eJournals unsere jugend 76/11+12

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2024.art60d
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Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit:gestern – heute – morgen

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2024
Mathias Berg
Thomas Köhler-Saretzki
Die Erziehungs- und Familienberatung befindet sich aufgrund zahlreicher Veränderungsprozesse vor großen Herausforderungen. Der Beitrag führt von den geschichtlichen Wurzeln der Erziehungsberatung über den Status Quo der Gegenwart hin zu einer nahen Zukunft. Die Autoren fordern dazu auf, die Qualität, Vielfalt und gesellschaftliche Dimension dieser Jugendhilfeleistung wahrzunehmen und mittelfristig zu stärken.
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451 unsere jugend, 76. Jg., S. 451 - 460 (2024) DOI 10.2378/ uj2024.art60d © Ernst Reinhardt Verlag Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit: gestern - heute - morgen Die Erziehungs- und Familienberatung befindet sich aufgrund zahlreicher Veränderungsprozesse vor großen Herausforderungen. Der Beitrag führt von den geschichtlichen Wurzeln der Erziehungsberatung über den Status Quo der Gegenwart hin zu einer nahen Zukunft. Die Autoren fordern dazu auf, die Qualität, Vielfalt und gesellschaftliche Dimension dieser Jugendhilfeleistung wahrzunehmen und mittelfristig zu stärken. von Prof. Dr. Mathias Berg Jg. 1981; M. A. Soziale Arbeit, Kath. Hochschule Nordrhein- Westfalen, Vorsitzender der LAG Erziehungsberatung NRW, Vorstandsmitglied der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) Erziehungs- und Familienberatung gestern Blickt man heute auf die institutionalisierte Erziehungsberatung in Deutschland, wird nicht auf den ersten Blick die ca. 120-jährige Geschichte offenbar, die sich hinter dieser Jugendhilfeleistung verbirgt. Ihre ersten Vorläufer wurden sowohl von Mediziner: innen (überwiegend männliche Psychiater) als auch von der Jugendfürsorge initiiert (Abel 1998; Presting 1991). Nachforschungen zeigen, dass bereits im Jahr 1903 in Hamburg eine „heilpädagogische Beratungsstelle“, 1906 in Berlin eine „Medicopädagogische Poliklinik für Kinderforschung, Erziehungsberatung und ärztliche Behandlung“ und 1916 in Frankfurt eine „Jugendsichtungsstelle“ eröffnet wurden. Infolge des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes von 1922, welches die „Beratung in Angelegenheiten der Jugendlichen“ vorsah, folgten weitere Beratungsstellen im Zuge der Einrichtung von Jugendämtern in größeren deutschen Städten (Presting 1991). Über die Funktion und Konzeption dieser ersten „Erziehungsberatungsstellen“ ist wenig bekannt. Ihre vordringlichste Aufgabe war es, auffällige Kinder und Jugendliche zu „sichten“, um dann zu entscheiden, ob eine Aufnahme in eine Erziehungsklasse oder einen Sonderkindergarten zu veranlassen war bzw. ob diese der staatlichen Fürsorgeerziehung zuzuführen waren (Geib et al. 1994). Die damaligen Konzepte waren stark von der damaligen Psychoanalyse geprägt (Abel 1998). Beispielhaft wurden in den späten 1920er-Jahren unter Beteiligung von Alfred Adler und August Aichhorn in allen Dr. Thomas Köhler-Saretzki Jg. 1971; Dipl.-Psych., Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Herbstmühle in Wipperfürth, Stellvertretender Vorsitzender der LAG Erziehungsberatung NRW 452 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit 22 Stadtbezirken Wiens „Erziehungsberatungsstellen“ eingerichtet, von denen sich auch der heute noch gebräuchliche Name für die Institution herleitet. Bereits 1928 sollen 42 Erziehungsberatungsstellen in Deutschland bestanden haben. Diese existierten auch nach 1933 noch weiter, wurden jedoch zunehmend für die Zwecke des Nationalsozialismus instrumentalisiert (Kadauke-List 1989). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Erziehungs- und Familienberatung in Deutschland dank US-amerikanischer Stiftungsmittel wieder aufgebaut. Interessanterweise hatte es in den USA parallel zur Etablierung erster Beratungsstellen in Deutschland die Entwicklung ähnlicher Einrichtungen gegeben. So wurde im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts von der Gründung einer „heilpädagogischen Beratungsstelle zur Unterstützung von Jugendgerichten“ in Chicago gesprochen (Stutte 1963). Dieser Einrichtungstyp, der seit 1934 allgemein als Child Guidance Clinic bezeichnet wurde, zeichnete sich durch einen hohen Grad an Professionalisierung und ein multidisziplinäres Team aus Psychiater: innen, Psycholog: innen und psychiatrisch ausgebildeten Fürsorger: innen aus, die auf Grundlage psychoanalytischer Theorien sozialtherapeutisch arbeiteten (Presting 1991). In Westdeutschland wurde durch eine Novellierung des Jugendwohlfahrtsgesetzes (JWG) zwischen 1953 und 1961 „Beratung in Fragen zur Erziehung“ zur Aufgabe der Jugendämter und verpflichtete diese zur Einrichtung entsprechender Beratungsstellen. Neue Erziehungsberatungsstellen mit multidisziplinären Teams wurden nach dem Vorbild der US-amerikanischen Child Guidance Clinics vor allem in Großstädten eingerichtet und zwischen den 1950er-Jahren (96 Beratungsstellen) und 1980er- Jahren (800 Beratungsstellen) massiv ausgebaut (Presting 1991). Die 1973 von den Senator: innen und Minister: innen der westdeutschen Bundesländer erlassenen „Grundsätze für die einheitliche Gestaltung der Richtlinien der Länder für die Förderung von Erziehungsberatungsstellen“ enthielten bereits detaillierte Angaben über personelle Ausstattung, Lage, Arbeitsweise und Finanzierung von institutioneller Erziehungs- und Familienberatung, die auch heute in Teilen noch Gültigkeit besitzen (Spittler/ Specht 1984). Setzte sich bereits in den Wiederaufbaujahren das Fachteam vor allem aus Ärzt: innen, Psycholog: innen und Fürsorger: innen in unterschiedlichen Konstellationen zusammen, so wurde 1973 konkretisiert, dass das Team der Erziehungsberatung aus mindestens drei hauptamtlichen Fachkräften mit den Qualifikationen Diplompsycholog: in, Ärzt: in mit Facharztanerkennung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, staatlich anerkannter Sozialarbeiter: in, möglichst mit heilpädagogischer oder gleichwertiger Zusatzausbildung, Psychagog: in oder Heilpädagog: in bestehen sollte (bke 2009). Eine vergleichbare Entwicklung gab es in der DDR nicht. Beratungsstellen mit ähnlichem Auftrag gab es dort vereinzelt an Polikliniken oder in kirchlicher Trägerschaft, sodass Erziehungsberatungsstellen nach dem westlichen Muster erst nach der Wiedervereinigung mit Verabschiedung des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) ab 1990 geschaffen wurden (Hundsalz 1995). Damit war der Grundstein für eine moderne Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung gelegt. Ebenso erklärt sich aus den angesprochenen Wurzeln das heutige Profil vieler Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche in Deutschland, denn Jugendhilfe und Psychotherapie können auch ein Jahrhundert später noch als prägende Eckpfeiler dieser mittlerweile als Hilfe zur Erziehung verstandenen Leistung bezeichnet werden. Erziehungs- und Familienberatung heute Die Erziehungs- und Familienberatung heute ist eine freiwillige, niedrigschwellige und kostenfreie Leistung der Kinder- und Jugendhilfe im Kontext der Hilfen zur Erziehung des achten 453 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit Sozialgesetzbuches (§§ 27ff SGB VIII). Sie wird von Einrichtungen kommunaler Trägerschaft oder von freien Trägern der Jugendhilfe erbracht. In der Regel kann sie von den Ratsuchenden direkt, ohne Zuweisung des Jugendamtes, z. B. im Rahmen eines Hilfeplanverfahrens nach § 36 SGB VIII, in Anspruch genommen werden. Das Beratungsangebot einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle richtet sich an Eltern, sonstige Erziehungsberechtigte, Familien und junge Menschen mit dem Ziel, individuelle und familienbezogene Probleme zu bewältigen. Sie hilft bei der Klärung und Bewältigung der zugrunde liegenden Faktoren, bei der Lösung von Erziehungs- und Beziehungsfragen und unterstützt bei Trennung und Scheidung. Dafür bietet sie vornehmlich einzel- und gruppentherapeutische Angebote sowohl für Eltern als auch für Kinder und Jugendliche an. Der gesetzlich festgeschriebene Passus, dass „Fachkräfte verschiedener Fachrichtungen zusammenwirken [sollen], die mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen vertraut sind“ (§ 28 SGB VIII), weist noch heute auf die fachlich und historisch begründete Multidisziplinarität hin, die für alle Beratungsstellen dieses Typs konstitutionell ist. Wie zahlreiche Erhebungen zeigen, arbeiten heute in Erziehungsberatungsstellen vorwiegend Psycholog: innen und Sozialarbeiter: innen/ Sozialpädagog: innen (Juncke et al. 2021; bke 2022 a). Weitere anzutreffende Berufsgruppen sind daneben Pädagog: innen/ Erziehungswissenschaftler: innen, Heilpädagog: innen, aber auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut: innen. Andere Professionen wie Soziolog: innen, Theolog: innen oder Kindheitspädagog: innen finden sich eher selten und Ärzt: innen und Jurist: innen stehen den Stellen häufig nur als Honorarkraft flankierend zur Verfügung. Unabdingbar für das Fachteam ist die Unterstützung durch Verwaltungsfachkräfte unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen an die Teamassistenz einer Beratungsstelle (vgl. Abb. 1). Fachkräfte in der Erziehungs- und Familienberatung verfügen in der Regel über beraterische und therapeutische Erziehungswissenschaft/ Heilpädagogik (oder andere) Psychotherapie (insb. für Kinder und Jugendliche) Psychologie Soziale Arbeit Teamassistenz/ Verwaltung Fachteam Konsiliarisch: Ärzt: innen, Jurist: innen, Supervisor: innen Abb. 1: Multidisziplinäres Team einer Erziehungs- und Familienberatungsstelle (eigene Darstellung) 454 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit Zusatzqualifikationen, vorrangig in etablierten Verfahren wie Systemischer Therapie, Verhaltenstherapie sowie tiefenpsychologischen oder humanistischen Therapieverfahren. Manche haben sich für die Behandlung besonderer Zielgruppen, z. B. Trennungs- und Scheidungsfamilien, traumatisierte Personen, Pflegeeltern, Kinder psychisch kranker Eltern, belastete Eltern mit Babys und Kleinkindern oder Betroffene von sexueller Gewalt, weiterqualifiziert (bke 2022 b; Menne 2015). Weiterhin unterstützen und beraten Erziehungs- und Familienberatungsstellen andere Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sowie Lehrer: innen, z. B. in Fragen des Kinderschutzes. Die dominierende methodische Ausrichtung in der Erziehungsberatung heute ist die Systemische Beratung und Familientherapie (Berg 2019) - nicht selten geprägt von einer lösungs- und ressourcenorientierten Haltung. Auch wenn diese in den letzten Jahren zunehmend von anderen Ansätzen wie bindungstheoretisch fundierten, trauma- oder körpertherapeutischen Verfahren ergänzt wurde, muss von einer Homogenisierung des Fachteams der Erziehungsberatung ausgegangen werden. Die ursprünglich anvisierte multidisziplinäre Ausrichtung der Fachteams findet sich auf Ebene der beraterischen und therapeutischen Ansätze nur noch vereinzelt wieder, insbesondere wenn in Stellen psychoanalytisch oder verhaltenstherapeutisch ausgebildete Psychotherapeut: innen mitarbeiten. Ihre Zahl schwindet jedoch allmählich (Goebel/ Maurer-Hein 2019). Angebote und Arbeitsweisen der Erziehungsberatung Das Angebotsspektrum der Beratungsstellen hat sich vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten weiter ausdifferenziert und umfasst je nach regionalen und kommunalen Gegebenheiten und Anforderungen heute eine Fülle von verschiedenen Aufgaben. In der jährlichen Statistik, welche durch das Statistische Bundesamt erhoben wird, werden allerdings nur wenige Gründe für die Aufnahme von Beratung und den damit verbundenen Aufgabenbereichen der Erziehungsberatung erfasst. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) bemüht sich daher, die Leistungsbereiche von Beratungsstellen umfassender darzustellen (bke 2022 b). Neben den bereits erwähnten allgemeinen Aufgaben zählen zum Angebotsspektrum konkret die Versorgung zahlreicher Problembereiche im Zusammenhang mit ➤ Erziehung, Elternschaft und Familie, wie z. B. Fragen zur Entwicklung und Erziehung von Kindern, problematisches Verhalten in Kita, Schule und/ oder Beruf, Eltern-Kind- Konflikte, Sorgen in Bezug auf Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr, Geschwisterrivalitäten, besondere familiäre Belastungen wie Krankheit oder Tod eines Elternteils ➤ Kindheit und Jugend, wie z. B. psychische Probleme, Verhaltensauffälligkeiten und psychosomatische Beschwerden, schulische Probleme und Krisen, Mobbing oder Fragen rund um Familie, Freund: innen, Beziehungen, Medien, Körper, Liebe und Sexualität ➤ Partnerschaft und Trennung, wie z. B. Partnerschaftskonflikte, Fragen zu Trennung und Scheidung sowie zu Patchworkfamilienkonstellationen und hinsichtlich der Ausübung des Umgangs- und Sorgerechts, hochkonflikthaftes Elternverhalten in familiengerichtlichen Verfahren ➤ Krisen und Gewalt, wie z. B. suizidale Gedanken und Handlungen, Kindeswohlgefährdung, häusliche Gewalt, sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche oder delinquentes Verhalten Auf diese und weitere Anlässe reagierten und reagieren Beratungsstellen mit zahlreichen spezifischen Angeboten, um bestimmte Zielgruppen noch besser erreichen zu können. So entstanden in den vergangenen Jahren Leistungen, welche die Arbeitsweisen von Berater: innen 455 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit nachhaltig beeinflussten. So wurden bereits vor mehr als 15 Jahren die Frühen Hilfen mit Babybegrüßungsdiensten (u. a. Schüler 2024) in Beratungsstellen integriert. Für gesellschaftlich besonders herausgeforderte Gruppen wie z. B. von Armut bedrohte Familien (Seus-Seberich 2004), Familien mit psychisch kranken oder suchtkranken Eltern (u. a. Lenz 2021; Köhler- Saretzki 2021) oder geflüchtete und zugewanderte Familien wurden Konzepte entwickelt, bis hin zu Beratungsangeboten in verschiedenen Sprachen oder mit Sprachmittler: innen. Einen besonderen Schwerpunkt stellen vielerorts Projekte und Angebote dar, die sich den digitalen Welten der Kinder und Jugendlichen widmen. Diese üben einen immer größeren Einfluss auf junge Menschen aus, mit teilweise sehr konfliktbeladenen Auswirkungen auf das Familienleben. Andernorts finden sich in Beratungsstellen auch Angebote für Ratsuchende mit einem beeinträchtigten oder behinderten Familienmitglied, spezielle Diagnostik bei (Teil-)Leistungsstörungen oder zur Eingliederungshilfe bei (drohender) seelischer Behinderung, Sozialberatung, aufsuchende Jugendarbeit usw. Die bke betont in einer ihrer Stellungnahmen zur Erziehungsberatung als sozialraumorientierte Hilfe, dass „heute in individueller Kombination mehr als 50 verschiedene Einzelaufgaben das Profil der Erziehungsberatung auszeichnen, von denen 20 spezifische Fortbildungen erfordern, um sie kompetent wahrnehmen zu können“ (bke 2024, 9). Bei all ihren fachlichen Tätigkeiten unterliegen Berater: innen grundsätzlich der Schweigepflicht. Die Klient: innen sollen dadurch die Möglichkeit erhalten und vor allem die Gewissheit haben, ihre Sorgen und Probleme auf der Basis eines geschützten, sicheren Rahmens reflektieren zu können. Herausfordernd für die Praxis stellt sich die Schweigepflicht allerdings in Fällen des Kinderschutzes oder auch in vom Gericht angeordneten Elternberatungen dar. Die fachlich notwendige interprofessionelle Zusammenarbeit mit anderen Akteuren wie dem Jugendamt, Verfahrensbeiständen, dem Gesundheitswesen oder auch Polizei und Justiz bedarf in diesen Fällen meist einer Entbindung der Schweigepflicht seitens der Eltern. Ausgenommen sind deutliche Hinweise auf Kindeswohlgefährdung, was die Einleitung von internen und externen Verfahrensabläufen gemäß § 8 a nach sich zieht. Verstärkt durch die Coronapandemie bieten viele Beratungsstellen in den letzten Jahren eine breite Palette an digitalen Zugängen zur Beratung an. Neben der bereits seit Jahrzehnten etablierten schriftbasierten Onlineberatung haben insbesondere die Formate Videoberatung und Blended Counseling zugenommen (bke 2021 a; FHNW/ DiCV Köln 2023). Darunter versteht man Beratungsformate, die eine planvolle Kombination aus digitalen und Präsenzelementen anbieten, d. h. ein paralleles und gleichwertiges Nebeneinander an persönlicher Beratung, telefonischer Beratung, Gesprächen per Videochat und schriftlicher Onlineberatung, vereinzelt sogar mithilfe von Chat-Foren oder Messenger-Diensten. Auch wenn zahlreiche Klient: innen (und auch Berater: innen) das persönliche Gespräch in der Präsenzberatung weiterhin favorisieren, haben sich digitale Formate etabliert und sind für bestimmte Zielgruppen oder situative Gegebenheiten empfehlenswert. So kann eine Kontaktaufnahme im distanzierteren Setting hinter einem Bildschirm, z. B. für Menschen mit sozialer Angstsymptomatik, aber auch für Jugendliche ein Zugang und Türöffner zu Beratungsleistungen sein. Getrennt lebende Eltern in regionaler Distanz können für regelmäßige Elterngespräche besser erreicht werden und die Mitwirkung in Gremien und Arbeitskreisen ist ohne Videokonferenzen für viele Fach- und Leitungskräfte in Beratungsstellen kaum noch leistbar. Die Beratungsleistung ist aber nicht nur darauf spezialisiert, bei Krisen und Problemen zu intervenieren, sondern auch präventiv ausgerichtet, um langfristige und tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Dabei sollen u. a. die Kompetenzen von Eltern und Jugendlichen nachhaltig gestärkt werden, z. B. indem familiäre Kommuni- 456 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit kation verbessert und gesündere Beziehungsstrukturen entwickelt werden. Erziehungs- und Familienberatung hat also grundsätzlich die (Wieder-)Herstellung von Bewältigungskompetenzen der Klient: innen zum Ziel, um sowohl innere emotionale als auch äußere soziale Konflikte lösen zu können (Kupfer et al. 2021). Präventive Angebote finden in der Erziehungs- und Familienberatung auch außerhalb der Beratungsleistung, z. B. in Form von Informationsangeboten in Schule und Kindertagesstätte, statt. Je nach regionaler Ausrichtung und Tätigkeitsprofil einer Beratungsstelle gehören insofern Multiplikatorenangebote (z. B. Fallsupervisionen für Erzieher: innen), Öffentlichkeitsarbeit (z. B. Vorträge im Rahmen der kommunalen Jugendarbeit), Gruppenarbeit mit Eltern (z. B. fachliche Begleitung offener Elterntreffs in Kindertagesstätten, Elternabende in Schulen) oder Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen (z. B. Suchtpräventionsgruppen, Jungenbzw. Mädchengruppen) zum üblichen Aufgabenspektrum (Berg 2019). Bedeutung und Relevanz der Erziehungsberatung in der heutigen Gesellschaft Erziehungsberatung nach § 28 SGB VIII ist die häufigste in Anspruch genommene Form der Hilfe zur Erziehung in Deutschland (Fendrich et al. 2023) (vgl. Abb. 2). Sie spielt eine bedeutende Rolle in der heutigen Gesellschaft, in der Eltern, Kinder, Jugendliche und Familien mit vielfältigen und komplexen Herausforderungen konfrontiert sind. Ratsuchende erhalten einen niedrigschwelligen, zeitnahen Zugang zu professioneller Hilfe, um ihre Schwierigkeiten zeitnah angehen zu können. Als sichere und verlässliche Anlaufstelle bieten Beratungsstellen für Eltern, Kinder und Jugendliche allen Familien Unterstützung und Orientierung bei steigenden Anforderungen an Elternschaft und Familienleben, aber auch bei den psychosozialen Auswirkungen der zunehmenden gesellschaftlichen und globalen Krisen. In einer Vielzahl von naturalistischen Feldstudien und Evaluationen wurde die Wirksamkeit der Erziehungsberatung mittlerweile überprüft (Überblick bei Berg 2019). Aktuelle Ergebnisse aus der repräsentativen Wirksamkeitsevaluation zur Erziehungsberatung (Wir.EB) zeigen dabei das Wirkprofil der untersuchten Beratungsfälle. Besonders hohe Effekte erzielt Erziehungsberatung demnach beim familiären Zusammenleben, bei der Stärkung von Resilienz, bei der körperlichen und psychischen Integrität aller Familienmitglieder und bei der Steigerung der Erziehungskompetenz der Eltern (Arnold et al. 2018). Interessanterweise konnte diese Studie dabei auch für die Zeit der Coronapandemie in Deutschland gute Wirksamkeitsnachweise zur Erziehungs- und Familienberatung liefern (Arnold 2023). Erziehungs- und Familienberatung ist bis heute zu einem unverzichtbaren Bestandteil des psychosozialen Hilfesystems in Deutschland Inanspruchnahme der Hilfen zur Erziehung 15,1 24,8 21,6 38,5 n Erziehungsberatung n SPFH n Voll-/ Teilstationär n Sonstige (z. B. Erziehungsbeistand) Abb. 2: Inanspruchnahme von Erziehungsberatung im Kontext der Hilfen zur Erziehung (Fendrich et al. 2023, 1.127.869 junge Menschen (unter 27 J.), eigene Darstellung) 457 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit geworden. Die skizzierte Vielfalt ermöglicht eine hohe Flexibilität der Hilfegestaltung, mit der die Erziehungsberatung den unterschiedlichen Frage- und Problemstellungen der Ratsuchenden Rechnung tragen kann. Ihre Leistungen wirken sich positiv auf den Erhalt der Familie und gesellschaftliche Funktionen aus, nicht zuletzt indem sie eine gesunde Entwicklung der Kinder und Jugendlichen fördert. Erziehungs- und Familienberatung morgen - Herausforderungen für die Zukunft Die Erziehungsberatung sieht sich bereits jetzt und verstärkt in Zukunft einem Wandel von Aufgaben und neuen Herausforderungen gegenüber. Den Hintergrund bilden sowohl der quantitativ steigende Bedarf an Beratungsleistungen als auch die qualitativ steigenden Anforderungen durch die komplexer werdenden Situationen bzw. Anliegen der ratsuchenden Familien im Spiegel der sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Diese erfordern bei gleichzeitig knapper werdenden öffentlichen finanziellen Mitteln eine fundierte Auseinandersetzung mit den bisherigen Angeboten und Leistungen der Erziehungsberatung sowie konkrete fachliche, politische und finanzielle Maßnahmen, um deren Qualität und Verfügbarkeit dauerhaft aufrechtzuerhalten. Im Folgenden sollen diese von uns wahrgenommenen Herausforderungen für die Zukunft der Erziehungs- und Familienberatung näher ausgeführt werden. Steigende Anforderungen Die moderne Gesellschaft ist einem ständigen Wandel unterworfen, der sich auch auf die Erziehung und Familie auswirkt. Neue Technologien, veränderte Familienstrukturen, Migration und soziale Ungleichheit sind nur einige der Faktoren, die die Erziehung beeinflussen. Die Anforderungen an die Erziehungsberatung sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Durch die letzte Reform des SGB VIII hin zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendstärkungsgesetz) sind Beratungsstellen, wie auch andere Akteure der Jugendhilfe, aufgefordert, junge Menschen mit Beeinträchtigung und Behinderung (neu) zu adressieren. Eltern und Familien stehen derweil vor immer komplexeren Herausforderungen, wie z. B.: ➤ Schwierigere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ➤ Allgemein gestiegene Anforderungen an die Förderung der kindlichen und jugendlichen Entwicklung ➤ Folgen von Corona auf die psychische und soziale Entwicklung der Kinder (aber auch zahlreicher Eltern) ➤ Zunehmende psychische Belastungen und Erkrankungen, erschwerte Suche nach Therapieplätzen, längere Wartezeiten ➤ Umfassendere schulische Anforderungen und Aufgaben ➤ Umgang mit und Folgen der Digitalisierung der Alltagswelt der Kinder und Jugendlichen ➤ Vielfältigere Familien- und Beziehungsmodelle bei weiterhin hohen Trennungs- und Scheidungszahlen ➤ Auseinandersetzung mit sexueller Entwicklung, Selbstbestimmung und variabler Geschlechtsidentität, LGBTQAI+ ➤ Zunehmende Krisen durch Klima, Krieg und Zukunftsangst Um diesen Anforderungen gerecht zu werden und weiterhin qualitativ hochwertige Unterstützung zu bieten, ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Fachkompetenzen der Berater: innen erforderlich. Zudem müssen innovative Ansätze und Methoden entwickelt werden, um die Beratungsqualität aufrechtzuerhalten bzw. kontinuierlich zu verbessern. Hierzu ist neben finanziellen Mitteln vor allem Zeit vonnöten, damit Fachkräfte Fortbildungen absolvieren und neue Angebote konzipieren und durchführen können. Neue, gut ausgebil- 458 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit dete Fachkräfte dürften jedoch in Zukunft - mit Blick auf den Fachkräftemangel im sozialen Bereich - rarer als zuvor sein. Erziehungsberatung muss also ebenso an der Ausbildung neuer Fachkräfte mitwirken, will sie auch den oben genannten Herausforderungen angemessen begegnen. Zu überlegen wäre auch, ob neue psychologische und sozialwissenschaftliche Studienabschlüsse, wie diese bspw. in Masterstudiengängen für Beratung oder Psychotherapie erworben werden, stärker in multidisziplinäre Fachteams integriert werden können (bke 2021 b). Bislang orientieren sich Träger und Beratungseinrichtungen hier eher an der gewachsenen Tradition, welche sich auch in einigen Länderrichtlinien und fachlichen Empfehlungen wiederfindet (bke 2022 b). Knapper werdende öffentliche finanzielle Mittel In vielen Ländern und Kommunen in Deutschland stehen öffentliche Haushalte unter Druck und es gibt eine begrenzte Verfügbarkeit finanzieller Mittel für soziale Dienste wie die Erziehungsberatung. Dadurch geraten die Träger von Beratungsstellen in die Bredouille und sind gezwungen, ihre Beratungsangebote quantitativ und qualitativ zu reduzieren, längere Wartezeiten für die Ratsuchenden in Kauf zu nehmen oder die Reichweite von Beratungsdiensten einzuschränken. Bei fortschreitender Entwicklung wird es der Erziehungsberatung schwer fallen, allen Familien die benötigte Unterstützung zu bieten. Die Kernkompetenz von Beratungsstellen, nämlich eine zeitnahe, niedrigschwellige, unbürokratische und flexible Hilfe anbieten zu können, ist in diesem Falle bedroht. Besondere Auswirkungen dürfte diese u. a. auf die sogenannten Multiproblemfamilien haben, denen aufgrund ihres hohen zeitlichen und personellen Betreuungsaufwandes nicht mehr die ausreichenden Hilfestellungen zuteil werden, obwohl sie eigentlich am dringendsten Unterstützung bräuchten. Fazit und Ausblick Die Erziehungs- und Familienberatung ist eine traditionsreiche, moderne Leistung der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland. Sie zählt zu den wichtigsten psychosozialen Anlaufstellen für ratsuchende oder in Not geratene Eltern, Kinder/ Jugendliche und Familien. Keine andere Institution in Deutschland bietet eine derart leicht zugängliche, essenzielle Unterstützung und Hilfestellung. Trotz ihrer hohen Professionalität und Flexibilität steht die Erziehungsberatung vor einer herausfordernden Zukunft. Sie braucht Antworten für die sich wandelnden Probleme der Ratsuchenden vor dem Hintergrund einer veränderten gesellschaftlichen, politischen und finanziellen Lage. Um Bewältigungskompetenzen bei Ratsuchenden zu mobilisieren, muss die Erziehungsberatung jedoch selbst resilient sein und Handlungsspielräume zur Verfügung haben. Dafür ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Erziehungs- und Familienberatung auch in Zukunft ausreichend Ressourcen bereitgestellt werden. Nur so kann ein flächendeckendes und qualitativ hochwertiges Regelberatungsangebot gewährleistet werden. Notwendig dafür ist eine angemessene und auskömmliche finanzielle Ausstattung für die Zukunft seitens der öffentlichen Hand, wie sie die bke (2023) schon seit Längerem fordert. Prof. Dr. Mathias Berg Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen Abteilung Köln Wörthstr. 10 50668 Köln E-Mail: m.berg@katho-nrw.de Dr. Thomas Köhler-Saretzki Psychologische Beratungsstelle Herbstmühle für Eltern, Kinder und Jugendliche Herbstmühle 3 51688 Wipperfürth E-Mail: thomas.koehler@beratung-inwipperfuerth.de 459 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit Literatur Abel, A. H. (1998): Geschichte der Erziehungsberatung: Bedingungen, Zwecke, Kontinuitäten. In: Körner, W., Hörmann, G. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungsberatung. Bd. 1. Hogrefe, Göttingen, 19 - 52 Arnold, J. (2023): Die Wirksamkeit der Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Coronapandemie. Aktuelle Befunde aus der Evaluation Wir.EB. Informationen für Erziehungsberatungsstellen 1 (23), 26 - 31 Arnold, J., Macsenaere, M., Hiller, S. (2018): Wirksamkeit der Erziehungsberatung - Ergebnisse der bundesweiten Studie Wir.EB. Lambertus, Freiburg Berg, M. 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Ergebnisse der Erhebung zum Stand am 31. 12. 2020. In: https: / / www.bke.de/ sites/ default/ files/ medien/ dokumente/ bkeerhebung2020.pdf, 29. 6. 2024 Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) (2022 b): QS EB: Qualitätsstandards für die Erziehungs-, Familien- und Jugendberatung. In: https: / / www.bke.de/ sites/ default/ files/ medien/ dokumente/ buecher/ 164 5023762_QSEB.pdf, 29. 6. 2024 Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) (2023): Wachsender Bedarf - bei Engpässen durch Kostensteigerungen. Bedarfsgerechte Anpassung der Ausstattung von Erziehungsberatungsstellen dringend erforderlich. In: https: / / www.bke.de/ sites/ default/ files/ medien/ dokumente/ stellungnahmen/ info-23- 2-wachsender-bedarf-bei-engpassen-durch-kostensteigerungen.pdf, 29. 6. 2024 Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) (2024): Erziehungsberatung als sozialraumorientierte Hilfe. 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(2021): Beratung und Psychotherapie: Aktuelle Entwicklungen im Spannungsfeld von Abgrenzung und fruchtbarer Kooperation. dgvt, Tübingen 460 uj 11+12 | 2024 Erziehungs- und Familienberatung im Spiegel der Zeit Lenz, A. (2021): Ressourcen fördern. Mentalisierungsbasierte Interventionen bei Kindern psychisch kranker Eltern und ihren Familien. 2. Aufl. Hogrefe, Göttingen Menne, K. (2015): Erziehungsberatung als Jugendhilfeleistung. Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe 9 -10, 345 - 357 Presting, G. (1991): Zur Geschichte institutioneller Erziehungsberatung nach dem Zweiten Weltkrieg. Entwicklung struktureller Bedingungen und Arbeitsweisen. In: Presting, G. (Hrsg.): Erziehungs- und Familienberatung: Untersuchungen zu Entwicklung Inanspruchnahme und Perspektiven. Juventa, Weinheim/ München, 9 - 48 Schüler, J. (2024): Abteilung Frühe Kindheit der Psychologischen Beratungsstelle Herbstmühle - ein gelungenes Konzept. LAG Journal 6, 26 - 27 Seus-Seberich, E. 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Es hilft Student: innen dabei, • Konzepte für die praktische Arbeit zu ent wickeln, • Lösungen praktischer Aufgaben strukturiert und zielorientiert zu erarbeiten, • Arbeitsschritte theoretisch begründen zu können, • die Wirksamkeit der eigenen Arbeit zu über prüfen. Dieses Arbeitsbuch ist reichhaltig mit didakti schen Elementen ausgestattet. Leser: innen finden Verständnisfragen zum Text, Lernfragen zur Prüfungsvorbereitung, Zusammenfassungen und zahlreiche Infokästen, die die Ausführungen auf den Punkt bringen. Das Standardwerk in 9. Auflage! Als utb+ mit ca. 177 Lernfragen und OnlineMaterial. 9., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage 2024. 260 Seiten. 36 Abb. 3 Tab. utb-L (978-3-8252-8841-9) kt