eJournals Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete 90/3

Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete
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0017-9655
Ernst Reinhardt Verlag, GmbH & Co. KG München
10.2378/vhn2021.art28d
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2021
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Fachbeitrag: Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern. Zur Relevanz eines sinnverstehenden Zugangs

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Oliver Hechler
Die sich inflationär ausweitende Bedeutungszuschreibung der Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern wird einer kritischen Analyse sowohl mit Blick auf den Begriff „Beratung“ im Allgemeinen als auch mit Blick auf pädagogische Beratung im Besonderen unterzogen. Darüber hinaus wird vor diesem Hintergrund für einen sinnverstehenden Zugang zu den beraterisch relevanten Themen der Ratsuchenden geworben, um Urteilsbildungsprozesse nachhaltiger gestalten zu können.
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222 VHN, 90. Jg., S. 222 -230 (2021) DOI 10.2378/ vhn2021.art28d © Ernst Reinhardt Verlag Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern. Zur Relevanz eines sinnverstehenden Zugangs Oliver Hechler Julius-Maximilians-Universität Würzburg Zusammenfassung: Die sich inflationär ausweitende Bedeutungszuschreibung der Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern wird einer kritischen Analyse sowohl mit Blick auf den Begriff „Beratung“ im Allgemeinen als auch mit Blick auf pädagogische Beratung im Besonderen unterzogen. Darüber hinaus wird vor diesem Hintergrund für einen sinnverstehenden Zugang zu den beraterisch relevanten Themen der Ratsuchenden geworben, um Urteilsbildungsprozesse nachhaltiger gestalten zu können. Schlüsselbegriffe: Beratung, Pädagogische Beratung, Psychodynamische Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern Counseling in Special Educational Fields of Activity. On the Relevance of a Meaningful Approach Summary: The inflationary expansion of the meaning of counseling in special educational fields of activity is subjected to a critical analysis both with regard to the term “counseling” in general and with a view to educational counseling in particular. In addition, against this background, a meaningful access to the advisory-relevant topics of the advice seekers is promoted in order to be able to make judgment processes more sustainable. Keywords: Counseling, educational counseling, psychodynamically oriented counseling FACH B E ITR AG 1 Problemaufriss Bereits 2011 haben Dewe und Schwarz ausgeführt: „Zum Thema ‚Beratung‘ ist bisher alles und zugleich nichts gesagt worden! “ (Dewe & Schwarz, 2011, S. 11; Hervorhebung i. Orig.). Und es scheint so, als könne man auch heute noch der Aussage, die im Grunde durch ihren provokanten Charakter imponiert, weiterhin umfänglich zustimmen. Nicht nur, dass Beratung in allen gesellschaftlichen Teilbereichen, angefangen von der alltäglichen Lebenspraxis über die professionelle Berufspraxis bis hin zur Wissenschaft, in Erscheinung tritt und dort, in welchen Formen auch immer, thematisiert und praktiziert wird, auch die Veröffentlichungen zum Thema „Beratung“, ob nun populärwissenschaftlichen oder wissenschaftlichen Zuschnitts, sind kaum noch zu überschauen (Kraft, 2011). So lässt sich eine über die Jahre zunehmende Publikationsdynamik beobachten (Schubert, Rohr & Zwicker-Pelzer, 2019), die aktuell noch durch Veröffentlichungen angereichert wird, die die sogenannte Online- Beratung zum Gegenstand haben (Benke, 2020; 2021). Die Bandbreite der Themen reicht von populärwissenschaftlicher Ratgeberliteratur für betroffene und interessierte Zeitgenossen VHN 3 | 2021 223 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG über Beratungsmethoden, Beratungsansätze und Beratungsfelder für mehr oder weniger professionelle Praktiker des Beratungsgeschäfts bis hin zu wissenschaftlichen Veröffentlichungen, die sich den Fragestellungen zuwenden, die im Kontext von Beratung auftreten und forschungsrelevant erscheinen. Das Internet ergänzt dann noch diese Bandbreite um die Darstellung von Beratungsangeboten, um Werbung über Beratungsanbieter, um Information über Berufs-, Fach- und Interessensverbände und um Angebote der Fort- und Weiterbildung in Beratung. Darüber hinaus stellt das Internet prinzipiell Informationen bereit, die nicht selten mit Beratung in Zusammenhang gebracht werden. So können bei fast jeder sich einstellenden menschlichen Unsicherheit das Internet und dort die entsprechenden Websites befragt werden, mit der Hoffnung, eine Antwort auf die drängende lebenspraktische Frage, die den Ratsuchenden beschäftigt, zu finden. Alles in allem tritt Beratung damit als ein Thema in Erscheinung, das alle angeht und betrifft. Jeder und jede kann potenziell zum / zur Ratsuchenden werden oder ist es schon, ohne es zu wissen (Traue, 2010). Und es spielt hierbei erst einmal keine Rolle, auf welchen Sachverhalt oder welche Situation sich die (unterstellte) Ratlosigkeit mit dem entsprechenden Beratungsangebot bezieht. Der Stand der Dinge ist, so scheint es zumindest, dass der Beratung in allen gesellschaftlichen Teilbereichen und in allen Fragen des privaten und beruflichen Lebens zunehmend eine herausragende, gar unersetzliche Bedeutung zugesprochen wird. Kein Feld der menschlichen Existenz und Betätigung ist vor dem Zugriff der Beratung gefeit. Stimmer und Ansen (2016) listen zum Beispiel 51 Beratungsangebote und Beratungsfelder von A bis Z auf und verweisen auf die Unvollständigkeit dieser Aufzählung. Die Autoren kommen zu dem Schluss, „dass Beratung alle Lebensbereiche von Menschen in modernen Gesellschaften durchzieht. Sie [die Aufzählung, der Verf.] signalisiert wechselwirkend dazu einen hohen Grad eines individuellen Beratungsbedürfnisses (…) und ein erhebliches Ausmaß eines kollektiven Beratungsbedarfs (…)“ (Stimmer & Ansen, 2016, S. 13). In soziologischer Hinsicht spricht man mittlerweile sogar von der beratenen Gesellschaft (Schützeichel & Brüsemeister, 2004). Darüber hinaus wird Beratung in nahezu allen pädagogischen und sonderpädagogischen Handlungsfeldern eine herausragende Bedeutung zugesprochen (Gieseke & Nittel, 2016) und sogar als zentrales Aufgabenfeld der Sonderpädagogik beschrieben (Jerosenko, 2020). Beratung gehört neben Lehren, Entwickeln, Beurteilen, Erziehen und Selbstbildung zu den zentralen Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern (vgl. KMK, 2014). Und im Bereich der außerschulischen Pädagogik und Sonderpädagogik wird Beratung als Grundbegriff der Erziehungswissenschaft gehandelt (Kade et al., 2011) oder die Pädagogik findet gleich ihre wahre Bestimmung als Beratungswissenschaft (Huschke-Rhein, 2003). Gleichwohl ist Beratung, trotz der sich immens ausweitenden Bedeutungszuschreibung, alles andere als ein pädagogisches oder sonderpädagogisches „Breitbandverfahren“. Sicherlich, sieht man Beratung „als ein ‚umbrella term‘, eine Chiffre oder ein Etikett für kommunikative Formen sozialer Hilfe bei Problemlagen aller Art“ (Kraft, 2005, S. 3; Hervorhebung i. Orig.), dann erscheint die inflationäre Expansion nachvollziehbar. Aus pädagogischer Sicht allerdings stellt sich die Sachlage zum Phänomen „Beratung“ (Mollenhauer, 1965) etwas differenzierter und weniger allumfassend dar. 2 Beratung Beratung kommt im Allgemeinen zunächst immer dann zum Tragen, wenn sich für den Menschen die Welt, die Mitmenschen oder VHN 3 | 2021 224 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG auch die eigene Person nicht mehr so einfach von selbst verstehen lassen - die Selbstverständlichkeit der menschlichen Lebenspraxis gerät gewissermaßen ins Stocken und wird irritiert. Beratung wird dann das „Mittel der Wahl“, wenn sich dem Menschen Fragen hinsichtlich der Führung des eigenen Lebens stellen, die sich nicht mit einem Mehr an Kenntnissen oder einem Mehr an Fertigkeiten beantworten lassen. Diese im Leben immer mal wieder aufkommenden Fragen zwingen den Menschen geradezu in eine Entscheidungskrise. Er sieht sich dann vor eine Wahl gestellt und muss auch seine Wahl in eine offene Zukunft hinein treffen, ohne sich gewiss zu sein, dass die von ihm getroffene Wahl auch die richtige ist. Diese Fragen des Lebens, die in eine Entscheidungskrise münden und den Bezugspunkt für Beratung abgeben, verweisen auf den Ernstcharakter der Entscheidungskrise und damit auch auf den Ernstcharakter der korrespondierenden beraterischen Bemühungen. In diesem Sinne ist Mollenhauer (1965) zuzustimmen, der feststellt: „Eine Beratungssituation ist eine Ernstsituation“ (S. 39). Und dieser Ernstcharakter der Beratung zeigt sich auch schon in der etymologischen Bedeutung des Begriffs „Beratung“. Ein Blick in die etymologischen Wörterbücher (Kluge, 1999; Pfeifer, 2005) lässt erkennen, dass Beratung auf Rat zurückzuführen ist, der als die Mittel, die für den Lebensunterhalt notwendig sind, aufzufassen ist. Ebenso bedeutet Rat die Besorgung der notwendigen Mittel zum Lebensunterhalt. Das etymologische Wörterbuch des Deutschen (Pfeifer, 2005) gibt Folgendes zur Auskunft: „Rat bezeichnet ursprünglich ,alles, was für Ernährung und Erhaltung eines Haushalts vorsorgend anzuschaffen ist‘ und ,die Beschaffung, Besorgung dieser Mittel und Vorräte‘“ (ebd., S. 1086; Hervorhebung i. Orig.). Damit wird ersichtlich, dass der Rat, auf den Beratung etymologisch zurückzuführen ist, auf eine existenzielle Ernstsituation für Haushalte und deren Mitglieder verweist. Werden zur gegebenen Zeit keine Vorräte angeschafft, sind keine entsprechenden Mittel verfügbar, um die Herausforderungen des Daseins zu bewältigen, droht Ungemach, das das Überleben des Haushalts und deren Mitglieder fraglich macht. Dass zum konstitutiven Merkmal von Beratung die Reaktion auf eine existenzielle Ernstsituation gehört, ist für den hier zur Diskussion gestellten Sachverhalt mehr als relevant. Denn im Grunde steht diese etymologische Analyse des Begriffs „Beratung“ seiner aktuellen inflationären Verwendung diametral entgegen - so viele existenzielle Ernstsituationen in pädagogischen und sonderpädagogischen Handlungsfeldern kann es eigentlich gar nicht geben, wie die Indienstnahme des Begriffs suggeriert. Fest steht allerdings, dass der Ausgangspunkt aller beraterischen Bemühungen definitiv der ratlose Mensch und seine aus der Ratlosigkeit erwachsende Frage sein müssen, und diese Frage weist letztendlich immer auf eine drängende, zu treffende Entscheidung hin. Beratung „(…) beginnt mit einer Frage des Ratsuchenden (…)“ (Kraft, 1993, S. 352) und ist ihrem Wesen nach zunächst eben auch „Beantwortung von Fragen“ (Hanselmann, 1937, S. 8). Es gilt allerdings vor diesem Hintergrund zu unterscheiden zwischen Beratung als „unmittelbare Antwort auf eine Frage“ und Beratung als „nicht unmittelbare Antwort auf eine Frage“ (Mollenhauer, 1965, S. 30), bei der diese nur den Ausgangspunkt der Klärung des zum Problem verdichteten lebenspraktischen Zusammenhangs des Ratsuchenden abgibt. Aber ob nun Beratung als mittelbare oder unmittelbare Antwort auf eine Frage in Erscheinung tritt, immer gilt: Ohne eine erkennbare Frage, die die Führung der Lebenspraxis des Menschen betrifft und nach einer Entscheidung in eine offene Zukunft hinein verlangt, kann Beratung kein Mandat für sich beanspruchen. Und so lässt sich doch mit dieser recht einfachen Bestimmung das weite und immer weiter expandierende Feld vermeintlicher Beratung etwas genauer eingrenzen. VHN 3 | 2021 225 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG 3 Pädagogische Beratung Vor dem Hintergrund der allgemeinen Annäherung an das Phänomen Beratung muss nun im Besonderen noch geklärt werden, was es mit Beratung in einem pädagogischen Verständnis auf sich hat, denn Beratung wird zu pädagogischer Beratung weder durch den Pädagogen oder die Pädagogin, die sie betreiben, noch durch das pädagogische Feld, in dem sie betrieben wird. In pädagogischer Sicht ist Beratung immer Unterstützung (Lernhilfe) eines individuellen Urteilsbildungsprozesses (Lernprozess) angesichts einer lebenspraktischen Entscheidungskrise (Lernhemmung) (vgl. Hechler, 2016). Aus dieser pädagogischen Definition lassen sich fünf grundlegende pädagogische Prämissen ableiten: Erstens wird Ratlosigkeit als Ausdrucksgestalt einer Lernhemmung verstanden. Gelingt die Transformation des lebenspraktischen Problems in ein Lernproblem (Lernhemmung) nicht, erscheint es disziplinär und professionell nur unzureichend zu begründen, die Pädagogik im Allgemeinen und die Beratung als Form pädagogischen Handelns im Besonderen als für das Lebensproblem zuständig auszuweisen. Zweitens liegt der Ratlosigkeit ein Lernbedarf zugrunde, der zum einen nicht auf mangelnde Kenntnisse und/ oder Fertigkeiten, sondern auf einen Bedarf im Bereich der Lerndimension der Emotionalität und Soziabilität verweist. Zum anderen konstituiert sich dieser der Beratung zugängliche Lernbedarf zwingend erst ab einem bestimmten Lebensalter. Und dieser Sachverhalt bringt uns Pädagoginnen und Pädagogen nicht selten in Bedrängnis, denn aus pädagogischer Sicht „verbietet es sich von ‚Kinder-Beratung‘ zu sprechen“ (Kraft, 2009, S. 229; Hervorhebung i. Orig.). Allerdings ist dieser Befund auch nicht wirklich etwas Neues für die Pädagogik, denn schon Mollenhauer hat bereits 1965 unmissverständlich klar gemacht, dass nur diejenigen Altersklassen von Beratung profitieren können, „die imstande sind, als Ratsuchende aufzutreten“ (Mollenhauer, 1965, S. 29) - und das ist in der Regel erst ab dem Jugendalter der Fall (Kummer, 1986). Erst dann hat sich eine gewisse Mündigkeit herausgebildet, die es dem Jugendlichen ermöglicht, in kritische Distanz zu sich selbst zu treten und die drängenden Fragen des (jugendlichen) Lebens auch als solche wahrzunehmen und nicht externalisierend abwehren zu müssen (Ellinger & Hechler, 2021). Will man Kindern Lernhilfe angesichts eines Lernbedarfs im Bereich der Emotionalität und/ oder der Soziabilität zuteil werden lassen, muss man sich einer anderen Form pädagogischen Handelns bedienen. Und so argumentiert auch Hockel (2013): „Kinder kann man eigentlich nicht beraten, jedoch kann man mit ihnen spielen“ (ebd., S. 2; Hervorhebung i. Orig.). Dass man über das Spiel hinaus mit Kindern in pädagogischen und sonderpädagogischen Handlungsfeldern auch Gespräche führen muss, ist völlig unstrittig. Zu beachten ist allerdings der grundsätzlich handelnde Charakter des Gesprächs, in dem „Tätigkeiten und Reden (…) kombiniert werden (sollten)“ (Melzer & Methner, 2012, S. 80). Drittens realisiert Beratung als Form pädagogischen Handelns eine gewisse Lernhilfe, um das relevante und signifikante Lernen des Ratsuchenden zu erreichen. Viertens ist es demzufolge vordringliches Ziel der Beratung, wieder ein Lernen aus eigener Kraft in Gang zu setzen, sodass der Ratsuchende seine Frage für sich beantworten und die entsprechenden Entscheidungen treffen kann. Fünftens schließlich zeigt Beratung mit Blick auf die Fragestellung des Ratsuchenden Themen auf, deren Inhalte dieser sich lernend aneignen kann, um die zur Entscheidung drängende Frage für sich zu beantworten. Damit gibt sich das beraterische Dreieck als eine Sonderform des didaktischen Dreiecks zu erkennen (Hechler, 2010). Für Pädagoginnen und Pädagogen bedeuten diese skizzierten Überlegungen, dass in pädagogischen und sonderpädagogischen Handlungsfeldern zwar nicht alles und nicht jeder beraten werden kann, doch erweist sich dieses beraterische Verständnis insofern als belastbar, als es möglich wird, falls Beratung bei einer auftreten- VHN 3 | 2021 226 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG den Lernhemmung das (Erziehungs-)Mittel der Wahl sein sollte, entsprechende Urteilsbildungsprozesse beim Ratsuchenden begründet und nachvollziehbar anzustoßen und zu begleiten. 4 Psychodynamische Beratung Gleichwohl sind doch gar nicht so selten „Lernhemmungen sehr oft mit den Mitteln des Alltagswissens, ja selbst eines pädagogischen Berufswissens nicht zu verstehen, geschweige denn zu beheben“ (Loch, 1974, S. 4). Dieser Sachverhalt ist aus der beraterischen Praxis mehr als bekannt: Selbst evidente, gründlich bedachte und abgewogene Urteile und darauf bauende Entscheidungen und konkrete Handlungsentwürfe des Ratsuchenden scheitern letztendlich doch. Wie kann man sich das erklären, wo doch die pädagogisch-beraterischen Bemühungen auf Plausibilität, Rationalität und auf die Vernunftbegabung und Situationsüberlegenheit des Ratsuchenden gründen (Ellinger, 2010; Hechler, 2010)? Offensichtlich liegt „die Wahrheit des Wortes eben nicht in der korrekten Anmessung an die Sache, sondern im Anklingenlassen eines eigentlich Ungesagten“ (Lang, 1993, S. 62). Das heißt nichts anderes als dass sich ein Großteil dessen, was unser Denken, Fühlen und Handeln bestimmt, im Latenten, im Impliziten oder im Unbewussten lokalisieren lässt, aber gleichermaßen einen nicht unbeträchtlichen Einfluss auf die Gestaltung unserer Lebenspraxis hat. Entscheidungskrisen verweisen damit auch immer auf eine unbewusste Sinn- und Bedeutungsdimension, die es zu verstehen und zu handhaben gilt, will man als Beraterin oder Berater wirksam den Urteilsbildungsprozess des Ratsuchenden unterstützen, sodass sich dessen Entscheidungen dann auch lebenspraktisch als belastbar erweisen. Rationalität, Plausibilität und Vernunft sind im beraterischen Gespräch nur die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite müssen wir auch zur Kenntnis nehmen, dass das Ich nur sehr begrenzt „Herr (…) in seinem eigenen Haus (ist)“ (Freud, 1917, S. 11) und wir die individuellen Ausdrucksgestalten unbewusster Dynamiken immer berücksichtigen müssen. Diesen Sachverhalt gilt es im beraterischen Gespräch fortwährend mit zu bedenken und dessen potenzielle Wirksamkeit mit zu beachten. Die Frage des Ratsuchenden lässt sich demzufolge nicht mit einem Griff in den beraterischen Werkzeugkasten beantworten, sondern muss höchst individuell und auch unter Beachtung des „eigentlich Ungesagten“ (Lang, 1993, S. 62) verstanden werden. Um der unbewussten Bedeutung der Fragestellung des Ratsuchenden etwas auf die Spur zu kommen, bieten sich psychodynamische Wissensbestände als Ergänzung zum pädagogischen Verstehen an, weil es die psychoanalytische Denktradition vermocht hat, „den Erscheinungsformen des menschlichen Seelenlebens einen Sinn zu geben“ (Argelander, 1982, S. 10), und so stellt bis heute die „Psychoanalyse immer noch die kohärenteste und intellektuell befriedigendste Sicht des Geistes“ (Kandel, 2006, S. 120) dar. Mit Bezug auf die Berücksichtigung unbewusster Dynamiken fasst die Psychoanalyse dementsprechend Beratung folgendermaßen: „Psychoanalytische Beratung versucht, unter Anwendung der psychoanalytischen Methode in einer schwierigen aktuellen Lebenssituation eine Entscheidungshilfe zu bieten, die das Ziel hat, die Fähigkeit des Ratsuchenden zu einer eigenständigen Entscheidung soweit zu stärken, wie es die Situation, die Persönlichkeit des Ratsuchenden und das sich in der Interaktion entfaltende Verständnis des Beraters zulassen“ (Vogt, 1980, S. 27). Unzweifelhaft lassen sich hier deutliche Parallelen zwischen Pädagogischer Beratung und Psychodynamischer Beratung erkennen. Beratung - ob nun pädagogisch oder psychodynamisch - findet ihren Ausgangspunkt in einer „schwierigen aktuellen Lebenssituation“/ „aktuell schwierigen lebenspraktischen Fragestellung“ und will diesbezüglich eine „Entscheidungshilfe“ bieten/ VHN 3 | 2021 227 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG einen „Urteilsbildungsprozess“ unterstützen, um eine „eigenständige Entscheidung“/ „eigenständige Wahl“ treffen zu können. Das, was die psychodynamische Sichtweise der pädagogischberaterischen Praxis hinzufügen kann, ist die „Anwendung der psychoanalytischen Methode“, die uns hilft, auch die beraterisch relevanten Lernhemmungen zu verstehen, die sonst Gefahr laufen würden, sich unseres „pädagogischen Berufswissens“ (Loch, 1974, S. 4) zu entziehen. 5 Psychodynamisch orientierte Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern Sonderpädagogische Handlungsfelder, für die der Beratung eine zunehmende Bedeutung attestiert wird, werden aufgrund der Entwicklungen im Erziehungs- und Bildungssystem vermehrt zu inklusiven pädagogischen Handlungsfeldern. Das heißt allerdings nicht, dass die spezifische sonderpädagogische Expertise überflüssig wird. Beratung in diesen pädagogischen Handlungsfeldern hat es nun nicht nur mit den an sich schon nicht unproblematischen aktuellen schwierigen lebenspraktisch relevanten Fragen der Ratsuchenden zu tun, sondern mit einer beraterischen Situation, in der diese zentralen Fragen und Entscheidungskrisen noch in besondere und erschwerende Bedingungen eingebettet sind. Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern beschäftigt sich mit Entscheidungskrisen von Menschen, deren Lebenspraxis in Umfang, Schwere und Dauer als beeinträchtigt gelten kann. Und auch diese beeinträchtigte Lebenspraxis entzieht sich nicht selten einem diagnostisch-standardisierten und entsprechend manualisierten Zugriff, sondern muss, um dem Ratsuchenden beratend wirksam zur Seite stehen zu können, auch in ihrer unbewussten Sinn- und Bedeutungsdimension verstanden werden. Denn selbst „vor dem Hintergrund von beschreibbaren Lernbeeinträchtigungen, Verhaltensstörungen, geistigen Behinderungen und anderen sonderpädagogisch relevanten Phänomenen muss das jeweilige Handeln als sinnstrukturierte Ausdrucksgestalt menschlicher Lebenspraxis aufgefasst werden“ (Ellinger, Fertsch- Röver & Hechler, 2019, S. 199). Und so sind auch diese scheinbar klar umschreibbaren und klassifizierbaren Beeinträchtigungen, die in sonderpädagogischen Handlungsfeldern nicht selten den Hintergrund der beratungsrelevanten Fragestellung des Ratsuchenden abgeben, immer zugleich auch als „Sinnantworten des Individuums“ (Wenke, 2012) zu verstehen. Gelingt die Explikation der verborgenen Sinnhaftigkeit der Fragestellung des Ratsuchenden als lebenspraktische Ausdrucksgestalt innerhalb der Beratung nicht, ist davon auszugehen, dass sich der entwickelnde Urteilsbildungsprozess und die hieraus abgeleitete Wahl nur bedingt als tragend erweisen werden. Nur der Einbezug der „unbewußte(n) Bedeutung der aktuell schwierigen Lebenssituation“ (Argelander, 1985, S. 168) vermag nachhaltige Entscheidungsprozesse zu gewährleisten. Um dem steigenden Bedarf nach Beratung in vermehrt inklusiv ausgerichteten pädagogischen Handlungsfeldern quantitativ und vor allen Dingen auch qualitativ zu entsprechen, erscheint es ausgesprochen sinnvoll, psychodynamische Wissensbestände schon in das grundlegende Studium der schulischen und außerschulischen Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen zu integrieren. Entsprechend dem Anforderungsprofil und der Tätigkeitsbeschreibung wären in den Mittelpunkt des spezifisch beraterischen Qualifizierungsschwerpunktes Module zur personenbezogenen, zur berufsbezogenen und zur organisationsbezogenen Beratung zu stellen. Die Studierenden sollten hier beraterische Handlungskonzepte kennenlernen, die ihren Ursprung in der psychodynamisch orientierten Einzel-, Paar-, Familien- und Erziehungsberatung, in der psychodynamisch orientierten Supervision und kollegialen Fallberatung und in der psychodynamisch orientierten Organisationsberatung und Institutionsanalyse haben. VHN 3 | 2021 228 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG Die zukünftige beraterische Praxis der schulischen und außerschulischen Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen beschränkt sich eben nicht nur auf personenbezogene Beratung, sondern auch auf die Beratung von Kolleginnen und Kollegen im Rahmen von Supervision und Fallberatung und auf die Beratung ganzer sonderpädagogischer Organisationen oder deren Abteilungen im Kontext von anstehenden Entwicklungsprozessen - zum Beispiel hin zu einer mehr inklusiven Organisationsstruktur oder mit Blick auf veränderte Adressaten. Allen beraterischen Kontexten - ob nun im Bereich persönlicher, beruflicher oder organisationaler Fragestellungen - ist gemeinsam, dass anstehende Veränderungen oder Entscheidungen auf einer mehr oder weniger bewussten Ebene Ängste auslösen und sich diesbezüglich auch entsprechende, ebenso mehr oder weniger bewusste Abwehrbewegungen und Widerstandsformen artikulieren (Mentzos, 2013). Psychodynamisch informierte Beratung in sonderpädagogischen/ inklusiven Handlungsfeldern weiß dann um diese Dynamiken und kann dementsprechend im Sinne der Fragestellung förderlich mit diesen umgehen. In didaktischcurricularer Hinsicht gilt es allerdings, die skizzierten zentralen Module zum einen um eine Einführung in psychoanalytisches Sehen, Denken und Handeln vor dem Hintergrund der vier grundlegenden Psychologien der Psychoanalyse (Trieb-Psychologie, Ich-Psychologie, Objektbeziehungstheorie und Selbstpsychologie) zu ergänzen, die um die Bindungs- und Mentalisierungstheorie erweitert werden (Boll- Klatt & Kohrs, 2018) und die die Studierenden in die Lage versetzen, den „sonderpädagogischen Beratungsfall“ auch in seiner Tiefendimension zu beleuchten, entsprechende psychodynamische Hypothesen zu formulieren und damit zu einer Erweiterung sonderpädagogischen Sehens, Denkens und Handelns beizutragen. Zum anderen erscheint ein Modul zum psychodynamischen Fallverstehen, das das überwiegend theoretische Wissen handlungspraktisch anreichert, bedeutsam und mit Blick auf einen psychodynamischen Lernprozess sinnvoll. Denn innerhalb eines an der Balintgruppenarbeit (Otten, 2012) orientierten Seminars könnten die Studierenden leibhaftig erleben, was es heißt, mit dem Unbewussten zu arbeiten (Gödde, 2018). Diese Erfahrung ist deswegen notwendig, weil sich umfassende psychodynamische Selbsterfahrung, die für eine psychodynamisch orientierte Praxis Orientierung gibt, nur sehr eingeschränkt innerhalb eines formalisierten Studiums umsetzen lässt. Die Balintgruppe ermöglicht aber eine fallbezogene Selbsterfahrung, die mit „öffentlichen Übertragungen“ arbeitet, sodass die Studierenden auch die eigenen, mehr oder weniger bewussten Reaktionsbereitschaften im Spiegel des vorgestellten Falls kennenlernen können. So kann das entstehen, was Nedelmann (1989) als „eine deutliche, jedoch begrenzte Einstellungsänderung“ (S. 24) beschreibt, die durch die Balintgruppenarbeit bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bewirkt werden kann. 6 Beratung mit oder ohne Tiefenpsychologie? ! Houben fragte bereits 1975: „Beratung mit oder ohne Tiefenpsychologie? “ (Houben, 1975, S. 14). Mittlerweile muss trotz oder gerade wegen der zu verzeichnenden Tendenz zur Ausweitung des Zuständigkeitsbereichs von Beratung in pädagogischen und sonderpädagogischen Handlungsfeldern und der damit konsequenterweise fortschreitenden inhaltlichen und formalen Öffnung auf der einen Seite und einer verstärkten Orientierung an standardisierten Beratungsformaten auf der anderen Seite von einer zunehmenden Bedeutung psychodynamischer Wissensbestände im Bereich Beratung ausgegangen werden (Schnoor, 2011, 2013). Pädagogische Beratung, die durch psychodynamisches Nachdenken angereichert und ergänzt wird, vermag den Gegenstand der Beratung, den ratlosen Menschen im Angesicht VHN 3 | 2021 229 OLIVER HECHLER Beratung in sonderpädagogischen Handlungsfeldern FACH B E ITR AG einer Entscheidungskrise, wieder mehr in den Mittelpunkt der pädagogisch-beraterischen Bemühungen zu stellen, seine Frage auch auf ihre unbewusste Dimension hin zu untersuchen und dadurch auch eine beraterische Lernhilfe anzubieten, die die unbewusste Bedeutung der Frage des Ratsuchenden mit bedenkt (Hechler, 2019). So kann Beratung zu dem werden, was sie grundlegend sein sollte - nämlich zu einer „Praxisform ‚angewandter Aufklärung‘“ (Schmitz, Bude & Otto, 1989, S. 122; Hervorhebung i. Orig.). Die „entscheidende Funktion der Beratung liegt endlich darin, daß sie kritische Aufklärung sein kann“ (Mollenhauer, 1965, S. 32) und eben keine angewandte, allzuständige Sozialtechnologie. Literatur Argelander, H. (1982). 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