Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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CANDELA – Chancenförderung und Integration durch Deutschkurse im Elementarbereich
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VHN 1/ 2010 78 Aktuelle Forschungsprojekte CANDELA - Chancenförderung und Integration durch Deutschkurse im Elementarbereich Längsschnittliche Fallstudien von Familien mit Migrationshintergrund, deren Kinder in einer frühpädagogischen Einrichtung freiwillig an einem Deutschkurs partizipieren Doris Edelmann Universität Freiburg/ Schweiz Beim vorgestellten Forschungsprojekt handelt es sich um ein laufendes Habilitationsprojekt am Departement für Erziehungswissenschaften der Universität Freiburg/ Schweiz. Es wird durch den Schweizerischen Nationalfonds gefördert. Hintergrund Familien mit Migrationshintergrund, die über geringe Kenntnisse der Landessprache und des Schweizer Bildungssystems verfügen, sind auf Unterstützung angewiesen, damit sie ihre Kinder entsprechend fördern und ihnen gute Startchancen für eine erfolgreiche Bildungsbiografie ermöglichen können. Dies ist vor allem wichtig, weil Versäumnisse in der Entwicklung von Fähigkeiten, die in dieser frühen Phase der Kindheit entstehen, später nur schwer kompensiert werden können. Damit wird deutlich, dass die gezielte Förderung in der frühen Kindheit als wichtige Etappe für den Aufbau gleicher Startbedingungen auf dem Weg des lebenslangen Lernens zu begreifen ist. Eine besondere Bedeutung wird diesbezüglich sprachlichen Kompetenzen zugesprochen, die einen Schlüssel zum schulischen Erfolg darstellen, wie die Ergebnisse nationaler und internationaler Schulleistungsstudien (z. B. PISA, TIMSS) immer wieder verdeutlichen. Vor diesem Hintergrund wird im aktuellen bildungspolitischen Diskurs die frühkindliche Sprachförderung, die noch vor Eintritt in den Kindergarten beginnt, als eine besonders effektive Maßnahme eingeschätzt, um soziale Disparitäten im Bildungssystem abzubauen und dadurch die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Darüber hinaus wird erwartet, dass der Besuch einer frühpädagogischen Einrichtung die integrativen Prozesse von Kindern und ihren Familien mit Migrationshintergrund in die lokale Gesellschaft unterstützt, indem Kontakte zum pädagogischen Personal und zu anderen Familien entstehen, die zur Erweiterung des sozialen Netzwerkes beitragen. Zielsetzung der Untersuchung Bislang liegen weder über längerfristige Wirkungen von Maßnahmen zur frühkindlichen Sprachförderung noch zu ihren Wechselwirkungen mit dem Bildungsort Familie, der in der frühen Kindheit die bedeutendste Sozialisationsinstanz darstellt, empirisch gesicherte Erkenntnisse vor. Die primäre Zielsetzung der geplanten quantitativ und qualitativ angelegten Längsschnittuntersuchung CANDELA besteht folglich darin, die Auswirkungen der institutionellen frühkindlichen Sprachförderung von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund zu untersuchen und dabei explizit die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Bildungsort der Familie und den frühpädagogischen Einrichtungen zu untersuchen. Bei diesem Forschungsprojekt handelt es sich um ein laufendes Habilitationsprojekt am Departement für Erziehungswissenschaften der Universität Freiburg/ Schweiz. Im Mittelpunkt der Forschungsinteressen stehen die Bedürfnisse, Erfahrungen und Erwartungen der Familien mit Migrationshintergrund bezüglich der frühen Bildung im Allgemeinen und der frühkindlichen Sprachförderung im Besonderen. Diese Interessen bestehen vor allem, weil frühkindliche Förderprojekte nur dann gelingen können, wenn die Zusammenarbeit zwischen der Familie und den pädagogischen Einrichtungen funktioniert. Das bedingt auch, dass die Familien eine Anerkennung gegenüber ihren Werten, Normen und nicht zuletzt auch gegenüber ihrer Familiensprache erfahren. Auf dieser Grundlage richtet sich die Zielsetzung der Untersuchung darauf aus, Erkenntnisse für die Professionalisierung des pädagogischen Personals und der Einrichtungen zu generieren und damit einen Beitrag zur Qualitätssicherung im frühkindlichen Bildungsbereich zu leisten. Es wird folglich untersucht: n welche Gründe die Eltern dazu bewegen, ihr Kind für den Deutschkurs anzumelden, und welche nahen und fernen Bildungsziele damit angestrebt werden; n welche Erwartungen vorhanden sind, welche Befürchtungen und Enttäuschungen auftreten; VHN 1/ 2010 79 Aktuelle Forschungsprojekte n mit welchen Reaktionen die Eltern vonseiten der Verwandtschaft und des sozialen Netzwerks konfrontiert sind; n inwiefern sich innerhalb der Familie die Anregungsqualität verändert, ob beispielsweise Ideen zur (Sprach-)Förderung aus der frühkindlichen Einrichtung zu Hause fortgesetzt werden; n wie in der Familie mit der Erst- und Zweitsprache umgegangen wird; n in welcher Weise sich die Kooperation zwischen den Familien und den Bildungseinrichtungen manifestiert; n ob die Eltern durch das Sprachenlernen ihres Kindes motiviert werden, die eigenen Deutschkenntnisse zu erweitern oder an anderen Aus- und Weiterbildungen teilzunehmen; n ob sich durch die Erweiterung des sozialen Netzwerkes gewisse Integrationsprozesse entwickeln; n wie sich die Deutschkompetenzen der geförderten Kinder tatsächlich entwickeln. Insgesamt können mit dieser Untersuchung neue bedeutende Erkenntnisse zu einem pädagogischen Bereich gewonnen werden, der aktuell und in naher Zukunft auf (inter-)nationaler Ebene von hoher gesellschaftlicher und bildungspolitischer Relevanz ist. Hervorzuheben ist insbesondere die starke Fokussierung der Perspektive auf die Familien mit Migrationshintergrund, die zu zentralen Aufschlüssen über deren Bedürfnisse, Erwartungen und Erfahrungen an die frühe Förderung ihrer Kinder führt. Ebenso bieten die Erkenntnisse über Rückwirkungen der vorschulischen Sprachkurse auf den Bildungsort der Familie wertvolle empirisch gestützte Grundlagen für die Weiterentwicklung frühkindlicher Förderprogramme für Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund. Stichprobe Auf der Grundlage von pädagogischen Fallstudien werden rund 25 Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund untersucht, deren Erstsprache nicht Deutsch ist und die im Alter von drei Jahren in eine frühkindliche Einrichtung eintreten, die Deutschkurse anbietet. Die Untersuchung wird im Kanton Basel-Stadt durchgeführt, wo ab Sommer 2009 Deutschkurse für dreijährige Kinder angeboten werden. Die Kurse werden von Erzieherinnen, die für die frühe Sprachförderung spezifisch aus- und weitergebildet wurden, in Kindertagesstätten und Spielgruppen durchgeführt. Nach einem Jahr Sprachförderung treten die Kinder in den Kindergarten ein, der in Basel mit vier Jahren beginnt. In den Kindergärten wird Standardsprache gesprochen. Datenerhebung Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich über zwei Jahre und umfasst drei Hauptmesszeitpunkte. Er beginnt beim Eintritt der Kinder in die frühkindliche Einrichtung und dauert bis zum Ende des ersten Kindergartenjahres. Die drei Hauptmessungen erfolgen beim Übergang des Kindes von der Familie in die Spielgruppe, beim Übergang von der Spielgruppe in den Kindergarten und am Ende des ersten Kindergartenjahres. Dabei werden jeweils die sprachlichen und die kognitiven Leistungen der Kinder mit Testinstrumenten erhoben (v. a. SETK 3 - 5 und SON-R). Parallel dazu werden die Familien und das pädagogische Personal (Spielgruppe und Kindergarten) mittels qualitativer Leitfadeninterviews befragt. Die Interviews mit den Familien werden von der Untersuchungsleiterin in Zusammenarbeit mit professionellen Kulturvermittelnden durchgeführt. Der gesamten Untersuchung wird ein ökosystemisches Modell (= bioecological model of human development) nach Bronfenbrenner und Morris (2006) zugrunde gelegt, das eine differenzierte Analyse sich gegenseitig bewirkender Entwicklungsprozesse der involvierten Akteure - also des Kindes, seiner Familie und der pädagogischen Institution - im Kontext sozialräumlicher und zeitlicher Bedingungen ermöglicht. Projektdauer Das Projekt CANDELA wurde im Januar 2009 gestartet, wobei mit den empirischen Untersuchungen im Herbst 2009 begonnen wurde, und es dauert bis Juli 2012. Es besteht ein Interesse, das Projekt fortzusetzen, wenn die untersuchten Kinder in die Schule eintreten. Gegen Ende der vorliegenden Untersuchung wird es sich erweisen, inwiefern dieses Vorhaben realisierbar ist. Weitere Informationen und Literaturhinweise können gerne eingeholt werden bei doris.edelmann@ unifr.ch VHN 1/ 2010 80 Aktuelle Forschungsprojekte Die Zukunft verlieren? Schulabbrecher in der Schweiz Margrit Stamm Universität Freiburg/ CH Problematik In Europa erfüllen jährlich 18.5 % der Jugendlichen ihre Schulpflicht nicht, weil sie ohne qualifizierten Abschluss die Schule verlassen und somit im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Bildungssystem herausfallen. Diese ‚Dropouts‘ oder ‚Early Leavers‘ sind in den angelsächsischen Ländern seit langer Zeit als öffentliches und wissenschaftlich bearbeitetes Problem anerkannt. Auch die EU hat im Jahr 2003 beschlossen, angesichts der hohen Dropout-Raten in den Mitgliedsländern deren Senkung auf zehn Prozent als vorrangigen Benchmark für das Jahr 2010 zu erklären. In der Schweiz werden Dropouts von keinem Kanton erfasst. Einhelliger Tenor der Forschung ist, dass Schulabbruch nicht als singuläres, plötzlich auftretendes Ereignis, sondern als Resultat eines langjährigen Abkoppelungsprozesses verstanden werden muss, an dem viele Faktoren beteiligt sind. Jüngsten Datums ist die interessante Forschungsperspektive, die nicht nur das Individuum, sondern auch die Institution Schule in den Blick nimmt und empirische und theoretische Evidenz für die Vermutung liefert, dass bestimmte Schulbedingungen in Kombination mit Schülermerkmalen zu vorzeitigem Schulabbruch führen können. Ziele der Studie Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die interdisziplinäre Längsschnittstudie, die von der GEBERT-RÜF-Stiftung seit 2007 bis 2011 gefördert wird. Die Studie stellt die psychischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen und Kosten sowie mögliche Zusammenhänge mit delinquentem Verhalten in den Mittelpunkt und verfolgt dabei drei Perspektiven. Aus bildungswissenschaftlicher Perspektive untersucht sie, (a) warum und wie Schülerinnen und Schüler zu Schulabbrechern werden und welche Entwicklungs- und Berufseinmündungswege sie anschließend nehmen, ob ihr Ausklinken aus dem Bildungssystem definitiv oder nur episodenhaft ist, d. h. ob sie auch zu ,Rückkehrern‘ werden und (b) welche Strategien und Mechanismen Schulen anwenden, um einen drohenden Schulabbruch zu vermeiden - oder ihn gar zu provozieren. Die juristisch-strafrechtliche Perspektive (bearbeitet von Prof. Marcel Niggli, Universität Freiburg/ CH) richtet einen ordnungspolitischen Blick auf die Thematik. Sie fragt, welche Verwaltungsschritte unternommen werden und ob damit Schulpflichtverletzungen wie schulabsentes Verhalten und/ oder Delinquenz resp. Delinquenzbereitschaft verbunden sind. Die ökonomisch-volkswirtschaftliche Perspektive (bearbeitet von Prof. Rolf Schaeren und Prof. Dieter Hulliger, Fachhochschule Abb. 1: Abgangsgründe und ihre Häufigkeiten (Insgesamt wurden 74 Abgänge als „Sonstiges“ gemeldet. Nähere Angaben zu diesen Abgängen liegen uns nicht vor.) VHN 1/ 2010 81 Aktuelle Forschungsprojekte Nordwestschweiz) fokussiert auf die Frage nach den direkten Kosten und den Opportunitätskosten von Dropout für den Staat sowie nach der Rendite von Investitionen in die Prävention. Untersuchungsdesign a) Stichprobe In elf Kantonen der Deutschschweiz wurde eine nach Region, Schulniveau und Schuljahr geschichtete Zufallsstichprobe der 8. und 9. Klassen gezogen. Daraus ergab sich ein n = 51 Schulen (Schulleitungen) und n = 3.708 Schüler. b) Untersuchungsstufen n Untersuchungsstufe I, quantitative Schülerbefragung: In einem Ex-Ante-Design wurden die Jugendlichen vor einem allfälligen Schulabbruch befragt, d. h. zu Beginn des Schuljahres 2007/ 2008. Dieses Design erlaubt es, eine Verzerrung der Aussagen nach dem Schulabbruch zu vermeiden und alle Dropouts tatsächlich zu erfassen. n Untersuchungsstufe II, Rückmeldung der Schulen: Während des gesamten Schuljahres 2007/ 08 meldeten uns die Schulen alle zwei Monate die Schulabgänge in den beteiligten 8. und 9. Klassen sowie alle anderen Schulabbrüche an ihrer Schule. n Untersuchungsstufe III, quantitative Schulleiterbefragung: Die Schulleitungen wurden im Mai 2008 zu den institutionellen Merkmalen des Schulabbruchs befragt. n Untersuchungsstufe IV, qualitative Befragung der Schulabgängerinnen und -abgänger: Diese wurden zwischen November 2008 und Januar 2009 näher zu ihren Abgangsgründen befragt. Erste Ergebnisse a) Dropout-Quote und Gründe des Schulabgangs Insgesamt eruierten wir n = 349 Schulabgänge an den betreffenden Schulen. N = 117 stammten aus der Stichprobe, n = 232 nicht aus der Stichprobe. Dies ergibt eine Dropout-Quote von lediglich 3.0 %. Aufgrund unserer vorangehenden Recherchen hatten wir jedoch eine deutlich höhere Abbrecherquote erwartet. Wir sind auch heute noch, nach den Datenerhebungen, aufgrund zahlreicher Hinweise überzeugt, dass uns nicht alle jugendlichen Abbrecher gemeldet worden sind und die Dunkelziffer somit erheblich höher liegen dürfte. Trotzdem: Hochgerechnet auf die Gesamtpopulation aller Acht- und Neuntklässler dürften diese 117 Jugendlichen ca. 5.000 jährlichen Schulabbrechern in der Abb. 2: Angegebene Abgangsgründe nach Individuum und Schule VHN 1/ 2010 82 Aktuelle Forschungsprojekte Schweiz entsprechen. Dies ist eine bemerkenswert hohe Anzahl. In Abbildung 1 werden die Häufigkeiten aller Schulabgänge und deren Gründe dargestellt. b) Vergleich der Abgangsgründe Interessanterweise haben die Jugendlichen selbst häufig andere Abgangsgründe angegeben als die Schulen. In Abbildung 2 werden die Angaben der Schulen (weißer Balken) denjenigen der Dropouts (schwarzer Balken) gegenübergestellt. Wenn der Balken fehlt, dann wurde der Abgangsgrund nicht genannt. Die Abbildung verdeutlicht, dass Abbruch auf Eigeninitiative, familiäre resp. schulische Probleme sowie Schulausschluss/ Time-out von den Jugendlichen am häufigsten genannt wurden, währenddem von den Schulen Schulausschluss beispielsweise fast nie als Abgangsgrund aufgeführt wurde. Inwieweit die Schülerangaben der Realität entsprechen oder ob das Ergebnis auf eine Stichprobenverzerrung zurückgeführt werden muss, wird im Rahmen unserer weiteren Forschung geklärt. Erste Ergebnisse der qualitativen Auswertung: eine Typologie Gegenwärtig sind wir daran, das qualitative Datenmaterial der ersten Befragungsrunde kategoriengeleitet auszuwerten und eine Typologie zu erstellen. Die Dimensionen und Typen verändern sich möglicherweise nochmals stark. Wir stellen fest, dass für jugendliche Schulabbrecher drei grobe Problemfelder identifiziert werden können, in denen sich insgesamt fünf Hauptprobleme finden lassen: soziale/ schulische Probleme mit Mitschülern; soziale/ schulische Probleme mit Lehrkräften; familiäre Probleme; Devianz; psychische Probleme. Aus dem Material gehen folgende Typen hervor. Sie widerspiegeln lediglich den aktuellen Stand der Arbeit: n Typ 1: Probleme mit Lehrpersonen (N = 8) Fälle, welche diesem Typ zugeordnet werden, berichten von massiven Problemen mit einer einzelnen Lehrperson. Dabei zeichnen sich diese Fälle dadurch aus, dass sich der Abgangsgrund auf diese eine Problematik konzentriert und keine weiteren Problembereiche eruiert werden konnten. n Typ 2: Probleme mit Lehrperson und Devianz (N = 9) Dieser Typ unterscheidet sich von Ersterem durch das zusätzliche Auftreten verschiedener Formen devianten Verhaltens. Oft geht es einher mit dem Konsum von Drogen, gewaltbereitem Verhalten und/ oder mit massiv beleidigendem Verhalten gegenüber den Lehrpersonen. n Typ 3: Probleme mit Schule und Familie (N = 12) Dieser Typ umfasst Jugendliche mit einer starken Peer-Orientierung und Problemen, welche vorwiegend in Familie und Schule auftreten. n Typ 4: Probleme mit Familie und Devianz (N = 9) In diesem Typ sind diejenigen Jugendlichen zusammengefasst, die in instabilen Familienverhältnissen leben oder aber durch ihr deviantes Verhalten Probleme mit der Familie bekommen. n Typ 5: Probleme mit Familie und psychische Probleme (N = 8) Diesem Typ gehören Jugendliche mit Problemen innerhalb der Familie an, die mit einer großen psychischen Belastung einhergehen und die sich wiederum in psychischen Schwierigkeiten manifestieren. n Typ 6: Probleme mit Mitschülern (N = 5) In diesem Typ sind Jugendliche zusammengefasst, die isolierte Probleme mit Mitschülern haben. Oftmals hat bei dieser Gruppe Mobbing zum Schulabbruch geführt. n Typ 7: Probleme mit Familie, Lehrperson und psychische Schwierigkeiten (N = 10) Dieser Form des komorbiden Typs gehören Jugendliche an, die Probleme in allen Bereichen aufweisen. Gemeinsam ist ihnen ferner, dass die Mitschüler die Einzigen sind, mit denen sie keine Probleme haben. Nächste Arbeitsschritte Neben der Arbeit an der qualitativen Typologie wurde im Oktober 2009 eine weitere Befragungen der Dropouts durchgeführt, und im Sommer 2010 wird nochmals eine folgen. Parallel dazu werden die quantitativen Daten ausgewertet und für verschiedene Publikationen vorbereitet. Ab Dezember 2009 wird ein Maßnahmenkatalog zu Prävention und Intervention erarbeitet. Im Oktober 2010 findet ferner an der Universität Freiburg/ CH eine internationale Tagung zur Dropout-Thematik statt, und zwar unter dem Titel „(A 3 ) = Abgebrochen - ausgeschlossen - ausgestiegen“. Weitere Informationen können eingeholt werden bei margrit.stamm@unifr.ch
