unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2023.art45d
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2023
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Was ist los in der Traumapädagogik?
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2023
Heiner van Mil
Die Traumapädagogik ist eine lebendige, wachsende und sich ausdifferenzierende Fachrichtung. Dementsprechend hat sich in den Jahren seit ihrer Entstehung viel getan. In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, einen möglichst breiten Überblick über den aktuellen Stand traumapädagogischer Entwicklungen zu geben.
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321 unsere jugend, 75. Jg., S. 321 - 331 (2023) DOI 10.2378/ uj2023.art45d © Ernst Reinhardt Verlag Was ist los in der Traumapädagogik? Ein Vogelflug über aktuelle Entwicklungsfelder Die Traumapädagogik ist eine lebendige, wachsende und sich ausdifferenzierende Fachrichtung. Dementsprechend hat sich in den Jahren seit ihrer Entstehung viel getan. In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, einen möglichst breiten Überblick über den aktuellen Stand traumapädagogischer Entwicklungen zu geben. Einleitung Die Entwicklung der Traumapädagogik nahm in den 1990er Jahren ihren Anfang. Ausgangspunkte waren insbesondere Herausforderungen und Überforderungen in der pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Auf einem breiten Fundament bereits bestehender psychosozialer Konzepte (u. a. Psychotraumatologie, Bindungstheorie, emanzipatorische Pädagogik, Psychoanalyse, Heilpädagogik) wurde eine Fachrichtung mit hoher Praxisorientierung entwickelt, die zunächst dieses Handlungsfeld im Fokus hatte. Daneben spielte die politische Dimension in der Genese der Traumapädagogik eine gewichtige Rolle. So wurde die Entwicklung insbesondere durch die Enttabuisierung der sexualisierten Gewalt gegen Frauen in den 1980er-Jahren angeregt (vgl. Weiß 2016; van Mil 2018). Seither wurde Traumapädagogik zunehmend ausdifferenziert und fand in Kürze auch in weiteren Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit Aufmerksamkeit und Anwendung (vgl. u. a. Weiß et al. 2016; Zimmermann et al. 2017; für einen einführenden Überblick in die Traumapädagogik siehe zudem Gahleitner/ Weiß 2022 und Bausum et al. zu FAQ in diesem Heft). Die 2008 gegründete Bundesarbeitsgemeinschaft Traumapädagogik (heute Fachverband Traumapädagogik e. V., FVTP) bot vielen dieser Entwicklungen einen Rahmen. Insbesondere die im Jahr 2011 aus dem Fachverband heraus veröffentlichten traumapädagogischen Standards für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe (vgl. Lang et al. 2013) leisteten einen großen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in den (stationären) Hilfen zu Erziehung. Immer wieder konnten traumapädagogische Konzepte bzw. Weiterbildungen nicht nur in hohem Maße in der Praxis, sondern auch in der empirischen Überprüfung überzeugen (vgl. u. a. Klein/ Macsenaere 2017). von Heiner van Mil Jg. 1988; M. A. Reha.-Wiss., Traumapädagoge/ Traumazentrierter Fachberater (DeGPT/ FVTP), wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kinder- und Jugendhilfe (IKJ ), Referent am Institut Trauma und Pädagogik (Mechernich), Vorstandsmitglied im Fachverband Traumapädagogik e.V. 322 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen Nach wie vor ist eine große Dynamik in der Entwicklung der Traumapädagogik festzustellen. Zunehmend erkennen Fachmenschen in unterschiedlichen psychosozialen Handlungsfeldern, dass traumapädagogische Herangehensweisen ihre fachliche Handlungsfähigkeit enorm erhöhen können - so wird Bekanntes adaptiert und Neues entwickelt (in der Traumapädagogik etabliert sich zunehmend der Terminus „Fachmenschen“, um die Bedeutung der konkreten Personen für pädagogische Prozesse stärker in den Fokus zu rücken). Bereits die nur noch sehr schwer zu überblickende Zahl an Veröffentlichungen deutet auf einen hohen Grad an Verbreitung und Ausdifferenzierung hin. Der vorliegende Artikel will mit einer Art „Vogelflug“ einen möglichst breiten Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Kontext der Traumapädagogik geben - in dem Bewusstsein darüber, dass ein solcher aufgrund der Vielzahl an Entwicklungen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit lückenhaft bleibt. Ein Dank gilt daher allen FachkollegInnen, die für diese Momentaufnahme Hinweise beigesteuert haben und damit zumindest einige Lücken schließen konnten. Im Artikel werden nacheinander verschiedene grob umrissene Themenbereiche in den Blick genommen und dabei die jeweils dazugehörigen Entwicklungen der letzten Jahre - oftmals exemplarisch - angeführt. Dabei geht es weder um eine lückenlose historische Nachzeichnung noch um eine tiefgehende Darstellung dieser Entwicklungen oder gar ihre kritische Einordnung, sondern, wie bereits ausgeführt, um eine möglichst breite Darstellung des Status quo. Zuletzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass die hier eingenommene Perspektive auf die Traumapädagogik zwar nicht ausschließlich, aber sicherlich erkennbar eine aus dem „Fachverband Traumapädagogik“ heraus ist. Im Kontext des Fachverbands wurde die Fachrichtung zwar zu großen Teilen entwickelt und geprägt, gleichzeitig würden AkteurInnen in anderen Bezügen mitunter andere Schwerpunkte setzen. Bezüge, Konzepte und Standards Während in den letzten Jahren an vielen Stellen Neues entstand, geriet das bereits Geschaffene nicht aus dem Blick. Als wesentliche Bezugspunkte für konzeptionelle Entwicklungen (u. a. weitreichende Ansätze wie die traumapädagogische Gruppenarbeit nach Bausum 2009 oder die Fachkräfte-Fürsorge als institutionelle Aufgabe nach Lang 2009) bewährten sich immer wieder die Konzepte der Selbstbemächtigung, des Sicheren Ortes und des pädagogisch-therapeutischen Milieus. Die Weiterentwicklungen ihrer Arbeiten beschreiben die UrheberInnen im vorliegenden Heft selbst in jeweils einem Interview (siehe Weiß; Kühn; Gahleitner in diesem Heft). Hierbei stellen alle drei erneut die „breiten Schultern“ heraus, auf der die einzelnen Arbeiten sowie die Traumapädagogik im Gesamten stehen. An einigen Stellen des Fachdiskurses wird die Diskussion über die Verbindung der Traumapädagogik mit ihren Wurzeln inzwischen auch umgekehrt - also von VertreterInnen der zugrunde liegenden Theorien, Konzepte etc. - vorgenommen. Diese mitunter auch kritischen Perspektiven regen den Diskurs an und tragen damit zur weiteren Sichtbarmachung und Ausdifferenzierung der wertvollen und oftmals in Vergessenheit geratenen Pionierarbeiten guter psychosozialer Arbeit in ihrer Bedeutung für die heutige Traumapädagogik bei (siehe z. B. Neudecker 2022). Daneben wurden in den letzten Jahren auch weitere vertiefende und/ oder ergänzende Verwebungen der Traumapädagogik mit bewährten Ansätzen aus dem psychosozialen Spektrum vorgenommen bzw. Bezüge hergestellt, wodurch die Traumapädagogik um einige gewinnbringende „Spielarten“ reicher wurde. Zu nennen sind hier die systemische Traumapädagogik (vgl. Jegodtka/ Luitjens 2016), die analytische Traumapädagogik (vgl. Rothdeutsch- Granzer/ Riesenhuber 2022) sowie sicherlich auch eine vertiefte bzw. klassisch psychoanalytisch orientierte Traumapädagogik (vgl. Zimmermann 2016). In diesem Zusammenhang 323 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen kann des Weiteren auch die bereichernde Integration spiritueller Perspektiven in traumapädagogische Haltung und Handlung benannt werden (vgl. Sauerer 2018). Von Beginn an steht die Traumapädagogik als Fachrichtung für ein hohes Maß an Praxisbezug. Wertvolle pädagogische Ideen und wichtiges interdisziplinäres Forschungswissen werden in einer Weise aufbereitet, dass sie in der pädagogischen Praxis möglichst leicht und gleichzeitig in der notwendigen Qualität Anwendung finden können. Als ein Instrument auf diesem Weg bewährten sich die eingangs erwähnten Standards für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe, die seit ihrer Veröffentlichung große Aufmerksamkeit und Verbreitung fanden. In einem darauf aufbauenden nächsten Schritt wurde ebenfalls aus dem FVTP heraus ein dialogisch orientiertes Zertifizierungsverfahren für die stationäre Kinder- und Jugendhilfe entwickelt und im Jahr 2018 der Fachöffentlichkeit vorgestellt (vgl. Eichhorst/ Schirmer 2019). Nach mehreren erfolgreich durchgeführten Verfahren sowie einer unfreiwilligen pandemie-bedingten Pause steht das Verfahren nun vor einer ersten Überarbeitung. Parallel befassen sich weitere Gruppen mit der Adaption der Standards für die Anwendung in benachbarten Handlungsfeldern, z. B. im Pflegekinderwesen und in Einrichtungen im Kontext der frühen Kindheit. Die „ursprünglichen“ traumapädagogischen Standards werden aktuell nach etwas mehr als zehn Jahren von einer Projektgruppe gründlich überarbeitet und aktualisiert. Dabei werden die Standards eine stärker systemisch orientierte Ausrichtung bekommen, indem vor allem die Anforderungen auf Leitungsebene neben den anderen Perspektiven stärker berücksichtigt werden. Zudem wird die damals ausdifferenzierte humanistisch und psychoanalytisch relational geprägte Grundhaltung mit der „Anerkennung der ExpertInnenschaft“ um ein zentrales sechstes Element erweitert. In den letzten Jahren hat die ExpertInnenschaft - also die Expertise, die jeder Mensch für sich selbst, seine Biografie und aktuelle Lebenssituation besitzt - in der Traumapädagogik zunehmend an Bedeutung gewonnen, wodurch betroffenenorientierte Perspektiven zunehmend den notwendigen Raum erhalten. Es geht dabei darum, diese ExpertInnenschaft mit der Professionalität der Fachmenschen in einem dialogischen Prozess auf Augenhöhe zusammenzubringen - also gemeinsam zu verstehen. Dies findet zunehmend auch Ausdruck in fachlichen Foren (wie dem ExpertInnen-Rat des FVTP) und von ExpertInnen mitentwickelten Fachveröffentlichungen (vgl. z. B. Weiß/ Sauerer 2018 und insbesondere Stern/ Klütsch in diesem Heft). Der traumapädagogischen Grundhaltung wird auch darüber hinaus wiederkehrend viel Aufmerksamkeit geschenkt. So veranstaltete der FVTP 2022 eine zweitägige digitale Tagung unter dem Titel „Haltung halten: traumapädagogische Wege in eine mitfühlende Gesellschaft“, auf welcher zahlreiche renommierte Fachmenschen Impulse zur tiefergehenden Reflexion und Weiterentwicklung der ethischen Basis traumapädagogischer Arbeit gaben. Wichtige Aspekte sind hier unter anderem die humanistisch orientierte Beziehungsgestaltung, die Anerkennung des Schmerzes, die hohe Bedeutung von Partizipation sowie die explizite Würdeorientierung in der traumapädagogischen Praxis. Mit einer dementsprechend grundlegenden Berücksichtigung der Grundhaltungselemente und auch weitergehenden Orientierung an den Standards für die traumapädagogische Arbeit in der stationären Kinder- und Jugendhilfe erschien 2017 ein Positionspapier zum Thema „Traumapädagogisch diagnostisches Verstehen“, womit ein wesentlicher Teil der (trauma-)pädagogischen Arbeit von einer Arbeitsgruppe des Fachverbands in den Fokus genommen und differenziert ausgearbeitet wurde. Andreae de Hair et al. (2022) veröffentlichten einige Zeit später ein Werkbuch, in welchem neben dem Positionspapier mit formulierten Standards auch grundlegende Fachartikel und zahlreiche erprobte Praxismethoden für das traumapädagogisch diagnostische Verstehen vorgestellt werden. 324 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen Im Kontext all dieser Entwicklungen trat immer wieder die folgenreiche Bedeutung der in der Traumapädagogik verwendeten Sprache hervor. Dabei ist es unbestreitbarer Bestandteil von Traumapädagogik, Sprache für das oft Unaussprechliche zu finden. Gleichzeitig besteht - mitunter bei besten Absichten - stets das Risiko, dass die verwendete Sprache missverständlich wird und eine gewaltvolle Wirkung entfaltet. Aus dem schädigenden Potenzial ergibt sich wiederum die Notwendigkeit einer stetigen, expliziten und bestenfalls mit ExpertInnen gemeinsam vorgenommenen Reflexion der verwendeten Sprache (vgl. z. B. Jegodtka/ Luitjens 2016). Beispiele für einen solchen Umgang mit Sprache sind der reflektierte und kontextbezogene Verzicht auf das Wort „Fall“ (vgl. Gahleitner/ van Mil 2022) oder die langsame Ablösung des Terminus „der gute Grund“ (aktuell vorwiegend durch die Bezeichnung „der wichtige Grund“). Neben wahrgenommener Bedeutung spielt zudem die grundsätzliche Verständlichkeit der verwendeten Sprache (einfache Sprache) eine wichtige Rolle. Handlungsfelder, Implementation und methodische Ausarbeitung Wie beschrieben, kommt die Traumapädagogik inzwischen lang nicht mehr nur in der stationären Jugendhilfe, sondern in zahlreichen Handlungsfeldern und damit mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen zur Anwendung. Zum Beispiel findet die traumapädagogische Arbeit mit Menschen mit Flucht- und Zuwanderungserfahrung besondere Aufmerksamkeit, was sicherlich auch vor dem Hintergrund der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahren zu verstehen ist. Entsprechend wird in diesem Kontext auch die politische Dimension von Traumapädagogik sichtbar (vgl. u. a. Kühn/ Bialek 2017; Gahleitner et al. 2017; Zimmermann/ Lindner 2022; Andreatta 2018). Aktuell schlagen Kizilhan und Klett (2022) in diesem Kontext den Begriff „Transkulturelle Traumapädagogik“ vor. Ebenfalls großes Interesse erhält in den letzten Jahren das Handlungsfeld Schule, was teilweise wiederum in direktem Bezug zum Kontext Flucht/ Migration steht. Zweifelsohne ist die traumapädagogische Aufmerksamkeit für das System Schule in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung: Die Schule zählt für die meisten Kinder und Jugendlichen unweigerlich zu einem ihrer primären Lebensfelder. Dabei stellen die mitunter enormen sozialen und kognitiven Leistungsanforderungen, die an sie als SchülerInnen gestellt werden, nicht nur für traumabetroffene Menschen oftmals eine Überforderung dar. Traumapädagogik in Schulen zu platzieren und zu entwickeln, ist daher nicht nur eine interdisziplinär anspruchsvolle Aufgabe, sondern beinhaltet notwendigerweise immer wieder auch Systemkritik (vgl. u. a. Zimmermann 2017; Jäckle et al. 2017; Möhrlein/ Hoffart 2014; Hehmsoth 2021). Weitere Kontexte, in denen traumapädagogische Konzepte - teils noch zaghaft, teils schon sehr verbreitet - zur Anwendung kommen, sind zudem die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen (vgl. u. a. Kühn 2018; Kessler 2016), die Kinder- und Jugendpsychiatrie (vgl. u. a. Feuerle et al. 2016), die Pflegekinderhilfe (vgl. u. a. Hofer- Temmel/ Rothdeutsch-Granzer 2019), Maßnahmen am Übergang Schule/ Beruf (vgl. u. a. Basedow 2017) sowie Arbeitsfelder der frühen Kindheit (vgl. u. a. Zimmermann/ Dabbert 2021; Bialek 2018). Besonderen Modellcharakter hat, bezogen auf das letztgenannte Handlungsfeld, das Projekt „TiK-SH - Traumapädagogik in Kindertagesstätten, in der Kindertagespflege und in Familienzentren“, welches vom Land Schleswig- Holstein finanziert und gefördert wird. Mehrere freie Träger bieten im Bundesland flächendeckend traumapädagogische Fortbildungen für Fachkräfte in Einrichtungen an und unterstützen sie in ihrem beruflichen Alltag, wodurch eine beachtliche traumapädagogische Versorgungsdichte hergestellt wird (vgl. www.tik-sh.de). Des Weiteren gründeten sich in den letzten Monaten innerhalb des FVTP mehrere neue Arbeitsgruppen, u. a. zu den Handlungsfeldern 325 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen „Inobhutnahme“ und „Jugendamt/ ASD“, was wiederum auf einen gewissen Bedarf an Transfer und Entwicklung traumapädagogischer Wissensbestände für diese (und weitere) Handlungsfelder hindeutet (zu den Arbeitsgruppen im FVTP siehe auch Basedow/ van Mil in diesem Heft). Parallel können auch im für die Traumapädagogik „klassischen“ Feld der stationären Kinder- und Jugendhilfe deutliche Fortschritte in Sachen Implementation verzeichnet werden. Neben dem bereits erwähnten Zertifizierungsverfahren für Wohngruppen weckt hierbei aktuell insbesondere ein groß angelegtes Projekt des Jugendhilfeverbunds der Stadt München Aufmerksamkeit. In einem umfassenden Organisationsentwicklungsprozess wurden hier alle Fach- und Leitungskräfte der zur Stadt München gehörigen Jugendhilfeeinrichtungen in unterschiedlichen Formaten fort- und weitergebildet (vgl. Rothdeutsch-Granzer/ Riesenhuber 2022). Evaluiert wird das Projekt von den Universitätskliniken Rostock und Ulm (vgl. www. jugendhilfe-justm.de/ traumapaedagogik). Darüber hinaus schließen sich Fachmenschen zusammen, um die Traumapädagogik auch außerhalb institutioneller Handlungsfelder zu etablieren und damit die traumapädagogische Versorgung zu verbessern. So gründeten z. B. einige Traumapädagoginnen nach der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 die Plattform „Kri-Sta“ (Krisenbegleitung und Stabilisierung). Über dieses Netzwerk bieten TraumapädagogInnen und TraumafachberaterInnen unmittelbar, alltagsnah und kostenfrei Unterstützung für Menschen in Krisensituationen an (vgl. www.kri-sta.de). Neben der Verbreitung und handlungsfeldübergreifenden Adaption traumapädagogischer Konzepte entstehen an zahlreichen Stellen hybride Ansätze, in deren Rahmen die Traumapädagogik mit anderen Fachrichtungen und methodischen Ansätzen zusammengebracht wird. Dabei stehen häufig unterschiedliche Formen körperorientierter Verfahren im Fokus, wie bspw. bei der Verknüpfung von Traumapädagogik und Yoga (vgl. u. a. Jegodtka/ Luitjens 2016) oder der inzwischen sehr verbreiteten Integration des „Somatic-Experience“-Ansatzes (vgl. Levine 2011) in traumapädagogischen Kontexten. Daneben werden auch tiergestützte Interventionen, z. B. mit dem Einsatz von Lamas oder Pferden, traumapädagogisch gerahmt (vgl. u. a. Schaberl/ Tarabochia 2017). In einem breit angelegten sowie wissenschaftlich begleiteten Praxisprojekt entwickelt eine Einrichtung im Münsterland derzeit ein integratives Konzept, in welchem trauma- und erlebnispädagogische Ansätze zusammengeführt werden (vgl. van Mil et al. 2023). Nicht zuletzt wurden bis heute unzählige Praxismethoden für die traumapädagogische Arbeit entwickelt (Sammlungen u. a. bei Andreae de Hair et al. 2022; Frohmader/ Kamm 2021). Neben zahlreichen Schaubildern, Kartensets, Notfallkoffern zur Stressregulation und Handpuppen (siehe u. a. die Praxisberichte von Schirmer/ Waldburg und Kessler in diesem Heft) wurden zahlreiche Kinderfachbücher und Arbeitshefte mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Einsatzmöglichkeiten entwickelt (vgl. u. a. Schneider/ Döbele 2022; IGA e.V. 2021; Jegodtka/ Luitjens 2018; Herzog/ Hartmann Wittke 2015; Holste/ Pianka 2021; Institut Trauma & Pädagogik 2012). Laufend entstehen zudem weitere Methoden, insbesondere im Rahmen der vom FVTP und der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) zertifizierten Weiterbildung (vgl. u. a. Rothdeutsch-Granzer/ Riesenhuber 2022). Der FVTP möchte viele dieser Methoden perspektivisch bündeln und für die breite Fachöffentlichkeit verfügbar machen. Der Aufschlag hierfür wurde mit einer Ausschreibung im Vorfeld der Jahrestagung 2023 gemacht (vgl. www.fvtp.org). Wissenschaft Die Traumapädagogik ist als sogenannte „Graswurzelbewegung“ aus der Praxis heraus entstanden. Dennoch gab es von Beginn an ein Interesse, breit unterstützende Theoriebestän- 326 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen de zu rezipieren, sie (selbst-)reflexiv auf die Praxis anzuwenden und aus den neuen Fragestellungen der Praxis Forschungsvorhaben und erneute Theoriebildung und -testung anzuregen. Dabei war und ist dieser wissenschaftliche Bezug einerseits ein wichtiges Kennzeichen der traumapädagogischen Praxis, gleichzeitig wird die Praxis wiederum wissenschaftlich erfasst und weiterentwickelt. Aus eher vereinzelten Forschungsprojekten und Publikationen konnte aktuell eine Projektgruppe aus WissenschaftlerInnen und wissenschaftsinteressierten PraktikerInnen unter der weitreichenden Überschrift „Wissenschaft in der Traumapädagogik“ gebildet werden, um in diesem Forum das Verhältnis von Wissenschaft und Praxis in der Traumapädagogik auszuleuchten und für eine fortlaufende enge Verzahnung der beiden Domänen zu sorgen. Für 2024 ist ein erster Fachtag geplant. In diesem Rahmen sieht die Gruppe auch eine Aufgabe darin, vorhandene Forschungsarbeiten aus traumapädagogischen Kontexten zu bündeln. Bereits erste Blicke auf die aktuelle Forschungslage hinsichtlich der Wirkungen traumapädagogischer Ansätze lassen ein sehr positives Bild erkennen: Wie eingangs erwähnt, belegen inzwischen mehrere Evaluationsstudien, dass Traumapädagogik wirkt, womit auf fachpolitischer Ebene wiederum argumentativ an einschlägige epidemiologische Studien (vgl. z. B. Schmid 2007) angeschlossen werden kann, von denen an dieser Stelle aber nur einige exemplarisch erwähnt werden können. So belegt seit 2011 eine inzwischen recht beachtliche Zahl an Studien einen deutlichen Kompetenzzuwachs der Fachkräfte nach traumapädagogischen Schulungen (im Selbst- und Fremdurteil). Gleichzeitig kann eine Abnahme der emotionalen Belastung bei jungen Menschen nach der Schulung der PädagogInnen festgestellt und die Zahl von Abbrüchen in Jugendhilfeeinrichtungen gesenkt werden (vgl. u. a. Krautkrämer-Oberhoff et al. 2014; Schmid et al. 2014; Gahleitner et al. 2015). Schmid et al. (2020) konnten die deutliche Absenkung der Stressbelastung bei jungen Menschen und Fachkräften nach traumapädagogischen Schulungen mittels Cortisol-Messungen sogar auf biologischer Ebene nachweisen. In derselben Studie zeigte sich zudem ein Rückgang der Grenzverletzungen von jungen Menschen gegenüber Fachkräften sowie eine verbesserte Selbstfürsorge bei den PädagogInnen nach der Weiterbildung. Und auch für andere Handlungsfelder liegen inzwischen einige aussagekräftige Studien vor. Beispielsweise konnten Ulrich und Zimmermann (2014) zeigen, dass über 90 % der Lehrpersonen an Schulen mit traumabetroffenen SchülerInnen zu tun haben, die Auseinandersetzung damit gemessen daran aber deutlich zu wenig stattfindet. Daneben liefern einige aktuelle Studien auch über das Feld der stationären Jugendhilfe hinaus Hinweise darauf, welches Potenzial in der Traumapädagogik steckt. So konnten bspw. Schröder et al. (2021) zeigen, dass sich traumapädagogische Konzepte auch in besonderen Handlungsfeldern der Jugendhilfe (hier kurzzeitpädagogische Maßnahmen) mit Erfolg implementieren lassen. Allerdings wird in der wissenschaftlichen Betrachtung der Traumapädagogik schnell sichtbar, dass der Blick deutlich über Evaluation von Entwicklungs- und Implementationsprozessen hinausgehen muss. Neben der stetigen Integration von Forschungsarbeiten aus den Bezugswissenschaften (z. B. Soziale Arbeit, Psychotraumatologie) braucht es dabei auch weitere Formen der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in der Traumapädagogik. So entstehen an der Universität Innsbruck z. B. gerade diskurstheoretische Arbeiten unter der Überschrift „Instrumentalisierung der Vulnerabilität“, wobei sequenzielle Traumatisierungsprozesse von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in den Blick genommen werden. Lehre und Verbreitungswege Wie einleitend beschrieben, ist die Zahl an Veröffentlichungen unter der Überschrift Traumapädagogik nur noch schwer zu überblicken. Dies ist einerseits zu begrüßen, da sich hierin 327 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen ein unbestreitbarer Beleg für die Etablierung der Traumapädagogik findet. Gleichzeitig erschwert es die Orientierung im Diskurs, wobei die zunehmende Digitalisierung diesen Umstand zusätzlich verstärkt. Um im unbegrenzten und leicht zugänglichen digitalen Raum zumindest für eine gewisse Qualitätssicherung zu sorgen, gibt der FVTP in diesem Jahr unter dem Namen „Digitales Wörterbuch Traumapädagogik - DWTP“ eine kostenfreie Online- Plattform heraus, für welche zahlreiche namhafte AutorInnen aus Praxis und Wissenschaft kurze Artikel zu traumapädagogischen Themen (Theorien, Begriffen, Handlungsfeldern, Methoden etc.) schreiben (vgl. Bausum et al. i. V.). Ebenfalls online, allerdings eher im klassischen Format, wird der Beltz Verlag in absehbarer Zeit einen Bereich Traumapädagogik in seiner „Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online - EEO“ eröffnen (vgl. Andreatta et al. i. V.). Auch die traumapädagogische Lehre stellt inzwischen ein weitreichendes Feld dar. Hier hat ebenfalls ein digitales Format des Universitätsklinikums Ulm in den letzten Jahren und insbesondere während der Pandemie hohe Verbreitung gefunden (Verbundprojekt ECQUAT: Online-Kurs „Traumapädagogik“). Das Kernstück der Vermittlung traumapädagogischer Inhalte stellt nach wie vor sicherlich die bereits erwähnte vom FVTP und der DeGPT zertifizierte Weiterbildung dar. Inzwischen wird diese von 60Weiterbildungsinstituten angeboten, im Februar 2023 hatten 8.336 Fachmenschen die Weiterbildung erfolgreich absolviert. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl an Personen, die nicht zertifizierte Formate in Anspruch genommen haben, denn neben dem Curriculum gibt es inzwischen zahlreiche zusätzliche kleine und große traumapädagogische Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen. So entwickelte z. B. die AG Schulen des FVTP ein Weiterbildungsformat für Lehrkräfte, die Universität Innsbruck bietet Weiterbildungen für die traumapädagogische Akutversorgung und die Duale Hochschule Baden-Württemberg einen Zertifikatskurs zur transkulturellen Traumapädagogik an. Nicht nur hier erhält die Traumapädagogik Einzug in die Lehre zahlreicher Hoch- und Fachschulen. Zum einen bieten mehrere Hochschulen inzwischen Zertifikatskurse neben den Studiengängen an, wie z. B. die Alice-Salomon- Hochschule Berlin, die Evangelische Hochschule Nürnberg oder die Katholische Hochschule Köln. An mehreren Stellen findet die Traumapädagogik zudem Einzug in die Studiengänge selbst, und das längst nicht nur im Rahmen einzelner Veranstaltungen oder Module. So bietet die Hochschule Koblenz einen ganzen Masterstudiengang „Kindheits- und Sozialwissenschaften“ mit dem Schwerpunkt „Traumapädagogik“ an und an der Hochschule Nordhausen heißt ein Masterstudiengang bereits im Haupttitel „Soziale Arbeit und Traumapädagogik“. Traumapädagogik international Die Traumapädagogik kommt seit Längerem auch außerhalb Deutschlands und inzwischen sogar jenseits des deutschen Sprachraums zur Anwendung.Veranstaltungen, Institutsgründungen und Konzeptionsprozesse finden bereits seit vielen Jahren in der Schweiz, in Österreich und in Luxemburg statt. In der Schweiz gründete sich 2018 zudem ein eigener Fachverband (vgl. www.chtp.ch). Des Weiteren werden aktuell die traumapädagogischen Standards in englische Sprache übersetzt und im Rahmen von Auslandsprojekten z. B. von „Ärzte ohne Grenzen e.V.“ (sog. Peer Support Systems) fließen zunehmend traumapädagogische Inhalte ein. Der Radius der Traumapädagogik reicht inzwischen bis nach Italien, Osteuropa und in die baltischen Staaten, punktuell sogar bis auf andere Kontinente. Im Frühjahr 2023 veröffentlichte der estnische Verband „SOS Lasteküla Eesti Ühing“ den vermutlich ersten traumapädagogischen Sammelband außerhalb des deutschsprachigen Raums mit dem Titel „Traumapedagoogika“ - dieser beinhaltet allerdings noch vorwiegend Übersetzungen deutschsprachiger Fachartikel. Grundsätzlich gilt es, die Trauma- 328 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen pädagogik nicht einseitig zu verbreiten, sondern vielmehr Erfahrungen und Erkenntnisse in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen, Gruppen und Kulturen konstruktiv in die Weiterentwicklung der Fachrichtung einzubeziehen und dabei durchaus auch grundlegende Annahmen zu hinterfragen (vgl. Maurer 2016). Ausblick Am Ende dieses „Vogelflugs“ über die traumapädagogische Landschaft kann zweifellos festgestellt werden: die Traumapädagogik ist eine lebendige, immer wieder wachsende und sich ausdifferenzierende Fachrichtung, die Fachmenschen eine breite Unterstützung und konkrete Handlungsorientierung in ihrer jeweiligen beruflichen Praxis bietet. Dabei ist es positiv zu bewerten, dass auch bestehende Konzepte und Standards stetig reflektiert und aktualisiert werden. Gleiches gilt für die zunehmend stärkere und vor allem breitere Verknüpfung mit benachbarten Fachrichtungen und Disziplinen sowie die Verbindung zwischen Praxis und Wissenschaft, welche zur Qualitätssicherung und -entwicklung der traumapädagogischen Versorgung - und um die geht es ja im Kern - viel beitragen kann und sollte. Hierbei geht es nicht zuletzt auch um die verbindliche Aufnahme traumapädagogischer Inhalte in die grundständigen Ausbildungs- und Studiengänge im Bereich der Sozialen Arbeit. Die bereits heute festzustellende zunehmende Beteiligung von Hochschulen an der Vermittlung traumapädagogischer Inhalte ist in dieser Hinsicht zu begrüßen, wobei eine reine Akademisierung der Traumapädagogik sicherlich nicht das Ziel sein kann - vielmehr muss es um Ergänzungen und Synergien des akademischen und des Weiterbildungsbereichs gehen. Auch daneben gibt es genug zu tun: Da wären zum einen die bisher noch wenig erschlossenen Handlungsfelder, wie z. B. die Altenhilfe oder Krankenhäuser. Hierbei sollte jedoch berücksichtigt werden, dass die gelebte Praxis zumindest an einigen Stellen mitunter anders aussieht, als es die jeweilige Zahl der handlungsfeldbezogenen Fachveröffentlichungen vermuten lässt. Und auch außerhalb der institutionellen Kontexte steht die Traumapädagogik vor Entwicklungsaufgaben. Im März dieses Jahres ging z. B. ein Kooperationsprojekt der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Intervention bei Kindesmisshandlung und -vernachlässigung e.V. (DGfPI) und der Hochschule Heidelberg zu Ende, in dessen Rahmen die Notwendigkeit traumapädagogischer Handlungsansätze im Kontext sexualisierter Gewalt in digitalen Räumen (sog. mediatisierter sexualisierter Gewalt) formuliert wurde (vgl. www.byedv.de). Nicht zuletzt wird eine wertebasierte Traumapädagogik vor dem Hintergrund ihrer Aufgaben und angesichts der aktuellen gesellschaftspolitischen Lage nicht ohne ein verstärktes politisches Engagement auskommen, welches auch die öffentliche Parteinahme für benachteiligte Gruppen und die Unterstützung derer Interessensvertretungen miteinschließt. Gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften hat der FVTP im April dieses Jahres bspw. ein Versachlichungspapier zum Thema „Organisierte und rituelle Gewalt“ herausgegeben, da die Betroffenen dieser Gewaltformen sowie in diesem Kontext tätige Fachmenschen unterschiedlicher Disziplinen im medialen Diskurs wiederholt diffamiert werden und Versorgungsstrukturen vor diesem Hintergrund zu erodieren drohen (siehe www.fvtp.org). Daneben sind es Themen wie verschiedene Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit oder die einsetzende Klimakrise, welche ein entschlossenes und parteiliches Handeln traumapädagogischer Menschen zunehmend erforderlich erscheinen lassen. Genauso wie Soziale Arbeit ist Traumapädagogik unweigerlich politisch - diese Feststellung sollte sich zukünftig in verstärktem politischen Engagement auf verschiedenen Ebenen und stets auf der Basis traumapädagogischer Haltung widerspiegeln. Heiner van Mil h.vanmil@fachverband-traumapaedagogik.org 329 uj 7+8 | 2023 Aktuelle traumapädagogische Entwicklungen Literatur Andreae de Hair, I., Basedow, A., Gies, H., Haller, K., Köllner, R., Naumann-Schneider, B., Spelleken-Scheffers, A., Spätling, R., Weihrauch, J. (Hrsg.) (2022): Traumapädagogisch diagnostisches Verstehen. Standards und Werkbuch für Spurensuche und Fährtenlesen. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Andreatta, P. (2018): Traumatisierung von Kindern durch Krieg und Flucht sowie ein kritischer Blick auf den klinischen Traumakurs. Psychologie & Gesellschaftskritik 42, 75 - 95 Andreatta, P., Weiß, W., Rothdeutsch-Granzer, C., van Mil, H. (Hrsg.) (i. V.): Enzyklopädie Erziehungswissenschaft online. Traumapädagogik. In: https: / / www.beltz.de/ fachmedien/ erziehungswissenschaft/ enzyklopaedie_ erziehungswissenschaft_online_eeo.html, 13. 4. 2023 Basedow, A. (2017): Hör mal, ich bin da. 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