unsere jugend
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2023.art38d
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2023
757+8
Editorial
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2023
Andrea Basedow
Jacob Bausum
Heiner van Mil
Anja Sauerer
Thomas Wahle
Eva-Maria Hoffart
Gerald Möhrlein
Guido Wedemann
Liebe Leserinnen und Leser, während Sie auf den ersten Seiten normalerweise von Monika Feist-Ortmanns und Prof. Dr. Michael Macsenaere begrüßt und in das jeweilige Heft eingeführt werden, werden Sie in diesem Heft ausnahmsweise von uns – dem Vorstand des „Fachverband Traumapädagogik e.V.“ – in Empfang genommen. Denn wir durften für diese Doppelausgabe die ehrenvolle Aufgabe der Gastschriftleitung übernehmen. Auch wenn es der Themenschwerpunkt „Traumapädagogik“ vielleicht sogar nahelegt, ist es für uns doch eine außergewöhnlich schöne Möglichkeit, Ihnen einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand einer lebendigen Fachrichtung geben zu können.
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285 Editorial unsere jugend, 75. Jg., S. 285 - 286 (2023) DOI 10.2378/ uj2023.art38d © Ernst Reinhardt Verlag Liebe Leserinnen und Leser, während Sie auf den ersten Seiten normalerweise von Monika Feist-Ortmanns und Prof. Dr. Michael Macsenaere begrüßt und in das jeweilige Heft eingeführt werden, werden Sie in diesem Heft ausnahmsweise von uns - dem Vorstand des „Fachverband Traumapädagogik e.V.“ - in Empfang genommen. Denn wir durften für diese Doppelausgabe die ehrenvolle Aufgabe der Gastschriftleitung übernehmen. Auch wenn es der Themenschwerpunkt „Traumapädagogik“ vielleicht sogar nahelegt, ist es für uns doch eine außergewöhnlich schöne Möglichkeit, Ihnen einen Überblick über den aktuellen Entwicklungsstand einer lebendigen Fachrichtung geben zu können. Mit der Traumapädagogik verfolgen PädagogInnen, ExpertInnen (siehe dazu Stern/ Klütsch in diesem Heft) und Fachpersonen aus benachbarten Gebieten seit bald 30 Jahren das Ziel, Menschen psychosozial gut zu versorgen und zu fördern, die in ihrer Vergangenheit hohen Belastungen ausgesetzt waren und in ihrem aktuellen Erleben und Verhalten hierunter leiden. Dabei hat sich die Fachrichtung seit ihrer Entstehung in den 1990er-Jahren enorm entwickelt und ist in der Fachöffentlichkeit schon lange keine Nischen-Erscheinung mehr. Es bietet sich daher an, einen ausführlichen Blick auf die aktuelle traumapädagogische Landschaft zu werfen und dabei sowohl Etabliertes als auch jüngere - aber nicht weniger wichtige - Entwicklungen anzuschauen. Wir haben versucht, das Heft dabei so zusammenzustellen, dass es für LeserInnen, denen die Traumapädagogik bisher noch eher unbekannt ist, und für versierte TraumapädagogInnen gleichermaßen eine anregende Lektüre sein kann. Die vorliegende Ausgabe gliedert sich in drei Teile: Im umfassenden ersten Teil werden die Grundlagen der Traumapädagogik dargestellt. Jacob Bausum macht hier den Aufschlag und setzt sich mit der elementaren Bedeutung der Haltung in der Traumapädagogik auseinander. Im Folgenden konnten wir mit Wilma Weiß, Martin Kühn und Silke Gahleitner drei PionierInnen der Traumapädagogik für je ein Interview gewinnen. Hierin berichten sie uns über ihre wegweisenden Konzepte und deren Entwicklungsstand. Mit einem Augenzwinkern geht es auf den folgenden Seiten mit einem von Jacob Bausum, Andrea Basedow und Heiner van Mil zusammengestellten FAQ (Frequently Asked Questions) zum Thema Traumapädagogik weiter. Der erste Teil wird abgerundet durch einen Artikel zu dem zentralen Thema ExpertInnenschaft. Und wer hätte diesen besser schreiben können als Mitglieder des ExpertInnen-Rats unseres Fachverbands: Lotta Stern und Thomas Klütsch lassen uns im Sinne eines gemeinsamen Verstehens an ihrer ExpertInnenschaft teilhaben. 286 uj 7+8 | 2023 Editorial Der zweite Teil ist aktuellen Perspektiven in der Traumapädagogik gewidmet. Zunächst gibt Heiner van Mil in einem Artikel einen breiten Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Fachrichtung. Anschließend stellt er mit Andrea Basedow den Fachverband Traumapädagogik als zentrales Netzwerk für traumapädagogisch tätige Fachmenschen und ExpertInnen mit seinen zahlreichen Arbeitsgruppen und Gremien vor. Die Traumapädagogik steht von Beginn an für einen hohen Grad an Praxisorientierung. Konsequenterweise ist der dritte Teil daher der Praxis gewidmet, wobei wir mit der Bindungs- und Alltagsorientierung, der Partizipation und der pädagogischen Vermittlung psychotraumatologischen Wissens bewusst drei traumapädagogische Kernthemen gewählt haben. Den Aufschlag machen Claudia Schirmer und Silke Waldburg, die das ausdifferenzierte traumapädagogische Konzept einer Vermittlungsgruppe für junge Kinder vorstellen. Anschließend zeigen Anja Sauerer und Karin Strempel anschaulich, welch hohe Bedeutung partizipative Ansätze für die traumapädagogische Arbeit in der Jugendhilfe haben und welche Umsetzungsmöglichkeiten es hier gibt. Den Abschluss macht Tanja Kessler. Sie gibt einen Einblick in die Arbeit mit Handpuppen zur Vermittlung psychotraumatologischer Grundkenntnisse, durch welche das Selbstverstehen gefördert werden kann. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre und hoffen, dass die ein oder andere Anregung für Sie dabei ist. Wenn Sie mögen, geben Sie uns gerne eine Rückmeldung, wir würden uns freuen! Vorstand des Fachverband Traumapädagogik e.V. (Andrea Basedow, Jacob Bausum, Heiner van Mil, Anja Sauerer, Thomas Wahle, Eva-Maria Hoffart, Gerald Möhrlein, Guido Wedemann)
