unsere jugend
4
0342-5258
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/uj2025.art35d
71
2025
777
Was beschäftigt die Heimerziehung? Ein- und Ausblicke auf aktuelle Themen und Entwicklungslinien
71
2025
Manuel Theile
In diesem Beitrag werden nach einer kurzen Einführung einige aktuelle Themen und Entwicklungslinien der Heimerziehung überblicksartig aufgezeigt. Hierbei werden u.a. Veränderungen im Rahmen der SGB-VIII-Reform hin zu einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz skizziert. Der Beitrag endet mit einem Fazit und Perspektiven auf weitere Entwicklungen – mit offenen Fragen.
4_077_2025_7_0005
309 unsere jugend, 77. Jg., S. 309 - 317 (2025) DOI 10.2378/ uj2025.art35d © Ernst Reinhardt Verlag Was beschäftigt die Heimerziehung? Ein- und Ausblicke auf aktuelle Themen und Entwicklungslinien In diesem Beitrag werden nach einer kurzen Einführung einige aktuelle Themen und Entwicklungslinien der Heimerziehung überblicksartig aufgezeigt. Hierbei werden u. a. Veränderungen im Rahmen der SGB-VIII-Reform hin zu einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz skizziert. Der Beitrag endet mit einem Fazit und Perspektiven auf weitere Entwicklungen - mit offenen Fragen. von Dr. Manuel Theile Universität Siegen, aktuell Vertretungsprofessur an der Hochschule Darmstadt, Forschungsschwerpunkte: Aufwachsen unter (extrem) ungünstigen Bedingungen, Kinder- und Jugendhilfe (insbes. Heimerziehung), Übergangsforschung (insbes. Leaving Care) Einführung Laut aktuellen statistischen Daten lebten - zumindest zeitweise - etwa 127.500 junge Menschen im Jahr 2023 in Formen der Heimerziehung (Statistisches Bundesamt 2024), ca. 81.500 Menschen waren in der Heimerziehung tätig (2020) und mit steigenden Ausgaben in Höhe von 5,3 Mrd. Euro (2022) ist die Unterbringung nach § 34 SGB VIII mit Abstand der kostenintensivste und größte Einzelposten in den Hilfen zur Erziehung (Tabel/ Fendrich 2024). Die Kinder- und Jugendhilfe gilt inzwischen als „eine unverzichtbare soziale Infrastruktur des Aufwachsens junger Menschen“ (BMFSFJ 2024 a, 500). Heimerziehung ist sowohl Lebensals auch Arbeitsort. Bereits vor gut 20 Jahren stellte Wolf (2003) mit Blick auf Entwicklungen in der Heimerziehung und dem damaligen Fokus auf Dezentralisierung, Differenzierung und Formenvielfalt heraus: „Und sie [Heimerziehung] verändert sich immer noch“. In der Zwischenzeit hat sich die Heimerziehung weiter deutlich verändert. „Eine vertrauenswürdige Kinder- und Jugendhilfe ist nicht durch ein ‚Weiter so‘ oder ‚Immer mehr vom Gleichen‘ gekennzeichnet, sondern muss sich ständig anpassen und weiterentwickeln, um den Rechten und Bedürfnissen junger Menschen gerecht zu werden“, so hält die Kommission des 17. Kinder- und Jugendberichtes fest (BMFSFJ 2024 a, 77). Die stationäre Kinder- und Jugendhilfe stellt eine der tiefgreifendsten sozialpädagogischen Interventionen in Kindheit und Jugend dar (Theile 2024 a). Aus Erfahrungsberichten und der Aufarbeitung der Heimerziehungsgeschichte wissen wir inzwischen sehr eindrücklich, wie ein ‚System Heimerziehung‘ Menschenleben beeinflussen, für viele Jahre prägen und ggf. zerstören kann. Für Menschen, die heute in der Heimerziehung tätig sind bzw. sich mit der Kinder- und Jugendhilfe beschäftigen, muss die 310 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Geschichte eine Mahnung sein (Schrapper 2014). So hat sich „Heimerziehung (…) über mehrere Jahrhunderte entwickelt und immer wieder verändert und dabei interessante Modelle und abschreckende Praxen entwickelt“ (Wolf 2024, 41). Was beschäftigt die Heimerziehung? - Aktuelle Themen und Entwicklungslinien Heimerziehung hat es immer mit gesellschaftlichen, rechtlichen, politischen und fachlichen Entwicklungen zu tun. So z. B. mit Fragen nach einer guten Betreuung von sehr jungen Kindern in Formen der Heimerziehung bei steigenden Bedarfen oder auch einer guten Unterbringung von Kindern und Jugendlichen, die auf der Flucht unbegleitet nach Deutschland kommen. Themen wie Kinder- und Jugendarmut (AGJ 2023) und Wohnungslosigkeit bei steigender Wohnungsnot (IGfH 2022; Sievers 2019) stehen mehr und mehr im Mittelpunkt und werden auch im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe diskutiert. Im aktuellen Kinder- und Jugendbericht werden Anforderungen an das Jungsein unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen wie z. B. ‚Das Pandemiegeschehen und dessen (Be)Deutungen‘, ‚Flucht‘, ‚Ohne Selbstverständlichkeit von Frieden‘,‚Klimagerechtigkeit‘,‚Digitalität, Digitalisierung und Mediatisierung‘ und‚Demokratiefeindlichkeit‘ herausgestellt (BMFSFJ 2024 a, 47ff ). Auch mit diesen Aufgaben neben den Entwicklungsaufgaben, die Kindheit und Jugend bereithält, hat es Heimerziehung zu tun - wie können junge Menschen bei diesen Themen gut begleitet werden? Im Beitrag soll im Folgenden ein Fokus auf heimerziehungsspezifische Themen und Entwicklungslinien gelegt werden: Es haben sich im Laufe der Zeit eine Vielzahl an unterschiedlichen Heimerziehungsformen entwickelt (van Santen/ Mairhofer/ Pluto 2024). Die verschiedenen Heimerziehungsformen unterscheiden sich bspw. in ihrer Organisation, Struktur, im Setting, in den Arbeitszeiten, der Betreuung, den Arbeitstechniken der Mitarbeiter: innen, der ‚Zielgruppe‘ oder auch in der pädagogischen Haltung. Auch der Begriff ‚Heimerziehung‘ ist inzwischen umstritten (Zukunftsforum Heimerziehung 2021) und u. a. durch die Geschichte der Heimerziehung historisch belastet. Stigmatisierungs- und Ausgrenzungserfahrungen für junge Menschen und Eltern gehen hiermit einher. Im Rahmen dieses Beitrages wurde entschieden, den Begriff auch im Sinne einer inhaltlichen und aktuell rechtlichen Klarheit weiter - wohlwissend reflektiert und kritisch - zu nutzen (Theile/ Wolf 2024). Womit beschäftigt sich Forschung in der Heimerziehung? Übersichtliche Zusammenstellungen, Systematisierungen oder auch Metaanalysen von Forschungsarbeiten und -ergebnissen zum Themenfeld der Heimerziehung (Gabriel 2001; Wolf 2007; Nüsken/ Böttcher 2018; Strahl 2020; Pluto/ Schrapper/ Schröer 2020) gestalten sich u. a. aufgrund der Vielfalt an Themen und Untersuchungsgegenständen sehr schwierig. So resümiert Strahl, „dass eine allgemeine Systematisierung und Aufbereitung der Forschungsergebnisse dabei immer schwieriger wird. Dies hat einerseits mit der Vielfältigkeit der einbezogenen Studien hinsichtlich disziplinärer und/ oder methodischer Zugänge zu tun, andererseits mit der Diversifizierung des untersuchten Gegenstandes Heimerziehung an sich“ (Strahl 2020, 15). Auch Pluto, Schrapper und Schröer halten fest, dass die Forschungen zur Heimerziehung eher „verstreut“ sind: „Metaanalysen, in denen unterschiedliche Ergebnisse aufeinander bezogen werden, oder ein breiter diskutierter und ausformulierter forschungsmethodischer und -ethischer Grundkonsens liegen kaum vor“ (2020, 8). Die Autor: innen differenzieren folgende drei Forschungsfelder: „(1) Junge Menschen als Subjekte und Objekte von ‚Heimerziehung‘, (2) Der sozialpädagogische Ort ‚Heim‘ und (3) ‚Heimerziehung‘ als staatliches Handeln“ (ebd., 10ff ). 311 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Einige Themen, die aktuell in Forschung und Praxis der stationären Kinder- und Jugendhilfe bearbeitet werden, sind (Theile/ Wolf 2024): ➤ Eine intensivere Aufarbeitung der Geschichte der Heimerziehung ➤ (Schul-)Bildung und Bildungschancen ➤ Fachkräftegewinnung und Fachkräftemangel ➤ Familienarbeit und Elternpartizipation ➤ Flucht ➤ Fragen zur Alltagsgestaltung ➤ Grenzverletzungen und Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in der Heimerziehung ➤ Geschwisterbeziehungen ➤ Inklusive Kinder- und Jugendhilfe ➤ Junge Kinder in Fremdunterbringung ➤ Kinderrechte ➤ Leaving Care ➤ Ombudsstellen und Beschwerdemöglichkeiten ➤ Professionelle Nähe ➤ Rückkehr ➤ Schnittstellen zu anderen Hilfesystemen ➤ Schutzkonzepte ➤ Selbstvertretungen und Partizipation ➤ Sexualpädagogik und sexuelle Bildung ➤ Soziale Netzwerke und soziale Teilhabe ➤ Umgang mit herausforderndem Verhalten ➤ Ungeplante Beendigungen Auch wenn dies im Rahmen eines Beitrages keine vollständige Auflistung sein kann, wird die Vielfalt der Heimerziehungsthemen deutlich, mit denen es Kinder, Jugendliche, Eltern, Fach- und Leitungskräfte zu tun haben. Care Leaver: innen selbst benennen u. a. die Bereiche Bildung, Beteiligung, Kostenheranziehung, Beziehung, Bewältigung des Gruppenalltags und eigener Probleme, Übergänge, Akteneinsicht und Soziale Netzwerke, die „nachhaltig Einfluss auf das Leben nach der Jugendhilfe haben und zukünftig stärker im Vordergrund der Fachdiskussionen stehen sollten“ (Loh/ Quynh Vo 2021, 23). Die 2021 begonnene und bis 2030 geplante Langzeitstudie ‚Care Leaver Statistics‘ wird hier in den nächsten Jahren sicherlich weitere wichtige Erkenntnisse zum Aufwachsen in Formen der Heimerziehung liefern. In der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geförderten und von einem Projektverbund (Deutsches Jugendinstitut (DJI), Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung (GISS), Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH), Universität Hildesheim) durchgeführten Langzeitstudie wird über mehrere Jahre hinweg der Übergang junger Menschen aus der stationären Kinder- und Jugendhilfe in das Erwachsenenleben untersucht. Themen sind soziale Beziehungen, Wohnen, Mitbestimmung, Gesundheit, Schule, Ausbildung, Studium, Finanzen, Erwerbsarbeit, Beschäftigung und Freizeit (Care Leaver Statistics 2025). Aktuelle Themen und Entwicklungslinien der Heimerziehung werden auch im Rahmen der SGB-VIII-Reform unterstrichen und weitergeführt. Im Kontext dieser Reform und dem seit 2021 eingeführten Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) werden u. a. Rechte von Kindern, Jugendlichen, jungen Volljährigen, Eltern und Familien gestärkt. Bisher prägten - aufgrund sowohl fachlich als auch rechtlich und strukturell weitgehend entkoppelter Entwicklungen - verschiedene Ansätze und Logiken die Kinder- und Jugendhilfe einerseits und die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen andererseits (Rohrmann 2023). Für die Gestaltung einer ‚inklusiven Kinder- und Jugendhilfe‘ - einer Zusammenführung der Leistungen der Eingliederungshilfe und der Kinder- und Jugendhilfe - sieht das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz eine Weiterentwicklung hin zum Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz (IKJHG) vor. Mit dem Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wurden 2021 erste Weichen gestellt. In § 108 SGB VIII ist gesetzlich festgeschrieben, dass ein weiteres Bundesgesetz im Rahmen der dritten Reformstufe spätestens zum 1. Januar 2027 verabschiedet sein muss, um die weitere Ausgestaltung zum 1. Januar 2028 zu regeln. Einige zentrale Veränderungen und Weiterentwicklungen aus der SGB-VIII-Reform, die die Heimerziehung betreffen, sollen hier kurz skizziert werden: 312 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Die Selbstbestimmung und stärkere Beteiligung von Adressat: innen der Hilfen werden mit dem Ziel hervorgehoben, Subjekt der eigenen Hilfe zu sein und zu bleiben. Im Mittelpunkt steht das Recht junger Menschen auf Förderung der „Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 SGB VIII). Die Kinder- und Jugendhilfe soll nach dem erweiterten § 1 Abs. 3 SGB VIII „jungen Menschen ermöglichen oder erleichtern, entsprechend ihrem Alter und ihrer individuellen Fähigkeiten in allen sie betreffenden Lebensbereichen selbstbestimmt zu interagieren und damit gleichberechtigt am Leben in der Gesellschaft teilhaben zu können“. Zudem werden auch Elternrechte weiterhin im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe gestärkt („Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“ (§ 1 Abs. SGB VIII)). Durch die SGB-VIII- Reform wird ein Fokus auf den Auf- und Ausbau von Strukturen von Selbstorganisationen (§ 4 a SGB VIII) - „sie umfassen Selbstvertretungen sowohl innerhalb von Einrichtungen und Institutionen als auch im Rahmen gesellschaftlichen Engagements zur Wahrnehmung eigener Interessen sowie die verschiedenen Formen der Selbsthilfe“ (§ 4 a Abs. 1 SGB VIII) -, von Beratungsmöglichkeiten (§§ 8, 10 a SGB VIII) sowie von internen und externen Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten und Ombudsstellen (§§ 9 a, 45 Abs 2. SGB VIII) gelegt. Des Weiteren werden Rechte auf umfassende Beteiligung und auf verständliche, nachvollziehbare und wahrnehmbare Formen der Hilfe (§ 36 SGB VIII), die stärkere Beachtung von Geschwisterbeziehungen (§ 36 Abs. 2 SGB VIII), Beteiligung von nicht-personensorgeberechtigten Eltern (§ 36 Abs. 5 SGB VIII), Zusammenarbeit bei Zuständigkeitsübergang (§ 36 b SGB VIII) und einer Einführung von Verfahrenslots: innen (§ 10 b SGB VIII), das Recht auf Hilfe für junge Volljährige inkl. Coming-Back Option (§ 41 SGB VIII) und Nachbetreuung (§ 41 a SGB VIII) herausgestellt und weiterentwickelt. Auch eine Kostenheranziehung des Einkommens von jungen Menschen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - in der alten Fassung des achten Sozialgesetzbuches konnten bis zu 75 % des Einkommens herangezogen werden (§§ 91, 94 SGB VIII a. F.) - sowie des Vermögens von jungen Menschen wurde zunächst bei Einführung des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes reduziert und im Jahr 2022 vollständig abgeschafft. Diese in den Jahren zuvor deutliche Benachteiligung von jungen Menschen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe, welche soziale Ungleichheit verstärkte und den Übergang in die Selbstständigkeit erschwerte, kann als eine enorme Erleichterung angesehen werden. Auf dem Weg zu einem inklusiven Kinder- und Jugendhilfegesetz ist im September 2024 ein Referent: innenentwurf mit Veränderungen und Weiterentwicklungen eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz - IKJHG/ RefE) durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) vorgelegt worden; vorausgegangen war u. a. ein von Juni 2022 bis Dezember 2023 durchgeführter Beteiligungsprozess „Gemeinsam zum Ziel - Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe! “ (BMFSFJ 2024 b). Nach Stellungnahmen und Positionspapieren von Fachverbänden (Übersicht: DIJuF 2025), einem überarbeiteten Regierungsentwurf sowie der Stellungnahme des Bundesrates ist der Gesetzentwurf der Bundesregierung dem Bundestag im Dezember 2024 übergeben worden. 1 Durch die frühzeitige Beendigung des 20. Deutschen Bundestages wurde hierüber nicht mehr in der Legislaturperiode entschieden (Stand: Einreichung des Beitrages im März 2025). 1 Das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e.V. (DIJuF) hat zum Regierungsentwurf eine Synopse mit der Gegenüberstellung von Veränderungen zum aktuell gültigen Gesetzestext erstellt (DIJuF 2024). U. a. ist in diesem vorgesehen, dass der Begriff ‚Heimerziehung‘ aus dem Gesetzestext gestrichen und durch ‚Betreute Wohnformen‘ ersetzt wird. 313 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Fazit und Perspektiven Es wird deutlich, dass die Heimerziehung mit einer Vielzahl an Themen und Herausforderungen konfrontiert ist, die durch gesellschaftliche, rechtliche, politische und fachliche Entwicklungen umrahmt und gestaltet sind. Dies betrifft zum einen Heimerziehung als Lebens- und zum anderen als Arbeitsort. Bereits ohne ein Leben in der Kinder- und Jugendhilfe geht das Jungsein mit Herausforderungen einher. Die Heimerziehung als eine Form der Hilfen zur Erziehung trägt hier eine große Verantwortung. Im Mittelpunkt steht das Recht von jungen Menschen auf Förderung der „Entwicklung und auf Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 SGB VIII). Wie steht es hier konkret um eine (tatsächliche) Selbstbestimmung von jungen Menschen? Das Recht auf Entwicklung und Erziehung zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit gilt für alle Kinder, Jugendlichen und jungen Volljährigen - mit oder ohne Beeinträchtigungen, Fluchthintergrund, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Religionszugehörigkeit usw. Schröer fragt rund um eine Ermöglichung diskriminierungsfreier Teilhabe in einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe: „Welche jungen Menschen können sich welche Selbstbestimmung leisten und welche nicht, wo ist Selbstbestimmung und wo herrscht Zwang, wem bleibt nichts anderes übrig, als sich anzupassen [? ]“ (2023, 135). So ist aktuell etwa noch wenig bekannt über das Erleben von jungen Menschen mit Behinderungen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe und der Ermöglichung von Selbstbestimmung im Leaving Care; Forschungen weisen auf ein Exklusionsrisiko hin (Rohrmann/ Theile 2022; Theile 2024 b). Auch vor dem Hintergrund mancher Forderungen nach Standardabsenkungen bei der Unterbringung von und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige muss betont werden, dass solche Überlegungen einer ‚Zwei-Klassen-Jugendhilfe‘ mit einem kinderrechtlich geschützten und im SGB VIII verankerten diskriminierungsfreien Zugang nicht vereinbar sind (González Méndez de Vigo/ Endres de Oliveira 2024). Durch das KJSG werden auch Elternrechte weiter gestärkt. Die Bedeutung von Eltern und die Beachtung der Elternperspektive ist unstrittig. Auch wenn in den letzten Jahren weitere Konzepte und Forschungen zur Zusammenarbeit mit Eltern entwickelt und durchgeführt wurden, halten Knuth und Stork fest: „Nach wie vor fremdelt die Heimerziehung mit den Partizipationsrechten und -ansprüchen von Eltern“ (2024, 262). Wie im Beitrag deutlich wird, wurden und werden einige Themen in Praxis, Politik und Forschung bearbeitet. Hieraus können sich folgende Fragen im Sinne eines offenen Ausblicks ergeben: ➤ Welche Antworten hat Heimerziehung auf die vielfältigen Themen, die das Jungsein bereithält? ➤ Wie wird mit den geschilderten gesellschaftlichen Themen, z. B. Nachwirkungen des Pandemiegeschehens, Flucht, der Nichtselbstverständlichkeit von Frieden, Klimagerechtigkeit, Digitalität, Digitalisierung, Mediatisierung oder Demokratiefeindlichkeit umgegangen? ➤ Welche Schlussfolgerungen/ Konsequenzen müssen aus der weiteren Aufarbeitung zur Geschichte der Heimerziehung unbedingt (weiter) gezogen werden? ➤ Wie können junge Kinder in Formen der Heimerziehung, Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung, junge Menschen mit Behinderungen - eben Kinder und Jugendliche - gut in stationären Hilfen aufwachsen? ➤ Welche Weiterentwicklungen von (präventiven) Maßnahmen, z. B. im Sozialraum, in den ambulanten Hilfen usw. sind wichtig? ➤ Wie können die Themen Kinder- und Jugendhilfe, Kinder- und Jugendarmut, Wohnungslosigkeit usw. in Praxis, Forschung und Politik miteinander (weiter-)diskutiert werden und welche Lösungen kann es geben? 314 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? ➤ Wie können Strukturen von Selbstorganisationen, Beratungs-, Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten und Ombudsstellen weiter auf- und ausgebaut werden? ➤ Welche ‚Best Practice-Beispiele‘ gibt es für die Verwirklichung von umfassender Beteiligung und dem Recht auf ‚verständliche, nachvollziehbare und wahrnehmbare Form‘ der Hilfe? ➤ Wie können die Bereiche Bildung, Beteiligung, Kostenheranziehung, Beziehung, Bewältigung des Gruppenalltags und eigener Probleme, Übergänge, Akteneinsicht und soziale Netzwerke - Themen, die u. a. von Care Leaver: innen selbst genannt wurden - weiterbearbeitet werden? ➤ Wie können Geschwisterbeziehungen bei einer Fremdunterbringung (weiter) berücksichtigt werden? ➤ Wie können Elternrechte, auch von nicht-personensorgeberechtigten Eltern, im Sinne des Kindeswohls weiter gestärkt werden? ➤ Welche Antworten können (weiterhin) auf sehr herausforderndes Verhalten gefunden werden? ➤ Welche Strukturen müssen für eine Arbeit von Verfahrenslots: innen (weiter-)entwickelt werden? ➤ Wie kann eine Schnittstellenarbeit zwischen Kinder- und Jugendhilfe und beispielsweise Eingliederungshilfe, Bildungs- und Gesundheitswesen, Wohnungslosenhilfe, Justiz sowie Ausbildungs- und Arbeitsstellen weiterentwickelt werden? ➤ Was braucht es für eine gute Übergangsgestaltung von jungen Menschen im Leaving Care, im Kontext der Nachbetreuung und der Coming-Back-Option? Wie kann ein Rechtsstatus für Leaving Care etabliert werden? ➤ Wie können insgesamt Exklusionsrisiken und soziale Ungleichheiten minimiert und Chancen sozialer Teilhabe von jungen Menschen ermöglicht werden? Dies sind nur einige Fragen, die sich aus aktuellen Themen und Entwicklungslinien der Heimerziehung ergeben können - sicherlich auch hier nicht vollständig. Ganz grundlegend und entscheidend ist die aktuelle Fachkräftesituation und der sich zuspitzende Fachkräftemangel - nicht ‚nur‘ im Arbeitsfeld der Heimerziehung, sondern bspw. auch in Jugendämtern. ➤ Wie kann dem Fachkräftemangel entgegengetreten werden? Welche guten Beispiele gibt es für langjährige Mitarbeiter: innenbindung und -zufriedenheit? ➤ Wie kann Heimerziehung als guter Lebens- und Arbeitsort gestaltet werden? ➤ Wie müssen ggf. Curricula im Rahmen der Ausbildung oder eines Studiums im Sinne einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe verändert werden? ➤ Welche Kompetenzen oder Weiterbildungsmöglichkeiten sind für Fachkräfte in der Heimerziehung für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderungen und/ oder auch bei spezifischen Themen wie Digitalisierung, Leaving Care, Flucht etc. wichtig? Durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wurden wichtige Weichen zur inklusiven Kinder- und Jugendhilfe gestellt. Wichtig ist nun, den Prozess mit dem Entwurf eines Gesetzes zur inklusiven Ausgestaltung der Kinder- und Jugendhilfe (IKJHG) unbedingt weiter voranzutreiben (AGJ 2025; Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland 2025). Mit Blick auf den Beginn des Artikels zeigt sich, dass auch gut 20 Jahre nach Wolfs Artikel über die Heimerziehung deutlich wird: „Und sie verändert sich immer noch“. Heimerziehung als wichtiger sozialpädagogischer Lebens- und Arbeitsort kann Entwicklungschancen eröffnen (oder blockieren) und soziale Ungleichheiten minimieren (oder (re-)produzieren). Ein reflektierter und selbstkritischer Blick ist hier unabdingbar - kurzum, ein sozialpädagogischer 315 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Blick, in dem das Subjekt im Mittelpunkt steht. Politik und Gesellschaft sind aufgefordert „vertrauenswürdige Rahmenbedingungen und (…) starke und resiliente Strukturen“ beizubehalten und weiterzuentwickeln (BMFSFJ 2024 a, 6). Es wurde viel erreicht und gleichzeitig gibt es noch viel zu tun. Hier - dies zeigen die letzten Jahre - sind gemeinsame Formate wie Projekte, Beteiligungswerkstätten, Hearings, partizipative Forschungsansätze usw. zentral. Eine auskömmliche Finanz- und Planungssicherheit der Kinder- und Jugendhilfe, um Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, sind für eine vertrauenswürdige Kinder- und Jugendhilfe unerlässlich (BMFSFJ 2024 a). Die Weiterentwicklung der Heimerziehung bzw. der betreuten Wohnformen nach § 34 SGB VIII und der Kinder- und Jugendhilfe im Gesamten ist die kollektive Aufgabe von Wissenschaft, Praxis und Politik - gemeinsam mit jungen Menschen, Care Leaver: innen und Eltern. Dr. Manuel Theile Universität Siegen Hölderlinstraße 3 57068 Siegen E-Mail: manuel.theile@uni-siegen.de Literatur AGJ [Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe] (Hrsg.) (2025): Kinder- und Jugend(hilfe)politik im Koalitionsvertrag stark machen! Zwischenruf der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe. In: https: / / www.agj.de/ fileadmin/ files/ positionen/ 2025/ AGJ-Zwischenruf_Koalitionsverhandlungen_2025.pdf, 17. 4. 2025 AGJ [Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe] (Hrsg.) (2023): Im Fokus. Kinder- und Jugendarmut. FORUM Jugendhilfe 1, Berlin BMFSFJ [Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend] (Hrsg.) (2024 a): 17. Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lage junger Menschen und die Bestrebungen und Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe. In: https: / / www.bmfsfj.de/ resource/ blob/ 244626/ b3ed585b0cab1ce86b3c711d1297db7c/ 17kinder-und-jugendbericht-data.pdf, 17. 4. 2025 BMFSFJ [Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend] (2024 b): Gemeinsam zum Ziel. Wir gestalten die Inklusive Kinder- und Jugendhilfe! Bericht zum Abschluss des Beteiligungsprozesses. In: https: / / gemeinsam-zum-ziel.org/ fileadmin/ user_up load/ Dateien_Bibliothek/ Berichte/ Bericht_Beteiligungs prozess.pdf, 17. 4. 2025 Care Leaver Statistics (2025): Soziale Teilhabe im Lebensverlauf junger Erwachsener. Eine Langzeitstudie. In: https: / / cls-studie.de, 17. 4. 2025 DIJuF [Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e.V.] (2025): Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz (IKJHG) - Regierungsentwurf: Übersicht Stellungnahmen, Positionspapiere und Zwischenrufe. In: https: / / dijuf.de/ handlungsfelder/ inklusives-sgb-viii/ ikjhg, 17. 4. 2025 DIJuF [Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e. V.] (2024): Synopse zum Entwurf eines Gesetzes zur Ausgestaltung der Inklusiven Kinder- und Jugendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeinklusionsgesetz - IKJHG). Regierungsentwurf vom 27. 11. 2024. In: https: / / dijuf.de/ fileadmin/ Redaktion/ Publikationen/ DIJuF-Synopse_zum_Entwurf_eines_Kinder-_und_ Jugendhilfeinklusionsgesetzes__IKJHG__6.12.2024. pdf, 17. 4. 2025 Fachverbände für Erziehungshilfen in Deutschland [AFET, BVkE, EREV, IGfH] (2025): Perspektive bieten - Verantwortung übernehmen. Den Rahmen für eine inklusive Kinder- und Jugendhilfe weiter gestalten, Appell 03. 03. 2025. In: https: / / igfh.de/ publikationen/ fachpolitische-stellungnahmen/ perspektive-bietenverantwortung-uebernehmen, 17. 4. 2025 Gabriel, T. (2001): Forschung zur Heimerziehung. Eine vergleichende Bilanzierung in Großbritannien und Deutschland. Juventa, Weinheim/ München González Méndez de Vigo, N., Endres de Oliveira, P. (2024): Kinder- und Jugendhilfe in der Krise. Zur Frage der Rechtmäßigkeit pauschaler Standardabsenkung bei (vorläufiger) Inobhutnahme und Hilfegewährung für geflüchtete unbegleitete Minderjährige. Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen. In: https: / / igfh.de/ sites/ default/ files/ 2024-04/ IGFH_Kinder- %20und%20Jugendhilfe%20in%20der%20Krise.pdf, 17. 4. 2025 316 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? IGfH [Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen] (Hrsg.) (2022): Wohnungslosigkeit als Thema der Jugendhilfe. Forum Erziehungshilfen 4, 194 Knuth, N., Stork, R. (2024): Partizipation von Eltern in der stationären Erziehungshilfe. In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 262 - 273 Loh, R., Quynh Vo, T. (2021): Nachhaltige Jugendhilfe aus Sicht der Care Leaver: innen. In: Klein, J., Macsenaere, M., Hiller, S. (Hrsg.): Care Leaver. Stationäre Jugendhilfe und ihre Nachhaltigkeit. Lambertus-Verlag, Freiburg/ Breisgau, 23 - 37 Nüsken, D., Böttcher, W. (2018): Was leisten die Erziehungshilfen? Eine einführende Übersicht zu Studien und Evaluationen der HzE. Beltz Juventa, Weinheim/ Basel Pluto, L., Schrapper, C., Schröer, W. (2020): Was bewegt die Forschung zur Heimerziehung? Stand und Perspektiven. Ein Positionspapier erstellt im Rahmen der Initiative „Zukunftsforum Heimerziehung“. Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen, Frankfurt/ M., https: / / igfh.de/ sites/ default/ files/ 2021-04/ Forschung_Heimerziehung_Webversion_0.pdf Rohrmann, A. (2023): Inklusion im Kinder- und Jugendstärkungsgesetz. In: Scheiwe, K., Schröer, W., Wapler, F., Wrase, M. (Hrsg.): Inklusion und die Rechte junger Menschen, Nomos, 17 - 32, https: / / doi.org/ 10.5771/ 9783748938460-17 Rohrmann, A., Theile, M. (2022): Inklusive Übergangsgestaltung? ! Übergänge aus der Heimerziehung in unterstützte Formen des Wohnens im Rahmen der Eingliederungshilfe im Erwachsenenalter. Soziale Passagen 14, 373 - 388 Schrapper, C. (2014): Heimerziehung als Exempel für Macht und Missbrauch in Institutionen. Die Auseinandersetzung mit der Heimerziehung in den 1950/ 60er Jahren in Westdeutschland. In: Willems, H., Ferring, D. (Hrsg.): Macht und Missbrauch in Institutionen. Interdisziplinäre Perspektiven auf institutionelle Kontexte und Strategien der Prävention, Springer VS, Wiesbaden, 43 - 70 Schröer, W. (2023): Diskriminierungsfreie Teilhabe in einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe ermöglichen - zum Spannungsverhältnis von Inklusion und sozialer Integration. Forum Erziehungshilfen 29, 132 - 135 Sievers, B. (2019): Care Leaver in der Jugend- und Wohnungslosenhilfe in Karlsruhe. Ergebnisse einer Adressat_innenbefragung und Ansatzpunkte für die Praxisentwicklung. Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen, Frankfurt/ M. Statistisches Bundesamt (2024): Hilfen zur Erziehung, einschließlich Hilfen für junge Volljährige in Deutschland nach Art der Hilfe. In: https: / / www.destatis.de/ DE/ Themen/ Gesellschaft-Umwelt/ Soziales/ Jugend arbeit/ Tabellen/ hilfen-erziehung-jungevolljaehrige. html, 17. 4. 2025. Strahl, B. (2020): Heimerziehungsforschung in Deutschland. Eine Expertise für das Zukunftsforum Heimerziehung. Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen, Frankfurt/ M., https: / / igfh.de/ sites/ default/ files/ 2021-04/ Strahl_Heimerziehungsforschung_ Webversion.pdf Tabel, A., Fendrich, S. (2024): Heimerziehung zwischen Expansion und Ausdifferenzierung. Eine Analyse auf der Grundlage der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik. In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 152 - 169 Theile, M. (2024 a): Subjekt einer Hilfe? ! Sozialpädagogische Interventionen als tiefgreifende und legitimationsbedürftige Eingriffe in Biographien von Menschen. In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 305 - 334 Theile, M. (2024 b): Leaving Care. Entwicklungen durch das Kinder- und Jugendstärkungsgesetz, Forschungsdiskurse und Perspektiven im Übergang aus der Heimerziehung. In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 349 - 365 Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.) (2024): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel van Santen, E., Mairhofer, A., Pluto, L. (2024): Differenzierung und Spezialisierung von Einrichtungen stationärer Hilfen zur Erziehung, In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 170 - 183 Wolf, K. (2024): Was ist Heimerziehung? In: Theile, M., Wolf, K. (Hrsg.): Sozialpädagogische Blicke auf Heimerziehung. Theoretische Positionierungen, empirische Einblicke und Perspektiven, Beltz Juventa, Weinheim/ Basel, 34 - 58 317 uj 7+8 | 2025 Was beschäftigt die Heimerziehung? Wolf, K. (2007): Metaanalyse von Fallstudien erzieherischer Hilfen hinsichtlich von Wirkungen und „wirkmächtigen“ Faktoren aus Nutzersicht. In: Wirkungsorientierte Jugendhilfe, Bd. 4, 5 - 40, https: / / www. bke.de/ sites/ default/ files/ migrated/ newsletter/ juni- 2007/ wirkungsorientierte-jugendhilfe-band-04.pdf Wolf, K. (2003): Und sie verändert sich immer noch. Entwicklungsprozesse in der Heimerziehung. In: Struck, N., Galuske, M., Thole, W. (Hrsg.): Reform der Heimerziehung. Eine Bilanz. Leske + Budrich, Opladen, 19 - 36 Zukunftsforum Heimerziehung (2021): Zukunftsimpulse für die „Heimerziehung“. Eine nachhaltige Infrastruktur mit jungen Menschen gestalten! Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen, Frankfurt/ M., https: / / igfh.de/ sites/ default/ files/ 2021-03/ Zukunfts impulse-Heimerziehung_Zukunftsforum-Heimerzie hung_WEB.pdf a www.reinhardtverlag.de Das mediale Interesse am Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) ist immer dann groß, wenn über Fälle der Kindesvernachlässigung berichtet wird. In der Fachliteratur wird der ASD selten als Ganzes in den Blick genommen. Dieses Handbuch stellt umfassend und differen ziert das Fachwissen zum ASD, seine Aufgaben bereiche und Handlungsansätze dar: rechtliche Grundlagen, verschiedene Organisationsformen und Methoden, Qualitätsentwicklung und Per sonalmanagement. Arbeitsweisen werden aus führlich behandelt. Das Handbuch ist ein zuverlässiger Begleiter für Fachkräfte im ASD, Führungskräfte in Jugend und Sozialämtern, Dozent: innen und Studie rende der Sozialen Arbeit. Fachwissen ASD - das Standardbuch! 4., überarb. Auflage 2023. 519 Seiten. 32 Abb. 8 Tab. (978-3-497-03221-1) kt
