Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/vhn2017.art12d
5_086_2017_2/5_086_2017_2.pdf41
2017
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Fachbeitrag: Die Bedeutung der institutionellen Grundhaltung für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen
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2017
Eva Büschi
Stefania Calabrese
Menschen mit schweren Beeinträchtigungen und herausfordernden Verhaltensweisen stellen derzeit eine aktuelle Thematik dar in sozialen Institutionen. Der Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen ist wesentlich von der institutionellen Grundhaltung abhängig, die ihnen entgegengebracht wird. Eine interessierte, offene und tolerante Haltung innerhalb der Institution ermöglicht dynamische Lernfelder, in denen sich die Klientel in Interaktion mit den Mitarbeitenden weiterentwickeln und Verhaltensalternativen erlernen kann.
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145 VHN, 86. Jg., S. 145 -154 (2017) DOI 10.2378/ vhn2017.art12d © Ernst Reinhardt Verlag Die Bedeutung der institutionellen Grundhaltung für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen Eva Büschi Hochschule für Soziale Arbeit FHNW, Olten Stefania Calabrese Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Zusammenfassung: Menschen mit schweren Beeinträchtigungen und herausfordernden Verhaltensweisen stellen derzeit eine aktuelle Thematik dar in sozialen Institutionen. Der Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen ist wesentlich von der institutionellen Grundhaltung abhängig, die ihnen entgegengebracht wird. Eine interessierte, offene und tolerante Haltung innerhalb der Institution ermöglicht dynamische Lernfelder, in denen sich die Klientel in Interaktion mit den Mitarbeitenden weiterentwickeln und Verhaltensalternativen erlernen kann. Schlüsselbegriffe: Herausfordernde Verhaltensweisen, schwere Beeinträchtigung, institutionelle Haltung The Importance of Institutional Positions when Addressing Challenging Behaviour Summary: Adults with intellectual disabilities and challenging behaviours are a relevant subject at present in many social institutions. The way of dealing with these behaviours depends vastly on the position an institution assumes, when addressing challenging behaviours. An interested, open, and tolerant institutional position facilitates the creation of dynamic settings which allow clients to become competent in interacting with staff members, develop communication skills, and learn alternative strategies of behaviour. Keywords: Challenging behaviour, profound disability, institutional position FACH B E ITR AG 1 Ausgangslage Die Problematik von herausfordernden Verhaltensweisen von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen ist derzeit in der Praxis der Sozialen Arbeit hochaktuell. Verschiedene Institutionen der Behindertenhilfe haben das Thema aufgegriffen, Fachberatung in Anspruch genommen und Weiterbildungen dazu organisiert. Dies zeigt, dass sowohl Mitarbeitende als auch Leitende sozialer Institutionen bei der Begleitung von Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen stark gefordert sind. In der Praxis ist die Problematik größtenteils erkannt, doch fehlt häufig das Fachwissen für einen professionellen Umgang damit. Generell besteht in der Schweiz ein großer Mangel an forschungsbasierten Erkenntnissen zu Menschen mit Beeinträchtigungen. Zu herausfordernden Verhaltensweisen gibt es kaum aktuelle Studien. Um dieses Forschungsdefizit anzugehen, wurde eine empirische Studie durchgeführt 1 . Das Ziel bestand darin, den Umgang von sozialen Institutionen mit herausfordernden Verhaltensweisen zu erforschen. Bei der Datenanalyse zeigte sich die VHN 2 | 2017 146 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG jeweilige institutionelle Grundhaltung als bedeutsam für den Umgang. Daher wurde in der Folge diese Frage aufgegriffen, und die unterschiedlichen institutionellen Grundhaltungen, die sich in den Daten zeigten, wurden fokussiert. 2 Theoretischer Hintergrund Unter einer schweren Beeinträchtigung wird vor allem eine schwere Einschränkung im kognitiven Bereich verstanden, die oft mit weiteren Beeinträchtigungen der Motorik und der Sinne einhergeht. Eine schwere Beeinträchtigung meint somit immer eine Kumulation unterschiedlicher körperbezogener Einschränkungen. Die Fokussierung auf Beeinträchtigungen in Kognition, Motorik sowie im Sinnesbereich vermag jedoch die umfassenden Behinderungen nicht zu erfassen, denen Menschen mit schweren Beeinträchtigungen in ihrem Leben begegnen. Sie werden oft „durch unzureichende und vorenthaltene Angebote des Lernens, von Hilfen, Therapien und Förderung sowie durch Ausgrenzung und verweigerte Wahrnehmung in einem schwersten Maß behindert“ (Klauß 2011, 20). Die schwere und mehrfache Behinderung umschreibt die Situation von Menschen, „deren selbstbestimmte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der Kultur grundlegend eingeschränkt ist“ und die „mehr als andere“ und „in wesentlichen Lebensbereichen absolut auf andere Menschen angewiesen“ sind (ebd.). Um Behinderungen zu reduzieren, setzt die weltweit anerkannte Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) auf ein Verständnis des Menschen als bio-psychosoziales System: Neben körperlichen Funktionen werden darin auch personenbezogene Faktoren und Umweltfaktoren fokussiert sowie Aktivitäten und Partizipationsmöglichkeiten berücksichtigt (vgl. Lienhard-Tuggener 2004, 11f.). Als Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen werden Personen bezeichnet, die selbstverletzende, fremdverletzende und/ oder sachbeschädigende Verhaltensweisen zeigen und dadurch sich selber herausfordern, aber auch Mitbewohnende und Mitarbeitende bzw. Institutionen an ihre Grenzen bringen. Sie sind gefährdet, institutionell ausgeschlossen zu werden, ihren Wohn-/ Arbeitsplatz zu verlieren, zwischen Institution, Elternhaus und psychiatrischen Kliniken hin und her zu pendeln. Die Verhaltensweisen werden oft unterschiedlich bezeichnet: So wird von sozialen oder psychosozialen Verhaltensauffälligkeiten, bedrohlichen oder festgefahrenen Verhaltensweisen gesprochen (vgl. Heijkoop 2014; Theunissen 2011; Lingg/ Theunissen 2008). Diesen Bezeichnungen ist gemeinsam, dass das Verhalten als problematisch verstanden und personenimmanent verortet wird. Verhaltensweisen sind jedoch immer Produkte von Wechselwirkungen zwischen Individuum und Umwelt und somit keine individuellen Eigenschaften, sondern multifaktoriell bedingt. Daher wird der Begriff ‚herausfordernde Verhaltensweisen‘ verwendet. Das ‚Herausfordernde‘ wird als doppelte Herausforderung verstanden: Einerseits für die Person selber, andererseits für ihre soziale und institutionelle Umwelt (vgl. Hennicke 2003, 72). Dieser Begriff ermuntert Mitarbeitende in sozialen Institutionen, die eine Verhaltensweise als herausfordernd erleben, auch den (von ihnen gestalteten) Kontext zu reflektieren und anzupassen. Der Begriff hilft, den Blick nicht nur auf Menschen mit einer Beeinträchtigung und ihre sogenannte ‚Verhaltensauffälligkeit‘ zu richten, sondern vielmehr umweltspezifische und einstellungsbedingte Einflüsse zu berücksichtigen. Durch diese Sicht wird eine herausfordernde Verhaltensweise zur Aufgabe, die an die Mitarbeitenden und die gesamte Institution gerichtet ist. Die Herausforderung besteht darin, adäquate Möglichkeiten anzubieten, damit Menschen Verhaltensweisen entwickeln können, die für sie und ihr Umfeld angemessen sind. Letztlich VHN 2 | 2017 147 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG gilt es, in Kooperation mit ihnen, ihren bisherigen Handlungs- und Verhaltensspielraum sowie ihre Kompetenzen zu erweitern (vgl. ebd.). Die Problematik von herausfordernden Verhaltensweisen akzentuiert sich bei Menschen mit schweren Beeinträchtigungen: Unterschiedliche Quellen weisen darauf hin, dass die Auftretenswahrscheinlichkeit herausfordernder Verhaltensweisen umso größer ist, je schwerer die Beeinträchtigung ist (vgl. Schanze u. a. 2014; Schanze 2014; Emerson/ Einfeld 2011). Als Erklärungsansatz wird häufig das Vulnerabilitätskonzept beigezogen: Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen weisen einerseits aufgrund von biologisch-genetischen Faktoren eine größere individuelle Vulnerabilität auf. Andererseits sind sie während ihrer Entwicklung in ihrem Lebensumfeld oft zusätzlich außerordentlichen psychosozialen Belastungsfaktoren ausgesetzt, wie z. B. Traumatisierungen, (sexuellen) Missbräuchen u. Ä. (vgl. Schanze 2014, 27ff.). 3 Fragestellungen und methodisches Vorgehen Um die eingangs erwähnten Forschungslücken anzugehen und zu erfassen, wie derzeit in Institutionen mit Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen umgegangen wird, wurde im hier dargestellten Projekt folgende Fragestellung formuliert: Wie ist der Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen innerhalb von sozialen Institutionen? Daraus ergab sich in der Folge eine weitere Fragestellung: Welche institutionellen Grundhaltungen zeigen sich in den sozialen Institutionen? In der Studie wurden zehn Erwachsene mit schweren Beeinträchtigungen und herausfordernden Verhaltensweisen fokussiert. Der Zugang zum Feld erfolgte über Fachpersonen aus der jeweiligen Institution oder über Behördenmitglieder (gesetzliche Vertretungen). Das Sample wurde anhand von kontrastierenden Kriterien gebildet, wobei einerseits personenbezogene Kriterien wie Geschlecht, Alter und Nationalität ausschlaggebend waren und andererseits die auf die Institutionen bezogenen Kriterien ‚Größe der Institution‘ und ‚Vorhandensein eines Spezialangebots‘. Die Zuschreibung der herausfordernden Verhaltensweisen wurde den Institutionen überlassen, um auch deren Definition von herausfordernden Verhaltensweisen zu erfassen. Die zehn untersuchten Fälle stammen aus sechs verschiedenen Kantonen der Deutschschweiz. Es handelt sich dabei um drei Frauen und sieben Männer im Alter zwischen 21 und 65 Jahren. Sie haben alle die Schweizer Nationalität, wobei zwei von ihnen einen Migrationshintergrund aufweisen. Sie leben in sozialen Institutionen 2 auf Wohngruppen und arbeiten meist in einer Förderstätte. Das methodische Vorgehen umfasste vier Schritte: Als Erstes erfolgten eine fundierte Literaturrecherche und die Aufarbeitung des aktuellen Forschungsstandes. Gleichzeitig wurden geeignete Institutionen rekrutiert und die Erhebungsinstrumente entwickelt. Im 2. Schritt wurden zehn Bezugspersonen der fokussierten Klientinnen und Klienten sowie die jeweiligen Leitungspersonen der Institutionen befragt. Beide Befragungen erfolgten als leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews mit Professionellen (vgl. Witzel 1985) und dienten der Erfassung des Umgangs mit herausfordernden Verhaltensweisen aus Sicht der Mitarbeitenden und Leitungspersonen. Als Drittes wurden die zu den zehn Fällen bestehenden Akten gesichtet, um auch die früher im biografischen Verlauf erfolgten Umgangsweisen zu erfassen. Im 4. Schritt erfolgte die Auswertung aller Interviewdaten in Anlehnung an die Grounded Theory (vgl. Glaser/ Strauss 2008). Die Akten wurden inhaltsanalytisch (nach Mayring 2008) ausgewertet. Bei der Datenanalyse zeigte sich die institutionelle Grundhaltung als relevanter Aspekt. VHN 2 | 2017 148 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG 4 Die Bedeutung der institutionellen Grundhaltung für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen Die institutionelle Grundhaltung ist ein übergeordneter Aspekt, der für den Umgang mit Menschen, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen, bedeutsam ist. Es handelt sich dabei um „relativ stabile Tendenzen von Personen, auf Ereignisse, andere Menschen oder Situationen wertend zu reagieren“ (Bolz 2015, 39). Mit der institutionellen Grundhaltung ist die Einstellung gemeint, die Leitungs- und Begleitpersonen als Vertretende ihrer Institution gegenüber Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen haben. Sie ist Teil der Organisationskultur. Dabei geht es nicht um individuelle Einstellungen zu einzelnen Klientinnen oder Klienten, sondern um eine Haltung zur Klientel auf übergeordneter Ebene - die institutionelle Grundhaltung. Abb. 1 zeigt die Vielfalt an unterschiedlichen Grundhaltungen, wie sie - mit einer Ausnahme - in den Daten zu finden waren. In Abb. 1, Spalte ganz rechts, stehen Institutionen, die mit großem Interesse als Grundhaltung an die Thematik der herausfordernden Verhaltensweisen (in der Abb.: HEVE) herangehen, sich stark damit befassen und ausschließlich Klientel mit herausfordernden Verhaltensweisen aufnehmen, da sie sich darauf spezialisiert haben. Ihre Motivation für diese Klientel ist besonders ausgeprägt und das Bemühen um Verständnis für sie sehr hoch, wie folgendes Zitat zeigt: „Man sollte die Schuhe von den Bewohnern anziehen. Wenn man den Schuh anzieht, dann spürt man, ob der zu groß ist, wo er drückt, wo es manchmal ein wenig Schweiß gibt oder weiß ich nicht was.“ (Herr Nium 3 , Institutionsleiter: 500 - 504) Hier wird deutlich, dass eine empathische Offenheit herrscht, und das Bemühen, sich in die Lage der Klientel zu versetzen, wird erkennbar. Spezialisierte Institutionen haben den Anspruch, ihre Klientel genau kennenzulernen, ihre Situation zu verstehen und möglichst aus ihrer Perspektive nachzuvollziehen, welche Schwierigkeiten bzw. Ressourcen vorhanden sind. Dies beinhaltet auch selbstkritische Fragen hinsichtlich der adäquaten Ausgestaltung des Settings wie: „Was brauchen die Klienten an Angeboten? Dieses Klientel, was können wir ihnen bieten? Wo sind die spezifischen Anforderungen, (…) wo können die Angebote Ablehnung Skepsis Offenheit Toleranz Interesse Kein HEVE Eine Person Wenige/ Einige Eher viele Nur HEVE Kein Vorkommen Ausnahme Entwicklungsanstoß Zufällige Annahme Spezialisation HEVE negativ konnotiert Kein Fokus/ Kein Interesse Belastung & Bereicherung Proaktives Herangehen Fokus auf HEVE Abb. 1 Institutionelle Grundhaltungen zur Klientel mit herausfordernden Verhaltensweisen (idealtypisch) VHN 2 | 2017 149 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG angepasst werden? “ (Frau Jakob, Bezugsperson: 1027 - 1031) Den Begleitpersonen geht es darum, sich vertraut zu machen mit der Klientel, die sich allenfalls nicht selber ausdrücken kann. Sie lassen sich darauf ein, ihre Klientel zu verstehen, zu ‚lesen‘, um zu eruieren, was problematisch ist und in welche Richtung gearbeitet werden könnte. Auch auf die zentrale Bedeutung der Kommunikation mit der Klientel wird verwiesen: „Ich bin davon überzeugt, dass v. a. Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten eigentlich immer Probleme haben in der Kommunikation.“ (Herr Nium, Institutionsleiter: 36 - 37) Die Kommunikation kann ein entscheidendes Handlungsfeld sein, das es seitens der Begleitpersonen zu bearbeiten gilt. Folgendes Zitat erläutert die präventive Funktion von adäquaten Kommunikationsangeboten: „Und da liegt ein ganz großer Schwerpunkt bei uns, wirklich (…) durch die Augen von dem Klienten versuchen, ihn zu unterstützen in der Kommunikation, dass er dadurch nicht mehr aggressives Verhalten einsetzen muss.“ (Herr Nium, Institutionsleiter: 38 - 43). Auch das Coachen der Mitarbeitenden durch die Leitungsperson ist zentral. Es ist Teil einer optimalen Gestaltung der Rahmenbedingungen, die den Mitarbeitenden Sicherheit bieten und sie darin unterstützen, adäquate Angebote für die Klientel zu gestalten, was einen entsprechenden Betreuungsschlüssel, Zeit und Raum voraussetzt. Dies wird deutlich, wenn Herr Nium als Institutionsleiter (48 - 52) bekräftigt, dass seine Arbeit „zu 50 % (…) aus dem Coaching der Mitarbeiter“ besteht und er betont, wie er „auch die Rahmenbedingungen so optimal wie möglich zu gestalten“ sucht, um Mitarbeitenden bei der Arbeit Sicherheit zu bieten. Ein adäquater Betreuungsschlüssel wiederum ermöglicht laut einer Bezugsperson überhaupt erst Entwicklungsschritte, so unter anderem, „weil man halt auch die Zeit hat, Sachen auszuprobieren, zu experimentieren“, was sie als „toll“ und bereichernd empfindet (Frau Jakob, Bezugsperson: 217 - 220). Weiter gibt es Institutionen (Abb. 1, zweite Spalte von rechts), in denen zahlreiche Personen mit herausfordernden Verhaltensweisen leben. Gelegentlich ist eine Ansammlung dieser Personen zufällig entstanden und historisch gewachsen. Diese Institutionen gehen die Thematik oft mit einer toleranten, proaktiven Haltung an. Sie interessieren sich für herausfordernde Verhaltensweisen und den spezifischen Umgang damit. In solchen Institutionen setzen sich Leitungswie Bezugspersonen aktiv mit der Thematik auseinander, gründen Arbeitsgruppen, besuchen Weiterbildungen, ziehen externe Fachpersonen bei usw. mit dem Ziel, sich das nötige Wissen anzueignen, um optimaler mit herausfordernden Verhaltensweisen umgehen zu können. Diese für Veränderungen aufgeschlossene Haltung zeigt sich in folgendem Zitat: „Man muss erfinderisch sein, beobachten und aus Fehlern lernen, beim nächsten Mal muss man noch ein wenig anpassen oder modifizieren.“ (Frau Adler, Bezugsperson: 530) Solche Institutionen gewinnen mit der Zeit spezifisches Know-how im Umgang mit der Klientel mit herausfordernden Verhaltensweisen, wobei „das Mehrwissen natürlich immer wieder sehr sehr individuell ist“ (Herr Möller, Leiter Wohnen: 590 - 598). Jeder Fall wird entsprechend individuell bearbeitet, und solche Institutionen können in ihren unterschiedlichen Bereichen „Toleranz aufbieten“ und entsprechend „unterschiedlich mit allen umgehen“ (ebd.). In solchen Institutionen ist man bereit, sowohl personenzentriert wie auch kontextorientiert zu denken und zu arbeiten. Die Anpassung und Modifikation des Settings mit gleichzeitiger Fokussierung auf personenzentrierte, individuelle Lösungen gehört für sie zum Alltag. Hier kommt eine gewisse Dynamik zum Ausdruck - solche Institutionen sind in Bewegung, nicht starr oder statisch. Sie verstehen sich als Setting, das zugunsten der Klientel gestaltet werden kann. Dazu gehört auch, dass das Erfahrungs- und Fachwissen der Mit- VHN 2 | 2017 150 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG arbeitenden als zentrale Basis angesehen wird für einen möglichst kooperativen Umgang mit der Klientel. Andere Institutionen (Abb. 1, mittlere Spalte) beherbergen mehrere Klientinnen und Klienten, die herausfordernde Verhaltensweisen zeigen. Solche Institutionen - mit einer eher offenen Grundhaltung - betrachten den Umgang mit dieser Klientel als Herausforderung im positiven Sinn. Sie nutzen die Thematik als eine Art Entwicklungsanstoß. Sie streben in ihrer Institution die Integration aller Menschen an. Herausfordernde Verhaltensweisen erleben sie somit einerseits als Belastung, andererseits aber auch als Bereicherung bzw. als Impuls, der sie zur Weiterentwicklung anregt. Dabei fokussieren sie nicht nur die Personen, sondern auch das zu gestaltende und allenfalls zu verändernde Umfeld. Eine Bezugsperson unterstreicht, dass es bedeutsam ist, folgende Frage zu prüfen: „Was können wir an strukturellen Veränderungen noch vornehmen, dass sich die Situation bessern kann, verändern kann? “ Er erachtet es als große Herausforderung für die Institution, „die Strukturen nicht nur als starres Gebilde zu sehen, sondern durchaus den Mut haben, zwischendrin auch anzupassen“ (Herr Bolz, Bezugsperson: 340 - 345). Letztlich kann es dank solcher Entwicklungsanstöße zu Fortschritten bei der Klientel und in der Institution kommen. Dies bindet zwar viele Ressourcen, ist aber auch lohnend bzw. „für uns als Gesamtinstitution eine Bereicherung“ (Herr Pfeiffer, Leiter Wohnen: 605 - 616). In Abb. 1, zweite Spalte von links, finden sich unterschiedliche institutionelle Haltungen: In manchen Institutionen wurde beim Eintrittsmanagement aus unterschiedlichen Gründen einmal eine Ausnahme gemacht und in der Folge trotz eher skeptischer institutioneller Grundhaltung eine einzelne Person mit herausfordernden Verhaltensweisen aufgenommen. Solche Institutionen zeigen sich gegenüber Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen vorwiegend zurückhaltend und haben explizit kein Interesse, ihre Institution spezifisch auf sie auszurichten. Damit bleibt die aufgenommene Person ‚die Ausnahme‘. Nevio Speccha z. B. ist als Notfall zufällig in einer Institution aufgenommen worden, weil seine Eltern mit der Begleitung überfordert waren. Er ist und bleibt ein Einzelfall innerhalb der Institution, wie folgendes Zitat seiner Bezugsperson zeigt: „Die Institution will sich nicht auf diese Klientel spezialisieren (…) wir sind halt in dem Sinne auch nicht ausgebildet worden und haben uns nicht beworben für diese Zielgruppe.“ (Frau Holm, Bezugsperson: 353) Das Zitat verdeutlicht die vorhandene Skepsis gegenüber dieser spezifischen Zielgruppe. Zudem wird angedeutet, dass eine Spezialisierung allenfalls sinnvoll wäre, im konkreten Fall aber nicht vorhanden ist. Entsprechend fehlt auch spezifisches Fachwissen für den Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen. Zum Schluss soll kurz die Ausnahme (Abb. 1, Spalte ganz links) erläutert werden: Es kann davon ausgegangen werden, dass in manchen Institutionen eine ablehnende Haltung in Bezug auf Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen dominiert, weil diese sehr negativ konnotiert werden. Entsprechend finden sich in solchen Institutionen auch keine Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen, da sie dort nicht aufgenommen oder schnell wieder ausgeschlossen werden 4 . In der vorliegenden Studie konnte keine der involvierten Institutionen der Gruppe ‚ablehnende Haltung‘ zugeordnet werden. Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass sie in der Praxis besteht, weshalb sie auch in die Abbildung integriert wurde. In einem weiteren Analyseschritt wurden sämtliche in den erhobenen Daten vorgefundenen Angaben zu Organisationsstrukturen ausgewertet und systematisch kategorisiert. Daraus konnten drei Typen von Organisationsstrukturen abgeleitet werden, die in Abbildung 2 zusammengefasst werden. VHN 2 | 2017 151 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG Nachfolgend wird auf diese drei aus dem Datenmaterial hervorgegangenen Typen eingegangen, wobei jeder Typus exemplarisch anhand eines Zitates veranschaulicht wird. Links in der Abbildung 2 steht ein Typus von Institutionen, der eine gefestigte Struktur hat und statisch ist. Hier sind strukturelle Veränderungen eher unerwünscht. Die Rahmenbedingungen sollen wie gehabt belassen und möglichst nicht verändert werden. Entsprechend besteht in solchen Institutionen eine Tendenz, die Klientel ‚aufzubewahren‘. Im Vordergrund steht das Anliegen, herausfordernde Verhaltensweisen einzugrenzen und die Sicherheit aller im gewohnten Rahmen zu gewährleisten. „Er ist ein Typus von Klient, der den Rahmen von uns phasenweise sehr strapaziert oder den Rahmen überfordert. (…) in einem kleinen Rahmen können wir auch mal etwas über das alltägliche Maß, das gewohnte Maß hinaus bieten (…) aber er braucht eine ganz intensive Betreuung. Also in einem gewissen Maß sind wir auch in der Lage, etwas mehr zu bieten. Wenn aber noch ein zweiter Klient mit einer ähnlichen Problematik wäre, würde das den Rahmen natürlich sprengen.“ (Herr Münsterthaler, Leiter Wohnen: 38 - 40; 357 - 363) Das Zitat zeigt die Bedeutung des gegebenen Rahmens, der im Vordergrund steht. Nicht der Klient ist zentral in dieser Institution, seine Bedürfnisse sind eher sekundär. Primär wird deutlich, dass ein bestimmter Rahmen besteht, der vorgegeben ist und innerhalb dessen die Begleitung erfolgt. Darüber hinausgehende Bedürfnisse ‚sprengen‘ den Rahmen, dessen Anpassung nicht vorgesehen ist, was Ausdruck einer eher statischen Vorstellung von Institution ist. In solchen Institutionen werden Mitarbeitende durchaus bezüglich herausfordernder Verhaltensweisen geschult, doch wird der Fokus der Intervention nicht in erster Linie auf sozialpädagogische Maßnahmen gerichtet. Oft baut man stattdessen auf personenbezogene Interventionen wie z. B. medizinische Maßnahmen, wie folgendes Zitat zeigt: „… und dann weiß man genau, man ruft einen Arzt an, der gibt dann Medikamente (…)“ (Herr Zwinger, Leiter Wohnen: 419 - 420). Wenn Leitungsper- Ruhige, gefestigte Struktur Struktur vs. Individualität Entwicklungsorientierte, lernende Organisation Statik Dualität Dynamik Veränderungen der Struktur unerwünscht Grenzen zur Selbstbestimmung in der Struktur lernend, fragend, entwickelnd, visionär „aufbewahren“ „Paradigmenwechsel im Gang - von Hotel zu Eigenverantwortung“ „so individuell wie möglich - nur so viel Struktur wie nötig“ Abb. 2 Drei Typen von Organisationsstrukturen VHN 2 | 2017 152 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG sonen in erster Linie nach medizinischen Lösungen Ausschau halten, wird damit die herausfordernde Verhaltensweise zur Eigenschaft der Klientin bzw. des Klienten. Das Setting (Rahmenbedingungen, Begleitpersonen) wird nicht in den Blick genommen. Es wird zwar interdisziplinär agiert und weitere Fachpersonen werden einbezogen, doch letztlich kommt es als Interventionsschritt zur Abgabe von Medikamenten, eine rein personenzentrierte Maßnahme. Das Setting bleibt unverändert, die Institution erweist sich als veränderungsresistent. Diesem Typus gehören denn auch jene Institutionen an, die eine eher skeptische, zurückhaltende Haltung gegenüber Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen an den Tag legen. Ein zweiter Typus von Institutionen (vgl. Abb. 2 Mitte) hat wie der erste Typus eine gefestigte Struktur, die den Alltag dominiert, doch gleichzeitig wird die Individualität jeder Klientin und jedes Klienten betont. Die Orientierung am Prinzip der Selbstbestimmung erfolgt im Alltag, doch wird sie (noch) oft begrenzt durch strukturelle Vorgaben. Institutionsleiter Arnd drückt dies treffend aus: „Ein Paradigmenwechsel ist im Gang - wir sind am Übergang vom Hotel zur Eigenverantwortung.“ (41) Damit verweist er darauf, dass die Institution historisch gewachsen ist, die Strukturen über lange Zeit aufgebaut und etabliert wurden und bisher die Tendenz vorherrschte, die Klientel ähnlich wie in einem Hotel ‚rundum zu versorgen‘. Seit einiger Zeit wird nun jedoch aufgrund einer stärkeren Gewichtung der Selbstbestimmung die Eigenverantwortung der Klientel stärker betont und damit der Individualität mehr Platz eingeräumt, was Raum lässt für kritische Fragen: „Wie verstehen wir und sehen wir den Bewohner? Sind wir auf Augenhöhe oder haben wir ein Gefälle drin? “ (Herr Arnd, Leiter Wohnen: 37 - 48) In solchen Institutionen prallen nicht selten die ältere, persistierende Struktur und das neuere Prinzip der Selbstbestimmung aufeinander, es herrscht eine Dualität vor, und in der Übergangszeit ist nicht entschieden, ob die bisher beständige, etablierte Struktur schließlich dominieren oder ob eine Entwicklung in Richtung zunehmender Selbstbestimmung der Klientel erfolgen wird. Folgendes Zitat zeigt den noch etwas versuchsartigen Charakter und die Prozesshaftigkeit dieser Phase anschaulich auf: „Wir probieren zu überlegen: Ok, was brauchst du? Und das versuchen wir zu generieren und nicht: Wir haben jetzt halt dieses Angebot und du gehst jetzt einfach da rein, weil wir es haben (...) und das ist ein Prozess, wo wir am Anschieben sind und zum Teil umsetzen, aber das ist ein langer Weg.“ (Herr Arnd, Leiter Wohnen: 52 - 55) Zum zweiten Typus gehören Institutionen mit einer grundsätzlich offenen Grundhaltung. Sie sind bereit, sich weiterzuentwickeln und nutzen die Thematik der herausfordernden Verhaltensweisen als Anstoß dafür. Rechts in Abb. 2 ist der dritte Typus abgebildet, der sich in den untersuchten Daten zeigte. Dabei handelt es sich um entwicklungsorientierte, lernende Organisationen, die sehr dynamisch sind. Hier verfügen Leitungspersonen und Mitarbeitende über eine gemeinsam geteilte institutionelle Grundhaltung, die sie explizit machen. Sie sind ständig daran, die Institution weiterzuentwickeln und orientieren sich auch bezüglich der Klientel an Visionen, wie Frau Jakob verdeutlicht: „Wenn das weiterhin so geht, wo wollen wir hin mit ihm? Braucht es in zehn Jahren diese Wohngruppe noch oder kann er vielleicht woanders sein, wenn die Entwicklung sich jetzt so stabilisiert, vielleicht ein Einzel-Apartment beziehen, ev. angegliedert an eine Wohngruppe? Das sind ja alles Ideen, die dann möglich sind.“ (Frau Jakob, Bezugsperson: 904 - 909) Das Zitat veranschaulicht, dass es in solchen Institutionen nicht darum geht, in erster Linie VHN 2 | 2017 153 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG für Ruhe und Sicherheit zu sorgen und den Status Quo zu bewahren. Stattdessen herrscht eine Art Aufbruchsstimmung und die Orientierung an einer Vision, einem Fernziel sorgt für Bewegung und Elan in der Arbeit. Die Arbeit wird als dynamisch verstanden und beinhaltet das Ziel, sich selber als Begleitperson überflüssig zu machen. Die Selbstbestimmung, die Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und die Weiterentwicklung der Fähigkeiten der Klientel werden in solchen Institutionen stärker gewichtet als die Strukturen, was sich in der Aussage eines Leiters zeigt, der meint, er möchte „so individuell wie möglich arbeiten - und nur so viel Struktur wie nötig“ haben. Entsprechend gehören zu diesem Typus soziale Institutionen, die eine tolerante und interessierte Grundhaltung aufweisen und sich teilweise sogar ganz auf die Thematik der herausfordernden Verhaltensweisen spezialisiert haben. 5 Fazit Interessant ist, dass alle zehn untersuchten Institutionen in ihren Leitbildern Stichworte wie Bedürfnisorientierung, Selbstbestimmung und Individualität nennen, jedoch die Orientierung an diesen Werten in der Praxis sehr unterschiedlich ausfällt, wie die Bandbreite an Grundhaltungen und die in den Daten vorgefundenen Typen von Organisationsstrukturen aufzeigen. Aus Sicht der Forschenden ist es wichtig, die Bedürfnisorientierung und damit die Sicht der Klientel nicht nur im Leitbild festzuhalten, sondern im täglichen Handeln ernst zu nehmen. Es ist daher für Institutionen, die Personen mit herausfordernden Verhaltensweisen aufnehmen, zentral, eine offene und tolerante institutionelle Grundhaltung zu entwickeln. Erst damit kann die Thematik als bereichernd und nicht ausschließlich belastend betrachtet werden. So kann der oben gezeigte Paradigmenwechsel von einer eher statischen zu einer am Individuum orientierten Struktur vollzogen werden. Damit werden Institutionen dynamisch im Sinne von lernend, entwickelnd und visionär gestaltet. Dabei ist es zentral, dass von individuell unterschiedlichen Bedürfnissen der Klientel ausgegangen wird. Das Ziel kann also nicht darin bestehen, ‚Ruhe zu haben‘, in einer gefestigten Struktur zu verweilen und die Klientel ‚aufzubewahren‘, sondern es gilt, entwicklungsorientiert mit den Klientinnen und Klienten bedürfnisgerechte Zukunftsperspektiven zu entwerfen und schrittweise, aber systematisch an deren Umsetzung zu arbeiten. Eine interessierte, offene und tolerante institutionelle Haltung ermöglicht das Kreieren von dynamischen Lernfeldern, in denen sich die Klientel in Interaktion mit den Begleitpersonen weiterentwickeln und Verhaltensalternativen erlernen kann. Anmerkungen 1 Die qualitative Studie wurde finanziert durch die stiftung fhnw sowie durch das Institut Integration und Partizipation der Hochschule für Soziale Arbeit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Dabei wurden die Entstehung von herausfordernden Verhaltensweisen, der Umgang damit in Institutionen und die Folgen davon untersucht. 2 Die Institutionen sind unterschiedlich groß und beherbergen neun bis über 400 Personen. Auf eine detailliertere Darstellung wird zugunsten der Wahrung ihrer Anonymität an dieser Stelle verzichtet. Zwei der insgesamt zehn Institutionen sind anthroposophisch ausgerichtet, vier bieten Spezialangebote für Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen. 3 Alle Namen sind anonymisiert. 4 Umgekehrt ist jedoch nicht davon auszugehen, dass alle Institutionen, in denen keine Menschen mit herausfordernden Verhaltensweisen leben, eine ablehnende Haltung dieser Klientel gegenüber haben. Es kann durchaus sein, dass gerade sie einen qualitativ hochstehenden Lebensraum für sie anbieten und daher kaum herausfordernde Verhaltensweisen auftreten. VHN 2 | 2017 154 EVA BÜSCHI, STEFANIA CALABRESE Institutionelle Grundhaltung und herausfordernde Verhaltensweisen FACH B E ITR AG Literatur Bolz, H. (2015): Pflegeeinrichtungen erfolgreich führen. Organisationskultur zwischen Marktorientierung und Berufsethik. Wiesbaden: Springer Gabler Emerson, E.; Einfeld, S. L. (2011): Challenging Behaviour. Cambridge: Cambridge University Press. Glaser, B. G.; Strauss, A. L. (2008): Grounded Theory. 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Bad Heilbrunn: Klinkhardt Witzel, A. (1985): Das problemzentrierte Interview. In: Jüttemann, G. (Hrsg.): Qualitative Forschung in der Psychologie. Weinheim: Beltz, 227 -255 Anschrift der Autorinnen Prof. Dr. Eva Büschi Hochschule für Soziale Arbeit FHNW Institut Integration und Partizipation Riggenbachstr. 16 CH-4600 Olten eva.bueschi@fhnw.ch Tel.: +41 (0) 62 9 57 20 32 Dr. Stefania Calabrese Hochschule Luzern - Soziale Arbeit Institut für Sozialpädagogik und Bildung Werftestrasse 1 CH-6002 Luzern stefania.calabrese@hslu.ch Tel.: +41 (0) 41 3 67 49 55
