eJournals unsere jugend 75/10

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2023
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Individualpädagogik - eine Definition

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2023
Michael Macsenaere
Jens Dreger
Mehrere Studien belegen die Effektivität und Effizienz von individualpädagogischen Hilfen im In- und Ausland. Eine Definition zur Individualpädagogik fehlt aber bislang. Der vorliegende Beitrag stellt eine Definition vor und erläutert die pädagogischen Leitlinien und Haltungen sowie die Struktur- und Prozessmerkmale, die charakteristisch für Individualpädagogik sind.
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410 unsere jugend, 75. Jg., S. 410 - 419 (2023) DOI 10.2378/ uj2023.art57d © Ernst Reinhardt Verlag Individualpädagogik - eine Definition Mehrere Studien belegen die Effektivität und Effizienz von individualpädagogischen Hilfen im In- und Ausland. Eine Definition zur Individualpädagogik fehlt aber bislang. Der vorliegende Beitrag stellt eine Definition vor und erläutert die pädagogischen Leitlinien und Haltungen sowie die Struktur- und Prozessmerkmale, die charakteristisch für Individualpädagogik sind. von Prof. Dr. Michael Macsenaere Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Universität zu Köln, Hochschule Niederrhein, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ) In Anbetracht dieser empirisch belegten Effektivität und Effizienz stellt sich die Frage, was die Charakteristika von Individualpädagogik sind und was sie von anderen pädagogischen Zugängen möglicherweise unterscheidet (Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik, 2014). Zentraler Aspekt hierbei ist sicherlich, dass Individualpädagogik in der Regel in einem 1 : 1- Setting stattfindet - in deutlichem Kontrast zu sonst üblichen Gruppensettings. Dieses komplexitätsreduzierte Setting begünstigt die flexible und individualisierte Anwendung zentraler und empirisch als wirkmächtig erwiesener Faktoren (Macsenaere & Esser, 2015). Auf dieser Grundlage kann folgende Definition von Individualpädagogik abgeleitet werden: Individualpädagogik ist ein pädagogischer Ansatz mit ausgeprägtem Fokus auf das einzelne Individuum. Individualpädagogik kann sich an jeden Menschen richten und in allen pädagogischen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen. In besonderem Maße erprobt ist sie bei herausfordernden Ausgangslagen im Bereich der Hilfen zur Erziehung. Individualpädagogik ist gekennzeichnet durch spezifische pädagogische Leitlinien und Haltungen (s. u.) sowie durch spezifische Struktur- und Prozessmerkmale (s. u.). Die Kombination dieser Charakteristika führt bei Hilfen zur Erziehung nachweislich zu hoher Effektivität und Effizienz von Individualpädagogik (Klawe, 2010; Macsenaere, 2018) sowie zu einer ausgeprägten Nachhaltigkeit (Klein & Macsenaere, 2015). Im Folgenden werden die für Individualpädagogik charakteristischen pädagogischen Leitlinien und Haltungen wie auch Struktur- und Prozessmerkmale kursorisch beschrieben. Dabei wird jedes Charakteristikum aus drei Sichtweisen vor- Jens Dreger Jg. 1978; Vorstand im Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V., Leitung der Fachgruppe Hilfen zur Erziehung, Erlebnispädagoge (be), Geschäftsführer der Gemeinnützigen Jugendhilfe Sirius GmbH, Kirchlinteln, Niedersachsen 411 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition gestellt: 1) in seiner allgemeinen Bedeutung, 2) wie es individualpädagogisch zu verstehen ist und 3) wie es in der individualpädagogischen Praxis umgesetzt werden kann - zumeist mit der Benennung eines konkreten Beispiels. Pädagogische Leitlinien und Haltungen von Individualpädagogik Individualität Allgemein: Individualität ist die Einzigartigkeit oder auch Eigenart eines Menschen oder Gegenstandes, welcher durch die Summe der Merkmale und Eigenschaften unverwechselbar ist. Bezogen auf den Menschen kann Individualität somit als Einheit des Ichs beschrieben werden. Durch den Begriff der Einheit soll verdeutlicht werden, dass der Mensch über eine „intime Innenwelt“ verfügt, welche einzigartig ist und somit von anderen unterscheidbar (Müller, 2015, S. 91). Zusammenfassend meint Individualität die „Gesamtheit der Besonderheiten eines Einzelwesens“ (Pfeifer, 2003, S. 578) beziehungsweise die „ausgeprägte Persönlichkeit in ihrer Unverwechselbarkeit“ (Redaktion des Dudens, 2015, S. 916). Individualpädagogisch: Individualpädagogische Hilfen sind individuell an die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand der betroffenen jungen Menschen angepasst. Praxisbeispiel: In den klassischen HzE ist jeder Mensch ein Individuum und braucht somit individuelle Handlungs- und Lösungswege. In stationären Betreuungsangeboten gibt es ein festes Konzept, wo jeder Jugendliche das feste Gruppenregelwerk einhalten muss. Die „Gesamtheit der Besonderheiten eines Einzelwesens“ (Pfeifer, 2003, S. 578) kann somit nicht ausgelebt werden, da der Rahmen vorgegeben ist. In der Individualpädagogik hingegen gibt es kein vorgeschriebenes Regelwerk. Es wird ganz individuell auf die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des jungen Menschen eingegangen und das Konzept gemeinsam besprochen und erarbeitet. Ein Beispiel: Nach der Kennenlernphase für ein individualpädagogisches Angebot setzen sich die BetreuerInnen und der junge Mensch zusammen. Sie besprechen gemeinsam die Wanderroute, legen die Ausrüstung fest, packen diese gemeinsam und teilen das Gewicht fair auf. Die Route ist klar, es gibt keine Tagesziele, sondern jeden Tag wird individuell geplant, was man gemeinsam erreichen möchte. Flexibilität Allgemein: Flexibilität kann mit den Begriffen Anpassungsfähigkeit oder Beweglichkeit synonym verwendet werden und findet im Zusammenhang mit Menschen, aber auch Systemen Anwendung. Die Konnotation des Begriffs ist mehrheitlich positiv und kann als überlebenswichtige Eigenschaft beschrieben werden (Grimm, 2004, S. 129). Wenn ein Mensch oder Gegenstand sich anpasst, bringt er oder sie sich in Übereinstimmung mit etwas oder jemandem (sich passend machen) (Pfeifer, 2003, S. 978). Bei Personen ist Flexibilität eine Fähigkeit, welche sich durch anpassungsfähiges Verhalten ausdrückt (Redaktion des Dudens, 2015, S. 619). Individualpädagogisch: Individualpädagogische Maßnahmen sind in ihrer Gestaltung flexibel und können - je nach Situation der jungen Menschen - verändert und angepasst werden, um so auch im Laufe einer Maßnahme auf wechselnde Situationen, sprunghafte Entwicklungen oder eskalierende Konflikte reagieren und Nachjustierungen vornehmen zu können (Klawe, 2010). Sie werden so gestaltet, dass sie zu den Bedürfnissen und Bedarfen der jungen Menschen passen. Praxisbeispiel: Am Beispiel einer 30 Kilometer langen Wanderung kann dies Folgendes bedeuten: Falls der junge Mensch nicht mehr wandern kann oder will, sondern den weiteren Tag pausieren und sich ausruhen möchte, wird das Konzept 412 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition bzw. die Reiseplanung dementsprechend angepasst und es wird ein Tag Pause eingelegt. Die Bedürfnisse des jungen Menschen können somit berücksichtigt werden. Manchmal wird es auch ein Wettbewerb, wer besser „chillen“ kann. Die Langeweile kommt bestimmt und damit auch die Motivation weiterzugehen. Wertschätzung Allgemein: Wertschätzung ist die Anerkennung, Hochachtung oder das Respektieren eines Gegenübers oder einer Sache (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 1652; Redaktion des Dudens, 2015, S. 2014). Wertschätzung meint das grundsätzlich wohlwollende Annehmen und Respektieren der anderen Person, die Bereitschaft, sie verstehen zu wollen, sowie die Anerkennung ihrer Lebensleistung. Individualpädagogisch: Junge Menschen, für die eine individualpädagogische Hilfe initiiert wird, weisen zumeist eine Vielzahl hochgradiger psychischer bzw. psychosozialer Belastungsfaktoren auf (Klawe, 2010; Klein, Arnold & Macsenaere, 2011). Als Konsequenz gehen damit in der Regel als problematisch empfundene Verhaltensweisen einher, die eine pädagogische Betreuung im Gruppensetting nicht (mehr) möglich erscheinen lassen. Würdigung und Wertschätzung des jungen Menschen als Bestandteil der pädagogischen Haltung sind „ein entscheidender erster Schritt, den Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, ihr belastendes Verhalten im Kontext seiner Notwendigkeit zu reflektieren und möglicherweise alternative Verhaltensweisen zu entwickeln“ (FVTP, 2011, S. 5). Praxisbeispiel: 24 Stunden am Tag verbringt man zusammen in der 1 : 1-Betreuung. Es wird alles geteilt, das Gewicht des Gepäcks, der Kocher, das Geschirr, die Unterkunft. Niemand hat Vor- oder Nachteile, das bringt alle zusammen und es wird wertschätzend miteinander, mit der Ausrüstung und mit der Natur umgegangen. Bindungsorientierung Allgemein: Bindung meint das enge (innere) Verbundensein mit etwas oder jemandem (Wahrig-Burfeind, 1997, S. 182). Dies kann auch als emotionales Band zwischen zwei Personen bezeichnet werden (Lohaus et al., 2010). Im physikalischen Sinne beschreibt Bindungsorientierung den Zusammenhalt von mindestens zwei Teilchen (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 276). Orientierung meint das Wissen über die Richtung zu haben, in welcher man sich befindet bzw. wohin man möchte (Redaktion des Dudens, 2015). Individualpädagogisch: Ein gelingender Aufbau einer belastbaren Bindung zwischen jungem Menschen und Betreuungsperson(en) ist eine zentrale Voraussetzung für den erfolgreichen Prozess einer individualpädagogischen Hilfe (Klawe, 2010). Dazu wird vonseiten der Fachkraft ein kontinuierliches und verbindliches persönliches Beziehungsangebot an die betreuten Kinder und Jugendlichen gestellt. Praxisbeispiel: Die im Rahmen von Individualpädagogik übliche 1 : 1-Betreuung ermöglicht es, ein kontinuierliches, verbindliches und persönliches Beziehungsangebot zu geben. Ressourcenorientierung Allgemein: Ressourcenorientierung bezeichnet die Ausrichtung der Aufmerksamkeit beziehungsweise Gedanken auf Ressourcen, d. h. auf Hilfsquellen (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 1228). Ressource kann auch als der „natürlich vorhandene Bestand an etwas, was für einen bestimmten Zweck ständig benötigt wird“, beschrieben werden (Redaktion des Dudens, 2015, S. 1457). Ressourcen können als Kraftquellen (Vogt et al., 2000) verstanden werden, die einer Person und ihrem sozialen Umfeld vorliegen oder aktiviert werden können und unter- 413 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition stützend wirken. Dabei kann zwischen individuellen, sozialen und materiellen Ressourcen unterschieden werden. Die Ressourcenorientierung in der Sozialen Arbeit kann als eine professionelle Haltung verstanden werden, welche sich durch das direkte und automatische Erkennen sowie den systematischen Einsatz von Ressourcen in der Praxis zeigt (Möbius, 2010; Vogt et al., 2000). Individualpädagogisch: Im individualpädagogischen Kontext bedeutet Ressourcenorientierung, „dass bei der Feststellung des Hilfebedarfs nicht ausschließlich die Problemlagen, sondern vielmehr die Lösungsmöglichkeiten im Mittelpunkt stehen. Protektive Faktoren, die im Zuge der Hilfe mobilisierbar sind, können beispielsweise in psychischen Ressourcen (Selbstwertgefühl, Begabungen, Bewältigungsstrategien etc.) oder in sozialen Ressourcen (gute Integration in die Peergroup, hohe soziale Attraktivität usw.) verortet sein“ (Macsenaere & Esser, 2015, S. 57). Die Individualität individualpädagogischer Maßnahmen impliziert grundsätzlich bereits eine starke Ressourcenorientierung. Hierbei werden Ressourcen der Jugendlichen genutzt, um die Maßnahme zu gestalten. Ebenso werden ungenutzte Potenziale aufgedeckt und die Selbstwirksamkeit der jungen Menschen gestärkt. Praxisbeispiel: Mit dem jungen Menschen gemeinsam wird an den individuell vorhandenen Ressourcen angesetzt. Beispielsweise wäre das Wissen um einen besonderen Knoten nutzbar, um eine Plane in den Baum zu hängen und darin zu schlafen. Oder die Essenszubereitung wird gemeinsam geplant und umgesetzt. Ganzheitlichkeit Allgemein: Ganzheitlichkeit bezeichnet eine umfassende Einheit, d. h., die Erscheinung wird in ihrer Vollständigkeit beziehungsweise Geschlossenheit betrachtet und nicht in ihren Einzelheiten. Ganzheitlichkeit meint somit das Beruhen auf der Ganzheit einer Sache (Wahrig- Burfeind, 2008, S. 572). Individualpädagogisch: Die Individualpädagogik beruht auf dem Erziehungskonzept der Ganzheitlichkeit. Hierbei ist von Bedeutung, den jungen Menschen in seiner Vielfalt und Individualität zu akzeptieren und in seiner ganzen Komplexität zu sehen und zu unterstützen. Praxisbeispiel: Auf der Wanderung hilft man sich beim Aufstieg oder beim Tausch von Rucksäcken etc. gegenseitig. Ganzheitlichkeit kann auch auf die Umwelt und Natur erweitert werden: So wird nach dem Nachtquartier der Wald so hinterlassen, wie er vorgefunden wurde; es bleibt kein Müll oder anderes liegen. Der ganzheitliche Blick wird tagtäglich angewandt. Präsenz Allgemein: Präsenz kann auch als Anwesenheit oder Gegenwart bezeichnet werden (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 1162). Präsenz kann im engeren Sinne auch eine Erlebensdimension zugeschrieben werden, das Erleben von Handlungen, Ereignissen sowie Situationen (Lemme & Körner, 2018), „[…] im weitesten Sinne als die Erfahrung von (Selbst-)Wirksamkeit und Handlungsfähigkeit […]“ (Lemme & Körner, 2019, S. 343). Zusammenfassend drückt sich Präsenz im Handeln, durch „[…] wachsame Anwesenheit und Entschiedenheit […]“ (Körner et al., 2019, S. 21), aus. Individualpädagogisch: Individualpädagogische Hilfen beruhen stark auf der Präsenz einer Fachkraft, welche sich während der Maßnahme intensiv auf den jungen Menschen einlässt und mit ihm oder ihr auseinandersetzt. Meist leben Fachkraft und junger Mensch für einen gewissen Zeitraum gemeinsam in einem Betreuungssetting und die Fachkraft ist somit rund um die Uhr präsent und für den jungen Menschen erreichbar. 414 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition Die Präsenz einer Fachkraft verdeutlicht sich durch zwei wesentliche Aspekte: einerseits aus dem Status, auf Grundlage dessen die Fachkraft agiert, und andererseits in der Begegnung mit dem Gegenüber (Lemme & Lemme, 2019). Präsenz kann somit als eine grundsätzliche Haltung verstanden werden, welche es ermöglicht, Kinder und junge Menschen in ihrem Aufwachsen zu unterstützen und zu begleiten. Das Konzept der Neuen Autorität von Haim Omer (Omer & von Schlippe, 2012) greift den Aspekt der Präsenz auf, denn das formulierte Ziel ist die Unterstützung der Erziehenden, „[…] ‚präsent‘ zu bleiben (oder auch wieder zu werden) […]“ (Körner et al., 2019, S. 16). Hierbei kann Präsenz durch folgende sechs Dimensionen ausgedrückt werden: physische, emotional-moralische, intentionale, pragmatische, internale sowie systemische Präsenz (Lemme & Lemme, 2019; Körner et al., 2019). ➤ Unter physischer Präsenz ist hierbei nicht nur die räumliche Anwesenheit im Alltag zu verstehen, sondern auch die geistige und zeitliche Anwesenheit. Ebenso ist die Art der Präsenz miteinbezogen. Konkret beinhaltet dies das Auftreten der Person sowie deren Zuwendung zum Gegenüber, aber auch Aspekte wie beispielsweise Mimik, Gestik oder Distanz (Körner et al., 2019). ➤ „Emotional-moralische Präsenz meint das Ausmaß der inneren Überzeugung der Erziehenden“ (Körner et al., 2019, S. 25). Also inwiefern das Handeln der Person mit der eigenen Haltung übereinstimmt (kongruent ist), wodurch sich im Außen ein klares und eindeutiges Handeln ergibt und die Person somit „[…] als authentisch wahrgenommen wird“ (ebd.). ➤ Unter intentionaler Präsenz wird die Absicht, aus welcher gehandelt wird, verstanden. Diese äußert sich nicht nur, indem sie verbalisiert wird, sondern auch durch Gestik und Mimik (Körner et al., 2019). ➤ Pragmatische Präsenz hingegen bezeichnet die Fähigkeit zur wirksamen Handlung, welche auch in kritischen Situationen gegeben ist. Dadurch wirkt diese dem Gefühl der Hilflosigkeit, welches durch fehlende Handlungsmöglichkeiten entstehen kann, entgegen und führt zum Erleben einer höheren Selbstwirksamkeit, sofern die Person sich über diese Fähigkeit bewusst ist und diese anwenden kann (Körner et al., 2019). ➤ Internale Präsenz beschreibt Handeln, welches nicht von inneren emotionalen sowie äußeren Umständen geleitet wird, sondern im Umkehrschluss durch eigene Selbstkontrolle bestimmt wird und auf Grundlage von selbstreflektierten Überlegungen besteht (Körner et al., 2019). ➤ Die systemische Präsenz subsumiert die Möglichkeit zur Kooperation sowie den Umstand, dass das Handeln einer Person durch andere unterstützt wird. Dies beinhaltet eine gute Abstimmung beziehungsweise den Austausch untereinander. Das Wissen um die Unterstützung durch andere äußert sich in einem klareren und eindeutigeren Auftreten (Körner et al., 2019). Praxisbeispiel: Nach der Abgängigkeit eines jungen Menschen wird an dem Punkt weitergearbeitet, wo es seinerzeit zur Abgängigkeit kam. Die Präsenz ist zwar unterbrochen, reißt aber nicht ab, da die Betreuung konstant bleibt. Zentrale pädagogische Struktur- und Prozessmerkmale von Individualpädagogik 1 : 1-Setting Allgemein: Als Setting werden die äußere Umgebung, die Atmosphäre oder auch der Rahmen von etwas bezeichnet (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 1352). Im Setting sind somit alle 415 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition Merkmale der Umgebung beinhaltet, „(…) in deren Rahmen etwas stattfindet, erlebt wird“ (Redaktion des Dudens, 2015, S. 1609). Individualpädagogisch: Individualpädagogische Hilfen beruhen (im Gegensatz zur Gruppenpädagogik) i. d. R. auf einem 1 : 1-Betreuungssetting, welches eine starke Bindungs- und Beziehungsorientierung impliziert. So kann sich die Fachkraft individuell auf die Bedürfnisse des jungen Menschen einlassen und die Maßnahme so gestalten, dass eine vollumfängliche Unterstützung möglich ist. Praxisbeispiel: Alle Standortprojekte oder Reiseprojekte werden im 1: 1-Betreuungskontext durchgeführt. Es gibt somit kein Dienstende für die Fachkraft, der junge Mensch muss sich in guten wie in herausfordernden Situationen immer mit derselben Betreuung auseinandersetzen. Passgenauigkeit Allgemein: Wenn sich etwas übereinstimmend/ gewissenhaft eignet oder angemessen ist, kann von Passgenauigkeit gesprochen werden (Pfeifer, 2003, S. 422, 978) - beispielsweise, wenn sich eine Hilfe möglichst genau für eine spezifische Person eignet. Individualpädagogisch: Durch Individualität und Flexibilität, ebenso wie durch eine 1 : 1-Betreuung, wird eine hohe Passgenauigkeit der individualpädagogischen Hilfe auf die Bedarfe des jungen Menschen ermöglicht. Passgenauigkeit ist nicht statisch, sondern bedarf einer Flexibilität: Sie hat sich stets an Entwicklungen und Veränderungen im Hilfeverlauf anzupassen. Praxisbeispiel: Bei der Aufnahme setzen sich der junge Mensch und seine Betreuung zusammen und planen die Tour. Was kann ich und worauf habe ich Lust? Was sind gute Übernachtungsmöglichkeiten? Was nehmen wir mit? Überall ist der junge Mensch beteiligt und gestaltet mit. Somit werden hervorragende Rahmenbedingungen für eine individuelle Passung geschaffen. Individuelle Beschulung Allgemein: Bei einer individuellen Beschulung handelt sich um eine die Einzelperson betreffende (Pfeifer, 2003, S. 578) Versorgung mit Schulunterricht (Redaktion des Dudens, 2015, S. 296). Individualpädagogisch: Bei vielen jungen Menschen in individualpädagogischen Hilfen liegt Schulabstinenz vor. Daher ist oftmals eine individuelle Beschulung nötig, um die Beschulung zu ermöglichen und die Motivation der jungen Menschen hierfür zu stärken. Mit diesem Vorgehen gelingt es jungen Menschen im Verlauf von individualpädagogischen Maßnahmen häufig, einen Schulabschluss zu erreichen (Klawe, 2010; Klein & Macsenaere, 2022). Praxisbeispiel: Durch gelingende alltagspraktische Erfahrungen, wie beispielsweise ein Feuer ohne ein Feuerzeug zu entzünden, werden die Motivation und die Bereitschaft für eine spätere Beschulung gefördert. Der junge Mensch erlebt, dass Lernen Spaß machen kann und mit Erfolg prämiert wird. Es gibt auch Schulmodelle, wie z. B. die Flex-Fernschule, wo die jungen Menschen anderweitig beschult werden können, ohne in ein Gruppensetting einer Klasse zu müssen. Auch der Lerninhalt wird individuell zusammengesetzt, je nach Leistung. So kann es vorkommen, dass Mathematik in Klasse 4 gelernt wird und Deutsch auf dem Niveau der Klasse 7. Diagnostik Allgemein: Diagnostik (griech.: „zum Unterscheiden geschickt“ [Redaktion des Dudens, 2015, S. 417]) ist eine unterscheidende Beurteilung oder Erkenntnis (ebd.). Im medizinischen 416 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition Kontext wird es auch als die „Lehre von der Erkennung und Bestimmung der Krankheit“ (Pfeifer, 2003, S. 221; Wahrig-Burfeind, 2008, S. 364) bezeichnet. Individualpädagogisch: Da sich die Individualpädagogik bislang insbesondere an Kinder und Jugendliche mit gravierendem Förder- und Entwicklungsbedarf richtet, ist eine vorausgehende Diagnostik (sozialpädagogisch, psychologisch, psychiatrisch) von hoher Bedeutung, um eine individuelle und möglichst passgenaue Hilfestruktur und -durchführung gewährleisten zu können. Dabei wird die Biografie des jungen Menschen ebenso wie die individuelle Fallstruktur beachtet, um ein ganzheitliches Verstehen zu ermöglichen. Praxisbeispiel: Vor der Aufnahme wird im Team eine sozialpädagogische Diagnostik erstellt, in die neben der aktuellen Situation des jungen Menschen auch die gesamte Biografie einfließt, um ein ganzheitliches Verstehen zu ermöglichen. Beziehungsaufbau Allgemein: Beziehungsaufbau meint, ein wechselseitiges Verhältnis oder eine Verbindung zwischen Einzelnen oder Gruppen zu schaffen/ errichten beziehungsweise in eine Struktur zu bringen (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 183; Redaktion des Dudens, 2015). Individualpädagogisch: Eine tragfähige und verlässliche pädagogische Beziehung ist für eine individualpädagogische Maßnahme von besonderer Bedeutung (Klawe, 2010; Klein, Arnold & Macsenaere, 2011). Dabei ist eine kontinuierliche Beziehungsarbeit wichtig, bei welcher die jungen Menschen lernen, sich auf die Fachkraft verlassen zu können. Praxisbeispiel: Die Betreuung und der junge Mensch verbringen den ganzen Tag gemeinsam. Sie wandern zusammen, sprechen miteinander und treffen manchmal keinen anderen Menschen. Auch das Nachtquartier auf- und abzubauen geschieht gemeinsam, wie auch die Auswahl des Essens und der Zubereitung. Durch dieses 24/ 7-Setting ist ein Beziehungsaufbau nahezu unumgänglich. Partizipation Allgemein: Partizipation bezeichnet die Teilnahme an etwas (Wahrig-Burfeind, 2008, S. 1118) beziehungsweise den Vorgang, sich an etwas zu beteiligen (Redaktion des Dudens, 2015). Dabei gibt es unterschiedliche Stufen der Partizipation, welche von Minimalbeteiligung bis zur Entscheidungsmacht reichen. Dieses breite Spektrum wird in der Fachliteratur häufig für die praktische Nutzung umsetzbar gemacht durch kategorisierte Stufensysteme, wie z. B. das Stufenmodell nach Kühn (2013) oder die Partizipationspyramide nach Straßburger und Rieger (2019). Zentral für echte Partizipation ist dabei immer, dass diese eine „relevante Auswirkung auf die Entscheidung hat“ (ebd., S. 17). Individualpädagogisch: Den jungen Menschen wird in hohem Maße ermöglicht, die Maßnahmen partizipativ mitzugestalten, um sie an ihre Bedarfe anzupassen. „Die Erfahrung, beteiligt zu sein und gehört zu werden, hat prinzipiell positive Effekte. Sie entfaltet eine positive Wirkung, weil die Mitgestaltung und damit die Verantwortungsübernahme angeregt werden“ (Macsenaere & Esser, 2015, S. 59). So sollen die jungen Menschen selbst ins Handeln kommen und Selbstwirksamkeit erfahren. Die rechtliche Verankerung zur Verwirklichung von Partizipation im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe findet sich im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) wieder (Rieger, 2014) und wurde durch die Novellierung des SGB VIII weiter in den Fokus gerückt und gestärkt (Macsenaere & Feist-Ortmanns, 2021). So findet sich im § 36 SGB VIII die Beteiligung von Kindern und Ju- 417 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition gendlichen sowie deren Familien an der Hilfeplanung, also an der Entscheidung, Auswahl sowie Gestaltung der Hilfe (Rieger, 2014; vgl. § 36 Abs. 2 SGB VIII). Aber auch an weiteren Stellen findet sich die rechtliche Grundlage für partizipatives Arbeiten in der Kinder- und Jugendhilfe (vgl. §§ 5, 8, 36, 45 SGB VIII). Partizipation ist nicht nur im SGB VIII und in der UN-Kinderrechtskonvention fest verankert. Ihr kommt auch hinsichtlich der Wirksamkeit der Hilfen zur Erziehung eine herausragende Rolle zu: Geringe Partizipation geht einher mit negativen Hilfeverläufen; hohe Partizipation hingegen mit stark ausgeprägter Effektivität (Macsenaere, 2016). Individualpädagogik nutzt ihr individualisiertes Setting sowie ihre Flexibilität und Ressourcenorientierung für die Ausgestaltung von hoch partizipativen Hilfen.„Individualpädagogik ist […] ohne Partizipation nicht denkbar“ (BE, 2014, S. 6). Praxisbeispiel: Da der junge Mensch das Angebot mitkonzipiert und hierbei auch entscheidungsbefugt ist, ist eine ausgeprägte Partizipation gewährleistet. Diese aktive Mitgestaltung begünstigt auch eine Verantwortungsübernahme und in der Folge eine positive Wirkung des gesamten Hilfeprozesses. Konkret werden im Rahmen von individualpädagogischen Reiseprojekten bspw. das Fortbewegungsmittel, meist Wandern, festgelegt, die Route, das Gepäck etc. Der junge Mensch ist hier bei jeder Entscheidungsfindung aktiv beteiligt. Tabula-rasa-Prinzip Allgemein: Einen völligen Neubeginn ermöglichen. Individualpädagogisch: Im Rahmen der Hilfen zur Erziehung werden individualpädagogische Hilfen oft für junge Menschen gewählt, die im Vorfeld bereits mehrere Hilfen im Sinne eines Drehtüreffektes durchlaufen haben. Im Rahmen solcher kritischen Ausgangslagen versuchen individualpädagogische Hilfen, bisherige Routinen zu durchbrechen und einen Neubeginn zu ermöglichen (Tabula rasa). Ziele dieses Tabula-rasa-Prinzips sind: ➤ Unterbrechen von dysfunktionalen Routinen und alten Verhaltensmustern: Witte (2009) nennt diesen Prozess „Delegitimierung“. ➤ Erhöhung der Bereitschaft des jungen Menschen, sich auf etwas Neues einzulassen Methoden: ➤ Möglichst große physische und psychische Distanz zum bisherigen Alltag ➤ Schwer überwindbare Entfernung zum vertrauten (Herkunfts-)Milieu ➤ Aufenthalt in unbekannten Kultur- und Sprachkreisen (insbesondere in Auslandsmaßnahmen) (Wendelin, 2021) ➤ Diese o. g. „strukturellen Zwänge“ (Klawe, 2008, 2013) begünstigen das Unterbrechen von Routinen und erhöhen die Bereitschaft der HilfeadressatInnen, sich auf etwas Neues einzulassen. ➤ Verhinderung, dass sich der junge Mensch der Betreuung entzieht ➤ Individualpädagogik bietet mit ihrem Methodenrepertoire einen Kontrast zu den pädagogischen Methoden, die der junge Mensch im Vorfeld erfahren hat („Methodenreset“). Praxisbeispiel: Das Durchbrechen von Routinen wird gefördert, indem Individualpädagogik im Rahmen der Hilfe ein völlig neues Umfeld für den jungen Menschen schafft, das durch eine möglichst große Distanz (physisch wie psychisch) zum bisherigen Alltag charakterisiert ist. Dies kann beispielsweise durch Reiseprojekte oder auslandspädagogische Settings gelingen. 418 uj 10 | 2023 Individualpädagogik - eine Definition Wie die beiden InHAus-Studien (2011 und 2015) aufzeigen, fördern ein solches Tabula-rasa-Prinzip wie auch die weiteren genannten Charakteristika eine hohe Effektivität und Nachhaltigkeit von individualpädagogischen Hilfen. Auf dieser Grundlage sollte bedacht werden, dass sich Individualpädagogik nicht nur an junge Menschen mit Hilfebedarf, sondern universell an jeden Menschen richtet und somit grundsätzlich in allen pädagogischen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommen kann. In Anbetracht des empirisch belegten Potenzials von individualpädagogischen Settings scheint eine solche Weiterentwicklung durchaus mit Chancen behaftet zu sein. Prof. Dr. Michael Macsenaere IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe gGmbH Altendorfer Str. 237 45143 Essen E-Mail: macsenaere@ikj-mainz.de Jens Dreger Gemeinnützige Jugendhilfe Sirius GmbH Hauptstr. 36 27308 Kirchlinteln E-Mail: j.dreger@be-ep.de www.be-ep.de www.sirius-jugendhilfe.de Literatur Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e. V. (BE). (2014): Individualpädagogik in den Hilfen zur Erziehung (1. Aufl.). Verfügbar unter https: / / www. bundesverband-erlebnispaedagogik.de/ fileadmin/ user_upload/ be-ep.de/ Dateien/ Pdf/ Downloads/ 21- 04_infobroschuere_individualpaedagogik_Web.pdf Fachverband Traumapädagogik (FVTP). (2011): Standards für traumapädagogische Konzepte in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - ein Positionspapier des Fachverbands Traumapädagogik e. V. Verfügbar unter https: / / fachverband-traumapaedagogik.org/ standards.html Grimm, N. (2004): Flexibilität durch Leiharbeit: Zumutung oder Chance. SOFI-Mitteilungen, 32, 129 - 139. Verfügbar unter https: / / sofi.uni-goettingen.de/ filead min/ SOFI-Mitteilungen/ Nr._32/ grimm.pdf Klawe, W. (2008): Individualpädagogische Maßnahmen als tragfähiges Beziehungsangebot. Ergebnisse einer empirischen Studie. UJ, 60 (5), 208 - 217 Klawe, W. (2010): Verläufe und Wirkfaktoren individualpädagogischer Maßnahmen - Eine explorativ-rekonstruktive Studie. Evaluationsstudie im Auftrag der AIM Bundesarbeitsgemeinschaft Individualpädagogik e. V. Köln, Hamburg: Eigenverlag AIM Klawe, W. (2013): Das Ausland als Lebens- und Lernort. Interkulturelles Lernen in der Individualpädagogik. Eine Expertise. Verfügbar unter http: / / www.life-jugend hilfe.de/ pdf/ Klawe_Buch_DownloadVersion.pdf Klein, J., Arnold, J. & Macsenaere, M. (2011): InHAus. Individualpädagogische Hilfen im Ausland: Evaluation, Effektivität, Effizienz. Freiburg: Lambertus Klein, J. & Macsenaere, M. (2015): InHAus 2.0 - Individualpädagogische Hilfen im Ausland und ihre Nachhaltigkeit. Freiburg: Lambertus Klein, J. & Macsenaere, M. (2022): Stimmt es eigentlich, dass individualpädagogische Hilfen im Ausland keine nachhaltigen Erfolge erreichen? Verfügbar unter https: / / ikj-mainz.de/ wp-content/ uploads/ sites/ 3/ 2020/ 01/ 19.pdf Körner, B., Lemme, M., Ofner, S., Seefeldt, C., von der Recke, T. & Thelen, H. (2019): Das Konzept neue Autorität oder: „Stärke statt (Ohn-)Macht“. In B. Körner, M. Lemme, S. Ofner, T. von der Recke & C. Seefeldt (Hrsg.), Neue Autorität - Das Handbuch. Konzeptionelle Grundlagen, aktuelle Arbeitsfelder und neue Anwendungsgebiete (S.16 - 44). Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Kühn, M. (2013): Traumapädagogik und Partizipation. In J. Bausum, L. Besser, M. Kühn & W. Weiß (Hrsg.), Traumapädagogik. 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