Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
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2014
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Rezension: Fischer, Erhard (Hrsg.) (2014): Heilpädagogische Handlungsfelder. Grundwissen für die Praxis
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2014
Holger Schäfer
Nicht erst im Zuge der Pluralisierung der Förderorte zeichnet sich eine Erweiterung notwendiger Kooperationsformen und -kulturen in der Sonderpädagogik ab. Mit Bezug auf den Beitrag in der VHN 2/2014 von Lütje-Klose/Urban (2014, 112ff) ist „professionelle Kooperation als wesentliche Bedingung inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung“ zu verstehen. Hierzu muss man jedoch die Handlungsfelder kennen, mit denen es außerschulische Kooperationen zu entwickeln und zu pflegen gilt.
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VHN 4 | 2014 365 REZE NSION E N Fischer, Erhard (Hrsg.) (2014): Heilpädagogische Handlungsfelder. Grundwissen für die Praxis Stuttgart: Kohlhammer. 297 Seiten, € 39,90 Nicht erst im Zuge der Pluralisierung der Förderorte zeichnet sich eine Erweiterung notwendiger Kooperationsformen und -kulturen in der Sonderpädagogik ab. Mit Bezug auf den Beitrag in der VHN 2/ 2014 von Lütje-Klose/ Urban (2014, 112ff) ist „professionelle Kooperation als wesentliche Bedingung inklusiver Schul- und Unterrichtsentwicklung“ zu verstehen. Hierzu muss man jedoch die Handlungsfelder kennen, mit denen es außerschulische Kooperationen zu entwickeln und zu pflegen gilt. Die Herausgeberschaft von Erhard Fischer (Würzburg) liefert genau mit dieser Zielstellung eine aktuelle Grundlegung für Sonderpädagogik und Allgemeine Pädagogik zugleich und entfaltet über folgende ausgewählte Handlungsfelder fachlich versierte Einblicke: „Rechtliche Grundlagen und -fragen (Köpcke-Duttler), Frühe Diagnose und Therapie bei Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten (Straßburg), Frühe Bildung und Erziehung (Kießling), Mobile Sonderpädagogische Dienste: Inklusion durch Kooperation (Goschler), Bildung und Unterstützung von blinden und sehbehinderten Menschen (Lang), Bildung und Unterstützung von gehörlosen und schwerhörigen Menschen (Engert), Schule für Kranke (Adams u. a.), berufliche Bildung und Arbeit (Heger/ Laubenstein), Handlungsfeld Wohnen (Groß), Freizeit im Leben von Menschen mit Behinderungen (Markowetz), Behinderung und Alter (Buchka), Vernetzung, Kooperation und Interbzw. Transdiziplinarität (Fischer)“ (11). Im Sinne einer Darlegung von Grundwissen dürften besonders die im Anschluss an die Fachbeiträge ergänzten ,Literaturempfehlungen zum Einstieg’ hilfreich sein, die mit jeweils wenigen Worten einen Überblick gewähren. Den eigentlichen Grundlagenbeitrag entfaltet Fischer dann sozusagen als Quintessenz aus der vorgenannten Zusammenstellung (271ff) und verdeutlicht - nicht zuletzt im Kontext von Inklusion - aktuelle Herausforderungen der (Sonder)Pädagogik: Vernetzung, Kooperation und Interbzw. Transdiziplinarität sind (man möchte fast sagen genuin) sonderpädagogische Begriffe, die hier in jeweils spezifischen Handlungsfeldern vorgestellt werden, die jedoch für die Allgemeine Pädagogik ebenso handlungsbestimmend und damit Tätigkeitsfeld sein müssen. Aufgabenfelder für die sonderpädagogische Praxis beschreibt Fischer konkret und kritisch. Für die Praxis ist zu hoffen, dass diese wichtige Publikation nicht nur in der sonderpädagogischen Fachwelt, sondern auch in den Ausbildungsstätten der Allgemeinen Pädagogik (Primarwie auch Sek-1- und Sek-2-Bereich) Eingang findet, um auf diese Weise die Aufgaben der gezeigten Handlungsfelder umfassend darstellen und die beschriebenen Herausforderungen und Erschwernisse von Zusammenarbeit, Kooperation und transdisziplinärer Professionalität gemeinsam angehen zu können. Holger Schäfer D-54470 Bernkastel-Kues DOI 10.2378/ vhn2014.art36d
