsausfälle, die Eingewöhnung neuer Kinder oder Kolleginnen waren immer wieder herausfordernd, da häufig die Zeit fehlte, um gesonderten Situationen genügend Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.“ Schnell wurde seitens des CJG Haus Miriam festgestellt, dass das neue Konzept viele Herausforderungen birgt. Fast alle ankommenden Kinder waren in einem schlechten Pflegezustand und zeigten Entwicklungsdefizite, z. B. im Bereich der Motorik und Sprache. Es wurde deutlich, dass es Ressourcen an Begleitung und Aufbau von sicherheitsgebenden Strukturen braucht und dass es dadurch eines höheren Stellenschlüssels bedarf. Zudem stellte sich heraus, dass viele Kinder schon deutliche Verhaltensauffälligkeiten zeigten, die oft eine 1 : 1-Begleitung notwendig machten. Dies gekoppelt mit dem neuen Konzept und einem neuen Team gestaltete das erste Jahr sehr herausfordernd. Es ist bekannt, dass ein wichtiger Wert für die pädagogische Arbeit die innere Sicherheit des einzelnen pädagogischen Mitarbeitenden ist. Teile dieser Sicherheit werden gewonnen, indem die Strukturen der Gruppen ein Regelsystem und das Team im Miteinander ihre Kommunikationswege, ihre Strukturen und Ordnung erarbeitet haben. Auf diese Punkte konnte das Team zu Beginn nicht zurückgreifen, da diese erst formuliert werden mussten. Obwohl vor Start der Gruppe einige Teamtage zur Einarbeitung und Erarbeitung von Strukturen und Kommunikationswegen durchgeführt wurden, wurde auch deutlich, dass die Umsetzung in der direkten Arbeit weitere Zeit und Auseinandersetzung benötigt. Die Eltern nahmen das Angebot der täglichen Präsenzzeit und somit auch das Angebot der Familienarbeit sehr unterschiedlich an. Bei allen Verläufen zeigte es sich als prioritär, mit den Eltern zu erarbeiten, warum es zur Inobhutnahme kam. Was bedeutet Kinderschutz? Warum musste das Jugendamt so handeln? Dieser Prozess ging einher mit der Akzeptanz der Situation und der Einsicht, dass es notwendig ist, an Veränderungen zu arbeiten. Die Eltern reagierten unterschiedlich. Manche blieben konstant in der Zusammenarbeit, andere gingen auf Distanz, um dann wieder einzusteigen, aber einige brachen die Zusammenarbeit und den Kontakt zu den Kindern ab. In den häufigsten Fällen konnte jedoch eine Rückführung in die Familie erfolgen. Bei den Fällen, in denen eine Rückführung nicht möglich war, gestaltete sich die Vermittlung in eine Pflegefamilie, Erziehungs- oder Projektstelle oder auch in ein stationäres Angebot oft schwierig. Der Bedarf an solchen Angeboten ist größer als die Anzahl der Plätze. Dies hatte zur Folge, dass einige Kinder länger als die angedachten sechs Monate in der PIOB blieben. Eine sinnvolle Überleitung in eine langfristige Perspektive war und ist für uns als Träger ein wichtiger Teil unserer pädagogischen Arbeit. Mit viel Geduld zu erfolgreichen Hilfeverläufen Heute, nach fast zweieinhalb Jahren des neuen Angebotes, lassen sich Faktoren für ein gelingendes Umsetzen neuer Konzepte identifizieren. Mithilfe der wissenschaftlichen Begleitung konnte der Prozess von Beginn an analysiert und Erfolge sichtbar gemacht werden. Zum einen zeigen sich Erfolge an den Effekten, die bei den Kindern erreicht wurden. Zum anderen konnten Gelingensbedingungen auf struktureller und multiprofessioneller Ebene definiert werden. Zu einer der wichtigsten Bedingungen zählt in jedem Fall ein sehr guter Betreuungsschlüssel, sodass auf die Bedürfnisse des Kindes schnell individuell eingegangen werden kann. Des Weiteren bedarf es besonders in der Anfangszeit einer sehr engen Begleitung des Teams bei der 171 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren Umsetzung des Konzeptes, der Erarbeitung einer verbindlichen Tagesstruktur und transparenter und klar definierter Kommunikationswege. Zudem wurde deutlich, dass diese Arbeit einen großen pflegerischen und hauswirtschaftlichen Anteil mit sich bringt und dass dies gut im Vorfeld kommuniziert werden muss. Ebenso hat die Begleitung der ärztlichen Anbindung und die Sicherstellung der Gesundheitsfürsorge viele Zeitressourcen gebunden und muss berücksichtigt werden. Das Einhalten einer verbindlichen Tagesstruktur und das Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder zeigten schnell positive Entwicklungseffekte, ebenso die angebotenen Fördermodule im Bereich Motorik, Sensibilisierung und Entspannung. Die Möglichkeit, dass die Eltern täglich für mehrere Stunden mit in die Betreuung und Pflege ihrer Kinder einbezogen werden, hat bei vielen Kindern in der Anfangszeit einen stabilisierenden Effekt bewirkt. Es wurde aber auch deutlich, dass nicht alle Eltern in der Lage waren, dieses Angebot täglich zu nutzen. Dennoch sind wir, die CJG, davon überzeugt, dass dies für viele Kinder und deren Sorgeberechtigte in solchen Krisensituationen eine wichtige Möglichkeit ist. Dies zeigt sich auch darin, dass die Mehrheit der Kinder in den Haushalt zurückgeführt werden konnte. Teilweise gelang es bei getrenntlebenden Eltern durch die Familienarbeit, den Elternteil zu aktivieren, bei dem das Kind bisher nicht lebte, und eine Rückführung in dessen Haushalt durchzuführen. Erwähnenswert ist auch, dass die PIOB häufig für Geschwisterkinder in Anspruch genommen wurde, um eine Trennung zu vermeiden. Bei diesen Verläufen zeigte es sich, dass es punktuell auch sinnvoll war, ein gemeinsames Zimmer anzubieten. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden mithilfe eines u. a. auf Basis des pädagogischen Fachverfahrens EVAS spezifisch zusammengestellten Erhebungsinstrumentariums im Zeitraum von Januar 2020 bis Februar 2022 Informationen zu strukturellen Rahmenbedingungen sowie zu Ablauf und Effekten von insgesamt 20 durchgeführten Hilfeverläufen gesammelt. Die standardisiert erhobenen Daten wurden im Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) elektronisch verarbeitet und statistisch ausgewertet. Die Ergebnisse dieser Datenauswertung wurden zum Ende der Projektlaufzeit vorgestellt und im Hinblick auf mögliche Implikationen für nachhaltige Qualitätsentwicklungsprozesse analysiert. Im Folgenden sind zentrale Ergebnisse der Auswertung dargestellt. Die strukturellen Rahmenbedingungen Im CJG Haus Miriam bildet eine ressourcenorientierte Haltung die Grundlage der pädagogischen Struktur. Angebote aus den Bereichen Psychomotorik/ Motopädagogik, Musikpädagogik, Kunst- und Gestaltungspädagogik sowie Heilpädagogik sind dementsprechend fester Bestandteil des Angebotsportfolios. Die Lage bzw. Umgebung des Haus Miriam spielt dabei eine große Rolle: Neben der Nutzung des eigenen Außengeländes können zusätzlich z. B. auch Besuche auf dem Spielplatz und im Schwimmbad angeboten werden. Darüber hinaus sind unterschiedliche familien- und umfeldbezogene Angebote konzeptionell vorgesehen, wie z. B. Eltern- und Familienberatung bzw. Elterncoaching, die Einbeziehung von Geschwisterkindern und Angebote der systemischen Beratung. Damit entspricht das CJG Haus Miriam konzeptionell den Forderungen der einschlägigen Fachliteratur, die zeigt, dass eine strukturierte Elternarbeit und gute Kooperationen mit den Eltern maßgeblich zu einem positiven Hilfeverlauf und einer einvernehmlichen Dauerperspektive für die Kinder beitragen (vgl. LVR/ LWL 2016). Die Fachkenntnisse der Mitarbeitenden des im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung speziell untersuchten Inobhutnahmebereichs sind vielfältig und erstrecken sich vom Fachgebiet der Kindheits- 172 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren pädagogik im Allgemeinen (sowie speziell auch der Kleinkindpädagogik), über den Umgang mit emotionalen (Lebens-)Krisen bis hin zu ganzheitlichem Fallverstehen und ressourcenorientiertem Arbeiten. Untersuchung der Hilfeverläufe Die Gesamtstichprobe umfasst 20 junge Menschen, über die Erhebungsbögen aus Sicht der Fachkräfte bzw. Bezugspersonen ausgefüllt wurden. Das Alter der jungen Menschen bei Aufnahme in der Einrichtung lag zwischen 0 und 5 Jahren. Das Durchschnittsalter bei Hilfebeginn lag bei 2,5 Jahren. Die Altersverteilung der Kohorte zum Hilfebeginn zeigte sich mit je drei Personen im Alter von 0 oder 1 Jahr, vier Menschen im Alter von 2 Jahren, fünf im Alter von 3 Jahren, zwei im Alter von 4 und drei im Alter von 5 Jahren sehr heterogen. Von den 20 erfassten jungen Menschen sind acht weiblich und zwölf männlich. Damit liegt der Anteil an Jungen mit 60 % leicht über dem bundesweiten Wert für Inobhutnahmen von 52,4 % (vgl. Destatis 2021). Knapp die Hälfte der jungen Menschen hat vor der Inobhutnahme mit beiden leiblichen Elternteilen in einem Haushalt gelebt (25 % bei Eltern in einer Lebenspartnerschaft, 20 % bei verheirateten Eltern). 30 % lebten bei einem alleinerziehenden Elternteil. Rund zwei Drittel (65 %) der leiblichen Eltern hatten bei Inobhutnahme das Sorgerecht ihres Kindes inne, bei 30 % der jungen Menschen lag das Sorgerecht alleine bei einem Elternteil. 5 % der jungen Menschen hatten zu diesem Zeitpunkt einen Vormund. Knapp drei Viertel der Familien (72 %) bezogen ihren Lebensunterhalt aus öffentlichen Transfer- oder Versorgungsleistungen. Lediglich 20 % hatten ein festes Arbeitseinkommen. Häufigste Anlässe zur Einleitung einer Inobhutnahme waren die Gefähr- Abb. 1: Hilfeanlässe Gefährdung durch soz. Umfeld Familiäre Suchtproblematik Problematische Eltern-/ Partner-Beziehung Vernachlässigung Psychische Erkrankung eines Elternteils Inhaftierung eines Elternteils (sex.) Missbrauch/ körperliche Misshandlung Übertriebene Fürsorge Entwicklungsdefizite des jungen Menschen Lern-/ Leistungsprobleme des jungen Menschen, nicht motivationsbedingt Inkonsequentes Erziehungsverhalten Gestörte Interaktion zwischen allen Familienangehörigen Hilfeanlass 56 % 44 % 33 % 22 % 17 % 17 % 11 % 11 % 11 % 6 % 6 % 6 % 0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % Anteil junge Menschen n = 18 173 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren dung durch das soziale Umfeld (56 %) sowie eine vorliegende familiäre Suchtproblematik (44 %). In einem Drittel der Fälle wurde die Inobhutnahme (auch) aufgrund von Problemen in der Eltern-Partner-Beziehung veranlasst. Die Ausgangslage der jungen Menschen zu Beginn der Hilfe weist in Bezug auf deren Grundbefähigungen und Verwirklichungsmöglichkeiten (Capabilities) vor allem in den Dimensionen Lebensmotivation/ Lebenszufriedenheit, Mobilität sowie Werte und Ethik höhere Werte auf als die anderen personenbezogenen Lebensbereiche. In den Bereichen psychische Integrität und Gesundheit sowie Kommunikation zeigen sich bei den jungen Menschen dagegen die schwächsten Entwicklungsstände. Hilfeverlauf und -effekte Die untersuchten Hilfen hatten eine durchschnittliche Dauer von 15,5 Wochen. Fast alle (94 %) der bis zum Untersuchungsende abgeschlossenen Inobhutnahmen wurden bis zum Hilfeende planmäßig durchgeführt. Lediglich in einem Fall wurde eine Hilfe wegen fehlender Mitarbeit der Eltern sowie einer Krise bzw. aktueller Vorkommnisse auf Initiative des Jugendamts abgebrochen, da die Hilfe in der dadurch entstandenen Situation aus fachlicher Sicht nicht mehr als ausreichend bewertet wurde. Die Capabilities der jungen Menschen haben sich während der Dauer der Inobhutnahme im Durchschnitt zwar je nach Untersuchungsbereich mehr oder weniger stark verän- 100 90 80 70 60 50 40 30 Capabilities junger Mensch Lebensmotivation und -zufriedenheit Körperliche Integrität u. Gesundheit Psychische Integrität u. Resilienz Kognition Kommunikation Wohnen Mobilität Soziale Zugehörigkeit u. Interaktion Eigenständigkeit u. praktische Vernunft Teilhabe an Gemeinschaft u. Gesellschaft Freizeit u. Erholung Werte/ Ethik Unt. Bez.system: Wohlbefinden der Bez.personen Unt. Bez.system: Vertrauen u. Bindung Unt. Bez.system: Zusammenleben/ Beziehungen Unt. Bez.system: Schutz u. Versorgung n = 20 81 69 57 64 60 72 80 75 74 73 65 80 64 74 68 69 Abb. 2: Capabilities junger Mensch bzw. Unterstützungs-/ Beziehungssystem bei Beginn der IOB 174 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren dert. Diese Veränderungen fallen allerdings statistisch nicht signifikant aus. Dementsprechend ist insgesamt eher von einer prinzipiellen Stabilisierung der Situation auf dem Niveau des Hilfebeginns zu sprechen, was grundsätzlich als positiv zu bewerten ist, da sich trotz des massiven Eingriffes durch die Inobhutnahme der jungen Menschen deren persönliche Grundbefähigungen und Verwirklichungsmöglichkeiten nicht verschlechtert, sondern stabilisiert haben. Lediglich das „Wohlbefinden der Bezugspersonen“ (Capa 13) hat sich im Hilfeverlauf annähernd statistisch signifikant (p = 0,054) verschlechtert, was zum einen möglicherweise darin begründet liegt, dass sich die Bezugspersonen durch die Konfrontation mit der einhergehenden Inobhutnahme deutlich unwohler gefühlt haben, oder aber, dass durch den Druck, der auf den Eltern lastet, um die Inobhutnahme zu beenden, das persönliche Wohlbefinden negativ beeinflusst wird. Hier zeigt sich ein genereller Ansatzpunkt für die Durchführung von Inobhutnahmen, bei denen nicht nur zu Beginn oder im frühen Hilfeverlauf, sondern insbesondere auch in der Zeit der Hilfebeendigung ein besonderes Augenmerk auf mögliche psychosoziale Unterstützungsbedarfe bei den Eltern bzw. Sorgeberechtigten gerichtet werden sollte. Ein zentrales Ziel der Inobhutnahme durch eine Einrichtung ist es, den Schutz des 100 90 80 70 60 50 40 30 Capabilities junger Mensch Lebensmotivation und -zufriedenheit Körperliche Integrität u. Gesundheit Psychische Integrität u. Resilienz Kognition Kommunikation Wohnen Mobilität Soziale Zugehörigkeit u. Interaktion Eigenständigkeit u. praktische Vernunft Teilhabe an Gemeinschaft u. Gesellschaft Freizeit u. Erholung Werte/ Ethik Unt. Bez.system: Wohlbefinden der Bez.personen Unt. Bez.system: Vertrauen u. Bindung Unt. Bez.system: Zusammenleben/ Beziehungen Unt. Bez.system: Schutz u. Versorgung n = 20 81 Hilfebeginn Hilfeende 79 77 69 57 47 64 57 64 60 72 63 80 76 79 75 62 74 73 70 71 65 83 80 64 45 74 72 68 67 69 60 Abb. 3: Capabilities-Entwicklung junger Mensch bzw. Unterstützungs-/ Beziehungssystem zwischen Beginn und Ende der IOB 175 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren Kindes zu verbessern bzw. wiederherzustellen. Dieses Ziel wird bei den Hilfen im CJG Haus Miriam den Evaluationsergebnissen zufolge eindeutig erreicht: Der Schutz des Kindes weist deutlich positive Veränderungen auf, die sowohl insgesamt (p = 0,019) als auch in Bezug auf die untersuchten Teilbereiche Schutz vor Gefahren und altersangemessene Aufsicht (p = 0,016) sowie Gewaltfreiheit (p = 0,025) statistisch signifikant ausfallen. Auch das Ziel, die Versorgung der jungen Menschen zu verbessern, ist den Mitarbeiter: innen weitgehend gelungen. Insgesamt ist ein statistisch signifikanter Zuwachs der Versorgungsqualität nachweisbar (p = 0,015) und in mehreren Teilbereichen zeigen sich ebenfalls deutliche, statistisch nachweisbare (tendenzielle) positive Entwicklungen (Ernährung: p = 0,066; emotionale Zuwendung: p = 0,095). Nach Hilfeende wurden die meisten der jungen Menschen (79 %) wieder nach Hause zu den leiblichen Eltern(teilen) entlassen. Rund 20 % der jungen Menschen wurden in eine anschließende stationäre Jugendhilfemaßnahme (14 %) bzw. zu Ersatzeltern (7 %) übergeleitet. Vor diesem Hintergrund erhalten die Planung und Umsetzung von (partizipativer) Elternarbeit im Hilfeverlauf noch einmal eine besondere Bedeutung. Die konzeptionelle Verankerung im CJG Haus Miriam schafft dazu einen fachlichen Rahmen. In der in den letzten Jahren zunehmend durch äußere strukturelle Belastungssituationen (insbesondere Fachkräftemangel sowie coronabedingte Einschränkungen) erschwerten alltäglichen pädagogischen Arbeit zeigen sich allerdings auf Basis der Aussagen der pädagogischen Fachkräfte noch deutlich erkennbare Optimierungspotenziale für die praktische Umsetzung der fachtheoretischen Vorgaben. So sieht weniger als 100 75 50 25 0 Schutz des Kindes Kindgerechte Wohnumgebung (u. a. Schlafplatz, Platz zum Spielen) Schutz vor Gefahren und altersangemessene Aufsicht Gewaltfreiheit Gesamt n = 15 79 Hilfebeginn Hilfeende 69 83 63 97 73 86 68 Abb. 4: Entwicklung beim Schutz der jungen Menschen zwischen Beginn und Ende der IOB 176 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren die Hälfte (43 %) den Einbezug der Eltern in die Hilfeplanung als zumindest ausreichend gewährleistet an und ein fachlich qualifiziertes Elterncoaching konnte im CJG Haus Miriam im Untersuchungszeitraum kaum umgesetzt werden. Hier sollten dementsprechend für die Zukunft Lösungen gefunden werden, um den Fachkräften eine nachhaltige Intensivierung einer fachlich fundierten Elternarbeit in ihrer praktischen Hilfedurchführung zu ermöglichen. In knapp der Hälfte der Fälle (45 %) wurde für die Zeit nach Beendigung der Inobhutnahme eine Anschlusshilfe geplant. Am häufigsten wurden dabei Angebote zur Unterstützung im familiären Kontext (nach § 16 bzw. § 31 SGB VIII mit je 33 %) vorgesehen. Die Perspektive der jungen Menschen nach Beendigung der Inobhutnahme ist aus Sicht der Fachkräfte insgesamt erfreulich gut. Für rund zwei Drittel der Kinder (65 %) wurde hier eine positive Prognose gestellt. Die Perspektive für die 100 90 80 70 60 50 40 30 Versorgung junger Mensch n = 15 86 Hilfebeginn Hilfeende Ernährung Wetterangemessene Kleidung Körperpflege (u. a. Wickeln) Gesundheit u. medizinische Versorgung Emotionale Zuwendung Kindgerechte Tagesstruktur Gesamt 68 90 88 92 89 84 81 83 72 79 73 84 80 Abb. 5: Entwicklung bei der Versorgung der jungen Menschen zwischen Beginn und Ende der IOB gesamte Familie fällt dagegen erkennbar schlechter aus. Für knapp die Hälfte der Familien (47 %) wurde eine (eher) negative Prognose gestellt. Schlussfolgerungen und Perspektive Von Beginn an wurde die wichtige Diskussion geführt, ob solch junge Kinder in einer stationären Gruppe betreut werden sollten. Einerseits gibt es die Empfehlung des Landesjugendamtes, dass Kinder unter 6 Jahren im Rahmen einer Inobhutnahme durch eine Bereitschaftspflegefamilie betreut werden sollen. Andererseits ist es jedoch die Realität, dass nicht genügend Bereitschaftsstellen zur Verfügung stehen. Daher bestand und besteht der dringende Bedarf, Lösungen zu finden. Die Jugendämter und Träger der Erziehungshilfen haben einen realistischen Blick auf die Bedarfe der Kinder- und 177 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren Jugendhilfe und haben gemeinsam mit dem CJG Haus Miriam als Träger das Konzept der PIOB entwickelt und entwickeln es kontinuierlich weiter. Die Diskussion über Notwendigkeit und fachlich fundierte Umsetzungsmöglichkeiten der Inobhutnahme junger Kinder bleibt überdies weiterhin zu führen. Neue Konzepte bergen viele Herausforderungen: Fast alle ankommenden Kinder in der PIOB waren in einem schlechten Pflegezustand und zeigten Entwicklungsdefizite z. B. im Bereich der Motorik und Sprache. Es wurde deutlich, dass es Ressourcen an Begleitung und Aufbau von sicherheitsgebenden Strukturen braucht und dass es dadurch eines höheren Stellenschlüssels bedarf. Zudem zeigte sich, dass viele Kinder schon in diesem jungen Alter deutliche Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, die oft eine 1 : 1-Begleitung notwendig machten. Dies gekoppelt mit dem neuen Konzept und einem neuen Team gestaltete das erste Jahr sehr herausfordernd. Zu Beginn lag der Stellenschlüssel bei 1 : 0,63 (Fachkraft zu Kindern). Im Verlauf wurde dieser aufgrund der beschriebenen Situation auf 1 : 0,58 erhöht. Insgesamt lässt sich durch die wissenschaftliche Begleitung der PIOB feststellen, dass die Entwicklungsbedingungen für junge Menschen in der Inobhutnahmestelle für Säuglinge und Kleinkinder im Haus Miriam positiv zu bewerten sind. Trotz des hochinvasiven Eingriffs in das Leben der jungen Menschen und derer Bezugspersonen zu Beginn der Hilfe zeigen sich in der kurzen Zeit des Verbleibs in der Inobhutnahmestelle merkliche positive Effekte. Dieser Befund ist als sehr positiv zu bewerten, auch wenn die Effekte in der untersuchten Stichprobe bislang noch eher moderat ausfallen. Den MitarbeiterInnen gelingt es, die jungen Menschen zu stabilisieren und darüber hinaus noch positive Entwicklungsbedingungen zu schaffen. Das zentrale Ziel der Inobhutnahme durch die Einrichtung, den Schutz und die Versorgung der Kinder zu verbessern bzw. wiederherzustellen, wird so den empirischen Ergebnissen zufolge eindeutig erreicht: Die Befunde zeigen sowohl insgesamt als auch in verschiedenen untersuchten Teilbereichen deutliche, statistisch nachweisbare Verbesserungen. Da die meisten Kinder der Einrichtung nach Beendigung der Inobhutnahme wieder zu ihren Eltern rückgeführt werden, ist eine regelmäßige Elternarbeit während der Maßnahme von hoher Bedeutung. Eine strukturierte Elternarbeit und gute Kooperationen mit den Eltern können maßgeblich zu einem positiven Hilfeverlauf und einer einvernehmlichen Dauerperspektive für die Kinder beitragen (vgl. LVR/ LWL 2016). Elternarbeit ist dementsprechend in der PIOB konzeptionell fest verankert, deren Umsetzungsmöglichkeiten in der Alltagspraxis zukünftig noch weiter gestärkt werden sollten. Zudem weisen die Ergebnisse auf einen besonderen psychosozialen Unterstützungsbedarf im Zeitraum der Hilfebeendigung hin (s. o.), um für die Zeit nach Beendigung der Inobhutnahme in den Familien eine nachhaltige Grundlage für eine gesunde Weiterentwicklung der jungen Menschen zu schaffen. Die Erfahrung der PIOB zeigt, dass Konzepte bzgl. Voraussetzungen und Verweildauer sowie der Zusammenarbeit mit den Eltern nicht zu starr gedacht werden dürfen. Wichtig sollte allen Beteiligten zum Wohl des Kindes sein, dem Kind Beständigkeit und sichere Strukturen zu bieten. Es zeigt sich hier im Besonderen, dass die Bedarfe der Kinder- und Jugendhilfe sich wandeln und dass alle Beteiligten sich für neue Herausforderungen öffnen müssen, auch wenn diese in der Theorie zunächst nicht immer als optimale Lösung erscheinen. Joachim Klein und Nadine Schildt IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH Altendorfer Str. 237 45143 Essen E-Mail: klein@ikj-mainz.de schildt@ikj-mainz.de Angelika Shams Masjedi CJG Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft Haus Miriam Klosterstr. 79 50931 Köln E-Mail: a.shams@cjg-hm.de 178 uj 4 | 2023 Inobhutnahme von Kindern unter 6 Jahren Literatur Albus, S. (2015): Welche Wirkung zählt? Forum Jugendhilfe 5, S. 19 - 24. Arnold, J., Macsenaere, M. & Hiller, S. (2018): Wirksamkeit der Erziehungsberatung. Ergebnisse einer bundesweiten Studie Wir.EB. Lambertus, Freiburg im Breisgau Bortz, J. (2005): Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. 6. Aufl. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) (2013): Evaluation zentraler ehe- und familienbezogener Leistungen in Deutschland. 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Verfügbar unter https: / / www.destatis.de/ DE/ Themen/ Gesellschaft-Umwelt/ Soziales/ Kinder schutz/ Publikationen/ Downloads-Kinderschutz/ vor laeufige-schutzmassnahmen-5225203207004.pdf? __ blob=publicationFile