eJournals unsere jugend 77/3

unsere jugend
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0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2025.art16d
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2025
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ZaunGast: Ein Angebot für kleine Helden, ihre Angehörigen und inhaftierten Elternteile

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2025
Bärbel Bardey
Christin Neutzling
Wiebke Urbanski
Das Modellprojekt „ZaunGast“ in der Justizvollzugsanstalt Waldeck stärkt durch Vätergruppen und Kinder-Väter-Umgänge die Bindungen zwischen Inhaftierten und ihren Familien. Im Fokus steht, den Besuchsprozess für Kinder weniger belastend zu gestalten und familiären Zusammenhalt trotz räumlicher Trennung zu fördern. In diesem Interview wird beleuchtet, wie das Projekt gegründet wurde, welche Ressourcen erforderlich sind und wie die Umsetzung in die Praxis erfolgt. Neben der Struktur des Projekts werden Strategien zur kindgerechten Vorbereitung auf Besuche sowie die langfristige Einbindung der Angehörigenarbeit in den JVA-Alltag thematisiert.
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134 unsere jugend, 77. Jg., S. 134 - 139 (2025) DOI 10.2378/ uj2025.art16d © Ernst Reinhardt Verlag von Bärbel Bardey Jg. 1967; Sozialpädagogin, Systemische Familien- Sozialtherapeutin (DFS), Anti-Aggressivitäts- Trainerin© (ISS), Traumatherapeutin (DFS), Konfliktberaterin (DHB), Geschäftsführung, Ambulante Hilfen, KvI M-V, Seminare Christin Neutzling Jg. 1991; Sozialpädagogin, Mediatorin, Konfliktberaterin (DBH), TOA, KvI M-V, „ZaunGast“ Wiebke Urbanski Jg. 1996; Heil- und Inklusionspädagogin (B. A.), Systemische Beraterin (SG), Ambulante Hilfen, KvI M-V, Modellprojekt Angehörigenarbeit ZaunGast: Ein Angebot für kleine Helden, ihre Angehörigen und inhaftierten Elternteile Das Modellprojekt „ZaunGast“ in der Justizvollzugsanstalt Waldeck stärkt durch Vätergruppen und Kinder-Väter-Umgänge die Bindungen zwischen Inhaftierten und ihren Familien. Im Fokus steht, den Besuchsprozess für Kinder weniger belastend zu gestalten und familiären Zusammenhalt trotz räumlicher Trennung zu fördern. In diesem Interview wird beleuchtet, wie das Projekt gegründet wurde, welche Ressourcen erforderlich sind und wie die Umsetzung in die Praxis erfolgt. Neben der Struktur des Projekts werden Strategien zur kindgerechten Vorbereitung auf Besuche sowie die langfristige Einbindung der Angehörigenarbeit in den JVA-Alltag thematisiert. Wie habt ihr ein Angebot in einer JVA gegründet? Was waren die ersten Schritte und welche Ressourcen benötigt man? Die Gemeinschaft für soziale Therapie und Pädagogik Luisenstraße e.V. leistet seit über 20 Jahren als Team ambulante Unterstützungsangebote nach dem SBG VIII § 27ff, nach dem SGB XII sowie im Rahmen der Straffälligenhilfe überwiegend in der Region der Hansestadt und des Landkreises Rostock im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Darüber hinaus werden seit gut 15 Jahren verschiedene Behandlungsformate für erwachsene Straftäter: innen im geschlossenen Vollzug realisiert. In diesem Zusammenhang ist der Träger auch in Präventionsprojekten, u. a. an Schulen, tätig. Ergänzt wird das Angebot durch die Beratung in Konfliktsituationen, welche den Täter-Opfer-Ausgleich nach § 46 a StGB anbietet. Am 1. 11. 2019 startete das dreijährige Modellprojekt „ZaunGast“ in der Justizvollzugsanstalt Waldeck im Landkreis Rostock. Diesem vorausgegangen war eine Kooperation von Justizministerium, Sozialministerium und der JVA Waldeck. Übergeordnetes Ziel und Titel des Modellprojekts „ZaunGast“ ist der „Aufbau eines familiensensiblen Angebots im Strafvollzug unter Wahrung der Rechte von Kindern und der Beachtung der Erziehungsverantwortung inhaftierter Elternteile“. 135 uj 3 | 2025 Projekt ZaunGast - Unterstützung für Familien Trotz unserer verhältnismäßig kleinen Organisation konnte für das Projekt „ZaunGast“ in der Modellphase ein Vollzeitäquivalent für den Modellzeitraum zur Verfügung gestellt werden. Der Träger bot aus seinem multiprofessionellen Team ein paritätisch besetztes Trio mit entsprechenden Stellenanteilen zur Realisierung an, welches langjährige Erfahrungen in allen Arbeitsbereichen in sich vereint. Insbesondere die langjährige Tätigkeit im Justizvollzug sowie in der Jugendhilfe und das damit verbundene tiefe Verständnis beider Systeme waren wichtige Voraussetzungen. Eine durchdachte Konzeption, welche die UN-Kinderrechte in den Fokus rückt, ist ebenfalls zentral. Kinder von Inhaftierten haben ein Recht auf Kontakt zu ihren Eltern, soweit dieses dem Kindeswohl nicht widerspricht. Neben diesem Recht und mit Unterstützung beider Regelsysteme haben wir den Rahmen zu schaffen, der die Aufrechterhaltung des Kontakts für die betroffenen Kinder zu ihrem inhaftierten Elternteil unter möglichst optimalen Bedingungen gewährleistet und möglich macht. Am Beispiel „ZaunGast“ wurde deutlich, dass eine bereits in der Konzeptionsphase begonnene Zusammenarbeit mit der Familienbeauftragten der JVA und dem verantwortlichen Besuchsbeamten einen idealen Startpunkt für die Entwicklung von Angeboten in Justizvollzugsanstalten bietet. Es lohnt sich zudem, die Expertise bestehender Projekte und Initiativen, wie zum Beispiel der Bundesinitiative „Kinder von Inhaftierten“, oder Landesfachstellen mit entsprechenden Weiterbildungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Da jedes Bundesland aufgrund föderaler Strukturen unterschiedliche Rahmenbedingungen vorgibt und verschiedene Akteur: innen hat, sollten diese schon bei der Initiierung von Projekten beachtet und an die jeweiligen Vorort-Bedingungen angepasst werden. Entscheidend für den Aufbau eines familiensensiblen Angebots in der JVA waren die Transparenz während der Konzeptentwicklungsphase und in der Folge die kollegiale Zusammenarbeit in der Praxis. Welche Ziele verfolgt ihr mit eurem Projekt und wie ist es strukturiert? Die Inhaftierung eines Elternteils bezeichnen wir oft als „Zwangstrennung“, die ein Kind als belastend erlebt. Oft ist die Trennung vom Vater abrupt, für das Kind nicht nachvollziehbar und führt zu Instabilität innerhalb des Familiensystems. Viele, besonders jüngere Kinder wissen meist nicht, dass ihre Väter inhaftiert sind. Den aus der Zwangstrennung entstehenden Folgen für Kinder und Jugendliche versucht„ZaunGast“ entgegenzuwirken, indem neben dem übergeordneten Ziel schon in der Konzeptionsphase differenziert auf die individuellen Erwartungen der einzelnen Protagonist: innen geschaut wurde. Aus der Kinderperspektive wurden 2019 für die betroffenen Kinder, Angehörigen sowie inhaftierte Elternteile konkrete Ziele für ein familiensensibles Angebot festgehalten. Der Aufbau des Modellprojektes „ZaunGast“ gestaltete sich wie in Abb. 1 dargestellt. Wie gestaltet ihr die Durchführung einer Vätergruppe? Die Vätergruppe findet als fortlaufende Gruppe 14-tägig in ansprechenden Räumlichkeiten der Kirchenseelsorge statt und folgt einer festen Struktur: Die Väter werden durch die Beamt: innen der JVA zugeführt und haben zwei Stunden Zeit, sich mit ihrer Rolle als Vater auseinanderzusetzen. Ein kurzer Ausschnitt über die vielfältigsten Möglichkeiten: ➤ Hörbuchprojekt ➤ Altersgerecht Spielen in der Praxis ➤ Thementage: „Ein guter Vater“, „Wie sag ich‘s meinen Kindern? “ ➤ Fotobuch - „So lebt Papa“ ➤ Psychologische Aspekte in der kindlichen Entwicklung ➤ Was heißt Qualitätszeit? ➤ Kontaktgestaltung zu Kindern (Bindung/ Beziehung) ➤ Erziehungsstile 136 uj 3 | 2025 Projekt ZaunGast - Unterstützung für Familien Diese Gesprächsinhalte werden innerhalb der Vätergruppen nach den Kind-Vater-Umgängen thematisiert. Auseinandersetzungen wie„Muss ich meinem Kind eigentlich sagen, was ich getan habe? “ oder die Frage „nach einem guten Vater“ helfen, die eigene Rolle als Vater besser zu verstehen, und tragen in der Konsequenz zu einer vertrauensvollen Atmosphäre in der Vätergruppe bei. Kolleg: innen des Jugendamtes der Hansestadt Rostock kommen zweimal jährlich in die JVA Waldeck. Fragen zum Sorgerecht, zur Vaterschaftsanerkennung, zum Unterhalt, zu Pflegschaft und Hilfeplänen des Jugendamtes, aber auch „Wie werde ich das Jugendamt wieder los? “ sind alltägliche Begleiter der angesprochenen inhaftierten Väter, da sie gegenüber der Jugendhilfe oft riesengroße Skepsis hegen. Wenn die Kolleg: innen des Jugendamtes vor Ort sind, werden Ressentiments abgebaut und oft individuelle Verabredungen zu Anliegen einzelner Väter besprochen. Abb. 1: Überblick über die Angebotsstruktur „Aufbau eines familiensensiblen Angebots im Strafvollzug unter Wahrung der Rechte von Kindern und der Beachtung der Erziehungsverantwortung inhaftierter Elternteile“ Antragsstellung Vater in Haft Website Flyer & Beratung Besuchsdienst JVA Klatsch & Tratsch Jugendhilfe Informationen zum Projektverlauf ZaunGast Fragebogen Familienskizze DSGVO Kontaktaufnahme Angehörige (individuelle Sprechzeit mgl.) Thementage Jugendhilfe im Vollzug Projekte für Kinder Themenspezifische Diskussionsrunden Familienfeste Teilhabe an Entwicklung und Erziehung (individuelle Sprechzeit mgl.) Umgang mit/ schrittweise ohne Angehörige Zusätzliche monatliche Besuchsangebote Kindeswohlorientierte Rahmenbedingungen Familienfeste Pädagogische Begleitung Informationen zum Projektverlauf Kinder kennenlernen und Bedürfnisse kindgerecht erfragen Gegenwärtige Lebenssituation Vermittlung zwischen Eltern/ -teilen Aushandeln von Bedingungen für Teilnahme Begleitung zu Kind/ er-Vater-Umgängen in die JVA Lotsenfunktion Reflektion von Umgängen, Interviews, Auswertungen ▶ ▶ ▶ ▶ Projektzugang Aufnahme Angehörigenarbeit Vätergruppe Kind-Vater-Umgang Wie gestaltet ihr die Durchführung von Kinder-Väter-Gruppen? Welche Strategien verfolgt ihr, um diesen Besuchsprozess für die Kinder weniger einschüchternd zu gestalten? Die Kind-Vater-Umgänge finden in einem Zeitraum von zwei Monaten insgesamt dreimal statt. Die Länge beträgt jeweils drei Stunden. Hinzu kommen jahreszeitbezogene Familienfeste, die vierstündige Kontaktmöglichkeiten für Kinder, Väter und Angehörige bieten. Die „Pforte“, der Eingangs-, Sicherheits- und Wartebereich der JVA, wird kinderfreundlich gestaltet. Die zuständigen Besuchsbeamt: innen kommunizieren zugewandt und begleiten gemeinsam mit dem Maskottchen „Robin Fuchs“ behutsam durch die Sicherheitskontrolle zu dem großen Besuchsraum. Dieser ist mit vielen Spielmöglichkeiten, Snacks und Bastelutensilien ausgestaltet, sodass sich Kinder willkommen fühlen. Der überwiegende Teil der Kinder besucht seinen Vater ohne weitere Angehörige, 137 uj 3 | 2025 Projekt ZaunGast - Unterstützung für Familien Abb. 2: Plakat des Projektes „ZaunGast“ 138 uj 3 | 2025 Projekt ZaunGast - Unterstützung für Familien sodass es „nur“ Väter und Kinder im Besuchsbereich gibt. Eine Ausnahme bilden Kleinkinder oder Kinder mit einem Handicap. Es geht innerhalb der Begegnung darum, Qualitätszeit miteinander zu verbringen. Diese ist gekennzeichnet durch Umarmen, Spielen, Malen oder Toben. Dabei gleichen die Treffen oft einer Alltagssituation aus dem Familienleben. Es wird gemeinsam gespielt, gestritten, gelernt und gelacht. Diese Alltagsmomente bieten den Vätern die Chance, Konflikte zu lösen oder tröstend einzuschreiten. Abschiedsrituale, wie das Versprechen auf ein Wiedersehen, vermitteln Verlässlichkeit für Kinder - für viele ein emotionaler Höhepunkt, bei dem alle involvierten Teilnehmenden ihre Gefühle zeigen dürfen. Flankiert wird „ZaunGast“ durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, Konzeptfortschreibungen und weitere qualitätssichernde Maßnahmen. Wie bereitet ihr die Kinder auf einen Besuch vor? Wir legen großen Wert darauf, Kinder gut auf einen JVA-Besuch vorzubereiten, damit sie wissen, was sie erwartet, und Ängste abgebaut werden können. In Gesprächen mit Kindern haben wir häufig gehört, dass sie kaum eine Vorstellung davon haben, wie der Alltag in einer JVA aussieht. Ihre Fragen reichen von „Wie geht es meinem Papa? “ und „Hat er genug zu essen? “ bis hin zu „Wann kann ich ihn besuchen? “. Diese Nachfragen greifen wir gezielt auf. Ein zentrales Werkzeug ist unser Fotobuch, das wir gemeinsam mit den Kindern betrachten. Dieses beinhaltet Bilder von der JVA Waldeck. So gewinnen die Kinder ein realistisches Bild von der Vollzugsanstalt und können sich besser auf den bevorstehenden Besuch vorbereiten. Manche Kinder haben Hemmungen oder sogar Angst, den Besuch anzutreten. Das respektieren wir und bieten ihnen die Möglichkeit, in ihrem Tempo auf das Thema zuzugehen oder erarbeiten alternative Lösungen, um den Kontakt zu ihrem inhaftierten Elternteil auch ohne JVA-Besuch aufrechtzuhalten. Unsere Vorbereitung soll Sicherheit geben und zeigen, dass der Besuch eine Chance ist, ihren Vater in einem geschützten Rahmen zu erleben und die Beziehung zu stärken - trotz der schwierigen Umstände. Nach der dreijährigen Modellphase realisiert unsere Kollegin nun diese Tätigkeit innerhalb des Modellprojektes „Angehörigenarbeit“ und unterstützt bei Bedarf Angehörige aller Haftanstalten in Mecklenburg-Vorpommern. Wie gestaltet sich die Umsetzung des Modellprojektes „Angehörigenarbeit“? Welche Herausforderungen gibt es? Das Modellprojekt wurde Anfang 2023 parallel zur Landeskoordinierungsstelle Netzwerk „Kinder von Inhaftierten“ (KvI) in Mecklenburg- Vorpommern als Unterstützungsform etabliert und wird durch das Landesamt für Gesundheit und Soziales finanziert. Angesprochen werden mit dem Projekt Angehörige von inhaftierten Elternteilen aller Justizvollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Familienmitglieder werden bei ihren individuellen Bedürfnissen persönlich, telefonisch, im Rahmen der Onlineberatung oder des persönlichen Angebots des „Angehörigencafés“ in der JVA Waldeck in unterschiedlicher Intensität beraten und unterstützt. Vor dem Besuch in der JVA findet in der Regel ein persönlicher Erstkontakt statt. Bei diesem werden die verschiedenen Angebote vorgestellt und mögliche Bedarfe mit den Familien besprochen. Daneben beinhaltet das Projekt die Möglichkeit, Unterstützung bei der Vermittlung und Begleitung zu unterschiedlichen Institutionen sowie Hilfestellung bei der Bewältigung alltäglicher Herausforderungen zu erhalten. Auch der Austausch mit anderen betroffenen Familien innerhalb der angebotenen Freizeitaktivitäten wird gefördert. Im Verlauf des Projekts konnten beispielsweise Wochen- 139 uj 3 | 2025 Projekt ZaunGast - Unterstützung für Familien enden in der Ferienstätte „St. Ursula“ in Graal- Müritz sowie ein Besuch im Rostocker Zoo in Kooperation mit der katholischen Seelsorge aus der JVA Waldeck realisiert werden. Die Möglichkeit, mit anderen betroffenen Familien in Kontakt zu treten, wurde stets positiv zurückgemeldet. Es findet zudem ein regelmäßiger Austausch mit allen beteiligten Fachkräften innerhalb und außerhalb der JVA sowie der Landeskoordinierungsstelle Netzwerk „KvI“ statt. Dadurch wird es ermöglicht, sich effektiv über die Bedarfe der Angehörigen auszutauschen und individuelle Unterstützungsangebote zu aktivieren. Durch die Zusammenarbeit mit allen Vollzugsanstalten in Mecklenburg-Vorpommern konnte bereits eine umfassende Vernetzung, insbesondere mit der Jugendhilfe, erreicht werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, als „Sprachrohr“ der Angehörigen zu fungieren, um eine bedarfsgerechte Vermittlung zu ermöglichen. Trotz dieser Angebote stellt insbesondere das flächenmäßig große Bundesland Mecklenburg- Vorpommern eine Herausforderung in der praktischen Umsetzung dar. Aufgrund der weiten Entfernungen zu den Angehörigen gestalten sich persönliche Termine und Gruppenangebote als zeitlich sehr aufwendig. Für einen persönlichen Termin kann innerhalb des Bundeslandes eine Fahrtzeit von etwa drei Stunden erforderlich sein. Daher sind eine aktive Zusammenarbeit und die Teilnahme an den Freizeitangeboten von den Angehörigen stark gefordert. Zudem erschweren gesellschaftliche„Normen“ und die Angst vor Stigmatisierung durch das soziale Umfeld die Bereitschaft, die Unterstützung durch das Modellprojekt in Anspruch zu nehmen. Die größte Herausforderung besteht darin, die Angst des nicht-inhaftierten Elternteils bezüglich des Besuchs des Kindes in der JVA zu verringern und so das Recht des Kindes auf Umgang zu sichern. Für kindeswohlorientierte Kind-Vater-Umgänge sind ergänzende Vor- und Nachbesprechungen mit dem Familiensystem unerlässlich. Der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung zu den Angehörigen von Inhaftierten bildet dabei stets die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Bärbel Bardey, Christin Neutzling und Wiebke Urbanski Gemeinschaft für soziale Therapie und Pädagogik Luisenstraße e.V. Luisenstr. 15 18057 Rostock E-Mail: info@gemeinschaft-luisenstrasse.de lks@gemeinschaft-luisenstrasse.de