Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/vhn2017.art22d
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Fachbeitrag: Über den Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieherinnen und Erzieher
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Veronika Verbeek
Im vorliegenden Beitrag wird die Bedeutung des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieherinnen und Erzieher exploriert, die in Deutschland eine Breitbandqualifikation erwerben. Auf der Grundlage einer dreijährigen Längsschnittstudie an Fachschulen der Sozialpädagogik werden drei Forschungsinteressen verfolgt: Wie hoch ist der Anteil von Erzieherinnen und Erziehern mit heilpädagogischer Berufsfeldpräferenz? Lässt sich eine heilpädagogische Berufsfeldpräferenz vorhersagen? Gibt es Kompetenzunterschiede dieser Absolventengruppe im Vergleich zu Fachschülerinnen und -schülern mit kindheits- oder sozialpädagogischen beruflichen Interessen? Diese ersten Ergebnisse zur Berufsfeldpräferenz von Fachschülerinnen und -schülern führen zu didaktischen Überlegungen für die Ausbildungspraxis.
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217 VHN, 86. Jg., S. 217 -230 (2017) DOI 10.2378/ vhn2017.art22d © Ernst Reinhardt Verlag Über den Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieherinnen und Erzieher Veronika Verbeek Trier Zusammenfassung: Im vorliegenden Beitrag wird die Bedeutung des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieherinnen und Erzieher exploriert, die in Deutschland eine Breitbandqualifikation erwerben. Auf der Grundlage einer dreijährigen Längsschnittstudie an Fachschulen der Sozialpädagogik werden drei Forschungsinteressen verfolgt: Wie hoch ist der Anteil von Erzieherinnen und Erziehern mit heilpädagogischer Berufsfeldpräferenz? Lässt sich eine heilpädagogische Berufsfeldpräferenz vorhersagen? Gibt es Kompetenzunterschiede dieser Absolventengruppe im Vergleich zu Fachschülerinnen und -schülern mit kindheits- oder sozialpädagogischen beruflichen Interessen? Diese ersten Ergebnisse zur Berufsfeldpräferenz von Fachschülerinnen und -schülern führen zu didaktischen Überlegungen für die Ausbildungspraxis. Schlüsselbegriffe: Erzieher/ in, Fachschulausbildung, Berufsfeldpräferenz, Heilpädagogik About the Importance of Special Needs Education for Future State-Certified Educators Summary: The present article explores the importance of the occupational field of special care education for future state-certified educators, in Germany broadly qualified for child and youth care as well as for special needs education. Based on a three-year longitudinal study at vocational colleges, three research interests were pursued: What is the proportion of state-certified educators with occupational field preference in special needs education? Is it possible to predict an occupational field preference in special needs education? Are there differences in professional competences between these students and other students preferring jobs in child care or in social work? These first results on occupational field preference of state-certified educators lead to didactic considerations for the training practice. Keywords: Educators, vocational education, occupational preference, special needs education FACH B E ITR AG 1 Problemstellung Berufs- und ausbildungsbezogene Entwicklungen, bildungs- und sozialpolitische Interessen sowie wissenschaftliche Perspektiven verlaufen nicht zwangsläufig konform. Dies gilt in besonderem Maße für den Erzieherberuf, der seit den zur Jahrtausendwende evident gewordenen sozial- und bildungspolitischen Problemen in Deutschland in der Kritik steht (Thiersch u. a. 1999; Fthenakis/ Oberhuemer 2002). Mit der Absicht einer Qualitätssteigerung wurde die Fachschulausbildung 2002 zuletzt grundlegend reformiert und gemäß einer Lernfeld- und einer Kompetenzorientierung ausgerichtet (KMK 2016). In weiten Teilen fügt sich diese jüngste Qualitätsoffensive in den historischen Trend der gesamten Ausbildungsgeschichte des Erzieherberufs, die durch eine stete Anhebung des Ausbildungsniveaus gekennzeichnet VHN 3 | 2017 218 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG ist, betrachtet man die Zulassungsvoraussetzungen, die Ausbildungsdauer und die Qualifikation des Lehrpersonals (Derschau 1976; Metzinger 1993). Mit der jüngsten Qualitätsdebatte ist allerdings auch eine der historischen Entwicklung gegenläufige Tendenz zu beobachten. Obgleich die Erzieherausbildung an Fachschulen traditionell eine Breitbandqualifikation ermöglicht (Bundesagentur für Arbeit 2016; KMK 2011), suggerieren aktuelle Expertisen (z. B. Studien der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte WiFF, s. www.weiterbildungsinitiative.de), Rahmenkonzepte für Curricula (Autorengruppe Fachschulwesen 2011) oder Publikationen einer vergleichenden Professionsforschung im Kontext der Akademisierung der Kindheitspädagogik (Projektgruppe ÜFA 2013; König u. a. 2015; Schmidt/ Smidt 2015), dass Erzieherinnen und Erzieher nur für die Kindertagesbetreuung in Krippe, Kita und Hort ausgebildet werden. In Anbetracht dieser Entwicklung soll in diesem Beitrag die grundlegende Frage nach dem Stellenwert der Heilpädagogik in der Erzieherausbildung neu gestellt werden. Dazu werden Daten einer dreijährigen Längsschnittstudie an Fachschülerinnen und Fachschülern (Verbeek 2016) unter dem Aspekt der heilpädagogischen Berufsfeldpräferenz analysiert, um mögliche person- und kompetenzbezogene Unterschiede zu Fachschülerinnen und -schülern mit anderer Berufsfeldpräferenz zu explorieren. 2 Theoretische Perspektiven 2.1 Zur Konzeptualisierung einer Breitbandqualifikation Aus der Ausbildungstradition einer Breitbandqualifikation heraus lässt sich die fachschulische Erzieherausbildung als Qualifizierung für Tätigkeiten mit kindheitspädagogischem, mit sozialpädagogischem und mit heilpädagogischem Anforderungsprofil konzeptualisieren. Die breite Qualifizierung ermöglicht zum einen die Aufnahme der Berufstätigkeit in verschiedenen institutionellen Berufsfeldern. So kommen die Ausbildungsinhalte aus dem Bereich der Kindheitspädagogik vorrangig in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung für Kinder zwischen 0 und 10 Jahren zum Tragen. Die Ausbildungsinhalte aus dem Bereich der Sozialpädagogik treten bei Tätigkeiten mit sozial benachteiligten Gruppen in der offenen Jugendarbeit und in den teilstationär und stationär institutionalisierten Hilfen zur Erziehung in den Vordergrund. In das hier interessierende Tätigkeitsfeld der Heilpädagogik fallen Förderschulen ebenso wie Wohnheime, Tagesförderstätten und Werkstätten für Erwachsene mit intellektueller, körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung. Erzieherinnen und Erzieher teilen sich das Arbeitsfeld der Heilpädagogik mit Heilerziehungspflegerinnen und -pflegern, Heilpädagoginnen und Heilpädagogen (mit Fachschul- oder mit Hochschulabschluss; KMK 2016; Andress u. a. 2015 a) sowie mit Förderschullehrerinnen und -lehrern. Zum anderen ermöglicht die Breitbandqualifikation aber auch die Verknüpfung der verschiedenen Perspektiven in jedem einzelnen Berufsfeld. Eine 40-jährige Tradition integrierter Betreuung, Erziehung und Bildung in Kindertagesstätten (Behrensen u. a. 2014) und das gesellschaftliche Leitbild der Inklusion erfordern auch konzeptuell die Verbindung kindheits-, heil- und auch sozialpädagogischer Perspektiven (Schmude 2013). Die eingangs konstatierte Fokussierung auf das kindheitspädagogische Berufsfeld für Erzieherinnen und Erzieher und die damit verbundene Ausklammerung der Sozial- und Heilpädagogik in der öffentlichen, in der bildungs- und sozialpolitischen, aber auch in der wissenschaftlichen Perspektive auf die Berufsgruppe erstaunt besonders aus der Sicht der Ausbildungsstätten, die traditionell angehende Erzieherinnen und Erzieher für das Aufgabengebiet der Heilpädagogik vorbereiten und auch noch VHN 3 | 2017 219 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG heute diesen Auftrag haben (Bundesagentur für Arbeit 2016; KMK 2011). So ist (die frühere) Sonder- oder (die heutige) Heilpädagogik seit vielen Jahrzehnten genuiner Ausbildungsinhalt an der Fachschule, was sich an dem früheren Unterrichtsfach Sonderpädagogik, teilweise aber auch an aktuellen Entscheidungen in der Lernfeldstrukturierung (Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz 2011) oder an tradierten Lehrbuchpublikationen (Bernitzke 2011; Schmutzler 1994) aufzeigen lässt. In schulinternen Praktikumsregelungen gehört die Wahl eines mehrwöchigen Praktikums und des Berufspraktikums in einem nicht-kindheitspädagogischen Arbeitsfeld (und damit optional in einem heil- oder sozialpädagogischen) zur Umsetzung einer Breitbandausbildung (Janssen 2011). Curriculare Entwicklungen, die die Heilpädagogik als Diversity oder Inklusive Pädagogik in die Allgemeine Pädagogik inkludieren, laufen Gefahr, dass diese wissenschaftliche Perspektive in der Ausbildung verloren geht (vgl. hierzu Speck 2011). 2.2 Empirische Befunde zur Berufsfeldpräferenz Der Blick auf empirische Fakten zeigt, dass die mittlerweile übliche Gleichsetzung des Berufs und der Ausbildung mit der Früh- oder Kindheitspädagogik einseitig ist und die hier erfolgte Rekontextualisierung der Erzieherausbildung unter Explikation der drei Anforderungsprofile ihre Berechtigung hat. Dippelhofer-Stiem (2001, 14) gibt für die Zeit vor der Fachschulreform an, dass 68 % im „Elementarbereich“ und 32 % in „Heim, Hort und Behinderteneinrichtungen“ berufstätig werden. Oehlmann (2013) identifizierte nach der Fachschulreform bei 103 Fachschülerinnen und -schülern bei der Möglichkeit von Mehrfachnennungen folgende Rangreihe an beruflichen Handlungsfeldern (Anzahl der Nennungen in Klammer): Kindergarten (51), Heim- und Wohngruppe (35), Krippe (30), sonderpädagogische oder kinder- und jugendpsychiatrische Einrichtung (29), Hort und freizeitpädagogische Einrichtung für Grundschulkinder (28), Freizeitpädagogik für Kinder und Jugendliche außerhalb der Grundschule (25), sozialpädagogische Tagesgruppen (16). Auch in der bundesweiten Studie Übergang von fachschul- und hochschulausgebildeten pädagogischen Fachkräften in den Arbeitsmarkt geben 35 % der 914 befragten angehenden Erzieherinnen und Erzieher nicht die Kindertageseinrichtung, den Hort oder die Ganztagsschule, sondern sozial- und heilpädagogisch geprägte Tätigkeitsfelder als Wunscharbeitsfeld an (Projektgruppe ÜFA 2013). 2.3 Forschungsinteressen Empirische Befunde zur Begründung der Berufsfeldpräferenz allgemein oder explizit für das Arbeitsgebiet der Heilpädagogik fehlen. Ein eher normativer Zugang würde berufsfeldspezifische Persönlichkeitsmerkmale annehmen. So ist im Vergleich zum kindheitspädagogisch geprägten Berufsfeld eine höhere psychische Belastbarkeit bei Schülerinnen und Schülern anzunehmen, die im gewählten Berufsfeld der Heilpädagogik mit Personen mit Behinderungen pädagogisch arbeiten. Einen ersten expliziten Beitrag zur allgemeinen Persönlichkeitsstruktur von Erzieherinnen und Erziehern in der Ausbildungsphase haben Smidt und Roux (2015) im Rahmen des Fünf- Faktoren-Modells der Persönlichkeit (De Raad 2000; McCrae/ Costa 2008) vorgelegt, wobei eine Unterscheidung nach der Berufsfeldpräferenz nicht erfolgte. Im Vergleich zu einer bevölkerungsrepräsentativen Stichprobe zeigten alle befragten Fachschülerinnen und Fachschüler am Ende der Ausbildung deutlich höhere Werte im Faktor Offenheit und im Faktor Verträglichkeit, wobei sowohl bei Frauen als auch bei Männern von mittleren bis großen VHN 3 | 2017 220 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG Effekten auszugehen ist. Männer in der Fachschulausbildung fielen im Faktor Gewissenhaftigkeit sowohl im Vergleich zu den Männern der Vergleichsstichprobe in der Bevölkerung als auch im Vergleich zu den Frauen deutlich negativ auf, punkteten allerdings im Vergleich zu den Mitschülerinnen mit unverkennbar niedrigeren Neurotizismuswerten. Eine Reihe von Studien zur psychischen Gesundheit der Berufsgruppe weisen des Weiteren darauf hin, dass Erzieherinnen und Erzieher in Ausbildung (Többen 2008) und im Berufsfeld der Kindertagesbetreuung durch psychisch bedingte Beeinträchtigungen ihrer Arbeitsfähigkeit auffallen (Jungbauer 2013; Schneewind/ Böhmer 2012; Viernickel/ Voss 2013) und erhöhte Neurotizismuswerte zeigen (Tietze u. a. 2013). Neben der Persönlichkeitsstruktur könnte ein frühes berufsfeldspezifisches Ausbildungsinteresse auf eine prognostische Bedeutung für die Berufsfeldpräferenz im Bereich der Heilpädagogik hin untersucht werden. In der Ausbildungspraxis lässt sich häufig beobachten, dass Schülerinnen und Schüler aufgrund entsprechender Vorerfahrungen (z. B. im Rahmen eines Praktikums oder Freiwilligen Sozialen Jahres) bereits zu Ausbildungsbeginn ein Berufsfeld bevorzugen („Ich möchte später mit behinderten Menschen arbeiten“) oder andere ausschließen („Ich möchte auf jeden Fall nicht mit kleinen Kindern arbeiten“). Eine dritte Beobachtung aus der Ausbildungspraxis betrifft das Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlicher Berufsfeldpräferenz. Während aus der Ausbildungspraxis heraus im Durchschnitt leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler das sozialpädagogische Berufsfeld und damit auch Kooperationsmöglichkeiten mit höher Qualifizierten präferieren (detaillierte Analysen in Vorbereitung), ist offen, ob sich Unterschiede in Ausbildungserfolgskriterien auch für die Fachschülerinnen und Fachschüler zeigen, die das heilpädagogische Berufsfeld präferieren. 2.4 Forschungsfragen Die skizzierte ungenügende Forschungslage erlaubt kein theoriegeleitetes Vorgehen, wohl aber die Exploration der verfügbaren Datenbasis unter den folgenden drei Fragestellungen: 1. Wie groß ist der Anteil der Fachschülerinnen und -schüler, die sich für ein heilpädagogisches Berufsfeld entscheiden? 2. Gibt es Schülermerkmale, die eine Vorhersage der heilpädagogischen Berufsfeldpräferenz ermöglichen? 3. Unterscheiden sich Fachschülerinnen und Fachschüler mit heilpädagogischer Berufsfeldpräferenz von Mitschülerinnen und Mitschülern mit kindheitspädagogischer oder sozialpädagogischer Berufsfeldpräferenz in Bezug auf den Ausbildungserfolg? 3 Methodik 3.1 Stichprobe Die statistischen Analysen basieren auf den Daten einer dreijährigen Längsschnittstudie, die zwischen 2012 und 2015 in Rheinland- Pfalz und im Saarland an sechs Fachschulen durchgeführt wurde (Verbeek 2016). Die Fragebogenerhebungen fanden zu Ausbildungsbeginn im Herbst 2012, nach fast zwei Schuljahren im Frühjahr 2014 und zum Ausbildungsende im Frühsommer 2015 satt. Von 421 der 443 zum Ausbildungsabschluss befragten Fachschülerinnen und Fachschüler liegen Angaben zur Berufsfeldpräferenz vor. 85 % der Befragten absolvierten eine Vollzeitausbildung, 15 % eine Teilzeitausbildung. Von den 88 % Frauen und 12 % Männern hatten 39 % einen Sekundarschulabschluss I, 43 % ein fachgebundenes und 18 % ein allgemeines Abitur. 47,5 % besuchten eine Fachschule in öffentlicher, 52,5 % in katholischer Trägerschaft. Die Teilstichprobe aus dem Saarland (N = 73) ist aus einigen Analysen ausgeschlossen, weil Struk- VHN 3 | 2017 221 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG tureinheiten der Ausbildungsinhalte sich nicht wie in Rheinland-Pfalz den Berufsfeldern zuordnen ließen (Stand der Curricula: 2012). 3.2 Operationalisierungen Zur Berufsfeldpräferenz wurden die teilnehmenden Fachschülerinnen und -schüler zum dritten Erhebungszeitpunkt gefragt, in welcher der exemplarisch aufgeführten Institutionen, die sich der Kindheitspädagogik, der Sozialpädagogik oder der Heilpädagogik zuordnen ließen (vgl. Abschnitt 2.1), sie den berufspraktischen Teil der Ausbildung absolvieren (im Folgenden: Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum) und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, in den nächsten 10 Jahren nach Ausbildungsende in einem der drei Tätigkeitsfelder berufstätig zu werden (im Folgenden: Berufsfeldpräferenz im Beruf). Die Big-Five-Persönlichkeitsmerkmale Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit wurden mittels einer Kurzskala, dem Big-Five-Inventory-10 (BFI-10) von Rammstedt u. a. (2012), erfasst. Die Testautoren geben für die Kurzskalen Retest-Reliabliäten an, die für die Untersuchung von Gruppen ausreichend sind (Rost 2007). Das Ausbildungsinteresse wurde mittels sechsstufiger Interessenratings für die verschiedenen Struktureinheiten der Ausbildungsinhalte operationalisiert, die sich den drei unterschiedenen Anforderungsprofilen inhaltlich zuordnen lassen. Diese Zuordnung gelingt nur für die Stichprobe Rheinland-Pfalz, weil (untypischerweise für die Entwicklung von Curricula) prüfungsrelevante Lernfelder in diesem Lehrplan explizit Adressatengruppen betreffen (z. B. Modul 12: Erziehungs- und Bildungsprozesse in der Arbeit mit beeinträchtigten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gestalten mit 200 Unterrichtsstunden; vgl. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur Rheinland-Pfalz 2011, 30 - 34). Berufsfeldspezifische Interessenratings liegen aus der Erhebung 1 zu Ausbildungsbeginn und aus der Erhebung 2 ungefähr in der Ausbildungsmitte vor. Der Ausbildungserfolg an der Fachschule wurde multikriterial erfasst. Die Fachschulnoten in den eben erwähnten drei Struktureinheiten von Unterricht mit dem Status von potenziellen Prüfungsmodulen messen zwischen den Noten sehr gut und ausreichend fachliche Leistungen in den Ausbildungsbereichen Kindheitspädagogik, Sozialpädagogik oder Heilpädagogik. Der Ausbildungserfolg im berufspraktischen Teil der Ausbildung wurde mittels der Praxisnoten in zwei Praktika erfasst, die im Umfang von insgesamt 12 Wochen in zwei der drei unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche Kindheits-, Sozial- und Heilpädagogik während der zweijährigen Fachschulausbildung absolviert wurden. Zur Beurteilung der berufspraktischen Leistungen werden von den Ausbilderinnen und Ausbildern in der pädagogischen Einrichtung Noten vergeben, die vierstufig zwischen sehr gut und ausreichend vorliegen. (Für die Teilstichprobe im Saarland liegt nur eine Praxisnote vor.) Objektives Berufswissen wurde am Ende der dreijährigen Erzieherausbildung mittels zehn Multiple-Choice-Fragen erhoben. Bedeutsam für die Auswahl der Fragen waren erstens die Praxisrelevanz des Wissens, zweitens eine Berücksichtigung der drei Tätigkeitsfelder Kindheitspädagogik, Sozialpädagogik und Heilpädagogik und drittens eine einheitliche Lehrmeinung, die als Grundwissen in Lehrbüchern Darstellung findet und in Curricula erwartet wird. Trotz einer großen inhaltlichen Heterogenität der Fragen erlangte der Test zum Berufswissen eine interne Konsistenz von α = 0,68. Nähere Ausführungen zum Wissenstest finden sich bei Verbeek (2016). VHN 3 | 2017 222 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG Die Skala Theorie-Praxis-Transfer erfasste die Kompetenz, anwendungsbezogenes Wissen oder erlangte Methoden der Wissensaneignung zur Bewältigung von Problemen in der Berufspraxis zu nutzen (5 Items; α = 0,78; „Wenn ich in der Praxis auf ein Problem stoße, das ich nicht lösen kann, lese ich darüber in fachlichen Artikeln nach.“). Zur Messung Berufspraktischen Kompetenzerlebens wurden in enger Anlehnung an Boerner u. a. (2005) Items dargeboten, die den persönlich wahrgenommenen Lernzuwachs nach der Ausbildung in Bezug auf Praxisaufgaben erfragen (8 Items; α = 0,85; „Durch meine Ausbildung fällt es mir leichter, in der Praxiseinrichtung neuartige Problemlösungen zu finden.“). 3.3 Statistische Analysen In einem explorativen Zugang wurden die Daten zur Berufsfeldpräferenz zunächst deskriptivanalytisch ausgewertet. Zur Prognose der nominalskalierten Berufsfeldpräferenz wurden binärlogistische Regressionsanalysen durchgeführt (Schendera 2008), deren Ergebnisse aufgrund der längsschnittlichen Anlage der Studie kausal interpretiert werden können (Rost 2007). Der Vergleich der Ausbildungserfolgskriterien in Abhängigkeit von der Berufsfeldpräferenz erfolgte varianzanalytisch (Bühner/ Ziegler 2009). 4 Ergebnisse 4.1 Berufsfeldpräferenz 69,6 % der Fachschülerinnen und Fachschüler arbeiteten im Berufspraktikum in Institutionen mit vorrangig kindheitspädagogischem Auftrag, 15,9 % in sozialpädagogischen und 14,5 % in heilpädagogischen Einrichtungen. Bei der Möglichkeit der Mehrfachnennung wünschten sich für die ersten 10 Jahre nach dem Ausbildungsende 69,2 % eine Tätigkeit mit vorrangig kindheitspädagogischem, 41 % mit vorrangig sozialpädagogischem und 35,6 % mit vorrangig heilpädagogischem Anforderungsprofil. Die Wahl des Berufspraktikums im Bereich der Heilpädagogik ebenso wie eine entsprechende Berufswahlpräferenz in den Jahren nach der Ausbildung waren von Strukturmerkmalen der Ausbildung (Träger, Schulform) ebenso wie von Schülermerkmalen (Geschlecht, Lebensalter, vorheriger Schulabschluss) unabhängig. Allein im Falle des langfristigen Interesses am heilpädagogischen Arbeitsfeld überwogen proportional gesehen die Teilzeitabsolventinnen und -absolventen (χ 2 = 5,221; df = 1; p = 0,022; zweiseitige Testung). 4.2 Prognose der Berufsfeldpräferenz Zur Untersuchung der Frage nach Schülermerkmalen zur Vorhersage der heilpädagogischen Berufsfeldpräferenz wurden die Big- Five-Persönlichkeitsmerkmale gleichermaßen wie das berufsfeldbezogene Interesse an Ausbildungsinhalten untersucht. Tabelle 1 fasst die deskriptiven Ergebnisse für die Berufsfeldpräferenz in den drei Bereichen zusammen. Für die heilpädagogische Berufswahlpräferenz im Berufspraktikum und im späteren Beruf werden zusätzlich noch die jeweiligen Prädiktor- Kriterium-Korrelationen angegeben. Im deskriptiven Vergleich zeigte sich kein substanzieller Unterschied zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen in Abhängigkeit von der Berufsfeldpräferenz in der Ausbildung oder im späteren Beruf, auch nicht im Falle des Persönlichkeitsfaktors Neurotizismus. Zwischen den fünf Persönlichkeitsfaktoren und der hier explizit interessierenden heilpädagogischen Berufsfeldpräferenz bestand kein statistischer Zusammenhang, die Korrelation zwischen Verträglichkeit und einer Berufstätigkeit im Bereich der Heilpädagogik ist als niedrig einzustufen. Die fünf Persönlichkeitsfaktoren wurden deshalb nicht zur Kausalanalyse der Berufsfeldpräferenz herangezogen. Statistische Zusam- VHN 3 | 2017 223 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum Berufsfeldpräferenz im späteren Beruf Merkmale KP SP HP KP SP HP N M ( SD) N M ( SD) N M ( SD) r N M ( SD) N M ( SD) N M ( SD) r Big-Five- Faktoren N E O V G 289 286 285 287 285 2,80 (0,94) 3,57 (0,91) 4,00 (0,81) 3,57 (0,72) 4,02 (0,79) 67 66 67 66 67 2,83 (0,84) 3,97 (0,84) 3,84 (0,90) 3,46 (0,62) 3,90 (0,82) 57 57 57 56 57 2,81 (0,85) 3,70 (0,77) 3,84 (0,96) 3,71 (0,66) 3,81 (0,91) 0,00 0,02 -0,05 -0,08 0,08 275 272 272 273 272 2,78 (0,95) 3,57 (0,92) 4,00 (0,83) 3,60 (0,72) 4,08 (0,78) 161 160 160 159 159 2,87 (0,94) 3,76 (0,86) 3,91 (0,87) 3,48 (0,71) 3,93 (0,85) 139 138 139 138 138 2,74 (0,94) 3,76 (0,81) 4,03 (0,80) 3,72 (0,72) 3,93 (0,85) -0,06 0,10 0,07 -0,01 0,17 Interesse zu EZP 2012 KP 1 SP 1 HP 1 174 173 174 5,16 (0,96) 5,06 (1,02) 4,76 (1,25) 50 50 50 4,40 (1,62) 5,44 (0,84) 4,72 (1,28) 48 47 47 4,50 (1,37) 4,98 (0,99) 5,57 (0,62) 0,03 0,03 0,32 168 167 168 5,17 (0,97) 5,05 (1,00) 4,76 (1,28) 111 110 110 4,55 (1,43) 5,30 (1,00) 4,97 (1,21) 85 84 84 4,94 (1,22) 5,17 (1,00) 5,44 (0,84) -0,15 -0,06 0,26 Interesse EZP 2014 KP 2 SP 2 HP 2 178 177 178 5,08 (0,98) 4,46 (1,28) 4,54 (1,29) 44 44 44 3,98 (1,62) 5,80 (0,46) 4,45 (1,30) 47 47 47 4,04 (1,52) 4,94 (1,13) 5,60 (0,82) 0,03 0,04 0,49 167 167 167 5,09 (1,01) 4,76 (1,23) 4,62 (1,29) 106 105 106 4,27 (1,53) 5,34 (1,00) 4,75 (1,27) 81 80 81 4,81 (1,34) 4,96 (1,12) 5,59 (0,70) -0,24 -0,02 0,32 Tab. 1 Personmerkmale und Berufsfeldpräferenz Anmerkungen: N = Studienteilnehmende abhängig vom Erhebungszeitpunkt und den einbezogenen Variablen. M = Mittelwert; bei Persönlichkeitsmerkmalen 5-stufiges Rating, bei Ausbildungsinteresse 6-stufiges Rating. r = Prädiktor-Kriterium-Korrelation nach Pearson. Stichprobengröße im Berufspraktikum: 385 < N < 413, für die Berufstätigkeit: 248 < N < 272. EZP 2012 = Ausbildungsbeginn, EZP 2014 = Ausbildungsmitte. N = Neurotizismus, E = Extraversion, O = Offenheit, V = Verträglichkeit, G = Gewissenhaftigkeit. KP = Kindheitspädagogik, SP = Sozialpädagogik, HP = Heilpädagogik. VHN 3 | 2017 224 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG menhänge mittlerer Stärke zwischen den Interessenratings und der Berufsfeldpräferenz führten dazu, dass die Interessenratings zu den beiden Erhebungszeitpunkten wie beabsichtigt als Prädiktoren eingesetzt werden konnten. Dabei wurden theoriegleitet alle drei Maße für das Ausbildungsinteresse berücksichtigt, um aufgrund der Korrelationen zwischen den inhaltlichen Interessenratings zu den jeweiligen Erhebungszeitpunkten (Ausbildungsbeginn: 0,11 < r < 0, 32; Ausbildungsmitte: 0,07 < r < 0, 35) mögliche Suppressorvariablen berücksichtigen zu können (Bortz/ Schuster 2010). Ein Prädiktormodell mit den drei berufsfeldbezogenen Interessenratings bereits zu Ausbildungsbeginn leistete einen signifikanten Beitrag zur Erklärung der Gruppenzugehörigkeit Heilpädagogik-Berufspraktikum (χ 2 = 37,811; df = 3; p < 0,001) und Heilpädagogik-Berufstätigkeit (χ 2 = 32,110; df = 3; p < 0,001). Die Varianzaufklärung ließ sich mit Nagelkerkes Pseudo-R 2 für das Heilpädagogik-Berufspraktikum auf 21,7 % abschätzen, für die anvisierte Heilpädagogik-Berufstätigkeit auf 16,7 % (mittlere bis große Effekte). Einen statistisch signifikanten Beitrag für die Gruppenzugehörigkeitswahrscheinlichkeit erfüllten im Falle des Heilpädagogik-Berufspraktikums alle drei Prädiktoren, wenngleich auch mit unterschiedlichem Vorzeichen. Besonders bedeutsam ist das Interesse an Heilpädagogik zu Ausbildungsbeginn (vgl. Tabelle 2). Im Falle der beabsichtigten Heilpädagogik- Berufstätigkeit war nur das anfängliche Interesse anheilpädagogischenAusbildungsinhalten (vgl. Tabelle 3) zur Vorhersage wichtig. Zieht man nicht die drei Interessenratings zu Ausbildungsbeginn, sondern die zeitlich später erhobenen Interessenratings in der Ausbildungsmitte zur Vorhersage der Berufsfeldpräferenz in der späteren Berufstätigkeit he- Prädiktoren EZP 1 B SE (B) Wald p Exp (B) Interesse an HP Interesse an KP Interesse an SP 1,089 -0,367 -0,432 0,245 0,137 0,198 19,832 7,155 4,763 0,000 0,007 0,029 2,972 0,693 0,649 Anmerkungen: N = 270 nach Ausschluss fehlender Werte. Binär-logistische Regressionsanalyse (df = 1; Methode Einschluss). 1 = Erhebungszeitpunkt 1 zu Ausbildungsbeginn. KP = Kindheitspädagogik, SP = Sozialpädagogik, HP = Heilpädagogik. Tab. 2 Prädiktoren EZP 1 für das Heilpädagogik-Berufspraktikum Prädiktoren EZP 1 B SE (B) Wald p Exp (B) Interesse an HP Interesse an KP Interesse an SP 0,842 0,000 -0,271 0,174 0,120 0,173 23,470 0,000 2,449 0,000 0,998 0,118 2,321 1,000 0,763 Anmerkungen: N = 248 nach Ausschluss fehlender Werte. Binär-logistische Regressionsanalyse (df = 1; Methode Einschluss). 1 = Erhebungszeitpunkt 1 zu Ausbildungsbeginn. KP = Kindheitspädagogik, SP = Sozialpädagogik, HP = Heilpädagogik. Tab. 3 Prädiktoren EZP 1 für die Heilpädagogik-Berufstätigkeit VHN 3 | 2017 225 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG ran, so erlangte dieses Prädiktormodell ebenfalls statistische Signifikanz (χ 2 = 32,315; df = 5; p < 0,001), die praktische Bedeutung des Vorhersagemodells erhöhte sich mit einer Varianzaufklärung von 42,6 % (geschätzt mit Nagelkerkes Pseudo-R 2 ) allerdings immens (großer Effekt). Statistisch bedeutsame Beiträge unterschiedlicher Richtung lieferten das Ausbildungsinteresse an Heilpädagogik und das (fehlende) Ausbildungsinteresse an Sozialpädagogik (vgl. Tabelle 4). 4.3 Vergleich der Ausbildungserfolgskriterien Tabelle 5 informiert darüber, ob sich die drei Gruppen mit unterschiedlicher Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum in den erhobenen Ausbildungserfolgskriterien unterscheiden, die über die vorrangig fachliche Handlungskompetenz Auskunft geben können. Fachschülerinnen und Fachschüler verschiedener Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum Prädiktoren EZP 2 B SE (B) Wald p Exp (B) Interesse an HP Interesse an KP Interesse an SP 1,722 -0,083 -0,542 0,250 0,140 0,186 47,577 0,349 8,442 0,000 0,555 0,004 5,597 0,921 0,582 Anmerkungen: N = 275 nach Ausschluss fehlender Werte. Binär-logistische Regressionsanalyse (df = 1; Methode Einschluss). 1 = Erhebungszeitpunkt 2 zur Ausbildungsmitte. KP = Kindheitspädagogik, SP = Sozialpädagogik, HP = Heilpädagogik. Tab. 4 Prädiktoren EZP 2 für die Heilpädagogik-Berufstätigkeit HP KP SP Vergleich N M ( SD) N M ( SD) N M ( SD) Abschlussnote KP a 48 2,35 (0,84) 208 2,50 (0,79) 53 2,36 (0,63) n. s. Abschlussnote SP a 43 2,81 (0,96) 189 2,86 (0,72) 43 2,35 (0,78) F = 7,705; p = 0,001 Abschlussnote HP a 48 2,42 (0,90) 210 2,52 (0,79) 51 2,39 (0,78) n. s. Praxisnoten b 45 1,61 (0,61) 177 1,73 (0,55) 43 1,57 (0,59) n. s. Test Berufswissen c 61 17,13 (11,95) 293 13,56 (13,13) 66 16,92 (12,01) n. s. Transferneigung d 58 4,03 (0,82) 281 4,32 (0,87) 65 3,89 (0,84) F = 7,946; p < 0,001 Berufspraktisches Kompetenzerleben d 57 4,82 (0,76) 282 4,86 (0,65) 65 4,88 (0,68) n. s. Tab. 5 Ausbildungserfolgsmaße und Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum Anmerkungen: N = Studienteilnehmende abhängig vom Erhebungszeitpunkt und den einbezogenen Variablen. M = Mittelwert. SD = Standardabweichung. KP = Kindheitspädagogik, SP = Sozialpädagogik, HP = Heilpädagogik. n. s. = nicht statistisch signifikant bei nach Bonferroni-korrigiertem Alpha-Niveau von 0,007. a mit Werten zwischen 1 und 4; niedrige Werte entsprechen einer besseren Leistung. b Durchschnitt zweier Praktika mit Werten zwischen 1 und 4; niedrige Werte entsprechen einer besseren Leistung. c Werte zwischen 0 und 51 Punkten. d 6-stufige Merkmalsausprägung. VHN 3 | 2017 226 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG unterschieden sich nicht in den meisten der erhobenen Ausbildungserfolgsmaßen. Bei Bonferroni-korrigiertem Alpha-Niveau waren nur die Unterschiede für die Abschlussnote im sozialpädagogisch geprägten Lernfeld und für die Transferneigung statistisch signifikant. In der Post-hoc-Analyse (für Abschlussnote wegen fehlender Varianzhomogenität nach Tamhane, für Transferneigung nach Scheffé) geht der globale signifikante Notenunterschied auf das schlechtere Abschneiden der Berufspraktikantinnen und -praktikanten in der Heilpädagogik und in der Kindheitspädagogik zurück. Beide beobachteten Effekte sind als praktisch relevant einzuschätzen (z. B. Heilpädagogik versus Sozialpädagogik: d = 0.53). Die beobachteten signifikanten Unterschiede mittlerer Stärke im Theorie-Praxis-Transfer tangieren die heilpädagogisch orientierten Schülerinnen und Schüler nicht, sondern fokussieren nur den Unterschied zwischen kindheitspädagogisch und sozialpädagogisch Interessierten im Berufspraktikum. 5 Zusammenfassung und pädagogische Implikationen Vor dem Hintergrund einer sich verändernden Ausbildungslandschaft untersuchte der vorliegende Beitrag die Bedeutung des heilpädagogischen Tätigkeitsfeldes für Erzieherinnen und Erzieher in der fachschulischen Ausbildung. Das unbekannte Forschungsfeld explorierend, stellte sich zunächst die Frage nach dem prozentualen Anteil an Fachschülerinnen und -schülern, die sich in der berufspraktischen Phase während der dreijährigen Ausbildung sowie in Bezug auf die spätere Berufstätigkeit für ein heilpädagogisches Berufsfeld entscheiden. Die Datenbasis einer dreijährigen Längsschnittstudie führte zu dem Ergebnis, dass knapp 15 % aller Fachschülerinnen und Fachschüler in der Erzieherausbildung ihr Berufspraktikum in einer Einrichtung absolvieren, in der sie geistig, körperlich oder psychisch beeinträchtigte Kinder, Jugendliche oder Erwachsene betreuen, begleiten, erziehen und bilden. Zusammen mit einem vergleichbar großen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit sozialpädagogischer Berufsfeldpräferenz im Berufspraktikum decken sich die Daten mit denen, die Dippelhofer-Stiem (2001) bereits vor der Fachschulreform für den Übergang in die Berufstätigkeit formuliert hat. Die vorliegenden Daten sprechen zudem dafür, dass über 30 % der Befragten davon ausgehen, in den nächsten 10 Jahren nach der Ausbildung eine Berufstätigkeit mit vorrangig heilpädagogischem Anforderungsprofil aufzunehmen. Die prozentuale Erhöhung erklärt sich zum einen damit, dass die Wahl des Berufspraktikums als Bestandteil der Ausbildung bei Schülerinnen und Schülern auch kalkulierend erfolgt (Notensicherheit durch oftmals kindheitspädagogischen Ausbildungsschwerpunkt, Stressreduktion, Wohnortnähe) und eine Berufssozialisation hin zur Heilpädagogik für eine Teilgruppe erst auf der Basis erster Berufserfahrungen denkbar wird. Mit diesen Daten aus zwei Bundesländern wird zudem deutlich, dass die Erzieherausbildung nicht auf eine Qualifikation für die Kindertagesbetreuung und den Inhaltsbereich der Kindheitspädagogik reduziert ist, wie in bildungspolitisch motivierten Expertisen nahegelegt wird (vgl. Studien der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte WiFF, www.weiterbildungsinitiati ve.de). Selbst wenn die Heilpädagogik seit der Fachschulreform 2002 in den meisten Ländercurricula als wissenschaftliche Disziplin und als ursprüngliches Unterrichtsfach „inkludiert“ wurde (in Lernbereichen wie „Inklusionspädagogik“, „Diversity“), ist sie als separierte Berufsfeldoption weiterhin bedeutsam. Ein zweites Forschungsinteresse richtete sich auf Schülermerkmale, die eine Vorhersage der heilpädagogischen Berufsfeldpräferenz ermög- VHN 3 | 2017 227 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG lichen sollten. Entgegen naheliegender Annahmen - z. B. der einer höheren psychischen Stabilität bei heilpädagogischen Tätigkeiten - lässt sich die heilpädagogische Berufsfeldpräferenz nicht durch die Persönlichkeitsfaktoren im Fünf-Faktoren-Persönlichkeitsmodell vorhersagen. Zur Begründung des Berufspraktikums in der Heilpädagogik ebenso wie für eine einschlägige spätere Berufstätigkeit erlangte nur das berufsfeldbezogene Ausbildungsinteresse eine statistisch und praktisch bedeutsame prognostische Validität. Fachschülerinnen und Fachschüler, die sich bereits zu Ausbildungsbeginn für heilpädagogische Ausbildungsinhalte und gleichzeitig wenig für kindheitspädagogische und sozialpädagogische Themen interessierten, wählten im dritten Ausbildungsjahr eher ein Berufspraktikum in einer heilpädagogischen Einrichtung. Für die anvisierte heilpädagogische Berufstätigkeit nach der Ausbildung hatte ebenfalls das heilpädagogische Ausbildungsinteresse zu Ausbildungsbeginn, d. h. drei Jahre zuvor, noch eine deutliche Wirkung. Ein Prädiktormodell, das die Interessenratings zur Ausbildungsmitte heranzog, erzielte allerdings eine sehr viel höhere Modellrelevanz: Fachschülerinnen und Fachschüler, die sich in der Ausbildungsmitte besonders für heilpädagogische Ausbildungsinhalte interessierten, die sich aber gleichzeitig weniger für sozialpädagogische Inhalte interessierten, zogen eher eine heilpädagogische Berufstätigkeit in den kommenden 10 Jahren in Erwägung. Möglicherweise als ein Effekt der fachtheoretischen Ausbildung, behindert ein gleichzeitiges Interesse an Kindheitspädagogik eine langfristige Berufsfeldpräferenz im Bereich der Heilpädagogik nicht (mehr). Die Ergebnisse bestätigen die Beobachtungen in der Fachschulpraxis, dass sich teilweise ausschließende Berufsfeldinteressen früh in der Ausbildung zeigen. Die Grenze verläuft nach den vorliegenden Ergebnissen für das Berufspraktikum zwischen Heilpädagogik auf der einen Seite und Kindheitspädagogik oder Sozialpädagogik auf der anderen Seite, in Bezug auf die spätere Berufstätigkeit allerdings nur noch zwischen Heilpädagogik und Sozialpädagogik bei aufgeweichten Grenzen zur Kindheitspädagogik. Welche Konsequenzen ergeben sich aber aus den Ergebnissen zu Fragestellung 2 für die Ausbildung an Fachschulen? So sehr auch in einer Breitbandausbildung frühe Interessenpräferenzen seitens der Fachschülerinnen und -schüler ihre Berechtigung haben, sollten die für die Ausbildung Verantwortlichen Sorge dafür tragen, dass die Idee einer Breitbandausbildung, nämlich die Qualifikation für verschiedene Tätigkeitsbereiche, aber auch die Verknüpfung kindheitspädagogischer, sozialpädagogischer und heilpädagogischer Perspektiven in jedem einzelnen Berufsfeld, vermittelt wird. Nach der Datenlage stellt dabei die Verknüpfung sozialpädagogischer und heilpädagogischer Sichtweisen eine besondere Herausforderung für den Unterricht dar, während sie für kindheitspädagogische und heilpädagogische Inhalte (als Effekt von Ausbildung? ) eher gelingt. Ein an Prinzipien orientierter Unterricht (z. B. Grundlagen der Beobachtung, Projektmethode u. v. m.) mit systematischen Anwendungen und konsequentem Transfer in alle drei Berufsfelder ist hier hilfreicher als ein primär anwendungsbezogener, zwangsläufig auf ein Berufsfeld begrenzter Unterricht, wie er in Lernfeldcurricula nahegelegt wird. Ein Ausbau der Teilzeitausbildung als duale Ausbildung (Kratz/ Stadler 2015) mit früh integrierter Berufspraxis oder curricular nicht mehr ausgewiesene wissenschaftliche Disziplinen wie „Heilpädagogik“ oder „Sozialpädagogik“ sind diesbezüglich kontraproduktive ausbildungsbezogene Entwicklungen. In einem dritten Forschungszugang interessierte, ob sich Fachschülerinnen und Fachschüler mit heilpädagogischer Berufsfeldpräferenz von Mitschülerinnen und Mitschülern mit kindheitspädagogischer oder sozialpädagogischer Berufsfeldpräferenz in Bezug auf VHN 3 | 2017 228 VERONIKA VERBEEK Stellenwert des heilpädagogischen Berufsfeldes für angehende Erzieher/ innen FACH B E ITR AG Leistungsparameter unterscheiden. Bei multikriterialer Erfassung von Ausbildungserfolg zeigte sich nur bei der Abschlussnote im sozialpädagogischen Lernfeld ein praktisch bedeutsamer Nachteil der Berufspraktikantinnen und -praktikanten in der Heilpädagogik im Vergleich zu denen in der Sozialpädagogik - ein Ergebnis, das in Zusammenhang mit den Interessenratings verständlich wird. Insgesamt ist allerdings nicht von Kompetenzunterschieden nach der Ausbildung in Abhängigkeit von der Berufsfeldpräferenz auszugehen. Weitere Studien müssen zeigen, ob Leistungsunterschiede nicht auf Berufsfeldebene, d. h. auf der Ebene der Adressatengruppen, sondern auf der Ebene der verschiedenen heilpädagogischen Institutionen (z. B. Wohnheim, Tagesförderstätte, Förderschule) zu suchen sind. Literatur Andress, M.; Fischer, H.; Schriegel, G.; Werner, P. (2015 a): Inklusion und Heilpädagogik. Position der StK zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung. In: Ständige Konferenz von Ausbildungsstätten für Heilpädagogik in Deutschland (StK) (Hrsg.): Heilpädagogische Kompetenzen. Referenzrahmen für die Ausbildung an Fachschulen/ Fachakademien für Heilpädagogik. Berlin: BHP-Verlag, 7 -36 Andress, M.; Fischer, H.; Schriegel, G.; Werner, P. (2015 b): Staatlich anerkannte Heilpädagogen. Ausbildungsinhalte und Qualifikationsbeschreibungen im Überblick. In: Ständige Konferenz von Ausbildungsstätten für Heilpädagogik in Deutschland (StK) (Hrsg.): Heilpädagogische Kompetenzen. 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