eJournals Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 81/4

Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2012
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Aktuelle Forschungsprojekte 4/12

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In diesem Projekt geht es um die Verwendung von rollenspezifischen Fassaden (engl. front, vgl. Goffman 1959, 22) im schulischen Kontext. Es handelt sich dabei laut Goffman um eine Art standardisierten Ausdrucksrepertoires. In diesem Zusammenhang kann das von uns untersuchte Konstrukt der Fassadentechnik gesehen werden als eine Technik, aus dem bekannten Ausdrucksrepertoire die passende Fassade auswählen zu können.
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VHN 4 | 2012 335 Aktuelle Forschungsprojekte Front Behavior - eine untersuchung zur Verwendung rollenspezifischer Fassaden im schulischen kontext carmen Feldhaus Carl von Ossietzky Universität Oldenburg Unter Mitarbeit von Lara Beckmann, Marion Bunte, Mareike Fischer, Katharina Jung, Kristina Kolvenbach, Katharina Scheel, Charlotte Vaupel In diesem Projekt geht es um die Verwendung von rollenspezifischen Fassaden (engl. front, vgl. Goffman 1959, 22) im schulischen Kontext. Es handelt sich dabei laut Goffman um eine Art standardisierten Ausdrucksrepertoires. In diesem Zusammenhang kann das von uns untersuchte Konstrukt der Fassadentechnik gesehen werden als eine Technik, aus dem bekannten Ausdrucksrepertoire die passende Fassade auswählen zu können. Fragestellungen Die Fragestellungen, welche im Rahmen des Forschungsprojektes Fassadentechnik untersucht wurden, lauten: n Welche Schlagwörter fallen Ihnen ein, wenn Sie das Wort Fassadentechnik im Kontext von zwischenmenschlicher Interaktion hören? Welches Verständnis haben Sie davon? n Gibt es einen Zusammenhang zwischen der bewussten Anwendung der Fassadentechnik und dem Alter, dem Geschlecht und der Schulform? n Welche Erfahrungen machen Lehrerinnen und Lehrer mit der Fassadentechnik in ihrem Schulalltag? untersuchungsdesign Die Untersuchung gliedert sich in die drei Bereiche: (1) Voruntersuchung, (2) Befragung von Schülerinnen und Schülern mit einem selbst entwickelten Fragebogen und (3) fokussiertes standardisiertes Interview mit Lehrerinnen und Lehrern. Voruntersuchung Um aus der theoretischen Grundlegung Goffmans einen Fragebogen erstellen zu können, wurden zunächst in kleinem Rahmen Befragungen zu den subjektiven Vorstellungen verschiedener Personen bezogen auf den weiter oben eingeführten Begriff der Fassadentechnik durchgeführt (vgl. Schmitz 2011). Stichprobe Die Untersuchungsteilnehmer kommen aus unterschiedlichen beruflichen Tätigkeitsfeldern. Ergebnisse Die Blickwinkel, mit denen die Teilnehmer das Konstrukt Fassadentechnik umschreiben, waren im ersten Moment recht unterschiedlich. Diskussion In der Zusammenschau der Ergebnisse konnten sechs Kategorien ermittelt werden, die die Antworten der Teilnehmer widerspiegeln (siehe Abb 1): Aus diesen sechs Kategorien entstanden im weiteren Verlauf des Projektes die sechs Subskalen für den Fragebogen zur Erfassung der Fassadentechnik. Anzahl range Median Durchschnitt Männer 10 21 -81 36 40,2 Frauen 32 15 -56 22 28,1 Gesamt 42 15 -81 22 34,1 tab. 1 Stichprobe der Voruntersuchung Abb. 1 Kategorien von Fassadentechnik VHN 4 | 2012 336 Aktuelle Forschungsprojekte Befragung von schülerinnen und schülern Das Erhebungsinstrument wurde an einer Quotenstichprobe - Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 - der Schulformen Gymnasium, Realschule und Hauptschule eingesetzt. Erhebungsinstrument Die Befragung wurde mit einem vollstandardisierten und schriftlich auszufüllenden Fragebogen durchgeführt. Dieser besteht aus den sechs Subskalen Auftreten (4 Items), Interaktion (5 Items), Rolle (7 Items), Schutz (4 Items), Selbstkontrolle (6 Items) und Statussymbole (4 Items). Die Subskalen wurden mit einer Intervallskala nach Rohrmann mit den Ausprägungen „stimmt nicht“, „stimmt wenig“, „stimmt mittelmäßig“, „stimmt ziemlich“ und „stimmt sehr“ erfragt. Bei den Berechnungen wurde für die Ausprägung „stimmt nicht“ der Wert 1 und für „stimmt sehr“ der Wert 5 als Grundlage genommen, somit liegt der mathematische Mittelwert bei 3. Der Fragebogen wurde mittels des kognitiven Pretestings mit Schülern des entsprechenden Alters auf seine Verständlichkeit geprüft. Stichprobe Die Stichprobe bestand aus N = 1’192 Schülerinnen und Schülern, davon kamen 335 vom Gymnasium, 439 von der Realschule und 418 von der Hauptschule. Es nahmen 576 Mädchen und 614 Jungen teil. Der Range des Alters lag zwischen 11 und 18 Jahren. Ergebnisse Es wurde festgestellt, dass bei den beiden Subskalen Interaktion und Schutz leicht erhöhte Werte vorliegen, für die Subskala der Statussymbole hingegen ein verhältnismäßig niedriger Wert. Es ist weiterhin festzustellen, dass der Aspekt Schutz bei den 13-Jährigen mit einem Wert von 3,5 der höchste in allen drei Altersstufen ist. Die Subskala Interaktion liegt bei allen dreien bei 3,0, und die Kategorie Rolle ist bei den 15-Jährigen verhältnismäßig hoch. Bei den 14-Jährigen zeigt sich zudem, dass der Wert für Statussymbole bei nur 2,2 liegt und diese Subskala auch allgemein bei den beiden anderen Altersstufen den geringsten Wert zeigt. Mittels der Varianzanalyse durch die einfaktorielle ANOVA ließ sich errechnen, dass die Mittelwertunterschiede der Subkategorien Statussymbole (.014) und Schutz (.000) bezogen auf die Kontrollvariable Alter signifikant sind, wenn eine Signifikanz unter .050 ausgewiesen wird. Bei der Berechnung der Signifikanzen zwischen der Verwendung der Fassadentechnik (Gesamtfragebogen) und der Klassenstufe ist zu erkennen, dass ein signifikanter Unterschied (.012) zwischen der 8. und der 10. Klasse besteht. Die Mehrfachvergleiche mit der Scheffé-Prozedur haben ergeben, dass es zwischen allen Subskalen außer der Kategorie Schutz zwischen dem Gymnasium und der Hauptschule signifikante Unterschiede von .050 bis .007 gibt. Bei einem Vergleich der Subskalen und dem Geschlecht der Probanden zeigen sich bei den Effektgrößenberechnungen kleinere bis mittlere Effekte für Auftreten (-0.355); hier liegt bei den Mädchen ein etwas höherer Wert vor. Bezogen auf die Kategorie Schutz (0.310) zeigen hingegen die Jungen einen etwas höheren Mittelwert. Im Zusammenhang mit dem Non-Response bei Fragebögen war festzustellen, dass 11,2 % der Jungen die Frage von Item 7, „Mädchen ist es wichtig, cool zu erscheinen“, nicht beantwortet haben. Diskussion Die Ergebnisse erwecken den Eindruck, dass die Schülerinnen und Schüler aller Schulformen und aller Klassenstufen in der Schule ihre Schüler- Rolle überdurchschnittlich gut spielen. Dieser Schluss kommt dadurch zustande, weil der Mittelwert des Gesamtfragebogens in der Mitte liegt, die Probanden also scheinbar in der Regel sozial erwünscht geantwortet haben. Aus diesen Reflexionen ergeben sich einige Hypothesen, die in einem nächsten Schritt untersucht werden könnten: n Welche Themenfelder werden von jungen Mädchen und Jungen rollenübergreifend - also als Schüler, Freund, Sohn - signifikant vom Mittelwert abweichend bewertet? n Welche Vorstellungen haben Schülerinnen und Schüler von ihrer Rolle in der Schule? VHN 4 | 2012 337 Aktuelle Forschungsprojekte Fokussierte standardisierte Interviews Die zweite Form der Datenerhebung war die eines fokussierten standardisierten Interviews. Der Interviewleitfaden war in mehrere Bereiche geteilt. Stichprobe Die Interviewstichprobe bestand aus insgesamt vier Probanden (drei Männer und eine Frau). Zwei Männer sind Lehrkräfte im Gymnasium, einer der beiden war der Schulleiter. Die beiden anderen Probanden sind Lehrkräfte einer Haupt- und einer Realschule. Das Alter der befragten Personen liegt zwischen 40 und 50 Jahren, der Schulleiter ist über 50 Jahre alt. Ergebnisse Bei der Auswertung der Interviews mit der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach Mayring zeigte sich, dass mehrere Themenbereiche von besonderer Relevanz waren, so u. a. die Rolle in der Gesellschaft und die damit verbundenen Erwartungen, das Verhalten von Schülerinnen und Schülern sowie das Verhalten der Lehrerinnen und Lehrer. resümee Auf den Punkt gebracht verdeutlichen die Ergebnisse der Untersuchung, dass ein hoher Prozentsatz der Schülerinnen und Schüler bereits im Alter von 13 Jahren weiß, was von ihnen bezogen auf bestimmte soziale Situationen und in der Interaktion mit dem Lehrer und den Mitschülern erwartet wird. Sie verwenden bewusst rollenspezifische Fassaden, um gute Noten zu bekommen oder dem Lehrer gegenüber als artiger Schüler dazustehen. Die Items wurden von den Schülern sehr sozial erwünscht beantwortet, auch dies ein Hinweis darauf, dass sie ihre Rolle zu spielen verstehen. Weitere Informationen sowie literaturangaben können eingeholt werden bei carmen.feldhaus@ uni-oldenburg.de schulkinder mit hochbegabungslabel - empirische Analyse ihrer kognitiv-motivationalen einstellungen (Dissertationsprojekt) sabine tanner PHZ Luzern Ausgangslage Außergewöhnliche Fähigkeitspotenziale, wie sie bei hochbegabten Kindern vorliegen, bieten beste Voraussetzungen für Schulerfolg, so heißt es. In diesem Sinne wurde lange Zeit davon ausgegangen, dass sich eine besonders hohe Begabung in der Schule automatisch entfaltet und durchsetzt. In den vergangenen Jahren hat sich im Bildungsverständnis hochbegabten Kindern gegenüber einiges verändert. Impulse gingen primär von der neuen Schulgesetzgebung aus, welche dem Umgang mit Heterogenität bzw. Vielfalt neue Beachtung schenkt (Grossenbacher 2007, 12). Obwohl mit der Institutionalisierung von Angeboten zur Begabungsförderung ein Umdenken begonnen hat, werden effektiv hoch begabte Kinder in ihren schulischen Förderumgebungen auch heutzutage vielfach noch nicht angemessen wahr- und ernstgenommen. Gemäß einer Untersuchung von Stamm (2008, 302) birgt eine besonders hohe Begabung nach wie vor ein Risiko für schulisches Scheitern in sich. Auffälligkeiten und Probleme deutlich überdurchschnittlich Begabter äußern sich typischerweise nicht als bloß „normale“ Leistungsentwicklungen, die den Aspekt von Leistungsexzellenz vermissen lassen. Vielmehr können gravierende Lern- und Leistungsstörungen auftreten, häufig in Verbindung mit sozialen und emotionalen Notlagen, bis hin zum Verfehlen der Lernziele (vgl. z. B. Olbertz 2007, 379). Zielsetzung Angesichts der Tragweite solcher Auffälligkeiten interessiert, wie lern- und leistungsrelevante Einstellungen von deutlich überdurchschnittlich begabten Schulkindern (3. -6. Klasse), die über eine schulpsychologisch deklarierte Hochbegabung verfügen, unter Berücksichtigung be- VHN 4 | 2012 338 Aktuelle Forschungsprojekte stimmter Einflussvariablen ausgeprägt sind. Als Indikatoren des Leistungshandelns werden kognitiv-motivationale Einstellungen fokussiert. Durch die Mitberücksichtigung von personalen und schulorganisatorischen Rahmenbedingungen wird erreicht, dass die kognitiv-motivationalen Einstellungen im Kontext von Einflussmerkmalen wie dem Geschlecht, minderleistendem Verhalten sowie Pull-out-Maßnahmen und Schuljahrüberspringen aufgeschlüsselt werden. Methode Im Rahmen einer Fragebogenstudie wurden 186 Regelklassen mit 3’794 Schulkindern zu kognitivmotivationalen Einstellungen befragt. Eingang in die Ausgangsstichprobe fanden ausschließlich Klassen, in welchen mindestens ein Schulkind mit Hochbegabungslabel unterrichtet wird. Auf diesem Weg wurde eine Untersuchungsgruppe bestehend aus 232 Schulkindern mit Hochbegabungslabel („etikettiert Hochbegabte“) rekrutiert. Die Befragung ganzer Schulklassen eröffnete die Möglichkeit, die Einstellungen der Untersuchungsgruppenkinder an einer Vergleichsgruppe zu relativieren. So wurde eine Vergleichsgruppe bestehend aus 95 „klassenbesten“ Schulkindern zusammengestellt. Weil leistungsstarke Schulkinder erfahrungsgemäß über besonders vorteilhaft ausgeprägte kognitiv-motivationale Einstellungen verfügen, stellen sie zur Beurteilung der kognitiv-motivationalen Ausgangslage der Untersuchungsgruppenkinder eine geeignete Referenzgruppe dar. Die Datenauswertung ist empirisch-analytisch erfolgt, wobei zur Hypothesenprüfung mehrfaktorielle Varianzanalysen berechnet wurden. ergebnisse Ausgewählte Ergebnisse der Untersuchung werden entlang zweier Forschungsfragen präsentiert: 1. Inwiefern tragen die Faktoren „Geschlecht“, „minderleistendes Verhalten“, „Pull-out-Maßnahmen“ und „Schuljahrüberspringen“ bei Schulkindern mit Hochbegabungslabel zu unterschiedlich ausgeprägten kognitiv-motivationalen Einstellungen bei? Die Ergebnisse legen an den Tag, dass der Einfluss der Faktoren unterschiedlich ausfällt. Die bedeutsamsten Auswirkungen stehen zweifellos mit dem Vorliegen einer Minderleisterproblematik in Zusammenhang. Für Minderleister wurden, im Gegensatz zu den Untersuchungsgruppenkindern ohne minderleistendes Verhalten, hochgradig beeinträchtigte kognitivmotivationale Einstellungen offengelegt. So schätzen Minderleister ihre Fähigkeiten bspw. auf einem weit tieferen Level ein. Auch weisen sie eine erhöhte Ichorientierung und eine verminderte Aufgabenorientierung auf. Das heißt, dass sie sich weniger durch die Aufgaben selbst als vielmehr durch das zu erreichende Leistungsziel motiviert fühlen. Außerdem attribuieren sie Misserfolg verstärkt external und weniger internal. Solche Attributionen sind wenig vorteilhaft, weil sie der Überzeugung entspringen, aus eigener Anstrengung nichts an den schlechten Leistungsergebnissen verändern zu können. Ähnlich einschneidende Ergebnisse bleiben für die anderen untersuchten Einflussfaktoren aus. Die ermittelten Geschlechtereffekte bestätigen genau jene Charakteristika, wie sie für Mädchen und Knaben aus der allgemeinen Genderliteratur bekannt sind. Nebst geschlechterrollenkonformen Fähigkeitsselbsteinschätzungen hat sich seitens der Mädchen mit Hochbegabungslabel auch eine deutlich höhere Schulzufriedenheit manifestiert. Ein bedeutsamer Effekt von Pull-out-Maßnahmen und Schuljahrüberspringen war nur gerade in Zusammenhang mit der sozialen Integration in den Klassenverband nachweisbar. Diese fällt bei etikettiert Hochbegabten, die vollumfänglich dem Regelunterricht beiwohnen resp. kein Schuljahr übersprungen haben, bemerkenswert höher aus als bei Untersuchungsgruppenkindern, die ein Pull-out-Projekt besuchen resp. ein Schuljahr übersprungen haben. 2. Wie sind kognitiv-motivationale Einstellungen von etikettiert hoch begabten Regelklassenkindern in Relation zu „Klassenbesten“ ausgeprägt? Wegen der arg in Mitleidenschaft gezogenen Einstellungen der Minderleister ist insbesondere von Interesse, wie etikettiert hoch begab- VHN 4 | 2012 339 Aktuelle Forschungsprojekte te Regelklassenkinder ohne minderleistendes Verhalten in Relation zu „klassenbesten“ Vergleichskindern abschneiden. Die anhand verschiedener Vergleiche ermittelten Ergebnisse verdeutlichen alles in allem, dass in kognitiv-motivationalen Einstellungen nur wenige Unterschiede zwischen nicht minderleistenden Untersuchungsgruppenkindern und „Klassenbesten“ nachweisbar sind. Dadurch wird für die etikettiert Hochbegabten ohne Minderleisterproblematik ein grundsätzlich hohes Einstellungslevel dokumentiert. Die wenigen feststellbaren Differenzen fallen zumeist nicht zum Nachteil, sondern sogar zum Vorteil der nicht minderleistenden Untersuchungsgruppenkinder aus. So weisen diese gegenüber „Klassenbesten“ eine tendenziell größere Erfolgszuversicht sowie eine höhere Aufgabenorientierung auf, was für schulisches Wohlbefinden grundsätzlich förderlich erscheint. Umso mehr erstaunt es, dass die Schulzufriedenheit bei nicht minderleistenden, etikettiert hoch begabten Regelklassenkindern tendenziell eher etwas tiefer ausgeprägt ist als bei „Klassenbesten“. Werden ausschließlich nicht minderleistende Untersuchungsgruppenkinder ohne Überspringererfahrung befragt, bleibt deren Schulzufriedenheit bemerkenswert hinter jener von „Klassenbesten“ zurück. Fazit Die Ergebnisse zeigen, dass kognitiv-motivationale Einstellungen von Regelklassenkindern mit Hochbegabungslabel erfreulich ausgeprägt sind, sofern die Minderleister aus den Analysen ausgeschlossen bleiben. Demgegenüber wird für die Minderleister eine in gravierendem Ausmaß beeinträchtige lern- und leistungsrelevante Ausgangslage nachgewiesen. Somit ist unbestritten, dass die Bereitstellung von angemessenen Rahmenbedingungen insbesondere der Therapierung und Vorbeugung von Minderleisterproblematiken dienen muss. Außerdem haben die Ergebnisse verdeutlicht, dass die Verbesserung der Schulsituation nicht primär durch das Angebot von speziellen Fördermaßnahmen erreicht wird, sondern durch in den alltäglichen Unterricht eingebaute Elemente. Eine konsequentere Umsetzung von binnendifferenzierenden Maßnahmen ist angezeigt, um angemessener auf die Bedürfnisse besonders begabter Kinder einzugehen. Vor dem Hintergrund der ermittelten Zufriedenheitseinbußen sind entsprechende Maßnahmen gerade auch im Kontext unauffälliger bzw. guter Leistungsergebnisse angebracht. Weitere Informationen sowie literaturangaben können eingeholt werden bei Sabine.Tanner@ phz.ch