Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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Einstellungen gegenüber geistig behinderten Kindern 1974 und 2003
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Stephan Ellinger
Katja Koch
Die hier vorgestellte empirische Untersuchung fokussiert Einstellungen von Eltern nicht behinderter Regelschüler und von Universitätsstudenten gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung. Aus dem Vergleich mit einer Studie aus dem Jahre 1974 wird zum einen deutlich, dass sich negative Einstellungen und negative Gefühle gegenüber Behinderten diachronisch signifikant verändern. Zum anderen verweisen die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen befragten Studierenden und Eltern hinsichtlich ihrer Einstellung zu gemeinsamer oder getrennter Beschulung.
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225 1 Einstellungsmessung und Einstellungsforschung im Überblick Eine Einstellung kann als Konstrukt aufgefasst werden, das zwischen bestimmten Reizen und einem nachfolgenden Verhalten vermittelt (vgl. Stahlberg/ Frey 1992, 145). Für die Forschung bedeutet dies zum einen, dass sich Einstellungen selbst nicht abfragen lassen, sondern als intervenierende Variable rückgeschlossen werden müssen. Zum anderen sind zunächst theoretisch drei Ansatzpunkte denkbar, um Einstellungen zu ermitteln und Einstellungsveränderungen herbeizuführen. Es sind dies affektive Komponenten (positive und negative Gefühle, Erinnerungen, Bewertungen), kognitive Komponenten (Informationen, Wissen) und konative Komponenten (Handlungstendenzen, Verhaltensmuster). Ein erstes umfassendes Strukturmodell stammt von Rosenberg und Hovland (1960, vgl. Abb.1). Die meisten Forschungsarbeiten zur Einstellung gegenüber Behinderten basieren auf der so genannten Kontakthypothese. Sie geht auf drei grundlegende Annahmen zurück: 1) Sachliche Informationen führen zu Veränderungen im Voraus-Urteil gegenüber Behinderten (Cloerkes 2001, 107), 2) Menschen tendieren dazu, Vertrautes zu mögen und nicht Vertrautes als bedrohlich zu empfinden - wobei Behinderte und nicht Behinderte charakteristischerweise ein relativ geringer Bekanntheitsgrad verbindet (Heider 1977, 227) und 3) Menschen mögen diejenigen Menschen besonders, zu denen sie ausgeprägten Kontakt pflegen. Folgt man dieser Einschätzung, Fachbeitrag VHN, 75. Jg., S. 225 -238 (2006) © Ernst Reinhardt Verlag München Basel Einstellungen gegenüber geistig behinderten Kindern 1974 und 2003 Stephan Ellinger Universität Frankfurt/ M. Katja Koch Universität Rostock ■ Zusammenfassung: Die hier vorgestellte empirische Untersuchung fokussiert Einstellungen von Eltern nicht behinderter Regelschüler und von Universitätsstudenten gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung. Aus dem Vergleich mit einer Studie aus dem Jahre 1974 wird zum einen deutlich, dass sich negative Einstellungen und negative Gefühle gegenüber Behinderten diachronisch signifikant verändern. Zum anderen verweisen die Ergebnisse auf Unterschiede zwischen befragten Studierenden und Eltern hinsichtlich ihrer Einstellung zu gemeinsamer oder getrennter Beschulung. Schlüsselbegriffe: Zeitvergleichende Einstellungsforschung, Integration, geistige Behinderung ■ Attitudes towards Mentally Retarded Children in 1974 and 2003 Summary: This empirical research focuses on the attitudes of parents of non-disabled pupils and of university students towards mentally retarded children. On the one hand, a comparison with a study from 1974 provides evidence that negative attitudes and negative feelings and emotions towards disabled people significantly change over the years. On the other hand the results refer to differences between students and parents with regard to their attitude towards integrated and segregated schooling. Keywords: Attitude research in comparison of time, integration, mental retardation Stephan Ellinger, Katja Koch 226 VHN 3/ 2006 heißt das auch: Je mehr Kontakt man hat, desto größer ist das Ausmaß der Zuneigung (Homans 1968, 125f). Mit Cloerkes (2001, 114) lassen sich diese Grundannahmen im Blick auf Behinderung wie folgt zusammenfassen: Je häufiger und früher im Leben Nichtbehinderte Kontakt mit Behinderten haben, desto positiver entwickelt sich ihre Einstellung diesen Menschen gegenüber. Und prinzipiell weisen Nichtbehinderte, die Kontakt zu Behinderten pflegen, eine positivere Einstellung gegenüber ihren betroffenen Mitmenschen auf als solche Personen, die über keine derartigen Kontakte verfügen. Empirische Untersuchungen konnten die Kontakthypothese allerdings kaum bestätigen. Sie ergaben vielmehr, dass eine höhere Bedeutung als dem Kontakt in erster Linie einem positiven Erleben (affektive Ebene) und zweitens der Information (kognitive Ebene) zukommt (Gesikie/ Salasek 1988; Böttger/ Gipser/ Laga 1995; Horne 1988). Nachdem immer wieder bemängelt wurde, dass sich die Forschung insgesamt mehr für das Bild der Behinderten aus der Sicht nicht Behinderter interessiere und „kaum von den Betroffenen selbst ausgegangen“ werde (Küpfer 1984, 148; vgl. auch Tröster 1990; Fries 1999), wurden in jüngerer Zeit auch Betroffene selbst zu ihren Erfahrungen und Problemen mit den Einstellungen nicht Behinderter gegenüber Behinderten befragt (z. B. Profazi 1987; Merzbacher 1995; Kammann 2001; Equality Commission 2002; Fries 2005). Fries ermittelt in seiner Studie neun Kategorien, die aus der Sicht befragter Behinderter dazu beitragen könnten, negative Einstellungen, Spannungen und Diskriminierung abzubauen. Die meisten Nennungen erhalten mit jeweils 45 % die Kategorien „Kontakt, aufeinander zugehen“ und „Gespräche, Aufklärung, Information“ (Fries 2005, 325); damit bestätigt sich die Bedeutung des positiven Erlebens und der Information in Studien aus der Sicht nicht Behinderter. Neben Forschungsergebnissen zur Einstellung gegenüber Körperbehinderten (Jansen 1972; Bächthold 1981; Lenzen 1985; Tröster 1990; Fries 1991; Gething 1993; Choi/ Lam 2001), Lernbehinderten (Kniel 1979; Bächthold 1981; Cotanidis/ Stopp 1981; Doenhoff 1978; Haeberlin u. a. 1990), Verhaltensgestörten (Bächthold 1981; Berges 1996) und geistig Behinderten (Bächthold 1981; Kurth u. a. 1994; Breitenbach/ Ebert 1998; Schabmann/ Kreuz 1999; Choi/ Lam 2001) beziehen sich die internationalen Untersuchungen seit Jahren auch auf an- Abb. 1: Dreikomponentenmodell der Einstellung nach Rosenberg/ Hovland (1960, vgl. auch die Entwürfe von Katz/ Stotland 1959) Einstellung gegenüber geistig behinderten Kindern 227 VHN 3/ 2006 dere Dimensionen der Einstellungsforschung. So konnte beispielsweise bislang keine Religion beschrieben werden, die ein positives Bild von Behinderung zeichnet (Abberley 1987; Miles 1995; Ingstad 2001; Braddock/ Parish 2001); auch werden in bisher allen Untersuchungen von Kulturen (Westbrook/ Legge 1993; Miles 2000; Barton/ Armstrong 2001) und Volksgruppen (Mardiros 1989; Westbrook u. a. 1995; van Ryn/ Burke 2000) negative Einstellungen gegenüber Behinderten nachgewiesen, und es zeigt sich, dass auch innerhalb von Nationalitäten kein positives Bild von Menschen mit Behinderung vorherrscht (Morrow 1987; Ballard 1996; Crystal u. a. 1999). Die genannten Untersuchungen beschreiben Einstellungen sowohl gegenüber Menschen mit speziellen Behinderungsarten wie auch Einstellungen allgemein gegenüber Menschen mit Behinderungen unter besonderer Beachtung anderer, eher soziologischer (religiöser, kultureller und ethnischer) Dimensionen. Unabhängig davon sind die ermittelten Einstellungen vorwiegend irrationaler und affektiver Natur. Besondere Beachtung muss die jeweilige gesellschaftliche Wertestruktur finden, obgleich zu berücksichtigen ist, dass veränderte soziale Reaktionen möglicherweise auf Scheinakzeptanz aufgrund gesellschaftlicher Normen basieren. Abb. 2: Einstellung - Vorurteil - Stigma (Ellinger 2005, 149) Die vorliegende Studie greift die topoi des Erlebens und der Informiertheit auf und bringt sie in Zusammenhang sowohl mit der gesellschaftlichen Entwicklung über einen längeren Zeitraum als auch mit Veränderungen im Blick auf eine spezielle Behinderungsart. Es werden der Stand von Informiertheit und die Einstellungen gegenüber geistig behinderten Kindern untersucht, und es wird geprüft, ob sich diese im Zuge der Integrationsbemühungen und Informationsvermittlung innerhalb der letzten 30 Jahre verändert haben. Dazu werden die Ergebnisse der eigenen Erhebung mit denen einer Einstellungsstudie von 1974 verglichen, in welcher 1.000 Menschen zu dieser Thematik befragt wurden (von Bracken 1976). Von Bracken untersuchte explizit die Vorurteile gegenüber Kindern mit Behinderung (1976, 4ff). Vorurteile sind nach heutigem Stand nicht lediglich negative Einstellungen, sondern in ihrer Verallgemeinerung falsche Voreinstellungen gegenüber Personen, nur weil diese einer bestimmten Gruppe angehören (vgl. Aronson 1994, 298; Ellinger 2005, 150f). Begrifflich stellen Einstellungen das theoretische Dach von Vorurteilen und Stigmata dar. Abbildung 2 gibt hierzu einen Überblick. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Werteveränderungen ist heute mit einer positiveren Einstellung gegenüber behinderten Kindern zu rechnen als zum Zeitpunkt der Erstuntersuchung. Aufgrund der beschriebenen Ergebnisse aus anderen empirischen Untersuchungen kann im Weiteren angenommen werden, dass sich kulturell und hinsichtlich ihres Bildungsstandes abgrenzbare Menschengruppen in ihrer Informiertheit sowie ihrer Einstellung gegenüber geistig behinderten Menschen unterscheiden. Vorurteile lösen sich per definitionem mit zunehmender Informiertheit auf. Das Untersuchungsinteresse bezieht sich zunächst allgemein auf den Vergleich von Grundschuleltern und Studierenden, speziell aber auch auf Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen und auf Eltern mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen. Aufgrund differenzierterer Information und bewusster Wertebildung ist zu erwarten, dass höhere Bildungsabschlüsse - und insbesondere Abschlüsse geistes- und gesellschaftswissenschaftlicher sowie sonderpädagogischer Studiengänge - zu positiveren Einstellungen gegenüber Behinderten führen. 2 Hypothesen 1 Zwischen den Untersuchungen 1974 und 2003 verringern sich die negativen Einstellungen nicht behinderter Menschen gegenüber behinderten Menschen. 2 Im Vergleich zu der Gruppe der Grundschuleltern haben die Studierenden positivere Einstellungen zu Behinderten sowie zur Integration. 3 Studierende in geistes- und sozialwissenschaftlichen, insbesondere in sonderpädagogischen Studiengängen haben positivere Einstellungen gegenüber geistig behinderten Menschen als Studierende anderer Studienrichtungen. 4 Höhere Bildungsabschlüsse der Eltern führen zu positiveren Einstellungen gegenüber geistig behinderten Menschen. 3 Methode 3.1 Stichprobe und Vorgehen Die vorliegende Untersuchung wurde 2003 als Querschnitterhebung durchgeführt. Die Stichprobe setzt sich aus 556 Studierenden der Universität Würzburg sowie aus 157 Eltern von Grundschulkindern der Klasse 1 aus zehn zufällig ausgewählten Schulen des Landkreises Unterfranken zusammen. Sowohl Eltern als auch Studierende haben einen identischen standardisierten Fragebogen beantwortet. Die Untersuchung der Studierenden fand im Rahmen eines Soziologieseminars im Sommersemester 2003 statt. Die Teilnehmenden dieser Veranstaltung befragten jeweils eine vorgegebene Anzahl von zufällig ausgewählten Studierenden in Bibliotheken, Mensen und bei di- Stephan Ellinger, Katja Koch 228 VHN 3/ 2006 Einstellung gegenüber geistig behinderten Kindern 229 VHN 3/ 2006 versen studentischen Veranstaltungen. Die befragten Studierenden verteilten sich auf 56 Studiengänge aus zwölf Fakultäten der Würzburger Universität (vgl. Tab. 1). Die Fragebögen für die Eltern wurden im August 2003 durch studentische Hilfskräfte an die Schulen verteilt, dort durch die Lehrer an die Eltern weitergegeben, und sie gelangten in verschlossenen Umschlägen an die Universität zurück. Das durchschnittliche Alter der Studierenden lag bei 23 Jahren, 40,5 % waren weiblichen, 58,6 % männlichen Geschlechts. Das Durchschnittsalter der Eltern betrug 38 Jahre, 79 % der Antwortenden waren weiblich, 21 % männlich. 33,1 % der Eltern leben in einer (größeren) Stadt, 22,7 % in eher ländlichen Gebieten und Kleinstädten und 44,2 % in einem Dorf. Die durchschnittliche Kinderzahl liegt bei 2,3 Kindern. In der Zusammensetzung der Eltern-Stichprobe zeigt sich im Vergleich zu von Brackens Untersuchung eine deutlich höhere Qualifizierung der Eltern. Dies spiegelt zum einen die Bildungsexpansion in der Bundesrepublik wider (Geißler 2002), zum anderen erweist sich die Gruppe aber auch im Vergleich zur Gesamtbevölkerung (Mikrozensus 2002) als deutlich besser gebildet, was hauptsächlich dadurch begründet sein dürfte, dass der Mikrozensus die Bevölkerung der Altersspanne 18 - 65 einschließt, die Gruppe von Eltern hingegen ein wesentlich geringeres Durchschnittsalter aufweist. Die Zusammensetzung der Stichprobe(n) ist also insgesamt durch eine relativ hohe Formalbildung gekennzeichnet, was bei der Auswertung Beachtung finden muss (vgl. Tab. 2). 3.2 Instrument Aus Gründen der Vergleichbarkeit entspricht der hier verwendete Fragebogen jenem, welchen von Bracken konstruiert und für seine Untersuchung genutzt hat (von Bracken 1976). Er wurde lediglich hinsichtlich einiger Formulierungen aktualisiert, um Items der sozialen Lage Tab. 1: Zusammensetzung der Studierenden-Gruppe nach Studiengängen (zu Großgruppen zusammengefasst) Studiengang in % Lehrämter/ Pädagogik 30 medizinische/ psychologische Studiengänge 26 philosophische/ gesellschaftswissenschaftliche/ sprachliche Studiengänge 15 wirtschaftswissenschaftliche/ technische/ juristische/ politikwissenschaftliche Studiengänge 14 naturwissenschaftliche Studiengänge 10 keine Angaben 5 Tab. 2: Zusammensetzung der Elterngruppe im Vergleich nach Bildungsabschlüssen in % Bildungsabschluss von Bracken Untersuchungsgruppe Mikrozensus 1974 2003 2002 keinen Abschluss k. A. 2,5 2,8 Hauptschule 64,8 23,6 48,9 mittlere Reife 20,6 39,2 29,5 Hochschule/ Fachhochschule 14,6 34,6 24,5 ergänzt sowie um einige Fragen gekürzt. Hinsichtlich der Gütekriterien seines Instruments macht von Bracken keine Angaben. Die Fragen lassen sich inhaltlich in drei Komplexe einordnen: a) Informationen und Kontakt - Diese Fragen beziehen sich auf das Wissen über geistige Behinderung (z. B. Ursachen, Schulalltag) sowie auf Vorurteile und die Häufigkeit persönlicher Kontakte mit geistig behinderten Kindern. b) Gefühle gegenüber geistig behinderten Kindern - In diesem Fragenkomplex sollen die Gefühle gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung erfasst werden. So wurde z. B. nach Empfindungen beim Anblick eines geistig behinderten Kindes gefragt oder danach, ob die Befragten es besser fänden, wenn geistig behinderte Kinder früher sterben würden usw. c) Integration und Kooperation - Der Bereich Integration soll die Meinung der Befragten zur gemeinsamen Unterrichtung sowie zu Vor- und Nachteilen einer solchen Beschulung erfassen. Die überwiegende Zahl der im Fragebogen enthaltenen Items wird mit einer fünfstufigen Likert-Skala erfasst, bei einigen Items gibt es dichotome Antwortmöglichkeiten (ja/ trifft zu - nein/ trifft nicht zu). Die interne Konsistenz der einzelnen Skalen des Fragebogens wurde mit Hilfe der Reliabilitätsanalyse von SPSS analysiert. Die Reliabilitätskoeffizienten sind mit konstant Cronbachs ≥ 0.8 zufrieden stellend, sie sind bei den einzelnen Auswertungen detailliert aufgeführt. 4 Darstellung der Ergebnisse 4.1 Information und Kontakt Jeweils mehr als zwei Drittel der befragten Studierenden (67,4 %) und Eltern (68,8 %) kennen einen Menschen mit geistiger Behinderung persönlich, nur wenige haben und hatten niemals Kontakt (Studierende 22,6 %, Eltern 31,2 %). Bezüglich der Ursachen von geistiger Behinderung zeigen sich zwischen den Gruppen erhebliche Unterschiede (vgl. Abb. 3). Von Brackens Angaben zu den Ergebnissen bzgl. des Ursachenwissens sind leider relativ fragmentarisch. Mit Sicherheit zeigen sie, dass 1974 signifikant mehr Menschen die Eltern selbst für eine geistige Behinderung verantwortlich machten (fehlende Liebe/ falsche Erziehung, Trunksucht, Inzucht). Von Bracken interpretiert die hohe Anzahl Nennungen dieser Art als Vorurteile (von Bracken 1976, 62). Heute zeigen sich sowohl Studierende als auch Eltern relativ gut informiert. Ursachen wie fehlende Liebe oder falsche Erziehung werden nur relativ selten genannt, dafür treten Geburts- und Schwangerschaftskomplikationen deutlich in den Vordergrund. Dennoch ergeben sich in fast allen Items signifikante Unterschiede zwischen Eltern und Studierenden, die aber u. E. nicht systematisch im Sinne von besser oder schlechter informiert interpretiert werden können. Zwischen den Studierenden verschiedener Studiengänge gibt es keine Unterschiede. Ebenso lassen sich keine signifikanten Differenzen zwischen Eltern mit verschiedenen Bildungsabschlüssen feststellen. Dass geistig behinderte Menschen empfinden können, wenn die Umwelt ihnen abweisend gegenüber steht, und dass sie darunter leiden, bejahen 97,8 % der Studierenden und 96,7 % der Eltern. 93,7 % der Studierenden und 95,5 % der Eltern meinen, dass eine geistige Behinderung, unabhängig von der sozialen Schicht, in allen Familien gleich häufig vorkommen kann. Heute glauben signifikant weniger Befragte als 1974, dass geistig Behinderte eher stehlen (1974: 12 %, Studierende 2003: 4,5 %, Eltern 2003: 1,9 %) oder lügen (1974: 14 %, Studierende 2003: 6,7 %, Eltern 2003: 1,9 %). Ebenso verhält es sich hinsichtlich der Frage, ob diese Kinder leichter zum Schlechten zu beeinflussen seien (1974: 47 %, Studierende 2003: 27,1 %, Eltern 2003: 28,7 %). Stephan Ellinger, Katja Koch 230 VHN 3/ 2006 Einstellung gegenüber geistig behinderten Kindern 231 VHN 3/ 2006 Signifikante Unterschiede zwischen den Studierendengruppen oder den Eltern verschiedener Bildungsniveaus sind hier nicht zu verzeichnen. 4.2 Gefühle Die Frage, ob geistig Behinderte in der Nachbarschaft sowie bei täglichen Begegnungen stören, verneint die überwiegende Mehrheit der Befragten ausdrücklich (Studierende 99,8 %, Eltern 92,4 %). Dementsprechend hätten auch 87,1 % der Studierenden und 99,1 % der Eltern nichts dagegen einzuwenden, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft ein Heim für GB gebaut werden sollte. Der Zusammenlegung von geistig behinderten Menschen in Heimen stehen die Befragten ausgesprochen ablehnend gegenüber (Studierende 99 %, Eltern 94,3 %). Jeweils etwa die Hälfte der Befragten wissen nicht, wie sie sich gegenüber geistig behinderten Menschen verhalten sollen - sie fühlen sich unsicher (Studierende 55 %, Eltern 48,4 %). Bezüglich der Frage, ob geistig behinderte Kinder früh sterben sollten, unterscheiden sich die Gruppen signifikant voneinander: Während 74,8 % der Studierenden dies strikt verneinen, sind es auf Elternseite nur 62,3 %. Bei keiner der Fragen lassen sich signifikante Unterschiede innerhalb der Studierendengruppen oder der Abb. 3: Aussagen zu den Ursachen für geistige Behinderungen im Vergleich Eltern - Studierende - 1974 (Angaben aus Bracken 1976, 61f) Stephan Ellinger, Katja Koch 232 VHN 3/ 2006 Tab. 3: Gefühle gegenüber geistig behinderten Kindern im Vergleich (Signifikanzprüfung durch Chi- Quadrat-Test, _ = 0.851) Viele Menschen sagen, dass beim Anblick von Kindern mit geistiger Behinderung ein Gefühl besteht, das nur schwer zu beschreiben ist. Empfinden Sie das auch? Geben Sie bitte für die folgenden Wörter an, ob sie irgendwie dieses Gefühl beschreiben. ja-Antworten in % Koch/ Ellinger 2005 Koch/ Ellinger 2005 * p < 0.05 / ** p < 0.001 Studenten Eltern Abscheu v. Bracken 1976 4** 2,2** 14** 14** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 4** 2,2** Ekel v. Bracken 1976 1,6** 12,6** 11** 11** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 12,6** 1,6** Angst v. Bracken 1976 9,2* 12,7 13* 13 Koch/ Ellinger 2005 Studenten 12,7 9,2 Unheimlichkeit v. Bracken 1976 9,9** 9,7** 25** 25** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 9,9 9,7 Ablehnung v. Bracken 1976 3,3** 3,3** 17** 17** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 3,3 3,3 Andersartigkeit v. Bracken 1976 22,3** 38,8** 53** 53** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 22,3** 38,8** ➝ Einstellung gegenüber geistig behinderten Kindern 233 VHN 3/ 2006 Gruppen von Eltern verschiedener Bildungsniveaus feststellen. Bei den Gefühlen der Studierenden bzw. Eltern gegenüber behinderten Kindern ergibt sich ein differenzierteres Bild (vgl. Tab. 3): In nahezu allen Einschätzungen unterscheiden sich die Gruppen signifikant zu den Untersuchungen von 1974, häufige Differenzen lassen sich ebenso zwischen den beiden Gruppen dieser Untersuchungen darstellen. Interessanterweise verändern sich einige dieser Gefühle in ihrer Ausprägung, sobald die Kontakthäufigkeit mit einbezogen wird: Eltern, die niemals Kontakt zu Kindern mit geistiger Behinderung haben, empfinden signifikant häufiger Angst (p < 0.01, Eta 2 = 0,04) und Entsetzen (p < 0.01, Eta 2 = 0,09). Bei den Studierenden ergeben sich signifikante Unterschiede bei Abscheu, Ekel, Angst, Unheimlichkeit, Ablehnung, Mitleid und Entsetzen, allerdings mit ähnlich niedrigen Effektstärken. Aus den jeweiligen Fachrichtungen der Studierenden sowie den elterlichen Bildungsniveaus ergeben sich keine signifikanten Unterschiede. Zu bemerken ist lediglich, dass Studierende der Sonderpädagogik signifikant seltener Mitleid empfinden. Fast 14 % der Eltern könnten sich vorstellen, ein geistig behindertes Kind zu adoptieren - diese Zahl ist im Vergleich zu 1974 um 10 % und im Vergleich zu einer ähnlichen Studie aus dem Jahre 1997 (Breitenbach/ Ebert 1997) um etwas mehr als 4 % gestiegen. 4.3 Integration/ Kooperation 58,8 % der Eltern wünschen sich für ihr Kind häufigeren Kontakt mit behinderten Kindern in der Freizeit. Etwa 5 % der Befragten wünschen sich ständigen gemeinsamen Unterricht, jeweils etwa 50 % wünschen sich gemeinsamen Unterricht in einzelnen Fächern sowie gemeinsame Gestaltung des Schullebens, 11 % hingegen wünschen gar keinen gemeinsamen Unterricht. Hier unterscheiden sich Studierende und Eltern kaum. Bezüglich der Nachteile allerdings sind die Studierenden wesentlich skeptischer: Nur 34,3 % meinen, dass der gemeinsame Unterricht keine Nachteile bringe, bei den Eltern sind es mit 51,3 % signifikant mehr (p < 0.001). 24,3 % der Befragten sind der Meinung, dass Geistigbehinderte bevorzugt an GB-Schulen ver- Grauen v. Bracken 1976 1,5** 10,1 9 9 Koch/ Ellinger 2005 Studenten 10,1** 1,5** Mitleid v. Bracken 1976 55,6** 53,4** 97** 97** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 55,6 53,4 Entsetzen v. Bracken 1976 4,6** 5,3** 20** 20** Koch/ Ellinger 2005 Studenten 5,3 4,6 ➝ Stephan Ellinger, Katja Koch 234 VHN 3/ 2006 bleiben sollten. Dabei plädieren wiederum die Eltern mit 32,2 % signifikant deutlicher für den Verbleib (p < 0.001). Vorteile des gemeinsamen Unterrichts werden mehrheitlich (81 %) für beide Gruppen von Kindern gesehen. Abb. 4: Verhältnis nicht behinderte - behinderte Kinder: Meinungen Eltern - Studierende im Vergleich (ja- Antworten in %, * p < 0.05 / ** p < 0.001) Abb. 5: Einschätzung von Nachteilen des gemeinsamen Unterrichts im Vergleich Eltern - Studierende (ja- Antworten in %, * p < 0.05 / ** p < 0.001) Bei der Frage, wie sich nicht behinderte Kinder gegenüber behinderten Kindern verhalten, unterscheiden sich Studierende und Eltern auf interessante Weise voneinander (vgl. Abb. 4): Eltern schätzen ihre Kinder wesentlich weniger unsicher und ängstlich ein, vielmehr halten sie sie überwiegend für neugierig und beinahe zu 50 % für hilfsbereit. Die Studierenden sind in dieser Hinsicht skeptischer - sie schätzen das Verhältnis als wesentlich problematischer ein. Innerhalb der Gruppe der Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen sowie der Gruppe von Eltern unterschiedlicher Bildungsniveaus zeigen sich keine signifikanten Unterschiede. Die Vorteile des gemeinsamen Unterrichts werden mehrheitlich vor allem im sozialen Bereich gesehen: 92 % der Befragten meinen, dass durch den gemeinsamen Unterricht nicht behinderte und behinderte Kinder miteinander leben lernen. 51 % glauben zudem, dass nicht behinderte Kinder von behinderten lernen können, und lediglich 4 % sehen keine Vorteile. Erstaunlich ist die Diskrepanz der Untersuchungsgruppen bezüglich der Nachteile des gemeinsamen Unterrichts (vgl. Abb. 5): Auch hier zeigen sich die Studierenden wesentlich skeptischer, indem sie Leistungs- und Motivationsabfall befürchten. Mehr als die Hälfte der Eltern dagegen sieht gar keine Nachteile im gemeinsamen Unterricht, was die Untersuchung von Breitenbach/ Ebert (1997) unterstützt. Zwischen den Studierenden unterschiedlicher Richtungen zeigen sich keine signifikanten Unterschiede, ebenso nicht zwischen Elterngruppen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen. 5 Diskussion 5.1 Unterschiede zwischen 1974 und 2003 Hypothese 1 kann beibehalten werden - diachronische Veränderungen sind nachweisbar. Neben den Unterschieden im Ursachenwissen treten diese hauptsächlich hinsichtlich der Gefühle gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung zutage. Die im Jahr 2003 Befragten äußern deutlich weniger negative Gefühle wie Abscheu, Ekel, Angst, Unheimlichkeit, Ablehnung, Entsetzen. Zudem glauben 2003 weniger Befragte, dass geistig behinderte Kinder eher stehlen, lügen oder eher zu Schlechtem beeinflussbar seien, als dies 1974 der Fall war. Diese Veränderungen treffen nicht nur für die (höher gebildeten) Studenten zu, sondern zeigen sich für die gesamte Stichprobe als signifikant. Das Ergebnis löst zwar nicht die Frage nach Scheinakzeptanz aufgrund gesellschaftlicher Normen, zeigt aber vor dem Hintergrund der in den vergangenen 30 Jahren stark zugenommenen Präsenz geistig behinderter Menschen in der Öffentlichkeit, dass negative und positive Gefühle gegenüber Behinderten in engem Zusammenhang mit alltäglichem Erleben stehen. Auf dem Weg von Informiertheit und positivem Erleben werden Vorurteile abgebaut und können sich offenere, positivere Einstellungen bilden. 5.2 Vergleich Eltern und Studierende in der Befragung 2003 Hypothese 2 kann nur teilweise beibehalten werden: Zwar lassen sich bei der Befragung von 2003 signifikante Einstellungsunterschiede in Richtung Offenheit feststellen, anders stellt sich dies jedoch bei den konkreten Fragen zur (schulischen) Integration dar: Hier stimmen zwar signifikant deutlicher die Eltern dafür, dass Kinder mit geistiger Behinderung lieber an Geistigbehindertenschulen bleiben sollten, überraschenderweise zeigen sich dann aber nicht die Eltern, sondern die Studierenden wesentlich kritischer gegenüber dem gemeinsamen Unterricht. Ebenso stufen sie den Umgang zwischen nicht behinderten und behinderten Kindern signifikant problematischer ein. 5.3 Vergleich Studierende verschiedener Fachrichtungen Hypothese 3 muss verworfen werden, die Studentinnen und Studenten der verschiedenen Studienrichtungen unterscheiden sich in ihren Einstellung gegenüber geistig behinderten Kindern 235 VHN 3/ 2006 Einstellungen gegenüber Kindern mit geistiger Behinderung nicht. Einzige Ausnahme: Im Vergleich zu allen übrigen Befragten empfindet die Gruppe der Sonderpädagogik-Studierenden signifikant weniger Mitleid und dokumentiert damit möglicherweise vorhandenes Fachwissen und Ergebnisse von Reflexionen über die Rolle von behinderten Menschen in der Gesellschaft. 5.4 Vergleich Eltern verschiedener Bildungsabschlüsse Hypothese 4 muss ebenfalls verworfen werden: Es lassen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Elterngruppen verschiedener Bildungsniveaus nachweisen. Einziger Unterschied innerhalb der Elterngruppe: Eltern, die niemals Kontakt zu Kindern mit geistiger Behinderung hatten, empfinden signifikant häufiger Angst und Entsetzen vor Menschen mit geistiger Behinderung als Eltern, die schon einmal Kontakt hatten. Im Blick auf die Kontakthypothese scheint dies einmal mehr darauf hinzuweisen, dass zwar die affektive Qualität des Kontakts zur positiven Einstellung gegenüber Behinderten beiträgt und nicht der möglichst frühe Zeitpunkt oder die Häufigkeit eines Kontaktes, dass aber in Umkehrung kein Kontakt in keinem Fall die bessere Variante ist. Das Ergebnis zeigt, dass geistig behinderten Menschen von allen Befragten 2003 weniger negative Eigenschaften zugeschrieben werden, als dies noch 1974 der Fall war. Informationen und häufigere Kontakte durch Integration geistig behinderter Menschen in das öffentliche Leben scheinen Einstellungen positiv beeinflusst zu haben. Am Ergebnis erscheint allerdings die Tatsache überraschend, dass sich allen voran die Studierenden gegenüber einem gemeinsamen Unterricht sehr skeptisch äußern. Und insbesondere ist erstaunlich, dass sich die 30 % Lehramts-/ bzw. Pädagogik-Studierenden nicht abheben. Auch die 3 % Sonderpädagogik-Studenten unterscheiden sich nicht. Die Relevanz der Ergebnisse hinsichtlich einer schulischen Integration geistig behinderter Kinder scheint also auch im Hochschulbereich zu liegen, stehen doch die Pädagogikstudenten der Integration nicht deutlich positiver gegenüber. Allerdings bleibt in dieser Hinsicht insbesondere eine Frage offen: Sehen diese Studierenden aufgrund ihrer Bildung die Möglichkeiten und Grenzen gemeinsamer Bildung „realistischer“ oder haben sie einen anderen - ernüchternden - Blickwinkel, der sie weitere gesellschaftlich verursachte Grenzen der Integration erkennen lässt: die finanziellen? Literatur Abberely, P. 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Tel.: ++49 (0) 69 79 82 37 03 E-Mail: ellinger@em.uni-frankfurt.de Prof. Dr. Katja Koch Universität Rostock Institut für Sonderpädagogik, Entwicklungsförderung und Rehabilitation August-Bebel-Str. 28 D-18051 Rostock Tel.: ++49 (0) 3 81-4 98 26 73 E-Mail: katja.koch@uni-rostock.de Stephan Ellinger, Katja Koch 238 VHN 3/ 2006
