eJournals unsere jugend 76/6

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2024.art32d
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2024
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Editorial

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2024
Michael Macsenaere
Monika Feist-Ortmanns
Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Legislaturperiode – und damit in den nächsten zwei Jahren – soll das SGB VIII hinsichtlich einer inklusiven Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe geschärft werden. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass diese inklusive Ausrichtung das Fundament für eine Gesellschaft stärkt, in der jedes Kind und jeder Jugendliche die gleichen Chancen auf Entwicklung und Teilhabe hat. Konkret ginge es darum, Barrieren abzubauen, die u. a. durch soziale Herkunft, Beeinträchtigungen oder kulturelle Unterschiede entstehen können.
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241 Editorial unsere jugend, 76. Jg., S. 241 (2024) DOI 10.2378/ uj2024.art32d © Ernst Reinhardt Verlag Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Legislaturperiode - und damit in den nächsten zwei Jahren - soll das SGB VIII hinsichtlich einer inklusiven Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe geschärft werden. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass diese inklusive Ausrichtung das Fundament für eine Gesellschaft stärkt, in der jedes Kind und jeder Jugendliche die gleichen Chancen auf Entwicklung und Teilhabe hat. Konkret ginge es darum, Barrieren abzubauen, die u. a. durch soziale Herkunft, Beeinträchtigungen oder kulturelle Unterschiede entstehen können. Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe bedeutet, individuelle Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen, Vielfalt als Bereicherung zu begreifen und jedem jungen Menschen einen Platz in der Gemeinschaft zu sichern. Eine solche Herangehensweise fördert nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern stärkt auch das soziale Miteinander und die Resilienz unserer Gesellschaft. Auf dieser Grundlage nimmt das vorliegende Heft den aktuellen Stand der inklusiven Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe in den Blick: AutorInnen aus Praxis und Wissenschaft berichten über ihre Erfahrungen auf dem nicht selten herausfordernden, aber sicherlich lohnenden Weg zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe. In diesem Sinne widmet sich Daniel Kieslinger der Frage, wie in Anbetracht der aktuell noch bestehenden Hindernisse Inklusion in der Kinder- und Jugendhilfe umgesetzt werden kann. Er stellt hierzu Ergebnisse aus dem Projekt „Inklusion Jetzt! “ vor, die von Hilfeplanung bis inklusiv ausgerichtetem Kinderschutz die gesamte Breite der Kinder- und Jugendhilfe betreffen. Kai Kuhnert und Iris Keil berichten von ihren Erfahrungen im Jugendamt Kreis Bergstraße und zeigen auf, welche Implikationen die Zusammenlegung der Leistungen zur Eingliederung aus den Rechtskreisen SGB VIII und SGB IX nach sich zieht. Aus Sicht eines Jugendhilfeträgers beschreiben Claudia Völcker und Melanie Schindhelm, wie die Befähigung zur Selbstbestimmung und Teilhabe im Wohnen gefördert werden kann. Abschließend skizzieren Henning Hartmann und Niklas Helsper die Perspektiven von Inklusion im Bereich der frühkindlichen Bildung. Komplettiert wird die Ausgabe mit einem dem aktuellen Fachdiskurs enthobenen Impuls von Ferdinand Klein zum Reflektieren sozial- und heilpädagogischer Erfahrungen. Wir hoffen, mit diesem Heft Denkanstöße und Handlungsanreize zur inklusiven Ausrichtung der Kinder- und Jugendhilfe zu geben und wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. Michael Macsenaere und Monika Feist-Ortmanns Monika Feist-Ortmanns, Michael Macsenaere